Exkursion am 25.10.2010 Ottenhöfen am Randschwarzwald – Der Geologische Rundwanderweg (Felsenweg) Um 08:45 Uhr trafen wir uns am Offenburger Bahnhof, um mit dem Zug über Achern nach Ottenhöfen zu fahren, wo uns der Felsenweg erwartete. Die Entstehung dieses Gebietes fand vor ca. 320 Mio. Jahren im Erdzeitalter des Paläozoikums in den Formationen des Devons, Karbons und Perms statt (von alt nach jung). In diesem Zeitalter war die Gegend von Vulkanismus geprägt. Man findet heute noch verfaltete Gneise aus dem Karbon und Granitintrusionen und an sehr wenigen Stellen (wie z.B. Ottenhöfen oder Hohengeroldseck) sogar Porphyre (rotes magmatisches Gestein), aus dem das Grundgebirge des Schwarzwaldes besteht. Sie bestehen aus hartem Gestein und sind als Folgen der variskischen Gebirgsbildung im Paläozoikum entstanden. Am Ende der variskischen Gebirgsbildung war der Schwarzwald wahrscheinlich ein Hochgebirge, das nach der Kontinentalkollision von Laurussia und Gondwana entstanden ist. In den folgenden Jahrmillionen wurde er jedoch so stark erodiert, bis nur noch eine sogenannte permische Rumpffläche übrig blieb. Das sich später aus dimenten Deckgebirge mesozoischen darauf wurde Se- ablagernde an vielen Stellen ebenfalls schon vollständig erodiert. Während unserer Wanderung trafen wir auf verschiedene Gesteine mit typischen Merkmalen von Verwitterungsformen. So fanden wir Felsbereiche, die durch Exfoliation, der Schalenablösung Oberfläche, an der durch Druckentlastung oder Frostsprengung ihre charakteristischen Formen erhalten haben und auch Felsen, an denen u.a. durch Abgrusung eine charakteristische Wollsackverwitterung von Granit stattgefunden hat. Letztgenannte Verwitterungsform mit Kernsprüngen konnten wir z.B. beim Stierfelsen beobachten. Bei ihr entstanden durch physikalische Verwitterung Fugen, Risse oder Klüfte, an denen die chemische Verwitterung ansetzte und die Ecken abgerundete. Bleibt Wasser in Fugen und Mulden des Gesteins chemische zurück, wird Verwitterung die noch verstärkt. Unsere erste Station befand sich am Steinbruch Rösch, in dem bis zum 20. Jahrhundert Steine abgebaut wurden. Die Steilheit der Wand lässt darauf schließen, dass das Gestein geologisch und geomorphisch sehr hart sein muss. Es handelt sich um Porphyr. Man benutzte ihn als Schotter für den Straßen- und Gleisbau. Porphyre entstehen, wenn Magma aufsteigt und bei der Abkühlung oberflächennah auskristallisiert. Dieses rote Gestein besitzt eine einheitliche Grundmasse mit einzelnen Einsprenglingen. Beim Aufschlagen eines Porphyrs mit dem Hammer vor Ort konnten wir in seinem Inneren Feldspat erkennen. Beim Betrachten der Bruchstücke waren entweder kleinere Mineralstücke zu erkennen, wenn der Porphyr schneller erkaltet ist. Größere Kristalle hatten sich nur gebildet, wenn die Masse langsamer abkühlte und sich so größere Mineralkomplexe bilden konnten. Je größer die Minerale, desto langsamer ist das Gestein erkaltet. Bei unseren nächsten Stationen, dem Sessel- und dem Spitzfelsen, handelt es sich um Teile eines gesprengten Vulkanschlots, dessen Schlotbrekzien auf vulkanische Aktivitäten vor ca. 260 Mio. Jahren hindeuten. Der Breitfelsen war eine Art Stopfen des Vulkans und bildet den höchsten Punkt, welcher heute einen Ausblick auf die Landschaft bietet und von Pause auf dem Vulkanstotzen dem man auch die landwirtschaftliche Nutzung in der Umgebung überschauen kann. Wegen des feuchten und kalten Klimas und des dünnen Bodens wird kaum Ackerbau betrieben. Deswegen wird entweder Wein angebaut (jedoch nur in Gunstlagen z.B an südwestexponierten Hängen) oder Viehzucht betrieben. Im Bereich des Breitfelsen wachsen viele Kiefern, da das feucht-kalte Klima ideal für ihr Wachstum ist. Sie kommen auch mit relativ wenigen Nährstoffen aus. Dies ist verwittuerungsresistenten notwendig, Steine da kaum die zersetzt werden und der Boden somit kaum Nährstoffe erhält. Am Ende unserer Wanderung kamen wir wieder am Bahnhof in Ottenhöfen an und fuhren zurück nach Offenburg.