ARD-MORGENMAGAZIN - SERVICE 11.03.2013 THEMA: RÖNTGEN UND CO. Autor: Frank Aheimer EXPERTE: AXEL GOßMANN FUNKTION: CHEFARZT RADIOLOGIE _____________________________________________________________________ Zu den bildgebenden Verfahren in der medizinischen Diagnostik gehören zum Beispiel Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen sowie Computertomografien (CT), Magnetresonanztomografien (MRT) und die Angiografie. Durch solche Verfahren können anatomische Veränderungen im Körper dargestellt werden. Dadurch werden zum Beispiel Knochenbrüche, Krebs oder innere Verletzungen sichtbar. Einige bildgebende Verfahren wie die Szintigrafie oder die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) dienen dazu, bestimmte Stoffwechselvorgänge im Körper darzustellen, etwa um Hinweise auf entzündetes Gewebe oder Krebs zu liefern. Beim Röntgen kann die Belastung mit Röntgenstrahlen von Untersuchung zu Untersuchung sehr unterschiedlich sein. Während für das Röntgen eines Zahns nur wenig Strahlung nötig ist, liegt sie bei einer Computertomografie um ein Vielfaches höher. Aus Strahlenschutzgründen sollte jede unnötige Strahlenbelastung vermieden werden. Da es eine untere medizinische Grenze für mögliche Schäden bisher nicht gibt, muss jeder selber die Entscheidung für oder gegen eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen sorgsam treffen. Computertomografie Eine Computertomografie, oder kurz CT genannt, ist eine spezielle Röntgenuntersuchung. Dabei rotiert eine Röntgenquelle um die ausgewählte Körperregion und es wird aus unterschiedlichen Richtungen die Absorption des Röntgenstrahls gemessen. Ein Computer setzt die gesammelten Daten zusammen. So erhält man ein zweidimensionales Schnittbild der jeweiligen Körperregion. Eine CT-Aufnahme verursacht, wie jede andere Röntgenuntersuchung, eine Strahlenbelastung des Patienten. Mammografie Als Mammografie bezeichnet man die Röntgenuntersuchung der Brust. Sie wird zur weiteren Abklärung bei einem Tumorverdacht, z. B. bei einem tastbaren Knoten in der Brust, und zur Früherkennung von Brustkrebs bei Frauen eingesetzt. Bei der Untersuchung wird die Brust zwischen eine strahlendurchlässige Plexiglasscheibe und den Röntgendetektor gelegt und kurz zusammengedrückt. Eine Mammografie geht wie jede andere Röntgenuntersuchung mit einer Strahlenbelastung einher. Für Frauen zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr ist die Mammografie in Deutschland Bestandteil des Krebsfrüherkennungsprogramms. Magnetresonanztomografie Die Magnetresonanztomografie, kurz MRT ist eine bildgebende Untersuchung, bei der Schichtbilder erstellt werden. Die Methode arbeitet mit Magnetfeldern und Radiowellen und misst wie stark die Protonen des Körpers durch einen starken Magneten ausgelenkt werden. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchungen ist beim MRT der Patient keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Ultraschall Mit einer Ultraschalluntersuchung (Sonografie) kann das Innere des Körpers sichtbar gemacht werden. Dazu werden Schallwellen oberhalb des menschlichen Hörbereichs verwendet, deren „Echos“ sich in Bilder umwandeln lassen. Das Ultraschallgerät macht aus dem Echo auf einem Leuchtschirm ein räumliches Abbild der untersuchten Körper- ARD-MORGENMAGAZIN - SERVICE 11.03.2013 -2- region. Typische Einsatzgebiete der Sonografie sind unter anderem Schwangerschaftsdiagnostik, Diagnostik von Erkrankungen des Bauchraums wie Gallen- und Nierenerkrankungen sowie Schilddrüsen- und Gefäßuntersuchungen. Szintigrafie Eine Szintigrafie ist eine Untersuchungsmethode, mit der man ermitteln kann, wie aktiv der Stoffwechsel eines bestimmten Organes oder Gewebes ist. Bei der Untersuchung wird eine schwach radioaktive Substanz in eine Vene gespritzt. Diese Substanz gelangt über das Blut auch in das zu untersuchende Organ oder Gewebe. Über eine spezielle Kamera wird die Strahlung, die von der radioaktiven Substanz ausgeht, mithilfe eines Kristalls erfasst: Der Kristall erzeugt jedes Mal einen Lichtblitz, wenn ein Strahlungsteilchen auf den Kristall auftrifft. Diese Lichtblitze werden elektronisch erfasst und zu einem Bild zusammengesetzt. Die Szintigrafie wird beispielsweise zur Untersuchung der Schilddrüse, des Skeletts oder des Herzens eingesetzt. Dies Verfahren verursacht eine radioaktive Belastung des Patienten. Positronen-Emissions-Tomografie Die Positronen-Emissions-Tomografie, kurz PET ist eine bildgebende Untersuchung, bei der mehrere Schichtbilder erstellt werden. Die Methode arbeitet mit einer schwach radioaktiven Substanz. Diese Substanz wird in eine Armvene gespritzt und verteilt sich über das Blut im Körper. Das PET-Gerät kann den Weg dieser Substanz im Körper genau verfolgen und die ausgesendete Strahlung messen. Mithilfe der PET kann man ermitteln, wie aktiv der Stoffwechsel eines Gewebes ist, und insbesondere Gewebe mit hohem Energiebedarf darstellen – beispielsweise das Gehirn oder Herzmuskelzellen, aber auch entzündetes Gewebe oder Tumoren. Bei einer PET wird der Patient radioaktiv belastet. Strahlenbelastung Röntgenuntersuchungen belasten den Körper mit Röntgenstrahlen. Sie sollten daher nur durchgeführt werden, wenn sie wirklich notwendig sind. Bei einer PET oder einer Szintigrafie werden Stoffe verwendet, die im Körper sehr schnell zerfallen und zügig über die Nieren wieder ausgeschieden werden. Dies geht noch schneller, wenn man viel trinkt. Die Halbwertszeit des am häufigsten verwendeten radioaktiv markierten Zuckers FDG (Fluor-Desoxydier-Glukose) beträgt knapp zwei Stunden. Das heißt, nach circa 110 Minuten ist nur noch die Hälfte der Radioaktivität vorhanden, nach vier Stunden noch ein Viertel und so weiter. Die Strahlenbelastung bei einer PET-Untersuchung, oder einer Szintigrafie ist gering und ähnelt anderen Röntgenuntersuchungen wie etwa einer Computertomografie. Eine einzige PET ist ungefähr mit einer Strahlenbelastung verbunden, der ein Mensch in einem Jahr durch die natürliche Strahlung in der Umwelt ausgesetzt ist. Weitere Informationen: Kliniken der Stadt Köln http://www.kliniken-koeln.de/Radiologie_Startseite.htm Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen www.gesundheitsinfomation.de Faktencheck Gesundheit ARD-MORGENMAGAZIN - SERVICE 11.03.2013 -3- https://faktencheck-gesundheit.de/tipps-und-hilfen-fuer-patienten/untersuchungen-und-befunde/infos-zuroentgen-ct-und-mrt/