BGYW 2015 b – 3.3.1

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3.3 Bestimmungsfaktoren der Nachfrage und Auswirkungen bei deren Änderungen
VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE
Klasse: __________
© SEI
Datum: ___________
Thema: Individuelle Nachfrage
Arbeitsauftrag
Lesen Sie den Text und erledigen Sie dabei die Aufgaben! Erklären Sie sich gegenseitig
und abwechselnd die Inhalte!
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Partnerarbeit
Besprechung: Plenum
45 Minuten
Individuelle Nachfragekurve in Abhängigkeit vom Preis eines Gutes
Die individuelle Nachfrage ist abhängig von den Preisen eines Gutes. Die meisten privaten
Haushalte verhalten sich nach dem „Gesetz der Nachfrage“. Man spricht deshalb vom normalen Nachfrageverhalten oder kurz von der normalen Nachfrage.
Gesetz der Nachfrage
Die Nachfrage steigt/sinkt* mit sinkendem Preis und die Nachfrage steigt/sinkt* mit steigendem Preis des nachgefragten Gutes.
*Nichtzutreffendes streichen
Die Nachfragekurven der einzelnen Haushalte, also ihre individuellen Nachfragekurven, sind
verschieden, weil sie unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Beispiele:
·
·
1
·
Ein Haushalt, der z. B. wenig Wert auf Fleisch legt, wird bei Fleischpreiserhöhungen leichten Herzens auf größere Fleischeinkäufe verzichten. Seine Nachfragekurve nach Fleisch verläuft verhältnismäßig flach.
Für einen anderen Haushalt sind z. B. Kartoffeln das wichtigste Lebensmittel überhaupt. Er wird
seine Nachfrage kaum einschränken, wenn die Kartoffelpreise steigen. Seine Nachfragekurve
verläuft sehr steil.
Ein anderer schließlich verhält sich wie ein „Snob“. Er kauft nur, wenn die Ware teuer ist und wenn
andere sich die Ware nicht mehr leisten können. Seine individuelle Nachfrage ist anomal.
3.3 Bestimmungsfaktoren der Nachfrage und Auswirkungen bei deren Änderungen
Einkommensänderungen und individuelle Nachfrage
Steigt das Einkommen eines privaten Haushalts und damit sein Budget, wird sich seine
Nachfragekurve nach „rechts“ verschieben. Diese Verschiebung (von N0 nach N1) bedeutet,
dass der Haushalt gewillt ist, bei jedem denkbaren Preis mehr als bisher zu kaufen.
Die Verschiebung einer Kurve ist von der Bewegung auf einer Kurve scharf zu unterscheiden. Um eine Verschiebung einer Kurve zum Ausdruck zu bringen, verwenden wir die Begriffe „zunehmen“ oder „abnehmen“.
·
Die individuelle Nachfrage hängt von der Bedürfnisstruktur des Haushalts, dem
Preis eines Gutes und von der Höhe des Einkommens ab.
·
Steigt das Einkommen, nimmt die Nachfrage zu/ab* (Rechtsverschiebung der Nachfragekurve).
·
Sinkt das Einkommen, nimmt die Nachfrage zu/ab* (Linksverschiebung der Nachfragekurve).
*Nichtzutreffendes streichen
Änderungen der Bedürfnisstruktur und individuelle Nachfrage
Eine Verschiebung der Nachfragekurve kann auch durch eine Veränderung der individuellen Bedürfnisstruktur bewirkt werden.
Beispiele:
1. Aufgrund der Antiraucherkampagne mag es sein, dass ein Haushalt (ein Verbraucher) seinen
Zigarettenkonsum zu reduzieren wünscht. Hat er bisher bei einem Preis von 4,00 EUR je Zigarettenschachtel täglich 2 Schachteln erworben, kauft er nunmehr bei gleichem Preis und gleichbleibendem Einkommen nur noch eine Schachtel. Die Nachfragekurve verschiebt sich.
2. Durch neue Studien wird belegt, dass regelmäßiges Joggen schon bei zwei Stunden pro Woche
die durchschnittliche Lebenserwartung um mehrere Jahre ansteigen lässt. Diese Erkenntnis wird
über einen längeren Zeitraum in verschiedenen Medien sehr umfangreich thematisiert. Daraufhin
steigt die Nachfrage nach Joggingschuhen stark an. Die Nachfragekurve verschiebt sich.
Grafische Darstellung der Beispiele
Abnehmende Nachfrage nach Zigaretten
Preis p
Zunehmende Nachfrage nach Joggingschuhen
Preis p
N0
N0
Menge x
Menge x
·
Die individuelle Haushaltsnachfrage ist – unter sonst gleichbleibenden Bedingungen –
von der individuellen Bedürfnisstruktur des Haushalts abhängig.
·
Nimmt die Intensität des Bedürfnisses nach einem Gut zu, nimmt auch die Nachfrage
zu/ab*.
·
Nimmt die Intensität des Bedürfnisses ab, nimmt auch die Nachfrage zu/ab*.
*Nichtzutreffendes streichen
2
3.3 Bestimmungsfaktoren der Nachfrage und Auswirkungen bei deren Änderungen
Preisänderungen anderer Güter und individuelle Nachfrage
Die Nachfrage nach einem bestimmten Gut kann sich auch ändern, wenn sich der Preis eines anderen Gutes (oder die Preise anderer Güter) ändert. Bei Substitutionsgütern führt
die Preiserhöhung beim Gut A regelmäßig zu einer Zunahme/Abnahme* der Nachfrage
beim Gut B. Bei Komplementärgütern wird die Nachfrage nach dem Gut B zunehmen/abnehmen*, wenn der Preis des Gutes A steigt.
*Nichtzutreffendes streichen
·
Substitutionsgüter sind Güter, die in den Augen des Haushalts austauschbar sind (z. B.
Bier – Wein; Kartoffeln – Nudeln; Feuerzeug – Streichhölzer).
·
Komplementärgüter sind Güter, die nur zusammen verbraucht bzw. gebraucht werden
können (z. B. Kaffeebohnen – Wasser; Benzin – Auto; Teller – Besteck).
Beispiele:
1. Substitutionsgüter: Steigt z. B. der Preis von Feuerzeugen, dürfte die Nachfragemenge nach
Streichhölzern steigen.
2. Komplementärgüter: Steigt beispielsweise der Preis für Tintenpatronen, dürfte die Nachfrage
nach Tintenstrahldruckern zurückgehen.
Substitutionsgüter
Preis p
für Feuerzeuge
Komplementärgüter
Preis p
für Tintenpatronen
Nachfrage x
nach Streichhölzern
Nachfrage x
nach Tintenstrahldruckern
·
Die Nachfrage des privaten Haushalts nach einem bestimmten Gut ist unter sonst gleichen Bedingungen von dem Preis eines anderen Gutes bzw. vom Preis anderer Güter
abhängig.
·
Die Richtung der Nachfrageänderung bestimmt sich danach, ob es sich um Substitutionsgüter oder um Komplementärgüter handelt.
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