Promotion(Kretschmer,Elisabeth)

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Wertigkeit der kardialen Magnetresonanztomographie
zur Beurteilung der myokardialen Gewebeschädigung
bei akuter und chronischer Myokarditis
Aus der Medizinischen Klinik 2 − Kardiologie, Angiologie
der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Direktor: Prof. Dr. med. S. Achenbach
Der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
zur
Erlangung des Doktorgrades Dr. med.
vorgelegt von
Elisabeth Kunigunde Kretschmer
aus Bamberg
Als Dissertation genehmigt von der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Tag der mündlichen Prüfung:
25. Februar 2014
Vorsitzender des Promotionsorgans:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler
Gutachter:
Prof. Dr. med. Stephan Achenbach
Prof. Dr. med. Michael Uder
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
1
Abstract
4
1 Einleitung
6
1.1 Myokarditis
6
1.1.1 Definition
6
1.1.2 Epidemiologie
6
1.1.3 Ätiologie
7
1.1.4 Krankheitsverlauf
8
1.1.5 Klinik
9
1.1.6 Diagnostik
9
1.1.7 Prognose
11
1.1.8 Therapie
11
1.2 Kardiale Magnetresonanztomographie
13
1.2.1 Stellenwert der kardialen MRT
13
1.2.2 Besonderheiten der kardialen MRT
14
1.2.3 Cine-MRT
15
1.2.4 Kontrastmittel Gadolinium
16
1.2.5 Contrast-enhanced MRT
17
1.2.5.1 Early Gadolinium Enhancement (EGE)
17
1.2.5.2 Late Gadolinium Enhancement (LGE)
17
1.3 Ziel der Arbeit
2 Methoden
18
19
2.1 Patientenkollektiv
19
2.2 Alters- und Geschlechtsverteilung
19
2.3 Einschlusskriterien
20
2.4 Ausschlusskriterien
21
2.5 Durchführung der Untersuchung
21
2.6 Auswertung
24
2.7 Statistische Analyse
25
3 Ergebnisse
25
3.1 Patientenkollektiv
25
3.2 Klinische Ergebnisse
26
3.2.1 Late Enhancement
26
3.2.2 Linksventrikuläre Ejektionsfraktion
29
3.3 Korrelation LE – LVEF
4 Diskussion
32
35
4.1 Zusammenfassung der Daten
35
4.2 Klinische Bedeutung
36
4.3 Vergleich mit anderen Studien
36
4.4 Limitationen der Arbeit
39
4.5 Ausblick
40
5 Literaturverzeichnis
42
6 Abkürzungsverzeichnis
49
7 Danksagung
50
8 Erklärung
51
1
Zusammenfassung
Hintergrund und Zielsetzung
Das Krankheitsbild der Myokarditis repräsentiert sich unspezifisch und
individuell unterschiedlich. Die Krankheitsverläufe sind sehr variabel und
erstrecken sich von der vollständigen Ausheilung bis hin zum fulminanten,
lebensbedrohlichen Verlauf. Die kardiale Magnetresonanztomographie
(MRT) wird in der akuten Erkrankungsphase zum Nachweis von subepikardialen späten Kontrastmittelanreicherungen, des sogenannten Late
Enhancement (LE), das irreversibel geschädigte Myokardareale darstellt,
verwendet. Außerdem dient sie zur exakten Bestimmung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF). Im klinischen Alltag findet die kardiale MRT
bei der Diagnosesicherung Anwendung.
Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Wertigkeit der kardialen MRT zur
Beurteilung der myokardialen Gewebeschädigung bei akuter und chronischer Myokarditis zu ermitteln. Anhand des Vergleiches der Indexuntersuchung (kardiale MRT in der akuten Erkrankungsphase) mit der Follow-upUntersuchung (kardiale MRT im Krankheitsverlauf) wurde ermittelt, ob anhand der Indexuntersuchung prognostische Aussagen über den weiteren
Krankheitsverlauf der Myokarditis getroffen werden können.
Methoden
Untersucht wurden 37 Patienten (30 männlichen Geschlechts, 7 weiblichen Geschlechts, Alter 36 ± 13 Jahre), bei denen zur Diagnosesicherung
einer akuten Myokardits eine kardiale MRT-Untersuchung durchgeführt
worden war. 102 ± 62 Wochen danach erfolgte an diesen 37 Patienten
eine Follow-up-Untersuchung mittels kardialer MRT an einem 1,5-TeslaMagnetresonanz-System
(Magnetom
Avanto,
Siemens,
Erlangen,
Deutschland). Mehrere Patienten konnten aus folgenden Gründen nicht in
die Studie aufgenommen werden. Bei 4 Patienten bestand zwischenzeitlich eine Kontraindikation zur MRT-Untersuchung. Von diesen wurde bei
zwei Patienten ein implantierbarer Cardioverter Defibrillator (ICD) und bei
2
einem Patienten ein Schrittmacher eingesetzt, ein Patient litt an Niereninsuffizienz. Außerdem verstarb ein Patient im fulminanten Krankheitsverlauf. Sieben weitere Patienten verweigerten ihr Einverständnis zur Studie.
Bestandteil der kardialen MRT-Untersuchung waren die steady-state-freeprecision-Sequenz zur Quantifizierung der LVEF und die T1-gewichtete
Sequenz nach der Gabe von Gadolinium (Gadovist, Bayer Healthcare,
Leverkusen, Deutschland; Dosis 0,2 mmol/kg Körpergewicht) zur Darstellung von subepikardialen Myokardnekrosen.
Ergebnisse
In der Follow-up-Untersuchung stieg die mittlere LVEF von 49 ± 11% hoch
signifikant auf 55 ± 6% (p < 0,001). Die mittlere Änderung der LVEF im
Gesamtkollektiv betrug 6,7 ± 9,3%. Das Volumen des myokardialen Late
Enhancement (LE) hingegen nahm signifikant von 9,6 ± 8,7 ml auf 4,0 ±
6,6 ml ab (p < 0,001). Bei insgesamt 34 Patienten war das Ausmaß des
LE rückläufig. Bei 9 Patienten konnte keinerlei LE mehr nachgewiesen
werden. Die mittlere Änderung des LE lag bei -68 ± 38%.
Es konnte keine lineare Korrelation zwischen der Änderung der LVEF (∆
LVEF) und dem LE zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung festgestellt
werden (r = 0,256). Auch zwischen der Änderung der LVEF (∆ LVEF) und
der Änderung des LE (∆ LE) im Krankheitsverlauf konnte keine lineare
Korrelation beobachtet werden. Der Korrelationskoeffizient (r) betrug
0,177.
Schlussfolgerung
Die kardiale MRT ist eine sinnvolle Methode, um eine akute Myokarditis,
die sich klinisch sehr unterschiedlich und oft unspezifisch präsentiert, frühzeitig zu diagnostizieren und damit angesichts des potenziell lebensbedrohlichen Krankheitsverlaufs möglichst bald die Therapie zu beginnen.
Die prognostische Aussagekraft der kardialen MRT für den weiteren
Krankheitsverlauf scheint jedoch begrenzt. Das bei der Indexuntersuchung
3
ermittelte Ausmaß des LE lässt nach unseren Daten keine Aussage über
den weiteren Krankheitsverlauf zu.
4
Abstract
Background and Objective
Acute myocarditis has a wide spectrum of disease manifestation and progression or regression during follow-up. It ranges from mild and reversible
forms to irreversible and severe forms, which can be life-threatening in
some cases. Using cardiac magnetic resonance (CMR) both left ventricular ejection fraction (LVEF) and late enhancement (LE), which represents
necrotic myocardial areas, can be determined. To confirm the diagnosis of
myocarditis it is used in clinical practice. We sought to assess the value of
CMR in myocardial injury in acute and chronic myocarditis.
CMR in the acute phase of myocarditis we compared to CMR at follow-up
to evaluate the prognostic value of CMR in acute myocarditis for the future
course of the disease.
Methods
37 patients (30 male, 7 female, age 36 ± 13 years) hospitalized for acute
myocarditis underwent CMR. At follow-up, 102 ± 62 weeks thereafter, all
the patients underwent CMR again. Several patients could not be enrolled
due to the following reasons: Four patients showed clinical conditions
which prohibited CMR. These were an implantable cardioverter defibrillator in two patients, a pacemaker in one patient, and suffering from renal
failure in one patient. One patient died. Furthermore, seven patients declined follow-up.
CMR was performed on 1.5-Tesla-scanner (Magnetom Avanto, Siemens,
Erlangen, Germany) and included the following techniques: steady-state
free precision and late T1-weighted after gadolinium injection. Left ventricular function and volume can be assessed by using steady-state free
precision and late enhancement (LE), representing irreversible myocardial
injury by using late T1-weighted after gadolinium injection (Gadovist,
Bayer Healthcare, Leverkusen, Germany; dose 0.2 mmol/kg body weight).
5
Results
At follow-up, mean LVEF increased significantly from 49 ± 11% to 55 ± 6%
(p < 0.001). The mean absolute change of LVEF was 6.7 ± 9.3%.
The mean volume of LE decreased significantly from 9.6 ± 8.7 ml to 4.0 ±
6.6 ml (p < 0.001). LE decreased in 34 patients and completely resolved in
9 patients. Mean relative change of LE was -67.6 ± 38.2%.
No significant correlation between the change of LVEF (∆ LVEF) over time
and LE in the acute phase of myocarditis was detectable (correlation coefficient r = 0.256). Neither was there a significant correlation between the
change of LVEF (∆ LVEF) and the change of LE (∆ LE) over time (correlation coefficient r = 0.177).
Conclusion
CMR is a useful tool to confirm the diagnosis of acute myocarditis. However, the prognostic value of baseline CMR for the future course of myocarditis seems limited. The extent of LE in the acute phase of myocarditis
does not correlate to the future course of disease.
6
1 Einleitung
1.1 Myokarditis
1.1.1 Definition
Seit zweihundert Jahren existiert der Begriff der „Myokardits“ als medizinischer Terminus. Im Jahre 1811 beschrieb Jean-Nicolas Corvisart, französischer Mediziner und Leibarzt Napoleons, als Erster die Erkrankung in
seinem Werk „Essai sur les maladies et les lésions organiques du cœur
et des gros vaisseaux“ (Über die Krankheiten und organischen Läsionen
des Herzen und der großen Gefäße). [7]
Bei einer Myokarditis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung
des Herzmuskels. Sie kann infektiös oder nichtinfektiös bedingt sein und
neben den Kardiomyozyten und dem Interstitium auch die Herzkranzgefäße betreffen. [21]
1.1.2 Epidemiologie
Die myokardiale Beteiligung bei Patienten mit viralen Infektionen des Gastrointestinal- oder Respirationstraktes wird auf 5% geschätzt. [45]
Die Jahresprävalenz der viralen Myokarditis für den europäischen Raum
liegt bei 13 Fällen pro 100.000 Einwohner. Aufgrund des oft subklinischen
Verlaufs der Erkrankung liegt die Dunkelziffer weit höher. [42]
Bei plötzlich verstorbenen jungen Erwachsenen nimmt bei der Autopsie
die Myokarditis als Todesursache mit durchschnittlich 10% einen hohen
Stellenwert ein. [4, 14, 15] Zudem zählt sie zu einer der Hauptursachen
des plötzlichen Herztodes bei unter Vierzigjährigen. [12, 15]
Diese Beobachtung spiegelt sich ebenfalls in der Altersverteilung im Jahr
2010 der in Deutschland diagnostizierten akuten Myokarditiden wider. Die
Mehrzahl der Betroffenen gehört dem jungen Erwachsenen- und mittleren
Lebensalter an.
21.01.12 15:04
Diagnosedaten der Krankenhäuser ab 2000 (Fälle, Berechnungs- und Belegungstage, durchschnittliche
Verweildauer). Gliederungsmerkmale: Jahre, Behandlungsort, Alter, Geschlecht, Verweildauer
7
Jahr: 2010; Behandlungsort: Deutschland; Verweildauer: alle Fälle; ICD10: I40 Akute Myokarditis; Sachverhalt: Fälle
Alter
>=90
85-89
80-84
75-79
70-74
65-69
60-64
55-59
50-54
45-49
40-44
35-39
30-34
25-29
20-24
15-19
10-14
05-09
<05
352
264
176
Männlich
88
0
0
88
176
264
Weiblich
Abbildung 1:
Alle im Krankenhaus diagnostizierten „akuten Myokarditiden“ des Jahres 2010
nach Alter und Geschlecht. [11]
1.1.3 Ätiologie
Ätiologisch lässt sich eine infektiöse und eine nichtinfektiöse Form der
Myokarditis unterscheiden. Der nichtinfektiöse Formenkreis lässt sich
noch in die autoimmune und in die toxische Gruppe aufteilen. Zu den autoimmunen Formen zählen neben der Giant-cell-Myokarditis die Myokarditiden, welche begleitend bei diversen Autoimmunerkrankungen (Churghttp://www.gbe-bund.de/svg/P671077.svg
Seite 1 von 1
Strauss-Syndrom, Lupus erythematodes, Morbus Wegener oder Sarkoidose) auftreten. Der toxischen Gruppe zugehörig sind die Myokarditiden,
welche entweder durch Medikamente (z.B. 5-Fluoruracil oder Anthrazykline) oder infolge anderer Substanzen (wie beipielsweise Äthanol, Metalle
oder Insektenstiche) hervorgerufen werden. [39] Die infektiöse Form ist in
Deutschland von hoher Relevanz, da die viral bedingte Herzmuskelentzündung in Europa und Nordamerika die häufigste Ursache darstellt. [15]
Neben den schon seit längerem bekannten Enteroviren (Coxsackie B1 - 5)
und Adenoviren konnten hierzulande am häufigsten sowohl Erythroviren
(Parvovirus B19) als auch Herpes-Viren (HHV 6) nachgewiesen werden.
Dahingegen traten Epstein-Barr-Viren und Hepatitis-C-Viren in geringerem
Maße auf. [27, 31, 43]
8
In Südamerika dominiert als Erreger der Parasit Trypanosoma cruzi, dem
auf anderen Kontinenten ebenso wie Pilzen und Protozoen nur eine marginale Bedeutung zukommt. [42] Des Weiteren können auch Bakterien wie
Staphylokokken und Enterokokken im Rahmen einer Sepsis sowie Betahämolysierende Streptokokken der Gruppe A oder Borrelien zu einer
Myokarditis führen. [21]
1.1.4 Krankheitsverlauf
Pathogenetisch werden bei der viral induzierten Herzmuskelentzündung
drei verschiedene Phasen unterschieden.
In der ersten Phase werden die kardiotropen Viren durch rezeptorvermittelte Endozytose in die Herzmuskelzelle aufgenommen. Bei der anschließenden intrazellulären Vermehrung der viralen Proteine kommt es zu einer direkten Destruktion der Kardiomyozyten. Zudem aktiviert der Virusbefall die antivirale Immunantwort.
Die zweite Phase ist von der ablaufenden Immunantwort geprägt. Dabei
eliminieren freigesetzte natürliche Killerzellen, zytotoxische T-Zellen oder
Mediator-aktivierte Makrophagen die virusbefallenen Zellen.
Neben einer erfolgreichen Beseitigung infizierter Zellen kann zwischen der
Immunantwort und der Viruselimination ein Ungleichgewicht entstehen.
Bei ungenügender immunologischer Reaktion führen die virale Persistenz
und die schubweise stattfindende Virusvermehrung zur Myozytolyse und
chronischen Infektion. Zu einer chronischen Infektion mit Myozytolyse
kann es ebenfalls durch eine übermäßige Immunantwort kommen. Diese
Autoimmunreaktion infolge der Kreuzantigenität der viralen und myokardialen Strukturproteine (Molekulares Mimikry) kann auch eine kontinuierliche Komponente besitzen, die sich in Form einer dauerhaften Kardiomyozytendestruktion äußert. In dieser von Remodeling geprägten dritten Phase wird inflammationsbedingt fibrotisches, nicht funktionelles Narbengewebe gebildet, was zur Dilatation und Insuffizienz des Myokards führt,
dem typischen Bild der dilatativen Kardiomyopathie (DCM). [2, 42]
9
1.1.5 Klinik
Das klinische Bild der Myokarditis ist sehr heterogen. Die Erstmanifestation kann völlig asymptomatisch sein und einen subklinischen Verlauf nehmen oder ein mildes klinisches Erscheinungsbild aufweisen, was bei der
Mehrzahl der Patienten der Fall ist. Aber auch fulminante Verläufe sind
möglich und diese sind potentiell lebensbedrohlich. [8, 21] Häufig lassen
sich in der Patientenanamnese respiratorische oder gastrointestinale Virusinfekte im Vorfeld finden. Es gibt kein spezifisches Leitsymptom, die
Symptome sind unspezifisch. Sie erstrecken sich von Allgemeinsymptomen wie Ermüdbarkeit, Schwächegefühl, Fieber, Palpitationen und
Dyspnoe bis hin zu Rhythmusstörungen, Herzinsuffizienzzeichen, pektanginösen Beschwerden und dem plötzlichen Herztod. [2, 42] Ein Großteil
der Patienten wird mit akutem Thoraxschmerz als Erstsymptom vorstellig.
[31] Von hoher klinischer Relevanz ist differentialdiagnostisch der Ausschluss eines akuten Koronarsyndroms, was jedoch durch die ähnlichen
Begleitsymptome, durch ähnliche EKG-Veränderungen und durch die
auch bei der Myokarditis erhöhten Herzenzyme erschwert wird. [5, 26, 31,
34, 37]
1.1.6 Diagnostik
Zu Beginn der Diagnosefindung steht die Anamnese einschließlich der
Erhebung zeitlich kurz zurückliegender Infekte sowie der kardiovaskulären
Risikofaktoren. Bei der Laboruntersuchung werden sowohl Entzündungswerte (C-reaktives Protein) als auch die Herzenzyme (Troponin T, Creatinkinase, Creatinkinase-MB) bestimmt. [2, 42] Die Erhöhung einzelner
oder auch all dieser Laborwerte lassen sich bei betroffenen Patienten
nachweisen. [2, 26] Die Röntgenthoraxaufnahme kann selten Stauungszeichen oder im weiteren Verlauf eine Kardiomegalie zeigen. [39] Elektrokardiograpisch können sich ST-Strecken- und T-Wellen-Veränderungen,
intraventrikuläre Reizleitungsstörungen (AV-Blöcke jedes Grades, Schenkelblöcke) und Rhythmusstörungen (Sinustachykardie, Kammertachykardie, Extrasystolen, Arrhythmien) feststellen lassen. Echokardiographisch
sind möglicherweise Kinetikstörungen, eine verminderte Ejektionsfraktion
10
und bei einer Beteiligung des Perikards Perikardergüsse zu erkennen. [2]
Allerdings sind die Befunde, die mittels EKG und Echokardiographie erhoben werden, weder sensitiv noch spezifisch. [42] Den definitiven Nachweis
des Vorliegens einer Myokarditis erbringt die Myokardbiopsie. Aufgrund
möglicher Komplikationen, wie Herzmuskelperforation oder ausgelöster
Arrhythmie von 1 − 6% und häufig fehlender Therapiekonsequenz wird
• Pilze bei Abwehrschwäche
diese
diagnostische
Maßnahme
im klinischen
Alltag
allerdings zurückhal• PrOtOzoen:
Toxoplasmose,
Chagas-Krankheit
(Trypanosoma
cruzi/Südamerika)
• Parasiten: Trichinen, Echinokokken u.a.
tend
angewandt.
[2, 42] Zur histopathologischen Einteilung hierfür wurde
2. Nichtinfektiöse
Myokarditis:
- Rheumatoide Arthritis, Kollagenosen, Vaskulitiden
- Myokarditis
nach Bestrahlung des Mediastinums
1987
die Dallas-Klassifikation
eingeführt, die ein entzündliches Infiltrat mit
- Hypersensitivitätsmyokarditis durch Medikamente (z.B. Clozapin)
f9.:.;,
- Idiopathische Fiedler-Myokarditis
angrenzender
Kardiomyozytennekrose fordert. Die Dallas-Klassifikation
Virusmyokarditiden können infolge Kreuzantigenität von viralen und myokardialen Strukturen zu
Immunphänomenen
wurde
1998 um führen:
die immunhistologischen Kriterien zur ISFC-Klassifikation
Bei akuter Myokarditis finden sich in 70- 80 % folgende Befunde, die nach klinischer Besserung
meist wieder verschwinden:
erweitert.
[21] Antikörper (AMLA) vom
- Antimyolemmale
Typ lgM
- Antisarkolemmale Antikörper (ASA) vom Typ lgM
- lgM-Antikörper und Komplementfaktor C3 in der Myokardbiopsie
Hi.:
Histologische und immunhistologische Klassifikation der Myokarditis
und inflammatorischen dilatativen Kardiamyopathie (DCMi):
Diagnose
Konventionelle Histologie
(Dallas-Kriterien 1987)
1. Aktive/akute Myokarditis
IXlfiltrat, Myozytolyse
Odem
2. Fortbestehende
Myokarditis
3. Abheilende Myokarditis
Wie 1., aber in Folgebiopsie
bei Verlaufsbeobachtung
Rückläufiges Infiltrat, fakultative Myozytolyse, reparative
Fibrose
Eingestreute, seltene LymGrenzbefund zur Myokarditis
phozyten ohne Myozytolyse bei 1-13 Lymphozyten/mm3
Nicht definiert
Lymphozyten (+ Makrophagen)/mm3, fakultativer immunhistologischer Nachweis
von viraler RNA oder DNA
4. Borderline Myokarditis
5. Chronische Myokarditis,
dilatative Kardiomyopathie mit lnflammation
Histologische und immunhistologische Kriterien
(ISFC-Kiassifikation 1998)
1. bis 3. identisch:
Infiltrat, charakterisiert mit monoklonalen Antikörpern, Immunglobulin- und Komplementfixation. lnobligat: De-novo-Expressionvon HLA-Antigen der
Klasse I+ II und Adhäsionsmolekülen *)
*) Durch die Verwendung monoklonaler Ak können die Leukozytensubpopulationen exakt dif-
Abbildung
ferenziert2:
werden. Eine vermehrte Expression von HLA-Antigen der Klasse I und II auf Myozyten und Gefäßendothel sowie der Nachweis endothelialer CAMs (Cellular Adhesion Mole-
Histologische
undfürimmunhistologische
Klassifikation
der Infiltration.
Myokarditis und inflamEntzündung auch bei Fehlen
einer zellulären
cules) sprechen
matorischen
dilatativen Kardiomyopathie (DCMi) [21]
Histologische Sonderformen:
Rheumatische Myokarditis: Aschoff Knötchen, Anitschkow-Zellen (= histiozytäre Zellen),
Aschoff Riesenzellen
Idiopathische Fiedler Myokarditis: Lympho-/plasmazelluläre Infiltrate + Riesenzellen
KL.:
Der klinische Verlauf der Myokarditis ist sehr variabel und reicht von asymptomatischem oder
mildem Verlauf (MehrzahJ. der Fälle) bis zu fulminantem Verlauf mit tödlichem Ausgang (selten).
Eine
weitere
Möglichkeit
bietet
die Szintigraphie,
Indium-markierten
Chronische
Verläufe
mit Ubergang
in dilatative
Kardiamyopathie die
sind mit
möglich.
Die Beschwerden stehen bei der infektiösen Myokarditis mit einem Infekt in Zusammenhang
Antimyosin-Antikörpern
das Ausmaß der Myokardnekrose anzeigt. [9, 36]
(Anamnese!):
- Müdigkeit, Schwächegefühl (Leistungsknick), Herzklopfen
-Tachykardie
Aufgrund
der Strahlenbelastung sowie der niedrigen Spezifität gehört die
- Rhythmusstörungen. insbes. Extrasystolie (Patient verspürt Herzstolpern), ventrikuläre Tachyarrhythmien, AV-Biockierungen
Szintigraphie
nicht
den Standarduntersuchungen. Zudem ist der Nuteiner zu
Herzinsuffizienz
- Klinische Zeichen
Ausk:zen
Uncharakteristisch,
ev. flüchtige
systolische
bei Herzinsuffizienz ev. 3. Herzton; bei
dieser Methode
begrenzt.
[17, Geräusche,
29]
Perimyokarditis ev. Perikardreiben
Lab: - CKICK-MB. Troponin T/1 ev. t
-229-
11
Aufgrund der technischen Fortschritte der Magnetresonanztomographie
(MRT) und insbesondere auch der kardialen MRT hat sich die MRT auch
für die Diagnostik der Myokarditis etabliert, worauf im folgenden genauer
eingegangen wird. [13, 18]
1.1.7 Prognose
Der überwiegende Teil der akuten Myokarditiden verläuft prognostisch
günstig. Das Spektrum des Krankheitsverlaufes reicht von der spontanen
Remission und Ausheilung in 80% bis zur Chronifizierung in 15% der Fälle
mit der Ausbildung einer dilatativen Kardiomyopathie. Bei 5% der Fälle
führen akute Komplikationen wie Rhythmusstörungen oder Herzversagen
zum Tode. [21] Anhand der klinischen Erstmanifestation, die der Patient
aufweist, kann eine Einschätzung des zu erwartenden Krankheitsverlaufes
erfolgen. Bei Patienten, die initial mit akutem Thoraxschmerz auffallen und
das klinische Bild eines akuten Koronarsyndroms zeigen oder die durch
Arrhythmien auffällig werden, wird häufig eine partielle oder vollständige
Erholung der Herzfunktion beobachtet. Dahingegen ist die Prognose sowohl bei herzinsuffizienten Patienten als auch bei Patienten mit einem besonders fulminanten Verlauf eher ungünstig und die beobachtete Mortalität in dieser Gruppe ist erhöht. [41]
1.1.8 Therapie
Um eine zusätzliche kardiale Belastung zu vermeiden, steht in der akuten
Erkrankungsphase die körperliche Schonung für einige Wochen bis Monate im Vordergrund. [2, 39] Diese kann bis zur strikten Bettruhe einschließlich einer Thrombembolieprophylaxe reichen. [2] Je nach symptomatischer
Manifestation wird diese therapeutisch angegangen. Eine vorliegende
Herzinsuffizienz beispielsweise wird medikamentös behandelt. Hier kommen neben ACE-Hemmern (oder bei Kontraindikation bzw. Unverträglichkeit Angiotensin-II-Rezeptor-Blockern), Beta-Blockern und Diuretika auch
Aldosteronantagonisten zum Einsatz. [24]
12
Abbildung 3:
Differentialtherapie der Herzinsuffizienz. [28]
Sollte die medikamentöse Therapie keine ausreichende Wirkung zeigen,
können temporäre Herzunterstützungssysteme, sogenannte assist devices, eingesetzt und nach Besserung der kardialen Pumpfunktion wieder
entnommen werden. [32] Fulminante Verläufe erfordern eine intensivmedizinische Betreuung. [2] Bei hämodynamisch relevanten Herzrhythmusstörungen werden Antiarrhythmika eingesetzt. [2, 21]
Auch bei einer Chronifizierung der Erkrankung steht die medikamentöse
Behandlung im Mittelpunkt. Falls eine nachgewiesene Viruspersistenz ursächlich sein sollte, ist das Ziel, die Viruslast mittels Virostatika zu reduzieren. [39] Immunsuppressiva können bei autoimmuner Genese zum Einsatz kommen. Allerdings gehören sie nicht zur Standardtherapie. Der sogenannte Myocarditis Treatment Trial ergab, dass keine Wirksamkeit einer
immunsuppressiven Therapie mit Prednison und Zyklosporin (oder
Azathioprin) bei Patienten mit histologisch gesicherter Myokarditis besteht.
Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnte weder eine Verbesserung der
linksventrikulären Pumpfunktion noch der Mortalität beobachtet werden.
Die Behandlung der Riesenzellmyokarditis stellt eine Ausnahme dar und
war nicht Bestandteil dieser Studie. [33] Bei dieser Form der Herzmuskelentzündung ist die immunsuppressive Behandlung sehr bedeutsam, da sie
die Entwicklung einer schweren Herzinsuffizienz verhindern kann. [25]
13
1.2 Kardiale Magnetresonanztomographie
1.2.1 Stellenwert der kardialen MRT
Im letzten Jahrzehnt waren die technischen Fortschritte und Verbesserungen auf dem Gebiet der Magnetresonanztomographie (MRT) enorm, so
dass auch die Bedeutung der kardialen MRT stetig zunahm. [20, 40]
Mit Hilfe unterschiedlich gewichteter Bildsequenzen und des Einsatzes
von Kontrastmittel (Gadolinium) können verschiedene Fragestellungen die
Myokarditis betreffend beantwortet werden.
Je nach Wichtung entstehen unterschiedliche Signalintensitäten im Gewebe. Auf T1-gewichteten Bildern ist bei einer myokardialen Hyperämie
infolge eines kapillären Lecks eine zeitlich frühe Kontrastmittelanreicherung, das sogenannte Early Enhancement, zu beobachten. Die im Rahmen des inflammatorischen Prozesses enstehenden Nekrosen oder Fibrosen werden als späte Kontrastmittelanreicherung, dem sogenannten
Late Enhancement, sichtbar. Auf T2-gewichteten Bildern lassen sich
Ödeme als Ausdruck des akuten Entzündungsprozesses anhand von regional oder global erhöhten Signalintensitäten erkennen. [19]
Bereits im Jahr 1998 führte Friedrich die ersten Untersuchungen mittels
T1-gewichteter Bilder unter der Verwendung von Gadolinium durch. [17]
Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Möglichkeiten der Bildgebung begrenzt
und die Darstellung von Gewebeveränderungen unbefriedigend. Die
Echokardiographie als nicht invasive Alternative wird in der Diagnosefindung genutzt, kann aber nur unzureichend die Myokarditis von anderen
Formen der Kardiomyopathie unterscheiden. Die Szintigraphie als weiteres nicht invasives Mittel hat sich wegen der bereits erwähnten Strahlenbelastung und niedrigen Spezifität nicht durchgesetzt. [17, 29]
Im Gegensatz dazu beruht die kardiale MRT nicht auf ionisierender Strahlung. [3] Sie zeigt sowohl die Lokalisation als auch das Ausmaß der myokardialen Inflammation an und grenzt diese vom gesunden umliegenden
Gewebe ab. [17] Das mittmyokardiale bis subepikardiale diffuse, noduläre
oder fleckförmige Muster der späten Kontrastmittelanreicherung entspricht
dem klassischen Befund von T1-gewichteten Bildern bei einer Myokarditis.
[10] Die Kenntnis der genauen Lokalisation von betroffenen Myokardarea-
14
len mit Hilfe der MRT ermöglicht auch eine gezieltere Endomyokardbiopsie und dadurch einen geringeren Probenahmefehler. [30] Somit ist die
kardiale MRT gegenwärtig die aussagekräftigste nicht-invasive Untersuchungsmethode zur Darstellung des entzündeten Myokards bei Verdacht
auf Myokarditis. [5, 19]
1.2.2 Besonderheiten der kardialen MRT
Die kardiale MRT-Bildgebung dient der Beurteilung der Morphologie und
der Funktion des Herzens. Dieses stellt als ein sich bewegendes Organ
besondere Herausforderungen an die Bildgebung. Um bewegungsartefaktfreie, klare Aufnahmen zu erhalten, sind spezielle Parameter und Sequenzen nötig. Es werden die Einphasenbildgebung und die Mehrphasenbildgebung unterschieden, wobei sich der Begriff Phase auf die Abschnitte
des Herzzyklus bezieht. Für die Aufnahme bewegungsloser Bilder wird die
sogenannte Segmentierung verwendet. Hierfür werden die dafür notwendigen phasenkodierenden Zeilen in Segmente aufgeteilt und alle während
eines definierten Zeitpunkts des Herzzyklus akquiriert. Auf diese Weise
werden bei jedem Herzzyklus Teilinformationen gesammelt, bis die Bilder
vollständig sind. Dies erfordert eine kardiale Triggerungstechnik. Hierfür
werden MRT-kompatible EKG-Elektroden eingesetzt und die detektierten
R-Zacken lösen die Sequenzakquisition aus.
Bei der morphologischen Herzbildgebung ist für eine suffiziente Beurteilung des Myokards ein scharf abgebildeter, von der Umgebung klar abgrenzbarer Herzmuskel Voraussetzung. Um das durch Blutströmung und
Herzbewegung bedingte Artefaktrisiko zu minimieren, werden die segmentierten Sequenzen am Ende der Diastole akquiriert, da diese sich durch
einen vorübergehenden Zustand der kardialen Bewegungslosigkeit auszeichnet.
Bei der klaren Myokarddarstellung spielt die Dark-Blood-Technik, die Auslöschung des Blutsignals mittels selektiver sowie nicht selektiver Inversionspulse, eine wichtige Rolle. Neben der Beurteilung der myokardialen
Morphologie der Dark-Blood-Technik als Einphasenbildgebung ist die
Mehrphasenbildgebung zur Beurteilung der Herzfunktion bedeutsam. [38]
15
1.2.3 Cine-MRT
Als funktionale Bildgebung kommt die Cine-MRT zum Einsatz. Diese
Mehrphasentechnik ermöglicht die Beurteilung der Ventrikelfunktion, die
Bestimmung der dyskinetischen Herzmuskelareale sowie Aussagen über
das Muster und die Quantifizierung der Strömung durch die Herzkammern.
Beim Cine-Modus wird das Herz in einzelne Schichten unterteilt und jede
Schicht in den einzelnen Phasen des gesamten Herzzyklus abgebildet,
was einer Mehrphasenbildgebung entspricht. Um bei segmentierter Datenaufnahme die Einzelbilder jeweils im entsprechenden Herzzyklus zu
generieren, erfolgt, wie bereits erwähnt, eine Abgleichung mit dem Herzschlagrhythmus mittels EKG. In einzelnen Atemanhalteperioden werden
die Schichten aufgenommen. Anschließend werden diese in einer CineSchleife aneinandergereiht und ermöglichen so die Quantifizierung sowie
die Bewertung der Herzbewegung. [38, 44]
Aus den Cine-Sequenzen lässt sich unter Verwendung entsprechender
Software (Argus, Siemens, Erlangen) die Ventrikelfunktion quantifizieren.
Von Bedeutung sind die aneinandergereihten Kurzachsenblicke, welche
den kompletten linken Ventrikel von der Basis bis zum Apex abdecken.
Jede einzelne Schicht weist eine zylindrische Form(v = π x r2 x h) auf und
entspricht einem Teil des Gesamtvolumens des linken Ventrikels. Aus der
Summe aller Schichten wird das Gesamtblutvolumen der linken Herzkammer sowohl zum Zeitpunkt der Enddiastole (maximaler Füllungszustand) als auch zum Zeitpunkt der Endsystole (minimaler Füllungszustand) ermittelt. Durch Kenntnis dieser Volumina lassen sich Schlagvolumen, Herzzeitvolumen und Ejektionsfraktion berechnen. [38]
16
Bildliche Darstellung zur Veranschaulichung des
Prinzips zur Berechnung des linksventrikulären
Blutvolumens. Die einzelnen zylinderförmigen
Schichtvolumina werden aus dem Produkt der
2
Kreisfläche (r x π) und der Schichtdicke (h) ermittelt.
Abbildung 4a:
Prinzip zur Berechnung des Blutvolumens der linken Herzkammer [38]
Die Summe der Schichtvolumina entspricht dem Gesamtvolumen des linken
Ventrikels. Die Kenntnis der Volumina in
enddiastolischer und endsystolischer
Phase ermöglichen die Berechnung der
linksventrikulären Ejektionsfraktion und
somit eine Aussage über die Pumpfunktion.
Enddiastolische Phase
Endsystolische Phase
Abbildung 4b:
Prinzip zur Berechnung des Blutvolumens der linken Herzkammer [38]
Für die Akquisition der Bilddateien werden die Steady-State free Precession-Sequenzen (SSFP) verwendet, eine besondere Art von T2gewichteten Gradientenecho(GRE)-Sequenzen. Die GRE-Sequenz nutzt
nicht den Hochfrequenzimpuls, sondern allein die Gradientenspulen zur
Echoerzeugung, was zu einer schnelleren Bildaufnahme führt. Bei der
SSFP-Sequenz sind die Akquisitionszeiten sehr kurz und für die Echtzeitbildgebung von Vorteil. Zudem ist sie unempfindlich gegenüber fließendem Blut, welches eine hohe T2-zu-T1-Ratio aufweist. Sowohl für die Verstärkung des T2-Kontrastes als auch für die Erhöhung des Unterschiedes
von Blut zu Gewebe wird die Echozeit (TE) verlängert (2-50ms). [44]
1.2.4 Kontrastmittel Gadolinium
Um den Unterschied der Signalintensität verschiedener Gewebe zu erhöhen und so den Bildkontrast anzuheben, werden in der Magnetresonanz-
17
tomographie Kontrastmittel verwendet, welche zu einer besseren diagnostischen Aussagekraft führen. [44] Zu diesen zählen Mangan, Gadolinium
und Eisenoxidpartikel. Das in dieser Studie verwendete Gadolinium wurde
den Patienten in einer Dosis von 0,2 mmol/kg Körpergewicht intravenös
als Gadoliniumkomplex injiziert, da es in seiner freien Form eine toxische
Wirkung aufweist. Als extrazelluläres niedermolekulares Kontrastmittel
verteilt sich Gadolinium vaskulär und diffundiert in das Interstitium. Es gehört mit seinen sieben ungepaarten Elektronen der Gruppe der paramagnetischen Kontrastmittel an und verändert aus diesem Grund die magnetischen Gewebeeigenschaften, was kürzere Relaxationszeiten bedingt.
Genutzt wird die Verkürzung der T1-Relaxationszeit, da mit ihr eine erhöhte Signalintensität einhergeht. [23]
1.2.5 Contrast-enhanced MRT
1.2.5.1 Early Gadolinium Enhancement (EGE)
Ein erhöhter myokardialer kapillärer Blutfluss und erhöhtes Blutvolumen,
inflammationsbedingt durch Vasodilatation, Myozytolyse, Kapillarleck und
Immunantwort, können in einer frühen Signalanhebung nach GadoliniumInjektion sichtbar gemacht werden. Das sogenannte Early Enhancement
beruht auf einer nach Kontrastmittel-Gabe zeitlich frühen GadoliniumAnreicherung im kapillären und interstitiellen Volumen im Inflammationsgebiet und stellt sich hyperintens dar. [5, 6]
1.2.5.2 Late Gadolinium Enhancement (LGE)
Bei der späten Signalanhebung, dem sogenannten Late Enhancement,
erscheinen Bereiche mit erhöhter Kontrastmittelanreicherung im Vergleich
zu gesundem Myokard nach 10 bis 20 Minuten nach der intravenösen
Gabe hell. Nicht anreichernde, gesunde Myokardareale hingegen sind
signalärmer und somit dunkel. Die erhöhte Konzentration von Kontrastmittel im betroffenen Gewebe wird auf das im Rahmen des Inflammati-
18
onsprozesses vergrößerte extravaskuläre und extrazelluläre Volumen sowie eine verlangsamte Auswaschung zurückgeführt. [40, 44] Diese Areale
mit später Signalanhebung werden mit Myokardnekrosen und Fibrosebildung in Verbindung gebracht. [5] Bei diesen Bildern mit später Signalanhebung kommen T1-gewichtete Gradientenecho-Sequenzen, welche den
Vorteil einer kürzeren Bildaufnahmezeit bieten, mit Inversionspuls zum
Einsatz. Dieser Inversionspuls erzeugt die Inversionszeit (inversion time TI).
[38]
Je
nach
gewählter
TI,
der
Zeit
vom
Radiofrequenz-
Inversionsimpuls bis zur Datenaufnahme, ändert sich der Bildkontrast.
Diese wird so gewählt, dass die Magnetisierung des intakten Myokardgewebes zum Aufnahmezeitpunkt genullt ist und daher dunkel erscheint. Bei
länger andauernden Datenaufnahmen muss die Inversionszeit aufgrund
veränderter Kontrastmittelkonzentrationen entsprechend angepasst werden. [40, 44]
1.3 Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit war es, bei Patienten mit diagnostisch gesicherter Myokarditis die klinische Wertigkeit der kardialen MRT zur Verlaufskontrolle zu
validieren.
Aktuell wird dieses bildgebende Verfahren in erster Linie bei der Diagnosefindung, nach Ausschluss einer Stenose der Koronararterien oder einer
ischämischen Genese herangezogen. [5, 17] Es zeigt den myokardialen
Gewebsschaden und die Pumpfunktion auf. [5] Wie bereits erwähnt wurde, verläuft gemäß Schätzungen der Großteil der Myokarditiden prognostisch günstig und heilt aus, wohingegen andere sehr fulminant fortschreiten und in einer Herztransplantation oder einer dilatativen Kardiomyopathie enden. [2, 8, 21]
Das Ziel der Arbeit war es, zu ermitteln, ob die Parameter der in der akuten Phase durchgeführten Magnetresonanztomographie eine Aussage
über den Erkrankungsverlauf zulassen. Untersucht wurde dabei vor allem
der prognostische Wert des Late Enhancement hinsichtlich des weiteren
Verlaufs der linksventrikulären Pumpfunktion.
19
2 Methoden
2.1 Patientenkollektiv
In die Untersuchung wurden 37 Patienten eingeschlossen, bei denen im
Zeitraum 2007 bis 2011 eine akute Myokarditis diagnostisch gesichert und
zum Zeitpunkt der akuten Erkrankung eine kardiale Kernspintomographie
durchgeführt worden war. Diese befanden sich zwischen Januar 2007 und
April 2011 aufgrund der akuten Herzmuskelentzündung in stationärer Behandlung der Medizinischen Klinik 2 − Kardiologie, Angiologie des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg. Zur Verlaufskontrolle (Follow-up)
wurde im Zeitraum von Mai bis Juli 2011 bei jedem Patienten eine weitere
kardiale MRT-Untersuchung durchgeführt. Die Patienten wurden vor der
Verlaufskontrolle über den Zweck der Untersuchung und das Ziel der Studie aufgeklärt und gaben ihr Einverständnis zur Teilnahme.
2.2 Alters- und Geschlechtsverteilung
Das Patientenkollektiv für diese Studie bestand aus 37 Patienten, wovon
30 Patienten (81%) männlichen und 7 Patienten (19%) weiblichen Geschlechts waren. Das Alter der männlichen Studienteilnehmer reichte von
15 bis 73 Jahre. Ihr Durchschnittsalter betrug 34 ± 14 Jahre. Die weiblichen Studienteilnehmer waren 25 bis 49 Jahre alt. Hier lag das durchschnittliche Alter bei 41 ± 8 Jahre. Im Gesamtkollektiv lag das Durchschnittsalter bei 36 ± 13 Jahre.
20
Abbildung 5:
Altersverteilung des männlichen und weiblichen Patientenkollektivs
2.3 Einschlusskriterien
Bei allen in die Studie eingeschlossenen Patienten war zwischen 0,3 und
4,5 Jahren vor dem Untersuchungszeitpunkt eine akute Myokarditis diagnostiziert worden, weshalb sie stationär behandelt worden waren. Die
Verdachtsdiagnose stützte sich neben der typischen thorakalen Beschwerdesymptomatik, der im Labor auffälligen Erhöhung der Herzenzyme (Troponin T, CK, CK-MB, LDH) beziehungsweise ein erhöhter Entzündungswert (CRP), der Myokarditis typischen Auffälligkeiten im EKG und
der Echokardiographie auch auf Fieber und respiratorische sowie gastroenterologische Virusinfekte im Vorfeld. Differentialdiagnostisch wurde
mittels Koronarangiographie oder kardialer Computertomographie eine
Koronare Herzkrankheit (KHK) ausgeschlossen. Außerdem wurde bei allen Studienteilnehmern in der akuten Erkrankungsphase eine kardiale
MRT-Untersuchung durchgeführt. Die dabei erhobenen Befunde (myokardiales Ödem, fleckförmige subepikardiale späte Kontrastmittelanreicherung, reduzierte linksventrikuläre Pumpfunktion) sicherten die Diagnose
einer akuten Myokarditis.
21
2.4 Ausschlusskriterien
Aus der Studie ausgeschlossen wurden Patienten, die seit dem stationären Aufenthalt mit diagnostizierter Myokarditis aufgrund einer zwischenzeitlich eingeschränkten Nierenfunktion (Kreatinin > 1,5 mg/dl), des Erhaltes eines implantierbaren Cardioverter Defibrillators (ICD) oder Herzschrittmachers sowie einer neu aufgetretenen Klaustrophobie für eine weitere kardiale MRT-Untersuchung nicht mehr in Betracht kamen. Als weitere Ausschlusskriterien galten eine eventuell bekannte Kontrastmittelunverträglichkeit, bekannte immunologische Systemerkrankungen, Cochleaimplantate, Metallsplitter, intrakranielle Aneurysmaclips oder intraokulare
Fremdkörper aus ferromagnetischem Material.
Bei zwei Patienten wurde ein ICD implantiert, ein Patient erhielt einen
Herzschrittmacher und bei einem weiteren Patient trat eine manifeste Niereninsuffizienz auf. Somit war bei diesen Patienten eine weitere MRTUntersuchung kontraindiziert. Ein Patient mit fulminant verlaufender Myokarditis verstarb zwischenzeitlich an Herzversagen. Sieben Patienten
konnten wegen fehlender Einwilligung nicht in die Studie aufgenommen
werden.
2.5 Durchführung der Untersuchung
Die kardiovaskuläre MRT-Bildgebung wurde bei allen Patienten an einem
1,5-Tesla-Magnetresonanz-System (Magnetom Avanto, Siemens, Erlangen, Deutschland) unter dem Einsatz von speziellen Oberflächenspulen
(Phased-Array-Herzspulen) durchgeführt. Hierfür wurden die Patienten in
Rückenlage positioniert und erhielten während der Untersuchung Atemkommandos. Die Bilder wurden elektrokardiogrammgetriggert und unter
Atemanhalten in der Exspirationsphase akquiriert.
Zu Beginn wurden Übersichtsbilder (scout images) generiert, um die
Kurzachsen des Herzens zu lokalisieren.
Anschließend wurde eine Übersichtsaufnahme des Thorax in HASTETechnik (Half Acquisition Single-Shot Turbo Spin Echo) erzeugt.
Bei der Indexuntersuchung kam zur bildlichen Darstellung eines Myokardödems die T2-gewichtete Triple-Inversion Fast-Spin-Echo Sequenz in den
22
drei Langachsen- (4-Kammer, 3-Kammer und 2-Kammer) sowie in den
drei Kurzachsenblicken (apikal, midventrikulär und basal) zur Anwendung.
In Abweichung vom Standardbildgebungsprotokoll, bei welchem die funktionelle Cine-Bildgebung vor Verabreichung der Kontrastmittelgabe erfolgt,
wurde diese bei der hier beschriebenen Studie erst nach der Gabe von 0,2
mmol/kg Körpergewicht eines gadoliniumbasierten Kontrastmittels (Gadovist, Bayer Healthcare, Leverkusen, Deutschland) durchgeführt, um die 10
minütige Wartezeit von intravenöser Injektion bis zur späten Anreicherung
des Kontrastmittels sinnvoll zu nutzen und so die gesamte Messzeit zu
verkürzen. Akquiriert wurden die Cine-Aufnahmen mittels retrospektiver
Elektrokardiogramm-getriggerter, segmentierter k-Raum Balanced SteadyState free Precession (SSFP)-Pulssequenzen (TrueFISP, Siemens medical Solutions) in drei Langachsen- (4-Kammer, 3-Kammer und 2-Kammer)
und aneinandergrenzenden Kurzachsenblicken, welche von der Basis bis
zum Apex des linken Ventrikels reichten.
Es galten folgende Bildparameter:
Eine räumliche Auflösung (Pixelgröße) von 1,6 x 1,6 mm, eine Schichtdicke von 6 mm, eine Schichtlücke zwischen zwei Schichtgrenzen (Gap) von
2 mm, eine Echozeit (TE) von 1,6 ms, eine Repetitionszeit (TR) von 3,2
ms, ein Flipwinkel von 60°, eine Matrixgröße von 256x156 Pixel sowie eine zeitliche Auflösung von 35-50 ms.
Abbildung 6:
Langachsenblicke im Cine-Mode bei einem 21jährigen Patienten (Follow-up)
Links: 4-Kammerblick (Cine-Mode)
Rechts: 3-Kammerblick (Cine-Mode)
23
Abbildung 7:
Lang- und Kurzachsenblick bei einem 21jährigen Patienten (Follow-up)
Links: Langachsenblick (2-Kammerblick)
Rechts: Kurzachsenblick
Das Late Enhancement (LE) wurde 10 Minuten nach Kontrastmittelgabe
mittels einer 2-dimensionalen Inversion Recovery (IR) Gradientenecho
Pulssequenz detektiert, wobei die Positionierung der Schichten derjenigen
der Cine-SSFP-Aufnahmen entsprach. Die räumliche Auflösung betrug 1,6
x 1,3 mm bei einer Schichtdicke von 6 mm, einer Schichtlücke zwischen
zwei Schichtgrenzen von 2 mm, einer TE von 1,04 ms, einer TR von
400,00 ms, einem Flipwinkel von 80°, einer Matrixgröße von 256 x 154
Pixel. Die Inversionszeit (TI – inversion time) wurde durch den TI-Scout
bestimmt und betrug 230-300 ms bis null, dem Signal von gesundem und
vitalem Myokardgewebe.
Abbildung 8:
Ausgeprägtes Late Enhancement bei einem 17jährigem Patienten (Follow-up)
Links: Kurzachsenblick (Cine-Mode)
Rechts.: Langachsenblick (Cine-Mode)
24
2.6. Auswertung
Die Auswertung sowohl der Index- als auch der Follow-up-MRTUntersuchung erfolgte mit Hilfe der Software Argus der Firma Siemens
(Erlangen, Deutschland).
Sowohl die Auswurffraktion als auch die Herzmuskelmasse des linken
Ventrikels wurden ermittelt. Zur dafür notwendigen Planimetrie wurden die
Kurzachsenblicke der Cine-Sequenzen herangezogen, in welchen die Endo- und Epikardgrenzen von der Basis bis zum Apex des linken Ventrikels
manuell segmentiert wurden. Aus der sich zwischen Epi- und Endokard
befindenden Fläche, dem Schichtabstand sowie der Anzahl der Schichten
wurde die Herzmuskelmasse der linken Herzkammer errechnet, wobei die
Herzzyklusphase keine Rolle spielte, da die Muskelmasse konstant bleibt.
Neben der Ermittlung der linksventrikulären Myokardmasse wurden das
enddiatolische und endsystolische Blutvolumen sowie die daraus folgende
Auswurffraktion berechnet.
Außerdem wurde unter Verwendung der Cine-Sequenzen das Ausmaß
des Late Enhancement ermittelt. Das Volumen der späten Kontrastmittelanreicherung im Myokard wurde planimetriert, indem zunächst die Fläche
des nach 10 min kontrastmittelanreichernden Myokardgewebes manuell
segmentiert wurde. Anschließend wurde aus dem Produkt dieser markierten Fläche und des Schichtabstands das Volumen des Late Enhancement
pro Schicht berechnet. Je nach Anzahl der betroffenen Schichten beziehungsweise Ausmaß der Kontrastmittelanreicherung wurde schließlich die
Summe aus den zuvor berechneten kontrastmittelanreichernden Volumina
der einzelnen Schichten gebildet.
Alle Werte wurden sowohl zum Zeitpunkt der akuten Erkrankungsphase
als auch zum Zeitpunkt der Nachkontrolle erhoben.
Abbildung 9:
Tabelle der verglichenen Parameter
25
2.7. Statistische Analyse
Für die Analyse wurde das Programm Microsoft Excel 2003 verwendet.
Da bei beiden Messreihen (Late Enhancement und linksventrikuläre Ejektionfraktion) mittels des Kolmogorov-Smirnov-Tests eine Normalverteilung
der kontinuierlichen Werte nachgewiesen werden konnte, wurde der t-Test
für gepaarte Stichproben eingesetzt. Dieser wurde durchgeführt, um zu
überprüfen, ob ein signifikanter Unterschied zwischen den Messwerten
der Erstuntersuchung und der Nachkontrolle vorliegen. Der Unterschied
wurde als hoch signifikant bezeichnet, wenn der p-Wert weniger als 0,001
betrug.
3. Ergebnisse
3.1 Patientenkollektiv
Die Studie umfasste ein Patientenkollektiv von 37 Patienten, darunter 7
(19%) weiblichen Geschlechts mit einem durchschnittlichen Lebensalter
von 41 ± 8 Jahren. Dies betrug in der gesamten Gruppe 34 ± 14 Jahre.
Alle Patienten erkrankten in der Vergangenheit an einer Myokarditis und
wurden in der akuten Erkrankungsphase in der kardiologischen Abteilung
des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg stationär therapiert. Nachdem eine ischämische Genese mittels Koronarangiographie oder CardioCT ausgeschlossen werden konnte, wurde an allen Patienten zwischen
Januar 2007 und April 2011 eine kardiale MRT-Untersuchung (Baseline)
vorgenommen. Außerdem galten die bereits oben erwähnten Ausschlusskriterien. Das mittlere Intervall von der Erst- bis zur Verlaufsuntersuchung
betrug 102 ± 62 Wochen.
26
3.2 Klinische Ergebnisse
3.2.1 Late Enhancement
Mittels kardialer Magnetresonanztomographie wurde die in Abbildung 10
dargestellte Entwicklung des Late Enhancement anhand der Erstuntersuchung zum Zeitpunkt der akuten Erkrankungsphase sowie der Nachkontrolle beobachtet.
Volumen des Late Enhancement (LE) in der Index- und Follow-up-Untersuchung
Abbildung 10:
Volumen des Late Enhancement (LE) in der Index- und Follow-up-Untersuchung
Jede Gerade repräsentiert die individuelle Entwicklung des LE eines Patienten, wobei die
Steigung dem Grad der Ab- bzw. Zunahme der Volumengröße der späten Kontrastmittelaufnahme im Verlauf der Myokarditis entspricht. Die Anfangs- bzw. Endpunkte der
einzelnen Geraden entsprechen den absoluten Volumina in ml zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung (Baseline) bzw. Nachkontrolle (Follow-up). Die rote Gerade stellt den
durchschnittlichen Verlauf des LE aller in die Studie aufgenommenen Patienten dar.
Der Mittelwert der gemessenen späten Kontrastmittelanreicherung bei der
Erstuntersuchung betrug 9,6 ± 8,7 ml. Bei der Nachkontrolle betrug das
arithmetische Mittel der gemessenen Volumenanreicherung noch 4,0 ±
6,6 ml. Dieser Unterschied war statistisch hoch signifikant (p < 0,001). Im
Gesamtkollektiv lag die mittlere Änderung des LE bei -67,6 ± 38,2%.
Bei 34 Patienten (92% der Studiengruppe) war das Ausmaß der späten
Kontrastmittelanreicherung regredient. Die prozentuale Abnahme des Vo-
27
lumens reichte von 12,5% bis zu 100%, was einem vollständig fehlenden
Nachweis von später Kontrastmittelanreicherung entspricht. Unter allen
Patienten mit rückläufigem Late Enhancement betrug die Volumenabnahme im Mittel 76% (6,7 ml absolut).
Unter Ausschluss der Patienten mit fehlendem Late Enhancement im Verlauf betrug die prozentuale Volumenabnahme der Patienten, bei welchen
im Verlauf noch eine späte Kontrastmittelanreicherung nachgewiesen
werden konnte, 67% (7,7 ml absolut).
Bei 9 der 37 Patienten (24% des Gesamtkollektivs) fand sich zum Zeitpunkt des Follow-up kein Nachweis eines Late Enhancement, es konnte
keine Kontrastmittelanreicherung mittels MRT detektiert werden. Das initiale Volumen des LE zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung betrug bei
diesen Patienten im Mittel 3,7 ml und reichte von 1,9 ml bis 7,3 ml.
Abbildung 11:
Beispiel für die Abnahme des späten Late Enhancement bei einem 29jährigen Patienten im Verlauf
Links: Späte Kontrastmittelanreicherung im 4-Kammerblick (Indexuntersuchung)
Rechts: Deutlicher Rückgang des Late Enhancement (Follow-up-Untersuchung)
Bei 3 Patienten (8% des Gesamtkollektivs) war die späte Kontrastmittelanreicherung in der Verlaufs-MRT im Vergleich zum Wert der Indexuntersuchung erhöht. Diese relative Zunahme reichte von 15% (1,9 ml absolut)
bis zu 52% (6,7 ml absolut). Die durchschnittliche relative Zunahme lag
bei 34% (5,6 ml absolut).
28
Relative Zu- bzw. Abnahme des Late Enhancement (LE) im Zeitverlauf
Abbildung 12:
Relative Zu- bzw. Abnahme des Late Enhancement (LE) im Zeitverlauf
Jeder Balken illustriert einen Patienten (rosa: weiblich; blau: männlich). Die Balkenlänge
entspricht dem relativen Wert der Änderung. Ausgangswert ist das Volumen des Late
Enhancement (LE) bei der Erstuntersuchung. Die rote Linie stellt den Mittelwert aller Volumenänderungen des Patientenkollektivs dar.
Box-Whisker-Plot-Diagramm für die Verteilung des Late Enhancement (LE)
zum Zeitpunkt der Index- und Follow-up-Untersuchung
Abbildung 13:
Box-Whisker-Plot-Diagramm für die Verteilung des Late Enhancment (LE) zum
Zeitpunkt der Index- und Follow-up-Untersuchung
Die Boxplots illustrieren die Verteilung der mittels kardialer MRT detektierten Volumina
der späten Kontrastmittelanreicherung. Der abnehmende Interquartilsabstand zeigt die
geringere Streuung im Verlauf (Follow-up).
29
Das in der Spätphase kontrastmittelaufnehmende Myokard war bis auf
Einzelfälle (3 Patienten im Gesamtkollektiv), bei welchen eine Zunahme
des LE im Verlauf detektiert werden konnte, rückläufig.
3.2.2 Linksventrikuläre Ejektionsfraktion
Neben der Volumenmessung der späten Kontrastmittelanreicherung wurde mithilfe des Softwareprogrammes Argus die linksventrikuläre Auswurffraktion ebenfalls zum Zeitpunkt der Erstmessung und im Verlauf ermittelt.
Dabei wurde die in Abbildung 14 dargestellte Entwicklung der linksventrikulären Auswurffraktion anhand der Indexuntersuchung zum Zeitpunkt der
akuten Erkrankungsphase und der Nachkontrolle beobachtet.
Linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) bei der
Index- und Follow-up-Untersuchung
Abbildung 14:
Linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) bei der Index- und Follow-upUntersuchung
Jede Gerade repräsentiert die individuelle Entwicklung der linksventrikulären Ejektionsfraktion eines Patienten, wobei die Steigung dem Grad der Ab- bzw. Zunahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) im Verlauf der Myokarditis entspricht. Die Anfangsbzw. Endpunkte der einzelnen Geraden entsprechen den absoluten Ejektionsfraktionen
in % zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung (Baseline) bzw. Nachkontrolle (Follow-up).
Die rote Gerade stellt den durchschnittlichen Verlauf der LVEF aller in die Studie aufgenommenen Patienten dar.
30
Betrachtet man das Gesamtkollektiv, also sowohl Patienten mit positiver
als auch mit negativer Progression, so betrug bei der Erstmessung der
Mittelwert der Ejektionsfraktion 49 ± 11%. Dieser war bei der Nachkontrolle signifikant auf 55 ± 6% angestiegen (p-Wert < 0,001). Bei der Followup-Untersuchung wurde bei 27 Patienten (73% des Gesamtkollektivs) eine
Zunahme und bei den restlichen 10 Patienten (27% des Gesamtkollektivs)
eine Abnahme der LVEF detektiert.
Im Gesamtkollektiv betrug die mittlere absolute Änderung der LVEF von
Index- zu Follow-up-Untersuchung 6,7 ± 9,3%.
Absolute Zu- bzw. Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF)
im Zeitverlauf
Abbildung 15:
Absolute Zu- bzw. Abnahme der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF)
im Zeitverlauf
Jeder Balken illustriert einen Patienten (rosa: weiblich; blau: männlich). Die Balkenlänge
entspricht dem absoluten Wert der Änderung. Ausgangswert ist die bei der Indexuntersuchung gemessene linksventrikuläre Ejektionsfraktion. Die rote Linie stellt den Mittelwert
aller Änderungen der linksventrikulären Ejektionsfraktion des Patientenkollektivs dar.
Bei 5 Patienten (14% der Studiengruppe) betrug die LVEF zum Zeitpunkt
der Indexuntersuchung weniger als 35%. Hiervon wies ein Patient auch
bei der Follow-up-Untersuchung eine LVEF von weniger als 35% auf.
31
Bei 27 Patienten (73% des Kollektivs) konnte eine Zunahme der LVEF
verzeichnet werden. Dieser Anstieg wies eine sehr große Spannbreite auf
und erstreckte sich von 4% bis zu 256%. Im Durchschnitt betrug die relative Zunahme der LVEF unter diesen Patienten 32%.
Bei 10 Patienten (27% des Gesamtkollektivs) nahm die linksventrikuläre
Ejektionsfraktion (LVEF) im Verlauf ab, das heißt die gemessene Auswurffraktion bei der Nachkontrolle war niedriger als der Ausgangswert. Der
relative Wert der Abnahme der LVEF im Verlauf reichte bezogen auf den
Ausgangswert von 0,5% bis zu 12%. Bei isolierter Betrachtung der Gruppe
mit negativer Entwicklung der Pumpfunktion nahm die LVEF im Mittel um
den relativen Wert von 4% ab.
Box-Whisker-Plot-Diagramm für die Verteilung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) zum Zeitpunkt der Index- und Follow-up-Untersuchung
Abbildung 16:
Box-Whisker-Plot-Diagramm für die Verteilung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) zum Zeitpunkt der Index- und Follow-up-Untersuchung
Die Boxplots stellen das Maß der Streuung der ermittelten linksventrikulären Ejektionsfraktionen zu den verschiedenen Zeitpunkten (Baseline und Follow-up) dar. Es zeigt sich
eine geringere Streuung sowie ein höherer Median bei Follow-up im Vergleich zur Indexuntersuchung.
32
Abbildung 17:
Allgemeine Daten des Patientenkollektivs sowie der mittels kardialer MRT erhaltenen Daten zum Zeitpunkt der Index- und Follow-up-Untersuchung
3.2.3 Korrelation LE – LVEF
Im folgenden Diagramm sind die ermittelten LE-Volumina sowie die dazugehörigen LVEF eines jeden Patienten zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung (Baseline) und der Nachkontrolle (Follow-up) dargestellt.
Korrelation zwischen dem Late Enhancement (LE) und der linksventrikulären
Ejektionsfraktion (LVEF) zum Zeitpunkt der Index- und Follow-up-Untersuchung
Abbildung 18:
Streudiagramm zur Darstellung der Korrelation zwischen dem Late Enhancement
(LE) und der linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) zum Zeitpunkt der Indexund Follow-up-Untersuchung.
33
Die Werte der Erstuntersuchung sind sehr heterogen verteilt. Es sind alle
möglichen Kombinationen vertreten, von geringen bis hin zu großen Kontrastmittelanreicherungen (LE-Volumina) bei sowohl reduzierter als auch
im Normbereich liegender LVEF. Bei der Nachkontrolle traten ebenfalls
alle vier Kombinationsmöglichkeiten auf, jedoch war eine geringere Streuung im Vergleich zur Erstuntersuchung erkennbar.
Sowohl bei der Erst- als auch bei der Nachkontrolle war die Kombination
von geringen LE-Volumina bei gleichzeitig nur leicht reduzierter oder normaler LVEF gehäuft.
Die Korrelation zwischen der Änderung der LVEF im Krankheitsverlauf
und des LE zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung stellt das folgende
Streudiagramm dar.
Streudiagramm zur Darstellung der Korrelation zwischen der Änderung der
linksventrikulären Ejektionsfraktion (∆ LVEF) im Krankheitsverlauf und
des Late Enhancement (LE) zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung
Abbildung 19:
Streudiagramm zur Darstellung der Korrelation zwischen der Änderung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (∆ LVEF) im Krankheitsverlauf und des Late Enhancement (LE) zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung
Die mittlere Änderung des Wertes der LVEF von Index- zu Follow-upUntersuchung (∆ LVEF) lag bei 6,7 ± 9,3% und zeigte keine lineare Korrelation zum detektierten Volumen des LE zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung. Der Korrelationskoeffizient r betrug 0,256.
34
Das folgende Streudiagramm stellt die Korrelation zwischen der Änderung
der LVEF und der Änderung des LE im Krankheitsverlauf dar.
Streudiagramm zur Darstellung der Korrelation zwischen der Änderung
der linksventrikulären Ejektionsfraktion (∆ LVEF) und der Änderung
des Late Enhancement (∆ LE) im Krankheitsverlauf
Abbildung 20:
Streudiagramm zur Darstellung der Korrelation zwischen der Änderung der linksventrikulären Ejektionsfraktion (∆ LVEF) und der Änderung des Late Enhancement
(∆ LE) im Krankheitsverlauf
Die Änderung des Wertes der LVEF von Index- zu Follow-upUntersuchung (∆ LVEF) (6,7 ± 9,3%) korreliert nicht mit der Änderung des
LE im Krankheitsverlauf (-67,6 ± 38,2%). Der Korrelationskoeffizient r lag
bei 0,177.
35
4 Diskussion
4.1 Zusammenfassung der Daten
In die prospektive Studie wurde ein Patientenkollektiv von 37 Personen
einbezogen, welches in der Vergangenheit an einer akuten Myokarditis
erkrankt war und zum damaligen Zeitpunkt nach Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit eine MRT-Untersuchung des Herzens erhalten hatte.
Bei diesem Patientenkollektiv wurde eine weitere kardiale MRTBildgebung zur Verlaufskontrolle durchgeführt. Dabei wurde, wie bereits
zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung, das Volumen des Late Enhancement und die Ejektionsfraktion des linken Ventrikels bestimmt.
Hierbei zeigte sich, dass das Volumen der späten Kontrastmittelanreicherung im zeitlichen Verlauf von der Index- bis hin zur Follow-upUntersuchung hoch signifikant abnahm. 34 der insgesamt 37 Studienteilnehmer (92%) zeigten im Verlauf eine Abnahme des Volumens der späten
Kontrastmittelanreicherung.
Gleichzeitig konnte eine hoch signifikante Zunahme der linksventrikulären
Ejektionsfraktion beobachtet werden. Bei der überwiegenden Anzahl der
Patienten (73% des Gesamtkollektivs) konnte diese Zunahme der LVEF
und somit eine Verbesserung der Pumpfunktion nachgewiesen werden.
Allerdings zeigte sich keine Korrelation zwischen der Änderung der LVEF
(∆ LVEF) und der Änderung des LE (∆ LE) im Krankheitsverlauf. Auch
zwischen der Änderung der LVEF (∆ LVEF) und dem LE zum Zeitpunkt
der Indexuntersuchung konnte keine Korrelation festgestellt werden.
36
4.2. Klinische Bedeutung
Hinsichtlich der Bedeutung, die die kardiale MRT sowohl in der akuten
Erkrankungsphase als auch im Verlauf der Myokarditis einnimmt, können
aufgrund der Beobachtungen unserer Studie folgende Aussagen getroffen
werden.
Diese kardiale Bildgebung ist zwar nützlich, um die Diagnose Myokarditis
zu stellen, sie ist jedoch nicht geeignet, um den weiteren Verlauf der Myokarditis, insbesondere die Erholung der linksventrikulären Pumpfuntkion
vorauszusagen.
In unserer Studie korrelierte weder die Änderung der LVEF (∆ LVEF) mit
der Änderung des LE (∆ LE) im Krankheitsverlauf, noch konnte eine statistische Korrelation zwischen der Änderung der LVEF (∆ LVEF) im Verlauf
und des LE zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung beobachtet werden.
Das Ausmaß des LE bei der Indexuntersuchung lässt somit keine Aussagen über die zukünftige Entwicklung der LVEF zu.
4.3 Vergleich mit anderen Studien
Abdel-Aty et al. (2005) [1] führten an 25 Patienten, bei denen eine akute
Myokarditis vermutet wurde, sowie an einer Kontrollgruppe aus 23 Patienten eine kardiale MRT-Untersuchung durch. Das dabei dargestellte global
(Early) Relative Enhancement (gRE) und global T2 Signal Intensity (SI)
ratio war in der Patientengruppe signifikant höher als in der Kontrollgruppe
(gRE: 6,8 ± 4,0 vs. 3,7 ± 2,3; p < 0,001, T2: 2,3 ± 0,4 vs. 1,7 ± 0,4;
p < 0,0001).
Abdel-Aty et al. demonstrierten, dass die kardiale MRT eine sinnvolle Methode bei der Diagnose und der Beurteilung bei Patienten mit Verdacht auf
Myokarditis ist und die Darstellung von Early Enhancement, Late Enhancement und T2 SI ratio eine große diagnostische Sicherheit bedingen.
Da in unserer Studie die Diagnose Myokarditis bereits feststand und deshalb auch keine Kontrollgruppe existierte, konnte hier kein entsprechender
Vergleich gezogen werden.
37
Bei Abdel-Aty et al. war die Ejektionsfraktion in der Patientengruppe signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe (57,1 ± 12,6% vs. 64,2 ± 5,2%, p
= 0,013). Die ermittelte Ejektionsfraktion bei der Indexuntersuchung unseres Patientenkollektivs lag hingegen mit 49 ± 11% deutlich unter dem Wert
der Patientengruppe bei Abdel-Aty et al. (57,1 ± 12,6%).
Zagrosek et al. (2009) [46] untersuchten an 36 Patienten die Wertigkeit
der kardialen Magnetresonanztomographie im Verlauf der Myokarditis und
die Möglichkeit, reversible und irreversible Myokardveränderungen darzustellen und damit die akute Myokarditis vom geheilten Stadium zu unterscheiden. Während der akuten Erkrankungsphase konnte bei 63% der
Patienten ein Late Enhancement nachgewiesen werden. Es fand sich außerdem eine erhöhte T2 Ratio bei 86% als Zeichen für ein Myokardödem
und eine frühe Kontrastmittelanreicherung, das sogenannte Early Enhancement, bei 80% der untersuchten Patienten als Zeichen für ein inflammationsbedingtes Kapillarleck. Im Verlauf konnte eine signifikante Abnahme
der T2 Ratio sowie des Early Enhancement beobachtet werden. Außerdem konnte ein signifikanter Anstieg der Ejektionsfraktion von 56 ± 8% auf
62 ± 7% (p < 0,0001) ermittelt werden. Das Late Enhancement persistierte
im Verlauf. Nur bei einem Patienten war es komplett regredient. Kein Patient wies im geheilten Zustand bei erhöhter T2 Ratio gleichzeitig ein Early
Enhancement auf.
Es konnte keine signifikante Korrelation zwischen Gewebeveränderungen
(T2 Ratio, Early Enhancement, Late Enhancement) und der Ejektionsfraktion gefunden werden.
Im Vergleich hierzu war bei der Follow-up-Untersuchung unserer Studie
die Anzahl der Patienten, bei welchen kein Late Enhancement mehr
nachgewiesen werden konnte, deutlich höher. Bei 9 der 37 Patienten
konnte keine späte Kontratsmittelanreicherung mehr detektiert werden.
Hinsichtlich der Ejektionsfraktion konnte eine ähnliche Entwicklung wie in
der vorliegenden Studie beobachtet werden, denn es zeigte sich auch bei
uns ein signifikanter Anstieg der Ejektionsfraktion (von 49 ± 11% auf 55 ±
6%, p-Wert < 0,001). Ebenfalls konnte in unserer Studie kein signifikanter
38
Zusammenhang zwischen Late Enhancement und Ejektionsfraktion hergestellt werden.
Zagrosek et al. demonstrierten mit ihrer Studie als erste die Möglichkeit
mittels kardialer MRT reversible von irreversiblen Gewebeveränderungen
und somit die einzelnen Phasen der Myokarditis zu unterscheiden.
Monney et al. (2011) [35] führten an 79 Patienten eine kardiale MRTUntersuchung durch. Die Patienten wurden anfänglich mit Verdacht auf
ein akutes Koronarsyndrom mit auffälligem EKG beziehungsweise erhöhtem Troponin aufgenommen. Jedoch blieb die Koronarangiographie unauffällig. Mit Hilfe der kardialen MRT wurde bei 81% der Patienten eine
Myokarditis diagnostiziert. Bei den übrigen Patienten wurde ein unerkannter Myokardinfarkt (13%) beziehungsweise eine Takotsubo Kardiomyopathie (6%) nachgewiesen. Die LVEF betrug 58 ± 10%. Ein LE konnte bei
92% nachgewiesen werden. Bei den 20 Patienten, die zusätzlich zur Indexuntersuchung eine weitere kardiale MRT-Untersuchung (Follow-up)
erhielten, zeigte sich eine statistisch signifikante Abnahme des LE (p =
0,005). Der Nachweis von die Diagnose sichernden bildmorphologischen
Korrelaten in der kardialen MRT war bedeutend höher, wenn das Zeitintervall von Symptombeginn bis Untersuchungszeitpunkt weniger als 2
Wochen betrug (LE 100% vs 76%, p < 0,005). Monney et al. verdeutlichten damit die zentrale Bedeutung der kardialen MRT bei Diagnosefindung
und somit frühzeitigem adäquaten Therapiebeginn. Ebenso wie bei unserer Studie wurde bei Monney et al. eine Zunahme der LVEF von Index- zu
Follow-up-Untersuchung beobachtet (59 ± 9% vs 62 ± 8%, p < 0,05). Auch
der Verlauf des LE bei Monney et al. ähnelte den Beobachtungen unserer
Studie. Das Ausmaß des LE war hier ebenfalls rückläufig, was anhand der
betroffenen Myokardsegmente gemessen wurde (5,6 ± 4,9 vs 3,0 ± 3,8; p
= 0,005). Trotz normwertiger LVEF traten bei 5 Patienten bei Monney et
al. im Verlauf Komplikationen auf, wie ventrikuläre Tachykardien, eine Reanimation und ein Todesfall. In unserer Studie hingegen wiesen von 3 Patienten mit schweren Verlaufsformen 2 Patienten eine stark eingeschränkte Pumpfunktion (LVEF < 30%) und nur ein Patient eine noch normwertige
LVEF auf. Bei den beiden Patienten mit stark erniedrigter LVEF kam es im
39
Verlauf zur dilatative Kardiomyopathie beziehungsweise zum plötzlichen
Herztod.
4.4 Limitationen der Arbeit
In der durchgeführten Studie wurden nur diejenigen Patienten eingeschlossen, welche bereits im Akutstadium ihrer Erkrankungsphase eine
kardiale MRT-Untersuchung erhielten, so dass aufgrund der bekannten
Indexuntersuchung durch eine weitere kardiale MRT-Bildgebung eine den
Krankheitsverlauf betreffende Aussage getroffen werden konnte. Aufgrund
dieser Einschlusskriterien wurden nur Patienten eingeschlossen, welche
stationär behandelt worden waren. Fälle von Myokarditiden, welche subklinisch verliefen und deshalb im Akutstadium klinisch nicht vorstellig wurden, waren nicht vertreten. Des Weiteren war eine gewisse Vorselektion
des Patientenkollektivs unumgänglich. Insgesamt 3 Patienten, bei denen
trotz kardialer MRT im Akutstadium in der Zwischenzeit durch die Implantation eines Schrittmachers oder Defibrillators eine weitere MRTUntersuchung kontraindiziert war, wurden nicht in die Studie eingeschlossen. Davon erhielt ein Patient einen Herzschrittmacher und zwei Patienten
einen implantierbaren Cardioverter-Defibrillator (ICD). Da es sich bei diesen Patienten in der Regel um schwerwiegendere Erkrankungsverläufe
der Myokarditis handelte, waren diese im Patientenkollektiv unterrepräsentiert und trugen so möglicherweise zu einer Überschätzung der Erholung von linksventrikulärer Funktion und Late Enhancement im Gesamtkollektiv bei. Ebenfalls für die Studienaufnahme ungeeignet waren Patienten,
bei denen durch eine zwischenzeitlich neu aufgetretene Nierenfunktionsstörung die Gabe von Kontrastmittel kontraindiziert war. Hiervon war ein
Patient betroffen. Auch Patienten, welche einen besonders fulminanten
Verlauf aufwiesen und noch im Akutstadium transplantatpflichtig wurden
oder verstarben, waren nicht vertreten. Dies betraf einen Patienten, der
aufgrund höchstgradig eingeschränkter Pumpfunktion transplantiert werden musste und im weiteren Verlauf verstarb.
Verglichene Parameter dieser Studie waren die linksventrikuläre Ejektionsfraktion und das Late Enhancement. Andere Parameter hingegen (Ear-
40
ly Enhancement, Myokardödem), die auch mittels kardialer MRT im Rahmen einer Myokarditis erhoben werden können, wurden nicht quantifiziert.
Auch die neue technische Methode des T1-Mapping zur genauen Darstellung von Signalintensitäten eines Gewebes war nicht Bestandteil dieser
Studie.
Trotz der oben ausgeführten Limitationen der Studie konnte gezeigt werden, dass die LVEF von der Index- bis zur Follow-up-Untersuchung signifikant zunahm. Eine in diesem Zeitraum signifikante Abnahme wurde für
das Ausmaß des LE beobachtet.
Es konnte allerdings keine statistische Korrelation zwischen der Änderung
des Ausmaßes des LE und der Änderung der LVEF hergestellt werden.
Auch zwischen dem Ausmaß des LE zum Zeitpunkt der Indexuntersuchung und der Änderung der LVEF im Krankheitsverlauf konnte kein linearer Zusammenhang beobachtet werden.
4.4 Ausblick
Durch die kardiale MRT wird eine hochpräzise Analyse der Funktion und
Morphologie des Herzens ermöglicht. Ebenso können fokale Myokardnarben mittels Kontrastmittelanreicherung dargestellt werden. [13] Neue vielversprechende Möglichkeiten in der kardialen Bildgebung eröffnet die
Entwicklung der sogenannten MOLLI-Sequenz (modified Look-Locker inversion recovery), über welche eine farbig kodierte Map vor und nach
Kontrastmittelgabe generiert wird. Durch den zukünftigen Einsatz dieses
sogenannten T1-Mapping besteht nun die Chance neben fokalen Myokardnarben, sichtbar als Late Enhancement, auch diffuse Fibroseareale im
Myokard zu visualisieren. [22] Das T1-Mapping birgt außerdem großes
Potential im Hinblick auf die charakteristisch vom Myokardödem geprägte
frühe Phase der Myokarditis, da es extrazelluläre Flüssigkeit darstellen
kann. [16]
Die raschen technischen Fortschritte und Entwicklungen der letzten Jahre
auf dem Gebiet der kardialen MRT-Bildgebung sind fester Bestandteil im
gegenwärtigen klinischen Alltag geworden. Durch die Verbesserung der
Bildqualität und die Einführung neuer Sequenzen gehört diese nicht-
41
invasive und strahlenbelastungsfreie Methode mittlerweile zum Standard
der diagnostischen Verfahren bei Myokarditis. Auf diese Weise eröffnen
sich neue Möglichkeiten für eine frühere und präzisere Diagnosestellung
und damit unmittelbar verbunden neue Perspektiven für eine frühestmögliche und optimale Therapie, auch wenn die hier vorgelegte Arbeit zeigte,
dass das Late Enhancement alleine keine Voraussage zur Erholung der
linksventrikulären Funktion bei Patienten mit akuter Myokarditis gestattet.
42
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6. Abkürzungsverzeichnis
CMR
cardiac magnetic resonance
EKG
Elektrokardiogramm
GRE-Sequenz
Gradientenecho-Sequenz
HASTE
Half Acquisition Single-Shot Turbo Spin Echo
ICD
implantierbarer Cardioverter Defibrillator
IR
inversion recovery
KHK
Koronare Herzkrankheit
LE
Late Enhancement
LVEF
linksventrikuläre Ejektionsfraktion
MOLLI
modified Look-Locker inversion recovery
MRT
Magnetresonanztomographie
SSFP-Sequenz
Steady-State free Precession-Sequenz
TE
echo time
TI
inversion time
TR
repetition time
50
7. Danksagung
Beim ehemaligen Direktor der Medizinischen Klinik 2 des Universitätsklinikums Erlangen-Nürnberg, Herrn Prof. Dr. med. Werner G. Daniel, bedanke ich mich recht herzlich für die Überlassung des Themas.
Ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. med. Stephan Achenbach für
die großartige Unterstützung, die kompetente Beratung und die sehr wertvollen Anregungen bei der Fertigstellung der Arbeit.
Für die gute Zusammenarbeit und die Überlassung von Bildmaterial danke
ich dem Radiologischen Institut des Universitätsklinikums ErlangenNürnberg.
51
8. Erklärung
„Hiermit erkläre ich, dass die vorliegende Dissertation von mir in allen Teilen selbstständig angefertigt wurde und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt wurden. Darüber hinaus erkläre ich,
dass die Dissertation weder vollständig, noch teilweise einer anderen Fakultät mit dem Ziel vorgelegt wurde, einen akademischen Grad zu erwerben.“
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