Stellenwert der nicht-invasiven Diagnostik der koronaren

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Ruhr Universität Bochum
Prof. Dr. med. D. Uhlenbrock
Dienstort: Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ), St. Josefs Hospital Dortmund
Radiologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin
Stellenwert der nicht-invasiven Diagnostik der koronaren Herzkrankheit
am Beispiel der Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung
Inaugural-Dissertation
zur
Erlangung des Doktorgrades der Medizin
einer
Hohen Medizinischen Fakultät
der Ruhr-Universität Bochum
vorgelegt von
Tobias Enno Kostka
aus Dortmund
2014
Dekan:
Prof. Dr. med. Klaus Überla
Referent:
Prof. Dr. med. Detlev Uhlenbrock
Korreferent:
Prof. Dr. med. Wolfgang Burchert
Tag der Mündlichen Prüfung: 13.11.2014
Abstract
Tobias Enno Kostka
Stellenwert der nicht-invasiven Diagnostik der koronaren Herzkrankheit am Beispiel der
Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung
Problem: Aufgrund der hohen Prävalenz stellt die differenzierte Diagnostik der
koronaren Herzkrankheit eine Herausforderung für die medizinische Bildgebung dar.
Den
Ausschluss
einer
stenosierenden
Herzerkrankung
gewährleistet
nur
die
Koronarangiographie. Dank technischer Fortschritte können heute auch nicht-invasive
Verfahren eine hohe Sensitivität und Spezifität vorweisen. Diese Arbeit hat sich zum Ziel
gesetzt,
die
Wertigkeit
der
Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung
anhand
des
Goldstandards Koronarangiographie in einem ambulanten Setting zu überprüfen und die
Möglichkeiten der verschiedenen bildgebenden Verfahren zu diskutieren.
Methode: Dieser Arbeit liegt die retrospektive Analyse der Daten von 54
Patientinnen/Patienten zugrunde, bei denen in zeitlicher Nähe (<180 Tage) bei
verdächtigter oder bekannter koronarer Herzkrankheit sowohl Stress-MRT als auch
Koronarangiographie durchgeführt wurden. Mit Hilfe des 17-Segment-Modells der
American Heart Association wurde die kardiale Stress-MRT territorienbasiert auf ihre
Sensitivität, Spezifität sowie positiven und negativen prädiktiven Wert überprüft.
Ergebnis: Beruhend auf einer visuellen Auswertung konnte nach Analyse von 160
Versorgungsbezirken die Wertigkeit der Stress-MRT mit einer Sensitivität von 91,1% und
einer Spezifität von 84,6% beziffert werden. Der positive prädiktive Wert lag bei 76,1%,
der negative prädiktive Wert bei 94,6%.
Diskussion: Die Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung kann in Ihrer Wertigkeit das große
Potential nicht-invasiver Bildgebungen veranschaulichen. Angesichts des hohen
negativen prädiktiven Wertes wird bei unauffälliger Perfusionsstudie mit hoher
Wahrscheinlichkeit der Ausschluss einer stenosierenden KHK erbracht, während eine
aufgezeigte Durchblutungsminderung die Relevanz einer Stenose gut widerzuspiegeln
vermag. Gerade bei einer niedrigen bis mittleren Vortestwahrscheinlichkeit für das
Vorliegen einer KHK könnten nicht-invasive Bildgebungen als patientenschonendes
diagnostisches Verfahren in Zukunft einen hohen Stellenwert besitzen.
Meinen lieben Eltern
INHALTSVERZEICHNIS
I EINLEITUNG......................................................................................................................... 7 1.1 BEDEUTUNG DER KORONAREN HERZKRANKHEIT ............................................................ 7 1.2 PATHOPHYSIOLOGIE DER KHK ............................................................................................ 8 1.3 STUFENDIAGNOSTIK DER KHK ............................................................................................ 9 1.4 INVASIVE VERFAHREN .......................................................................................................... 11 1.4.1 KORONARANGIOGRAPHIE ............................................................................................................. 11 1.4.2 FRAKTIONELLE FLUSSRESERVE .................................................................................................... 11 1.4.3 INTRAVASKULÄRER ULTRASCHALL............................................................................................... 12 1.5 NICHT-INVASIVE VERFAHREN ............................................................................................. 12 1.5.1 SPECT ................................................................................................................................................ 12 1.5.2 PET ..................................................................................................................................................... 13 1.5.3 BELASTUNGS-ELEKTROKARDIOGRAPHIE ................................................................................... 13 1.5.4 STRESS-ECHOKARDIOGRAPHIE ..................................................................................................... 14 1.5.5 COMPUTERTOMOGRAPHIE UND KORONARER CALCIUM-SCORE............................................ 14 1.5.6 MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE ............................................................................................. 15 II ZIELSETZUNG .................................................................................................................... 16 III MATERIAL UND METHODEN ..................................................................................... 17 3.1 PATIENTEN ............................................................................................................................. 17 3.2 KARDIO-MRT ........................................................................................................................ 18 3.2.1 PHYSIKALISCHE GRUNDLAGEN DER MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE .......................... 18 3.2.2 BESONDERHEITEN DER KARDIO-MRT ....................................................................................... 21 3.2.3 UNTERSUCHUNGSABLAUF / PROTOKOLL ................................................................................... 23 3.2.4 AUSWERTUNG ................................................................................................................................... 24 3.3 KORONARANGIOGRAPHIE ................................................................................................... 27 3.3.1 VORBEREITUNG, DURCHFÜHRUNG .............................................................................................. 27 3.3.2 QUALITATIVE BEURTEILUNG VON STENOSEN .......................................................................... 28 3.4 VERGLEICH BEIDER UNTERSUCHUNGSVERFAHREN ........................................................ 28 3.5 STATISTISCHE METHODEN ................................................................................................... 31 IV ERGEBNISSE ....................................................................................................................... 32 4.1 KLINISCHE CHARAKTERISIERUNG DER PATIENTEN ........................................................ 32 4.2 ERGEBNISSE DER KORONARANGIOGRAPHISCHEN UNTERSUCHUNGEN ...................... 32 4.3 ERGEBNISSE UND WERTIGKEIT DER ADENOSIN-STRESS-MRT..................................... 33 1 4.3.1 AUSWERTUNG DER LAD-VERSORGUNGSBEZIRKE ................................................................... 34 4.3.2 AUSWERTUNG DER LCX VERSORGUNGSBEZIRKE .................................................................... 36 4.3.3 AUSWERTUNG DER RCA-VERSORGUNGSBEZIRKE ................................................................... 39 4.3.4 DIAGNOSTISCHE WERTIGKEIT DER ADENOSIN-STRESS-MRT: GESAMTWERTE ................ 41 4.3.5 ZUSATZAUSWERTUNG: KORONARSTENOSEN ≥70% ALS HÄMODYNAMISCH
RELEVANT EINGESTUFT ................................................................................................................. 41
4.4 LATE-ENHANCEMENT .......................................................................................................... 42 V DISKUSSION ......................................................................................................................... 43 5.1 EINORDNUNG DER ERGEBNISSE ......................................................................................... 43 5.2 EINSCHRÄNKUNGEN IM HINBLICK AUF DIE VERGLEICHBARKEIT ................................ 45 5.3 VOR- UND NACHTEILE DER STRESS-MRT-UNTERSUCHUNG UND WEITERER
NICHT-INVASIVER TECHNIKEN ........................................................................................... 48 5.4 BESONDERHEITEN EINER AMBULANTEN STUDIE ............................................................ 53 5.5 AUSBLICK ................................................................................................................................ 55 VI ZUSAMMENFASSUNG ..................................................................................................... 58 VII LITERATURVERZEICHNIS .......................................................................................... 60 ANHANG .......................................................................................................................................................... 75 2 VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN
AHA
American Heart Association
BMI
body mass index
BMS
bare-metal stent
CRP
C-reaktives Protein
CT
Computertomographie
DES
drug-eluting stent
DFP
Dosis-Flächen-Produkt
DNA
deoxyribonucleic acid
EKG
Elektrokardiogramm
FFR
fraktionelle Flussreserve
FID
free induction decay
GFR
glomeruläre Filtrationsrate
KHK
koronare Herzkrankheit
KI
Konfidenzintervall
LAD
left anterior descending
LCX
left circumflex coronary artery
MACCE
major adverse cardiac and cerebrovascular events
MACE
major adverse cardiac events
MRT
Magnetresonanztomographie
pAVK
periphere arterielle Verschlusskrankheit
PET
positron emission tomography
3 PTCA
percutaneous transluminal coronary angioplasty
TE
time of echo
TR
time of repetition
RCA
right coronary artery
SPECT
single photon emission computer tomography
4 VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN
ABBILDUNG 1: ANREGUNG ......................................................................................................................... 19 ABBILDUNG 2: SEGMENTEINTEILUNG DES HERZENS ........................................................................... 25 ABBILDUNG 3: ZUORDNUNG DER SEGMENTE ZU DEN VERSORGUNGSBEZIRKEN DER
KORONARARTERIEN LAD, RCA UND LCX .................................................................................... 29 ABBILDUNG 4: ERGEBNISSE: ÜBERSICHT ÜBER DIE GESAMTZAHL DER AUSGEWERTETEN
VERSORGUNGSBEZIRKE UND DEN VERANTWORTLICHEN KORONARGEFÄßEN ..................... 34 ABBILDUNG 5: ERGEBNISSE: LAD GESAMT (53 PATIENTEN) .............................................................. 35 ABBILDUNG 6: ERGEBNISSE: LAD OHNE VORHERIGE INTERVENTION (43 PATIENTEN) .............. 35 ABBILDUNG 7: ERGEBNISSE: LAD BEI Z.N. STENT-IMPLANTATION (10 PATIENTEN) .................... 36 ABBILDUNG 8: ERGEBNISSE: LCX GESAMT (53 PATIENTEN) .............................................................. 37 ABBILDUNG 9: ERGEBNISSE: LCX OHNE VORHERIGE INTERVENTION (48 PATIENTEN) .............. 38 ABBILDUNG 10: ERGEBNISSE: LCX BEI Z.N. STENT-IMPLANTATION (5 PATIENTEN) .................... 38 ABBILDUNG 11: ERGEBNISSE: RCA GESAMT (54 PATIENTEN) ............................................................ 39 ABBILDUNG 12: ERGEBNISSE: RCA OHNE VORHERIGE INTERVENTION (47 PATIENTEN) ............ 40 ABBILDUNG 13: ERGEBNISSE: RCA BEI Z.N. STENT-IMPLANTATION (7 PATIENTEN) .................... 40 ABBILDUNG 14: GESAMTWERTE FÜR SENSITIVITÄT, SPEZIFITÄT, POSITIVEN PRÄDIKTIVEN
WERT UND NEGATIVEN PRÄDIKTIVEN WERT (160 AUSGEWERTETE
VERSORGUNGSBEZIRKE) .................................................................................................................... 41 ABBILDUNG 15: DIAGNOSTISCHE WERTIGKEIT IM VERGLEICH, BASIEREND AUF
HAUPTAUSWERTUNG UND NEBENAUSWERTUNG ......................................................................... 42 ABBILDUNG A 1: PERFUSIONSSTUDIE (1/4)............................................................................................. 75
ABBILDUNG A 2: PERFUSIONSSTUDIE (2/4)............................................................................................ . 75
ABBILDUNG A 3: PERFUSIONSSTUDIE (3/4)............................................................................................. 75
ABBILDUNG A 4: PERFUSIONSSTUDIE (4/4) ............................................................................................. 75 ABBILDUNG A 5: PERFUSIONSSTUDIE II (1/4)......................................................................................... 76
ABBILDUNG A 6: PERFUSIONSSTUDIE II (2/4)......................................................................................... 76 ABBILDUNG A 7: PERFUSIONSSTUDIE II (3/4)......................................................................................... 76
ABBILDUNG A 8: PERFUSIONSSTUDIE II (4/4) ......................................................................................... 76 ABBILDUNG A 9: RUHE, ENDDIASTOLISCH (1/2).................................................................................... 76
ABBILDUNG A 10: RUHE, ENDSYSTOLISCH (2/2) .................................................................................... 76 5 VERZEICHNIS DER TABELLEN
TABELLE 1 - PATIENTENCHARAKTERISIERUNG ...................................................................................... 17 TABELLE 2 - KLINISCHE PATIENTENCHARAKTERISIERUNG ................................................................ 32 TABELLE 3 - ERGEBNISSE KORONARANGIOGRAPHIE ........................................................................... 33 6 I
1.1
Einleitung
Bedeutung der koronaren Herzkrankheit
Die koronare Herzerkrankung (KHK) ist trotz vieler Maßnahmen zur Primär- und
Sekundärprävention die häufigste Todesursache in den westlichen Industrienationen
(Lloyd-Jones et al., 2010). Für 352689 der insgesamt 858768 Todesfälle in der
Bundesrepublik Deutschland im Jahre 2010 werden Krankheiten des HerzKreislaufsystems verantwortlich gemacht (Statistisches Bundesamt, 2010). 20% aller
Todesfälle sind auf die KHK zurückzuführen. Die Lebenszeitprävalenz der KHK in
Deutschland beträgt für Männer 12,3%, für Frauen 6,4% (Gößwald et al., 2013) und
nimmt mit steigendem Lebensalter und niedrigerem sozioökonomischen Status zu.
Angesichts der demographischen Entwicklung und einer Zunahme der kardiovaskulären
Risikofaktoren wie arterielle Hypertonie, Dyslipoproteinämie, Diabetes mellitus,
Adipositas, Bewegungsmangel wird die Zahl der Betroffenen in Zukunft weiter ansteigen.
Die KHK ist die Folge einer oftmals über Jahrzehnte hinweg verlaufenden Verengung
der epikardialen Koronararterien durch Atherosklerose. Das resultierende Missverhältnis
zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf des Herzens lässt die Erkrankung als
myokardiale Ischämie manifest werden (Schächinger und Zeiher, 2004). Dies kann als
eine stumme Ischämie im Sinne einer asymptomatischen KHK geschehen, aber auch
symptomatisch
in
Form
ischämisch
bedingter
pectanginöser
Beschwerden,
Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkten und Herzmuskelschädigungen mit der Folge
einer möglichen Herzinsuffizienz und der Komplikation des plötzlichen Herztodes.
Hauptrisikofaktoren für die Entwicklung einer KHK sind eine Erhöhung des LDLCholesterins, eine Erniedrigung des HDL-Cholesterins, arterielle Hypertonie, Diabetes
mellitus, Nikotinabusus und atherosklerotische Folgeerscheinungen wie KHK,
Myokardinfarkte oder Schlaganfälle bei erstgradigen Familienmitgliedern vor Erreichen
des 55. Lebensjahres bei Männern bzw. des 65. Lebensjahres bei Frauen. Weitere
Risikofaktoren sind körperliche Inaktivität und Adipositas mit Betonung der
abdominellen Fettspeicher, Lipidstoffwechsel- und Glucosetoleranzstörungen. Biomarker
wie
Homocystein,
Entzündungsmarker
Fibrinogen
sollten
ebenso
(high-sensitivity-CRP).
Auch
Berücksichtigung
genetische
finden
wie
Disposition
und
psychosoziale Faktoren sind mit einem erhöhten Risiko für eine KHK assoziiert (Perk et
al., 2012).
7 1.2
Pathophysiologie der KHK
Die Atherosklerose stellt das gemeinsame Korrelat verschiedener ischämischer
Erkrankungen dar und ist als verantwortlich für einen großen Teil der Morbidität und
Mortalität anzusehen. Wie die unterschiedlichen beeinflussbaren und unbeeinflussbaren
Risikofaktoren zur Bildung der atherosklerotischen Plaques in den Gefäßen beitragen, ist
jedoch weitestgehend unbekannt. Entgegen früherer Betrachtungen wird die
Atherosklerose heute als multifaktorielles Geschehen betrachtet, das einen chronischentzündlichen Verlauf aufweist und an dem verschiedene Zelltypen wie T-Lymphozyten,
Monozyten, Makrophagen, Thrombozyten, Endothelzellen und glatte Gefäßmuskelzellen
beteiligt sind. Im Zuge einer Ungleichheit zwischen pro- und antiinflammatorischen
Mechanismen kommt es zur Entstehung atherosklerotischer Plaques (Libby et al., 2010).
In Bezug auf die Koronargefäße ist sowohl die mikro- wie auch die makrovaskuläre
Herzkrankheit von Interesse.
Die Kaskade der Veränderungen beginnt mit einer Funktionsstörung des Endothels, die
eine Veränderung seiner Eigenschaften beinhaltet. Dyslipidämie, vasokonstriktorische
Mediatoren und proinflammatorische Zytokine bewirken eine erhöhte Permeabilität für
Lipoproteine, eine Hyperkoagulabilität sowie eine Induktion von Adhäsionsmolekülen.
Eine vermehrte Einwanderung von Entzündungszellen wie T-Lymphozyten, Monozyten
und Makrophagen in die Gefäßwand ist die Folge und führt zur Akkumulierung von
Lipiden als sogenannte "fatty streaks". Die involvierten Zelltypen sezernieren vasoaktive
Substanzen, Zytokine und Wachstumsfaktoren, welche die Bildung von atheromatösen
Plaques fördern. Im Verlauf der Erkrankung kommt es neben einer verstärkten
Entzündungsreaktion zu einer Migration glatter Muskulaturzellen aus der Media in die
Intima. Diese proliferieren und fördern so eine Fibrosierung und Verdickung der
Gefäßwand. Eine Reihe weiterer zellulärer Reaktionen fördern den Entzündungsprozess
(Baer und Rosenkranz, 2008). Apoptotische Prozesse von Makrophagen und glatten
Muskelzellen können schließlich zur Ausbildung eines nekrotischen, lipidhaltigen Kerns
führen. Der fortwährende Entzündungsprozess bedingt durch weitere apoptotische
Vorgänge eine Beeinträchtigung des Kollagens und der fibrösen Membran, was eine
Instabilität der entstandenen Plaque zur Folge haben kann (Faxon et al., 2004). Es sind
die Extremformen einer nach intraluminal wachsenden, stenosierenden Läsion und einer
abluminal wachsenden, nicht primär stenosierenden Läsion zu unterscheiden. Erstere ist
eher fibrotisch dominiert und führt zu Angina pectoris und Perfusionsdefekten, letztere
ist im höheren Maße vulnerabel und kann zum akuten Gefäßverschluss führen.
8 Das Risiko einer Plaqueruptur hängt folglich mehr von der Zusammensetzung der Plaque
als vom Schweregrad der durch ihn verursachten Stenose ab. Hauptdeterminanten der
Stabilität der Plaque sind die Zusammensetzung des atheromatösen Kerns, die Dicke der
fibrösen Membran und der Entzündungsgrad (Falk et al., 1995). Eine Plaqueruptur als
akutes Ereignis führt durch das Zusammenspiel von Kollagen, Von-Willebrand-Faktor
und des sogenannten "tissue factors" zu einer rapiden Bildung thrombotischer
Auflagerungen, was sich klinisch als akutes Koronarsyndrom widerspiegeln kann.
Mögliche Folgen sind in Abhängigkeit von Versorgungsgebiet und Grad der Stenosierung
schwerwiegende Myokardinfarkte mit konsekutiver mikrovaskulärer Obstruktion und
plötzlicher Herztod.
1.3
Stufendiagnostik der KHK
Die Art und Reihenfolge des diagnostischen Vorgehens hängt von den individuellen
Beschwerden, der Versorgungsebene und der Vortestwahrscheinlichkeit für das
Vorliegen einer KHK ab.
Zunächst sollte klinisch festgestellt werden, ob die vorliegenden Beschwerden einer
KHK geschuldet sein könnten und welche Differentialdiagnosen in Betracht zu ziehen
sind. Eine Basisdiagnostik umfasst neben einer körperlichen Untersuchung von Herzund Gefäßsystem mit Ermittlung von Größe und Gewicht eine Blutdruckmessung,
zudem die Ableitung eines Ruhe-EKGs mit 12 Ableitungen. Laborchemisch sollten
neben einem kleinen Blutbild zur Erhebung des Risikostatus Nüchternfette mit
Gesamtcholesterin und LDL- und HDL-Fraktionen sowie die Nüchternglucose
bestimmt werden. Je nach Art der Schmerzen als nicht-anginöse Brustschmerzen,
atypische oder typische Angina kann verbunden mit Geschlecht, Alter und vorliegenden
kardialen Risikofaktoren eine Vortest-Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK
ermittelt werden. So werden drei Gruppen von Patienten unterschieden. Bei einer
niedrigen Vortestwahrscheinlichkeit von <10% ist eine weitergehende Diagnostik nicht
erforderlich, bei einer hohen Wahrscheinlichkeit von >90% sollte eine invasive
Diagnostik mittels Koronarangiographie eingeleitet werden. Bei der dritten Gruppe mit
einer mittleren Wahrscheinlichkeit zwischen 10% und 90% ist das richtige Vorgehen zu
diskutieren.
Ist die mittlere Vortestwahrscheinlichkeit auf die Faktoren Alter, Geschlecht und
klinische Symptomatik zurückzuführen, sollte ein EKG unter Belastung durchgeführt
werden. Sind die betroffenen Patienten nicht so belastungsfähig, dass ein relevanter
9 Befund erzielt werden könnte oder ist die durchgeführte ergometrische Untersuchung
nicht aussagekräftig, ist ein bildgebendes Verfahren unter pharmakologischer Belastung
indiziert. Empfohlen wird diese Möglichkeit auch generell bei Patienten mit mittlerer
Vortestwahrscheinlichkeit. Für eine bestmögliche Bildqualität sollte die Wahl des
Verfahrens an den jeweiligen Patienten angepasst werden. Die Verfügbarkeit der
Untersuchung ebenso wie die Erfahrungswerte des Zentrums mit der erwählten Technik
gilt es zu berücksichtigen (Nationale Versorgungsleitlinie Chronische KHK, 2012).
Die eingeleitete Diagnostik unter Berücksichtigung der verschiedenen zur Verfügung
stehenden bildgebenden Verfahren sollte unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden.
Ziel ist es, eine KHK entweder auszuschließen oder zu diagnostizieren, die funktionelle
Signifikanz einer etwaigen Stenose zu überprüfen, die Zellintegrität des versorgten
Myokardareals der stenosierten Arterie zu evaluieren und die globale und regionale
ventrikuläre Funktion zu ermitteln (Pakkal et al., 2011).
Geben die bildgebenden Verfahren unter pharmakologischer Belastung wie StressEchokardiographie, Myokardszintigraphie oder Stress-Magnetresonanztomographie bzw.
Myokard-Perfusions-Magnetresonanztomographie
einen
Hinweis
auf
einen
möglicherweise einer KHK geschuldeten Perfusionsdefekt oder zeigen dysfunktionales
Myokard auf, ist eine invasive Diagnostik anzuraten (Gibbons et al., 2003). Zuvor sollte
die Vitalität des betroffenen Areals untersucht werden, um die therapeutischen
Erfolgsaussichten einer anstehenden invasiven Koronarangiographie besser einschätzen
zu können.
Die Angiographie mittels CT findet in den allgemeinen Leitlinien zur chronischen KHK
noch keine Berücksichtigung. Empfohlen wird das Verfahren, wenn eine mittlere
Vortestwahrscheinlichkeit und typische Symptome einer KHK bestehen, insbesondere
im Falle eines nicht aussagekräftigen Belastungs-EKGs (Taylor et al., 2010). Der mittels
CT erhobene koronare Calcium-Score besitzt einen wissenschaftlich bewiesenen
Stellenwert (Budoff et al., 2007), ist jedoch ebenfalls nicht in den Nationalen
Versorgungsleitlinien enthalten.
10 1.4
Invasive Verfahren
1.4.1
Koronarangiographie
Die invasive Koronarangiographie stellt sowohl zum Ausschluss als auch zur
Diagnosestellung einer KHK ein maßgebendes Verfahren dar (Barkhausen et al., 2004).
Die Untersuchung vermag Lokalisation, Schweregrad, Länge und Morphologie der
Stenosierung (Atherom, Thrombus, Dissektion, Spasmus, Muskelbrücke) in den
epikardialen Arterien aufzuzeigen (Hamm et al., 2008). Gefäßläsionen bzw.
Stenosierungen können während der selben Untersuchung therapiert werden. So kann
eine perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) durchgeführt und ein Stent
implantiert werden. Hierbei kann es sich um nicht beschichtete bare-metal stents (BMS)
oder drug-eluting stents (DES) handeln, wobei letztere wirkungsvoller in der Prävention
von Restenosierungen sind (Laarman et al., 2006).
Im Jahr 2008 wurden in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 845.172
diagnostische Herzkatheteruntersuchungen durchgeführt. In 303.832 Fällen erfolgte eine
Koronarintervention, was einem Anteil von 35,95% entspricht (van Buuren, 2010).
Als invasive Untersuchungsform weist die Koronarangiographie seltene, aber typische
Komplikationen
auf.
Hierzu
gehören
schwerwiegende
Komplikationen
(Tod,
Myokardinfarkt, Schlaganfall, sog. MACCE = major adverse cardiac and cerebrovascular
events) und weitere schwere, aber nicht unmittelbar lebensbedrohliche Komplikationen
wie koronarer Gefäßverschluss, Perforation, Linksherzdekompensation, Lungenembolie,
transfusionsbedürftige Einblutungen und anaphylaktischer Schock. Hinzu kommen
passagere
Nebenwirkungen
supraventrikuläre
wie
Tachykardien,
vagotone
Reaktionen,
Kammerflimmern,
Bradykardie,
Asystolie,
Kammerflattern
und
Kontrastmittelunverträglichkeiten. Komplikationen an der Punktionsstelle treten in ca.
0,5% der Eingriffe auf. Die Häufigkeit von MACCE wird in nicht selektionierten
Registern mit 0,3-0,63% angegeben (Hamm et al., 2008).
1.4.2
Fraktionelle Flussreserve
Angesichts der limitierten Aussagekraft der Koronarangiographie bezüglich der
physiologischen Relevanz etwaiger Stenosen (White et al., 1984) wurde mit der
Bestimmung der fraktionellen Flussreserve (FFR) ein Verfahren entwickelt, das
diesbezüglich Informationen bieten kann. Die FFR ist definiert als der maximal
erreichbare Blutfluss in einem Myokardareal im Falle einer vorgeschalteten
11 Koronarstenose geteilt durch den theoretischen normalen Blutflusswert im selben Bezirk
(Pijls et al., 1996). Der maximale Blutfluss wird mit Hilfe einer pharmakologisch durch
die Gabe von Adenosin erzeugten Hyperämie ermittelt. Folglich beziffert die FFR das
Ausmaß der Blutflussbegrenzung durch die Stenose. Mittels Drucksensoren wird der
mittlere arteriellen Druck distal der Stenose und in der Aorta gemessen und daraus die
FFR berechnet. Diese ist unabhängig von Blutdruck, Puls und myokardialer
Kontraktilität (Kim and Koo, 2012). Empfohlen wird das Verfahren bei fehlendem nichtinvasiven Ischämienachweis und kann zielführend in der Frage sein, ob eine Intervention
sinnvoll ist (Wijns et al., 2010).
1.4.3
Intravaskulärer Ultraschall
Der intravaskuläre Ultraschall (IVUS) ermöglicht die Darstellung des Wandaufbaus und
der
Dimensionen
eines
Revaskularisierungsmethode
Gefäßes
und
vereinfachen.
kann
Mit
damit
Hilfe
von
die
Wahl
der
miniaturisierten
Ultraschalltransducern, die auf den Koronarkathetern plaziert werden, kann eine örtliche
Auflösung von 150-300 µm erzielt werden (Rieber, 2012). Aufgrund der niedrigen
Sensitivität und Spezifität findet die Methode im klinischen Alltag nur selten Einsatz.
Große Schwierigkeiten bestehen in der Identifizierung fibröser Plaques, während
calcifizierte Plaques akkurat erkannt werden (Rieber et al., 2006). Eine Rolle kann der
IVUS periprozedural spielen, indem die Expansion und Apposition des implantierten
Stents kontrolliert werden und die Restenose- und Revaskularisierungsrate hierdurch
verringert werden (Parise et al., 2011).
1.5
Nicht-invasive Verfahren
Nicht-invasive Verfahren können im Hinblick auf die KHK einerseits die
Koronararterien direkt darstellen (CT-Angiographie, MR-Angiographie) und andererseits
die funktionelle Signifikanz von Koronarstenosen untersuchen (SPECT, PET, StressMRT, Echokardiographie). Bezüglich der globalen kardialen Funktion bieten diese im
Vergleich zu den invasiven Verfahren einen größeren Informationsgewinn.
1.5.1
SPECT
Die Szintigraphie myokardialer Perfusion wurde in den 1970er Jahren entwickelt und
brachte durch technische Weiterentwicklungen heute etablierte Techniken wie die Single
photon emission computer tomography (SPECT) hervor. Die nuklearmedizinische
Bildgebungstechnik setzt zur Darstellung der Aktivitätsverteilung des Herzens die
12 intravenöse Injektion kleiner Mengen eines radioaktiven Tracers wie
chlorid oder
99m
201
Ti-Thallium(I)-
Technetium-MIBI voraus, üblicherweise verbunden mit einer
myokardialen Belastungssituation unter pharmakologischem oder ergometrischem Stress.
Die Verteilung des Radiopharmakons wird anschließend mittels SPECT unter Belastung
und in Ruhe aufgezeichnet. Die Intensität der Anreicherung im Myokard erlaubt
Aussagen über die Perfusion, die gesonderte Betrachtung von Ruhe- und
Belastungsphasen als Vitalitätsdiagnostik eine Unterscheidung von belastungsgetriggerter
Ischämie und Myokardnarbe. Die Aufnahmen werden mit Hilfe einer um den Patienten
rotierenden Gammakamera gewonnen, die Schnittbilder können beliebig orientiert
werden. Vorteile der präferierten 99mTechnetium-Pharmaka gegenüber Thallium(I)-chlorid
sind die geringere Strahlenexposition (7mSv gegenüber 17 mSv) und die geringere
physikalische Halbwertszeit (6 Stunden gegenüber 73 Stunden). Die Auswertung erfolgt
visuell und quantitativ.
1.5.2
PET
Als weiteres nuklearmedizinisches Verfahren macht die Positron emission tomography
(PET) eine Untersuchung des myokardialen Stoffwechsels und der Perfusion des
Herzens möglich. Mit Hilfe der PET können regionale Perfusionsänderungen absolut
gemessen werden, während die SPECT auf der Wahrnehmung von relativen
Perfusionsunterschieden beruht. Grundlage für die Bildgebung ist ebenfalls die Gabe
eines Tracers. So kommen unter anderem 13N-Ammoniak, 15O-Wasser und 82Rubidium
bei der Messung des regionalen myokardialen Blutflusses in Ruhe und unter körperlicher
oder pharmakologischer Belastung zum Einsatz. Zur Beurteilung des myokardialen
Stoffwechsels wird 18Fluor-Deoxyglucose (FDG) eingesetzt. Anhand dessen kann vitales
Myokardgewebe erkannt und eine Vorhersage über eine funktionelle Erholung getroffen
werden. Ein bedeutender Unterschied zur SPECT besteht in der emittierten Strahlung
des verwendeten Radiopharmakons. Das vom Tracer ausgesandte Positron zerfällt in 2
Photonen, die von der Messung erfasst werden können. Mit Hilfe von GammastrahlenRingdetektoren wird eine dreidimensionale Datenakquisition ermöglicht. Die primäre
Auswertung erfolgt visuell.
1.5.3
Belastungs-Elektrokardiographie
Das EKG unter Belastung ist eine weitere Methode zur Identifizierung von potentiellen
Patienten mit KHK. Indiziert ist es unter anderem bei einem unauffälligen oder
unspezifische Veränderungen aufzeigenden Ruhe-EKG zur weiteren Abklärung sowie
13 bei asymptomatischen Patienten mit einem ausgeprägten kardiovaskulären Risikoprofil.
Es bietet die Möglichkeit, myokardiale Ischämien zu identifizieren, die erst nach
Überschreiten einer bestimmten Ischämieschwelle auftreten. Die ubiquitär in
Hausarztpraxen und Krankenhäusern verfügbare Untersuchung ist kostengünstig und
relativ einfach durchzuführen. Bei hoher Variabilität konnte im Rahmen einer MetaAnalyse eine Sensitivität von 68% und Spezifität von 77% aufgezeigt werden (Gianrossi
et al., 1989). Bei Patienten mit niedriger bis mittlerer Vortestwahrscheinlichkeit für das
Vorliegen einer KHK wird der Untersuchung eine besonders geringe diagnostische
Wertigkeit bescheinigt (Maffei et al., 2010).
1.5.4
Stress-Echokardiographie
Die Stress-Echokardiographie ist ein vielerorts verfügbares und kostengünstiges
Verfahren, mit dem das Herz auf Wandbewegungsstörungen untersucht wird. Dies kann
unter körperlicher oder pharmakologischer Belastung mit Gabe von Dobutamin
geschehen. Tritt unter Belastung eine Wandbewegungsstörung neu auf oder
verschlimmert sich, kann dem eine ischämische Ursache zugrunde liegen. Mit Hilfe der
M-Mode-Darstellung kann die linksventrikuläre Funktion erfasst werden. Eine normale
Stress-Echokardiographie
ist
mit
einer
exzellenten
Prognose
assoziiert.
Die
Jahreswahrscheinlichkeit für schwerwiegende kardiale Ereignisse liegt bei einer
Patientengruppe mit mittlerer bis hoher Vortestwahrscheinlichkeit für eine KHK bei
0,8% (Chung et al., 2004). Die für den Patienten wenig belastende Untersuchung besitzt
weiterhin einen Vorteil im Fehlen ionisierender Strahlung.
1.5.5
Die
Computertomographie und koronarer Calcium-Score
CT-Angiographie
stellt
ein
Verfahren
zur
direkten
Visualisierung
der
Koronararterien dar. Technische Fortschritte auf Seiten der zur Verfügung stehenden
Geräte haben in den letzten Jahren ebenso zu einer Verbesserung der räumlichen
Auflösung geführt wie eine bessere Softwareaufbereitung. Gleichzeitig konnte die
Belastung durch ionisierende Strahlen deutlich reduziert werden. Die Methode kann eine
hohe Sensitivität zur Erkennung einer vorliegenden KHK und einen hohen negativen
prädiktiven Wert vorweisen (Budoff et al. 2008), allerdings ist die Spezifität durch
Probleme bei schwer kalzifizierten Koronararterien, kleinen Gefäßen oder der
Anwesenheit von Stents eingeschränkt. Auch bietet die CT-Angiographie keine Aussage
über die tatsächliche funktionelle Relevanz einer Stenose (van Werkhoven et al., 2010).
Eine virtuelle FFR-Messung basierend auf CT-Daten bietet in Studien gute Ergebnisse
14 (Koo et al., 2011). CT-Perfusionsbildgebungen finden immer weitere Verbreitung und
werden in Studien hinsichtlich ihres diagnostischen Wertes überprüft (Feuchtner et al.,
2012).
Etabliert ist hingegen das Verfahren zur Quantifizierung von Calciumablagerungen in
den Koronararterien. Verbunden mit einer geringen Strahlendosis kann der sogenannte
Agatston-Score erhoben werden, der einen unabhängigen Risikofaktor für das Vorliegen
einer KHK darstellt. Die Präsenz von koronaren Calciumablagerungen ist sensitiv aber
nicht spezifisch bei der Diagnosestellung der Erkrankung und hat prognostischen Wert.
Werden keine Ablagerungen festgestellt, beträgt die Wahrscheinlichkeit eines kardialen
Ereignisses in den nächsten 50 Monaten <1,01% (Sarwar et al., 2009).
1.5.6
Magnetresonanztomographie
Die Magnetresonanztomographie kann im Hinblick auf die KHK auf verschiedene Weise
wertvolle Informationen liefern. Die Adenosin-Stress-MRT wird in der vorliegenden
Studie thematisiert. Mit Hilfe dieser Perfusionsbildgebung kann der first-pass eines
Kontrastmittels betrachtet werden und unter pharmakologischer Belastung zum Beispiel
Hinweise auf eine reversible Ischämie liefern. Die late-enhancement-Aufnahmen können
hingegen unter anderem das Ausmaß eines Infarktareals abbilden.
Die MR-Koronarangiographie bietet die Möglichkeit, eine anatomische Bildgebung mit
einer MRT-Untersuchung der kardialen Funktion, Struktur und Perfusion zu verbinden
(Foo et al., 2005). Als alleinige Untersuchung zur Diagnosestellung einer KHK weist die
MR-Koronarangiographie in einer Meta-Analyse eine Sensitivität von 72% (69%-75%
[95% KI]) bei einer Spezifität von 87% (86%-88% [95% KI]) auf (Schuijf et al., 2006).
Der klinische Nutzen ist wegen der relativ langen Untersuchungszeit und Schwierigkeiten
aufgrund von Bewegungsartefakten derzeit begrenzt (Bluemke et al., 2008). Die
Möglichkeit zur Darstellung der koronararteriellen Gefäßwand und ihrer Morphologie
hat das Potential, eine bedeutsame Rolle bei der Beurteilung und Risikobewertung von
koronaren Plaques zu spielen.
Als Goldstandard wird die kardiale MRT bei der Evaluierung der globalen myokardialen
Vitalität und der regionalen Funktionsanalyse des linken Ventrikels angesehen. Weitere
Indikationen sind die Evaluation kongenitaler Herzfehler und erworbener Erkrankungen
der großen Gefäße, der Nachweis von Raumforderungen des Herzens sowie die
Diagnostik von Perikarderkrankungen und Kardiomyopathien.
15 II
Zielsetzung
Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, den Stellenwert der nicht-invasiven Diagnostik
der KHK am Beispiel der Adenosin-Stress-MRT in einem ambulanten Rahmen zu
untersuchen.
Die
diagnostische
Wertigkeit
der
MRT-Untersuchung
bei
der
Unterscheidung zwischen einer hämodynamisch relevanten und einer nicht relevanten
Koronarstenose soll anhand des invasiven Goldstandards Koronarangiographie überprüft
und im Hinblick auf die heute zur Verfügung stehenden nicht-invasiven Techniken
diskutiert werden. Es wird postuliert, dass die Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung nicht
signifikant schlechter in der Unterscheidung zwischen relevanten und nicht relevanten
Koronarstenosen ist, als die Koronarangiographie.
Eine Besonderheit der vorliegenden Arbeit stellen das ambulante Umfeld und das der
klinischen
Realität
entstammende
Entscheidungsprozesse
in
der
unverfälschte
Stufendiagnostik
Berücksichtigung finden.
16 Patientengut
dar.
der
sollen
KHK
Ambulante
ebenfalls
III
Material und Methoden
3.1
Patienten
Der vorliegenden Arbeit liegt eine retrospektive Analyse der anonymisierten Daten von
54 Patientinnen/Patienten (im Folgenden als „Patienten“ bezeichnet) zugrunde. Die
Einschlusskriterien setzten voraus, dass sich jene innerhalb eines Zeitfensters von 180
Tagen sowohl einer ambulanten Kardio-MRT als auch einer Koronarangiographie
unterzogen hatten. Im Durchschnitt vergingen zwischen den beiden Untersuchungen
39,9 ±41 Tage. Sämtliche Untersuchungen erfolgten aus klinischer Indikation bei
vermuteter oder bereits diagnostizierter KHK.
Das durchschnittliche Patientenalter lag bei 62,4 ±8,6 Jahren, es wurden 19 Frauen und
35 Männer in die statistische Auswertung einbezogen.
Bei 20 Patienten wurde in der Vorgeschichte eine Koronarangiographie mit Implantation
eines oder mehrerer Stents durchgeführt. Patienten mit Zustand nach Bypass-Operation
wurden von der Studie ausgeschlossen.
Tabelle 1: Patientencharakterisierung
Gesamtzahl
54
Alter in Jahren
62,4 ±8,6
Frauen
19
Männer
35
Frauen in %
35,2
Männer in %
64,8
Z.n. Stentimplantation
20
Patienten mit LCA-Stent
12
Patienten mit LCX-Stent
4
Patienten mit RCA-Stent
8
Ø
Zeitintervall zwischen Kardio-MRT und Koronarangiographie
17 39,9 ±41
3.2
Kardio-MRT
Im folgenden Abschnitt sollen zunächst die Grundlagen der Akquirierung von Bildern
mittels
Magnetresonanztomographie
beschrieben
werden,
um
im
Anschluss
Besonderheiten der MRT des Herzens zu behandeln. Dabei soll auch auf die Bedeutung
pharmakologischer Belastung und der Kontrastmittelgabe eingegangen werden.
3.2.1
Physikalische Grundlagen der Magnetresonanztomographie
Das Prinzip der Magnetresonanztomographie macht sich den hohen Wasseranteil des
menschlichen Körpers zunutze. Der Atomkern des Wasserstoffs bringt zwei für die
Technik der Untersuchung relevante Eigenschaften mit. Das Proton besitzt ein
magnetisches Moment, folglich wirkt es wie ein kleiner Magnet. Zudem dreht es sich um
die eigene Achse, was man als (Kern)spin bezeichnet.
Ein äußeres Magnetfeld B0 kann die Lage der Protonen verändern. Die Spins liegen zum
Teil antiparallel, bevorzugt aber parallel ausgerichtet vor, was energetisch günstiger ist.
Aus der Summe der Magnetvektoren der Protonen resultiert die Längsmagnetisierung.
Sie liegt im Grundzustand in z-Richtung vor und wird als Mz bezeichnet. Wird eine
äußere Magnetkraft auf die Spins gelenkt, so folgt eine Präzessionsbewegung der
Protonen um die z-Achse des Feldes. Diese geschieht mit einer ihr eigenen Frequenz, die
Larmor-Frequenz genannt wird. Jene hängt proportional von der Stärke des Magnetfeldes
B0 ab (Weishaupt et al., 2009).
Die Messung eines Signals durch die Empfangsantennen des MR-Systems setzt eine
Drehung der Längsmagnetisierung Mz in die Querrichtung voraus. Dies geschieht im
Rahmen der sogenannten Anregung, die energetisch durch einen Hochfrequenzpuls
bewirkt und mit einer der Larmor-Frequenz entsprechenden Frequenz von einer
Antennenspule ausgesendet wird. Bei richtiger Leistung und Dauer des eingebrachten
elektromagnetischen Impulses hat dies zur Folge, dass die Magnetisierung um 90° aus der
z-Richtung in die xy-Ebene kippt und mit der Larmor-Frequenz rotiert (Uhlenbrock und
Forsting, 2007). Dieser Zustand der Anregung im Sinne einer Transversalmagnetisierung
induziert ein Signal, das proportional zur Stärke des entstandenen Mxy ist. Das Signal wird
auch als FID („free induction decay“) bezeichnet und kann mit Hilfe von sensiblen
Verstärkern und Computern zum MR-Bild verarbeitet werden.
18 Abbildung 1: Anregung (modifiziert nach van Geuns et al., 1999). Die Längsmagnetisierung in Mz-Richtung wird durch einen Hochfrequenzpuls um genau 90° in die
Mxy-Ebene umgeklappt. Diesen Zustand bezeichnet man als Transversalmagnetisierung.
Nach der Anregung kreisen die Spins in der xy-Ebene. Zwei verschiedene Mechanismen
spielen bei der anschließenden Relaxation eine Rolle. Diese beinhaltet, dass das MRSignal abnimmt und der stabile Grundzustand vor der Anregung wieder erreicht wird.
Man nennt die betreffenden Vorgänge Längs- und Querrelaxation.
Die Längsrelaxation wird aus dem Grund so bezeichnet, weil die Protonen aus dem
Zustand der Anregung zurück in die Längsmagnetisierung Mz relaxieren. Die Dauer, die
die Protonen zur Rückkehr aus dem angeregten Zustand in diesen Grundzustand
benötigen, bezeichnet die T1-Zeit. Sie hängt sowohl von der Kraft des äußeren
Magnetfeldes B0 als auch von der inneren Bewegung der Moleküle ab.
Die T2-Zeit hingegen bemisst die Geschwindigkeit der Dephasierung der Präzession der
Protonen. Unmittelbar nach der Anregung ist die Präzessionsbewegung der Spins
weitestgehend synchron. Diese sogenannte Phasenkohärenz wird jedoch im Verlauf
durch Magnetfeldveränderungen benachbarter Protonen und Moleküle gestört. Ebenso
tragen zeitlich konstante Inhomogenitäten des äußeren Magnetfeldes zur Dephasierung
bei. Ein reales inhomogenes Magnetfeld zerfällt mit seiner Zeitkonstanten T2* rascher als
ein
ideales
homogenes.
Vor
allem
an
Gewebegrenzen
kommt
dieser
Inhomogenitätsfaktor zustande. In der Folge nehmen Mxy und damit auch das MR-Signal
19 immer weiter ab, bis es schließlich verschwindet. Der beschriebene Vorgang wird
Querrelaxation genannt. Um Inhomogenitäten auszugleichen, wird mittels eines 180°
Rephasierungspulses, ebenfalls ein HF-Puls, ein weiteres Signal erzeugt. Dieses wird
Spinecho genannt. Beide Vorgänge, die auch als T1-Relaxation bezeichnete
Längsrelaxation wie auch die Querrelaxation, T2-Relaxation genannt, laufen gleichzeitig
und unabhängig voneinander ab. Die Prozesse unterliegen gewebsinternen Einflüssen
und können zur Charakterisierung eingesetzt werden (Weishaupt et al., 2009).
Die Bildkontraste im MR-Bild werden durch Protonendichte, T1- und T2-Zeit bestimmt.
Diese drei Parameter können im betrachteten Gewebe sehr unterschiedlich ausgeprägt
sein und sind von diagnostischem Nutzen. Das MR-Bild beruht auf einer Vielzahl von
Rohdatensätzen, von denen jede einzelne Datenzeile eine erneute Anregung der
untersuchten Schicht voraussetzt. Als Repetitionszeit TR wird die Dauer zwischen zwei
Anregungen bezeichnet. Unterschiedliche TR bestimmen über die Zeit die Anzahl der
Spins, die in den Grundzustand in z-Richtung zurückgelangen und führen zu
verändertem Kontrast im T1-Bild. So zeigt sich bei einem kurzen TR von beispielsweise
600 ms eine starke T1-Gewichtung, folglich erscheint ein Gewebe mit einer kurzen T1Zeit hell, da hier ansässige Spins relativ schnell relaxieren und mehr Signal beisteuern.
Eine lange TR-Zeit von mehr als 1500 ms hingegen verhilft auch Gewebe mit langem T1
in den Zustand der Längsmagnetisierung zu kommen, so dass alle Gewebe vergleichbar
viel Signal abgeben und der Kontrast geringer ist. In diesem Falle hängt der Kontrast von
der Protonendichte PD des Gewebes ab (Uhlenbrock und Forsting, 2007).
In Bezug auf T2-gewichtete Aufnahmen ist die Echozeit TE ausschlaggebend, also die
Zeit, die zwischen Anregung und Messung des MR-Signals vergeht. Eine kurze Echozeit
von weniger als 30 ms Dauer bedeutet, dass die T2-Relaxation erst wenig fortgeschritten
ist und sich Gewebe wenig kontrastiert darstellt. Eine mit mehr als 60 ms länger
bemessene Echozeit lässt Gewebe mit relativ kurzem T2 dunkel erscheinen, da jene
bereits große Anteile ihrer Signalintensität verloren haben.
Protonengewichtete Bilder vereinen Eigenschaften T1- und T2-basierter Bilder und
weisen eine lange TR und eine kurze TE auf. Wenn die TE im Bereich von 40 ms Dauer
liegt, entstehen sogenannte intermediär gewichtete Bilder. Beide Möglichkeiten spielen
bei der Beurteilung von Gewebe eine bedeutsame Rolle (Uhlenbrock und Forsting,
2007).
20 Die Wahl der Schicht ist auch bei der Untersuchung des kardiovaskulären Systems für die
Beurteilung entscheidend. Das durch den zuvor beschriebenen Zustand der Anregung
erzeugte MR-Signal impliziert in einem homogenen Magnetfeld, dass alle Protonen die
identische Larmorfrequenz besitzen und mit einem entsprechenden Anregungspuls der
gesamte Körper angeregt werden würde. Die Schnittbildgebung setzt allerdings voraus,
dass nur die Protonen einer bestimmten Schicht angeregt und ihr Summensignal
aufgezeichnet wird (Dymarkowski and Bosmans, 2005). Aus diesem Grund wird das Feld
in einer gewählten Richtung durch eine weitere Magnetspule inhomogen gemacht. Jene
verstärkt das magnetische Feld auf einer Seite und schwächt es auf der anderen Seite, so
dass ein Gradient geschaffen wird. Folglich ergibt sich entlang dieses Gradienten eine
fließende Veränderung der Larmorfrequenz der Protonen, wodurch jede Schicht eine
individuelle Frequenz besitzt, die mit dem passenden HF-Puls angeregt werden kann. Die
Schichtdicke ist abhängig von der Gradientenstärke.
Nach Anregung einer bestimmten Schicht werden weitere Magnetspulen zur
Ortskodierung der Bildinformation hinzugeschaltet. Die insgesamt drei Gradientenspulen
schlüsseln das Signal in der Folge weiter auf und ergeben eine Kodierung des Signals in
drei Raumebenen.
Eine Kontraindikation zur MRT-Untersuchung stellt das Tragen eines Schrittmachers
oder ICD-Systems dar. Ausgesandte Hochfrequenzpulse können zu Störungen der
Funktion führen. Mittlerweile wurden MRT-kompatible Schrittmacher entwickelt, auch
werden die unterschiedlichen implantierten Systeme hinsichtlich ihrer MRT-Sensibilität in
weiteren Studien überprüft (Jung et al., 2012). Weitere Ausschlussgründe können
künstliche Herzklappen, Gefäßclips, Metallsplitter aus ferromagnetischem Material oder
Implantate wie Insulinpumpen und Cochleaimplantate sein. Darüber hinaus stellen das
erste Trimenon und Klaustrophobie relative Kontraindikationen dar.
3.2.2
Besonderheiten der Kardio-MRT
Kernspintomographische Aufnahmen des Herzens erfolgen im Normalfall in Anpassung
an das EKG des Patienten. Durch diese Triggerung soll gewährleistet werden, dass die
meist in mehreren Herzzyklen notwendige Datenakquisition stets im gleichen Zeitraum
eines Zyklus erfolgt und Artefakte infolge der Herzbewegung deutlich reduziert werden.
Auch die Minimierung von Atemartefakten spielt bei der Datengewinnung eine Rolle. Bei
kooperativen Patienten ist die Atemanhaltetechnik erfolgversprechend, alternativ kann
auch eine Triggerung an die Atembewegung vorgenommen werden.
21 Die Wahl der Bildparameter bei der Kardio-MRT hängt von der Fragestellung ab
(Dymarkowski and Bosmans, 2005). Beispielsweise profitiert die Beurteilung der
linksventrikulären Wanddicke und des Perikards von T1-basierten Aufnahmen. Auch bei
der Frage nach Infarktarealen oder Myokardfibrose erfordert die Darstellung von
Gewebe nach intravenöser Kontrastmittelgabe eine T1-Wichtung. Die Echozeit TE wird
an die Herzfrequenz angepasst und kurz gehalten (5 - 15 ms), die Repetitionszeit TR
entspricht einem R-R-Intervall im EKG des untersuchten Patienten. T2-gewichtete
Bilder spielen zum Beispiel bei der Frage nach einem myokardialen Ödem eine Rolle.
Im Rahmen der KHK-Diagnostik kann die Kardio-MRT unter Zuhilfenahme einer
Bolusinfusion eines intravenösen Kontrastmittels den sogenannten first-pass, die
Kontrastmittelanflutung
durch
das
Myokard,
darstellen.
Dies
bringt
einen
Informationsgewinn über das Ausmaß und die physiologische Signifikanz etwaiger
Koronarstenosen mit sich (Ishida et al., 2003). Technisch wird die Beurteilung der
myokardialen
Perfusion
durch
Serien
EKG-getriggerter
T1-gewichteter
Bilder
ermöglicht. Während der Patient die Luft anhält, werden die Herzaktionen während des
first-pass des Kontrastmittelbolus aufgenommen (Knobelsdorff-Brenkenhoff and
Schulz-Menger, 2012).
Simultan erfolgt die Infusion eines Vasodilatators wie Dipyridamol oder Adenosin, die
zur Erweiterung der nicht von einer KHK betroffenen Arterien führen. Infolge des
sogenannten Steal-Phänomens kommt es zu einer Verminderung der Perfusion im
Versorgungsbereich einer stenosierten Koronararterie. Im Rahmen der dieser Studie
zugrundeliegenden Stress-MRT-Untersuchungen fand Adenosin Verwendung. Adenosin
greift direkt an A2A-Rezeptoren an und sorgt dadurch für eine beinahe vollständige
Ausschöpfung der Koronarreserve. Allerdings werden mit A1, A2B und A3 auch weitere
Rezeptoren ungewollt stimuliert und hierdurch mögliche Nebenwirkungen wie ein
atrioventrikulärer Block oder Bronchokonstriktion hervorgerufen (Shryock and
Belardinelli, 1997). Die intravenöse Gabe dieses Medikaments zur Beurteilung der
myokardialen Perfusion ist unter sorgfältiger Beachtung der Kontraindikationen sicher
und wird auch von Patienten mit schwerer KHK gut vertragen (Karamitsos et al., 2008).
Die kontrastmittelverstärkte MRT erfolgt unter der Gabe eines paramagnetischen
Kontrastmittels wie Gadolinium. Paramagnetische Kontrastmittel entziehen angeregten
Protonen rascher Energie und verstärken durch eine Verkürzung der T1-Zeit das
gemessene Signal. Hierdurch ist zum Beispiel eine genauere Differenzierung von vitalem
22 Myokard gegenüber Narbengewebe möglich und das transmurale Ausmaß vitalen
Myokards
besser
abgrenzbar,
was
eine
Aussage
über
den
Erfolg
einer
Revaskularisierungsmaßnahme erlaubt (Kim et al., 2000). Das beobachtete Lateenhancement, die myokardiale Spätanreicherung nach Gabe des extrazellulären
Kontrastmittels, ist vermutlich durch verschiedene Faktoren bedingt. So dürfte der
Verlust der Integrität von Zellmembranen ebenso eine Rolle spielen wie der vergrößerte
Extrazellulärraum infolge eines interstitiellen Ödems beim akuten Myokardinfarkt oder
Narben nach Infarzierung (Sandstede, 2003).
Im Hinblick auf die Analyse der Herzfunktion mittels kardialer MRT können die
ventrikulären Volumina bestimmt werden. Die enddiastolischen und endsystolischen
Volumina werden anhand der Simpson-Methode bestimmt. Hierzu kommen
Kurzachsenschnitte entlang der langen Herzachse zum Einsatz. Für die einzelnen
Schichten werden in Enddiastole und Endsystole die Volumina durch die Multiplikation
von Fläche und Schichtdicke gemessen und anschließend für den gesamten Ventrikel
summiert. Nach Bestimmung des enddiastolischen (EDV) und endsystolischen
Volumens (ESV) kann aus diesen Parametern das Schlagvolumen (SV), die
Ejektionsfraktion (EF) und das Herzzeitvolumen (HZV) berechnet werden. Als
Ergänzung sollte die Myokardmasse (MM) ermittelt werden (Ley und Kreitner, 2007).
3.2.3
Untersuchungsablauf / Protokoll
Neben den bereits erwähnten allgemeinen Ausschlussgründen wurden weitere
Kontraindikationen
zur
Durchführung
einer
Stress-MRT-Untersuchung
unter
pharmakologischer Belastung mit Adenosin beachtet, wie Hypotonie von <90mmHG
systolisch, hochgradige Aortenklappenstenose, instabile Angina pectoris sowie Zustand
nach Myokardinfarkt innerhalb der vergangenen 48 Stunden. Bei Neigung zu
Bronchospasmen, oder bestehender pulmonaler Hypertonie wurde ebenfalls auf eine
pharmakologische Belastung mit Adenosin verzichtet. Weiterhin waren schwere
Arrhythmien und Leitungsstörungen wie AV Block II. oder III. Grades, Sick-SinusSyndrom und QT-Verlängerung ein Ausschlussgrund. Im Hinblick auf die Gabe des
gadoliniumhaltigen Kontrastmittels war der Kreatinin-Wert zu bestimmen. Bei einer
GFR von <30 ml / min / 1,73 m2 ist eine sorgfältige Abwägung von Risiko und Nutzen
zu treffen.
23 Die Patienten wurden angewiesen, innerhalb von 24 Stunden vor der Untersuchung auf
den Genuss von Kaffee, Tee, Energydrinks und Schokolade, und in den letzten 4
Stunden gänzlich auf Nahrungsaufnahme zu verzichten.
Die Untersuchungen erfolgten an einem 1,5 Tesla Kernspintomographen der Firma
Siemens mit der Bezeichnung Siemens Magnetom Avanto TIM 76x18. Als
Kontrastmittel kam Gadovist® (Bayer Vital GmbH, Leverkusen) zum Einsatz, zur
pharmakologischen Belastung wurde Adenoscan® (Sanofi Aventis Deutschland GmbH,
Frankfurt am Main) verwendet. Es wurde eine prospektive EKG-Triggerung eingesetzt.
Die Patienten lagen während der Untersuchung auf dem Rücken, unter stetiger Kontrolle
ihrer Vitalparameter. Zur weiteren Patientenüberwachung dienten Sprechkontakt und
Kameraüberwachung. Nach Anfertigung von Übersichtsaufnahmen zur exakten
Lokalisierung der Lage und Achsen des Herzens wurden Sequenzen zur Beurteilung von
Herzmorphologie und der Myokardfunktion in Ruhe durchlaufen. Diese schlossen
Langachsenschnitte mit 4-Kammerblick, 2-Kammerblick und 3-Kammerblick und
lückenlose Kurzachsenschnitte mit ein. Eine Ventrikelvolumetrie wurde anhand der
Analyse kurzer Herzachsenschnitte durchführt. Zu Beginn der Perfusionsaufnahmen
wurde Adenosin als kontinuierliche Infusion über 6 Minuten als koronarer Vasodilatator
mit einer Rate von 140 µg / kg / min verabreicht. 3 Minuten nach Beginn der AdenosinInfusion wurde über einen weiteren Zugang das gadoliniumhaltige Kontrastmittel
gegeben und in Atemanhaltetechnik die myokardiale Kontrastmittelanflutung unter
Belastung
unter
Verwendung
kurzer
Herzachsenschnitte
aufgezeichnet.
Die
Myokardkinetik unter Dobutamin-Stress kann im Rahmen weiterer Sequenzen ebenfalls
untersucht
werden.
Spätanreicherung
des
Die
Spätaufnahmen
injizierten
zur
Kontrastmittels
Beurteilung
wurden
der
15
myokardialen
Minuten
nach
Kontrastmittelapplikation durchgeführt.
3.2.4
Auswertung
Eine Kardio-MRT kann auf unterschiedliche Weise ausgewertet werden. Zum einen
besteht die Möglichkeit einer Einteilung in Vorder-, Seiten-, Hinterwand und Septum zu
folgen, zum anderen stellt das von der American Heart Association im Jahre 2002
vorgestellte 17-Segment-Modell eine anerkannte Nomenklatur dar. Diese wurde
ursprünglich für die Echokardiographie entwickelt und unterteilt den linken Ventrikel des
Herzens für die Beurteilung von Kontraktilität und myokardialer Perfusion in 17
Segmente. Anhand eines Längsachsenschnitts wird die Kammer in einen basalen, einen
24 mittventrikulären und einen apikalen Anteil unterteilt, so dass folglich drei
Kurzachsenschnitte entstehen. Benannt werden die myokardialen Segmente ausgehend
von diesen Schnittebenen anhand ihrer Lokalisation im linken Herzen (Cerqueira et al.,
2002).
1 – basale Vorderwand 2 – basales anteriores Septum 3 – basales inferiores Septum 4 – basale Hinterwand 5 – basale inferiore Seitenwand 6 – basale anteriore Seitenwand 7 – mittventrikuläre Vorderwand 8 – mittventrikuläres anteriores Septum 9 – mittventrikuläres inferiores Septum 10 – mittventrikuläre Hinterwand 11 – mittventrikuläre inferiore Seitenwand 12 – mittventrikuläre anteriore Seitenwand 13 – apikale Vorderwand 14 – apikales Septum 15 – apikale Hinterwand 16 – apikale Seitenwand 17 – Apex Abbildung 2: Segmenteinteilung des Herzens (modifiziert nach Cerqueira M. et al., 2002)
Im Rahmen der visuellen Analyse der Cinesequenzen oder der Schnittbilder als Film
können Kontraktilität und Perfusion beurteilt werden. So lässt sich die Wandbewegung
bei
regelrechter
Funktion
als
normokinetisch,
im
Falle
einer
verminderten
Einwärtsbewegung als hypokinetisch, bei keinerlei Wandbewegung als akinetisch und in
Folge einer beispielsweise paradoxen systolischen Bewegung des Myokards als
dyskinetisch beschreiben.
Bei der visuellen oder qualitativen Analyse von Perfusionsstudien wird das
Signalverhalten zum Zeitpunkt der maximalen Kontrastierung des Myokards betrachtet.
Dies geschieht bevorzugt durch simultane Darstellung der Ruheaufnahmen und der
Belastungsaufnahmen als Cinesequenz. Das Augenmerk wird dabei auf langsamere und
signalärmere Areale gelegt, Hypointensitäten werden als verdächtig für Perfusionsdefekte
erachtet. Hierbei ist eine Unterscheidung von subendokardialen und transmuralen
Perfusionsstörungen möglich (Sandstede et al., 2007). Hilfreich für die Bewertung einer
etwaigen Perfusionsstörung ist der Vergleich von Ruhe- und Stressuntersuchung. Der
pharmakologische Stress simuliert Belastungsbedingungen und deckt auf diese Weise
eingeschränkte Perfusionsreserven auf. Diese äußern sich in einer sichtbaren
25 Verminderung
der
regionalen
Myokardperfusion
oder
aber
durch
Wandbewegungsstörungen. Die Diagnose einer belastungsabhängigen Ischämie setzt eine
normale Perfusion in Ruhe und eine relative Hypoperfusion im intrinsischen Vergleich
voraus. In Ruhe und unter Stress vergleichbar ausgeprägte Perfusionsstörungen können
als mikrovaskuläre Obstruktionen beim akuten Infarkt oder in Folge von transmuralen
Infarktnarben gesehen werden (Grebe, 2004).
Die zeitversetzt nach Kontrastmittelgabe angefertigten Spätaufnahmen erlauben durch
den ausgeprägteren Kontrast eine bessere Unterscheidung von Infarktzone und vitalem
Myokard (Vöhringer et al, 2007). Die Bestimmung des transmuralen Infarktausmaßes ist
für die Einschätzung einer möglicherweise reversiblen Dysfunktion wichtig. Bedeutsam
für die Differentialdiagnose sind vor allem Lokalisation und Verteilungsmuster der
Bereiche späten Enhancements (Sandstede et al., 2003). So zeigt sich zum Beispiel ein
ischämisches Late-enhancement stets durch Miteinbeziehung subendokardialer Regionen.
Durch eine Minderperfusion bedingte Enhancements erscheinen flächig und lassen sich
üblicherweise einer Koronararterie zuordnen, während nichtischämische Lateenhancements diesen Regeln nicht folgen müssen und diffus auftreten können. Die
Aussagekraft der Spätaufnahmen ist zu dem Zeitpunkt am höchsten, wenn normale,
vitale Myokardareale vollständig signalgemindert sind.
Die semiquantitative Auswertung basiert auf der Messung von Signalintensitäten in
Beziehung zur Zeit und versucht auf diese Weise die relativen Perfusionsunterschiede in
verschiedenen
Myokardarealen
zu
erfassen.
Ein
zusätzlicher
Einsatz
der
semiquantitativen Auswertung neben der visuellen Analyse hat das Potential, die geringe
Rate an falsch-negativen Kardio-MRT-Untersuchungen noch weiter zu verringern (Pilz et
al., 2010).
Die quantitative Auswertung erfordert die Einbeziehung umfangreicher mathematischer
Modelle zur näherungsweisen Bestimmung des myokardialen Blutflusses und ist als
diagnostische Methode Gegenstand von Studien.
26 3.3
Koronarangiographie
3.3.1
Vorbereitung, Durchführung
Nach Prüfung der Indikationsstellung, eingehender Sichtung der Risikofaktoren,
bestehender Begleiterkrankungen (beispielsweise Schilddrüsen- und Nierenerkrankungen,
Diabetes,
Blutungs-
Medikamenten-
oder
und
Thromboseneigungen)
und
Kontrastmittelunverträglichkeiten
Allergien
sollte
bzw.
etwaiger
bei
elektiver
Koronarangiographie in angemessenem zeitlichen Abstand zur Untersuchung die
Aufklärung über Nutzen, Risiken und Folgen der Untersuchung einschließlich etwaiger
Interventionen und deren Alternativen erfolgen.
In Herzkatheterlaboren wird heute zur Untersuchung bevorzugt eine biplane Anlage
vorgehalten, die eine gleichzeitige Durchleuchtung in zwei Ebenen ermöglicht. Die
Linksherzkatheteruntersuchung kann mit Hilfe eines Zugangs über die rechte / linke
Arteria femoralis, die rechte / linke Arteria brachialis oder die rechte / linke Arteria
radialis erfolgen. Die zunehmende Bedeutung der ambulanten Koronarangiographie hat –
auch durch Fortschritte in der Verkleinerung des technischen Materials begünstigt – dazu
geführt, dass die zwischenzeitlich deutlich seltener eingesetzten Zugangswege vom Arm
einen neuen Stellenwert wiedergewonnen haben (Windecker et al., 2000). Die
meistgewählte Gefäßpunktionsstelle ist aufgrund der relativ unkomplizierten Punktion
allerdings weiterhin die A. femoralis. Verlassen wird dieser Zugang beispielsweise bei
schwerer pAVK. Nach erfolgreicher Punktion wird der Katheter über einen weichen
Führungsdraht bis in den Aortenbogen geführt. Anschließend wird das Ostium des
linken, dann des rechten Herzkranzgefäßes sondiert und nach Einbringen eines
niederosmolaren
nicht-ionischen
Röntgenkontrastmittels
eine
Darstellung
der
Koronarien erzielt. Für die Visualisierung einer Koronararterie genügen üblicherweise 510 ml Kontrastmittel. Im Idealfall wird jedes Segment der Koronarien in zwei senkrecht
aufeinander stehenden Projektionen ohne Überlagerung und unverkürzt dargestellt. Die
Aufnahme sollte mit 12,5 Bildern/Sekunde erfolgen und wird als Film gespeichert
(Hamm et al., 2008). Je nach Fragestellung kann ein LV-Angiogramm, eine Aortographie
oder die Beurteilung etwaiger Bypässe in den Untersuchungsgang aufgenommen werden.
Die Strahlenbelastung einer diagnostischen oder interventionellen Koronarangiographie
sollte ein DFP von 3500 µGy x m2 nicht überschreiten (Bundesamt für Strahlenschutz,
2010).
27 3.3.2
Qualitative Beurteilung von Stenosen
Der Schweregrad einer Stenose wird in der Regel anhand einer visuellen Einschätzung
durch den Untersucher festgelegt. Hierbei wird der Durchmesser des stenosierten
Gefäßabschnitts mit nicht krankhaft veränderten Abschnitten verglichen und in
Prozentwerten beziffert. Dieser subjektive Beurteilungsprozess ist in hohem Maße von
der Erfahrung des Untersuchers und der optimalen technischen Ausführung der
Untersuchung abhängig. So ergeben sich sowohl eine große Bandbreite angiographischer
Bewertungen des Schweregrades von Koronarstenosen als auch Schwierigkeiten bei der
Einschätzung ihrer hämodynamischen Relevanz.
3.4
Vergleich beider Untersuchungsverfahren
Sämtliche in die Arbeit einbezogenen MRT-Untersuchungen erfolgten ambulant im
Medizinischen Versorgungszentrum Prof. Dr. Uhlenbrock & Partner im St. Josefs
Hospital in Dortmund und wurden von zwei erfahrenen Untersuchern befundet. Die
Adenosin-Stress-MRTs aus den Jahren 2004 bis 2011 wurden in Bezug auf Hinweise auf
ischämische Minderperfusion überprüft. Weiterhin wurde eruiert, ob sich die Patienten,
bei denen sich aufgrund des pathologischen Untersuchungsbefundes der Verdacht auf
eine Perfusionsstörung ergeben hat, ebenfalls einer KHK-Diagnostik mittels
Herzkatheters unterzogen haben. Bei allen in die Auswertung eingeschlossenen Patienten
wurde
in
zeitlicher
Nähe
(<180
Tage)
zur
kardialen
Stress-MRT
eine
Koronarangiographie durchgeführt. Diese Untersuchungen fanden in verschiedenen
Krankenhäusern statt.
Um einen Vergleich zwischen den Ergebnissen der bei jedem Patienten durchgeführten
Stress-MRT und Herzkatheteruntersuchung zu ziehen, wurden die vorliegenden MRTBefunde mit Hilfe des zuvor beschriebenen 17-Segment-Modells der AHA ausgedrückt.
Die
einzelnen
myokardialen
Segmente
den
jeweils
für
ihre
Durchblutung
verantwortlichen Koronararterien zuzuweisen, ist trotz der großen Variabilität der
epikardialen Gefäßversorgung möglich (Gallik et al., 1995).
So können die Segmente 1, 2, 7, 8, 13 und 14 der LAD zugeordnet werden, die Segmente
3, 4, 9, 10 und 15 einer dominanten RCA und die weiteren Segmente 5, 6, 11, 12 und 16
der LCX. Das Segment 17 kann von jeder der Koronararterien perfundiert werden
(Cerqueira et al, 2002). In Kenntnis des individuellen Versorgungstyps, der im Rahmen
der angiographischen Untersuchung festgelegt worden ist, konnte für jeden in die
28 vorliegende Studie eingehenden Patienten das vorgestellte Segmentmodell angepasst
werden.
Abbildung 3: Zuordnung der Segmente zu den Versorgungsbezirken der Koronararterien
LAD, RCA und LCX (modifiziert nach Cerqueira M. et al., 2002)
Im Hinblick auf die Auswertung der Koronarangiographie im Vergleich zur
Schnittbilduntersuchung wurde die Definition einer signifikanten Koronarstenose bei
einer Lumeneinengung des Gefäßes von >50% festgelegt. Basierend auf den
Erkenntnissen von Gould (Gould and Lipscomb, 1974) legen die meisten Studien als
unteren Schwellenwert für eine relevante Stenose 50% des Diameters zugrunde. Ab
diesem Grad der Stenosierung sind regionale Perfusionsstörungen des Myokards zu
erwarten, wobei die Existenz von Kollateralgefäßen berücksichtigt werden sollte (Herold,
2012). Im klinischen Alltag wird der Schwellenwert für eine kritische Stenosierung häufig
erst bei >70% gesehen (Pakkal et al., 2011), dem soll mit einer gesonderten Auswertung
Rechnung getragen werden.
Die im Adenosin-Stress-MRT sichtbar minderperfundierten, Störungen in der
Wandbewegung
aufweisenden
oder
durch
eine
irreguläre
Spätanreicherung
gekennzeichneten Areale wurden neben den beim selben Patienten visuell erfassten
Stenosegraden der Herzkranzgefäße aufgetragen. Anhand dieses Referenzstandards
Koronarangiographie wurde die Wertigkeit der Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung
überprüft. Als richtig diagnostiziert konnte eine im betrachteten Versorgungsgebiet
mittels MRT gesehene Minderperfusion, Wandbewegungsstörung oder ein positives Lateenhancement dann gewertet werden, wenn im Zuge der Herzkatheteruntersuchung eine
29 signifikante Stenose oder Re-Stenose im für die Durchblutung verantwortlichen Gefäß
nachgewiesen wurde.
Die drei Koronararterien LAD, LCX und RCA wurden im Zusammenhang mit den von
ihnen jeweils versorgten Myokardsegmenten separat ausgewertet. Eine Untersuchung
konnte folglich als richtig positiv gewertet werden, wenn in einem myokardialen
Versorgungsbezirk der betrachteten Koronararterie eine Minderperfusion und/oder
Wandbewegungsstörung gesehen wurde und im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung
des Patienten eine signifikante Stenosierung des Herzkranzgefäßes oder eines großen
Teilastes vorlag. Als falsch positiv wurde eine im Rahmen der Stress-MRT gesehene
kinetische Störung oder Minderperfusion gewertet, wenn diese kein Korrelat in der
zugeordneten Koronarangiographie fand. Richtig negativ konnten die untersuchten
Gefäßbezirke gewertet werden, in denen durch die Stress-MRT keine Hinweise auf
Ischämien gesehen worden waren und die zugehörige Herzkatheteruntersuchung keine
signifikante Stenosierung im betrachteten Gefäß aufzeigte. Als falsch negativ ging die
Stress-MRT in dem Falle in die Auswertung ein, dass das überprüfte Segment in der
Untersuchung keine pathologische Bewegungsstörung oder Minderperfusion aufwies, die
Koronarangiographie jedoch eine signifikante Stenosierung oder Re-Stenosierung im
Bereich des evaluierten Gefäßes darstellen konnte.
Falls im betroffenen Gefäß der Zustand nach Implantation eines Stents gegeben war,
wurden verschiedene Konstellationen berücksichtigt. In bestimmten Fällen wurde als
weiterer Parameter ein während der MRT-Untersuchung beobachtetes Late-enhancement
zugrunde gelegt. Ein gestentetes Gefäß ohne Re-Stenosierung ging als durchgängig in die
Auswertung ein, während eine In-Stent-Stenose von >50% als signifikant aufgefasst
wurde. Eine weitere Stenose neben einem bereits vorhandenen Stent im betrachteten
Gefäß wurde eigenständig betrachtet, stets unter Überprüfung der hämodynamischen
Relevanz in Abhängigkeit von Lokalisation, Gefäßdurchmesser und Versorgungstyp.
Sofern im Rahmen des Stress-MRTs eine Minderperfusion und / oder kinetische Störung
aufgezeigt wurde, der Stent im für das Myokardareal verantwortlichen Herzkranzgefäß
jedoch
durchgängig
war,
wurde
ein
etwaiges
Late-enhancement
in
den
Auswertungsprozess miteinbezogen. So zeigt dieses auf, ob die interventionell therapierte
Stenosierung bereits ischämische Schädigungen des Myokards nach sich gezogen hat und
folgerichtig eine etwaige Pathologie erklärt (Cury et al., 2006).
30 Im Rahmen der meisten MRT-Untersuchungen wurde die Ejektionsfraktion (EF), das
linksventrikuläre enddiastolische und endsystolische Volumen, das Schlagvolumen, das
Herzzeitvolumen sowie die myokardiale Masse bestimmt. Diese Werte wurden in diese
Arbeit als Parameter zur Charakterisierung des Patientengutes einbezogen.
3.5
Statistische Methoden
Die Beurteilung der diagnostischen Güte der kardialen MRT-Untersuchungen im
Vergleich zum Referenzstandard Koronarangiographie wird mit Hilfe der berechneten
Kennzahlen Sensitivität, Spezifität, positiver prädiktiver Wert (PPV) und negativer
prädiktiver Wert (NPV) ausgedrückt.
Die deskriptiven metrischen Daten sind in Text, Abbildungen und Tabellen als
arithmetisches Mittel ±Standardfehler angegeben. In Abbildungen entspricht der
Fehlerbalken dabei dem Standardfehler des Mittelwertes (engl.: standard error of the
mean), welcher sich folgendermaßen berechnet:
S.E.M. =
31 !!
!
=
!
!
IV
Ergebnisse
4.1
Klinische Charakterisierung der Patienten
Zur weiteren Charakterisierung des Patientenguts dienen die in 38 von 54 kardialen
MRT-Untersuchungen im Rahmen der linksventrikulären Volumetrie ermittelten Werte.
Tabelle 2: Klinische Patientencharakterisierung
Während der kardialen MRT-Untersuchung erhobene Werte
Durchgeführte Volumetrien
38
Ø
Ejektionsfraktion (EF) in %
60,6 ±11,4
Ø
Enddiastolisches Volumen (EDV) in ml
116,6 ±36,3
Ø
Endsystolisches Volumen (ESV) in ml
48,2 ±27,7
Ø
Schlagvolumen (SV) in ml
68,8 ±18,1
Ø
Herzzeitvolumen (HZV) in l / min
4,71 ±1,24
Ø
Myokardiale Masse in g
117,2 ±40,5
4.2
Ergebnisse der koronarangiographischen Untersuchungen
Bei der Auswertung der Koronarangiographie als Goldstandard zur Feststellung einer
koronaren Herzerkrankung wurde bei 28 Patienten eine Eingefäßerkrankung, bei 12
Patienten eine Zweigefäßerkrankung und bei 3 Patienten eine Dreigefäßerkrankung
aufgezeigt. Bei 11 Patienten konnte eine KHK ausgeschlossen werden. Bei einem
Patienten war das linke Koronarsystem nicht darstellbar.
Die Zuordnung der ermittelten Stenosen zu den Koronararterien wie auch der
durchschnittliche Stenosegrad der einzelnen Gefäße oder großer Teiläste lassen sich
untenstehender Tabelle entnehmen.
32 Tabelle 3: Ergebnisse Koronarangiographie
Balancierter Versorgungstyp
23
Linksversorgungstyp
5
Rechtsversorgungstyp
26
1 – Gefäß – KHK
11
2 – Gefäß – KHK
28
3 – Gefäß – KHK
3
keine KHK
11
Stenosen im Bereich der LCA
28
LCA - Stenosegrad in %
77,9 ±19,7
Stenosen im Bereich der LCX
12
LCX - Stenosegrad in %
80,8 ±21
Stenosen im Bereich der RCA
20
RCA - Stenosegrad in %
71,5 ±21,3
Ø
Ø
Ø
4.3
Ergebnisse und Wertigkeit der Adenosin-Stress-MRT
Während der kardialen MRT-Untersuchungen kam es zu keinerlei Komplikationen.
Keine der 54 Untersuchungen musste aufgrund ausgeprägten Blutdruckabfalls, neu
aufgetretener Herzrhythmusstörungen, Klaustrophobie, Panikattacken oder weiterer
klinisch relevanter Ereignisse abgebrochen werden. Bei einer der Untersuchungen wurde
die Adenosin-Infusionszeit wegen einer hierdurch provozierten schweren Angina
pectoris auf 60 sec verkürzt. Die Bildqualität war in allen Fällen für eine Analyse
ausreichend. Bei einem Patienten konnte aufgrund von Atembewegungsartefakten keine
Auswertung der Late-enhancement-Aufnahmen vorgenommen werden.
Im Folgenden soll die Wertigkeit der kardialen Stress-Adenosin-MRT-Untersuchung
anhand der Ergebnisse für die einzelnen Versorgungsbezirke der Koronararterien
aufgezeigt werden. Ein Bezirk setzt sich aus den myokardialen Segmenten zusammen, für
die die jeweils betrachtete Koronararterie die Durchblutung gewährleistet. Insgesamt
wurden 160 Versorgungsareale ausgewertet. 22 wiesen einen Zustand nach
33 Stentimplantation im für die Perfusion zuständigen Herzkranzgefäß auf, folglich ist bei
für 138 Areale verantwortlichen Koronararterien in der Vorgeschichte keine
interventionelle Therapie erfolgt.
Versorgungsbezirke ohne vorherige Intervention
Z.n. Stentimplantation
160
Gesamtzahl ausgewerteter Bezirke
53
43
LAD
Stent
54
47
22
10
LAD
53
48
138
7
5
LAD
Gesamt
LCX
LCX
Stent
LCX
Gesamt
RCA
RCA
Stent
RCA
Gesamt
Gesamt
Abbildung 4: Ergebnisse: Übersicht über die Gesamtzahl der ausgewerteten
Versorgungsbezirke und den verantwortlichen Koronargefäßen
4.3.1
Auswertung der LAD-Versorgungsbezirke
Es wurden insgesamt die LAD-Versorgungsbezirke von 53 Patienten ausgewertet. Ein
Patient wurde ausgeschlossen, weil das linke Koronarsystem im Rahmen der
Herzkatheteruntersuchung nicht dargestellt werden konnte. Bei 24 Patienten wurde die
KHK durch die Stress-MRT richtig diagnostiziert (richtig positiv), bei 3 Patienten konnte
der pathologische Befund der Stress-MRT im Rahmen der Koronarangiographie nicht
bestätigt werden (falsch positiv). Bei weiteren 23 Patienten wurde richtig erkannt, dass
keine KHK im Bereich der LAD vorliegt (richtig negativ), bei 3 Patienten wurde die
Stress-MRT als unauffällig befundet, während die Herzkatheteruntersuchung eine
signifikante Stenose in diesem Bereich aufzeigen konnte (falsch negativ).
Aus diesen Ergebnissen ergibt sich für die Sensitivität der Adenosin-Stress-MRT im
Hinblick auf das myokardiale Versorgungsareal der LAD ein Wert von 88,9%, für die
Spezifität ergibt sich ein Wert von 88,5%. Der positive prädiktive Wert beträgt 88,9%,
der negative prädiktive Wert liegt bei 88,5%.
34 LAD: Gesamt
100%
88,9%
88,5%
Sensitivität
Spezifität
88,9%
88,5%
80%
60%
40%
20%
0%
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 5: Ergebnisse: LAD Gesamt (53 Patienten)
Betrachtet man die 43 Personen umfassende Untergruppe an Patienten, bei denen in der
Vorgeschichte keine Stentimplantation in der LAD vorgenommen wurde, stellt sich die
diagnostische Wertigkeit der Stress-MRT wie folgt dar. Korrekt als krank erkannt wurden
18 Patienten (richtig positiv), fälschlich als krank gewertet wurden 2 Personen (falsch
positiv). Eine KHK des zugehörigen Gefäßes wurde in 21 Fällen korrekt ausgeschlossen
(richtig negativ) und bei 2 Patienten falsch negativ gewertet. Daraus ergeben sich eine
Sensitivität von 90% und eine Spezifität von 91,3%. Der positive prädiktive Wert beträgt
90%, der negative prädiktive Wert 91,3%.
LAD ohne vorherige Intervention
100%
90,0%
91,3%
Sensitivität
Spezifität
90,0%
91,3%
80%
60%
40%
20%
0%
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 6: Ergebnisse: LAD ohne vorherige Intervention (43 Patienten)
Im Hinblick auf die Subgruppe von 10 Patienten, bei denen im Rahmen einer früheren
Untersuchung ein Stent im Bereich der LAD implantiert wurde, lässt sich die Stress-MRT
wie folgt bewerten. Bei 6 Patienten wurde die durch das Stress-MRT aufgezeigte
Pathologie auch in der Koronarangiographie nachgewiesen (richtig positiv), 1 Patient
35 wurde fälschlich als krank bewertet (falsch positiv). Die LAD-versorgten Segmente
wurden bei 2 Patienten als nicht perfusionsgemindert eingestuft, entsprechend wurde im
Rahmen der Herzkatheteruntersuchung keine relevante Stenosierung gesehen (richtig
negativ). Bei 1 Patienten war die Schnittbilddiagnostik als unauffällig beurteilt worden,
obgleich in der Koronarangiographie eine signifikante Re-Stenosierung der LAD
aufgezeigt werden konnte (falsch negativ). So ergibt sich für die Sensitivität bei der
Betrachtung dieser Untergruppe ein Wert von 85,7%, für die Spezifität ein Wert von
66,7%. Der positive prädiktive Wert ist 85,7%, der negative prädiktive Wert ist 66,7%.
LAD bei Z.n. Stent-Implantation
100%
85,7%
80%
85,7%
66,7%
66,7%
60%
40%
20%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 7: Ergebnisse: LAD bei Z.n. Stent-Implantation (10 Patienten)
4.3.2
Auswertung der LCX Versorgungsbezirke
Es wurden bei insgesamt 53 Patienten die Versorgungsbezirke der LCX ausgewertet. Bei
der Herzkatheteruntersuchung eines Patienten konnte das linke Koronarsystem nicht
dargestellt werden. Bei 9 Patienten wurde die während der Stress-MRT aufgetretene
Perfusionsstörung und / oder Wandbewegungsstörung durch eine mittels Herzkatheters
nachgewiesene signifikante Stenosierung der LCX oder eines großen Teilasts bestätigt
(richtig positiv). Bei 7 Patienten wurde aufgrund der MRT-Untersuchung der Verdacht
auf eine durch Stenosierung verursachte Perfusionsstörung geäußert, die nicht durch den
koronarangiographisch erhobenen Befund begründet werden konnte (falsch positiv).
36 LCX: Gesamt
100,0%
100%
100,0%
84,1%
80%
56,3%
60%
40%
20%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 8: Ergebnisse: LCX Gesamt (53 Patienten)
Bei 37 Patienten deckten sich Stress-MRT und Herzkatheteruntersuchung in der
Aussage, dass keine KHK vorliegt (richtig negativ). Bei keiner Untersuchung eines
myokardialen Versorgungsareals der LCX war der Fall gegeben, dass eine Stenose
vorhanden war, aber das Stress-MRT diesbezüglich keinen Hinweis gegeben hat (falsch
negativ).
Folglich ergeben sich für die Sensitivität und Spezifität Werte von 100% bzw. 84,1%. Der
positive prädiktive Wert liegt bei 56,3%, während der negative prädiktive Wert 100%
beträgt. Bei der 48 Patienten umfassenden Subgruppe derer, die vor der Studie keine Intervention
im Bereich der LCX erfahren hatten, ergaben sich folgende Ergebnisse. Bei 7 Patienten
stimmten Stress-MRT und Koronarangiographie in ihrem Befund überein (richtig
positiv), bei 5 Patienten wurde der pathologische Befund der MRT als falsch positiv
gewertet, weil im Zuge der Herzkatheteruntersuchung keine signifikante Stenosierung der
verantwortlichen Arterie gefunden wurde. Eine KHK wurde bei 36 Patienten mittels der
Stress-MRT korrekt ausgeschlossen (richtig negativ), bei keinem Patienten war die
Untersuchung falsch negativ zu werten.
Es ergeben sich hinsichtlich der diagnostischen Wertigkeit ein Wert von 100% für die
Sensitivität, sowie ein Wert von 87,8% für die Spezifität. Der positive prädiktive Wert
liegt bei 58,3%, der negative prädiktive Wert bei 100%.
37 LCX ohne vorherige Intervention
100,0%
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
100,0%
87,8%
58,3%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 9: Ergebnisse: LCX ohne vorherige Intervention (48 Patienten)
Die Gruppe Patienten, bei denen der Zustand nach Stentimplantation im Ramus
circumflexus der linken Koronararterie gegeben war, umfasste 5 Patienten. Bei 2
Patienten war der Befund der Stress-MRT als richtig positiv zu werten, bei 2 Patienten
bestätigte sich dieser nicht, das betrachtete Gefäß erwies sich als durchgängig (falsch
positiv). Bei einem Patienten wurde die Durchblutungssituation anhand der Stress-MRT
richtig eingeschätzt (richtig positiv). Der Fall einer falsch negativen Stress-MRT ergab
sich nicht. Die Sensitivität bei Betrachtung dieser Untergruppe liegt somit bei 100%, die
Spezifität bei 33,3%. Der positive prädiktive Wert beträgt 50%, der negative prädiktive
Wert 100%.
LCX bei Z.n. Stent-Implantation
100,0%
100,0%
100%
80%
60%
50,0%
33,3%
40%
20%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 10: Ergebnisse: LCX bei Z.n. Stent-Implantation (5 Patienten)
38 4.3.3
Auswertung der RCA-Versorgungsbezirke
Bei der Auswertung der von der rechten Koronararterie versorgten myokardialen
Segmente
wurden
die
Stress-MRTs
von
54
Patienten
anhand
ihrer
koronarangiographischen Befunde überprüft. In 18 Fällen wurde der Befund bestätigt
(richtig positiv), in 6 Fällen fand die im Rahmen der MRT-Untersuchung aufgefallene
Pathologie in der Herzkatheteruntersuchung kein morphologisches Korrelat (falsch
positiv). Bei 28 Patienten wurde eine KHK mit Hilfe der Stress-MRT korrekt
ausgeschlossen (richtig negativ), bei 2 Patienten zeigte die Koronarangiographie eine
signifikante Stenose bei unauffälliger Stress-MRT im zugeordneten Versorgungsbezirk.
Daraus ergibt sich hinsichtlich der diagnostischen Wertigkeit ein Wert von 90% für die
Sensitivität, für die Spezifität von 82,4%. Der positive prädiktive Wert liegt bei 75%, der
negative prädiktive Wert bei 93,3%.
RCA: Gesamt
100%
90%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
90,0%
Sensitivität
93,3%
82,4%
Spezifität
75,0%
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 11: Ergebnisse: RCA Gesamt (54 Patienten)
In der Subgruppe der 47 Patienten, die vor den in den Vergleich eingehenden
Untersuchungen keinerlei interventioneller Therapie unterzogen wurden, ergibt sich
aufgrund der Auswertung eine Sensitivität von 92,9% und eine Spezifität von 84,8%. Der
positive prädiktiver Wert liegt bei 72,2%, der negative prädiktive Wert beläuft sich auf
96,6%. Bei 13 Patienten wurde eine myokardiale Perfusionsstörung korrekt durch die
Stress-MRT nachgewiesen (richtig positiv), bei 5 Patienten konnte der geäußerte
Verdacht auf eine Pathologie im Zuge der Herzkatheteruntersuchung nicht bestätigt
werden (falsch positiv). Korrekt ausgeschlossen wurde eine KHK im Bereich der rechten
Koronararterie bei 28 Patienten (richtig negativ). Falsch negativ war der Befund im Falle
eines Patienten. Hier konnte die Koronarangiographie eine relevante Stenose im
betrachteten Gefäß aufzeigen.
39 RCA ohne vorherige Intervention
100%
92,9%
96,6%
84,8%
72,2%
80%
60%
40%
20%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 12: Ergebnisse: RCA ohne vorherige Intervention (47 Patienten)
Bei Betrachtung der Gruppe von 7 Patienten, bei denen in der Vorgeschichte ein Stent
im Bereich der rechten Koronararterie implantiert worden ist, ergibt sich in Bezug auf die
diagnostische Wertigkeit eine Sensitivität von 100%. Die Spezifität lässt sich mit einem
Wert von 50% beziffern. Der positive prädiktive Wert beträgt 83,3%, der negative
prädiktive Wert 100%. Bei 5 Patienten wurde mittels Stress-MRTs eine KHK richtig
diagnostiziert (richtig positiv), bei 1 Patienten ergab sich in der koronarangiographischen
Untersuchung keine signifikante Stenosierung (falsch positiv). Bei einem Patienten wurde
der unauffällige Stress-MRT Befund durch die Katheteruntersuchung bestätigt (richtig
negativ). Als falsch negativ wurde kein Befund von Untersuchungen in dieser Subgruppe
gewertet.
RCA bei Z.n. Stent-Implantation
100,0%
100%
100,0%
83,3%
80%
60%
50,0%
40%
20%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert neg. präd. Wert
Abbildung 13: Ergebnisse: RCA bei Z.n. Stent-Implantation (7 Patienten)
40 4.3.4
Diagnostische Wertigkeit der Adenosin-Stress-MRT: Gesamtwerte
Nach Auswertung von insgesamt 160 Versorgungsbezirken ergeben sich folgende
Gesamtwerte. Die Sensitivität liegt bei Betrachtung aller untersuchten Areale in
Zusammenschau mit den zugehörigen Koronararterien bei 91,1%, die Spezifität beträgt
84,6%. Der positive prädiktive Wert liegt bei 76,1%, der negative prädiktive Wert bei
94,6%.
Diagnostische Wertigkeit der Stress-MRT: Gesamtwerte
100%
91,1%
90%
94,6%
84,6%
76,1%
80%
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert
neg. präd. Wert
Abbildung 14: Gesamtwerte für Sensitivität, Spezifität, positiven prädiktiven Wert und
negativen prädiktiven Wert (160 ausgewertete Versorgungsbezirke)
4.3.5
Zusatzauswertung:
Koronarstenosen
≥70%
als
hämodynamisch
relevant
eingestuft
Die diagnostische Wertigkeit der Adenosin-Stress-MRT im Hinblick auf die in diese
Studie eingehenden 160 Versorgungsbezirke wurde zusätzlich unter einem anderen
Schwellenwert ausgewertet, ab dem eine Koronarstenose als signifikant eingestuft werden
kann. Unter der Hypothese, dass erst ab einer Lumenverengung von ≥70% eine Stenose
als hämodynamisch relevant gewertet wird, ergibt sich folgende diagnostische Wertigkeit.
Die Sensitivität wird mit 90,7% beziffert, während die Spezifität 76,1% beträgt. Der
positive prädiktive Wert ist 58,2%, der negative prädiktive Wert 95,7%. Die Unterschiede
zu den im Rahmen der Hauptauswertung ermittelten diagnostischen Kennzahlen soll das
unten abgebildete Diagramm veranschaulichen. Im Rahmen dieser wurden koronare
Stenosierungen ≥50% als hämodynamisch relevant und somit signifikant gewertet.
41 Diagnostische Wertigkeit im Vergleich
100%
91,1% 90,7%
90%
94,6% 95,7%
84,6%
76,1%
80%
76,1%
70%
58,2%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
Sensitivität
Spezifität
pos. präd. Wert
Signifikante Stenose: >50%
neg. präd. Wert
Signifikante Stenose: >70%
Abbildung 15: Diagnostische Wertigkeit im Vergleich, basierend auf Hauptauswertung
und Nebenauswertung
4.4
Die
Late-Enhancement
Aufnahme
später
Gadolinium
basierter
Aufnahmen
in
das
MRT-
Untersuchungsprotokoll konnte bei der Auswertung der 53 Patienten keinen Patienten
hinsichtlich einer im Rahmen der Perfusionsaufnahmen nicht aufgefallenen koronaren
Herzkrankheit demaskieren. Zu große Atembewegungsartefakte verhinderten bei einem
Patienten die Auswertung der Late-Gadolinium-Aufnahmen.
Bei 21 Patienten zeigten sich in Form von Kontrastmittelspätanreicherung Hinweise auf
einen stattgehabten Myokardinfarkt. Bei 17 Patienten war diese auf einen Infarkt
zurückzuführen. Durch die Untersuchung ergab sich ein Informationsgewinn bezüglich
der Ausdehnung innerhalb der Myokardwand. Bei 2 Patienten zeigte sich ein LateEnhancement in Kombination mit einer Perfusionsstörung und wurde im Hinblick auf
eine unauffällige Koronarangiographie als falsch positiv eingeschätzt. Ein Patient zeigte
in seiner MRT-Untersuchung ein grobfleckiges Enhancement als Ausdruck von
Ablationsnarben, bei einem weiteren Patienten war die Spätanreicherung in ihrer
Charakteristik am ehesten postentzündlich zu werten.
42 V
Diskussion
5.1
Einordnung der Ergebnisse
In
der
vorliegenden
Arbeit
wurde
die
Wertigkeit
einer
nicht-invasiven
Untersuchungsmethode zur Erkennung und Evaluierung einer KHK mit dem Vergleich
von Stress-MRT und dem Goldstandard Koronarangiographie untersucht. Anhand einer
visuellen Auswertung ergaben sich in dieser Studie eine Sensitivität von 91,1% und eine
Spezifität von 84,6%. Eine 17 Studien zur Wertigkeit der kardialen MRT zur
Diagnosestellung einer KHK umfassende Meta-Analyse beziffert im Durchschnitt eine
Sensitivität von 84% und eine Spezifität von 83% (Jaarsma et al., 2012). Als nichtinvasive Alternativen bei der Beurteilung myokardialer Perfusion unter vergleichbaren
Bewertungsgrundlagen erreichte die SPECT unter pharmakologischem Stress in MetaAnalysen eine Sensitivität von 90% und eine Spezifität von 75-80% (Underwood et al.,
2004), während die PET eine Sensitivität von 81% und Spezifität von 87% erzielen
konnte (Nandalur et al., 2008). Somit sind die drei Methoden hinsichtlich einer
zuverlässigen Diagnostik von Ischämien zweifellos vergleichbar. Ishida et al.
untersuchten die Wertigkeit von Stressuntersuchungen mittels SPECT und kardialer
MRT und zeigten auf, dass letztere Untersuchungsform enger mit den Befunden der
Koronarangiographie korreliert (Ishida et al., 2003). Die Werte für Sensitivität und
Spezifität zeigten auch in einer Studie von Sakuma eine Überlegenheit der kardialen MRT
(Sakuma et al., 2004). Die MR-IMPACT II-Studie spricht bei der Analyse von 533
Patienten mit einer KHK-Prävalenz von 49% der Stress-MRT eine höhere Sensitivität,
aber eine geringere Spezifität im Vergleich zur SPECT zu (Schwitter et al., 2012).
Verglichen
mit
der
PET,
ist
die
Stress-MRT
in
der
Identifikation
von
Perfusionsstörungen als gleichwertig, hinsichtlich des Informationsgewinns über das
genaue Ausmaß als überlegen anzusehen (Schwitter et al., 2001). Eine Meta-Analyse aus
dem Jahr 2007 bezieht sich auf den Vergleich von Stress-Echokardiographie und StressMRT, jeweils gemessen an der Koronarangiographie. Dabei kam eine Sensitivität von
83% und Spezifität von 86% für die Stress-Echokardiographie unter Gabe von
Dipyridamol oder Dobutamin zustande, während für die Perfusionsaufnahmen im
Rahmen der Stress-MRT Werte von 91% für die Sensitivität und von 81% für die
Spezifität aufgezeigt werden konnten. Die selektive Auswertung der Echokardiographie
unter pharmakologischer Belastung nur mit Dobutamin ergab eine höhere Sensitivität
von 85% bei unveränderter Spezifität. Die bessere Sensitivität der Stress-MRT im
Vergleich zur Stress-Echokardiographie kann dadurch erklärt werden, dass im Rahmen
43 der ischämischen Kaskade zunächst die Perfusion reduziert ist und darauf folgend je nach
Schweregrad Wandbewegungsstörungen auftreten (Nesto and Kowalchuk, 1987). Der
64- oder mehrzeiligen computertomographischen Angiographie als Alternative zur
invasiven Bildgebung konnte in einer Meta-Analyse von 17 Studien eine Sensitivität von
94,9% und Spezifität von 89,5% im Vergleich zur Koronarangiographie zugeschrieben
werden (Paech and Weston, 2011).
Unter Beachtung der zuvor dargestellten Ergebnisse anderer Studien kann insgesamt der
Schluss gezogen werden, dass die Ergebnisse dieser Studie im Vergleich zu weiteren
nicht-invasiven Bildgebungen konkurrenzfähig sind. Allerdings sind in diesem
Zusammenhang die Restriktionen der vorliegenden Arbeit anzuführen.
Die vorliegende Studie wurde retrospektiv als Vergleich der Befunde von kardialer StressMRT und Koronarangiographie bei 54 Patienten durchgeführt. Der Studie lagen
ausschließlich Stress-MRT-Untersuchungen zugrunde, aufgrund derer der Verdacht auf
eine Perfusionsstörung geäußert wurde und die Patienten einer Koronarangiographie
zugeführt worden sind. Folglich wurde keine Erkenntnis darüber gewonnen, ob die
Patienten, deren Stress-MRT als unauffällig befundet worden war und keine
Koronarangiographie erhielten, auch tatsächlich gesund waren. Angesichts des
ambulanten Rahmens, in dem die in der vorliegenden Studie betrachteten
Untersuchungen durchgeführt wurden, war kein follow-up der Patienten mit einer
normalen Adenosin-Stress-MRT durchführbar. Falsch negative MRT-Befunde sind im
vergleichbaren Zeitraum nicht bekannt geworden. Dieser Umstand muss allerdings unter
Berücksichtigung weiterer Studien angezweifelt werden.
Die wenigen Veröffentlichungen, die den prognostischen Wert unauffälliger StressAdenosin-MRT-Untersuchungen thematisieren, verfolgen einen Zeitraum von 12
Monaten nach der Untersuchung hinsichtlich des Auftretens schwerwiegender
kardiovaskulärer Ereignisse (MACE). Hierzu zählen kardiovaskuläre Sterblichkeit,
Myokardinfarkt, Indikation zur Revaskularisierung sowie Hospitalisierung aufgrund eines
kardiovaskulären Ereignisses. Bei einem follow-up von 218 Patienten zeigte sich kein
Herztod oder Myokardinfarkt bei einem negativen prädiktiven Wert von 99,1% (Pilz et
al., 2008). Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen Lerakis et al. bei einem durchschnittlich
277 Tage langen follow-up von 89 Patienten, die sich initial mit Brustschmerzen in der
Notaufnahme vorgestellt hatten und eine Ischämie elektrokardiographisch und
labormedizinisch ausgeschlossen worden war. Die anschließend durchgeführte Stress-
44 MRT hatte einen negativen prädiktiven Wert von 100% (Lerakis et al., 2009). Die sehr
gute prognostische Aussagekraft einer unauffälligen MRT wird von einer weiteren Studie
bestätigt (Ingkanisorn et al., 2006). Diese Ergebnisse weisen eindeutig daraufhin hin, dass
im Rahmen der KHK-Diagnostik ein großes Potential besteht, die hohe Zahl an
Herzkatheteruntersuchungen
ohne
unmittelbare
therapeutische
Konsequenz
zu
vermindern.
5.2
Einschränkungen im Hinblick auf die Vergleichbarkeit
Die in dieser Studie angestellte Überprüfung der diagnostischen Wertigkeit der StressMRT anhand der Koronarangiographie gestaltet sich durch verschiedene Umstände
schwierig. Durch Einbringen des Kontrastmittels in die Herzkranzgefäße kann visuell der
Durchmesser einer Stenose bestimmt werden. Die Vergleichbarkeit mit anderen
Untersuchungen ist jedoch dadurch eingeschränkt, dass der hämodynamische Einfluss
einer epikardialen Gefäßstenose auf die Perfusion nicht immer ihrem angiographisch
bestimmten Grade entspricht (Topol and Nissen, 1995). Hinzu kommt, dass die visuelle
Beurteilung in hohem Maße abhängig vom Untersucher ist. Stenosen über 60% werden
häufig unterschätzt, Stenosen unter 60% des Gefäßdurchmessers werden sowohl unterals auch überschätzt (White et al., 1984).
In der vorliegenden Studie wurde eine Stenosierung des Gefäßdiameters über 50% als
signifikant angenommen, in einer Nebenauswertung wurde ein Wert von 70% als
Schwelle zugrunde gelegt. Hierbei fällt auf, dass in der Nebenauswertung bei
unveränderter Sensitivität und negativem prädiktiven Wert die Kennzahlen für Spezifität
und positivem prädiktiven Wert schlechter sind. Die Spezifität ist 76,1% im Vergleich zu
84,6%, während der negative prädiktive Wert 58,2% im Vergleich zu 76,1% beträgt.
Maßgeblich ist hierbei der höhere Anteil falsch positiver Befunde. So ist festzustellen,
dass die überwiegende Zahl an untersuchten Myokardarealen, deren versorgendes
Koronargefäß
eine
mittelgradige
Stenosierung
von
50-69%
aufwies,
unter
pharmakologischer Belastung eine Perfusionsminderung zeigte. Wurden erst Stenosen
von >70% als relevant eingeordnet, fanden diese in der Stress-MRT sichtbaren
Perfusionsdefekte definitionsgemäß kein funktionell relevantes Korrelat in der
Herzkatheteruntersuchung und mussten als falsch positiv gewertet werden.
Auch andere pathophysiologische Bedingungen können eine im MRT sichtbare und
typisch für KHK erscheinende Minderperfusion imitieren und zu falsch positiven
Ergebnissen führen, da in diesem Falle in der korrespondierenden Koronarangiographie
45 keine Zeichen einer KHK erkennbar sind. So kann eine Verminderung des myokardialen
Blutflusses beispielsweise einer linksventrikulären Hypertrophie bei Hypertonus oder
einer Beteiligung der Endstromgebiete bei Diabetes mellitus geschuldet sein (Kelle et al.,
2006). Patienten mit sogenanntem Syndrom X leiden unter dem Auftreten von Angina
pectoris trotz eines unauffälligen Status ihrer Koronararterien. Bei diesen Patienten
konnte mit Hilfe der kardialen MRT eine Verminderung der subendokardialen
Perfusionsreserve aufgezeigt werden und eine ischämische Ursache der Beschwerden
diskutiert werden (Panting et al., 2002). Entscheidend war hierbei dank der besseren
transmuralen Auflösung der kardialen MRT im Vergleich zu anderen Techniken die
gesonderte Betrachtung subepikardialer und subendokardialer Ischämien.
Auch das zur Feststellung von Infarktarealen probate myokardiale Late-enhancement des
gadoliniumhaltigen Kontrastmittels kann im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten,
beispielsweise bei dilatativer Kardiomyopathie, hypertrophischer Kardiomyopathie und
entzündlichen oder infiltrativen myokardialen Erkrankungen (Vöhringer et al., 2007).
Somit bereiten vor allem Erkrankungen, die ein ähnliches Erscheinungsbild wie eine
KHK in der Stress-MRT-Bildgebung aufweisen, wie auch die subjektive Einschätzung
von Stenosen im Rahmen der Koronarangiographie, Schwierigkeiten beim Vergleich der
beiden Untersuchungsverfahren im Hinblick auf die KHK. Dies kann zur Folge haben,
dass aufgrund falsch positiver Befunde die Leistung der Perfusionsuntersuchung
unterbewertet wird.
Falsch positiv wurden in dieser Studie 16 myokardiale Versorgungsbezirke beurteilt. In 12
Fällen wurde bei den betroffenen Patienten keine KHK festgestellt, in einem Fall hatte
der Patient eine 1-Gefäß-Erkrankung, in 3 Fällen eine 2-Gefäß-Erkrankung.
Die Konstellation, dass die Perfusionsuntersuchung unter Stress als unauffällig gewertet
wurde, die Koronarangiographie jedoch eine signifikante Stenose aufzeigte, ist
gleichbedeutend mit einem falsch negativen Ergebnis. Bei den Erklärungsansätzen für
diese Situation ist neben der fraglichen hämodynamischen Relevanz der festgestellten
Stenosierung des Koronargefäßes in besonderem Maße eine etwaige Kollateralenbildung
von Interesse. Bei Patienten mit chronischer KHK können weite Teile des Stromgebietes
eines verengten Herzkranzgefäßes durch Kollateralgefäße versorgt werden und damit die
durch die Stenose verminderte Durchblutung bis zu einem gewissen Grad kompensieren.
Die Anflutung eines Kontrastmittels in der Perfusionsuntersuchung kann im Vergleich
zum normalen Myokard verspätet sein (Jerosch-Herold et al., 2004). Die Perfusion ist
46 jedoch im Falle einer ausgeprägten Kollateralenbildung in einem geringeren Maße
vermindert als es der Stenosegrad der versorgenden Koronararterie vermuten ließe und
kann dadurch zu falsch negativen Ergebnissen führen (Muehling et al., 2007). Probleme
bereitet bei den gegenwärtig zur Verfügung stehenden Untersuchungen besonders die
Erkennung der kleinen Kollateralgefäße, so dass sowohl ihr Vorhandensein als auch ihre
hämodynamische Bedeutung durchweg unterschätzt werden (Tayebjee et al., 2004).
Der Anteil falsch positiver Befunde bei der Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung ist im
Hinblick auf weitere Entwicklungen der Untersuchungsmethode ein bedeutsamer
Ansatzpunkt. Im Entscheidungsprozess innerhalb der KHK-Diagnostik ist es
dahingehend von Relevanz, dass bei einem Verdacht auf Minderperfusion in einem oder
mehreren Myokardarealen in der überwiegenden Zahl der Fälle zur weiteren Abklärung
und möglichen Therapie eine Koronarangiographie die logische Folge ist. Erst diese führt
in dieser Konstellation zum Ausschluss der KHK, weist aber aufgrund ihrer Invasivität
bestimmte Risiken auf. Von größerer Bedeutung für den einzelnen Patienten ist
zweifellos der seltene Fall einer falsch negativen Untersuchung. Angesichts des hohen
negativen prädiktiven Wertes der Stress-MRT wird nach einer fälschlich unauffälligen
Untersuchung eine invasive Abklärung mit hoher Wahrscheinlichkeit zunächst
zurückgestellt und erst bei Beschwerdepersistenz und damit verbundenem zeitlichen
Verzug durchgeführt.
In der vorliegenden Studie wurden 5 Versorgungsbezirke falsch negativ bewertet. In 4
Fällen zeigte die Stress-MRT jedoch Perfusionsstörungen in einem anderen
Versorgungsbezirk auf, so dass ohnehin eine invasive Abklärung angeraten wurde.
Neben dieser Problematik sind auch Unzulänglichkeiten des beim Vergleich der beiden
Untersuchungsverfahren zum Einsatz kommenden 17-Segment-Modells zu benennen. So
findet dieses von der American Heart Association empfohlene Modell im klinischen
Alltag weite Verbreitung, berücksichtigt allerdings nicht die patientenspezifischen
Unterschiede in der Anatomie der Koronararterien. Abgesehen vom Segment 17 (Apex)
wird jedes myokardiale Segment einer bestimmten Koronararterie zugeschrieben. Eine
nuklearmedizinische Perfusionsstudie mittels SPECT zu diesem Thema gelangt allerdings
zu der Erkenntnis, dass lediglich 9 der 16 Segmente weitestgehend konstant von einem
bestimmten Koronargefäß versorgt werden und die übrigen Segmente hinsichtlich ihrer
Versorgung einer großen Variabilität unterliegen (Pereztol-Valdés et al., 2005). Eine auf
kontrastmittelbasierter Bildgebung mittels Kardio-MRT aufbauende Studie schreibt der
47 LAD sogar nur 4 Segmente spezifisch zu, während der LCX und RCA kein Segment
generell zuzurechnen ist. Gerade im Bereich apikaler und mitt-anterolateraler Segmente
sei das Versorgungsgebiet der LAD deutlich größer einzuschätzen als im von der AHA
propagierten 17-Segment-Modell vorgesehen (Ortiz-Pérez et al., 2008). Besonders in den
Randgebieten der im 17-Segment-Modell der AHA aufgezeigten Versorgungsbezirke
scheint eine deutliche Variabilität hinsichtlich des perfundierenden Koronargefäßes zu
bestehen. Wünschenswert ist folglich ein Bewertungsmodell, das den individuellen
Versorgungstyp berücksichtigt. Einen Ansatz stellt die patientenspezifische Kartierung
der epikardialen Koronargefäße mit Hilfe eines in die Untersuchung integrierten Scans
des gesamten Herzens dar, welcher nach Umsetzung in ein Voronoi-Diagramm ein dem
Verlauf der Herzkranzgefäße angepasstes 17-Segment-Modell liefern soll (Termeer et al.,
2010). Bei der vorliegenden Studie konnte der im Rahmen der Koronarangiographie
ermittelte Versorgungstyp des jeweils betrachteten Patienten in die Auswertung
einbezogen werden.
5.3
Vor- und Nachteile der Stress-MRT-Untersuchung und weiterer nicht-invasiver
Techniken
Im Vergleich zu anderen nicht-invasiven Untersuchungen liegen Vorzüge der StressMRT in der sehr guten diagnostischen Wertigkeit der Perfusionsdarstellung.
Perfusionsdefekte mit einem großen transmuralen Ausmaß in Folge höhergradiger,
proximal lokalisierter Stenosierungen werden praktisch ausnahmslos erkannt. Dank der
deutlich höheren räumlichen Auflösung der kardialen MRT im Vergleich zu den
nuklearmedizinischen Techniken (Wagner et al., 2003) gelingt auch die Unterscheidung
zwischen subendokardialen und transmuralen Infarkten. Schwierigkeiten können
allerdings bei mittelgradigen Stenosierungen auftreten, welche lediglich kleine
subendokardiale Defekte bzw. diskrete Helligkeitsunterschiede zur Folge haben. In
diesem Falle kann die Durchmusterung von Einzelbildern mit unterschiedlicher
Fensterung sinnvoll sein (Merkle und Bernhardt, 2009).
Als weiteres Verfahren bietet die CT-Angiographie in der Erkennung und Einschätzung
der Schwere einer KHK eine sehr gute Genauigkeit (Miller et al., 2008). Eine
höhergradige Kalzifikation der Koronararterien kann jedoch zur Überschätzung etwaiger
Stenosierungen
führen
und
stellt
einen
limitierenden
Faktor
für
die
Untersuchungsmethode dar (Taylor et al., 2010). Dank des höchsten negativen
prädiktiven Wertes aller nicht-invasiven Techniken (99%) vermag die CT-Angiographie
48 eine obstruktive KHK mit hoher Wahrscheinlichkeit auszuschließen (Budoff et al., 2008).
Allerdings bietet diese nicht-invasive anatomische Bildgebung keine Informationen über
die funktionelle Signifikanz der koronaren Atherosklerose in Form von regionalen
myokardialen Ischämien, so dass eine Kombination mit einer Perfusionsbildgebung
anzustreben ist. Aufgrund der hohen räumlichen Auflösung und dem Fehlen
ionisierender
Strahlung
könnte
sich
die
kardiale
MRT
im
Vergleich
zu
nuklearmedizinischen Techniken als geeigneter Partner der CT für eine kombinierte
nicht-invasive anatomische und funktionelle Bildgebung empfehlen (van Werkhoven et
al., 2010).
Aufgrund ihrer relativ geringen Sensitivität von 72% eignet sich hingegen die MRAngiographie gegenwärtig nur als Ergänzung einer kardialen MRT-Untersuchung (Schuijf
et al., 2006). Im Vergleich bietet die Angiographie mittels CT eine bessere Verfügbarkeit,
höhere räumliche Auflösung und kürzere Untersuchungszeiten, während die MRAngiographie über den Vorteil der fehlenden Strahlenbelastung und eines nichtjodhaltigen Kontrastmittels verfügt (Bluemke et al., 2008). Bei Vorhofflimmern oder
anderen Arrhythmien sind beide Verfahren derzeit nicht zu empfehlen, überdies kann
auch ein hoher BMI zu einer schlechteren Bildqualität führen.
Gegenwärtig wird der Stellenwert der CT-Angiographie in Kombination mit einer CTPerfusionsuntersuchung untersucht und kann im Vergleich zur SPECT konkurrenzfähige
Ergebnisse vorweisen. Beispielsweise bei der Abklärung unklarer Brustschmerzen in der
Notaufnahme
wäre
eine
einzige
Untersuchung
mit
vergleichsweise
kurzer
Untersuchungszeit wünschenswert. Die Bildgebung mittels CT könnte dies mit der
komplementären Darstellung von Herzkranzgefäßen und myokardialer Perfusion
ermöglichen (Feuchtner et al., 2012). Eine 30 Patienten umfassende Studie widmete sich
der Untersuchung des diagnostischen Wertes der myokardialen Perfusionsbildgebung
mittels eines 128-Zeilen-Dual-Source-CT in Ruhe und unter pharmakologischer
Belastung (Adenosin). Dabei konnte eine gute diagnostische Genauigkeit im Vergleich
zum Referenzstandard kardialer MRT und invasiver Koronarangiographie festgestellt
werden, bei einer angegebenen Strahlungsbelastung von lediglich 2,5 mSv (Feuchtner et
al. 2011).
Schwierigkeiten bei der Identifizierung von relativen Perfusionsunterschieden bei
Mehrgefäßerkrankungen oder Hauptstammstenosen trüben das Bild von der Genauigkeit
der nicht-invasiven Bildgebung. So kann vor allem eine balancierte Ischämie Probleme
49 bei der Erkennung von Perfusionsstörungen bereiten, da sich die visuelle Auswertung auf
relative Helligkeitsunterschiede stützt. Eine ausgedehnte myokardiale Ischämie kann
somit der Wahrnehmung entgehen, da die Techniken präferiert das Areal mit der größten
Ausprägung einer Ischämie identifizieren (Melikian et al., 2010). Bei ansonsten
vergleichbaren Ergebnissen schneidet die Stress-MRT in der Diagnostik von
Mehrgefäßerkrankungen im Vergleich zur SPECT besser ab (Schwitter et al., 2008). Eine
Studie untersuchte die Erkennung von Perfusionsstörungen mittels SPECT bei
Hauptstammstenosen und kam zu dem Ergebnis, dass 13-15% der Patienten aufgrund
einer vermutlich balancierten Ischämie eine normale Perfusion zugeschrieben worden ist
(Berman et al., 2007).
Ein Vergleich der beiden zur Verfügung stehenden nuklearmedizinischen Techniken
zeigt in vielen Punkten eine Überlegenheit der PET gegenüber der SPECT. So weist die
PET eine höhere diagnostische Genauigkeit bei Stenosen >50% auf (87% gegenüber
71%), zudem sind weniger Attenuationsartefakte zu beklagen, was sich positiv auf die
Bildqualität auswirkt (Bateman et al., 2006). Dadurch, dass die PET eine Darstellung des
myokardialen Blutflusses in absoluten Werten aufzeigen kann, nimmt die Methode eine
Sonderstellung ein. Gerade im Hinblick auf eine Evaluierung der Mikrozirkulation ist dies
von Bedeutung (Camici and Rimoldi, 2009). Trotz der anerkannten Vorteile gegenüber
der SPECT wird die PET seltener durchgeführt, was auf eine geringere Verbreitung der
Geräte und höhere Kosten zurückzuführen ist (Nandalur et al., 2008). Die myokardiale
Viabilität kann mittels
18
Fluor-Deoxyglucose-PET in einigen Fällen besser beurteilt
werden als mittels kardialer MRT, während letztere vergleichsweise mehr kleine
Infarktareale identifizieren kann (Wu et al., 2006).
Die bei der SPECT relativ häufig auftretenden Attenuationsartefakte zeigen sich in der
MRT nicht (Wagner et al., 2003), jedoch ist auch bei der diagnostischen Beurteilung von
MRT-Aufnahmen das mögliche Auftreten von Artefakten zu berücksichtigen. Diese
führen zu einer schlechteren Bildqualität und entstehen unter anderem durch Bewegung,
an Grenzflächen von Geweben mit unterschiedlichen magnetischen Eigenschaften oder
durch chemische Verschiebung der Protonen. Von besonderer Bedeutung sind die
sogenannten Suszeptibilitätsartefakte. Diese erscheinen als sehr dunkle, subendokardiale
Streifen und können in der Perfusionsbildgebung wie eine Ischämie imponieren.
Technische Maßnahmen können Artefakte bis zu einem gewissen Grad kompensieren, in
Bezug auf Bewegungsartefakte ist jedoch die Compliance des untersuchten Patienten in
der Umsetzung der Atemanhaltetechnik ein entscheidender Faktor. Vor allem die
50 Einhaltung der Atemkommandos kann neben der relativ langen Untersuchungszeit bei
unruhigen Patienten zu Problemen führen.
Der Einsatz gadoliniumhaltigen Kontrastmittels bei den Spätaufnahmen der kardialen
MRT bringt einen großen Informationsgewinn bezüglich der Erfolgsaussichten einer
perkutanen
Koronarintervention
mit
sich.
Bei
Patienten
mit
abgelaufenem
Myokardinfarkt kann die kontrastmittelbasierte MRT die Größe und das transmurale
Ausmaß des Infarktes bemessen und im akuten Stadium nach Revaskularisierung
frühzeitig das reperfundierte Myokardareal identifizieren. Dies ist mit einem hohen
prognostischen Wert für klinischen Verlauf und Ergebnis verbunden (Merten et al.,
2008).
Trotz der erfolgreichen Rekanalisation einer für einen Infarkt verantwortlichen Arterie
kann die Durchblutung des betroffenen Myokards bei bis zu 30% der Patienten nicht
wieder hergestellt werden. Dafür wird eine mikrovaskuläre Obstruktion verantwortlich
gemacht, die im Rahmen der Perfusionsbildgebung erkennbar ist (Nijveldt et al., 2008).
Die Kombination von Adenosin-Stress-MRT und delayed-enhancement-Aufnahmen
erlaubt eine prognostische Beurteilung einer möglichen KHK. Bei einer 908 Patienten
umfassenden Studie, die sich aus klinischer Indikation einer Stress-MRT unterzogen
haben, zeigten sich in einem follow-up über 2,6±1,2 Jahre insgesamt 101 kardiale
Ereignisse (Tod, Myokardinfarkt oder späte Revaskularisation). Im Falle einer
unauffälligen Untersuchung betrug die Jahreswahrscheinlichkeit für ein kardiales Ereignis
2,4% (Tod oder Myokardinfarkt <1%), eine pathologische Untersuchung war mit Werten
von 5,6-7,0% assoziiert (Bingham and Hachamovitch, 2011).
Vor
der
Gabe
Nierenfunktion
von
der
gadoliniumhaltigem
Patienten
überprüft
Kontrastmittel
werden.
sollte
Bei
allerdings
einer
die
schweren
Nierenfunktionsstörung mit einer GFR <30 ml / min / 1,73 m2 besteht die Gefahr, dass
aufgrund der langsamen Ausscheidung des Kontrastmittels die Gadoliniumchelate
dissoziieren und toxisches Gadolinium frei wird. Verschiedene Studien weisen darauf hin,
dass ein Zusammenhang zum Auftreten einer nephrogenen systemischen Fibrose (NSF)
besteht. Aufgrund der unterschiedlichen chemischen Eigenschaften der Kontrastmittel
erfolgte eine gewisse Risikoabstufung. So wird dem bei der vorliegenden Studie zum
Einsatz gekommenen Gadovist® aufgrund der zyklischen Struktur nur ein geringes Risiko
zur Entstehung einer NSF zugeschrieben (Thomson et al., 2012).
Die Koronarangiographie nimmt aufgrund der unmittelbaren Therapiemöglichkeit einer
51 vorliegenden Gefäßläsion eine Sonderstellung ein, stellt aber auch weiterhin den
Goldstandard zur Diagnose einer KHK dar (Cerci et al., 2012). Allerdings ist es
schwierig, allein auf der Basis des koronarangiographischen Befundes eine klinische
Entscheidung zu treffen, vor allem bei mittelgradigen Stenosen, die 50-70% des
Gefäßdiameters verlegen (Fischer et al., 2002). Die FAME-Studie zeigt, dass eine
Bestimmung der fraktionellen Flussreserve als Hinweis auf die tatsächliche funktionelle
Signifikanz einer Gefäßverengung die Rate schwerwiegender kardialer Ereignisse
(MACE) im Verlauf signifikant reduzieren kann. Von den 50-70% des Gefäßdiameters
einnehmenden Stenosierungen wurden 35% als funktionell relevant eingeschätzt,
bezüglich der 71-90% des Gefäßdiameters umfassenden Stenosierungen lag der Wert bei
80%. Die Koronarangiographie ist bei Patienten mit Mehrgefäßerkrankungen folglich
eine inadäquate Methode zur Erfassung ihrer hämodynamischen Relevanz (Tonino et al.,
2010). Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die angiographischen Erkenntnisse in Relation
zu anderen Befunden zu werten, die auf eine myokardiale Ischämie hinweisen. Auch
weitere Autoren stellen hervor, dass eine invasive Behandlung von Stenosen ohne einen
Hinweis auf durch sie verursachte Ischämien weder den klinischen Verlauf noch anginöse
Beschwerden bessere. Die gängige Praxis, dass mittlere Stenosen bei Vorliegen einer
hochgradigen Stenose an anderer Stelle ebenfalls behandelt werden, folge keiner Evidenz
(Pijls et al., 2007). Die Ergebnisse der Studien weisen darauf hin, dass bei einer
vorgeschalteten nicht-invasiven Diagnostik mit Augenmerk auf stress-induzierte
Ischämien die Risiken durch eine invasive Untersuchung vermieden werden könnten.
Der hohe negative prädiktive Wert dieser Techniken unterstützt ein solches Vorgehen.
Generell erscheint ein primäres nicht-invasives Vorgehen vor allem bei Patienten mit
einer geringen Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK ratsam, gerade
angesichts der hohen Zahl an diagnostischen Herzkatheteruntersuchungen ohne
unmittelbare therapeutische Konsequenz (van Buuren, 2010).
Ein bedeutender Nachteil der Koronarangiographie, der Computertomographie wie auch
der nuklearmedizinischen Untersuchungstechniken SPECT und PET gegenüber der
Magnetresonanztomographie
ist
der
Einsatz
ionisierender
Strahlung.
Die
Strahlenbelastung, der ein Patient im Verlauf einer koronaren CT-Untersuchung
durchschnittlich ausgesetzt wird, beträgt 7,4 mSv, während der Vergleichswert einer
SPECT-Untersuchung 13,3 mSv beträgt (Min et al., 2012). Eine andere Studie spricht
von einer durchschnittlichen effektiven Dosis von 22 mSv bei der CT-Angiographie
(Smith-Bindman et al., 2009). Mit 13,8 mSv wird im Jahre 2007 die Strahlenbelastung bei
der
PET-CT-Untersuchung
angegeben
52 (Sampson
et
al.,
2007),
aktuelle
Veröffentlichungen beziffern die Belastung eines PET-CT mit 3,51-10,54 mSv deutlich
niedriger (Dorbala et al., 2013). Die Bestimmung des koronaren Calcium-Scores bringt
eine Strahlungseinwirkung von 1-3 mSv mit sich. Als diagnostische Untersuchung wird
die invasive Koronarangiographie mit einer durchschnittlichen effektiven Dosis von 7
mSv angegeben, als perkutane koronare Intervention beträgt die Dosis 15 mSv (Gerber et
al., 2009).
Die hohe diagnostische Aussagekraft, gepaart mit einer immer höheren Verfügbarkeit
von
Computertomographen,
führt
zu
einer
steigenden
durchschnittlichen
Strahlungsbelastung der Gesamtbevölkerung (Mettler et al., 2008). Für den einzelnen
Patienten bedeutet dies, dass sowohl indirekt, durch Entstehung von mit der DNA
interagierenden Radikalen, wie auch direkt durch Induktion von Punktmutationen,
chromosomalen Translokationen und Genfusionen eine karzinogene Veränderung durch
die Röntgenstrahlung zustande kommen kann (Brenner and Hall, 2007). Aufgrund der
nicht vorhandenen Belastung durch ionisierende Strahlung nimmt die Stress-MRT in der
Schnittbilddiagnostik des Herzens eine Ausnahmestellung ein. Einen vergleichbar hohen
Informationsgewinn über die kardiale Funktion ohne eine damit verbundene
Strahlenbelastung kann neben der MRT lediglich die Echokardiographie vorweisen.
5.4
Besonderheiten einer ambulanten Studie
Die Möglichkeiten der nicht-invasiven diagnostischen Möglichkeiten sind gerade für den
ambulanten Rahmen von großem Interesse. Stationäre Patienten im Krankenhaus sind im
Kollektiv
kränker
als
Vortestwahrscheinlichkeit
ambulante
für
das
Patienten
Vorliegen
und
einer
haben
KHK.
eine
Hier
höhere
steht
die
Koronarangiographie im Mittelpunkt der kardiologischen Diagnostik und ist bei diesem
Patientenklientel auch häufiger indiziert. In Anbetracht der lediglich bei einem Anteil von
35,95% aller Untersuchungen durchgeführten Koronarintervention sollte die Indikation
jedoch sorgfältig gestellt werden und weniger invasive Alternativen zukünftig mehr
Berücksichtigung finden (van Buuren, 2010).
Im ambulanten Bereich ist bei den in ihrer Gesamtheit gesünderen Patienten auch im
Sinne einer Risiko-Nutzen-Abwägung zu entscheiden. Hierbei gilt es, vor allem bei dem
Patientenklientel mit einer mittleren Vortestwahrscheinlichkeit zwischen 10% und 90%
für das Vorliegen einer chronischen KHK, das große Spektrum der nicht-invasiven
Möglichkeiten zu bedenken, auch im Hinblick auf die Limitationen der Belastungs-EKGUntersuchung (Maffei et al, 2010). Dieser ist trotz der Einschränkungen bei sorgfältiger
53 Auswertung ein bedeutender diagnostischer und prognostischer Wert zuzuschreiben
(Kligfield and Lauer, 2006), so dass die auch im hausärztlichen Bereich vielerorts
verfügbare Untersuchung weiterhin ihren Stellenwert besitzt, insbesondere als
Basisuntersuchung an einem für den Patienten vertrauten Ort.
In den aktuellen für Deutschland verfassten Leitlinien finden verschiedene
Untersuchungsmöglichkeiten
Versorgungsleitlinie
noch
Chronische
keine
KHK,
Berücksichtigung
2012).
Auch
wird
(Nationale
hinsichtlich
der
Verfahrensweise lediglich bei einer niedrigen (<10%) oder einer hohen (>90%)
Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer KHK eindeutig Stellung bezogen. Es
erscheint sinnvoll, die Patientengruppe mit einer mittleren Vortestwahrscheinlichkeit
weiter zu unterteilen, um das bevorzugte Verfahren für den jeweiligen Patienten
herauszufinden. Die Gruppe der Patienten mit einer Vortestwahrscheinlichkeit von 1029% gilt es von denen mit einer von 30-60% zu unterscheiden, ferner wären die
Patienten mit einem höheren Risiko von 61-90% abzugrenzen.
Bei ersterer Patientengruppe könnte im Falle eines typischen oder atypischen
pectanginösen Schmerzes zunächst ein CT-Scan zur Bestimmung des Calcium-Scores
erfolgen und im Falle eines Scores von 0 auf die mit einer Angiographie verbundene
weitere Strahlenbelastung verzichtet werden. Die Bestimmung ist aufgrund ihrer geringen
Spezifität bei höhergradigen Stenosen nicht in die deutschen Leitlinien eingebunden. Von
Bedeutung könnte diese Untersuchung auch für asymptomatische Patienten sein, die ein
10-20%iges Risiko für ein koronares Ereignis in den nächsten 10 Jahren aufweisen
(Greenland et al., 2010). Diese Idee beruht darauf, dass ein - bisher verborgener erhöhter
Calcium-Score
zur
früheren
Einleitung
einer
beispielsweise
cholesterinsenkenden Arzneimitteltherapie und damit einer Prognoseverbesserung führen
könnte.
Bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 30-60% besitzen funktionelle Bildgebungen
einen hohen Stellenwert. So könnte die myokardiale Perfusion beispielsweise mittels
SPECT oder Adenosin-Stress-MRT evaluiert werden. Unter Berücksichtigung der
Kontraindikationen und Einschränkungen der Untersuchungen sollte auch der
Patientenwunsch bedacht werden, ebenso die lokale Verfügbarkeit und Erfahrung mit
der Untersuchungsmodalität (Skinner et al., 2010). Die nicht-invasiven funktionellen
Untersuchungen könnten auch bei den Patienten, die eine hohe Wahrscheinlichkeit für
das Vorliegen einer KHK besitzen, aber bisher eine invasive Diagnostik verweigern, die
Bereitschaft zur Koronarangiographie steigern.
Der Untergruppe von Patienten mit einer Vortestwahrscheinlichkeit von 61-90% für das
54 Vorliegen einer KHK wird in Großbritannien der NICE angina guideline folgend bei
pectanginösen Beschwerden eine Koronarangiographie als Untersuchung erster Wahl
angeboten. Voraussetzung dafür ist, dass eine Revaskularisation in Betracht gezogen
wird, die Untersuchung dem jeweiligen Patienten zumutbar und der klinischen
Gesamtsituation angemessen ist (Timmis et al., 2011). Sind diese Bedingungen nicht
erfüllt, sollte der Patient einer nicht-invasiven Ischämiediagnostik zugeführt werden.
5.5
Ausblick
Hinsichtlich der nicht-invasiven Diagnostik der KHK sind weiter bedeutsame
Entwicklungen zu erwarten. So scheint sich auf Seiten der pharmakologischen Belastung
der Wirkstoff Regadenoson (Lexiscan®) als Alternative zu Adenosin mit dessen
bekannten Nebenwirkungen zunehmend zu etablieren. Es handelt sich hierbei um einen
selektiven A2A-Rezeptor-Agonisten, der nur geringe Effekte auf systemischen Blutdruck,
bronchiale Muskulatur und atrioventrikuläre Überleitung ausübt. Aufgrund der erst
relativ kurze Zeit zurückliegenden Markteinführung von Regadenoson gibt es noch keine
prognostischen Daten, Erfahrungswerte mehren sich jedoch aufgrund des zunehmenden
klinischen Einsatzes (Palani and Ananthasubramaniam, 2012). Bisher zeigten sich vor
allem Dyspnoe, Kopfschmerzen und Flush als häufigste Nebenwirkungen, seltener
atrioventrikuläre Blockbilder. Empfehlenswert erscheint der Einsatz für Patienten mit
obstruktiven Lungenerkrankungen oder moderaten reaktiven Atemwegserkrankungen,
bei denen von einer Gabe von Adenosin abgeraten wird (Bengalorkar et al., 2012).
Ein großer Fortschritt ist hinsichtlich der Darstellung atherosklerotischer Plaques zu
erwarten. Der intravaskuläre Ultraschall ist in der Lage, bestimmte Arten von Plaques
darzustellen (Rieber et al., 2006) und auch die PET kann mit Hilfe spezifischer Tracer die
Entzündungsaktivität der Plaques visualisieren (Camici and Rimoldi, 2009). Im Gegensatz
zur SPECT verspricht die PET somit nicht nur durch die Erfassung von
Gefäßverengungen sondern auch durch die Charakterisierung atherosklerotischer
Entzündungsaktivität mittels
18
Fluor-Deoxyglucose wertvolle Informationen zu liefern
(Tawakol et al., 2006). Bei der Bildgebung mittels Hybrid-PET/MR werden bisher
eigenständige Untersuchungsmethoden kombiniert, ihre klinische Relevanz ist allerdings
noch zu überprüfen (Nensa et al., 2013). Derzeit vermag allerdings keine Technik
zuverlässige Informationen über die genaue Wandbeschaffenheit von Koronargefäßen
geben. Die bessere Einschätzung von Gefäßplaques könnte der Risikoabschätzung
zugute kommen und eventuell zu einer früheren sekundärpräventiven konservativen oder
55 interventionellen Therapie führen.
Von Interesse ist eine höherwertige Darstellung der Gefäßwand, weil es in der Frühphase
der Plaqueentstehung zu einem atherosklerotischen Wachstum nach außen ohne eine
relevante Einengung des Gefäßlumens kommt (Glagov et al., 1988). Dieses Phänomen
des positiven Remodelings wird auch Glagov-Effekt genannt. Ein Drittel aller
Myokardinfarkte kommt durch die Ruptur eines nicht stenosierenden Plaques zustande.
Dabei hängt das Risiko einer Plaqueruptur mehr von Zusammensetzung und
Verletzlichkeit der Plaque als vom Grad seiner stenosierenden Wirkung ab (Falk et al.,
1995). Als instabile Plaques bezeichnet man diejenigen mit lipidreichem Kern und einer
dünnen fibrösen Membran, die häufig keine relevante Stenose produzieren. Da die
Koronarangiographie nur das Gefäßlumen darzustellen weiß, sind hier die nichtinvasiven bildgebenden Verfahren von Interesse. Eine herausragende Rolle könnten in
der Hinsicht die MR- und CT-Angiographie einnehmen. Die MR-Angiographie bietet die
Möglichkeit zur Darstellung der koronararteriellen Gefäßwand und deren Morphologie,
ist jedoch durch den geringen Durchmesser der Gefäße, Herzbewegungs- und
Atmungsartefakte und ein ungenügendes Signal-Rausch-Verhältnis eingeschränkt. Die
dreidimensionale Darstellung des Herzens bzw. des Herzkranzgefäßbaums sollte
grundsätzlich anhand der Evaluierung der Wanddicke auch subklinische Erkrankunge
identifizieren können (Kim et al., 2002). Eine weitere Verbesserung könnte der Einsatz
von Kontrastmitteln erzielen, die durch ihre T1 Relaxivität die Signalintensität steigern
und durch eine reversible Albuminbindung länger als bisher verwandte Kontrastmittel im
Gefäßsystem verbleiben (Kelle et al., 2007).
Kernspintomographen mit einer Magnetfeldstärke von 3 Tesla finden immer größere
klinische Verbreitung und bieten gegenüber 1,5 Tesla eine höhere räumliche Auflösung
und ein günstigeres Signal-Rausch-Verhältnis und könnten folglich eine bessere
Darstellung atherosklerotischer Plaques ermöglichen. Auch die Perfusionsbildgebung
könnte hinsichtlich der diagnostischen Wertigkeit von einer höheren Feldstärke
profitieren (Ebersberger et al., 2011). Abgesehen von den genannten Vorteilen bietet eine
Verwendung von 3 Tesla auch Nachteile wie ausgeprägtere Suszeptibilitätsartefakte und
wesentlich stärkere Inhomogenitäten im Magnetfeld. Bei stetig zunehmenden
Erfahrungswerten
und
zahlreichen
Optimierungsmöglichkeiten
hinsichtlich
der
Untersuchungsprotokolle bietet diese neue Untersuchungstechnik vielversprechende
Aussichten (Oshinski et al., 2010).
56 Die CT-Angiographie kann dank der sehr guten räumlichen Auflösung einen sehr guten
diagnostischen Wert vorweisen (Paech and Weston, 2011) und bietet eine relativ kurze
Untersuchungszeit, birgt jedoch als Nachteil eine bedeutsame Strahlungsbelastung für
den Patienten und Artefaktanfälligkeit bei stark calcifizierten Koronararterien oder
Stentimplantationen. Neuere technologische Entwicklungen könnten hier Abhilfe
schaffen. Eine prospektive EKG-Triggerung in Verbindung mit einer high-pitch-spiral
Bildaquisition vermag bei weiterhin sehr guten diagnostischen Ergebnissen die
Strahlenbelastung um ein Vielfaches zu senken (Kröpil et al., 2012). Iterative
Rekonstruktionen ermöglichen neben einer signifikanten Senkung der Strahlenbelastung
eine bessere Beurteilung von implantierten Stents (Ebersberger U., 2012). Von Nachteil
ist allerdings, dass bei den Untersuchungen mit deutlich reduzierter Strahlendosis
Patienten mit Arrhythmien aufgrund der fehlenden Möglichkeit zur Änderung des
Rekonstruktionsfensters nicht untersucht werden können (Sechtem et al., 2010).
Auch Perfusionsstudien mittels CT finden immer mehr klinischen Einsatz und zeigen
ebenso wie die virtuelle Messung der fraktionierten Flussreserve im Rahmen einer CTAngiographie vielversprechende Resulate (Koo et al., 2011).
Im Hinblick auf die Koronarangiographie lässt sich sagen, dass diese aufgrund der
Möglichkeit zur interventionellen Therapie weiterhin nicht ersetzbar sein wird, die Zahl
der diagnostischen Herzkatheteruntersuchungen allerdings im Verhältnis zu den
therapeutischen kleiner werden wird. Dies ist auf die immer größer werdende Bedeutung
der nicht-invasiven Techniken bei der Diagnosestellung der KHK zurückzuführen.
57 VI
Zusammenfassung
Die koronare Herzkrankheit ist die häufigste Todesursache in den westlichen
Industrienationen. Der Diagnostik dienen unterschiedliche invasive und nicht-invasive
Verfahren. Die vorliegende Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die Wertigkeit der nichtinvasiven Adenosin-Stress-MRT-Untersuchung anhand des
invasiven Goldstandards
Koronarangiographie zu überprüfen und den Stellenwert im Hinblick auf die zur
Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden zu diskutieren. Eine Besonderheit stellt
das Patientengut dar, das einem ambulanten Bereich entstammte und die klinische
Realität gut repräsentiert.
Der Studie zugrunde lag die retrospektive Analyse der Untersuchungen von 54
Patientinnen/Patienten mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren, die sich aus
klinischer Indikation sowohl einer ambulanten Kardio-MRT als auch einer
Koronarangiographie unterzogen hatten. Um den Vergleich anstellen zu können, wurde
das etablierte 17-Segment-Modell der AHA verwendet (Cerqueira et al. 2002). Beruhend
auf einer visuellen Auswertung, konnte in dieser Studie der kardialen MRT in der
Unterscheidung zwischen einer relevanten und nicht relevanten Koronarstenose nach
Analyse von 160 Versorgungsbezirken eine Sensitivität von 91,1% und eine Spezifität
von 84,6% zur Diagnosestellung einer KHK zugeschrieben werden. Diese Ergebnisse
korrelieren mit den Ergebnissen weiterer Studien und sind vergleichbar mit den
diagnostischen Kennzahlen von SPECT und PET.
Zahlreiche Studien unterstreichen überdies den hohen negativen prädiktiven Wert nichtinvasiver
Verfahren.
Angesichts
der
hohen
Zahl
diagnostischer
Herzkatheteruntersuchungen ohne unmittelbare therapeutische Konsequenz lässt sich
der Schluss ziehen, dass eine vorgeschaltete nicht-invasive Diagnostik mit dem Ziel der
Evaluierung stress-induzierter Ischämien einen hohen Anteil invasiver Untersuchungen
verzichtbar
machen
könnte.
Im
Vergleich
zu
anderen
nicht-invasiven
Untersuchungstechniken stellt der fehlende Einsatz ionisierender Strahlen ein
patientenschonendes Alleinstellungsmerkmal der Kardio-MRT dar.
Die vorliegende Arbeit kann die Adenosin-Stress-Perfusionsbildgebung mittels
Magnetresonanztomographie als im klinischen Alltag etablierte Technik zur Evaluierung
einer möglichen KHK auch als vielversprechende Methode aus ambulanter Perspektive
bestätigen. Gerade bei Patienten mit einer mittleren Vortestwahrscheinlichkeit von 3060% für das Vorliegen einer KHK besitzen funktionelle Bildgebungen einen hohen
58 Stellenwert und werden in Zukunft in der differenzierten Stufendiagnostik eine
bedeutende Rolle spielen.
59 VII
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74 Anhang
Unterhalb beispielhaft dargestellt ist eine Perfusionsstudie im Rahmen einer kardialen
MRT. Unter Adenosin-Stress konnte eine signifikante Minderperfusion mitt-ventrikulär
anteroseptal aufgezeigt werden (siehe Pfeile Abbildungen A 2, A 3, A 4). In der fünf Tage
später durchgeführten Koronarangiographie konnte eine subtotale RIVA-Stenose
nachgewiesen werden.
Abbildung A 1: Perfusionsstudie (1/4)
Abbildung A 2: Perfusionsstudie (2/4)
Abbildung A 3: Perfusionsstudie (3/4)
Abbildung A 4: Perfusionsstudie (4/4)
75 Unterhalb dargestellt ist eine weitere Perfusionsstudie. Es zeigt sich eine inferolaterale
Perfusionsstörung bei myokardialer Narbe bei Z.n. Myokardinfarkt im Versorgungsgebiet
der RCA (siehe Pfeile Abbildungen A 7, A 8). Deutlich erkennbar ist eine erhebliche
Ausdünnung des Myokards in diesem Bereich. Die Aufnahmen in Ruhe (Abbildungen A
9, A 10) zeigen eine nahezu akinetische Hinterwand.
Abbildung A 5: Perfusionsstudie II (1/4)
Abbildung A 6: Perfusionsstudie II (2/4)
Abbildung A 7: Perfusionsstudie II (3/4)
Abbildung A 8: Perfusionsstudie II (4/4)
Abbildung A 9: Ruhe, enddiastolisch (1/2)
Abbildung A 10: Ruhe, endsystolisch (2/2)
76 Danksagungen
An erster Stelle danke ich Herrn Prof. Detlev Uhlenbrock für die Überlassung dieses
interessanten Themas, die umfassende Unterstützung und wohlwollende Betreuung
dieser Arbeit. Ein großer Dank gilt auch seinen Mitarbeiterinnen im Medizinischen
Versorgungszentrum im St. Josefs Hospital in Dortmund.
Ich danke Herrn Priv.-Doz. Dr. J.-L. Maeso-Madronero aus Witten für die hervorragende
Kooperation und freundliche Mithilfe.
Ein großer Dank gilt Gabriele Bobrowski und Sabine Wortmann für die unermüdliche
Unterstützung und Kreativität in organisatorischen Problemen.
Mein besonderer Dank gebührt Birte Kallmeyer für ihre stets inspirierenden Gedanken,
ihre große Geduld und liebevollen Rückhalt.
Mein Dank gilt auch meinen Freunden, insbesondere Nicklars Achenbach und Nils
Kunze, für die stetige Ermutigung und den großen Beistand in schwierigen Phasen.
Zu tiefstem Dank verpflichtet bin ich auch meinen Eltern Iris und Günter Kostka sowie
meinem Bruder Gereon Kostka für die liebevolle Fürsorge und die moralische wie auch
tatkräftige Unterstützung während meines gesamten Lebens. Ihnen sei diese Arbeit
gewidmet.
Lebenslauf
Persönliche Daten
Name
Tobias Enno Kostka
Geburtsdatum
31.05.1983
Geburtsort
Dortmund
Schulische Ausbildung
1989 - 1993
Busenberg-Grundschule in Dortmund
1993 - 2002
Phoenix Gymnasium in Dortmund
17. Juni 2002
Abschluss der Schulausbildung (Abitur)
Studium / Medizinische Ausbildung
2003 - 2004
Studiengang Medizin-Management, Universität Duisburg-Essen
2004 - 2010
Studiengang Humanmedizin, Georg-August-Universität Göttingen
2010 - 2011
Praktisches Jahr in der Klinik für Innere Medizin, Klinikum Links
der Weser in Bremen, in der Klinik für Allgemeine und
Viszeralchirurgie im Pius-Hospital in Oldenburg sowie in der
Klinik für Kinderheilkunde im Klinikum Oldenburg
18. Oktober 2011
Abschluss des Studiums der Humanmedizin (Staatsexamen)
17. November 2011
Approbation als Arzt
Beruflicher Werdegang
2002 - 2003
Zivildienst auf der interdiziplinären Intensivstation,
St. Josefs Hospital in Dortmund
seit 2012
Weiterbildung zum Facharzt Innere Medizin, Klinikum Bremen
Mitte
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