Fachärzte für Allgemeinmedizin Dr.med.Uve Barmwater Ernährungsmedizin Hypercholesterinämie Dr.med.Gisela Schumann Akupunktur Dr.med.Carsten Schiefer Internist (erhöhtes Cholesterin) Erhöhte Cholesterinwerte können neben anderen Risikofaktoren (z.B. Rauchen) zu einer Gefäßverkalkung (Arterioslerose) führen. Unter Arteriosklerose wird eine Erkrankung der Arterien verstanden, bei der es unter anderem durch Ablagerungen von Blutfetten (Cholesterin) in den Gefäßwänden zu Verengungen (Stenosen) kommen kann. Die Durchblutung verschlechtert sich, und es kommt im dahinterliegenden Gewebe zu einem Sauerstoffmangel, der dann z.B. zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen kann. Wozu ist Cholesterin überhaupt gut ? Cholesterin ist ein lebenswichtiges Lipid (Fett) und ein wichtiger Bestandteil der Plasmamembran (Zellwand). Hier erhöht es die Stabilität der Membran und wirkt zusammen mit Proteinen (Eiweiß) an der Ein- und Ausschleusung von Signalstoffen (z.B. Hormonen) mit. Das Cholesterin ist wasserunlöslich und deshalb zu über 95 % in den Zellen zu finden. Beim Transport im Blut ist es wegen seiner Wasserunlöslichkeit an sogenannte Lipoproteine (z.B. HDL, LDL) gebunden. Cholesterin ist darüber hinaus Vorstufe von Vitamin D, Gallensäuren und Steroidhormonen (z.B. Testosteron, Cortison, Östrogen). Welche Werte sind normal ? Einen normalen Wert gibt es nicht, weil der Grenzwert für das Gesamt-Cholesterin von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) auf 200 mg/dl festgelegt worden ist. Das heißt bei darüber liegenden Werten spricht man von einer Hypercholesterinämie. Man sollte dabei allerdings nicht nur das Gesamt-Cholesterin beachten, sondern auch die anderen, HDL- und LDL-Cholesterin, in die Bewertung der Hypercholesterinämie einbeziehen. Betrachten wir also die weiteren „Cholesterine“, das gute HDL und das schlechte LDL. Wozu sind HDL und LDL gut ? Das HDL (High Density Lipoprotein) ist ein Transportvehikel, das überschüssiges Cholesterin aus den peripheren Geweben (z.B. Arterienwand) zurück zur Leber transportiert. Dadurch hat es eine besondere Bedeutung bei der Prävention von Arteriosklerose. Das LDL (Low Density Lipoprotein) transportiert unter anderem vom Körper selbst gebildetes Cholesterin von der Leber zu den Geweben. Unter Mithilfe von Vitamin E und weiteren Katalysatoren kann sich das LDL relativ leicht verändern und wird Fachärzte für Allgemeinmedizin Dr.med.Uve Barmwater Ernährungsmedizin Dr.med.Gisela Schumann Akupunktur Dr.med.Carsten Schiefer Internist erst gebrauchsunfähig (oxydiert) und dann von der Reinigungtruppe (Makrophgen) aufgenommen. Besonders in den Arterienwänden wird oxidiertes LDL ungehemmt und konzentrationsunabhängig von Makrophagen aufgenommen (phagozytiert) und gespeichert. Dabei gehen die Makrozyten zugrunde und lösen weitere Abbauund Entzündungsprozesse aus, in deren Folge es zur sogenannten „Verkalkung“ in der Gefäßwand kommt. Wie kann man sich davor schützen ? Im Prinzip ganz einfach. Normalisierung des Körpergewichtes und regelmäßige körperliche Betätigung in Form von Sport dreimal die Woche für etwa eine Stunde reduzieren nachweislich das Gesamt-Cholesterin, erhöhen das HDL- und senken das LDL-Cholesterin ganz erheblich. Was mach ich, wenns nicht klappt oder nicht reicht ? Zuerst einmal ist eine Reduzierung der täglich aufgenommenen Fettmenge sinnvoll. Dazu ist auf sichtbares Fett z.B. Butter, Mayonaise verstecktes Fett z.B. Wurst, Käse, Fleisch tierisches Fett z.B. Schmalz und Cholesterin z.B. Eier, Krabben soweit möglich zu verzichten. Aber ebenso sollten pflanzliche Fette z.B. Rapsöl, Leinöl, Walnussöl, Olivenöl ballaststoffreiche Lebensmittel z.B. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und fettarmes Kochen bevorzugt werden. Wann müssen Medikamente nachhelfen ? Liegt eine Durchblutungsstörung (Koronare Herzkrankheit) des Herzens vor, wurde ein Stent oder Bypass eingesetzt, ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall erlitten, gelten andere Grenzen. Hier ist das LDL-Cholesterin auf Werte unter 100mg/dl zu senken. Dies gelingt fast nur mit sogenannten Cholesterin-Synthese-Hemmern (CSEHemmer, z.B. Simvastatin), die die körpereigene Herstellung des Cholesterins in der Leber bremsen. Zusätzlich ist eine Begrenzung der Cholesterinaufnahme aus der Nahrung (10-15%) durch natürliche Cholesterinhemmer z.B. in Margarine möglich. Selbstverständlich sind die Vermeidung von Cholesterin und Fett und die körperliche Aktivität weiter erforderlich. Medikamente sind kein Ersatz für eine richtige Fachärzte für Allgemeinmedizin Dr.med.Uve Barmwater Ernährungsmedizin Dr.med.Gisela Schumann Akupunktur Dr.med.Carsten Schiefer Internist und vernünftige Lebensweise. Sie können lediglich die besonders krankmachenden LDL-Cholesterine senken und helfen damit den Prozess der Gefäßverkalkung zu verlangsamen. Muß jeder mit erhöhten Werten nun Medikamente nehmen um vorzubeugen ? Nein, natürlich nicht. Bei sonst Gesunden ohne weitere Risikofaktoren können Cholesterinwerte auch oberhalb von 250 mg/dl toleriert werden. Die gesunde Lebensweise, siehe weiter oben, ist Basis allen Tuns. Sind allerdings weitere Risikofaktoren wie z.B. Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus etc. vorhanden ändert sich auch die Beurteilung. In Kenntnis der einzelnen Cholesterinwerte und in Verbindung mit einer körperlichen Untersuchung kann eine Bewertung des vorhandenen Risikos vorgenommen werden. Dies ist letztlich der Grundgedanke für die Prävention von Herz-KreislaufErkrankungen und sollte deshalb mindestens alle 2 Jahre (wird von der Krankenkasse übernommen) durchgeführt werden. Nur wer weiß, welches Risiko sie/er trägt, kann dieses auch ändern.