Gebrauchsinformation: Information für Anwender Vancomycine

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Gebrauchsinformation
Gebrauchsinformation: Information für Anwender
Vancomycine Mylan 500 mg Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Vancomycine Mylan 1 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Vancomycin
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung
dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie
Sie.
- Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Vancomycine Mylan und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Vancomycine Mylan beachten?
3. Wie ist Vancomycine Mylan anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Vancomycine Mylan aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
1.
WAS IST VANCOMYCINE MYLAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Vancomycin gehört zu einer Gruppe von Antibiotika, die als Glykopeptide bekannt sind und
Bakterien bekämpfen, die viele Arten von Infektionen verursachen, darunter Pneumonie und
Infektionen von Haut, Knochen und Herzklappen.
Es wird angewendet zur Behandlung von:
- schweren Infektionen, die durch Vancomycin-sensitive Bakterien verursacht sind, die gegen
viele andere Antibiotika resistent sind,
- Infektionen bei Patienten, die allergisch gegen Penicilline und Cephalosporine sind.
Es kann Ihnen auch vor bestimmten Operationen verabreicht werden, um Infektionen zu
vermeiden.
Vancomycin kann oral zur Behandlung von gastrointestinalen Erkrankungen angewendet
werden, wenn schwere Infektionen vorliegen, die durch Vancomycin-sensitive Bakterien
verursacht sind.
2.
WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON VANCOMYCINE MYLAN
BEACHTEN?
Vancomycine Mylan darf nicht angewendet werden,
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-
wenn Sie allergisch gegen Vancomycin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen
Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie
Vancomycine Mylan anwenden,
- wenn Sie Nierenprobleme haben.
- wenn Sie Probleme mit Ihren Ohren haben, wie beispielsweise Schwerhörigkeit.
- wenn Sie eine geringe Anzahl von Blutkörperchen im Blut haben.
- wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen.
- wenn Sie stillen.
- wenn Sie älter als 60 Jahre sind.
- wenn der Patient ein Frühgeborenes oder ein Kind ist.
- wenn Sie sich einer Operation unterziehen müssen.
- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen ein anderes Antibiotikum sind, das
Teicoplanin genannt wird (die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion gegen
Vancomycin ist dann erhöht).
Wenn Sie eine schwere allergische Reaktion bekommen, wird Ihr Arzt die Behandlung mit
Vancomycin abbrechen und Ihnen eine andere adäquate Behandlung verabreichen.
Wenn Ihnen die Infusion zu schnell verabreicht wird, können Sie Nebenwirkungen wie niedriger
Blutdruck oder Ausschlag bekommen. Der Abbruch der Infusion führt normalerweise zum
raschen Abklingen dieser Reaktionen.
Vancomycin muss bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder bei Patienten, die eine gleichzeitige
Behandlung mit anderen, für die Nieren toxischen Substanzen erhalten, mit Vorsicht
angewendet werden, da die Wahrscheinlichkeit einer toxischen Wirkung stark erhöht ist. Die
Nierenfunktion muss regelmäßig kontrolliert werden und die adäquaten Dosierungen sind strikt
einzuhalten, um das Risiko zu senken.
Vorübergehende oder bleibende Schwerhörigkeit, vor der Ohrengeräusche auftreten können,
kann bei Patienten mit früherer Schwerhörigkeit auftreten, die überhöhte Dosen erhalten haben
oder gleichzeitig mit einer anderen Substanz mit toxischer Wirkung auf das Gehör behandelt
wurden. Zur Senkung dieses Risikos müssen die Blutwerte regelmäßig bestimmt und die
Hörfunktion regelmäßig getestet werden.
Wenn Sie Vancomycin über längere Zeit erhalten, wird Ihr Blut regelmäßig untersucht. Sie
müssen auch auf mögliche Superinfektionen (neue Infektion, die zusätzlich zur bestehenden
Infektion auftritt) oder schwere, manchmal blutige Durchfälle überwacht werden.
Anwendung von Vancomycine Mylan zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder den Krankenhausapotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich
um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Die folgenden Arzneimittel können mit Vancomycin reagieren, wenn sie gleichzeitig
eingenommen werden, zum Beispiel Arzneimittel zur Behandlung von:
- bakteriellen Infektionen (Streptomycin, Neomycin, Gentamycin, Kanamycin, Amikacin,
Bacitracin, Tobramycin, Colimyxin B, Colistin),
- Tuberkulose (Viomycin),
- Pilzinfektionen (Amphotericin B),
- Krebs (Cisplatin),
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und
-
Arzneimitteln zur Entspannung der Muskeln während einer Anästhesie,
Anästhetika (wenn Sie eine Vollnarkose haben werden).
Ihr Arzt wird Ihr Blut kontrollieren und die Dosierung anpassen, wenn Vancomycin gleichzeitig
mit anderen Arzneimitteln verabreicht wird.
Schwangerschaft und Stillzeit
Wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
Vancomycin darf während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn dies absolut
unerlässlich ist.
Wenn Sie stillen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da Vancomycin in die Milch übergeht. Ihr Arzt
wird entscheiden, ob Vancomycin wirklich notwendig ist, oder Sie müssen abstillen.
Fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Vancomycin hat keine oder zu vernachlässigende Auswirkungen auf die Fähigkeit, ein Fahrzeug
zu führen und Maschinen zu bedienen.
3.
WIE IST VANCOMYCINE MYLAN ANZUWENDEN?
Vancomycin wird Ihnen während eines Krankenhausaufenthalts durch medizinisches
Fachpersonal verabreicht.
Ihr Arzt wird entscheiden, wie viel von diesem Arzneimittel Sie täglich erhalten müssen und wie
lange die Behandlung dauern wird.
Dosierung
Die Dosis wird von den folgenden Faktoren abhängen:
- von Ihrem Alter,
- von der Infektion, die Sie haben,
- von Ihrer Nierenfunktion,
- von Ihrem Hörvermögen,
- von anderen Arzneimitteln, die Sie möglicherweise einnehmen.
Erwachsene: Die übliche Dosis beträgt 2000 mg täglich in 2 oder 4 Dosen (oder 30 mg pro
Kilogramm Körpergewicht täglich), entweder 500 mg alle 6 Stunden oder 1000 mg alle 12
Stunden.
Kinder erhalten je nach Ihrem Körpergewicht geringere Dosen.
Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, ältere Patienten und Frühgeborene: Der
Arzt wird die Dosis senken oder das Intervall zwischen den Dosen verlängern.
Während der Behandlung wird möglicherweise Ihr Blut untersucht, müssen Sie Harnproben
abgeben und können auch Hörtests durchgeführt werden, um mögliche Nebenwirkungen
aufzuspüren.
Wie wird die Behandlung verabreicht?
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Eine intravenöse Infusion bedeutet, dass das Arzneimittel aus einer Infusionsflasche oder einem
Infusionsbeutel über einen Schlauch in eines Ihrer Blutgefäße und in Ihren Körper fließt. Ihr Arzt
oder das Pflegepersonal wird Ihnen Vancomycin immer ins Blut verabreichen, nie in einen
Muskel.
Vancomycin wird vor der Verabreichung verdünnt und Ihnen über mindestens 60 Minuten
langsam in eine Vene verabreicht.
Wenn das Arzneimittel wegen gastrointestinaler Erkrankungen (sogenannte
Pseudomembranöse Kolitis) verabreicht wird, muss es als Lösung zum Einnehmen verabreicht
werden (Sie werden das Arzneimittel über den Mund einnehmen).
Dauer der Behandlung
Die Länge der Behandlung hängt von der Infektion ab, die Sie haben, und kann einige Wochen
dauern.
Wenn Sie eine größere Menge von Vancomycine Mylan erhalten haben, als Sie sollten
Wenn Sie eine größere Menge von Vancomycine Mylan haben angewendet, kontaktieren Sie
sofort Ihren Arzt, Ihren Apotheker oder das Antigiftzentrum (070/245.245).
Da Ihnen dieses Arzneimittel während eines Krankenhausaufenthalts verabreicht wird, ist es
unwahrscheinlich, dass Ihnen zu viel Vancomycin verabreicht wird. Wenden Sie sich aber sofort
an Ihren Arzt oder das Pflegepersonal, wenn Sie sich Sorgen machen.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder
Apotheker.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei
jedem auftreten müssen.
Schwere anaphylaktoide Reaktionen sind während oder kurz nach einer schnellen intravenösen
Infusion möglich. Die Reaktionen verschwinden nach Abbruch der Infusion (seltene
Nebenwirkung).
Sie müssen sofort Ihren Arzt informieren, wenn Sie Folgendes bei sich bemerken:
allergische Reaktionen: Quaddeln; Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge oder Rachen;
Atem- oder Schluckbeschwerden oder Schwindel.
Nebenwirkungen von Vancomycin umfassen:
Häufige Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 von 100 Anwendern)
Niedriger Blutdruck, Schwellung, Rötung und Schmerzen entlang einer Vene;
Atemlosigkeit, ein schrilles Geräusch aufgrund eines turbulenten Luftstroms in den oberen
Atemwegen;
Allgemeiner Ausschlag und Entzündung der Schleimhaut (die Schleim absondert und viele
Hohlräume und röhrenförmige Organe des Körpers bedeckt), Juckreiz, juckender Ausschlag;
Rötung des Oberkörpers und Gesichts, Schmerzen und Krampf in den Brust- und
Rückenmuskeln;
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Gebrauchsinformation
Nierenprobleme, die aufgrund erhöhter Kreatinin- oder Harnstoffkonzentrationen in Ihrem Blut
früh erkannt werden können.
Gelegentliche Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 von 1000 Anwendern)
Vorübergehender oder bleibender Hörverlust.
Seltene Nebenwirkungen (betreffen 1 bis 10 von 10000 Anwendern)
Fieber verursacht durch ein Arzneimittel, Schüttelfrost;
Vermehrte oder geringere (gelegentlich stark verminderte) Harnausscheidung oder Spuren von
Blut im Harn;
Anstieg der Zahl weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) oder Senkung bestimmter
Blutkörperchen, was häufigere Blutungen oder Blutergüsse als normal (Thrombozytopenie),
häufige Infektionen wie Fieber, starker Schüttelfrost, Halsschmerzen oder Mundgeschwüre
(Neutropenie und Agranulozytose) verursachen kann;
Ohrengeräusche (z. B. Zischen);
Kraftlosigkeit;
Rote und violette Haut (mögliche Anzeichen einer Entzündung der Blutgefäße);
Übelkeit.
Sehr seltene Nebenwirkungen (betreffen weniger als 1 von 10000 Anwendern)
Seltene Hauterkrankung mit starker Blasenbildung und Blutung von Lippen, Augen, Mund, Nase
und Genitalien (Stevens-Johnson-Syndrom),
Abschuppen oder Abschälen der Haut (exfoliative Dermatitis),
Schwere Hautreaktion, die mit schmerzhaften roten Zonen beginnt, dann folgen große Blasen
und am Ende das Abschälen von Hautschichten. Dies geht mit Fieber und Schüttelfrost,
Muskelschmerzen und allgemeinem Unwohlsein einher. (Lyell-Syndrom),
Arzneimittelinduzierte autoimmune Erkrankung mit Blasenbildung (IgA-induziertes bullöses
Pemphigoid)
Herzstillstand,
Darmentzündung, die Bauchschmerzen oder blutigen Durchfall verursacht.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
Arzneimittelreaktion, die Ausschlag, Fieber, Entzündung innerer Organe, Auswirkungen auf das
Blut und allgemeine Krankheit verursacht (DRESS).
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das
medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser
Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen über
Föderalagentur für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte
Abteilung Vigilanz
EUROSTATION II
Victor Hortaplein, 40/40
B-1060 BRÜSSEL
Website: www.fagg-afmps.be
E-Mail: [email protected]
Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über
die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
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Gebrauchsinformation
5.
WIE IST VANCOMYCINE MYLAN AUFZUBEWAHREN?
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Etikett der Durchstechflasche und dem
Umkarton angegebenen Verfalldatum (EXP) nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht
sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.
Pulver: Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Die Stabilität der rekonstituierten Lösung und des weiter verdünnten Produkts ist in der
Information für medizinisches Fachpersonal angeführt.
Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker,
wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum
Schutz der Umwelt bei.
6.
INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN
Was Vancomycine Mylan enthält
Der Wirkstoff ist: Vancomycinhydrochlorid.
Vancomycine Mylan 500 mg Pulver zur Herstellung einer Lösung
Jede Durchstechflasche enthält 500 mg Vancomycin (als Hydrochlorid) entsprechend
500000 IE.
Vancomycine Mylan 1 g Pulver zur Herstellung einer Lösung
Jede Durchstechflasche enthält 1 g Vancomycin (als Hydrochlorid) entsprechend 1000000 IE.
Der sonstige Bestandteil ist: Salzsäure zum pH-Ausgleich.
Wie Vancomycine Mylan aussieht und Inhalt der Packung
Dieses Arzneimittel ist ein weißes bis fast weißes gefriergetrocknetes Pulver zur Herstellung
einer Infusionslösung.
Durchstechflasche mit 500 mg Pulver. Packung mit 1, 5, 10 oder 20 Durchstechflaschen.
Durchstechflasche mit 1 g Pulver. Packung mit 1, 5, 10 oder 20 Durchstechflaschen.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller
Pharmazeutischer Unternehmer
Mylan bvba/sprl
Terhulpsesteenweg 6A
B-1560 Hoeilaart
Hersteller
Biologici Italia Laboratories S.R.L.
Via Filippo Serpero
20060 Masate (MI)
Italien
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Gebrauchsinformation
Mylan S.A.S.
117 Allée des Parcs
69800 Saint-Priest
Frankreich
Vianex S.A. Plant C
16th km Marathonos Ave.
Pallini Attiki 15351
Griechenland
Zulassungsnummern
Vancomycine Mylan 500 mg: BE395421
Vancomycine Mylan 1 g: BE395437
Art der Abgabe
Verschreibungspflichtig
Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes
(EWR) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:
Österreich: Vancomycin Arcana 500 mg und 1 g - Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Belgien: Vancomycine Mylan 500 mg & 1 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Zypern: Vancomycin Mylan 500 mg und 1 g
Tschechische Republik: Vancomycin Mylan 500 mg, & 1 g, prášek pro přípravu infuzního
roztoku
Griechenland: Vancomycin / Generics 500mg & 1g powder for solution for infusion
Irland: Vancomycin Mylan 500 mg, 1g, powder for solution for infusion
Italien: Vancomicina Mylan
Slowakei: Vancomycin Mylan
Slowenien: Vankomicin Mylan 1 g prašek za raztopino za infundiranje
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet am 07/2016.
Diese Packungsbeilage wurde zuletzt genehmigt am 05/2016.
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Gebrauchsinformation
Die folgenden Informationen sind nur für medizinisches Fachpersonal bestimmt:
Dies ist ein Auszug aus der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (ZMA) zur
Unterstützung bei der Verabreichung von Vancomycin. Wenn der verschreibende Arzt die
Eignung des Arzneimittels zur Anwendung bei einem bestimmten Patienten beurteilt, muss er
die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels kennen.
HINWEISE ZUR ANWENDUNG
Nur zur intravenösen Infusion und nicht zur intramuskulären Verabreichung.
Parenterales Vancomycin wird nur als langsame intravenöse Infusion verabreicht (nicht mehr als
10 mg/Min. - über mindestens 60 Min.), die ausreichend verdünnt ist (mindestens 100 ml pro
500 mg oder mindestens 200 ml pro 1000 mg).
Der pH-Wert der rekonstituierten Lösung liegt zwischen 2,8 und 4,5.
Die rekonstituierte Lösung kann auch zur oralen Verabreichung angewendet werden.
Die Behandlungsanzeigen für die intravenöse und orale Verabreichung sind unterschiedlich. Die
beiden Verabreichungswege können nicht ausgetauscht werden.
DOSIERUNG
Intravenöse Verabreichung
Infusionen müssen über mindestens 60 Minuten verabreicht werden. Wenn bei Erwachsenen
Dosen über 500 mg angewendet werden, wird eine Infusionsgeschwindigkeit von höchstens
10 mg/Min. empfohlen. Infusionsbezogene Nebenwirkungen sind sowohl auf die Konzentration
als auch die Verabreichungsgeschwindigkeit von Vancomycin zurückzuführen.
Therapeutische Behandlung
Die Dauer der Behandlung hängt von der Schwere der Infektion und ihrer klinischen und
bakteriologischen Entwicklung ab.
Patienten mit normaler Nieren- und Leberfunktion
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
Die empfohlene tägliche intravenöse Dosis beträgt 2000 mg (2 g), verteilt auf Dosen von 500 mg
alle 6 Stunden oder 1000 mg alle 12 Stunden.
Bei bakterieller Endokarditis ist das allgemein akzeptierte Behandlungsschema 1000 mg
Vancomycin intravenös alle 12 Stunden 4 Wochen lang entweder allein oder in Kombination mit
anderen Antibiotika (Gentamicin plus Rifampicin, Gentamicin, Streptomycin).
Durch Enterokokken verursachte Endokarditis wird 6 Wochen lang mit Vancomycin in
Kombination mit einem Aminoglykosid behandelt - nach den nationalen Empfehlungen.
Perioperative Prophylaxe: Erwachsene erhalten 1000 mg Vancomycin intravenös (vor der
Einleitung der Anästhesie) und je nach Dauer und Art der Operation kann die Dosis von
1000 mg Vancomycin i.v. 12 Stunden postoperativ verabreicht werden.
Kinder von 1 Monat bis 12 Jahre:
Die empfohlene intravenöse Dosis beträgt 10 mg/kg alle 6 Stunden oder 20 mg/kg alle 12
Stunden.
Säuglinge und Neugeborene:
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Gebrauchsinformation
Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 15 mg/kg, gefolgt von 10 mg/kg alle 12 Stunden während
der ersten Lebenswoche und alle 8 Stunden nach diesem Alter und bis zum Alter von einem
Monat. Eine sorgfältige Überwachung der Serumkonzentration von Vancomycin wird empfohlen
(siehe unten).
Ältere Patienten:
Aufgrund einer altersbezogenen Einschränkung der Nierenfunktion sind möglicherweise
niedrigere Erhaltungsdosen erforderlich.
Adipöse Patienten:
Eine Änderung der üblichen Tagesdosen kann notwendig sein.
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Dosis bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen
gesenkt werden muss.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Die Dosis muss bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen angepasst werden und das folgende
Nomogramm kann als Richtlinie dienen. Eine sorgfältige Überwachung der Serumkonzentration
von Vancomycin wird empfohlen (siehe unten).
Bei Patienten mit leichten oder mittelschweren Nierenfunktionsstörungen darf die Anfangsdosis
nicht weniger als 15 mg/kg betragen. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz wird
bevorzugt eine Erhaltungsdosis zwischen 250 mg und 1000 mg in einem Abstand von mehreren
Tagen verabreicht, als niedrigere Tagesdosen zu verabreichen.
Patienten mit Anurie (mit praktisch keiner Nierenfunktion) sollten eine Dosis von 15 mg/kg
Körpergewicht erhalten, bis die therapeutische Serumkonzentration erreicht ist. Die
Erhaltungsdosen betragen 1,9 mg/kg Körpergewicht pro 24 Stunden.
Zur Erleichterung des Verfahrens können erwachsene Patienten mit schweren
Nierenfunktionsstörungen eine Erhaltungsdosis von 250 - 1000 mg in Intervallen von mehreren
Tagen statt einer Tagesdosis erhalten.
Dosierung bei Hämodialyse
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Gebrauchsinformation
Bei Patienten ohne Nierenfunktion, auch unter regulärer Dialyse, ist auch die folgende
Dosierung möglich:
Sättigungsdosis 1000 mg, Erhaltungsdosis 1000 mg alle 7 - 10 Tage.
Wenn bei der Hämodialyse Polysulfonmembranen eingesetzt werden (High-Flux-Dialyse), ist die
Halbwertszeit von Vancomycin gesenkt. Eine zusätzliche Erhaltungsdosis kann bei Patienten in
regelmäßiger Hämodialyse notwendig sein.
Überwachung der Vancomycinkonzentrationen im Serum:
Die Serumkonzentration von Vancomycin muss am zweiten Tag der Behandlung unmittelbar vor
der nächsten Dosis und eine Stunde nach der Infusion kontrolliert werden. Therapeutische
Vancomycinwerte im Blut sollten eine Stunde nach dem Ende der Infusion zwischen 30 und
40 mg/l (höchstens 50 mg/l) liegen, der Mindestwert (kurz vor der nächsten Verabreichung)
zwischen 5 und 10 mg/l.
Die Konzentrationen sollten normalerweise zwei- oder dreimal pro Woche kontrolliert werden.
Orale Verabreichung
Behandlung von Kolitis aufgrund von C. difficile
Erwachsene: Die übliche Dosis beträgt 0,5 g bis 2 g verabreicht in 4 Dosen (125 mg bis 500 mg
pro Dosis) 7 bis 10 Tage lang.
Kinder: Die übliche Dosis beträgt 40 mg/kg/Tag verabreicht in 4 Dosen, bis zu einem Maximum
von 250 mg/ Dosis) 7 bis 10 Tage lang.
HANDHABUNG DES ARZNEIMITTELS
Zubereitung der Infusionslösung
Für Vancomycine Mylan 500 mg: Inhalt einer Durchstechflasche in 10 ml Wasser für
Injektionszwecke auflösen.
Für Vancomycine Mylan 1 g: Inhalt einer Durchstechflasche in 20 ml Wasser für
Injektionszwecke auflösen.
Ein ml rekonstituierter Lösung enthält 50 mg Vancomycin.
Auf diese Art aseptisch zubereitete Lösung kann 48 Stunden bei 25 °C oder bis zu 96 Stunden
zwischen 2 und 8 °C aufbewahrt werden.
Nach der Rekonstitution muss diese Lösung weiter verdünnt werden. Geeignete Lösungsmittel
zur weiteren Verdünnung sind Wasser für Injektionszwecke, 5 % Glucoselösung oder 0,9 %
Natriumchloridlösung.
Die weitere Verdünnung ist je nach Art der Verabreichung notwendig:
Intermittierende Infusion:
Rekonstituierte Lösungen mit 500 mg Vancomycin (50 mg/ml) müssen mit mindestens 100 ml
Lösungsmittel verdünnt werden (5 mg/ml).
Rekonstituierte Lösungen mit 1 g Vancomycin (50 mg/ml) müssen mit mindestens 200 ml
Lösungsmittel verdünnt werden (5 mg/ml).
Die gewünschte Dosis muss durch intravenöse Infusion mit einer Geschwindigkeit von
höchstens 10 mg/Min. über mindestens 60 Minuten verabreicht werden.
Kontinuierliche Infusion:
1 g oder 2 g Vancomycin, entsprechend 2 bis 4 Durchstechflaschen rekonstituierter Lösung,
können einer ausreichend großen Menge Lösungsmittel zugesetzt werden, damit die
gewünschte Tagesdosis über 24 Stunden infundiert werden kann.
Stabilität der verdünnten Lösung:
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Gebrauchsinformation
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Lösung (mit den oben
angeführten Lösungsmitteln) wurde bei 25 °C für 48 Stunden und bei 2 bis 8 °C für bis zu 96
Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die zubereitete Infusionslösung sofort verwendet werden.
Wenn das Produkt nicht sofort verbraucht wird, ist der Anwender für die Dauer und die
Bedingungen der Aufbewahrung bis zur Anwendung verantwortlich. Normalerweise darf eine 24stündige Lagerung bei 2 bis 8 °C nur überschritten werden, wenn die Infusionslösung unter
kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen zubereitet wurde.
Vor der Verabreichung müssen die rekonstituierten und verdünnten Lösungen visuell auf
Partikel und Verfärbung kontrolliert werden. Es dürfen nur klare und farblose Lösungen ohne
Partikel verwendet werden.
Zubereitung der Lösung zum Einnehmen
Nach der ursprünglichen Rekonstitution der Durchstechflasche kann die ausgewählte Dosis in
30 ml Wasser verdünnt werden und dem Patienten zu trinken gegeben werden oder kann die
Verdünnung über eine Magensonde verabreicht werden.
Entsorgung
Durchstechflaschen sind nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Nicht verbrauchte
Arzneimittel sind zu entsorgen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu entsorgen.
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