Prof. Dr. Michael Häder Fachhochschule Bochum WS 2006/07 Fragenkatalog zur Vorlesung „Mikroökonomie“ A. Einführung: Probleme, Grundbegriffe und Methoden der VWL 1. Was versteht man unter „Knappheit“? 2. Worin unterscheiden sich „freie“ und „knappe Güter“? 3. Charakterisieren Sie private und öffentliche Güter. Erklären Sie, was man unter den Begriffen „Rivalität im Konsum“ und „Ausschließbarkeit/Exkludierbarkeit“ versteht. 4. Grenzen Sie die Begriffe „Bedürfnis“, „Bedarf“ und „Nachfrage“ gegeneinander ab. 5. Welche Bedürfnisse unterscheidet man nach Maslow? 6. Was versteht man unter dem „ökonomischen Prinzip“ und in welchen Ausprägungen kann man es formulieren? 7. Um die Knappheit von Gütern zu vermindern, gilt es die fundamentalen Teilprobleme der „Allokation“, „Distribution“ und „Koordination“ zu lösen. Erklären Sie, was man unter diesen Begriffen versteht. 8. Zur Lösung von Knappheitsproblemen lassen sich zwei idealtypische Wirtschaftssysteme unterscheiden: die Zentralverwaltungswirtschaft und die Marktwirtschaft. Beschreiben Sie diese Wirtschaftssysteme! 9. Zwischen den Polen Markt- und Zentralverwaltungswirtschaft gibt es eine Vielzahl von weiteren Wirtschaftsordnungen. Nennen und charakterisieren Sie drei verschiedene Typen. 10. Warum ist in der überwiegenden Zahl der Staaten der Erde eine Grundsatzentscheidung zu Gunsten der Koordination von Bereitstellung und Verteilung von knappen Gütern über Märkte getroffen worden? Welche Vorteile haben Märkte gegenüber zentralen Plänen? 11. Was ist das Ziel von Wissenschaft? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Werturteile? Geben Sie Beispiele für ökonomische Sachverhalte, mögliche Werturteile und mögliche wissenschaftliche Aussagen! 12. Was versteht man unter einem „Modell“? Geben Sie Beispiele. 13. Was versteht man unter normativem und methodologischem Individualismus? Erklären Sie in diesem Zusammenhang den Begriff der „Konsumentensouveränität“ oder auch des „Fundamentalprinzips der individuellen Bedürfnisbefriedigung“. 14. Was bedeutet es, wenn der Ökonom annimmt, dass der Mensch als „homo oeconomicus“ handelt? 15. Erklären Sie die „ceteris-paribus“-Klausel. B. Theorie des Haushalts 16. Was unterscheidet die „kardinale“ und die „ordinale“ Nutzentheorie? 17. Was besagt die Annahme der „Nichtsättigung“? 18. Was sind „Indifferenzkurven“ und durch welche vier Eigenschaften zeichnen sie sich aus? 19. Was bezeichnet die „abnehmende Grenzrate der Substitution“ entlang einer Indifferenzkurve? 20. Was bezeichnet die „Budgetgerade“? Erklären Sie ökonomisch Lage und Steigung der Budgetgerade! 2 21. Ermitteln Sie aus Budgetgerade und Indifferenzkurvenschar eines Haushalts dessen optimalen Verbrauchsplan. Wodurch zeichnet sich der Optimalpunkt aus? 22. Welche Bedingung muss erfüllt sein, damit ein Haushalt bei gegebenem Einkommen seinen Nutzen maximiert? 23. Entwickeln Sie aus einer Zeichnung mit Budgetgerade und Indifferenzkurvenschar eines Haushalts dessen einzelwirtschaftliche Nachfragekurve nach einem Gut! 24. Wie sieht der „normale Verlauf“ einer Nachfragekurve eines Haushalts aus? Was kennzeichnen in diesem Zusammenhang die Begriffe „Prohibitivpreis“ und „Sättigungsmenge“? 25. Wie verläuft die Nachfrage nach einem „Giffen-Gut“? Erklären Sie ökonomisch, wie es zu diesem Nachfrageverlauf kommen kann. 26. Was misst die Kenngröße „Elastizität“? 27. Was bedeutet es, wenn die direkte Preiselastizität der Nachfrage für ein Gut bei -0,75 bzw. bei -4 liegt? Wie ändert sich die nachgefragte Menge, wenn der Preis um 4 % sinkt? 28. Grenzen Sie folgende Begriffe gegeneinander ab: • Substitutive, komplementäre, unverbundene Güter • Superiore und inferiore Güter • Relativ und absolut inferiore Güter 29. Was versteht man unter dem „Einkommenseffekt“, was unter dem „Substitutionseffekt“? Erklären Sie beide Effekte anhand einer Graphik! 30. Welche Formen von Nachfrageinterdependenzen gibt es? Beschreiben Sie diese. 31. Zeigen Sie graphisch, wie sich die Gesamtnachfrage nach einem Gut aus den individuellen Nachfragekurven herleiten lässt. 32. Wie wirken Änderungen von Bedürfnissen, Einkommen und Preisen auf die Lage der Nachfragekurve eines betrachteten Gutes? 33. Wie verläuft die normale Arbeitsangebotskurve eines Haushalts? 34. Wie verläuft die normale Kapitalangebotskurve eines Haushalts? C. Theorie der Unternehmung 35. Was versteht man unter einer „Produktionsfunktion“? 36. In welcher Beziehung können Produktionsfaktoren zueinander stehen? 37. Was versteht man zunehmenden, konstanten, abnehmenden, negativen Ertragszuwächsen bei partieller Faktorvariation? 38. Beschreiben Sie die charakteristischen Merkmale der folgenden Typen von Produktionsfunktionen und stellen sie die partiellen Produktionsfunktionskurven graphisch dar: • Ertragsgesetzliche Produktionsfunktion • Neoklassische Produktionsfunktion • Linear-limitationale Produktionsfunktion 39. Zeichnen Sie die jeweiligen Verläufe von Grenzertrags- und Durchschnittsertragskurve zu den o.g. Typen von Produktiosnfunktionen. 40. Was bezeichnet eine „Isoquante“? Welche unterschiedlichen Verläufe können Isoquanten haben? Welche Eigenschaften haben Isoquanten? 41. Was ist eine „Isokostengleichung/-gerade“ und wie ermittelt man eine solche? Stellen Sie den Verlauf einer Isokostengerade graphisch dar. 42. Zeigen Sie graphisch, wie man mithilfe von Isoquante und Isokostengeraden die Minimalkostenkombination ermitteln kann. 3 43. Welche Bedingung muss erfüllt sein, damit ein Unternehmen eine gegebene Produktionsmenge bei substituierbaren Produktionsfaktoren kostenminimal herstellt? Interpretieren Sie die Bedingung ökonomisch. 44. Kennzeichnen Sie den Verlauf der „typischen Kostenkurve“, der „neoklassischen Kostenkurve“ und des „linearen Kostenverlaufs“. Wie verlaufen die jeweilige Grenzkosten-, Durchschnittskosten-, durchschnittliche variable Kosten- und durchschnittliche Fixkostenkurve? 45. Beschreiben Sie anhand von Graphiken, welche Menge ein Unternehmer im Markt anbietet, der seinen Gewinn maximieren will und sich im Markt als „Mengenanpasser“ verhält, wenn er das betrachtete Gut mit einer • typischen, • neoklassischen, • linearen Kostenkurve herstellt. 46. Ermitteln Sie die Angebotskurve eines Unternehmers je nachdem, ob er mit typischer, neoklassischer oder linearer Kostenkurve produziert. 47. Wie ergibt sich die gesamtwirtschaftliche Angebotskurve für ein Gut aus den individuellen Angebotskurven der einzelnen Unternehmer? 48. Welche Größen haben welchen Einfluss auf den Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Angebotskurve für ein Gut? 49. Wie verlaufen die normalen Nachfragkurven einer Unternehmung nach den Faktoren Arbeit und Kapital? Erklären Sie die Kurvenverläufe ökonomisch! D. Marktgleichgewicht 50. Was ist ein „vollkommener Markt“? Geben Sie Beispiele für vollkommene und unvollkommene Märkte. 51. Durch welche Eigenschaften ist das „Modell vollständiger Konkurrenz“ gekennzeichnet? 52. Wann befindet sich ein Markt „im Gleichgewicht“? Was passiert, wenn auf einem Markt mit vollständiger Konkurrenz ein Angebots- oder ein Nachfrageüberschuss auftreten? 53. Was bezeichnen „Produzentenrente“ und „Konsumentenrente“? Nutzen Sie diese beiden Maße zur Beurteilung der Effizienz eines Marktes mit vollständiger Konkurrenz. 54. Welche Folge hat die Erhebung einer Mengensteuer auf Gleichgewichtspreis und – menge eines Gutes? Welche Wirkungen ergeben sich auf Produzenten- und Konsumentenrente? 55. Ein Markt lasse sich durch die Angebotsfunktion p = 20 + 2x und die Nachfragefunktion p = 50 – x beschreiben. Ermitteln Sie das Marktgleichgewicht. Was passiert, wenn der Staat einen Höchstpreis für das Gut i.H.v. p = 30 einführt? 56. Beschreiben Sie die Marktformen des homogenen Angebotsmonopols, des heterogenen Polypols und des homogenen/heterogenen Angebotsoligopols. 57. Wie verhält sich ein Monopolist, wenn er in einem homogenen Markt seinen Gewinn maximieren will? Vergleichen Sie das Marktgleichgewicht (Menge und Preis) mit dem bei vollständiger Konkurrenz. Was bezeichnet in diesem Zusammenhang der „Cournot’sche Punkt“? 58. Beschreiben Sie die Möglichkeiten der Preissetzung eines Unternehmers, der in einem Markt mit monopolistischer Angebotskonkurrenz agiert, mit dem Modell der zweifach geknickten Preis-Absatz-Funktion. 59. Erklären Sie das oftmals in engen Oligopolen beobachtbare Angebotsverhalten anhand der einfach geknickten Preis-Absatz-Funktion von Paul Sweezy.