synlab.vet synlab.vet aktuell CLOSTRIDIEN ALS DURCHFALLERREGER BEI HAUSTIEREN Clostridien sind weit verbreitete, grampositive Umweltkeime, die streng anaerob wachsen. Bei Nutztieren verursachen bestimmte Clostridienarten spezifische und häufig sehr schwerwiegende Durchfallerkrankungen. Dabei spielt die Fähigkeit zur Toxinproduktion, die bei den einzelnen Clostridienspezies unterschiedlich ausgeprägt ist, eine große Rolle (vgl. Rückseite). Beim Hund und bei der Katze sind enterale Clostridien i.d.R. fakultativ pathogen. Neben einer Vielzahl von Vertretern, die avirulent sind und zur normalen Darmflora gehören, gibt es Clostridium perfringens -Stämme, die unter ungünstigen Bedingungen zu pathogenen Enterotoxinbildnern werden können. Prädisponierende Faktoren für eine Toxinbildung sind v. a. der Proteingehalt des Futters und/oder eine vorangegangene antibiotische Behandlung. Die klinischen Symptome einer „Clostridium perfringens - Enterotoxin-assoziierten Diarrhoe“ sind sehr variabel und reichen von milden Verlaufsformen bis hin zu schwersten Störungen der Darmökologie und des Elektrolyt- und Wasserhaushalts. Eine antibiotische Behandlung ohne den Nachweis der Enterotoxinbildung gilt als kontraindiziert, da sie die Darmflora noch mehr schädigt. Deshalb ist es besonders wichtig, einen klinischen Verdacht auf eine Clostridieninfektion durch differenzierte labordiagnostische Untersuchungen abzuklären. Nur dann können entsprechende Therapieentscheidungen getroffen werden. Im Gegensatz zu Clostridium perfringens ist die veterinärmedizinische Relevanz von Clostridium difficile nicht abschließend geklärt. Die Diagnostik von Clostridien ist ein wesentlicher Bestandteil von Untersuchungen auf Durchfallursachen. synlab.vet bietet hierfür verschiedene spezifische Untersuchungen, sowohl für den Erregerals auch für den Toxinnachweis. Bakteriologische Kultur auf Clostridium perfringens (Kot) anaerobe Kultur, Toxintypisierung inkl. β2- und Enterotoxin Clostridium perfringens-Enterotoxin (Kot) bei wässrigem Durchfall Clostridium difficile Toxine A und B (Kot) bei Verdacht auf Kolitis Diarrhoe-Profile für Kälber und Ferkel (Kot) siehe Rückseite Fragen können Sie gerne per e-mail senden an [email protected] synlab.vet aktuell, Juli 2009 www.synlab.com synlab.vet CLOSTRIDIEN BEI DURCHFALLERKRANKUNGEN VON NUTZTIEREN UND PFERDEN Erkrankung Tierart Erreger/Toxin Epidemiologie Nekrotisierende Enteritis der Saugferkel Clostridium perfringens Toxovar C Einschleppung des Erregers durch klinisch gesunde, latent infizierte Zuchtsauen, seltener über das Futter Nach massiver Anreicherung im Dünndarm kommt es unter der Wirkung des majorletalen β-Toxins zur Nekrose des Schleimhautepithels Clostridium perfringens Toxovar A mit β2-Toxin-Bildung Unter der Beteiligung des minorpathogenen β2-Toxins ist die Clostridium perfringens Toxovar AInfektion gekennzeichnet durch das Auftreten von milden bis mäßig starken Durchfällen. Nur ausnahmsweise ist der Durchfall blutig. Dabei haben die Lecithinase-Aktivität des ␣-Toxins und das 2-Toxin einen additiven Effekt. Infektion post partum (3. bis 14. Tag) am kotverschmutzten Gesäuge Clostridium perfringens Toxovar A-Enteritis der Saugferkel Infektion in der 1. Lebenswoche Klinik/ Pathogenese Morbidität/Mortalität flüssiger, braunroter, blutiger Kot, gelegentlich mit Gasbläschen durchsetzt Morbidität: bis 80 % Letalität: bis 100 % Morbidität: bis 50 % Mortalität: 5 - 40 % Enterotoxämie bei neonatalen Kälbern und Jungrindern Clostridium perfringens Toxovar A und C Ursächlich ist eine schlagartige Vermehrung von im Dünndarm physiologischerweise vorkommenden Clostridium perfringens -Bakterien und die damit verbundene Bildung von Exotoxinen. Führt zu Enteritis und Toxämie. Typhlokolitis (Colitis X) des Pferdes Coinfektion von Clostridium perfringens, Clostridium difficile, Salmonellen, Escherichia coli und anderen Perakut bis akut verlaufende Faktorenerkrankung. Führt zu Dysbakteriose, Schleimhautläsionen und katarrhalisch-hämorrhagischer Darmentzündung, in deren Folge Endotoxinschock und Kolik entstehen können. Kälberdiarrhoe-Profil Probenmaterial: mind. pflaumengroße Menge · bakteriologische Untersuchung zum Nachweis · · · · von Infektionserregern inkl. Salmonellenanreicherung Keimdifferenzierung + ggf. Antibiogramm Serotypisierung kälberrelevanter E.coli Rotavirus-Ag, Coronavirus-Ag Kryptosporidiennachweis Ferkeldiarrhoe-Profil Probenmaterial: mind. pflaumengroße Menge · bakteriologische Untersuchung zum Nachweis · · · · · von Infektionserregern inkl. Salmonellenanreicherung Keimdifferenzierung + ggf. Antibiogramm Serotypisierung schweinerelevanter E.coli Typisierung von Clostridientoxinen Rotavirus-Ag, Coronavirus-Ag Kokzidiennachweis