Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 1 von 8 Wettbewerbspolitik und Wettbewerbstheorie Kapitel 1: Funktionen des marktwirtschaftlichen Wettbewerbs Wettbewerb als Ziel oder Mittel mit Eigenwert [Wettbewerb als Mittel] Kantzenbach ökonomische Funktionen: leistungsgerechte Einkommensverteilung + statische Funktionen (Entlohnung der Produktionsfaktoren gemäß ihrer Leistungsfähigkeit → Abbau von Monopolen) Konsumentensouveränität (Nachfrage bestimmt Angebot) optimale Faktorallokation (Maximierung des Outputs, keine Verschwendung von Ressourcen) + dynamische Funktionen Anpassungsflexibilität an geänderte Rahmenbedingungen technischer Fortschritt (Produkt-/Prozessinnovationen) [Wettbewerb als Ziel] gesellschaftspolitische [Freiheitsfunktion Funktion (Gewährleistung der Handlungs/Entscheidungsfreiheit)] Jöhr/Röpke Giersch Verteilungsfunktion gesellschaftspolitische Funktion Steuerungs- oder Ordnungsfunktion konjunktur- und strukturpolitische Funktion Antriebs- oder Leistungsfunktion Zielkonflikte Ausnahmebereiche, Marktversagen • Systemtheorie keine Konflikte zwischen den ökonomischen Funktionen → ”Harmoniethese” • wohlfahrtstheoretischer Ansatz Dilemmathese I: Konflikte zwischen den einzelnen ökonomischen Zielen → vgl. Kapitel 4. 2) & 3) Dilemmathese II: Konflikte zwischen ökonomischen Zielen und Freiheitsfunktion → vgl. Kapitel 4. 1) Dilemmathese III: Konflikte zwischen ökonomischen Zielen und anderen Zielen → vgl. Kapitel 4. 4) Beispiel für Konflikte: siehe unten, Kapitel 4 • natürliches Monopol: wegen der economies of scale (Kostendegression ??!) kann nur ein Unternehmen kostenoptimal produzieren • externe Effekte (positive/negative) • ruinöse Konkurrenz: Marktaustrittschranken, zuviel Wettbewerber mit Überkapazitäten, fehlende Wettbewerbsfähigkeit • Informationsasymmetrien: principal-agent-Beziehung: adverse selection: (signalling - Qualität signalisieren, screening - Qualität suchen, Vertragstheorie leistungsabhängige Endlohnung) moral hazard: (monitoring - Kontrolle, houding - Pfand) • Netzwerkexternalitäten: Nutzen steigt mit der Anzahl der Teilnehmer → Marktmacht des Marktinhabers → ineffiziente Faktorallokation • politische Ausnahmebereiche: (gewollte Ausnahmebereiche) Umverteilungspolitik, Industriepolitik, irrationale Entscheidungen, opportunistisches Verhalten der Politiker ⇒ Lösung: Kontrolle der Ausnahmebereiche durch Regulierung oder Verstaatlichung Monopolsituation: Im Monopol werden die ökonomischen und gesellschaftspolitischen Zielfunktionen des Wettbewerbs nicht erfüllt: p Konsumentenrente Produzentenrente M p Netto-Wohlfahrtsverlust GK W p GE M x PAF W x x Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 2 von 8 Kapitel 2: Leitbilder der Wettbewerbspolitik Vom vollständigen Wettbewerb zum funktionsfähigen Wettbewerb A) dynamischer Wettbewerb der Klassik Smith, Ricardo, Mill, Say (18. Jhd.) − Antwort auf den Merkantilismus/Absolutismus − Abbau der Monopole der Zünfte → Monopole sind unnatürliche Abweichung vom Normalzustand − Handlungs- und Entscheidungsfreiheit der WiSu → natürlicher Egoismus − ökonomischer Liberalismus (laisser-faire) → Nachtwächterstaat − ”invisible hand” regelt Marktprozess − verbale, aber dynamische Analyse vollständiger Wettbewerb (Marktstruktur) 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Freiheit der WiSu (keine Staatseingriffe) hinreichende Zahl von Marktteilnehmern offene Märkte (keine Markteintrittsbarrieren) Markttransparenz homogene Güter Faktormobilität flexible Preise keine Absprachen/Kartelle (atomistische Struktur bei Anbietern und Nachfragern) → Grundlage der Wettbewerbstheorie Aufgaben des Staates • • • • Verteidigungspolitik Rechtsprechung Infrastrukturpolitik öffentliche Güter B) Entwicklung eines formalen, statischen Modell: Die allgemeine Gleichgewichtstheorie Gorsau, Marshall, Cournot, Walras (19. Jhd.) − maximaler Wohlstand → Gewinn- und Nutzenmaximierung − statische Gleichgewichtstheorie → Angebot=Nachfrage 1. 2. 3. 4. 5. 6. (Marktverhalten) vollständiger Wettbewerb PLUS statisches Modell (→ Angebot=Nachfrage) rationale Wirtschaftssubjekte (→ Nutzenmax.) identische Präferenzen (→ homogene Güter) Mengenanpasser unendlich hohe Reaktionsgeschwindigkeit Kritik − − − − − der vollkommene Markt liegt so gut wie nie vor! fehlender Anreiz zu Investitionshandlungen Homogenitätspostulat vs. Konsumentpräferenzen Gewinnlosigkeit vs. Investitionen Differenz zwischen kosten-optimaler und wettbewerbsoptimaler Unternehmensgröße C) Berücksichtigung von Unvollkommenheiten: Monopolistische Konkurrenz − freier Marktzutritt − kein vollkommener Markt • keine Marktransparenz • heterogene Güter → kurzfristige Monopol-Situation (Tangentenlösung) → langfristig Wettbewerbs-Situation (DTK-Lösung) D) workable competition als second-best-Lösung E) funktionsfähiger Wettbewerb / effective competition Clark (’40) ”Gegengifthypothese”: Marktunvollkommenheiten müssen durch andere Marktunvollkommenheiten ausgeglichen werden. → optimaler Konzentrationsgrad → optimale Wettbewerbsintensität F) Konzept der gegengewichtigen Marktmacht Eine dominante Marktmacht sollte nicht aufgelöst werden, sondern es sollte ein Gegengewicht installiert werden. andere Marktseite: Arbeitgeber ⇔ Gewerkschaften gleiche Marktseite: Marktbeherrscher ⇔ Zusammenrücken der Konkurrenten Weiterentwicklung (’61) des workable competition hin zur first-best-Lösung der vollkommene Markt hat deutliche Nachteile keine Dynamik, da keine Gewinne, da keine Innovation → Unvollkommenheit ist notwendig Schumpeter’sche Thesen: • Monopole als Pioniere des technischen Fortschritts • Prozess der schöpferischen Zerstörung: Infragestellung und Ersetzung des Alten durch Neues • → ”competition as dynamic process” → Marktunvollkommenheiten sind Ergebnis initiatorischer Wettbewerbshandlungen und ebenso Voraussetzungen des initiatorischen Handelns → Ansätze der Marktbewertung über Analyse von Marktstruktur, Marktverhalten und Marktergebnis Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 3 von 8 Konzept der optimalen Wettbewerbsintensität Kanzenbach (’60) Wettbewerbsbegriff: Aufteilung des Kapitals in einen • privat-kapitalistischen Bereich (privat gebundenes Kapital) • kollektiv-kapitalistischen Bereich (Loslösung von Erfolg und Kapital; bedarf keiner Wettbewerbsfreiheit; HÄ?!) Wettbewerbsintensität: Geschwindigkeit, mit der Pioniergewinne aufgezehrt werden • effektive WI: Vorsprünge vor der und Nachahmungen durch die Konkurrenz... je höher die potentielle WI, desto höher die Neigung zu Wettbewerbsbeschränkungen, desto niedriger die effektive WI • potentielle WI: Wettbewerbsdruck durch potentielle Marktzutreter (Existenzbedrohung bei Passivität) abhängig von der Marktform: Möglichkeit der Nachfragebefriedigung Möglichkeit des Nachfrageabzugs (Reservekapazität) (Nachfragebeweglichkeit) • Kapazitätsauslastung • Homogenitätsgrad • Marktanteil • Marktransparenz (Vollkommenheitsgrad des Marktes) • Anbieterzahl Wettbewerbsintensität setzt sich zusammen aus Innovationsaktivität Anpassungsaktivität InnovationsInnovations- AnpassungsAnpassungsneigung möglichkeit möglichkeit neigung Selbst-/Fremdfinanzierungsspielraum Gewinnchancen druch Innovation & Anpassung und: Verlust und Existenzrisiko bei Unterlassen von Innovation & Anpassung enges Oligopol → sind zu entflechten potentielle WI Marktunvollkommenheiten • Parallelverhalten ist wahrscheinlich • hohe Interdependenzen (Produktheteroginität, weites Oligopol Marktintransparenz) optimale WI • genügend Wettbewerb • genügend Interdependenzen Polypol → sind zu fusionieren effektive WI • geringe Unternehmensgröße → ← Fusion Enflechtung→ keine Innovationen • geringe Gewinne → ruinöser Wettbewerb Anbieterzahl • keine Interdependenzen homogenes Dyopol Olien weites Oligopol homogenes Kritik bei vollkommener go ge mit funktionsfähiger Polypol • Begriffsabgrenzung schwierig Markttransparenz pols Wettbewerbsintensität (nach Kantzenbach) • statisches Konzept: Wettbewerbsprozeß als Funktion der Marktform; ABER: Wettbewerb im weiten Oligopol besteht optimale Wettbewerbsintensität → optimale verändert seinerseits die Marktform; Unvollkommenheiten: Wettbewerb ist auch in anderen → Fusions- und Kooperationserleichterung im Polypol Marktformen möglich und → Entflechtung bei engem Oligopol abhängig von anderen Marktstruktur→ Konzentrationskontrolle im weiten Oligopol komponenten (vgl. Kapitel 3) • hält der Realität nicht stand Wettbewerbsintensität Das magische Dreieck der Wettbewerbspolitik vollständige Konkurrenz (optimale Einkommensverteilung und Faktorallokation) Produktpreisdifferenzierung (Heterogenität) Betriebsgrößen -vorteile Es besteht eine positive Korrelation zwischen Marktanteil und Höhe der Gewinne einer Unternehmung → zurückzuführen auf Marktmacht und Effizienz Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 4 von 8 Das neoklassische Konzept der Wettbewerbsfreiheit (wichtig?! Neuklassik/HOPPMANN?!) • ökonomische Funktionen sind der Freiheitsfunktion untergeordnet (Non-Dilemma-These) • Beschränkungen sind künstlicher Art und setzten eine private Marktmacht voraus → Beseitigung dieser Marktmacht ist Aufgabe der Anti-Monopol- und Anti-Kartell-Politik Zwei Dimensionen des freiheitlichen Wettbewerbsprozesses: 1. Parallelprozess: Freiheit der Anbieter, in Konkurrenz zueinander zu treten (→ Handlungsfreiheit) 2. Anstandsprozess: Freiheit der Marktgegenseite unter Alternativen wählen zu können (→ Entscheidungsfreiheit) Zwei Bewertungskriterien des freiheitlichen Wettbewerb: 1. objektive Kriterien (notwendige Bedingungen) bzgl. der Marktstruktur 2. subjektive Kriterien (hinreichende Bedingungen) bzgl. des Marktverhaltens Kritik: gravierende Operationalisierungs- und Ermittlungsprobleme Vergleich Havard-School und Chicago-School Ziele Forschungsmethode Betrachtungshorizont Wettbewerbsansatz Thesen Messkonzepte Wettbewerbspolitik Ausnahmevergleiche Kritik Havard-School Bain, Schevar Chicago-School Posner, Stigler, Bork, Demsetz,... (70er) • Wettbewerbsfunktionen → Begrenzung wirtschaftlicher Macht • empirische Analyse von Marktzutrittsschranken, Konzentrationen, Kartellen, Fallstudien → Weiterentwicklung der Theorie • kurz-/mittelfristig • Maximierung der Konsumentenwohlfahrt (günstige Preis-Mengen-Beziehung) • neoklassische Gleichgewichtsanalyse (vollkommener Markt!)/Preistheorie • langfristig • Zielkatalog: • Verhaltensansatz Marktstruktur - Marktverhalten -Marktergebnis • • Transaktionen sollen über den Markt ablaufen - freies Spiel der Marktkräfte • langfristig sind die Märkte effizient • Ursache für langfristige Monopole (oder andere Marktunvollkommenheiten) ist nur der Staat • Zielkatalog: • allokative Effizienz, produktive Effizienz (!) Marktstruktur - Marktverhalten -Marktergebnis • Konzentrationskontrolle (Fusionskontrolle) • Ablehung der Anti-Trust-Politik, da Größenvorteile (economies of scale) • Verhandlungs- oder Verhinderungsstrategien überwiegen: (Marktaufsicht, Kartellverbot) • Kartelle sind instabil (allerdings: Verbote horizontaler Preisabsprachen) • Fusionen, natürliche Monopole sind kein Problem, sondern Ausdruck erhöhter Effizienz (nur ausnahmsweise strukturelle Eingriffe; Entflechtungen sehr selten) • survival of the fittest (alle anderen scheiden aus dem Markt aus) • Ausnahmen: natürliches Monopol, etc. • kaum Ausnahmen • Tendenz zur Deregulierung • Deregulierung staatlichen Einflusses • ad-hoc-Analyse ohne formalen Modellrahmen • Ansatz berücksichtigt nicht die Zielfunktion der Handlungsfreiheit • langfristige Betrachtungsweise • Zweifel an der These, dass Effizienz und Konzentration korrelieren Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 5 von 8 Kapitel 3: Wettbewerbskonzepte... wettbewerbspolitische Rahmenbedingungen rechtliche ∼ UWG, WhG GWB Jugendschutzgesetz Selbstkontrolle Anbieter → Nachfrager↓ einer wenige viele soziale ∼ Kinder Jugendliche HÄ?! einer wirtschaftliche ∼ Marktstruktur? Marktverhalten? Marktergebnis? Aktion, Vorstoß, Innovation Vorsprungsgewinne Reaktion: Verfolgung wenige viele bilaterales beschränktes Monopol Monopol Monopson beschränktes bilaterales Monopol Oligopol Oligopol Monopol grau unterlegt: gleichgewichtige Marktformen Der dynamische Wettbewerbsprozess Oligopol keine Reaktion Immitation weitere Innovation Dauermonopol temporäres Monopol dauerhafte Monopolrente Abbau der Vorsprungsgewinne Polypol Wettbewerb! Die drei Rahmenbedingungen: Marktstruktur, Marktverhalten und Marktergebnis Marktsituation Marktstruktur Rahmenbedingungen (kurzfristig nicht veränderbar) • Zahl der Marktteilnehmer • absolute/relative Marktanteile auf Anbieter- und Nachfragerseite (→ Konzentrationsmaße!) • Höhe der Marktzutrittsschranken Unternehmenstypus • Grad der Marktvollkommenheit (Produkthomogenität, Markttransparenz, Anpassungsgeschwindigkeit) • Marktphase (Experimentierphase, Expansionsphase, Reifephase, Stagnationsphase) • interne Unternehmensstruktur (Eigentümer/Management (Effizienz), Unternehmensgröße (Finanzkraft / Nachfragemacht / Zugang zu Beschaffungs- & Absatzmärkten / Trägheit), Diversifizierungsgrad) • personelle/finanzielle Verflechtung (Aufsichtsräte/Beteiligungen) • Produktions- und Absatzflexibilität • konjunkturelle Lage (→ Kapazitätsauslastung) Marktverhalten Aktionsparameter der Unternehmen (kurzfristig veränderbar) − Preiswettbewerb • Preis (direkter PW) • Konditionen (indirekter PW) • Rabatte (indirekter PW) − Nicht-Preiswettbewerb • Qualität (subjektiv! / technischer Fortschritt / Differenzierung / Heterogenisierung / Homogenisierung) • Service (Dienstleistungen) • Werbung (Erfahrungsgüter: informativ / Suchgüter: suggestiv) keine Aktionsparameter der Unternehmer (kurzfristig änderbar) − Substitutionswettbewerb Ausweichmöglichkeit der Konsumenten auf Substitute − potentieller Wettbewerb durch potentielle Newcomer Wettbewerbsgesinnung / Neigung zu Wettbewerberbeschränkungen (→ ”spirit of competition”) • Absprachen, abgestimmtes Verhalten, Parallelverhalten • Boykott, Lieferverweigerung, Ausschließlichkeitsvereinbarung • Preisdiskriminierung • Verdrängungswettbewerb Marktstruktur Hauptwirkungsrichtung MarktMarktverhalten ergebnis Marktergebnis Ergebnis des unternehmerischen Verhaltens • Preishöhe • Gewinnniveau • Qualitätsniveau • technischer Fortschritt • Kostenstruktur • Verhältnis von Produktion zu Absatzkosten • Output • Güterverfügbarkeit Probleme bei der Operationalisierung: • fehlende objektive Bewertungsmaßstäbe • fehlende Referenzmärkte / -unternehmen • unzugängliche Informationen Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 6 von 8 Marktabgrenzung räumlich relevanter Abgrenzung Test auf uniforme und parallele Preisentwicklung (Horowitz): • Preishöhe kann verschieden sein (Transportkosten) • Preisentwicklung sollte jedoch gleich sein • Dtij − Pti − Pt j = const. Stigler/Sherwine: Preisbewegung sollen identisch sein • cov(Pi,Pj) hoch • cov(∆Pi,∆Pj) hoch Probleme: • empirische Überprüfbarkeit • statische Analyse (gilt nur c.p.) Test der Handelsströme (Shipment Test nach Elzinger/Hegerty): • Verhältnis der Verkäufe von Produzenten in verschiedenen Regionen • Lofi: Little out from inside Verkäufe der Produzenten aus i an Konsumenten in i Verkäufe der Produzenten aus i an alle Konsumenten • Lifo: Little in from outside Käufe der Konsumenten in i von Produzenten in i Käufe der Konsumten in i von allen Produzenten Problem: Festlegung der kritischen Quoten zeitlich relevante Abgrenzung Anbieter und Nachfrager gehören zum zeitlich gemeinsamen Markt, wenn sie zu einem bestimmten Zeitpunkt (Zeitspanne) zum Leistungsaustausch zusammentreffen. Beschränkungen: • gesetzlich: Ladenschlussgesetz • natürlich: Saisongüter • technisch/wirtschaftlich: neue Produkte war’s das??! → Buch: Schmidt sachlich relevante Abgrenzung 1. Industriekonzept (Marshall) Abgrenzung der Produkte nach physikalisch-technischen Kriterien → nicht technische, sondern ökonomische Kriterien sollten für die Abgrenzung herangezogen werden (Homogenität, Substituierbarkeit) 2. Konzept der Interproduktkonkurrenz (Scaffa) Alle Produkte stehen in Konkurrenz zueinander und konkurrieren um das verfügbare Einkommen → nicht quantifizierbar 3. Substitutionskonzepte a) Konzept der externen Interdependenz → Kreuzpreiselastizitäten p dx Substitutionsbeziehung, wenn ε xi pi = dp ij ⋅ xij > 0 b) Theorie der Substitutionslücke (Robinson; Bsp: Lebensmittel: Brot ⇐⇒ Kartoffeln ⇔ Nudeln) alle Produkte bilden Sustitutionsketten, die durch mehr oder minder große Substitutionslücken unterbrochen sind → Substitutionslücken nicht quantifizierbar c) Konzept der Wirtschaftspläne (Encher, Fisch) Alle Unternehmen stehen in Konkurrenz, die Teil ihrer gegenseitigen Wirtschaftspläne (→ Preisgestaltung) sind → Wirtschaftspläne sind nur den Unternehmen bekannt. d) Theorie der Marktbeziehungen (v. Stachelberg) → nicht praktikabel e) Bedarfsmarktkonzept (Arndt/Abott) Alle Produkte, die aus Sicht eines verständigen Verbrauches geeignet sind, einen bestimmten Bedarf zu decken (funktionale Äquivalenz, reaktive Äquivalenz) 4. Substitutions- und Produktionsflexibilitätskonzept Substitutionsbeziehungen auf der Angebotsseite (Benzin ⇔ Diesel) 5. Supply-Space Konzept (Angebotsraum der Unternehmen) Grund: Marktabgrenzungsprobleme bei Konglomeraten → Unternehmen als Pool produktiver Ressourcen Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 7 von 8 Konzentrationsmaße → Konzentrationsstrategien absolute Konzentrationsmaße graphisch • Konzentrationskurve Konzentrationsmaße Marktanteil relative Konzentrationsmaße wertmäßig (analytisch) graphisch • Konzentrationskoeffizien • Lorenzkurve t n der n ∑ a i {Umsatz größten U wertmäßig (analytisch) • Gini-Koeffizient • Variationskoeffizient i =1 N aller U ∑ a i {Umsatz (N = Anzahl U) i =1 • Herfindahl-Index Anzahlk U 2 { a Summe der quadrierten le aller U ∑ Ai Marktantei i =1 liegt zwischen1und 1/N hohe Konzentration, wenn HI>0,18 mäßige Konzentration, wenn HI>0,1 geringe Konzentration, wenn HI<0,1 N Marktphase und Unternehmertypus Marktform und Marktzutrittsschranken Aktionsparamater (Marktverhalten) Gewinnraten Experimentierphase Monopol eines Innovators mit hohen Marktzutrittsschranken (Patentschutz) • Errichten von MZS durch limit pricing • (neues) Produkt • Service • informative Werbung • Preis • Produktqualität • Service • informative Werbung steigende Gewinnrate • Preis • (negative) Produktqualität (Obsoleszenz) • Service • suggestive Werbung • (negative) Produktqualität (Obsoleszenz) • Service • suggestive Werbung abnehmende Gewinnrate Pionierunternehmer Expansionsphase (spontan) imitierender (Lizenz) Unternehmer Ausreifungsphase (unter Druck) reagierender Unternehmer Stagnations- bzw. Rückbildungsphase immobiler Unternehmer weites Oligopol oder Polypol mit relativ niedrigen Marktzutrittsschranken Oligopol mit hohen Marktzutrittsschranken enges Oligopol oder Monopol mit hohen Marktzutrittsschranken wettbewerbspolitische Maßnahmen Offenhaltung der Märkte (→ keine dauerhaften Monopole!) steigende Offenhaltung der Gewinnrate: Märkte, Höhepunkt der Fusionskontrolle Gewinnrate abnehmende Gewinnrate Kontrolle der Konzentrationsund Behinderungsstrategien, Fusionskontrolle Kontrolle der Konzentrations-, Behinderungs- und Verhandlungsstrategie; Preismissbrauchsaufsicht Preiswettbewerb • homogenes Polypol P=GK → keine Spielraum • heterogenes Polypol Wettbewerbsdruck senkt Kosten → senkt Preise → geringer Spielraum • homogenes Oligopol starke Interdependenz (”oligopolistic war”) → kaum Spielraum (??!) • heterogenes Oligopol Preis abhängig von der Marktstruktur (MZS, MPhase, ...) → nicht determiniert → hoher Spielraum Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 8 von 8 Marktzutrittsschranken und Marktaustrittsschranken Marktzutrittsschranken strukturelle − Betriebsgrößenvorteile • economies-of-scale (// hohe Fixkosten) absolute Kostenvorteile • economies-of-large-production aufgrund der folgenden (// Management, Logistik, Werbung) Tatsachen → • Verfügungsmacht (geringe Beschaffungspreise) • Finanzkraft • Humankapital (know-how; Lernkurveneffekte → s.u.) − Betriebsgrößennachteile • X-Ineffizienzen • diseconomies-of-scale − Produktdifferenzierungsvorteile − Image-Reputation − Lernkurveneffekte • learning-by-doing-economies • economies-of-scale • know-how • Prozessoptimierung (Spezialisierung) strategische Preisw. Preisw. Qualitätsw. Werbungsw. − staatliche • Handelsrecht • Patentsystem • Fusionskontrolle − limit-pricing • keine kurzfristige Gewinnmaximierung • im Tangentialpunkt werden die Kosten der Newcomer gerade gedeckt ... − Überkapazitätsstrategie/Anpassungsflexibilität • wie schnell kann die Produktion/der Absatz an Nachfrageänderungen angepasst werden? − Gesamtumsatzrabatte − Produktdifferenzierungsvorteile − suggestive Werbung − vertikale Bindungen − Patente horten − staatliche • Subventionen • Regulierung (Lizenzvergabe) Marktaustrittsschranken strukturelle − − strategische − − − − − sunk costs Sozialpläne Vorteile durch Verbleiben im Markt Image-Reputation Finanzmärkte ... moral suassion (moralischer Appell) K P p PAF DTK p=DTK W MOB x x MOB= mindesoptimale Betriebsmenge je höher die MOB, desto weniger Anbieter wird es geben! K DTK ∑x Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 9 von 8 Kapitel 4: Probleme der Umsetzung eines aktiven Wettbewerbskonzeptes 3 Definitionstest • structure (MStruktur) • conduct (MVerhalten) • performance (MErgebnis) - (Chicago-School) 4 gemischte Typen • structure/conduct (Marktsituation, Marktprozessansatz w = f (MS,MV), Havard-School) • structure/performance • conduct/performance • structure/conduct/performance Ziel: • Begrenzung von Marktmacht zur Wahrung des Wettbewerbs und der Handlungs- und Entscheidungsfreiheit Zielkonflikte: 1. Individual- vs. Institutionsschutz Dilemmathese II Zielkonflikt zwischen den ökonomischen Zielen und dem Freiheitsziel: Individualschutz: Sicherung der Handlungs- und Entscheidungsfreiheit der Marktbeteiligten Institutionsschutz: Aufrechterhaltung der Institution ”Wettbewerb” als anonymen Kontroll- und Steuerungsmechanismus => kein genereller Zielkonflikt; beide Teile sind Gegenteile der Wettbewerbspolitik 2. Wettbewerb vs. Kostenersparnis Dilemmathese I • economies of scale bei horizontal Konzentration wenn z.B. eine bestimmte Betriebsgröße notwendig ist, um economies of scale (s.o., MOB) ausschöpfen zu können; => bei ausreichend großem Markt kommt es hier zu keinem Zielkonflikt! • economies of scope (Synergieeffekte) bei Konglomeraten Vorteile: Finanzierung, F&E, Management, Werbung <>= Nachteile: X-Ineffizienzen, Trägheit, steigende Organisationskosten => keine Aussage möglich • transaction-cost-economies bei vertikale Konzentration Fusionen von vor- oder nachgelagerten Unternehmen Transaktionskosten (Suche/Information/Aushandlung) <>= Integrationskosten (inkl. Einschränkung des Wettbewerbs) => keine Aussage möglich • X-Ineffizienzen (nicht-allokative Ineffizienz) die Senkung der GK (bzw. DTK) bei einer Fusion können aufgrund fehlenden Wettbewerbs (u.U. vollständig) durch X-Ineffizienzen überlagert werden => cost saving <>= dead-weight-loss => keine Aussage möglich eco-of-scale vs. x-inefficiency K Williamsons Trade-Off Modell DTK x-inefficiencey nicht-allkokative Ineffizienz A B eco-of-scale allkokative Effizienz x1 x2 DTK2‘‘‘ DTK2‘‘ DTK2‘ DTK1 x p PAF dead-weight-loss =Netto-Wohlfahrtsverlust M p A cost-sharing W B p GE M x 2 GK0 1 produktive Effizienz GK1 W x x allkokative Ineffizienz 1. Wettbewerb vs. technischer Fortschritt Dilemmathese I − Neo-Schumpeter-Hypothese I: Die innovative Tätigkeit und die absolute Unternehmensgröße sind positiv korreliert => schwache empirische Evidenz − Neo-Schumpeter-Hypothese II: Marktmacht bzw. Konzentration und Innovation sind positiv korreliert => Gewinne müssen anreizverträglich sein für F&E => kein genereller Zielkonflikt 1. weitere Zielkonflikte • Wettbewerb vs. internationale Wettbewerbsfähigkeit • Wettbewerb vs. Gesundheitspolitik • Wettbewerb vs. Energiepolitik • Wettbewerb vs. Arbeitsmarktpolitik Dilemmathese III Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 10 von 8 Kapitel 5: Formen, Ursachen und Wirkungen von Wettbewerbsbeschränkungen Definition: Unter einer Wettbewerbsbeschränkung ist eine rechtliche oder faktische Beschränkung der wettbewerbsrelevanten Handlungs- oder Entschließungsfreiheit in Bezug auf den Einsatz eines oder mehrerer Aktionsparameter zu verstehen. • horizontale WB: • vertikale WB: • diagonale WB: WB zwischen Unternehmen auf der gleichen Wirtschaftsstufe (Konkurrent) WB zwischen Unternehmen auf einander folgenden Wirtschaftsstufen (Käufer-Verkäufer) WB zwischen Unternehmen, die weder horizontal noch vertikale Beziehungen aufweisen Ursachen der WB A) Verhandlungsstrategie: WB durch Vertrag, Beschluss oder aufeinander abgestimmtes Verhalten • horizontal: Kartell, aufeinander abgestimmtes Verhalten • vertikal: Preisbindung, Preisempfehlung, Linzenverträge • wettbewerbspolitische Antwort: Kartellverbot B) Behinderungsstrategie: Behinderung von Markteilnehmern durch Verträge oder durch faktisches Verhalten • rechtlich / faktisch: Boykott/Lieferverweigerung, Preisdiskriminierung, Ausschließlichkeit und Kopplungsbindungen • wettbewerbspolitische Antwort: Missbrauchsaufsicht C) Konzentrationsstrategie: Verminderung der Zahl der Marktteilnehmer durch externes oder überproportionales Unternehmerwachstum • extern / intern: horizontal, vertikal, Konglomerat • Konzentrationsvorteile eco-of-scale, transaction-costs, eco-of-scope • wettbewerbspolitische Antwort: Fusionskontrolle Kartelle • • • • Preiskartelle (generell verboten) Konditionskartelle (Geschäftsbedingungen) Mengenkartelle (Quotenkartelle, Gebietsabsprachen, Kapazitätsabsprachen) Produktionskartelle (Produktionsarten, -verfahren) Determinanten der Kartellierbarkeit (Was begünstigt die Kartellbildung?) − Marktstruktur: • geringe Anzahl an Unternehmen • hohe Markttransparenz • hoher Homogenitätsgrad • späte Marktphase • hohe Marktzutrittsschranken − Symmetriebedingungen: • Gleichförmigkeit der Produktionsbedingungen (ähnliche DTK, finanzielle Ressourcen) − hohe Angebotselastizität bei geringer Kapazitätsauslastung (geringe Nachfragen, Ausschöpfung der Monopolrenten) − geringe Preiselastizität der Gesamtnachfragen Graphik??! Kartellzwang (Warum sind Kartelle stabil?) Koordinierungsformen − innerer Kartellzwang (Maßnahmen gegen die Mitglieder des Kartells) • gerichtliche Durchsetzbarkeit • Konventionalstrafen • Sanktionen − äußerer Kartellzwang (Maßnahmen zum Schutz des Kartells vor Nicht-Mitgliedern) • Exklusivverträge • Treuerabatte • Kampffonds (beachte GWB, Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, §1 Kartellverbot: Generelles Verbot von Kollusivverhalten ??! und aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen. Parallelverhalten nicht verboten!) − Kartellvertrag − ”natural obligation” (nicht einklagbare Verträge) − ”gentlemen agreement” (moralische Verpflichtungen) − aufeinander abgestimmtes Verhalten (alle Formen der Verhaltenskoordination innerhalb der Vertragsgrenze) − einseitige Empfehlung durch gleichförmiges Verhalten befolgt Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 11 von 8 Kapitel 6: Verhältnis von Wettbewerbsbeschränkungen zu Vertrag und Beschluss (HÄ?!) Gegenstandstheorie: die WB muss unmittelbar Gegenstand des Vertrages sein Zwecktheorie: mit einem Vertrag muss der gemeinsame Zweck der WB verfolgt werden Folgetheorie: die WB muss nicht beabsichtigt sein, es genügt, wenn die WB Folge eines Vertrags ist §1 GWB: Kartellverbot: ”Vereinbarungen zwischen miteinander im Wettbewerb stehenden Unternehmen, Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen, die eine Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des Wettbewerbs bezwecken oder bewirken, sind verboten.” → Folgetheorie → Konkurrenten mögliche Freistellungen vom Kartellverbot §2 GWB: Normen- und Typenkartelle, Konditionenkartelle: → einheitliche Anwendung von Normen und Typen (technische Regeln für Einzelteile/komplette Erzeugnisse) kann freigestellt werden; Preise und Preisbestandteile dürfen nicht Gegenstand des Vertrages sein! → Folge: eventuelle Unbedenklichkeit, wenn Wettbewerb nicht eingeschränkt wird; erhöhte Markttransparenz §3 GWB: Spezialisierungskartelle: → Produktspezialisierung: Verpflichtung bestimmte Produkte oder Produktgruppen nicht herzustellen (Voraussetzung: Marktmacht darf nicht entstehen) → Folge: Rationalisierung; Markttransparenz §4 GWB: Mittelstandskartelle (für kleine und mittlere Unternehmen): Abs.1: zwischenbetriebliche Zusammenarbeit durch Rationalisierung (zentrale Steuerung von Aufträgen, gemeinsame F&E, Werbung, etc.); Abs.2: Einkaufsoperationen (Voraussetzung: zeitlich und volumenmäßig begrenzt, kein rechtlicher oder faktischer Ausschluss anderer Lieferanten; keine Einschränkung des Wettbewerbs) → Folge: Ausgleich von Nachteilen ggü. Marktmächtigen §5 GWB: Rationalisierungskartelle: Abs. 1: ohne Preisabsprache (Rationalisierung von Inkasso, Qualitätskontrolle, Konstruktion; Konsument muss den Nutzen erfahren → z.B. bessere Bedarfsdeckung) Abs. 2: mit Preisabsprache (wenn Wettbewerb nicht zu stark eingeschränkt wird und wenn Rationalisierungsmaßnahmen sonst nicht durchgesetzt werden können) §6 GWB: Strukturkrisekartelle (Strukturkrise = nachhaltiger Rückgang der Marktnachfrage) gemeinsame Kapazitätsanpassung an den Rückgang der Marktnachfrage (Voraussetzung: positiver gesamtwirtschaftlicher Effekt) §7 GWB: sonstige Kartelle: Verbesserung von Entwicklung, Erzeugung, Verteilung, ... der Waren Konsument muss den Nutzen erfahren; wenn Wettbewerb nicht zu stark eingeschränkt wird und wenn der Situation nicht anders zu entrücken ist §8 GWB: Ministerkartell ??! §9 GWB: Mittelstandsempfehlungen (für kleinere und mittlere Unternehmen) Empfehlungen ausgehend von Unternehmensverbänden an ihre Mitglieder (Voraussetzungen: freiwillig, unverbindlich) Ausnahme vom Kartellverbot §28 GWB: Landwirtschaft (wenn keine Preisbindungen vorliegen und der Wettbewerb nicht ausgeschaltet wird) §29 GWB: Kreditwirtschaft § 30 GWB: Urheberrechtsverwertungsgesellschaften §31 GWB: Sport (zentrale Vermarktung von Übertragungsrechten) vertikale Verhandlungsstrategien Dominik Stein – Lernzettel: Wettbewerbstheorie und -politik, Dewenter (Kraft), Uni-Essen (FB5), SS2000 Seite 12 von 8 §14 GWB: Preisbindung der zweiten Hand Verkäufer darf Käufer nicht vorschreiben, zu welchem Preis er das Produkt weiterverkaufen soll pro Preisbindung: Markttransparenz, Reduktion der Informationskosten, Konstanz der Preise, Preiswettbewerb auf Herstellerebene contra Preisbindung: kein Preiswettbewerb auf Händlerebene, ruinöse Konkurrenz bei anderen /nicht preisgebundenen Produkten, Hersteller neigen zu Absprachen (Quasimonopol), Hersteller realisieren Monopolrenten, Ausbeutungsmissbrauch, Einschränkung der Freiheitsfunktion §15 GWB: Preisbindung bei Verlagserzeugnissen (große Ausnahme aus politischen Gründen) §23 GWB: unverbindliche Preisempfehlung Voraussetzungen: Markenartikel (gleichbleibende Qualität, Firmenlogo), Unverbindlichkeit, nur eine Preisangabe) pro Preisempfehlung: Wettbewerb wird nicht ausgeschaltet, Kalkulationshilfe, Signal für Höchstpreis contra Preisempfehlung: Richtpreise können wie Preisbindungen wirken und zu hoch (Mondpreise) sein konkrete Fallbehandlung: §19 GWB: Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bei Einzelmarktbeherrschung (Monopol/Quasimonopol) oder bei oligopolistischen Marktbeherrschung (Oligopol ohne Wettbewerb mit missbräuchlicher Behinderung anderer Unternehmen §20 GWB: Diskriminierungsverbot