#18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:22 Uhr Seite U1 Ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de Mahlzeit! Wie Wie gesund gesund ist ist Fast Fast Food? Food? Fast Food Eure Lieblingssnacks auf dem Prüfstand Essen auf die Schnelle #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:21 Uhr Seite U2 Wo gehen wir hin? „…nach der Schule oder nach dem Kino.“ Mittwoch haben wir nachmittags Sport. Mit dem Bus die ganze Tour nach Hause und wieder zurück lohnt sich nicht für die zwei Stunden. Manchmal gehe ich mit zu einer Freundin, aber meistens landen wir im Fast Food-Restaurant. Das Essen ist ganz okay, aber darum geht es eigentlich weniger. Wir sind immer zu mehreren und haben eine Menge Spaß zusammen. Keiner regt sich auf, wenn du eine Stunde da sitzt und in der ganzen Zeit nur eine Cola trinkst – in welchem Restaurant gibt’s das schon? Auch wenn’s mal etwas lauter wird, wirst du nicht gleich schief angeguckt. Ob das Essen besonders gesund ist? Kann ich nicht beurteilen. Aber „…immer gemeinsam mit Freunden.“ eines ist sicher: Wenn ich mir statt dessen beim Bäcker ein Teilchen holen würde, wäre das bestimmt nicht gesünder. Und im übrigen: Es ist nur einmal die Woche Mittwoch. Die übrigen Tage esse ich ja genügend andere Sachen. Und noch etwas: Wenn du abends spät aus dem Kino kommst und hungrig bist und auch noch kurz zusammensitzen möchtest, hast du doch nur zwei Möglichkeiten: entweder in so einen gutbürgerlichen Laden, womöglich mit Stammtisch, oder hier hin. Na, dann schon lieber hier! Obwohl, wenn man’s genau nimmt: könnte man unsere Mittwochsrunde etwa auch schon als Stammtisch bezeichnen? „…nicht gerade billig, aber auch nicht zu teuer.“ #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:21 Uhr Seite 3 „Es geht so schön schnell hier.“ „…ungefähr einmal pro Woche.“ „Ich nehm’ immer das Gleiche.“ #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:21 Uhr Seite 4 Mmh, fette Fast Food hat nicht den Ruf, besonders vollwertig zu sein. Wenn es nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung geht, sind die meisten Fast Food-Kombinationen keine günstigen Hauptmahlzeiten: zu wenig Mineralien, Ballaststoffe und Vitamine; zu viel Kalorien, Fett, Zucker und Salz. Dennoch besteht kein Grund zur Panik. Mit etwas Überlegung lassen sich auch aus den gängigen Fast Food-Bestandteilen ganz ordentliche Mahlzeiten zusammenstellen. Auf die Auswahl kommt es an. besser nicht besser Currywurst, Bratwurst Pommes Frites Cola, Limo frittiertes Geflügelfleisch Rohkostsalate Mineralwasser, ungezuckerten Fruchtsaft Milchshake Croissants, Kuchen Weißbrot, -brötchen Vollmilch Vollkornbrötchen Vollkornbrot, -brötchen Ab und zu eine Mahlzeit aus der Gruppe der weniger empfehlenswerten Produkte schadet bestimmt nicht. Viele solcher Menüs in der Woche sind bestimmt nicht günstig. Wie jede einseitige Ernährungsform kann auch die große Schwäche für Fast Food auf Dauer zu einem Mangel an speziellen Nährstoffen und zu Übergewicht führen. Deshalb an anderer Stelle für Ausgleich sorgen: Vollkornprodukte liefern Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine. Quark und Joghurt liefern Calzium. Frisches Obst und Gemüse liefern Vitamine, Folsäure und Ballaststoffe. Das isst Viktor: Pizza-Salami und Limo Das meint die Ernährungsberaterin: Eine durchschnittliche Pizza liefert so viele Kalorien wie ein doppelter Hamburger. Wer statt der Wurst einen Belag mit Gemüse wählt, spart Kalorien und erhält zusätzliche Nähr- und Ballaststoffe. Ein Saft an Stelle der Limo spart zudem Zucker und bringt weitere Vitamine. Das isst Anna: Doppelter Hamburger mit Pommes und Cola. Das meint die Ernährungsberaterin: Der Hamburger liefert ausreichend Eisen. Ansonsten enthält diese Mahlzeit vor allem leere Kalorien in Form von Fett und Zucker und bietet im Verhältnis dazu nur wenig Mineralstoffe und Vitamine. Durch ein paar Änderungen lässt sich das Nährwertangebot verbessern: Ein einfacher Hamburger enthält weniger Kalorien. Dazu Salat statt Pommes. Das bringt Ballaststoffe und Mineralien. Statt Cola Orangensaft oder Milch. Der Saft sorgt für Vitamine und Milch ist ein wichtiger Calziumlieferant, beide enthalten wesentlich weniger Zucker. #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:21 Uhr Seite 5 e Snacks! Das isst Vanessa: Fritiertes Hühnerfleisch, Pommes und Salat Das meint die Ernährungsberaterin: Eine gute Wahl! Salat und Orangensaft ergänzen Nährstoffe und Vitamine, die beim Fleisch und den Pommes fehlen. Mein Tipp: Beim nächsten Mal die Pommes einfach weglassen. Fette und süße Saucen sparsam dosieren, dann stimmen auch die Kalorien. #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:21 Uhr Seite 6 Alles da? Wer um 11 Uhr abends Hunger bekommt, geht an den Kühlschrank. Wir haben mal nachgeschaut, was drin steht. Es soll ja Leute geben, die keinen Fernseher zu Hause haben, oder keine Waschmaschine. Aber keinen Kühlschrank? Die Kühlschränke auf diesen Seiten gehören alle jungen Leuten, die erst vor kurzem von ihren Eltern weggezogen sind und nun „auf eigenen Füßen stehen“, wie man so sagt. Manche Mütter stellen sich in dieser Situation vor, dass ihre Kinder sich ab sofort ausschließlich von Schokoküssen und Wackelpudding ernähren und dazu Cocktails trinken. Stimmt das? Hier ist das Ergebnis unserer – nicht repräsentativen – Untersuchung: Bei allen Befragten stehen Brot und Nudeln auf dem Speiseplan ganz oben. Das ist genau richtig, denn alle Getreideprodukte, aber besonders Vollkornprodukte, liefern Ballaststoffe, Mineralien, Vitamine. Die Hauptlieferanten von Calzium – Quark, Joghurt oder Käse – fanden wir in jedem Kühlschrank. Sehr gut. Alle unsere Gesprächspartner sollten mehr Wert auf frische Salate, vielleicht mit einem selbst gemischten Dressing, legen. Alternativ auch frisches, klein geschnittenes Gemüse mit einem Dip. Gemüse und Salate sind erfrischend und können abwechslungsreich und auch schnell zubereitet werden. Unser Tipp: Man kann Gemüse auch ungekocht essen. Z. B. Möhren und Kohlrabi in Stangen geschnitten zum Knabbern beim Fernsehen statt Salzstangen. Säfte (möglichst ungesüßt) sorgen für Vitamine, sind aber teurer als frisches Obst. Botschaft an die besorgten Mütter: Keine Sorge! Eure Kinder haben ihr neues Leben gut im Griff – vorratstechnisch betrachtet. Christine, 19, Rechtsanwaltsgehilfin Zur Zeit fehlt hier Käse, ansonsten bin ich ziemlich komplett. Brot liegt bei mir auch im Kühlschrank, es würde sonst zu schnell schimmeln. Ich sorge immer dafür, dass H-Milch, Brot, Saft und Käse im Haus sind. Mit meinen Vorräten könnte ich jetzt zum Beispiel einen leckeren Salat mit Rührei zubereiten. Die Marmelade hat übrigens meine Mutter eingekocht. Martin + Olli, 18, Azubis Der Kühlschrank ist Gemeinschaftseigentum. Wir kaufen meistens zusammen ein – einmal für 50 Mark durch den Supermarkt. Wichtig ist, immer genügend Brot und Getränke im Haus zu haben. Auf die Schnelle könnten wir jetzt acht verschiedene Sachen machen: Brot mit Käsescheiben, Brot mit Schmierkäse, Brot mit Marmelade, Brot mit Quark, Brot mit Fleischwurst, Brot mit Leberwurst, Brot mit Nutella. Warmes Essen gibt’s am Wochenende bei den Eltern. #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:22 Uhr Seite U3 Kühlschrank? Nein danke! Viele Obst- und Gemüsesorten mögen keine Kühlschranktemperaturen. Tomaten zum Beispiel verlieren im Kühlschrank ihr Aroma und schmecken nur noch wässrig. Sie sollten besser draußen an einem kühlen, luftigen und lichtgeschützten Ort gelagert werden. 18° Bis 18 Grad: Obst Äpfel können die Reifung bei Kartoffeln, Birnen und Bananen beschleunigen; Zitrusfrüchte bei Avocados, Äpfeln und Bananen. Besser getrennt lagern. 15° Bis 15 Grad: Gemüse Auberginen, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Paprika, Tomaten, Zucchini, Zwiebeln Vor Licht schützen! (Außer zum Nachreifen.) 12° Viviane, 18 Sieht ziemlich leer aus, nicht? Aber hier sind eh fast nur Sachen fürs Frühstück drin. Mittags esse ich in der Kantine und abends koche ich auch nicht groß. Wenn ich ehrlich sein soll, vermisse ich hier im Moment vor allem Schokopudding – meine liebste Zwischenmahlzeit. Kühlschrank: Milchprodukte, Eier, Fleisch Die Temperatur im Kühlschrank schwankt zwischen null und sechs Grad. Am wärmsten ist es in der Tür. Am kältesten unten und im hinteren Bereich nahe des Kühlaggregats. Fleisch, Wurst und Fisch gehören in diese kalten Zonen. Empfindliches Gemüse (Blattgemüse, Pilze, Wurzelgemüse) kommt ins Gemüsefach. Immer in Folie oder Tücher einwickeln, damit es nicht austrocknet. Britta, 17, Schülerin Marc, 19, Student Der Kühlschrank gehört uns beiden, aber einkaufen tut meistens Britta. Ich gehe die Woche über in der Mensa essen. Wenn wir kochen, gibt’s meistens Nudeln. Ansonsten essen wir Brote. Zum Frühstück, zum Abendessen und zwischendurch. 6° 0° Auch tiefgefroren (–18°) hält nicht ewig: Gebäck 1–3 Monate Fisch 3–6 Monate Obst/Gemüse 6 (z. B. Beeren) bis 12 Monate (z. B. Möhren) Fleisch 6 (Geflügel, Schwein) bis 12 Monate (Lamm, Rind) Selbstgekochtes 3–6 Monate Kühlgut immer luftdicht in Tiefkühlgefäßen oder -tüten verpacken, sonst trocknet es aus. Tipp: Frische Kräuter unzerkleinert einfrieren. Können portionsweise entnommen und in kleine Stücke zerbröselt werden. -18° #18554 Gut drauf FAST FOOD 22.06.2004 14:22 Uhr Seite U4 1001 belegte Brote zum Selbermachen Der Baukasten für abwechslungsreiche Ernährung, die schmeckt. Auf der Suche nach dem schnellen Essen führt der Weg in den meisten Fällen nicht ins Schnellrestaurant, sondern in die eigene Küche. Das meistgegessene Schnellgericht ist nicht der Hamburger, sondern das belegte Brot. Die Zubereitung dieses Klassikers der schnellen Küche ist kinderleicht. Die Zutaten sind in der Regel verfügbar. Und auch aus wissenschaftlicher Sicht ist (Vollkorn-)Brot die erste Wahl für unser leibliches Wohl. Kombiniert mit den verschiedensten Belägen ist es das Fundament für eine vollwertige Ernährung. Generell sollte Vollkornbrot (ohne fettreiche Zutaten) einen höheren Stellenwert in unserer Ernährung einnehmen. Es liefert einen Grundstock an leicht verfügbarer Energie in Form von Kohlehydraten, dank seiner Ballaststoffe wirkt es sättigend. Belag Brot Garnituren 1 Vollkornbrot 1 Äpfel 1 Kräuter 2 Knäckebrot 2 Rote Beete 2 Salat 3 Vollkorntoast 3 Käse 3 Körner 4 Aufschnitt Aufstrich 1 Butter/Margarine 2 Magerquark 3 Pesto 4 Tomatenmark 5 Senf Tipp: Tomatenmark, Senf oder Quark statt Butter sparen Fett und schmecken. Faustregel: Fettreiche Beläge sparsam verwenden. Frisches Obst und Gemüse bevorzugen. 5 Ei, Spiegelei 6 Marmelade 7 Radieschen 8 Kohlrabi 9 Sellerie 10 Mais 11 Tomaten usw. usw. Tipp: Wer das Brot dicker abschneidet, wird schneller satt und isst unterm Strich weniger kalorienreichen Belag. Impressum Tipp: Obst und Gemüse schmecken auch auf Brot oder zum Brot. Herausgegeben von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung. Konzept, Gestaltung: Näscher + Näscher, Düsseldorf Fotos: Studio Kleiber, Düsseldorf Druck: KVD, Köln Erscheinungsdatum: 2.100.7.04 Diese Schrift ist kostenlos erhältlich bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 51101 Köln. Alle Rechte vorbehalten. Best.-Nr. 35 550 400