zehnmal, und erreichen schließlich als letztes Larvenstadium ihre endgültige Körpergröße. In der nun folgenden Häutung wandeln sich die primitiveren Insekten direkt zur Imago, die höher entwickelten schalten davor noch ein weiteres Stadium ein, die Puppe. Diese stellt ein meist weitgehend unbewegliches Ruhestadium dar, in dem sich die tief greifenden Umwandlungsprozesse der Larve in die Imago vollziehen. Die Entwicklung mit Puppenstadium bezeichnet man als vollständige Metamorphose, eine solche ohne Puppe als unvollständige, die entsprechenden Arten auch als holometabol bzw. hemimetabol. Die Larven holometaboler Insekten sehen immer deutlich anders aus als die erwachsenen Tiere. Bei hemimetabolen Insektengruppen unterscheiden sich Larven in der Regel dann deutlich von den Imagines, wenn auch ihre Lebensweise eine deutlich andere ist als die der Erwachsenen, etwa bei den Eintagsfliegen oder Libellen. Gleichen sich beide aber weitgehend im Aufenthaltsort wie in der Ernährungsweise, sind auch die beiden Entwicklungsstadien meist einander recht ähnlich, etwa bei den Heuschrecken und Wanzen. Die Flügelanlagen vergrößern sich dabei von Häutung zu Häutung, bis sie schließlich bei der Imago ihre volle Größe erreicht haben. Erst in diesem Stadium sind sie auch funktionsfähig. Einzige Ausnahme sind die Eintagsfliegen, die bereits im vorletzten Stadium voll funktionsfähige Flügel besitzen. Dieses besondere Stadium wird als Subimago bezeichnet. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ Einige Insektenarten können an Kulturpflanzen oder auf andere Weise den Menschen schädigen, eine sehr viel größere Zahl ist aber heute durch vom Menschen ausgehende Einflüsse in unterschiedlichem Maße gefährdet. In den seltensten Fällen geht diese Gefährdung von einer direkten Nachstellung aus, sondern praktisch immer sind hierfür Veränderungen der Umwelt verantwortlich. Die Zerstörung natürlicher Lebensräume durch Baumaßnahmen, durch Umwandlung in Kulturflächen oder durch Einflüsse, die von benachbarten Gebieten ausgehen, sind die wesentlichen Faktoren, die dazu geführt haben, dass heute bei uns beispielsweise über 60% der Libellen und fast 50% der Schmetterlinge auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten geführt werden müssen. Nicht wenige sind inzwischen sogar aus ganz Mitteleuropa verschwunden. Um den Rückgang der Arten aufzuhalten, wurden u. a. viele Naturschutzgebiete eingerichtet und eine Reihe von Gesetzen verabschiedet. Inzwischen sind zahlreiche Insektenarten bei uns gesetzlich geschützt. Hierzu zählen z. B. alle Libellen und Wildbienen sowie viele Käfer und Schmetterlinge. Sie werden hier jeweils mit Vermerk »Geschützt« am Ende des Abschnitts »WISSENSWERTES« gekennzeichnet. Die nur 7–9 mm große Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile) ist durch eine prächtige metallische Färbung ausgezeichnet. Foto: Heiko Bellmann