IS—LM-Modell der offenen Wirtschaft (Mundell-Flemming-Modell): simultanes Gleichgewicht am Güter- Geld- und Devisenmarkt Gleichgewicht am Gütermarkt: Y = C (Y − T ) + I (Y, i) + G − εIM (Y, ε) + X (Y, ε) N X (Y ∗, Y, ε) = X (Y ∗, ε) − εIM (Y, ε) Y = C (Y − T ) + I (Y, i) + G + N X (Y ∗, Y, ε) Annahmen: kurzfristig Preise des In-und Auslandes fix ∗ P und P = 1, damit ε = E Y = C (Y − T ) + I (Y, i) + G + N X (Y ∗, Y, E) Gleichgewicht am Geldmarkt: M = Y L (i) P Gleichgewicht am Devisenmarkt: Zinsparitätsgleichung: e Et+1 ∗ (1 + it) = (1 + it ) Et à = (1 + it) = (1 + i∗t ) 1 + ! e Et+1 − Et Et Approximation: it = i∗t + e −E Et+1 t Et Annahme: statische Erwartungen d.h. der erwartete zukünftige Wechselkurs sei konstant (Argument z.B. Anleger erwarten Wechselkurs, der der Kaufkraftparität genügt) Ee − E ∗ i=i + E Ee E= (1 + i − i∗) Ein Anstieg des heimischen Zinssatzes führt zu einer Abnahme des Wechselkurses d.h. zu einer Aufwertung: steigt der heimische Zinssatz werden heimische Wertpapiere für Anleger attraktiver. Kaufen Euro, um damit heimische Wertpapiere zu kaufen, Nachfrage nach Euro läßt den Preis des Euro steigen → Aufwertung Zusammenhang zwischen heimischen Zinssatz i und Wechselkurs E negativ, Kurve verläuft durch den Punkt (E e, i∗) • i < i∗ → Abwertung • i > i∗ → Aufwertung Gleichgewicht auf Güter- und Finanzmärkten (bei flexiblen Wechselkursen) Y = C (Y − T ) + I (Y, i) + G + N X (Y ∗, Y, E) M = Y L (i) P Ee E= (1 + i − i∗) à Y = C (Y − T )+I (Y, i)+G+N X Y ∗, Y, Ee (1 + i − i∗) ! • LM-Funktion verläuft steigend: Anstieg des Einkommens erhöht die Geldnachfrage, sodaß Anstieg des Zinssatzes notwendig ist • IS-Funktion: Auswirkungen eines Zinsanstieges: — höherer Zinssatz verringert Investitionen, Nachfrage u. Produktion sinken — höherer Zinssatz verringert Wechselkurs (Aufwertung), Nettoexporte sinken, Nachfrage u. Produktion sinken IS-Kurve verläuft fallend: einer höherer Zinssatz verringert die Produktion Gleichgewicht im Schnittpunkt von IS-und LM-Kurve, der zugehörige Zinssatz ergibt sich aus der Zinsparität Fiskalpolitik in der offenen Wirtschaft • IS-Kurve nach rechts • neues Gleichgewicht mit höherem Zinssatz, höherer Produktion • höherer Zinssatz, Wechselkurs sinkt, Aufwertung • Anstieg der Nachfrage → Anstieg der Produktion → höhere Geldnachfrage → höherer Zinssatz → heimische Wertpapiere attraktiver → Aufwertung • Konsum steigt, Investitionen nicht eindeutig, Verschlechterung der Handelsbilanz Geldpolitik in der offenen Wirtschaft • LM-Kurve nach rechts • neues Gleichgewicht mit geringerem Zinssatz, höherer Produktion • niedriger Zinssatz, Wechselkurs steigt, Abwertung • geringerer Zinssatz → heimische Wertpapiere unattraktiver → Abwertung → Anstieg von Nachfrage und Produktion feste Wechselkurse Anbindung der heimischen Währung an eine Leitwährung Wechselkurs auf bestimmten Wert Ē fixiert aus Zinsparität folgt i = i∗ heimischer und ausländischer Zinssatz müssen gleich sein Geldnachfrage M = Y L (i∗) P Die Zentralbank muß auf Änderungen der Geldnachfrage aufgrund der Produktion mit Änderungen der Geldmenge reagieren, damit sich der gleichgewichtige Zinssatz nicht ändert Die Geldpolitik als Politikinstrument wird aufgegeben Fiskalpolitik bei festen Wechselkursen • IS-Kurve nach rechts • höherer Zinssatz würde zu Aufwertung führen • Anstieg der Nachfrage → Anstieg der Produktion → höhere Geldnachfrage → • → Zentralbank muß mit Ausweitung der Geldmenge reagieren → LM-Kurve nach rechts → unveränderter Zinssatz und Wechselkurs Unter festen Wechselkursen ist die Fiskalpolitik wirksamer als unter flexiblen Nachteile fester Wechselkurse: • Aufgabe der Geldpolitik als Instrument • keine Kontrolle über heimischen Zinssatz