Young Panda-Aktuell, Ausgabe 03.2015

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Geheimnisse
der
Tiefsee
young-panda.de
Eine gewaltige Fontäne aus
Wasserdampf schießt aus dem Atemloch des
Pottwals. Dann taucht der 20 Meter lange und 50
Tonnen schwere ­Riese mit bis zu 30 Stundenkilometern ­hinab – 300,
800, 1.500 und bis fast 3.000 Meter in die schwarze, ­kalte Tiefsee.
Der Meeressäuger sucht Beute, große Beute.
Liebes Young Panda-Mitglied,
Paddys
Tauchfahrt
Achtung, ­alle Luken dicht und los geht’s: ­U-Boot ­Paddy 1 geht auf
Tauchgang in die Unter­welt. Wie in ­einem Fahrstuhl ­sausen wir
­ab­wärts ins Dunkle.
40 m
bist du schon mal im Schwimmbad
bis zum Boden herunter getaucht?
Dann hast du bestimmt den Druck
auf den ­Ohren gemerkt. Und das schon bei ein oder zwei ­Metern
Wasser­tiefe. Je tiefer du im offenen Meer tauchst, ­desto stärker
wird der ­Wasserdruck. In der Tiefsee bei 1.000 Metern ­lasten
auf jedem Quadratzentimeter deines ­Körpers – das ist etwa
so groß wie dein Daumennagel – ­bereits 100 ­Kilogramm. In
10.000 Metern Tiefe sind es ­sogar 1.000 ­Kilogramm, also eine
Tonne – das ist das ­Gewicht eines Autos!
Außerdem ist es stockfinster und eisig kalt. Brrr! Kein
Wunder, dass bislang erst wenige Forscher die
Tiefsee erkundet haben, obwohl sie sich
über fast die Hälfte unseres Planeten
erstreckt.
Umso spannender ist das,
was wir bereits wissen: Trotz
­Dunkelheit, ­Kälte und ­hohem
Druck leben in tausenden
­Metern Wasser­tiefe offenbar
­eine ganze Menge Tiere. Viele
von ­ihnen sehen ganz merkwürdig
oder gruselig aus, sind aber nicht
viel ­größer als ein Goldfisch. Andere
hingegen sind gewaltig groß – so wie der
Pottwal und der Riesenkalmar.
Einige kannst du dir jetzt ganz nah
­anschauen – auf unserer Tauchfahrt
ins Abenteuer. Bitte einsteigen in Paddys
Unterwasser­forschungsboot!
Und ab geht’s in die Tiefsee.
Viel Spaß dabei
wünscht dir
40 Meter Wasser t iefe: So tief kann ein trainierter Sportler mit
Weil das nicht allzu viel ist, leben in der
­Aus­rüstung tauchen.
Tiefsee meist viel weniger Tiere als in
93 Meter tief ist die Nordsee im ­Durchschnitt.
den Flachmeeren.
In bis zu 200 Meter Wassertiefe leben vermutlich die meisten Tierarten
Auch deshalb, weil mit der ­Tiefe der
der Ozeane.
Druck ansteigt: Die meisten ­Tiere be­
300 m stehen deshalb vor allem aus ­Wasser,
300 Meter: Hier wird es völlig finster, für viele Forscher beginnt ab hier
die Tiefsee.
denn das lässt sich nicht zusammen­
500 Meter tief taucht der ­Kaiserpinguin.
drücken. Wie der wabbe­
Seeteufel leben bis zu 1.000 Meter tief
700 Meter tief können Robben tauchen.
lige Blobfisch. Er wartet,
und saugen Beutefische in ihr Maul.
Jetzt sind wir 1.000 Meter unter dem Mee­
im ­Boden vergraben, auf
resspiegel. Aus den Bullaugen siehst du jetzt in
­vorbeikriechende Beutetiere
unserem Scheinwerferlicht ein dichtes Schnee­
wie Krebse und Seeigel. So ver­
gestöber.
braucht er nur ­wenig Energie.
Das sind alles kleine Reste toter ­Tiere und
Linkes Bullauge: RotPflanzen aus den oberen Meeresstockwerken.
barsch, Blauhecht und
Dieses Essen von oben ist die wichtigste Nah­
Grenadierfisch. Die ­werden
rungsquelle, von ihr leben viele Tiere der Tief­
langsam selten, weil sie zu
see, vor allem Mikroorganismen,
häufig gefischt werden. Da ist
Pilze, Würmer und Krebse.
ein Sägebauch! Der wird bis
Rote
­Tiefseekrabbe
Damit sie nicht vielleicht ihr ­Leben
lang suchen müssen, dockt beim
Anglerfisch das winzige Männchen,
sobald es ein Weibchen gefunden
hat, auf dessen Rücken an und wächst
an ihm für immer fest.
1.500 Meter:
Und wie finden
Raubfische in der
Dunkelheit ihre
Beute? Mit Licht!
Wie der TiefseeAnglerfisch: Er hat
eine „Angelrute“
auf seiner Stirn, de­
ren Ende leuchtend
vor seinem großen
Maul baumelt. Die­
sen „­Leckerbissen“
wollen sich ­kleinere
­Fische gerne
1.500 m
Fangzahnfische
werden zwar nur
bis zu 16 Zenti­
meter groß,
können aber
Beute ver­
schlingen,
die fast so
groß sind
wie sie
selbst.
zu 150 Jahre alt! Und ein Fangzahnfisch. Der nur 6 bis 16 Zenti­meter
­lange Knirps frisst Fische und ­Kalmare,
die so groß sind wie er und schlingt sie
am Stück herunter! Fangzahnfische
­leben bis in 5.000 Metern Tiefe.
1.200 Meter: So tief können ­Weiße
Haie ­tauchen.
Tödliche Lichter
s­ chnappen, kommen vom
weitem angeschwommen
und landen prompt in der
Falle – also im AnglerfischMagen.
In der Tiefsee arbeiten
­viele ­Fische mit Beleuch­
Dich hab ich gleich:
tung. Der ­Viperfisch lockt
Ein Viperfisch jagt
einen Beilfisch.
Beutetiere mit Blitzen und
Funkeln in sein Maul. Auch
zur Tarnung oder – wie beim Riesenkalmar – zur Paarung machen Tiefseetiere
Licht. Das können sie mit Hilfe körpereigener Bakterien. Wissenschaftler nennen
das Biolumineszenz.
1.500 Meter: Bis hier hinunter können Meeresschildkröten tauchen.
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