Galvanische Zellen II

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Galvanische Zellen II
CHEM
1. Was versteht man unter einer Oxidation?
Unter einer Oxidation versteht man Elektronenabgabe. Diese findet an der Anode der
galvanischen Zelle statt. Bei der Oxidation wird die Oxidationszahl des jeweiligen Stoffes erhöht.
2. Was versteht man unter einer Reduktion?
Unter einer Reduktion versteht man Elektronenaufnahme. Diese findet an der Kathode der
galvanischen Zelle statt. Bei der Reduktion wird die Oxidationszahl verringert.
3. Was versteht man folglich unter einer Redoxreaktion?
Unter einer Redoxreaktion versteht man eine Elektronenübertragungsreaktion, bei der sowohl
oxidiert, wie auch reduziert wird.
4. Batterietypen
a) Brennstoffzelle
Entladung
Oxidation: 2𝐻 2 + 4𝐻 2 0 → 𝐻 3 𝑂 + + 4𝑒−
Reduktion: 𝑂 2 + 4𝐻 3 𝑂 + + 4𝑒− → 6𝐻 2 0
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→
Redoxreaktion: : 2𝐻 2 + 𝑂 2
2 𝐻2𝑂
←
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Vorteile:
- Leicht
- Effizient
- Zuverlässig
- Leise
- Gute Luftqualität
Nachteile:
-
Hohe Kosten
Geringe Reichweite bei Autos mit Brennstoffzellenmotor
Anwendungsgebiet:
-
Raumfahrt
Autos
Stationärer Betrieb
Häufig mit Photovoltaik-Zellen gekoppelt
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther
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b) Zink-Luft-Batterie
Entladung
Oxidation: 𝑍𝑛 → 𝑍𝑛2+ + 2𝑒−
Reduktion: : 𝑂 2 + 2 𝐻 2 𝑂 + 4𝑒− → 4𝑂𝐻 −
Redoxreaktion: 𝑍𝑛 + 𝑂 2 + 2 𝐻 2 𝑂
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2 Zn(OH)2
→
Vorteile:
- Preiswert
- Umweltfreundlich
- Geringe Selbstentladung
- Gute Lagerbarkeit
Nachteile:
Anwendungsgebiet:
-
Hörgeräte
Taschenrechner
Digitaluhren
Weidezäune
Baustellenbeleuchtungen
c) Alkali-Mangan-Batterie
Entladung
Oxidation: 𝑍𝑛 → 𝑍𝑛2+ + 2𝑒−
Reduktion: 2𝑀 𝑛𝑂 2 + 2𝐻 + + 2𝑒− → 2𝑀 𝑛𝑂𝑂𝐻
Redoxreaktion: : 𝑍𝑛 + 2𝑀 𝑛𝑂 2 + 2𝐻 +
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𝑍𝑛2+ + 2𝑀 𝑛𝑂𝑂𝐻
→
Vorteile:
- Spannungsrehabilisierung nach gewisser Ruhephase
Nachteile:
-
großer Spannungsabfall innerhalb von kurzer Zeit
Es kann zur Tiefenentladung kommen
Anwendungsgebiete:
-
MP3-Player
Digitalkameras
Fernbedienung
Taschenrechner
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5. Was versteht man unter einem Akkumulator?
Ein Akkumulator ist ein elektrochemisches System, welches das Prinzip der galvanischen Zelle zur
Energiegewinnung und das der Elektrolyse zum Wiederaufladen verwendet. Die chemische
Reaktionen sind also reversibel.
6. Welche Vorgänge spielen sich beim Ladevorgang, welche beim Entladevorgang des BleiAkkumulators ab?
Im geladenen Zustand besteht der positive Pol aus Blei(IV) Oxid PbO2 und der negative Pol aus Blei
Pb. Als Elektrolyt-Lösung wird eine 20-40%ige, Schwefelsäure (H2SO4) verwendet.
Bei der Entladung läuft folgende Reaktion ab:
Pluspol: 𝑃𝑏𝑂 2 + 𝑆𝑂42− + 4𝐻 3 𝑂 + + 2𝑒− → 𝑃𝑏𝑆𝑂4 + 6𝐻 2 𝑂
Minuspol: 𝑃𝑏 + 𝑆𝑂42− → 𝑃𝑏𝑆𝑂4 + 2𝑒−
Gesamtreaktion: 𝑃𝑏 + 𝑃𝑏𝑂 2 + 2𝐻 2 𝑆𝑂4 → 2𝑃𝑏𝑆𝑂4 + 2𝐻 2 𝑂
Es sei zu beachten, dass im entladenen Zustand beide Pole aus PbSO4 bestehen.
Bei der Aufladung sind die obigen Gleichungen umzudrehen:
Gesamtreaktion: 2𝑃𝑏𝑆𝑂4 + 2𝐻 2 𝑂 → 𝑃𝑏 + 𝑃𝑏𝑂 2 + 2𝐻 2 𝑆𝑂4
Dabei sei zu beachten, dass man beim Aufladen eine Spannung anlegen muss,
entgegengesetzt der Stromflussrichtung bei der galvanischen Zelle.
7. Welches sind wichtige Vorteile, welches wichtige Nachteile des Blei-Akkumulators?
Vorteile
- Billig
- Hohe Reaktionsenthalpie
- Problemlos Recyclebar
- Leicht regelbar
- (mehr oder weniger) portabel
- Hohe Nennspannung
-
Nachteile
- Volumenvergrößerung beim Entladen
(Entstehung von Bleisulfat)
- Auf Grund des Bleis relativ schwer
- Geringe Ladungsdichte im Vergleich auf
das Gewicht
- Nicht tiefentladungssicher
Es sei zu beachten, das während des Ladevorgangs das Equilibrium
(Löslichkeitsgleichgewicht) zwischen Blei (II)-Ionen und festen Bleisulfat annähernd konstant
bleibt. Gegen Ende der Aufladung nimmt die Blei(II)-Ionen-Konzentration schlagartig ab und
Wasserstoff und Sauerstoff entstehen οƒ  Knallgas. Kommt es dabei zu einer Erhitzung des
Akkus oder zu einer statischen Aufladung des Gehäuses, so kann dieser explodieren. Man
spricht bei diesem Vorgang von einer Gasung des Akkus.
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8. Was versteht man unter einer Elektrolyse?
Unter der Elektrolyse versteht man das Aufspalten einer chemischen Verbindung mit Hilfe von
elektrischen Strom in ihre Elemente. Die Spannung, die dabei angelegt werden muss ergibt sich aus
dem Redoxpotential der aus den Ausgangsstoffen resultierenden galvanischen Zelle sowie aus einem
Überpotential, welches benötigt wird, um die Elektrolyse zu starten. Bei der Elektrolyse entsteht
auch gleichzeitig ein galvanisches Element, das der Elektrolyse entgegenstrebt: Dieses versteht man
auch als Polarisationsspannung.
Um eine Elektrolyse durchführen zu können, so wird an den – Pol (Anode) der galvanischen Zelle der
Pluspol angelegt und an den + Pol (Kathode) der galvanischen Zelle der Minuspol angelegt. Die Anode
wird somit in der Elektrolyse zur Kathode und die Kathode zur Anode. Das OxidationsReduktionsverständnis ändert sich jedoch nicht. An der Kathode wird nach wie vor reduziert und an
der Anode oxidiert.
11. Was versteht man unter einer Nennspannung?
Normalerweise wird die Spannung einer Zelle mit Hilfe der jeweiligen Redoxpotentiale errechnet. Die
Nennspannung ist ein der Spannung angenäherter Wert zur Identifizierung oder Bezeichnung einer
elektrochemischen Zelle. Die Nennspannung ergibt sich aus dem Produkt der Anzahl der in Reihe
geschalteten Zellen und der Nennspannung der Zelle.
12. Was versteht man unter einem Memory Effekt?
Unter dem Memory-Effekt wird der Kapazitätsverlust einer Batterie bezeichnet, tritt besonders
häufig bei Nickel-Cadmium-Akkus auf. Dies äußert sich in einem frühen Spannungsabfall. Der Akku
scheint sich zu merken (deshalb memory) wie viel Leistung ihm abverlangt wird, bis er wieder
geladen wird. Dieser Effekt beruht auf zwei Vorgängen:
1. Kristallisationsprozess:
a. Beim Aufladen eines Ni-Cd Akkus bilden sich Mikro-Cadmium-Kristalle. Wird der Akku
nur halb entladen, so fördert dies die Bildung von größeren Kristallen. Da diese eine
kleinere Oberfläche haben, als die Mikrokristalle reagieren diese beim Entladen
weniger.
2. Umkristallisation:
a. Alte Ladungsgeräte ignorieren die Kristallisationsvorgänge und laden einen
bestimmten Zeitraum und können somit einen nur halb entladenen Akku überladen.
Dabei kommt es dann zu einer Umkristallisation an der Cadmium-Elektrode. Dieses
hat eine geringere Ausgangsspannung zur Folge
Allgemein lässt sich anmerken, dass der Memory Effekt durch vollständiges Entladen (dauert bei
großen Kristallen länger) und anschließendes genaues Aufladen mit Hilfe eines modernen
Ladegerätes auflösen lässt.
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13.Tiefenentladung
-
Vollentladung eines Akkumulators mit geringer Stromstärke
Die Spannung sinkt dabei unter die die Normalspannung
Die Elektroden werden soweit abgebaut, dass eine Wiederaufladung nicht erfolgen kann.
Eine einzige Tiefenentladung kann einen Akkumulator zerstören
14. Was ist das Prinzip der Kupferradierung?
Die Kupferradierung wird verwendet um z.B. s.g. Kupferstiche zu erhalten, mit dessen Hilfe man ein
Buch drucken kann.
Der Autor nimmt eine Kupferplatte und bedampft diese mit Wachs. In den erhärteten Wachs wird
anschließend das Bild, welches später erstellt werden soll seitenverkehrt eingeritzt. Dann wird diese
in eine Eisen – III – Chlorid-Lösung gestellt und nach wenigen Minuten wieder herausgenommen.
Nach Eintauchen in ein heißes Wasserbad löst dich die Wachsschicht ab und die Kupferplatte kann
mit Druckerschwärze zum Bedrucken einer Papierseite verwendet werden.
Dabei laufen folgende Reaktionen ab:
Reduktion: 𝐹𝑒3+ + 𝑒− → 𝐹𝑒2+
Oxidation: 𝐢𝑒 → 𝐢𝑒2+ + 2𝑒−
Gesamt: 2𝐹𝑒3+ + 𝐢𝑒 → 2𝐹𝑒2+ + 𝐢𝑒2+
Dieses Prinzip funktioniert auch NUR bei der Verwendung von Fe3+-Ionen, da diese ein höheres
Redoxpotential besitzen, als Kupfer.
Fe3+ /Fe: 0,77V
Cu2+/Cu: 0,35V
15. Was ist das Prinzip der Platinenherstellung?
Auch die Platinenherstellung beruht auf dem selben Prinzip. Hierfür wird ein Halbleiter mit Kupfer
bedampft, auf den ein UV-Licht Fotolack aufgetragen wird. Mit Hilfe eines PCs wird vorher das
Schaltbild auf eine Folie gedruckt. Mit Hilfe von UV-Licht wird nun dieses Leiterbild auf die Platine
projiziert. Dadurch wird der Fotolack an den Stellen, wo später der Leier sein soll, erhärtet. Auch
diese Platine wird wieder in eine Eisen(III)-Chlorid-Lösung getaucht, wodurch das Kupfer unter dem
nicht erhärteten Fotolack ionisiert und somit abgelöst wird. Nach diesem Vorgang wird der erhärtete
Fotolack noch mit Hilfe eines Lösungsmittels entfernt. Die Reaktionsgleichungen sind analog zu den
obrigen zu beachten.
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16. Untersuchung einer unbekannten galvanischen Zelle
-
Welches Redoxpotential, Spannung haben die Halbzellen
Kann man die Entladung durch Elektrolyse rückgängig machen
Wenn nein, welche Gase entweichen
Reversibilität nur bei Vorhandensein eines Elektrodenrestes
Kann man das Material der Elektroden bestimmen
17. Die drei untersuchten Akkumulatoren:
Nickel-Cadmium-Akkumulator
Entladung:
Oxidation: 𝐢𝑑 + 2𝑂 𝐻 − → 𝐢𝑑(𝑂𝐻 )2 + 2𝑒−
Reduktion: 2𝑁 𝑖𝑂 𝑂𝐻 + 2𝐻 2 𝑂 + 2𝑒− → 2𝑁 𝑖(𝑂𝐻 )2 + 2𝑂𝐻 −
Redoxreaktion: 2𝑁 𝑖𝑂 𝑂𝐻
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→
+ 2𝐻 2 𝑂 + 𝐢𝑑
𝐢𝑑(𝑂𝐻 )2 + 2𝑁 𝑖(𝑂𝐻 )2 + 2𝑂𝐻 −
←
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Vorteile
- Besonders belastbar und betriebssicher
- Können hohe Ströme aufgrund des
geringen Innenwiderstandes liefern
Nachteile
- Nickel gilt als allergieauslösend
- Cadmium ist giftig und in der EU
verboten
- Großer Memory Effekt
- Kann bei Überhitzung / Überladung
gasen
Anwendungsgebiete:
-
Modellbau, Mobiltelefone, Camcorder, USV
Reaktionsgleichung bei der Gasung:
Bei der Überladung eines NiCd-Akkus kommt es zur Zersetzungsspannung, bei der die Anzihungskräft
zwischen den Elektronen und der Anionen und Kationen im Elektrolyten so groß wird, dass es zur
Zersetzung des Elektrolyten kommt.
Negative Elektrode: 4𝐻 2 𝑂 + 4𝑒− → 2𝐻 2 + 4𝑂𝐻 −
Positive Elektrode: 4𝑂𝐻 − → 2𝐻 2 𝑂 + 𝑂 2 + 4𝑒−
Gesamtreaktion: 2𝐻 2 𝑂 → 2𝐻 2 + 𝑂 2
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Nickel-Metallhydrid-Akkumulator
Entladung:
Oxidation: 2𝑀 𝑒 − 𝐻 + 2𝑂𝐻 − → 2𝑀 𝑒 + 2𝐻 2 𝑂 + 2𝑒−
Reduktion: 2𝑁 𝑖𝑂𝑂𝐻 + 2𝐻 2 𝑂 + 2𝑒− → 2𝑁 𝑖(𝑂𝐻 )2 + 2𝑂𝐻 −
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→
Redoxreaktion: 2𝑀 𝑒 − 𝐻 + 2𝑁 𝑖𝑂𝑂𝐻
2𝑀 𝑒 + 2𝑁 𝑖(𝑂𝐻 )2
←
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Vorteile
- Lange Lebensdauer
- Schnelladefähig
- Hohe Belastbarkeit
- Umweltfreundlich
Nachteile
- Nickel gilt als allergieauslösend
- Großer Memory-Effekt
- Hohe Selbstentladung (z.B. durch
Nebenreaktionen in den Elektroden;
Kurzschlüsse in den Batterien)
Anwendungsgebiete:
-
Hybrid-Autos, Spielzeuge, Kameras, USV
Lithium-Ionen-Akkumulator
Entladung:
Oxidation: πΊπ‘Ÿπ‘Žπ‘π‘•π‘–π‘‘2− ∗2𝐿𝑖+ → πΊπ‘Ÿπ‘Žπ‘π‘•π‘–π‘‘+ 2𝐿𝑖+ + 2𝑒−
Reduktion: 𝑀 𝑛𝑂 2 + 2𝐿𝑖+ + 2𝑒− → Li2 𝑀 𝑛𝑂 2
Redoxreaktion: πΊπ‘Ÿπ‘Žπ‘π‘•π‘–π‘‘2−
Vorteile
- Hohhe Leistungsdichte
- Sehr hohe Spannung
- Keine giftigen Bestandteile
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→
∗2𝐿𝑖+ + 𝑀 𝑛𝑂 2
Graphit + Li2 𝑀 𝑛𝑂 2
←
π΄π‘’π‘“π‘™π‘Žπ‘‘π‘’π‘›π‘”
Nachteile
- Hohe Wärmeentwicklung
- Teuer (Lithium, hermetische
Abkapslung)
- Hohe Selbstentladung (s.o.)
- Schlechte Leistung bei niedriger
Temperatur (Elektrolyt wird starrer)
Anwendungsgebiete:
-
Handys, Camcorders, Digitalkameras, Laptops
© Stefan Pielsticker und Hendrik-Jörn Günther
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