Umgang mit Zellen und Zellkulturen

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Universität und Universitätsspital Zürich
Umgang mit Zellen und Zellkulturen
Umgang mit Zellen
und Zellkulturen
•
•
•
Eigenschaften von Zellkulturen
Einstufung in Gruppen und
Klassen
Arbeitspraktiken
Ursula Jenal
Jenal & Partners Biosafety Consulting
[email protected]
HELA Zellen
http://www.microscopyu.com/staticgallery/dicphasecontrast/helapc.html
Jenal & Partners Biosafety Consulting
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Definitionen
• Primäre Zellen
– direkt aus Gewebe
entnommen
• Etablierte Zelllinie
– über mehrere
Passagen
gezüchtet und
untersucht
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Definitionen
• Kontinuierliche Zelllinie: immortalisierte Zellen
vermehren sich kontinuierlich
Seneszenz
 Virusinfektion
 Chemikalien
 aus Tumor
proliferativer
Stimulus
Proliferation
Apopotose
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Eigenschaften von tierischen und
menschlichen primären Zellen und etablierten
Zelllinien
• getrennt von der Ursprungsumgebung
• gehalten unter künstlichen
Bedingungen
• empfindlich auf Störungen
• ideale Nahrungsgrundlage
für Mikroorganismen
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Eigenschaft von Zellkulturen:
‘Beherbergung’ pathogener Mikroorganismen
Zellen von Vögeln und
Invertebraten
gut charakterisierte und
stabile Zelllinien
Säugerzellen
kontinuierliche Zelllinien
Affenzellen
primäre Zellen
Menschenzellen
Risiko
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Risiko
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Eigenschaft von Zellkulturen:
‘Beherbergung’ pathogener Mikroorganismen
Peripheres
Blut
Risiko
lymphoide
Zellen
neuronale
Zellen
Endothelzellen
Darmepithelzellen
Epithelzellen
Fibroblasten
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Herkunft der pathogener Mikroorganismen
• Herkunft: aus getestetem oder ungetestetem Gewebe
- grosse Differenzen
- 15% falsch identifiziert oder falsch beschrieben
- Kontamination mit unbekannten Viren (Squirrel Monkey Retrovirus 1-3%)
• Kontamination während der Arbeit:
- Kreuzkontamination mit anderen Zellen
- von Laborpersonal
- aus kontaminierten Medien
- Kontamination mit Mycoplasma:
- primäre Zellen 1-5%,
- kontinuierliche Zelllinien – 35%
• Kulturbedingungen (Nährstoffe, Wachstumsfaktoren) und Zellalterung
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Erythrozyten mit Mycoplasma Abdrücken
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Eigenschaft von Zellkulturen:
Risiko-reiche Inserts
• Sequenzen für Proteine mit
transformierenden Eigenschaften
(aktiviert oder nicht aktiviert)
Cytokine, Hormone, Fachstumsfaktoren,
Antigene
- 1 Fall von Tumorformation nach Nadelstich
mit Onkogen-exprimierender Zelllinie)
• Endogene retrovirale Sequenzes, ERV
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ERV Promoteraktivität in Zelllinien
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Grundlage zur Einstufung von Zellkulturen
WHO biosafety guidelines
Verwende Praktiken der Sicherheitsstufe 2
wenn über die Zellen nur limitierte
Information vorhanden ist.
Empfehlung der EFBS zum sicheren Umgang
mit menschlichen und tierischen Zellen und Zellkulturen
http://www.efbs.admin.ch/fileadmin/efbsdateien/dokumentation/empfehlungen/10_Zellkulturen_EFBS_E.pdf
http://www.biosicherheit.zh.ch/internet/bd/awel/awb/bs/de/sbs_dokumente.html
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Risikobewertung von Zellkulturen
1.
Risikogruppe
Quelle,
Zertifikate,
Eigenschaften,
Wissensstand
+
?
Risiko
2.
Art der Tätigkeit,
Gentechnische
Veränderung,
Kombination mit Vektoren,
Umfang,
Kulturbedingungen
G1
= vernachlässigbar
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G2
klein
10
+
3.
Qualitätssicherung
Qualitätskontrolle
Gute Laborpraxis
G3
G4
mittel
hoch
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Grundlage zur Einstufung von Zellkulturen
Information
Klasse 1
BSL1
Risiko
Qualitätskontrolle
Klasse 2
BSL2
Sichere
Anwendungspraxis
Reinraum
No way !!!
BSL1/BSL2
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Einstufung von Zellen gemäss Art der Zellen
Primäre Zellen und Zelllinien, mit Verdacht auf eine Infektion mit
einem spezifischen pathogenen Mikroorganismus.
Gruppe
gemäss
pathogen
Primäre Zellen und Zelllinien, bei denen eine Infektion nicht
ausgeschlossen werden kann.
2
Primäre Zellen und Zelllinien, Infektion mit einem pathogenen
Mikroorganismus mit grösster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen.
1
Identifizierte und gut charakterisierte Zelllinien.
1
Identifizierte und gut charakterisierte Zelllinien oder primäre Zellen,
mit einem spezifischen pathogenen Mikroorganismus infiziert.
Humane Zellen mit Gensequenzen, die einen schädlichen Effekt
haben könnten, wenn sie exprimiert werden (auch unter nicht
gewöhnlichen Kulturbedingungen).
Zellen, die potentiell schädliche Gensequenzen enthalten, diese aber
nicht exprimieren können.
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gemäss
Pathogen
2
1, wenn
pathogenfrei
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Einstufung von Tätigkeiten mit
Zellen und Zellkulturen
Klasse
Kulturen von charakterisierten Zellen
der Gruppen 1 – 3
Klasse gemäss Gruppe der Zellen, bzw.
des pathogenen Mikroorganismus
Produktion von Viren oder viralen
Vektoren auf Zellkulturen
Klasse gemäss Gruppe des Vektors oder
Virus
Kultur von Zellen mit unzureichender
Charakterisierung oder mit Verdacht
auf Infektion mit pathogenen
Mikroorganismen
- Klasse 2
- Klasse 3 (bei Verdacht auf Mikroorganismen der Gruppe 3)
Kultivierung von Zellen mit
gentechnischen Veränderungen
Klasse gemäss Bewertung des Risikos der
Zellen, Vektoren und Inserts
Analyse von Zellen ohne Kultivierung
Anforderungen der SAMV zum Schutz vor
Exposition gegenüber potentiell
infektiösem Material befolgen
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Arbeitspraxis zur Verhinderung von
Kontaminationen mit Mikroorganismen

Einhalten bzw. Überprüfen bester Laborpraxis (zertifizierter Materialien,
persönlicher Hygiene, Dekontamination, biologische Sicherheitswerkbank
Klasse II);

Master- und Arbeitszellbanken mit tiefen seriellen Überimpfungszahlen;

so wenig wie möglich Antibiotika verwenden;

routinemässiges Testen der verwendeten Zelllinien zur Authentifikation;

routinemässiges Testen der verwendeten Zelllinien zum Nachweis von
Kontaminationen, bzw. zur Bestätigung des Fehlens von Kontaminationen;

für gewisse Institutionen GMP-Methoden (good manufacturing practice).
Biosicherheit
Personal, Mensch, Umwelt
!
Qualitätssicherheit
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Produkte-, bzw. Forschungsqualität
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Test zum Nachweis von kontaminierenden
Mikroorganismen

Beim Einkauf/Bezug von Zellen ein
Zertifikat bzw. Nachweis für Überprüfung
auf Mikroorgnismen verlangen

Zelllkulturen regelmässig unter dem
Mikroskop auf ihre Morphologie überprüfen

Wachstumskurve beobachten

Prallelkultur (aus Masterzellbank) ohne
Antibiotika ‘mitlaufen’ lassen;

Kulturen regelmässig auf Mykoplasmen
überprüfen (z.B. Fluoreszenzfarbstoff);

Isoenzym-Authentifizierungskit

DNA-Fingerprinting

so wenig wie möglich Antibiotika
verwenden;
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Test zum Nachweis von kontaminierenden
Mikroorganismen
DSMZ Testangebote
 DSMZ Service
Broth-agar microbiological culture method
Mycoplasma testing and elimination Polymerase chain reaction
Cell culturing for mycoplasma testing (if applicable)
Mycoplasma elimination and verification
150,00 €
150,00 €
150,00 €
1.500,00 €
Authentication of human cell lines Multiplex PCR single locus analysis (per sample)
150 €
Polymerase chain reaction (per virus out of 8
150 €
viruses: EBV, HBV, HCV, HIV-1, HIV-2, HTLV-I/-II,
Detection of viruses:
SMRV, XMRV)
Cell culturing for virus testing
150 €
PCR detection of human and animal species of the panel of
DSMZ cell bank
150 €
Detection or verification of species One to three samples (per PCR-assay)
Four to six samples (per PCR-assay)
200 €
PCR detection of monkey cell lines
Inquire
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FRAGEN ?
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