PROF. DR. GERHARD ILLING Übung zur Vorlesung MAKROÖKONOMIE (VWL II) im WS 2007/08 Aufgabenblatt 4 Finanz- und Geldmärkte und LM-Kurve a. Geldnachfrage und Zinssatz i. Bestimmen Sie die durchschnittliche monatliche Geldhaltung des Haushalts, wenn der Zinssatz einen Wert von i=0 annimmt und erläutern Sie grafisch! 11. Grundlagen a. b. Ein festverzinsliches Wertpapier mit einjähriger Laufzeit beinhaltet ein Zahlungsversprechen von 1.650 € in einem Jahr. Wie hoch ist der Preis des Bonds bei einem Zinssatz von 10%? Wie verändert sich der Bondpreis, wenn der Zinssatz auf (i) 20% steigt bzw. (ii) auf 5% sinkt? Welche Preise ergeben sich für Wertpapiere mit unendlicher Laufzeit, mit einem Nennwert von 200 und einer Nominalverzinsung von z = 8%, bei den Zinssätzen aus Aufgabenteil (a)? Geben Sie eine ökonomische Begründung für die Beziehung zwischen Zinssatz und Bondpreis. ii. Wie verändert sich das Geldnachfrageverhalten des Haushalts, wenn der Zinssatz ansteigt? Erläutern Sie wiederum anhand einer Grafik und bestimmen Sie jeweils die durchschnittliche Geldhaltung! Welche allgemeine Schlussfolgerung lässt sich ziehen? b. Geldnachfrage und Einkommen Nehmen Sie an, das Einkommen steigt nun von 9.000€ auf 12.000€ je Monat. Wie verändert sich dadurch die durchschnittliche Geldhaltung, wenn das Wirtschaftssubjekt am Anfang des Monats das gesamte Einkommen als Geld hält? Welche allgemeine Schlussfolgerung lässt sich daraus ziehen? 12. Geldnachfrage Ein Wirtschaftssubjekt erhält am Anfang des Monats 9.000 € Gehalt. Er plant, das gesamte Gehalt am Ende des Monats ausgegeben zu haben. An jedem Tag hat er identisch hohe Ausgaben. Der Haushalt muss entscheiden, welchen Betrag er in festverzinslichen Wertpapieren, welchen er in Geld halten möchte. Gehen Sie bei der Beantwortung der Frage davon aus, dass der Haushalt zwischen drei Alternativen wählen kann: Erstens kann er sein gesamtes Einkommen am Anfang des Monats als Geld halten. Zweitens kann er am Anfang eines jeden Monats die Hälfte in Geld, die andere Hälfte in festverzinslichen Wertpapieren halten. Schließlich könnte er am Anfang des Monats ein Drittel seines Gehaltes in Geld, den Rest in festverzinslichen Wertpapieren halten. 13. Gleichgewicht auf dem Geldmarkt Die gesamtwirtschaftliche Geldnachfrage sei beschrieben durch: M d = PY (0, 4 − i ) . Das Nominaleinkommen beträgt PY = 500 , wobei P = 1 gelte. Unterstellen Sie, dass die Zentralbank das Geldangebot perfekt steuern kann. a. Welcher Zinssatz ergibt sich im Gleichgewicht, wenn die Zentralbank das Geldangebot auf M S = 100 festsetzt? Bestimmen Sie das Gleichgewicht formal und grafisch. 1 PROF. DR. GERHARD ILLING b. Erläutern Sie verbal, wie die Zentralbank das Geldangebot steuern kann. Was versteht man in diesem Zusammenhang unter Offenmarktgeschäften der Zentralbank? c. Wie stark muss die Zentralbank die Geldmenge erhöhen bzw. senken, wenn sie den Zins auf 10% senken will? Erläutern Sie Ihre Antwort verbal und grafisch. d. Angenommen, die reale Produktionstätigkeit steigt um 10%. Um wie viel muss die Zentralbank ihr Geldangebot verändern, wenn der Zinssatz bei 10% bleiben soll? Erläutern Sie Ihre Antwort. Übung zur Vorlesung MAKROÖKONOMIE (VWL II) im WS 2007/08 14. LM-Kurve a. Leiten Sie die LM-Kurve aus dem Gleichgewicht am Geldmarkt ab. Erläutern Sie den Anpassungsprozess, der sich ergibt, wenn sich die Volkswirtschaft in einem Punkt rechts unterhalb/links oberhalb der LM-Kurve befindet. b. Erläutern Sie graphisch und verbal, wie sich die abgeleitete LMKurve verändert, wenn i. die Zentralbank das Geldangebot erhöht, ii. die Zinselastizität der Geldnachfrage sinkt, iii. das Preisniveau steigt. 2