Redoxreaktionen Allgemeines, Definitionen Redoxreaktionen sind Grundlage fü für die chemische EnergieEnergiespeicherung und -umwandlung: Brennstoffzelle Sowohl in der Batterie Technik: als auch in der Natur: Verbrennung Gä ärung alkoholische G Photosynthese Ursprü Ursprünge der Begriffe Oxidation/Reduktion Ursprü Ursprünglich bezeichnete man als Oxidation vor die Reaktion von organischen Stoffen, Metalle etc. mit (Luft (Luft--)Sauerstoff; )Sauerstoff; also die Verbrennung von Holz, Öl, Wachs oder Kohle oder das Rosten von Eisen 4 Fe + 3 O2 → 2 Fe2O3 C + O2 → CO2 Als Reduktion (Zurü (Zurückfü ckführung) bezeichnete man die Gewinnung von Metallen aus ihren Oxiden, z. B.: 2 HgO → 2 Hg + O2 Da es viele ähnliche Prozesse ohne Beteiligung von Sauerstoff gibt, wird der Begriff Oxidation heute weiter gefasst. 1 Heutige Definition von Oxidation/Reduktion Als Oxidation bezeichnet man Prozesse, bei denen ein Atom, Ion oder Molekü Molekül Elektronen abgibt: abgibt: Oxidation = Elektronenabgabe: Dabei ändern ich die Eigenschaften der Materie deutlich: Bsp: Bsp: Kupfer (rot glä glänzendes Metall) geht über in Kupfer(Cu2+)Ionen. 2+ Cu -Ionen bilden mit Anionen Salze oder liegen gelö gelöst vor. Solvatisierte Cu2+-Ionen besitzen Hydrathü Hydrathülle und sind blau gefä gefärbt. Der Prozess ist umkehrbar = reversibel Bei der Reduktion , lä läuft der umgekehrte Vorgang ab; ein Atom, Ion oder Molekü Molekül nimmt Elektronen auf: auf: Reduktion = Elektronenaufnahme: 4.3.2 Redoxreaktion Beispiele Da Elektronen nicht frei existieren, sind Oxidation und Reduktion stets gekoppelt. gekoppelt.Redoxreaktion = Elektronenübergabe: Es kö können auch – je nach Reaktionspartner - mehrere Elektronen übertragen werden. In der Redoxreaktion mü müssen bei der Reduktion genau so viel ElektroElektronen aufgenommen werden, wie bei der Oxidation abgegeben wurden! Daher tauchen in der Gesamtgleichung nie Elektronen auf! Oxidation: Zn → Zn2+ + 2eReduktion: S + 2 e-→ S2Redoxreaktion: Zn + S → Zn2+ + S2- = ZnS Man kann die Redoxreaktion formal in Oxidation und Reduktion unterteilen. Die Teilschritte laufen aber nie einzeln ab! Erhaltung der Masse und Ladung: Auf beiden Seiten der Reaktionspfeile Reaktionspfeile muss die gleiche Anzahl jeder Atomsorte und gleiche Ladung sein. Hinweise: Keine Elektronen "abziehen": Zn - 2e- → Zn2+ Keine halben Molekü : Moleküle ½ Cl 2 Beispiel: Zink + Schwefel: 2 ThermitThermit-Reaktion (eine bekannte Redoxreaktion) Eisenoxidpulver wird mit Aluminiumpulver fein vermischt. Die Reaktion wird mit einer Wunderkerze gezü gezündet. Exotherme Reaktion! Energie wird in Form von Wärme und Licht abgegeben. Wie kann man überprü berprüfen ob das ausgelaufene Metall Eisen ist, und nicht Aluminium? ThermitThermit-VerVerfahren zum Verschweissen von Schienen Knallgasprobe Viele Redoxreaktion laufen exotherm ab, d. h. unter Energieabgabe. Energieabgabe. Eine weitere solche Reaktion ist die KnallgasKnallgas-Probe (auf Wasserstoff) Größ te Knallgasreaktion aller Zeiten? Größte 2 H2 + O2 → 2 H2O + Energie Luftschiff "Hindenburg" Lakehurst 1937 Oxidation: H2 → 2 H+ + 2 eReduktion: O2 + 4 e- → 2 O2Redox: 2 H2 + O2 → 4H+ + 2O2-→ 2H2O H (I. HG) gibt 1 e- ab, O (VI. HG) nimmt 2 e- auf, um Oktettregel zu erfü erfüllen. Beides zweiatomige Gase! 3 Weitere Redoxreaktionen Reduktion von EisenEisen-(II)(II)-oxid zu Eisen: Redox : 2 FeO + C → CO2 + 2 Fe Oxidation : C + 2 O2→ CO2 + 4 e2+ Reduktion: 2 Fe + 4 e → 2 Fe Redoxreaktion ohne Sauerstoff: Redox: 2 Na + Cl2 → 2 NaCl Oxidation: 2·(Na → Na+ + e-) Reduktion: Cl2 + 2 e- → 2 Cl- Na (I. HG) gibt 1 e- ab, Cl (VII. HG) nimmt 1 e- auf, um Oktettregel zu erfü erfüllen. Chlor zweiatomiges Gas. Redoxreaktion mit komplexer Stö Stöchiometrie: chiometrie: Redox: 16 Al + 3 S8→8 Al2S3={2Al3+3S2-} Oxidation: 16·(Al → Al3+ + 3 e-) Reduktion: 3·(S8+16 e-→8S2-) Al (III. HG) gibt 3 e- ab, S (VI. HG) nimmt 2 e- auf, um Oktettregel zu erfü erfüllen. Schwefel als S8-Ring. Die stö stöchiometrischen Faktoren ergeben sich aus der Bilanz der Teilreaktionsschritte. Oxidationsmittel/Reduktionsmittel Ein Stoff, der andere Verbindungen oxidieren (Elektronen entziehen) entziehen) kann, nennt man Oxidationsmittel = Elektronenakzeptor Er selbst wird dabei reduziert! Typische Oxidationsmittel: • Sauerstoff O2 + 4 e-→ 2 O2Cl2 + 2 e-→ 2 Cl• Chlor • Oxoanionen z.B.: MnO4- (Permanganat), Permanganat), Cr2O72- (Dichromat) • Anionen der Halogensauerstoffsä Halogensauerstoffsäuren, z.B. ClO3- (Chlorat) Chlorat) • Edelmetallionen, Edelmetallionen, z. B. Ag+ + e-→ Ag Ein Stoff, der andere Verbindungen reduzieren (Elektronen abgeben) abgeben) kann, nennt man Reduktionsmittel = Elektronendonator Er selbst wird dabei oxidiert! Typische Reduktionsmittel: H2 → 2 H+ + 2 e• Wasserstoff • Zink Zn → Zn2+ + 2e• Kohlenstoff 4 Bauprinzipien und Klassifizierung organischer Verbindungen • Kohlenstoff bildet in der Regel 4 Bindungen zu anderen Atomen aus aus 4 EinfachEinfach-; 1 DoppelDoppel- +2 Einfach; (2 DoppelDoppel-); 1 EinfachEinfach- + 1 DreifachDreifachH H C H H H H C O H H H H C C H O C O C C H • In org. Verb. kö können nahezu beliebig viele CC-Atome verknü verknüpft sein, von einem (s. o.) bis viele Tausend (DSN, Proteine, synth. Polymere) Polymere) • Organische Verbindungen bestehen aus KohlenstoffKohlenstoff-Grundgerü Grundgerüst (z.B. -Kette) und sog. funktionellen Gruppen (Rest = R aus O,N,H, etc.) ⇒ chem. Verhalten CH2 CH2 H3C R CH2 CH2 CH2 • Entsprechend der funktionellen Gruppen Zuordnung zu Stofffamilien Stofffamilien (Alkohole, Carbonsä Carbonsäuren, Amine, ... • Die Stofffamilien lassen sich durch org.org.-chem. chem. Reaktionen auseinander entwickeln, wä während das Grundgerü Grundgerüst oft gleich bleibt. • Molekü Molekülreihen mit sukzessive steigender CC-Anzahl im Grundgerü Grundgerüst, aber gleichen funkt. Gruppen (⇒ (⇒ chem. Verhalten) = Homologe Reihe. Homologe Reihe der Alkane Alkane bestehen aus (geraden o. verzweigten) Ketten von sp3-hybridihybridisierten Kohlenstoffatomen, die mit Wasserstoffatomen abgesä abgesättigt sind. Zwischen den Atomen liegen nur Einfachbindungen (σ (σ-Bindungen) vor. Kurzschreib * Alle Alkane haben Name Summen- Strukturformel Halbstruk-weise ** formel * turformel die Summenformel: H Methan CH4 H C H MethylMethylGruppe H Ethan C2 H6 H H H C C H Propan C3H8 H Butan C4H10 Pentan C5H12 H H H H H H C C C H H3C CH3 H H MethylenMethylenH3C CH2 CH3 H H H H H H C C C C H H H H H H H H H H C C C C C H H H H H CH2 H3C CH2 H H C 3 CH3 CH2 CH2 CH2 CH3 CnH2n+2 Mit jedem weiteren C-Atom kommt eine Methylengruppe -CH2- dazu. ** Die KurzschreibKurzschreibweise zeigt nur die C-C-Bindungen. C6H14 Hexan C7H16 Heptan C8H18 Octan C9H20 Nonan C10H22 Decan 5 Isomerie Konstitutionsisomerie der Alkane Kohlenwasserstoffe mit mehr als 3 CC-Atomen können verzweigte Ketten bilden. Ab Butan mehrere Isomere gleicher Summenformel; unterschiedliche Konnektivitä Konnektivität = KonstituionsKonstituions-Isomerie. Isomerie. Chemisch und physikalisch unterschiedliches Verhalten. Mehr CC-Atome ⇒ exponentiell mehr Isomere. Das Auftreten unterschiedlicher Substanzen mit gleicher Summenformel wird als Isomerie bezeichnet, die Verbindungen selbst als Isomere n-Butan Summenformel iso-Butan 2-Methyl-propan 2,2-Dimethyl-propan C4H10 C5H12 C4H10 Strukturformel H H H H H C C C C H H H H H H H H C H C H H C C MethinMethin- H H H neo-Pentan H H H H H C H H C C C H H C H H H H quartäres C-Atom 5.2 Aliphatische Kohlenwasserstoffe 5.2.1 Alkane: chemische Struktur 1858 Friedrich Kekulé Kekulé: Vierbindigkeit Molekülorbitalmodell des Methan (CH4) des Kohlestoffs; bindet 4 einbindige Atome. Tetraedrische Ausrichtung (109° (109°-Winkel) 1874 von van't Hoff postuliert, spä später exp. exp. bestä bestätigt. Erklä Erklärung durch Hybridisierung: Das s, px, px, py, py, pzpz-Orbitale → 4 energiegleiche sp3-Hybridorb. sp3-hybridisierter Kohlenstoff kann falsches MO-Modell Tetraedermodell 4 EinfachEinfach-(σ-)Bindungen ausbilden. Ethan: Stereochemische Schreibweise σ-Bindungen sind drehbar 6 Funktionelle Gruppen - Übersicht Bindungen in KW unpolar. Sind Heteroatome (O, N, S,...) gebunden ⇒ polare Bindungen ⇒ reaktive, funktionelle Gruppen Vielzahl org. Verb. mit unterschiedlichen Eigenschaften+Reaktionen Funktionelle Gruppen Funktionelle Gruppen mit mit Einfachbindungen C=O-Doppelbindung Ersetzt man in Wasser H- durch Alkylrest ⇒ Alkohol O O H R H Aldehyde O H R R Thiole (Mercaptane) Thioether S S R (Carbonyl-Verbindungen) zwei Alkylreste ⇒ Ether R H Ketone Carbonsäuren R Funktionelle Gruppen bestimmen phys. Eigenschaften: (Schmelz(Schmelz-, Siedepunkt, Lö Löslichkeit) und die chem. Eigensch. Eigensch. (Reaktionen) Amine R H N N R R R H N H R R 5.3.1 Alkohole: Chemische Struktur Alkohole besitzen mindestens eine HydroxylHydroxyl-Gruppe (-OH), an ein Kohlenstoffatom gebunden, das keine weitere funktionelle Gruppe trä trägt. δ- δ+ R-O-H Abhä Abhängig davon, wieviele weitere CC-Atome gebunden sind, unterscheidet man primä primäre, sekundä sekundäre und tertiä tertiäre Alkohole: 1-Butanol 2-Butanol tert.-Butanol primär sekundär tertiär 7 Nachweis von Alkohol im Teströ Teströhrchen Frü Früher wurde bei Verkehrskontrollen Alkohol nachgewiesen durch Grü Grünfä nfärbung im Pusterö Pusteröhrchen: -I +VI +I +III Redoxreaktion: Ethanol wird oxidiert zum Acetaldehyd Das gelbgelb-orange Dichromat wird zum grü grünen Chrom (III) reduziert. Der Alkohol wird oxidiert nicht durch Sauerstoffaufnahme (Oxigenierung), sondern durch Entzug von 2 Wasserstoffatomen (Dehydrogenierung). Das Produkt ist ein Aldehyd (Alcoholus (Alcoholus dehydrogenatus) dehydrogenatus) Reaktionen der Alkohole Oxidierbarkeit von Alkoholen Primä Primäre Alkohole lassen über das Aldehyd weiter bis zur Carbonsä Carbonsäure oxidieren; Sekundä Sekundäre nur bis zum Keton; Tertiä Tertiäre Alkohole können nicht oxidiert werden, weil der Wasserstoff fü für die Dehydrierung fehlt. 8