Medienmitteilung Basel, 15. Mai 2013 FDA erteilt Zulassung für Tarceva (Erlotinib) Tabletten und cobas EGFR Mutation Test für spezifischen Typ von Lungenkrebs Tarceva ist das erste personalisierte Medikament, das für die Erstbehandlung von Patienten mit EGFRMutation-positivem fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in den USA zugelassen wurde Wie Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) heute bekannt gab, hat die amerikanische Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) die Zulassung erteilt für Tarceva (Erlotinib) Tabletten zur Initialtherapie (Erstlinienbehandlung) von Patienten mit metastasierendem nichtkleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), deren Tumoren bestimmte Mutationen aufweisen, die den epidermalen Wachstumsfaktorrezeptor (EGFR) aktivieren. Diese Mutationen können mit einem von der FDA zugelassenen Test festgestellt werden. Die FDA genehmigte ausserdem den cobas EGFR Mutation Test, der von Roche entwickelt und in der zulassungsrelevanten EURTAC-Studie eingesetzt wurde. Wie die Studie zeigte, lebten die Patienten unter der Behandlung mit Tarceva länger, ohne dass ihre Erkrankung weiter fortschritt (medianes progressionsfreies Überleben: 10,4 Monate vs. 5,2 Monate; Hazard Ratio=0,34; p<0,001 [95%-KI 0,23 bis 0,49]), verglichen mit Chemotherapie. Das Sicherheitsprofil von Tarceva in der EURTACStudie entsprach den früheren Studien mit Tarceva bei NSCLC. „Die Tumoren von 10 bis 30 Prozent aller Patienten mit Lungenkrebs weltweit sind positiv für gewisse EGFR-Mutationen“, so Hal Barron, Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung bei Roche. „Patienten mit dieser Art von Lungenkrebs haben nun die Möglichkeit, ein personalisiertes Medikament als Erstbehandlung einzusetzen, um länger zu leben, ohne dass ihre Erkrankung weiter fortschreitet.“ „Ärzte und Patienten verlassen sich zunehmend auf Diagnostika, um fundierte personalisierte Behandlungsentscheidungen zu treffen. Die Zulassung des cobas® EGFR Mutation Tests unterstreicht die Bedeutung von sensitiven, genauen Tests, die vorab durchgeführt werden können, um aufschlussreiche Informationen für wichtige Therapieentscheidungen zu erhalten“, so Paul Brown, Leiter von Roche Molecular Diagnostics. „Roche setzt sich sehr stark für die Möglichkeiten der personalisierten Medizin ein, F. Hoffmann-La Roche Ltd 4070 Basel Switzerland Group Communications Roche Group Media Relations Tel. +41 61 688 88 88 Fax +41 61 688 27 75 www.roche.com 1/4 und wir entwickeln zurzeit therapiebegleitende Diagnostika für mehr als die Hälfte aller Medikamente in unserer Pipeline.“ In den USA ist Tarceva, unabhängig vom Biomarkerstatus oder histologischen Zelltyp des Tumors, bereits für Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) zugelassen, deren Erkrankung sich nach einer Erstbehandlung mit bestimmten Arten der Chemotherapie nicht weiter ausgebreitet hat oder weitergewachsen ist (Erhaltungstherapie). Ausserdem ist Tarceva für Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC zugelassen, deren Erkrankung sich nach mindestens einer Chemotherapie weiter ausgebreitet hat oder weitergewachsen ist (Zweit- oder Drittlinientherapie). Tarceva darf nicht gleichzeitig mit bestimmten Arten der Chemotherapie bei fortgeschrittenem NSCLC eingesetzt werden. In Europa wurde Tarceva 2012 für die Erstlinienbehandlung von NSCLC mit EGFR-aktivierenden Mutationen zugelassen. Diese jüngste FDA-Zulassung für Tarceva stützt sich auf die Resultate der Phase-III-Studie EURTAC, in der die Erstlinienanwendung von Tarceva verglichen mit platinbasierter Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, das positiv für EGFR-aktivierende Mutationen ist, beurteilt wurde. Eine Verkleinerung des Tumors (Ansprechrate) wurde bei 65 Prozent der Patienten unter Tarceva beobachtet, verglichen mit 16 Prozent der Patienten, die eine Chemotherapie erhalten hatten. Die häufigsten Nebenwirkungen (≥ 30 Prozent) waren Durchfall, Schwäche, Hautausschlag, Husten, Kurzatmigkeit und Appetitverlust in der Gruppe unter Tarceva. Die häufigsten Nebenwirkungen 3.–4. Grades bei der Behandlung mit Tarceva waren Hautausschlag und Durchfall. Über die EURTAC-Studie • Die Studie EURTAC (European Randomised Trial of Tarceva versus Chemotherapy) wurde von der Spanish Lung Cancer Group (SLCG) konzipiert und gefördert und in Spanien, Frankreich und Italien in Zusammenarbeit mit Roche durchgeführt. • Der cobas® EGFR Mutation Test wurde eingesetzt, um Patienten mit Mutationen (Deletion von Exon 19 oder Substitution von Exon 21 [L858R]) im EGFR-Gen zu identifizieren. • Von Februar 2007 bis Januar 2011 wurden 174 Patienten überwiegend europäischer Abstammung für die Behandlung mit Tarceva oder platinbasierter Chemotherapie randomisiert. Der primäre Endpunkt war das vom Prüfarzt beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS). • Die Randomisierung wurde aufgrund gewisser EGFR-Mutationen und des ECOG-Performance-Status (0 bzw. 1 bzw. 2) stratifiziert. • Das Sicherheitsprofil für Tarceva in der EURTAC-Studie stimmte mit demjenigen überein, das in 2/4 früheren Studien mit Tarceva bei NCSLC festgestellt worden war. • Die häufigsten Nebenwirkungen (≥ 30 Prozent) bei Patienten unter Tarceva waren Durchfall, Schwäche, Hautausschlag, Husten, Kurzatmigkeit und Appetitverlust. Die häufigsten Nebenwirkungen 3.–4. Grades bei der Behandlung mit Tarceva waren Hautausschlag und Durchfall. Über Lungenkrebs Nach Angaben der American Cancer Society wird 2013 bei schätzungsweise über 228 000 Amerikanern Lungenkrebs diagnostiziert, und bei 85 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen handelt es sich um nichtkleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC). Schätzungen zufolge ist der Lungenkrebs zum Zeitpunkt der Diagnose in rund 60 Prozent aller Fälle bereits im fortgeschrittenen Stadium. Über EGFR bei Lungenkrebs EGFR ist ein Protein, das sich in der Zellmembran von innen nach aussen erstreckt. Der epidermale Wachstumsfaktor (EGF) bindet an den Teil des EGFR-Proteins, der auf der Aussenseite der Zelle sitzt. Diese Bindung aktiviert das EGFR-Protein, das daraufhin eine komplizierte Signalkaskade in der Zelle auslöst, die schliesslich zum beschleunigten Wachstum, zur Teilung der Zelle und zur Entwicklung von Metastasen (Tochtergeschwulsten in anderen Körperorganen) führt. Einige NSCLC-Tumoren haben aktivierende Mutationen im EGFR-Gen, die den Aufbau des EGFR-Proteins so verändern, dass seine Aktivität verstärkt wird. Über den cobas EGFR Mutation Test Der cobas EGFR Mutation Test ist ein diagnostischer Test auf der Basis der Real-Time-PolymeraseKettenreaktion für den qualitativen Nachweis und die Identifizierung von Mutationen (Deletion von Exon 19 oder Substitution von Exon 21 [L858R]) des EGFR-Gens in Erbgutmolekülen (DNA) aus formalinfixiertem, paraffineingebettetem Tumorgewebe von NSCLC-Patienten. Der Test wird verwendet, um Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC, deren Tumor die erwähnten Mutationstypen aufweist, zu identifizieren. Über Tarceva Tarceva ist ein einmal täglich oral einzunehmendes, nicht-chemotherapeutisches Medikament zur Behandlung von fortgeschrittenem oder metastasierendem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Es wurde nachgewiesen, dass das Medikament den Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors (EGFR) hemmt. EGFR ist ein am Wachstum und der Entwicklung von Tumoren beteiligtes Protein. Tarceva wird 3/4 von Astellas Pharma U.S. entwickelt und in Partnerschaft mit Genentech in den USA, Chugai in Japan und Roche in allen anderen Ländern der Welt vermarktet. Über Roche Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen, ist spezialisiert auf die beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Infektionskrankheiten, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie neurologische Erkrankungen. Roche ist führend im Diabetesmanagement und auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind das strategische Ziel der personalisierten Medizin von Roche. 2012 beschäftigte Roche weltweit über 82 000 Mitarbeitende und investierte mehr als 8 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 45,5 Milliarden Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai Pharmaceutical, Japan. Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com. Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt. Weitere Informationen - Roche in der Onkologie: www.roche.com/media/media_backgrounder/media_oncology.htm Medienstelle Roche-Gruppe Telefon: +41 -61 688 8888 / E-Mail: [email protected] - Alexander Klauser (Leiter) - Silvia Dobry - Daniel Grotzky - Štěpán Kráčala 4/4