ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS I 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Insuman Rapid ist eine neutrale Insulin-Lösung (Normalinsulin). Ein ml Insuman Rapid enthält 100 I.E. Insulin human. Eine Durchstichflasche enthält 5 ml, entsprechend 500 I.E. Insulin. Eine I.E. (Internationale Einheit) entspricht 0,035 mg wasserfreiem Insulin human. Das in Insuman Rapid enthaltene Humaninsulin wird gentechnisch mittels K 12-Stämmen von Escherichia coli hergestellt. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Diabetes mellitus, sofern die Behandlung mit Insulin erforderlich ist. Insuman Rapid ist auch zur Behandlung bei hyperglykämischem Koma und Ketoazidose sowie zur prä-, intra- und postoperativen Stabilisierung von Patienten mit Diabetes mellitus geeignet. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Grundsätze Die Dosierung sollte vom Arzt entsprechend dem Bedarf des Patienten festgelegt werden. Die angestrebten Blutglukosespiegel, die zu verwendenden Insulinzubereitungen und die Insulindosierung (Menge und Applikationszeitpunkte) sind individuell festzulegen und auf die Ernährung des Patienten, seine körperliche Aktivität und seine Lebensweise abzustimmen. Werden normale Blutglukosespiegel angestrebt, so ist die Gefahr von Hypoglykämien zu berücksichtigen. Die Insulinbehandlung setzt im allgemeinen eine entsprechende Schulung sowie Selbstüberwachung des Patienten voraus. Ob und in welchem Maße der Patient die Insulinbehandlung und die Kontrolle der Glukosespiegel selbstverantwortlich mitgestalten kann, muß im Einzelfall ermittelt werden. Die einzelnen Insulindosen richten sich nach den Ergebnissen der Blutglukosebestimmungen sowie danach, was an körperlicher Aktivität und Kohlenhydrataufnahme geplant ist. Der Arzt teilt dem Patienten mit, wie oft und wann Blutglukosemessungen, sowie ob, wie oft und wann Urintests auf Glukose und Ketone durchzuführen sind. Es empfiehlt sich außerdem, die Qualität der Diabeteseinstellung regelmäßig durch Bestimmung des glykosylierten Hämoglobins zu überprüfen (siehe auch unter 4.4). Besonders bei der intramuskulären und subkutanen Insulinbehandlung ist zu beachten, daß die Insulinresorption physiologischen und äußeren Einflüssen unterliegt (z.B. Gewebedurchblutung, körperliche Aktivität, Temperatur). II Dem Patienten sind Richtlinien dazu an die Hand zu geben, was zu tun ist, wenn er sich z.B. nicht an das vorgegebene Dosierungsschema halten kann, wenn er sich unbeabsichtigt eine zu hohe Insulindosis injiziert oder eine Injektion vergessen hat, oder wenn er Mahlzeiten auslassen mußte oder sie nicht zu den vorgegebenen Zeiten einnehmen konnte. Tagesdosis und Zeitpunkt der Anwendung Es gibt keine festen Regeln für die Insulindosierung. Der durchschnittliche Insulinbedarf liegt jedoch oft bei 0,5 bis 1,0 I.E. pro kg Körpergewicht pro Tag. Der basale Stoffwechselbedarf liegt dabei bei 40 bis 60 % des Tagesbedarfes. Im allgemeinen wird Insuman Rapid 15 bis 20 Minuten vor einer Mahlzeit subkutan injiziert. Die intravenöse Verabreichung von Insulin wird normalerweise nur im Rahmen bestimmter Dosierungsschemata angewendet - zur Behandlung von hyperglykämischem Koma oder Ketoazidose, - zur peri- und intraoperativen Stabilisierung diabetischer Patienten. Vor allem bei der Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose ist die Insulinverabreichung Teil eines komplexen Therapieschemas, das Maßnahmen zum Schutz der Patienten vor möglichen ernsten Komplikationen einer relativ raschen Senkung des Blutzuckers beinhaltet. Dieses Therapieschema erfordert eine enge Überwachung (metabolischer Status, Säure-Base- und Elektrolyt-Status, Vitalparameter usw.) in einer Intensivstation oder ähnlichen Einrichtung. Umstellung auf Insuman Rapid Wenn von einem Insulinpräparat auf ein anderes umgestellt wird kann es notwendig werden, die Dosierung anzupassen. Dies gilt z.B. bei Umstellung von - einem tierischen (insbesondere Rinderinsulin) auf Humaninsulin (Ursache ist in erster Linie eine geringere Affinität des Humaninsulin zu Insulinantikörpern; außerdem wird eine schnellere Resorption des Humaninsulin aus dem Injektionsdepot diskutiert). - einer Humaninsulin-Zubereitung auf eine andere. - einem Dosierungsschema mit Normalinsulin auf eines mit einem längerwirkenden Insulin. Die Notwendigkeit zur Dosisanpassung (z.B. Dosisreduktion) kann bereits unmittelbar nach der Umstellung bestehen. Sie kann sich aber auch langsam über mehrere Wochen entwickeln. Nach Umstellung von tierischem auf Humaninsulin kann eine Dosisreduktion insbesondere bei solchen Patienten erforderlich sein, - die bereits zuvor auf eher niedrige Blutglukosespiegel eingestellt waren. - die eine Neigung zu Hypoglykämien haben. - die infolge Insulinantikörpern zuvor hohe Insulindosen benötigten. Während der Umstellung und in den ersten Wochen danach ist eine besonders engmaschige Stoffwechselüberwachung erforderlich. Bei Patienten, die infolge Insulinantikörpern hohe Insulindosen benötigen, ist zu erwägen, die Umstellung unter ärztlicher Überwachung und stationären oder vergleichbaren Bedingungen vorzunehmen. Sekundäre Dosisanpassung Infolge einer verbesserten Stoffwechsellage kann die Insulinempfindlichkeit zu- und der Insulinbedarf abnehmen. Eine Dosisanpassung kann auch dann notwendig werden, wenn sich z.B. - das Gewicht des Patienten ändert. - die Lebensweise des Patienten ändert. III - andere Umstände ergeben, die eine verstärkte Neigung zu Hypo- oder Hyperglykämie bedingen (siehe unter 4.4). Ferner können interkurrente Erkrankungen eine Änderung der Dosierung erfordern (siehe unter 4.4). IV Anwendung Insuman Rapid enthält 100 I.E. Insulin pro ml Lösung. Es dürfen nur Spritzen verwendet werden, die für diese Insulinkonzentration (100 I.E. pro ml) bestimmt sind. Die Spritzen dürfen keine anderen Medikamente oder Medikamentenreste (z.B. Spuren von Heparin) enthalten. Insuman Rapid wird tief subkutan injiziert. Grundsätzlich kann es jedoch auch intramuskulär injiziert werden. Bei intramuskulärer Injektion tritt die Wirkung etwas schneller ein und klingt etwas schneller ab als bei subkutaner Gabe. Unter ärztlicher Überwachung kann Insuman Rapid intravenös verabreicht werden. Eine intravenöse Insulintherapie muß im allgemeinen in einer Intensivstation oder unter vergleichbaren Überwachungs- und Therapiebedingungen durchgeführt werden (siehe „Tagesdosis und Zeitpunkt der Anwendung“). Bei oraler Einnahme hat Insulin keine ausreichende blutglukosesenkende Wirkung. Die Insulinresorption und folglich der blutglukosesenkende Effekt einer Dosis kann von Injektionsbereich zu Injektionsbereich (z.B. von Bauchwand zu Oberschenkel) verschieden sein. Die Patienten dürfen daher den Injektionsbereich nur nach Absprache mit ihrem Arzt wechseln. Die Injektionsstelle innerhalb eines Injektionsbereiches ist jedoch jedesmal, d.h. von Injektion zu Injektion zu wechseln. Mischen von Insulinen Insuman Rapid kann mit allen Humaninsulinen von Hoechst gemischt werden, AUSSER mit solchen, die speziell für den Einsatz in Insulinpumpen bestimmt sind. Insuman Rapid darf auch NICHT mit tierischen Insulinen gemischt werden. 4.3 Gegenanzeigen Allergie gegen die Wirksubstanz oder gegen einen der Hilfsstoffe (siehe Abschnitt 6.1). Es gibt jedoch Fälle, in denen keine Alternative, d.h. besser verträgliche Insulinzubereitung zur Verfügung steht, und es nicht möglich ist, auf die Insulingabe gänzlich zu verzichten. Dann darf Insuman Rapid nur unter engmaschiger Überwachung und nötigenfalls antiallergischer Behandlung weiterverwendet werden. Werden Patienten mit einer Allergie gegen tierisches Insulin auf Insuman Rapid umgestellt, so ist zu beachten, daß immunologische Kreuzreaktionen zwischen Human- und tierischem Insulin möglich sind. Bei Allergie gegen tierisches Insulin empfiehlt sich daher vor der Umstellung eine intradermale Testung. Insulin darf nicht bei drohender oder manifester Hypoglykämie gegeben werden. Eine strenge Blutzuckereinstellung mit verstärkter Hypoglykämiegefahr kann bei Patienten mit relevanten Stenosen der Koronararterien oder der hirnzuführenden Gefäße kontraindiziert sein (Gefahr kardialer bzw. zerebraler Hypoglykämiekomplikationen), ebenso bei Patienten mit proliferativer Retinopathie, insbesondere wenn diese nicht Laser-behandelt sind (Gefahr der Erblindung infolge einer Hypoglykämie). Insuman Rapid darf weder in externen oder implantierten Insulinpumpen noch in Peristaltikpumpen mit Silikonschläuchen eingesetzt werden. V 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise Hyperglykämie Ein Anstieg des Blutglukosespiegels, Hyperglykämie, Ketoazidose und Hyperosmolarität können auftreten, wenn z.B. - die Insulindosis im Hinblick auf die Kohlenhydratzufuhr zu niedrig ist. - die Wirkung des Insulins nachgelassen hat (z.B. infolge falscher Lagerung). - die körperliche Aktivität reduziert wird. - die Insulinempfindlichkeit infolge emotionalen oder körperlichen Stresses (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infektionen oder anderen Erkrankungen) verringert ist. - gleichzeitig Medikamente mit blutglukosesteigernder Wirkung gegeben werden. Zeichen einer hyperglykämische Stoffwechselentgleisung sind unter anderem Durst, Polyurie, Glukosurie, Ketonurie, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, Hypotonie und Tachykardie. Insbesondere bei Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, schnelle tiefe Atmung, Somnolenz oder Koma muß immer auch an eine begleitende Ketoazidose gedacht werden. Eine schwere Verschlechterung der Stoffwechsellage kann lebensbedrohlich werden. Eine Ketoazidose kann sich in Abhängigkeit von der Insulinverfügbarkeit innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln. Sobald mögliche Zeichen und Symptome einer Verschlechterung der Soffwechsellage bemerkt werden, müssen Blutglukose und Ketone im Urin bestimmt und gegebenenfalls unverzüglich Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wird die Blutglukose allein durch kontinuierliche Infusion von Normalinsulin kontrolliert, so ist bei einem deutlichen Anstieg der Blutglukose immer auch an die Möglichkeit einer Unterbrechung der Insulinzufuhr mit metabolischer Dekompensation zu denken. Daher sind in solchen Fällen die Insulin-Zufuhrwege zu überprüfen und der Urin möglichst bald auf Ketone zu untersuchen. Hypoglykämie Zur Hypoglykämie kann es kommen, wenn die Insulindosis den Insulinbedarf überschreitet. Mögliche Anzeichen einer Neuroglukopenie sind z.B. Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Verminderung des Reaktionsvermögens, depressive Verstimmung, Verwirrtheit, Sprechstörungen, Aphasie, Sehstörungen, Tremor, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Kribbeln und Taubheitgefühl im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Delirium, zerebrale Krampfanfälle, Somnolenz, Bewußtlosigkeit bis hin zum Koma, oberflächliche Atmung, Bradykardie. Das klinische Bild einer schweren Hypoglykämie kann dem eines Schlaganfalls gleichen. Die meisten gut eingestellten Patienten haben leichte Hypoglykämien, ohne deutliche Symptome der Neuroglukopenie zu bemerken. Bei vielen Patienten gehen die Zeichen adrenerger Gegenregulation denen einer Neuroglukopenie voraus. Im allgemeinen sind diese Gegenregulation und ihre Symptome um so ausgeprägter, je stärker und schneller der Blutglukosespiegel fällt. Zu den Symptomen gehören Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angstgefühl, Tachykardie, Hypertension, Palpitationen, Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen. Schwere Hypoglykämien, insbesondere wenn sie wiederholt auftreten, können neurologische Schäden hinterlassen. Anhaltende oder schwere Hypoglykämien können lebensbedrohlich sein. VI Die Warnzeichen der Hypoglykämie können verändert sein, abgeschwächt sein oder fehlen - im Anschluß an eine vorausgegangene Hypoglykämie. - bei Patienten, deren Blutzuckereinstellung sich deutlich verbessert hat, z.B. durch intensivierte Insulintherapie (siehe auch unter 'Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung'). - wenn sich die Hypoglykämie langsam entwickelt. - bei älteren Patienten. - bei Vorliegen einer autonomen Neuropathie. - bei Patienten mit lange bestehendem Diabetes. - bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen. - bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe unter 4.5). Bei normalen oder gar erniedrigten Werten für glykosyliertes Hämoglobin muß an wiederholte unerkannte, insbesondere nächtliche Hypoglykämien gedacht werden. Die Hypoglykämiegefahr ist hoch - zu Beginn der Behandlung. - nach Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat. - bei Patienten, die nahezu normoglykämisch eingestellt sind. - bei Patienten mit starken Blutglukoseschwankungen. Aber auch bei Patienten mit schweren Hypoglykämien in der Anamnese ist eher mit Hypoglykämien zu rechnen. Eine Vielzahl von Faktoren führt zu einer Verstärkung der Hypoglykämieneigung. Hierzu gehören: - ungeeignete Insulin-Dosierungsschemata, zu hohe Dosen, Fehler bei der Applikation. - mangelne Mitarbeit des Patienten (speziell bei Älteren: Unfähigkeit zur Mitarbeit). - Auslassen von Mahlzeiten, ungewohnt kleine Mahlzeiten, Änderungen in der Ernährung. - Erbrechen, Durchfall. - Trinken von Alkohol (Grund: Reduktion der Glukoneogenese) besonders in Verbindung mit Nahrungskarenz. - ungewohnte, stärkere oder längere körperliche Belastung. - fehlende oder verminderte Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnsymptomen. - Verbesserung der Insulinempfindlichkeit, z.B. bei Beseitigung von Streßfaktoren. - Einschränkung der Nierenfunktion (Grund: verringerter Insulinbedarf infolge verminderten Insulinabbaus). Bei älteren Patienten kann eine fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion eine stetige Abnahme des Insulinbedarfs nach sich ziehen. - schwere Einschränkung der Leberfunktion (Grund: verringerte glukoneogenetische Kapazität, verringerter Insulinabbau mit Verringerung des Insulinbedarfs). - bestimmte unkompensierte Störungen des endokrinen Systems mit Wirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel oder die Hypoglykämie-Gegenregulation (wie z.B. bei Hypothyreose sowie Hypophysenvorderlappen- oder Nebennierenrinden-Insuffizienz). - gleichzeitige Gabe anderer blutglukosesenkender Medikamente. - Wechsel des Injektionsbereiches (Grund: Unterschiede in der Insulinresorption). Das Vorliegen solcher Faktoren kann eine besonders enge Überwachung und eine Anpassung der Dosierung notwendig machen. Meist kann eine Hypoglykämie durch sofortige Einnahme von Kohlenhydraten korrigiert werden. Um sofort erste Gegenmaßnahmen treffen zu können, muß der Patient immer wenigstens 20 g Glukose bei sich tragen. VII Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Der Patient ist im Aufziehen der korrekten Dosis, im Mischen von Insulinen (sofern nötig), in angemessener Hygiene sowie in der richtigen Injektionstechnik zu unterrichten, sowie auf die Bedeutung des Wechsels der Injektionsstelle hinzuweisen. Die Behandlung mit Insulin erfordert ständige Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Hyper- und Hypoglykämien. Der Patient und seine Angehörigen müssen wissen, was zu tun ist, wenn eine Hyper- oder Hypoglykämie vermutet wird oder vorliegt, und wann ein Arzt zu informieren ist. Bei nicht optimaler Stoffwechseleinstellung oder Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien müssen Injektionsorte, Injektionstechnik, Handhabung und Funktion der Injektionshilfen, die Verhaltens- und Ernährungsweise des Patienten sowie alle anderen Faktoren, die eine Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien verstärken können, überprüft werden, bevor eine Dosierungsänderung in Betracht gezogen wird. Hypoglykämie Patienten, deren Blutglukoseeinstellung deutlich verbessert wurde (z.B. durch intensivierte Insulintherapie), können manche oder alle ihrer Hypoglykämie-Warnsymptome verlieren. Dies liegt daran, daß der vergleichsweise geringe Blutglukoseabfall, der bei solchen Patienten ausreichen kann, um die Hypoglykämie zu erreichen, oft nur eine schwache adrenerge Gegenregulation hervorruft. Diese Patienten können daher in schwere Hypoglykämien mit Bewußtseinsverlust abgleiten, ohne dies so früh und deutlich zu bemerken wie zuvor, und ohne die Gelegenheit zu haben, Gegenmaßnahmen zu treffen. Die Patienten müssen entsprechend aufgeklärt und regelmäßig in der Wahrnehmung ihrer Warnsymptome sowie im Treffen von Gegenmaßnahmen trainiert werden. Dabei sind Patienten mit schwachen oder fehlenden adrenergen Warnsymptomen in der frühen Erkennung neuroglukopenischer Symptome zu trainieren. Bei vielen Patienten, die nicht in der Lage sind, ihre Warnsymptome zuverlässig zu bemerken, kann bereits eine intensivere BlutzuckerSelbstkontrolle das Hypoglykämierisiko verringern. Bei manchen kann allerdings eine weniger strenge Blutzuckereinstellung angebracht sein. Auch Änderungen in der Lebensweise können notwendig sein (z.B. Meiden von Situationen mit Selbst- oder Fremdgefährdung). Diabetische Retinopathie Bei Patienten mit diabetischer Retinopathie wird empfohlen, eine abrupte Normalisierung der Stoffwechsellage zu vermeiden. Andernfalls besteht die Gefahr einer vorübergehenden Verschlechterung der Retinopathie. Siehe auch unter 4.3. Interkurrente Erkrankungen Interkurrente Erkrankungen machen eine Intensivierung der Stoffwechselüberwachung erforderlich. In vielen Fällen sind Ketonbestimmungen im Urin angezeigt, und oft ist eine Anpassung der Insulindosierung notwendig. Oft ist der Insulinbedarf erhöht. Die Kohlenhydratzufuhr ist sicherzustellen, auch wenn der Patient nicht oder nur wenig essen kann, erbricht o.ä.. Das Insulin darf nie völlig weggelassen werden. Die Patienten müssen ihren Arzt über solche Erkrankungen informieren. Auch alle anderen, den Patienten betreuenden Ärzte sind zu unterrichten, daß der Patient Diabetiker ist und wie der Diabetes behandelt wird. Reisen Vor Reisen müssen alle die Diabetestherapie betreffenden Fragen geklärt werden, wie z.B. die der VIII 4.5 Insulinversorgung, Verfügbarkeit der benötigten Insulinzubereitungen im besuchten Land, Insulinlagerung. Versorgung mit Material zum metabolischen Monitoring und mit Injektionsmaterial. Insulindosierung während der Reise, Umstellung auf andere Zeitzonen. Möglichkeit neuer Gesundheitsrisiken. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Medikamenten kann es zu einer verstärkten Blutglukosesenkung und Hypoglykämieneigung kommen, die eine Dosisanpassung erforderlich macht. Zu diesen Medikamenten gehören: andere orale Antidiabetika (bei Typ II-Diabetikern); ACE-Hemmer; Acetylsalicylsäure und andere Salicylate wie z.B. Paraaminosalicylsäure (insbesondere in höheren Dosen; im toxischen Dosisbereich jedoch blutglukosesteigernd); Amphetamine; anabole Steroide und männliche Sexualhormone; Cibenzolin; Cyclophosphamid; Disopyramid; Fenfluramin; Fibrate; Fluoxetin; Guanethidin; Ifosfamid; MAO-Hemmer; Pentoxifyllin; Perhexilin; Phenoxybenzamin; Phentolamin; Propoxyphen; Somatostatin und Somatostatin-Analoga; Sulfonamid-Antibiotika; Tetrazykline; Tritoqualin; Trofosfamid. Andere Medikamente können den Blutglukose-senkenden Effekt von Insulin abschwächen und die Neigung zu Hyperglykämien verstärken. Auch in diesen Fällen kann eine Dosisanpassung notwendig werden. Zu diesen Medikamenten gehören: ACTH (Corticotropin); Barbiturate; Danazol; Diazoxid; Diuretika; Doxazosin; Epinephrin (Adrenalin), Salbutamol, Terbutalin und andere Sympathomimetika; Glukagon; Heparin; Isoniazid; Corticosteroide; Laxantien (einschließlich Phenolphtalein), nach längerem Gebrauch (infolge einer Abnahme des Serumkalium-Spiegels); Nikotinsäure in hohen Dosen; Östrogene und Progesterone; Phenothiazine; Phenytoin; Prazosin; Schilddrüsenhormone; Somatropin. Clonidin, Reserpin und Lithiumsalze können sowohl zu einer Verstärkung als auch zu einer Abschwächung der Insulinwirkung führen. Pentamidin kann eine Hypoglykämie verursachen, gelegentlich mit nachfolgender Hyperglykämie. Betablocker vermindern die Glukosetoleranz und können daher bei Diabetikern zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Darüber hinaus erhöhen Betablocker die Hypoglykämiegefahr (Grund: eingeschränkte Gegenregulation). Unter der Wirkung von Sympatholytika wie Betablocker, Clonidin, Guanethidin und Reserpin können die Symptome der adrenergen Gegenregulation abgeschwächt sein oder fehlen. Alkohol kann einen Anstieg des Blutglukosespiegels verursachen. Größere Mengen Alkohol können darüber hinaus die Glukoneogenese beeinträchtigen und somit die Gefahr von Hypoglykämien erhöhen. Außerdem muß der Kohlenhydratgehalt alkoholischer Getränke berücksichtigt werden. 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Es liegen keine Erfahrungen mit dem Einsatz von Insuman Rapid während der Schwangerschaft vor. IX Ein in der Schwangerschaft nicht behandelter Diabetes mellitus birgt Risiken für die intrauterine Entwicklung. Daher muß die Behandlung des Diabetes während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Insulin passiert nicht die Plazenta. Sowohl Hypo- als auch Hyperglykämien erhöhen die Gefahr von Mißbildungen und Fruchttod. Hyperglykämien bergen zusätzlich das Risiko einer Makrosomie (mit der Gefahr eines erschwerten Geburtsverlaufs). Daher ist während der gesamten Schwangerschaft eine besonders sorgfältige Blutglukoseeinstellung und Stoffwechselüberwachung erforderlich, und Patientinnen müssen ihren Arzt informieren, wenn sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger geworden sind. Der Insulinbedarf ändert sich während der Schwangerschaft und erfordert eine Anpassung der Dosierung. Er fällt üblicherweise während des ersten Trimesters und ist in der späteren Schwangerschaft erhöht (meist beginnend im zweiten Trimester). Unmittelbar nach der Entbindung nimmt er rasch ab (erhöhtes Hypoglykämierisiko!). Stillzeit Es gibt keinerlei Einschränkungen zum Einsatz von Insuman Rapid bei stillenden Frauen. Bei stillenden Frauen kann eine Anpassung von Insulindosis und Diät notwendig werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eines Patienten herabsetzen. Dies kann in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Dem Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Hypoglykämien beim Führen von Kraftfahrzeugen zu treffen. Dieses ist bei Patienten mit häufigen Hypoglykämie-Episoden oder verringerter oder fehlender Wahrnehmung von HypoglykämieWarnsymptomen besonders wichtig. In diesen Fällen sollte überlegt werden, ob das Führen eines Kraftfahrzeuges überhaupt ratsam ist. 4.8 Nebenwirkungen Hypoglykämie Überschreitet die Insulindosis den Bedarf, kann sich eine Hypoglykämie entwickeln. Siehe auch unter 4.4. Sehstörungen Eine deutliche Veränderung der Blutglukose-Einstellung kann vorübergehende Sehstörungen verursachen bedingt durch eine von der Blutzuckerlage abhängige vorübergehende Veränderung des Quellungszustandes und somit der Brechkraft der Augenlinse. Eine abrupte Normalisierung der Blutzuckerlage kann zur vorübergehenden Verschlechterung einer Retinopathie führen. Bei Patienten mit proliferativer Retinopathie, insbesondere wenn diese nicht Laser-behandelt ist, kann eine schwere Hypoglykämie zur Erblindung führen. Lipohypertrophie, Lipoatrophie Als Folge des lokalen lipogenen Effektes von Insulin kann es im Injektionsbereich zur Lipohypertrophie kommen, infolge chronisch entzündlicher Reaktionen zur Lipoatrophie. In beiden Fällen kann die Insulinresorption im betroffenen Bereich verzögert sein. Ständiger Wechsel der Einstichstelle im gegebenen Injektionsbereich kann helfen, diese Reaktionen abzuschwächen oder zu vermeiden. X Überempfindlichkeitsreaktionen An der Einstichstelle kann es zu unspezifischen, leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Selten kommt es zu lokalen Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort- oder verzögerten Typ (z.B. Arthus-Reaktion) auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe. Diese können sich in Form von lokalem Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtung oder ungewohnt starkem Schmerz an der Injektionsstelle äußern, aber auch in Form von kutanen oder subkutanen Knoten. Solche Überempfindlichkeitsreaktionen können sich auch auf die Umgebung der Injektionsstelle ausbreiten. Generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort-Typ auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe sind sehr selten. Sie können z.B. mit generalisierten Hautreaktionen, Angioödem, Bronchospasmus, Blutdruckabfall und Schock einhergehen und lebensbedrohlich sein. Im Falle solcher Reaktionen ist ein Wechsel der Insulinzubereitung oder eine Desensibilisierung erforderlich (siehe auch unter 4.3). Andere Reaktionen Die Gabe von Insulin kann die Bildung von Insulin-Antikörpern auslösen. Selten macht es das Vorhandensein solcher Insulinantikörper notwendig, die Insulindosis anzupassen, um eine Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien zu korrigieren. Insulin kann eine Natriumretention und Ödeme verursachen, insbesondere wenn eine zuvor schlechte Stoffwechseleinstellung durch Intensivierung der Insulintherapie verbessert wird. Als Folge einer stärkeren akuten Senkung des Blutglukosespiegels (z.B. im Rahmen der Behandlung einer Ketoazidose oder eines hypergykämisch-hyperosmolaren Zustandes) kann sich eine Hypokaliämie (mit z.B. kardialen Komplikationen) oder ein Hirnödem entwickeln. 4.9 Überdosierung Symptomatik Überdosierung von Insulin kann zu einer schweren, unter Umständen lang anhaltenden und lebensbedrohlichen Hypoglykämie führen. Maßnahmen Patienten mit erhaltenem Bewußtsein nehmen sofort 10 bis 20 g Glukose (oder eine entsprechende Menge anderen Zuckers) ein und wiederholen dies nötigenfalls etwa alle 20 Minuten. Zusätzlich werden langwirkende Kohlenhydrate gegeben. Bewußtlose Patienten erhalten 1 mg Glukagon intramuskulär. Selbst bei nicht gesicherter Hypoglykämie stellt eine solche Injektion im Vergleich zum zu erwartenden Nutzen kein wesentliches Risiko dar. Es wird jedoch empfohlen, nach stärkerem Alkoholkonsum kein Glukagon zu verwenden (keine ausreichende Wirkung zu erwarten). Alternativ zu Glukagon, oder wenn die Hypoglykämie durch die Glukagoninjektion nicht sofort behoben werden kann, erhalten Erwachsene, nötigenfalls wiederholt, 20 bis 30 ml einer 30 bis 50 %igen Glukoselösung intravenös. Kinder erhalten eine dem Körpergewicht entsprechende geringere Menge. Insbesondere bei schweren oder anhaltenden Hypoglykämien ist es im Anschluß an die Glukagoninjektion und/oder akute Glukosesubstitution in der Regel erforderlich, durch Infusion einer niedriger konzentrierten Glukoselösung (unter Überwachung des Blutglukosespiegels) sicherzustellen, daß es nicht zum Wiederauftreten einer Hypoglykämie kommt. Zusätzlich kann die Gabe von Glukagon ( intramuskulär oder subkutan) wiederholt werden. Bei Kleinkindern muß Glukose unter Beachtung des Risikos möglicher bedrohlicher Hyperglykämien sehr vorsichtig und unter engmaschiger Überwachung der Blutglukose dosiert werden. XI Um ein Wiederabgleiten in die Hypoglykämie zu verhindern, werden nach Wiedererlangen des Bewußtseins langwirkende Kohlenhydrate oral gegeben. Der Patient ist solange sorgfältig zu überwachen, bis anzunehmen ist, daß er außer Gefahr ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Hypoglykämie nach anfänglicher Erholung wieder auftreten kann, und daß die subjektiven Warnzeichen einer nachfolgenden Hypoglykämie verändert sein, abgeschwächt sein oder fehlen können. Unter Umständen ist, auch vorbeugend, eine stationäre Aufnahme erforderlich. Auch intensivmedizinische Überwachung und Behandlung können notwendig werden. XII 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetikum. ATC-Code: A10AB01, Insulin human schnell wirksam. Wirkweise Insulin - senkt die Blutglukose und bewirkt eine Zunahme anaboler sowie eine Abnahme kataboler Stoffwechseleffekte. - steigert den Glukosetransport in die Zellen sowie die Glykogenbildung in Muskulatur und Leber und verbessert die Pyruvatutilisation. Es hemmt Glykogenolyse und Glukoneogenese. - steigert die Lipogenese in Leber und Fettgewebe und hemmt die Lipolyse. - steigert die Aminosäurenaufnahme in Zellen und fördert die Proteinsynthese. - fördert die Kaliumaufnahme in die Zellen. Pharmakodynamische Kenngrößen Insuman Rapid ist ein Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer. Bei subkutaner Gabe beginnt die Wirkung innerhalb von 30 Minuten, liegt die Phase maximaler Wirkung 1 bis 4 Stunden nach Injektion und die Wirkdauer zwischen 7 und 9 Stunden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Bei Stoffwechselgesunden beträgt die Serumhalbwertszeit des Insulins etwa 4 bis 6 Minuten. Sie ist bei schwerer Niereninsuffizienz verlängert. Die Pharmakokinetik von Insulin spiegelt jedoch nicht seine Stoffwechselwirkung wieder. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die akute Toxizität wurde nach subkutaner Gabe an Ratten untersucht. Es wurden keine Hinweise auf toxische Wirkungen gefunden. Die Prüfung der lokalen Verträglichkeit nach subkutaner und intramuskulärer Gabe bei Kaninchen ergab keine auffälligen Befunde. Bei der Untersuchung der pharmakodynamischen Effekte nach subkutaner Gabe an Kaninchen und Hunden zeigten sich die erwarteten hypoglykämischen Reaktionen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe M-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Unverträglichkeit Insuman Rapid darf wie alle Insulin-Zubereitungen nicht mit Lösungen gemischt werden, die reduzierende Substanzen (z.B. Thiole und Sulfite) enthalten. Ferner ist zu berücksichtigen, daß neutrale Normalinsuline bei pH-Werten von etwa 4,5 bis 6,5 ausfallen. Zur Mischbarkeit und Nichtmischbarkeit mit anderen Insulinen siehe unter 4.2. XIII Es ist darauf zu achten, daß weder Alkohol noch andere Desinfektionsmittel in die InsulinLösung gelangen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Nach Anbruch kann die Flasche bis zu 4 Wochen verwendet werden. Es empfiehlt sich, das Anbruchdatum auf dem Etikett zu vermerken. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Insuman Rapid vor direktem Licht geschützt lagern. Zwischen + 2 °C und + 8 °C, lagern. Nicht einfrieren; Kontakt mit dem Gefrierfach oder Kühlpaketen vermeiden. Aufbewahrung der in Gebrauch befindlichen Flasche: nach Anbruch nicht über + 25 °C und in der Originalverpackung aufbewahren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 5 ml Durchstichflasche (farblos, Glas Typ I) mit Bördelkappe (Aluminium) mit eingesetzter Dichtscheibe (Chlorbutylgummi, Typ I, grau) und Abreißkappe (Polypropylen). Inhalt: 5 ml Lösung, entsprechend 500 I.E. Insulin. Es gibt Packungen mit 1 Durchstichflasche und Packungen mit 5 Durchstichflaschen. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Vor der ersten Entnahme von Insulin wird die Sicherheits-Plastikkappe entfernt. Nicht heftig schütteln, da dies zu Schaumbildung führen kann. Schaum kann das Aufziehen der richtigen Dosis erschweren. Insuman Rapid darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar, farblos, ohne sichtbare Partikel und von wasserartiger Konsistenz ist. Mischen von Insulinen Müssen zwei verschiedene Insuline in eine einzige Spritze aufgezogen werden, so empfiehlt es sich, das kürzer wirkende Insulin zuerst aufzuziehen, um zu vermeiden, daß langwirkendes Insulin in die Flasche mit dem kurzwirkenden gelangt. Es ist ratsam, die Injektion unmittelbar nach dem Mischen vorzunehmen. Insuline unterschiedlicher Konzentration (z.B. 100 I.E. pro ml und 40 I.E. pro ml) dürfen nicht gemischt werden. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland 8. NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION XIV 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Insuman Rapid ist eine neutrale Insulin-Lösung (Normalinsulin). Ein ml Insuman Rapid enthält 100 I.E. Insulin human. Eine Patrone enthält 3 ml, entsprechend 300 I.E. Insulin. Eine I.E. (Internationale Einheit) entspricht 0,035 mg wasserfreiem Insulin human. Das in Insuman Rapid enthaltene Humaninsulin wird gentechnisch mittels K 12-Stämmen von Escherichia coli hergestellt. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Diabetes mellitus, sofern die Behandlung mit Insulin erforderlich ist. Insuman Rapid ist auch zur Behandlung bei hyperglykämischem Koma und Ketoazidose sowie zur prä-, intra- und postoperativen Stabilisierung von Patienten mit Diabetes mellitus geeignet. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Grundsätze Die Dosierung sollte vom Arzt entsprechend dem Bedarf des Patienten festgelegt werden. Die angestrebten Blutglukosespiegel, die zu verwendenden Insulinzubereitungen und die Insulindosierung (Menge und Applikationszeitpunkte) sind individuell festzulegen und auf die Ernährung des Patienten, seine körperliche Aktivität und seine Lebensweise abzustimmen. Werden normale Blutglukosespiegel angestrebt, so ist die Gefahr von Hypoglykämien zu berücksichtigen. Die Insulinbehandlung setzt im allgemeinen eine entsprechende Schulung sowie Selbstüberwachung des Patienten voraus. Ob und in welchem Maße der Patient die Insulinbehandlung und die Kontrolle der Glukosespiegel selbstverantwortlich mitgestalten kann, muß im Einzelfall ermittelt werden. Die einzelnen Insulindosen richten sich nach den Ergebnissen der Blutglukosebestimmungen sowie danach, was an körperlicher Aktivität und Kohlenhydrataufnahme geplant ist. Der Arzt teilt dem Patienten mit, wie oft und wann Blutglukosemessungen, sowie ob, wie oft und wann Urintests auf Glukose und Ketone durchzuführen sind. Es empfiehlt sich außerdem, die Qualität der Diabeteseinstellung regelmäßig durch Bestimmung des glykosylierten Hämoglobins zu überprüfen (siehe auch unter 4.4). Besonders bei der intramuskulären und subkutanen Insulinbehandlung ist zu beachten, daß die Insulinresorption physiologischen und äußeren Einflüssen unterliegt (z.B. Gewebedurchblutung, körperliche Aktivität, Temperatur). XV Dem Patienten sind Richtlinien dazu an die Hand zu geben, was zu tun ist, wenn er sich z.B. nicht an das vorgegebene Dosierungsschema halten kann, wenn er sich unbeabsichtigt eine zu hohe Insulindosis injiziert oder eine Injektion vergessen hat, oder wenn er Mahlzeiten auslassen mußte oder sie nicht zu den vorgegebenen Zeiten einnehmen konnte. Tagesdosis und Zeitpunkt der Anwendung Es gibt keine festen Regeln für die Insulindosierung. Der durchschnittliche Insulinbedarf liegt jedoch oft bei 0,5 bis 1,0 I.E. pro kg Körpergewicht pro Tag. Der basale Stoffwechselbedarf liegt dabei bei 40 bis 60 % des Tagesbedarfes. Im allgemeinen wird Insuman Rapid 15 bis 20 Minuten vor einer Mahlzeit subkutan injiziert. Die intravenöse Verabreichung von Insulin wird normalerweise nur im Rahmen bestimmter Dosierungsschemata angewendet - zur Behandlung von hyperglykämischem Koma oder Ketoazidose, - zur peri- und intraoperativen Stabilisierung diabetischer Patienten. Vor allem bei der Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose ist die Insulinverabreichung Teil eines komplexen Therapieschemas, das Maßnahmen zum Schutz der Patienten vor möglichen ernsten Komplikationen einer relativ raschen Senkung des Blutzuckers beinhaltet. Dieses Therapieschema erfordert eine enge Überwachung (metabolischer Status, Säure-Base- und Elektrolyt-Status, Vitalparameter usw.) in einer Intensivstation oder ähnlichen Einrichtung. Umstellung auf Insuman Rapid Wenn von einem Insulinpräparat auf ein anderes umgestellt wird kann es notwendig werden, die Dosierung anzupassen. Dies gilt z.B. bei Umstellung von - einem tierischen (insbesondere Rinderinsulin) auf Humaninsulin (Ursache ist in erster Linie eine geringere Affinität des Humaninsulin zu Insulinantikörpern; außerdem wird eine schnellere Resorption des Humaninsulin aus dem Injektionsdepot diskutiert). - einer Humaninsulin-Zubereitung auf eine andere. - einem Dosierungsschema mit Normalinsulin auf eines mit einem längerwirkenden Insulin. Die Notwendigkeit zur Dosisanpassung (z.B. Dosisreduktion) kann bereits unmittelbar nach der Umstellung bestehen. Sie kann sich aber auch langsam über mehrere Wochen entwickeln. Nach Umstellung von tierischem auf Humaninsulin kann eine Dosisreduktion insbesondere bei solchen Patienten erforderlich sein, - die bereits zuvor auf eher niedrige Blutglukosespiegel eingestellt waren. - die eine Neigung zu Hypoglykämien haben. - die infolge Insulinantikörpern zuvor hohe Insulindosen benötigten. Während der Umstellung und in den ersten Wochen danach ist eine besonders engmaschige Stoffwechselüberwachung erforderlich. Bei Patienten, die infolge Insulinantikörpern hohe Insulindosen benötigen, ist zu erwägen, die Umstellung unter ärztlicher Überwachung und stationären oder vergleichbaren Bedingungen vorzunehmen. Sekundäre Dosisanpassung Infolge einer verbesserten Stoffwechsellage kann die Insulinempfindlichkeit zu- und der Insulinbedarf abnehmen. Eine Dosisanpassung kann auch dann notwendig werden, wenn sich z.B. - das Gewicht des Patienten ändert. - die Lebensweise des Patienten ändert. XVI - andere Umstände ergeben, die eine verstärkte Neigung zu Hypo- oder Hyperglykämie bedingen (siehe unter 4.4). Ferner können interkurrente Erkrankungen eine Änderung der Dosierung erfordern (siehe unter 4.4). XVII Anwendung Insuman Rapid in Patronen wurde zur Verwendung im OptiPen entwickelt. Insuman Rapid wird tief subkutan injiziert. Grundsätzlich kann es jedoch auch intramuskulär injiziert werden. Bei intramuskulärer Injektion tritt die Wirkung etwas schneller ein und klingt etwas schneller ab als bei subkutaner Gabe. Unter ärztlicher Überwachung kann Insuman Rapid intravenös verabreicht werden. Eine intravenöse Insulintherapie muß im allgemeinen in einer Intensivstation oder unter vergleichbaren Überwachungs- und Therapiebedingungen durchgeführt werden (siehe „Tagesdosis und Zeitpunkt der Anwendung“). Bei oraler Einnahme hat Insulin keine ausreichende blutglukosesenkende Wirkung. Die Insulinresorption und folglich der blutglukosesenkende Effekt einer Dosis kann von Injektionsbereich zu Injektionsbereich (z.B. von Bauchwand zu Oberschenkel) verschieden sein. Die Patienten dürfen daher den Injektionsbereich nur nach Absprache mit ihrem Arzt wechseln. Die Injektionsstelle innerhalb eines Injektionsbereiches ist jedoch jedesmal, d.h. von Injektion zu Injektion zu wechseln. Bei Ausfall des Pen kann Insuman Rapid aus der Patrone in eine Spritze aufgezogen und injiziert werden. Es ist jedoch zu beachten, daß es sich bei Insuman Rapid um ein hochkonzentriertes Insulin mit 100 I.E. Insulin pro ml Lösung handelt. Es dürfen daher nur Spritzen verwendet werden, die für diese Insulinkonzentration (100 I.E. pro ml) bestimmt sind. Mischen von Insulinen Insuman Rapid kann mit allen Humaninsulinen von Hoechst gemischt werden, AUSSER mit solchen, die speziell für den Einsatz in Insulinpumpen bestimmt sind. Insuman Rapid darf auch NICHT mit tierischen Insulinen gemischt werden. 4.3 Gegenanzeigen Allergie gegen die Wirksubstanz oder gegen einen der Hilfsstoffe (siehe Abschnitt 6.1). Es gibt jedoch Fälle, in denen keine Alternative, d.h. besser verträgliche Insulinzubereitung zur Verfügung steht, und es nicht möglich ist, auf die Insulingabe gänzlich zu verzichten. Dann darf Insuman Rapid nur unter engmaschiger Überwachung und nötigenfalls antiallergischer Behandlung weiterverwendet werden. Werden Patienten mit einer Allergie gegen tierisches Insulin auf Insuman Rapid umgestellt, so ist zu beachten, daß immunologische Kreuzreaktionen zwischen Human- und tierischem Insulin möglich sind. Bei Allergie gegen tierisches Insulin empfiehlt sich daher vor der Umstellung eine intradermale Testung. Insulin darf nicht bei drohender oder manifester Hypoglykämie gegeben werden. Eine strenge Blutzuckereinstellung mit verstärkter Hypoglykämiegefahr kann bei Patienten mit relevanten Stenosen der Koronararterien oder der hirnzuführenden Gefäße kontraindiziert sein (Gefahr kardialer bzw. zerebraler Hypoglykämiekomplikationen), ebenso bei Patienten mit proliferativer Retinopathie, insbesondere wenn diese nicht Laser-behandelt sind (Gefahr der Erblindung infolge einer Hypoglykämie). Insuman Rapid darf weder in externen oder implantierten Insulinpumpen noch in Peristaltikpumpen mit Silikonschläuchen eingesetzt werden. XVIII 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise Hyperglykämie Ein Anstieg des Blutglukosespiegels, Hyperglykämie, Ketoazidose und Hyperosmolarität können auftreten, wenn z.B. - die Insulindosis im Hinblick auf die Kohlenhydratzufuhr zu niedrig ist. - die Wirkung des Insulins nachgelassen hat (z.B. infolge falscher Lagerung). - die körperliche Aktivität reduziert wird. - die Insulinempfindlichkeit infolge emotionalen oder körperlichen Stresses (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infektionen oder anderen Erkrankungen) verringert ist. - gleichzeitig Medikamente mit blutglukosesteigernder Wirkung gegeben werden. Auch eine Fehlfunktion des Pen kann zu einer Unterdosierung von Insulin und dadurch zu einer Hyperglykämie führen. Zeichen einer hyperglykämische Stoffwechselentgleisung sind unter anderem Durst, Polyurie, Glukosurie, Ketonurie, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, Hypotonie und Tachykardie. Insbesondere bei Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, schnelle tiefe Atmung, Somnolenz oder Koma muß immer auch an eine begleitende Ketoazidose gedacht werden. Eine schwere Verschlechterung der Stoffwechsellage kann lebensbedrohlich werden. Eine Ketoazidose kann sich in Abhängigkeit von der Insulinverfügbarkeit innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln. Sobald mögliche Zeichen und Symptome einer Verschlechterung der Soffwechsellage bemerkt werden, müssen Blutglukose und Ketone im Urin bestimmt und gegebenenfalls unverzüglich Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wird die Blutglukose allein durch kontinuierliche Infusion von Normalinsulin kontrolliert, so ist bei einem deutlichen Anstieg der Blutglukose immer auch an die Möglichkeit einer Unterbrechung der Insulinzufuhr mit metabolischer Dekompensation zu denken. Daher sind in solchen Fällen die Insulin-Zufuhrwege zu überprüfen und der Urin möglichst bald auf Ketone zu untersuchen. Hypoglykämie Zur Hypoglykämie kann es kommen, wenn die Insulindosis den Insulinbedarf überschreitet. Mögliche Anzeichen einer Neuroglukopenie sind z.B. Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Verminderung des Reaktionsvermögens, depressive Verstimmung, Verwirrtheit, Sprechstörungen, Aphasie, Sehstörungen, Tremor, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Kribbeln und Taubheitgefühl im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Delirium, zerebrale Krampfanfälle, Somnolenz, Bewußtlosigkeit bis hin zum Koma, oberflächliche Atmung, Bradykardie. Das klinische Bild einer schweren Hypoglykämie kann dem eines Schlaganfalls gleichen. Die meisten gut eingestellten Patienten haben leichte Hypoglykämien, ohne deutliche Symptome der Neuroglukopenie zu bemerken. Bei vielen Patienten gehen die Zeichen adrenerger Gegenregulation denen einer Neuroglukopenie voraus. Im allgemeinen sind diese Gegenregulation und ihre Symptome um so ausgeprägter, je stärker und schneller der Blutglukosespiegel fällt. Zu den Symptomen gehören Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angstgefühl, Tachykardie, Hypertension, Palpitationen, Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen. XIX Schwere Hypoglykämien, insbesondere wenn sie wiederholt auftreten, können neurologische Schäden hinterlassen. Anhaltende oder schwere Hypoglykämien können lebensbedrohlich sein. XX Die Warnzeichen der Hypoglykämie können verändert sein, abgeschwächt sein oder fehlen - im Anschluß an eine vorausgegangene Hypoglykämie. - bei Patienten, deren Blutzuckereinstellung sich deutlich verbessert hat, z.B. durch intensivierte Insulintherapie (siehe auch unter 'Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung'). - wenn sich die Hypoglykämie langsam entwickelt. - bei älteren Patienten. - bei Vorliegen einer autonomen Neuropathie. - bei Patienten mit lange bestehendem Diabetes. - bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen. - bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe unter 4.5). Bei normalen oder gar erniedrigten Werten für glykosyliertes Hämoglobin muß an wiederholte unerkannte, insbesondere nächtliche Hypoglykämien gedacht werden. Die Hypoglykämiegefahr ist hoch - zu Beginn der Behandlung. - nach Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat. - bei Patienten, die nahezu normoglykämisch eingestellt sind. - bei Patienten mit starken Blutglukoseschwankungen. Aber auch bei Patienten mit schweren Hypoglykämien in der Anamnese ist eher mit Hypoglykämien zu rechnen. Eine Vielzahl von Faktoren führt zu einer Verstärkung der Hypoglykämieneigung. Hierzu gehören: - ungeeignete Insulin-Dosierungsschemata, zu hohe Dosen, Fehler bei der Applikation. - mangelne Mitarbeit des Patienten (speziell bei Älteren: Unfähigkeit zur Mitarbeit). - Auslassen von Mahlzeiten, ungewohnt kleine Mahlzeiten, Änderungen in der Ernährung. - Erbrechen, Durchfall. - Trinken von Alkohol (Grund: Reduktion der Glukoneogenese) besonders in Verbindung mit Nahrungskarenz. - ungewohnte, stärkere oder längere körperliche Belastung. - fehlende oder verminderte Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnsymptomen. - Verbesserung der Insulinempfindlichkeit, z.B. bei Beseitigung von Streßfaktoren. - Einschränkung der Nierenfunktion (Grund: verringerter Insulinbedarf infolge verminderten Insulinabbaus). Bei älteren Patienten kann eine fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion eine stetige Abnahme des Insulinbedarfs nach sich ziehen. - schwere Einschränkung der Leberfunktion (Grund: verringerte glukoneogenetische Kapazität, verringerter Insulinabbau mit Verringerung des Insulinbedarfs). - bestimmte unkompensierte Störungen des endokrinen Systems mit Wirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel oder die Hypoglykämie-Gegenregulation (wie z.B. bei Hypothyreose sowie Hypophysenvorderlappen- oder Nebennierenrinden-Insuffizienz). - gleichzeitige Gabe anderer blutglukosesenkender Medikamente. - Wechsel des Injektionsbereiches (Grund: Unterschiede in der Insulinresorption). Das Vorliegen solcher Faktoren kann eine besonders enge Überwachung und eine Anpassung der Dosierung notwendig machen. Meist kann eine Hypoglykämie durch sofortige Einnahme von Kohlenhydraten korrigiert werden. Um sofort erste Gegenmaßnahmen treffen zu können, muß der Patient immer wenigstens 20 g Glukose bei sich tragen. XXI Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Der Patient ist im Aufziehen der korrekten Insulindosis, in angemessener Hygiene sowie in der richtigen Injektionstechnik zu unterrichten, sowie auf die Bedeutung des Wechsels der Injektionsstelle hinzuweisen. Der Patient muß außerdem die Handhabung des Pen beherrschen sowie mögliche Funktionsstörungen erkennen und in einem solchen Falle richtig reagieren können. Die Behandlung mit Insulin erfordert ständige Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Hyper- und Hypoglykämien. Der Patient und seine Angehörigen müssen wissen, was zu tun ist, wenn eine Hyper- oder Hypoglykämie vermutet wird oder vorliegt, und wann ein Arzt zu informieren ist. Bei nicht optimaler Stoffwechseleinstellung oder Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien müssen Injektionsorte, Injektionstechnik, Handhabung und Funktion der Injektionshilfen, die Verhaltens- und Ernährungsweise des Patienten sowie alle anderen Faktoren, die eine Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien verstärken können, überprüft werden, bevor eine Dosierungsänderung in Betracht gezogen wird. Hypoglykämie Patienten, deren Blutglukoseeinstellung deutlich verbessert wurde (z.B. durch intensivierte Insulintherapie), können manche oder alle ihrer Hypoglykämie-Warnsymptome verlieren. Dies liegt daran, daß der vergleichsweise geringe Blutglukoseabfall, der bei solchen Patienten ausreichen kann, um die Hypoglykämie zu erreichen, oft nur eine schwache adrenerge Gegenregulation hervorruft. Diese Patienten können daher in schwere Hypoglykämien mit Bewußtseinsverlust abgleiten, ohne dies so früh und deutlich zu bemerken wie zuvor, und ohne die Gelegenheit zu haben, Gegenmaßnahmen zu treffen. Die Patienten müssen entsprechend aufgeklärt und regelmäßig in der Wahrnehmung ihrer Warnsymptome sowie im Treffen von Gegenmaßnahmen trainiert werden. Dabei sind Patienten mit schwachen oder fehlenden adrenergen Warnsymptomen in der frühen Erkennung neuroglukopenischer Symptome zu trainieren. Bei vielen Patienten, die nicht in der Lage sind, ihre Warnsymptome zuverlässig zu bemerken, kann bereits eine intensivere BlutzuckerSelbstkontrolle das Hypoglykämierisiko verringern. Bei manchen kann allerdings eine weniger strenge Blutzuckereinstellung angebracht sein. Auch Änderungen in der Lebensweise können notwendig sein (z.B. Meiden von Situationen mit Selbst- oder Fremdgefährdung). Diabetische Retinopathie Bei Patienten mit diabetischer Retinopathie wird empfohlen, eine abrupte Normalisierung der Stoffwechsellage zu vermeiden. Andernfalls besteht die Gefahr einer vorübergehenden Verschlechterung der Retinopathie. Siehe auch unter 4.3. Interkurrente Erkrankungen Interkurrente Erkrankungen machen eine Intensivierung der Stoffwechselüberwachung erforderlich. In vielen Fällen sind Ketonbestimmungen im Urin angezeigt, und oft ist eine Anpassung der Insulindosierung notwendig. Oft ist der Insulinbedarf erhöht. Die Kohlenhydratzufuhr ist sicherzustellen, auch wenn der Patient nicht oder nur wenig essen kann, erbricht o.ä.. Das Insulin darf nie völlig weggelassen werden. Die Patienten müssen ihren Arzt über solche Erkrankungen informieren. Auch alle anderen, den Patienten betreuenden Ärzte sind zu unterrichten, daß der Patient Diabetiker ist und wie der Diabetes behandelt wird. XXII Reisen Vor Reisen müssen alle die Diabetestherapie betreffenden Fragen geklärt werden, wie z.B. die der - Insulinversorgung, Verfügbarkeit der benötigten Insulinzubereitungen im besuchten Land, Insulinlagerung. - Versorgung mit Material zum metabolischen Monitoring und mit Injektionsmaterial. - Insulindosierung während der Reise, Umstellung auf andere Zeitzonen. - Möglichkeit neuer Gesundheitsrisiken. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Medikamenten kann es zu einer verstärkten Blutglukosesenkung und Hypoglykämieneigung kommen, die eine Dosisanpassung erforderlich macht. Zu diesen Medikamenten gehören: andere orale Antidiabetika (bei Typ II-Diabetikern); ACE-Hemmer; Acetylsalicylsäure und andere Salicylate wie z.B. Paraaminosalicylsäure (insbesondere in höheren Dosen; im toxischen Dosisbereich jedoch blutglukosesteigernd); Amphetamine; anabole Steroide und männliche Sexualhormone; Cibenzolin; Cyclophosphamid; Disopyramid; Fenfluramin; Fibrate; Fluoxetin; Guanethidin; Ifosfamid; MAO-Hemmer; Pentoxifyllin; Perhexilin; Phenoxybenzamin; Phentolamin; Propoxyphen; Somatostatin und Somatostatin-Analoga; Sulfonamid-Antibiotika; Tetrazykline; Tritoqualin; Trofosfamid. Andere Medikamente können den Blutglukose-senkenden Effekt von Insulin abschwächen und die Neigung zu Hyperglykämien verstärken. Auch in diesen Fällen kann eine Dosisanpassung notwendig werden. Zu diesen Medikamenten gehören: ACTH (Corticotropin); Barbiturate; Danazol; Diazoxid; Diuretika; Doxazosin; Epinephrin (Adrenalin), Salbutamol, Terbutalin und andere Sympathomimetika; Glukagon; Heparin; Isoniazid; Corticosteroide; Laxantien (einschließlich Phenolphtalein), nach längerem Gebrauch (infolge einer Abnahme des Serumkalium-Spiegels); Nikotinsäure in hohen Dosen; Östrogene und Progesterone; Phenothiazine; Phenytoin; Prazosin; Schilddrüsenhormone; Somatropin. Clonidin, Reserpin und Lithiumsalze können sowohl zu einer Verstärkung als auch zu einer Abschwächung der Insulinwirkung führen. Pentamidin kann eine Hypoglykämie verursachen, gelegentlich mit nachfolgender Hyperglykämie. Betablocker vermindern die Glukosetoleranz und können daher bei Diabetikern zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Darüber hinaus erhöhen Betablocker die Hypoglykämiegefahr (Grund: eingeschränkte Gegenregulation). Unter der Wirkung von Sympatholytika wie Betablocker, Clonidin, Guanethidin und Reserpin können die Symptome der adrenergen Gegenregulation abgeschwächt sein oder fehlen. Alkohol kann einen Anstieg des Blutglukosespiegels verursachen. Größere Mengen Alkohol können darüber hinaus die Glukoneogenese beeinträchtigen und somit die Gefahr von Hypoglykämien erhöhen. Außerdem muß der Kohlenhydratgehalt alkoholischer Getränke berücksichtigt werden. XXIII 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Es liegen keine Erfahrungen mit dem Einsatz von Insuman Rapid während der Schwangerschaft vor. Ein in der Schwangerschaft nicht behandelter Diabetes mellitus birgt Risiken für die intrauterine Entwicklung. Daher muß die Behandlung des Diabetes während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Insulin passiert nicht die Plazenta. Sowohl Hypo- als auch Hyperglykämien erhöhen die Gefahr von Mißbildungen und Fruchttod. Hyperglykämien bergen zusätzlich das Risiko einer Makrosomie (mit der Gefahr eines erschwerten Geburtsverlaufs). Daher ist während der gesamten Schwangerschaft eine besonders sorgfältige Blutglukoseeinstellung und Stoffwechselüberwachung erforderlich, und Patientinnen müssen ihren Arzt informieren, wenn sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger geworden sind. Der Insulinbedarf ändert sich während der Schwangerschaft und erfordert eine Anpassung der Dosierung. Er fällt üblicherweise während des ersten Trimesters und ist in der späteren Schwangerschaft erhöht (meist beginnend im zweiten Trimester). Unmittelbar nach der Entbindung nimmt er rasch ab (erhöhtes Hypoglykämierisiko!). Stillzeit Es gibt keinerlei Einschränkungen zum Einsatz von Insuman Rapid bei stillenden Frauen. Bei stillenden Frauen kann eine Anpassung von Insulindosis und Diät notwendig werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eines Patienten herabsetzen. Dies kann in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Dem Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Hypoglykämien beim Führen von Kraftfahrzeugen zu treffen. Dieses ist bei Patienten mit häufigen Hypoglykämie-Episoden oder verringerter oder fehlender Wahrnehmung von HypoglykämieWarnsymptomen besonders wichtig. In diesen Fällen sollte überlegt werden, ob das Führen eines Kraftfahrzeuges überhaupt ratsam ist. 4.8 Nebenwirkungen Hypoglykämie Überschreitet die Insulindosis den Bedarf, kann sich eine Hypoglykämie entwickeln. Siehe auch unter 4.4. Sehstörungen Eine deutliche Veränderung der Blutglukose-Einstellung kann vorübergehende Sehstörungen verursachen bedingt durch eine von der Blutzuckerlage abhängige vorübergehende Veränderung des Quellungszustandes und somit der Brechkraft der Augenlinse. Eine abrupte Normalisierung der Blutzuckerlage kann zur vorübergehenden Verschlechterung einer Retinopathie führen. Bei Patienten mit proliferativer Retinopathie, insbesondere wenn diese nicht Laser-behandelt ist, kann eine schwere Hypoglykämie zur Erblindung führen. XXIV Lipohypertrophie, Lipoatrophie Als Folge des lokalen lipogenen Effektes von Insulin kann es im Injektionsbereich zur Lipohypertrophie kommen, infolge chronisch entzündlicher Reaktionen zur Lipoatrophie. In beiden Fällen kann die Insulinresorption im betroffenen Bereich verzögert sein. Ständiger Wechsel der Einstichstelle im gegebenen Injektionsbereich kann helfen, diese Reaktionen abzuschwächen oder zu vermeiden. Überempfindlichkeitsreaktionen An der Einstichstelle kann es zu unspezifischen, leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Selten kommt es zu lokalen Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort- oder verzögerten Typ (z.B. Arthus-Reaktion) auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe. Diese können sich in Form von lokalem Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtung oder ungewohnt starkem Schmerz an der Injektionsstelle äußern, aber auch in Form von kutanen oder subkutanen Knoten. Solche Überempfindlichkeitsreaktionen können sich auch auf die Umgebung der Injektionsstelle ausbreiten. Generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort-Typ auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe sind sehr selten. Sie können z.B. mit generalisierten Hautreaktionen, Angioödem, Bronchospasmus, Blutdruckabfall und Schock einhergehen und lebensbedrohlich sein. Im Falle solcher Reaktionen ist ein Wechsel der Insulinzubereitung oder eine Desensibilisierung erforderlich (siehe auch unter 4.3). Andere Reaktionen Die Gabe von Insulin kann die Bildung von Insulin-Antikörpern auslösen. Selten macht es das Vorhandensein solcher Insulinantikörper notwendig, die Insulindosis anzupassen, um eine Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien zu korrigieren. Insulin kann eine Natriumretention und Ödeme verursachen, insbesondere wenn eine zuvor schlechte Stoffwechseleinstellung durch Intensivierung der Insulintherapie verbessert wird. Als Folge einer stärkeren akuten Senkung des Blutglukosespiegels (z.B. im Rahmen der Behandlung einer Ketoazidose oder eines hypergykämisch-hyperosmolaren Zustandes) kann sich eine Hypokaliämie (mit z.B. kardialen Komplikationen) oder ein Hirnödem entwickeln. 4.9 Überdosierung Symptomatik Überdosierung von Insulin kann zu einer schweren, unter Umständen lang anhaltenden und lebensbedrohlichen Hypoglykämie führen. Maßnahmen Patienten mit erhaltenem Bewußtsein nehmen sofort 10 bis 20 g Glukose (oder eine entsprechende Menge anderen Zuckers) ein und wiederholen dies nötigenfalls etwa alle 20 Minuten. Zusätzlich werden langwirkende Kohlenhydrate gegeben. Bewußtlose Patienten erhalten 1 mg Glukagon intramuskulär. Selbst bei nicht gesicherter Hypoglykämie stellt eine solche Injektion im Vergleich zum zu erwartenden Nutzen kein wesentliches Risiko dar. Es wird jedoch empfohlen, nach stärkerem Alkoholkonsum kein Glukagon zu verwenden (keine ausreichende Wirkung zu erwarten). Alternativ zu Glukagon, oder wenn die Hypoglykämie durch die Glukagoninjektion nicht sofort behoben werden kann, erhalten Erwachsene, nötigenfalls wiederholt, 20 bis 30 ml einer 30 bis 50 %igen Glukoselösung intravenös. Kinder erhalten eine dem Körpergewicht entsprechende geringere Menge. XXV Insbesondere bei schweren oder anhaltenden Hypoglykämien ist es im Anschluß an die Glukagoninjektion und/oder akute Glukosesubstitution in der Regel erforderlich, durch Infusion einer niedriger konzentrierten Glukoselösung (unter Überwachung des Blutglukosespiegels) sicherzustellen, daß es nicht zum Wiederauftreten einer Hypoglykämie kommt. Zusätzlich kann die Gabe von Glukagon ( intramuskulär oder subkutan) wiederholt werden. Bei Kleinkindern muß Glukose unter Beachtung des Risikos möglicher bedrohlicher Hyperglykämien sehr vorsichtig und unter engmaschiger Überwachung der Blutglukose dosiert werden. Um ein Wiederabgleiten in die Hypoglykämie zu verhindern, werden nach Wiedererlangen des Bewußtseins langwirkende Kohlenhydrate oral gegeben. Der Patient ist solange sorgfältig zu überwachen, bis anzunehmen ist, daß er außer Gefahr ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Hypoglykämie nach anfänglicher Erholung wieder auftreten kann, und daß die subjektiven Warnzeichen einer nachfolgenden Hypoglykämie verändert sein, abgeschwächt sein oder fehlen können. Unter Umständen ist, auch vorbeugend, eine stationäre Aufnahme erforderlich. Auch intensivmedizinische Überwachung und Behandlung können notwendig werden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetikum. ATC-Code: A10AB01, Insulin human schnell wirksam. Wirkweise Insulin - senkt die Blutglukose und bewirkt eine Zunahme anaboler sowie eine Abnahme kataboler Stoffwechseleffekte. - steigert den Glukosetransport in die Zellen sowie die Glykogenbildung in Muskulatur und Leber und verbessert die Pyruvatutilisation. Es hemmt Glykogenolyse und Glukoneogenese. - steigert die Lipogenese in Leber und Fettgewebe und hemmt die Lipolyse. - steigert die Aminosäurenaufnahme in Zellen und fördert die Proteinsynthese. - fördert die Kaliumaufnahme in die Zellen. Pharmakodynamische Kenngrößen Insuman Rapid ist ein Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer. Bei subkutaner Gabe beginnt die Wirkung innerhalb von 30 Minuten, liegt die Phase maximaler Wirkung 1 bis 4 Stunden nach Injektion und die Wirkdauer zwischen 7 und 9 Stunden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Bei Stoffwechselgesunden beträgt die Serumhalbwertszeit des Insulins etwa 4 bis 6 Minuten. Sie ist bei schwerer Niereninsuffizienz verlängert. Die Pharmakokinetik von Insulin spiegelt jedoch nicht seine Stoffwechselwirkung wieder. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die akute Toxizität wurde nach subkutaner Gabe an Ratten untersucht. Es wurden keine Hinweise auf toxische Wirkungen gefunden. Die Prüfung der lokalen Verträglichkeit nach subkutaner und intramuskulärer Gabe bei Kaninchen ergab keine auffälligen Befunde. Bei der XXVI Untersuchung der pharmakodynamischen Effekte nach subkutaner Gabe an Kaninchen und Hunden zeigten sich die erwarteten hypoglykämischen Reaktionen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe M-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Unverträglichkeit Insuman Rapid darf wie alle Insulin-Zubereitungen nicht mit Lösungen gemischt werden, die reduzierende Substanzen (z.B. Thiole und Sulfite) enthalten. Ferner ist zu berücksichtigen, daß neutrale Normalinsuline bei pH-Werten von etwa 4,5 bis 6,5 ausfallen. Zur Mischbarkeit und Nichtmischbarkeit mit anderen Insulinen siehe unter 4.2. Es ist darauf zu achten, daß weder Alkohol noch andere Desinfektionsmittel in die InsulinLösung gelangen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. Nach Anbruch kann die Patrone bis zu 4 Wochen verwendet werden. Dies gilt unabhängig davon, ob die Patrone direkt in den Pen eingesetzt oder zunächst eine Weile als Vorrat mitgeführt wird. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Insuman Rapid vor direktem Licht geschützt lagern. Zwischen + 2 °C und + 8 °C, lagern. Nicht einfrieren; Kontakt mit dem Gefrierfach oder Kühlpaketen vermeiden. Aufbewahrung der in Gebrauch befindlichen Patronen: in Gebrauch befindliche (in den Pen eingesetzte) Patronen und Patronen, die als Vorrat mitgeführt werden, nicht über + 25 °C aufbewahren. Sie dürfen jedoch nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 3 ml Patrone (farblos, Glas Typ I) mit Kolben (Brombutylgummi, Typ I, schwarz), Bördelkappe (Aluminium) mit eingesetzter Dichtscheibe (Brombutylgummi, Typ I, schwarz). Inhalt: 3 ml Lösung, entsprechend 300 I.E. Insulin. Eine Standardpackung enthält 4, 5 oder 10 Patronen. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Vor dem Einsetzen in den Pen muß Insuman Rapid 1 bis 2 Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Insuman Rapid darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar, farblos, ohne sichtbare Partikel und von wasserartiger Konsistenz ist. Luftblasen in der Patrone sind vor der Injektion zu entfernen (siehe Bedienungsanleitung des Pen). Die Bedienungsanleitung des Pen ist gewissenhaft zu befolgen. Leere Patronen dürfen nicht wieder gefüllt werden. Die Patronen eignen sich nicht zum Mischen unterschiedlicher Insuline. XXVII 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland 8. NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION XXVIII 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Insuman Rapid 40 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Insuman Rapid ist eine neutrale Insulin-Lösung (Normalinsulin). Ein ml Insuman Rapid enthält 40 I.E. Insulin human. Eine Durchstichflasche enthält 10 ml, entsprechend 400 I.E. Insulin. Eine I.E. (Internationale Einheit) entspricht 0,035 mg wasserfreiem Insulin human. Das in Insuman Rapid enthaltene Humaninsulin wird gentechnisch mittels K 12-Stämmen von Escherichia coli hergestellt. Hilfsstoffe siehe unter 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Injektionslösung. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Diabetes mellitus, sofern die Behandlung mit Insulin erforderlich ist. Insuman Rapid ist auch zur Behandlung bei hyperglykämischem Koma und Ketoazidose sowie zur prä-, intra- und postoperativen Stabilisierung von Patienten mit Diabetes mellitus geeignet. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Grundsätze Die Dosierung sollte vom Arzt entsprechend dem Bedarf des Patienten festgelegt werden. Die angestrebten Blutglukosespiegel, die zu verwendenden Insulinzubereitungen und die Insulindosierung (Menge und Applikationszeitpunkte) sind individuell festzulegen und auf die Ernährung des Patienten, seine körperliche Aktivität und seine Lebensweise abzustimmen. Werden normale Blutglukosespiegel angestrebt, so ist die Gefahr von Hypoglykämien zu berücksichtigen. Die Insulinbehandlung setzt im allgemeinen eine entsprechende Schulung sowie Selbstüberwachung des Patienten voraus. Ob und in welchem Maße der Patient die Insulinbehandlung und die Kontrolle der Glukosespiegel selbstverantwortlich mitgestalten kann, muß im Einzelfall ermittelt werden. Die einzelnen Insulindosen richten sich nach den Ergebnissen der Blutglukosebestimmungen sowie danach, was an körperlicher Aktivität und Kohlenhydrataufnahme geplant ist. Der Arzt teilt dem Patienten mit, wie oft und wann Blutglukosemessungen, sowie ob, wie oft und wann Urintests auf Glukose und Ketone durchzuführen sind. Es empfiehlt sich außerdem, die Qualität der Diabeteseinstellung regelmäßig durch Bestimmung des glykosylierten Hämoglobins zu überprüfen (siehe auch unter 4.4). Besonders bei der intramuskulären und subkutanen Insulinbehandlung ist zu beachten, daß die Insulinresorption physiologischen und äußeren Einflüssen unterliegt (z.B. Gewebedurchblutung, körperliche Aktivität, Temperatur). XXIX Dem Patienten sind Richtlinien dazu an die Hand zu geben, was zu tun ist, wenn er sich z.B. nicht an das vorgegebene Dosierungsschema halten kann, wenn er sich unbeabsichtigt eine zu hohe Insulindosis injiziert oder eine Injektion vergessen hat, oder wenn er Mahlzeiten auslassen mußte oder sie nicht zu den vorgegebenen Zeiten einnehmen konnte. Tagesdosis und Zeitpunkt der Anwendung Es gibt keine festen Regeln für die Insulindosierung. Der durchschnittliche Insulinbedarf liegt jedoch oft bei 0,5 bis 1,0 I.E. pro kg Körpergewicht pro Tag. Der basale Stoffwechselbedarf liegt dabei bei 40 bis 60 % des Tagesbedarfes. Im allgemeinen wird Insuman Rapid 15 bis 20 Minuten vor einer Mahlzeit subkutan injiziert. Die intravenöse Verabreichung von Insulin wird normalerweise nur im Rahmen bestimmter Dosierungsschemata angewendet - zur Behandlung von hyperglykämischem Koma oder Ketoazidose, - zur peri- und intraoperativen Stabilisierung diabetischer Patienten. Vor allem bei der Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose ist die Insulinverabreichung Teil eines komplexen Therapieschemas, das Maßnahmen zum Schutz der Patienten vor möglichen ernsten Komplikationen einer relativ raschen Senkung des Blutzuckers beinhaltet. Dieses Therapieschema erfordert eine enge Überwachung (metabolischer Status, Säure-Base- und Elektrolyt-Status, Vitalparameter usw.) in einer Intensivstation oder ähnlichen Einrichtung. Umstellung auf Insuman Rapid Wenn von einem Insulinpräparat auf ein anderes umgestellt wird kann es notwendig werden, die Dosierung anzupassen. Dies gilt z.B. bei Umstellung von - einem tierischen (insbesondere Rinderinsulin) auf Humaninsulin (Ursache ist in erster Linie eine geringere Affinität des Humaninsulin zu Insulinantikörpern; außerdem wird eine schnellere Resorption des Humaninsulin aus dem Injektionsdepot diskutiert). - einer Humaninsulin-Zubereitung auf eine andere. - einem Dosierungsschema mit Normalinsulin auf eines mit einem längerwirkenden Insulin. Die Notwendigkeit zur Dosisanpassung (z.B. Dosisreduktion) kann bereits unmittelbar nach der Umstellung bestehen. Sie kann sich aber auch langsam über mehrere Wochen entwickeln. Nach Umstellung von tierischem auf Humaninsulin kann eine Dosisreduktion insbesondere bei solchen Patienten erforderlich sein, - die bereits zuvor auf eher niedrige Blutglukosespiegel eingestellt waren. - die eine Neigung zu Hypoglykämien haben. - die infolge Insulinantikörpern zuvor hohe Insulindosen benötigten. Während der Umstellung und in den ersten Wochen danach ist eine besonders engmaschige Stoffwechselüberwachung erforderlich. Bei Patienten, die infolge Insulinantikörpern hohe Insulindosen benötigen, ist zu erwägen, die Umstellung unter ärztlicher Überwachung und stationären oder vergleichbaren Bedingungen vorzunehmen. Sekundäre Dosisanpassung Infolge einer verbesserten Stoffwechsellage kann die Insulinempfindlichkeit zu- und der Insulinbedarf abnehmen. Eine Dosisanpassung kann auch dann notwendig werden, wenn sich z.B. - das Gewicht des Patienten ändert. - die Lebensweise des Patienten ändert. XXX - andere Umstände ergeben, die eine verstärkte Neigung zu Hypo- oder Hyperglykämie bedingen (siehe unter 4.4). Ferner können interkurrente Erkrankungen eine Änderung der Dosierung erfordern (siehe unter 4.4). XXXI Anwendung Insuman Rapid enthält 40 I.E. Insulin pro ml Lösung. Es dürfen nur Spritzen verwendet werden, die für diese Insulinkonzentration (40 I.E. pro ml) bestimmt sind. Die Spritzen dürfen keine anderen Medikamente oder Medikamentenreste (z.B. Spuren von Heparin) enthalten. Insuman Rapid wird tief subkutan injiziert. Grundsätzlich kann es jedoch auch intramuskulär injiziert werden. Bei intramuskulärer Injektion tritt die Wirkung etwas schneller ein und klingt etwas schneller ab als bei subkutaner Gabe. Unter ärztlicher Überwachung kann Insuman Rapid intravenös verabreicht werden. Eine intravenöse Insulintherapie muß im allgemeinen in einer Intensivstation oder unter vergleichbaren Überwachungs- und Therapiebedingungen durchgeführt werden (siehe „Tagesdosis und Zeitpunkt der Anwendung“). Bei oraler Einnahme hat Insulin keine ausreichende blutglukosesenkende Wirkung. Die Insulinresorption und folglich der blutglukosesenkende Effekt einer Dosis kann von Injektionsbereich zu Injektionsbereich (z.B. von Bauchwand zu Oberschenkel) verschieden sein. Die Patienten dürfen daher den Injektionsbereich nur nach Absprache mit ihrem Arzt wechseln. Die Injektionsstelle innerhalb eines Injektionsbereiches ist jedoch jedesmal, d.h. von Injektion zu Injektion zu wechseln. Mischen von Insulinen Insuman Rapid kann mit allen Humaninsulinen von Hoechst gemischt werden, AUSSER mit solchen, die speziell für den Einsatz in Insulinpumpen bestimmt sind. Insuman Rapid darf auch NICHT mit tierischen Insulinen gemischt werden. 4.3 Gegenanzeigen Allergie gegen die Wirksubstanz oder gegen einen der Hilfsstoffe (siehe Abschnitt 6.1). Es gibt jedoch Fälle, in denen keine Alternative, d.h. besser verträgliche Insulinzubereitung zur Verfügung steht, und es nicht möglich ist, auf die Insulingabe gänzlich zu verzichten. Dann darf Insuman Rapid nur unter engmaschiger Überwachung und nötigenfalls antiallergischer Behandlung weiterverwendet werden. Werden Patienten mit einer Allergie gegen tierisches Insulin auf Insuman Rapid umgestellt, so ist zu beachten, daß immunologische Kreuzreaktionen zwischen Human- und tierischem Insulin möglich sind. Bei Allergie gegen tierisches Insulin empfiehlt sich daher vor der Umstellung eine intradermale Testung. Insulin darf nicht bei drohender oder manifester Hypoglykämie gegeben werden. Eine strenge Blutzuckereinstellung mit verstärkter Hypoglykämiegefahr kann bei Patienten mit relevanten Stenosen der Koronararterien oder der hirnzuführenden Gefäße kontraindiziert sein (Gefahr kardialer bzw. zerebraler Hypoglykämiekomplikationen), ebenso bei Patienten mit proliferativer Retinopathie, insbesondere wenn diese nicht Laser-behandelt sind (Gefahr der Erblindung infolge einer Hypoglykämie). Insuman Rapid darf weder in externen oder implantierten Insulinpumpen noch in Peristaltikpumpen mit Silikonschläuchen eingesetzt werden. XXXII 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Warnhinweise Hyperglykämie Ein Anstieg des Blutglukosespiegels, Hyperglykämie, Ketoazidose und Hyperosmolarität können auftreten, wenn z.B. - die Insulindosis im Hinblick auf die Kohlenhydratzufuhr zu niedrig ist. - die Wirkung des Insulins nachgelassen hat (z.B. infolge falscher Lagerung). - die körperliche Aktivität reduziert wird. - die Insulinempfindlichkeit infolge emotionalen oder körperlichen Stresses (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infektionen oder anderen Erkrankungen) verringert ist. - gleichzeitig Medikamente mit blutglukosesteigernder Wirkung gegeben werden. Zeichen einer hyperglykämische Stoffwechselentgleisung sind unter anderem Durst, Polyurie, Glukosurie, Ketonurie, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, Hypotonie und Tachykardie. Insbesondere bei Symptomen wie Erbrechen, Bauchschmerzen, schnelle tiefe Atmung, Somnolenz oder Koma muß immer auch an eine begleitende Ketoazidose gedacht werden. Eine schwere Verschlechterung der Stoffwechsellage kann lebensbedrohlich werden. Eine Ketoazidose kann sich in Abhängigkeit von der Insulinverfügbarkeit innerhalb von Stunden bis Tagen entwickeln. Sobald mögliche Zeichen und Symptome einer Verschlechterung der Soffwechsellage bemerkt werden, müssen Blutglukose und Ketone im Urin bestimmt und gegebenenfalls unverzüglich Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. Wird die Blutglukose allein durch kontinuierliche Infusion von Normalinsulin kontrolliert, so ist bei einem deutlichen Anstieg der Blutglukose immer auch an die Möglichkeit einer Unterbrechung der Insulinzufuhr mit metabolischer Dekompensation zu denken. Daher sind in solchen Fällen die Insulin-Zufuhrwege zu überprüfen und der Urin möglichst bald auf Ketone zu untersuchen. Hypoglykämie Zur Hypoglykämie kann es kommen, wenn die Insulindosis den Insulinbedarf überschreitet. Mögliche Anzeichen einer Neuroglukopenie sind z.B. Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Verminderung des Reaktionsvermögens, depressive Verstimmung, Verwirrtheit, Sprechstörungen, Aphasie, Sehstörungen, Tremor, Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Kribbeln und Taubheitgefühl im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Delirium, zerebrale Krampfanfälle, Somnolenz, Bewußtlosigkeit bis hin zum Koma, oberflächliche Atmung, Bradykardie. Das klinische Bild einer schweren Hypoglykämie kann dem eines Schlaganfalls gleichen. Die meisten gut eingestellten Patienten haben leichte Hypoglykämien, ohne deutliche Symptome der Neuroglukopenie zu bemerken. Bei vielen Patienten gehen die Zeichen adrenerger Gegenregulation denen einer Neuroglukopenie voraus. Im allgemeinen sind diese Gegenregulation und ihre Symptome um so ausgeprägter, je stärker und schneller der Blutglukosespiegel fällt. Zu den Symptomen gehören Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angstgefühl, Tachykardie, Hypertension, Palpitationen, Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen. Schwere Hypoglykämien, insbesondere wenn sie wiederholt auftreten, können neurologische Schäden hinterlassen. Anhaltende oder schwere Hypoglykämien können lebensbedrohlich sein. XXXIII Die Warnzeichen der Hypoglykämie können verändert sein, abgeschwächt sein oder fehlen - im Anschluß an eine vorausgegangene Hypoglykämie. - bei Patienten, deren Blutzuckereinstellung sich deutlich verbessert hat, z.B. durch intensivierte Insulintherapie (siehe auch unter 'Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung'). - wenn sich die Hypoglykämie langsam entwickelt. - bei älteren Patienten. - bei Vorliegen einer autonomen Neuropathie. - bei Patienten mit lange bestehendem Diabetes. - bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen. - bei gleichzeitiger Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe unter 4.5). Bei normalen oder gar erniedrigten Werten für glykosyliertes Hämoglobin muß an wiederholte unerkannte, insbesondere nächtliche Hypoglykämien gedacht werden. Die Hypoglykämiegefahr ist hoch - zu Beginn der Behandlung. - nach Umstellung auf ein anderes Insulinpräparat. - bei Patienten, die nahezu normoglykämisch eingestellt sind. - bei Patienten mit starken Blutglukoseschwankungen. Aber auch bei Patienten mit schweren Hypoglykämien in der Anamnese ist eher mit Hypoglykämien zu rechnen. Eine Vielzahl von Faktoren führt zu einer Verstärkung der Hypoglykämieneigung. Hierzu gehören: - ungeeignete Insulin-Dosierungsschemata, zu hohe Dosen, Fehler bei der Applikation. - mangelne Mitarbeit des Patienten (speziell bei Älteren: Unfähigkeit zur Mitarbeit). - Auslassen von Mahlzeiten, ungewohnt kleine Mahlzeiten, Änderungen in der Ernährung. - Erbrechen, Durchfall. - Trinken von Alkohol (Grund: Reduktion der Glukoneogenese) besonders in Verbindung mit Nahrungskarenz. - ungewohnte, stärkere oder längere körperliche Belastung. - fehlende oder verminderte Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnsymptomen. - Verbesserung der Insulinempfindlichkeit, z.B. bei Beseitigung von Streßfaktoren. - Einschränkung der Nierenfunktion (Grund: verringerter Insulinbedarf infolge verminderten Insulinabbaus). Bei älteren Patienten kann eine fortschreitende Verschlechterung der Nierenfunktion eine stetige Abnahme des Insulinbedarfs nach sich ziehen. - schwere Einschränkung der Leberfunktion (Grund: verringerte glukoneogenetische Kapazität, verringerter Insulinabbau mit Verringerung des Insulinbedarfs). - bestimmte unkompensierte Störungen des endokrinen Systems mit Wirkungen auf den Kohlenhydratstoffwechsel oder die Hypoglykämie-Gegenregulation (wie z.B. bei Hypothyreose sowie Hypophysenvorderlappen- oder Nebennierenrinden-Insuffizienz). - gleichzeitige Gabe anderer blutglukosesenkender Medikamente. - Wechsel des Injektionsbereiches (Grund: Unterschiede in der Insulinresorption). Das Vorliegen solcher Faktoren kann eine besonders enge Überwachung und eine Anpassung der Dosierung notwendig machen. Meist kann eine Hypoglykämie durch sofortige Einnahme von Kohlenhydraten korrigiert werden. Um sofort erste Gegenmaßnahmen treffen zu können, muß der Patient immer wenigstens 20 g Glukose bei sich tragen. Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung XXXIV Der Patient ist im Aufziehen der korrekten Dosis, im Mischen von Insulinen (sofern nötig), in angemessener Hygiene sowie in der richtigen Injektionstechnik zu unterrichten, sowie auf die Bedeutung des Wechsels der Injektionsstelle hinzuweisen. Die Behandlung mit Insulin erfordert ständige Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Hyper- und Hypoglykämien. Der Patient und seine Angehörigen müssen wissen, was zu tun ist, wenn eine Hyper- oder Hypoglykämie vermutet wird oder vorliegt, und wann ein Arzt zu informieren ist. Bei nicht optimaler Stoffwechseleinstellung oder Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien müssen Injektionsorte, Injektionstechnik, Handhabung und Funktion der Injektionshilfen, die Verhaltens- und Ernährungsweise des Patienten sowie alle anderen Faktoren, die eine Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien verstärken können, überprüft werden, bevor eine Dosierungsänderung in Betracht gezogen wird. Hypoglykämie Patienten, deren Blutglukoseeinstellung deutlich verbessert wurde (z.B. durch intensivierte Insulintherapie), können manche oder alle ihrer Hypoglykämie-Warnsymptome verlieren. Dies liegt daran, daß der vergleichsweise geringe Blutglukoseabfall, der bei solchen Patienten ausreichen kann, um die Hypoglykämie zu erreichen, oft nur eine schwache adrenerge Gegenregulation hervorruft. Diese Patienten können daher in schwere Hypoglykämien mit Bewußtseinsverlust abgleiten, ohne dies so früh und deutlich zu bemerken wie zuvor, und ohne die Gelegenheit zu haben, Gegenmaßnahmen zu treffen. Die Patienten müssen entsprechend aufgeklärt und regelmäßig in der Wahrnehmung ihrer Warnsymptome sowie im Treffen von Gegenmaßnahmen trainiert werden. Dabei sind Patienten mit schwachen oder fehlenden adrenergen Warnsymptomen in der frühen Erkennung neuroglukopenischer Symptome zu trainieren. Bei vielen Patienten, die nicht in der Lage sind, ihre Warnsymptome zuverlässig zu bemerken, kann bereits eine intensivere BlutzuckerSelbstkontrolle das Hypoglykämierisiko verringern. Bei manchen kann allerdings eine weniger strenge Blutzuckereinstellung angebracht sein. Auch Änderungen in der Lebensweise können notwendig sein (z.B. Meiden von Situationen mit Selbst- oder Fremdgefährdung). Diabetische Retinopathie Bei Patienten mit diabetischer Retinopathie wird empfohlen, eine abrupte Normalisierung der Stoffwechsellage zu vermeiden. Andernfalls besteht die Gefahr einer vorübergehenden Verschlechterung der Retinopathie. Siehe auch unter 4.3. Interkurrente Erkrankungen Interkurrente Erkrankungen machen eine Intensivierung der Stoffwechselüberwachung erforderlich. In vielen Fällen sind Ketonbestimmungen im Urin angezeigt, und oft ist eine Anpassung der Insulindosierung notwendig. Oft ist der Insulinbedarf erhöht. Die Kohlenhydratzufuhr ist sicherzustellen, auch wenn der Patient nicht oder nur wenig essen kann, erbricht o.ä.. Das Insulin darf nie völlig weggelassen werden. Die Patienten müssen ihren Arzt über solche Erkrankungen informieren. Auch alle anderen, den Patienten betreuenden Ärzte sind zu unterrichten, daß der Patient Diabetiker ist und wie der Diabetes behandelt wird. Reisen Vor Reisen müssen alle die Diabetestherapie betreffenden Fragen geklärt werden, wie z.B. die der - Insulinversorgung, Verfügbarkeit der benötigten Insulinzubereitungen im besuchten Land, Insulinlagerung. - Versorgung mit Material zum metabolischen Monitoring und mit Injektionsmaterial. XXXV - Insulindosierung während der Reise, Umstellung auf andere Zeitzonen. Möglichkeit neuer Gesundheitsrisiken. XXXVI 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bei gleichzeitiger Einnahme von bestimmten Medikamenten kann es zu einer verstärkten Blutglukosesenkung und Hypoglykämieneigung kommen, die eine Dosisanpassung erforderlich macht. Zu diesen Medikamenten gehören: andere orale Antidiabetika (bei Typ II-Diabetikern); ACE-Hemmer; Acetylsalicylsäure und andere Salicylate wie z.B. Paraaminosalicylsäure (insbesondere in höheren Dosen; im toxischen Dosisbereich jedoch blutglukosesteigernd); Amphetamine; anabole Steroide und männliche Sexualhormone; Cibenzolin; Cyclophosphamid; Disopyramid; Fenfluramin; Fibrate; Fluoxetin; Guanethidin; Ifosfamid; MAO-Hemmer; Pentoxifyllin; Perhexilin; Phenoxybenzamin; Phentolamin; Propoxyphen; Somatostatin und Somatostatin-Analoga; Sulfonamid-Antibiotika; Tetrazykline; Tritoqualin; Trofosfamid. Andere Medikamente können den Blutglukose-senkenden Effekt von Insulin abschwächen und die Neigung zu Hyperglykämien verstärken. Auch in diesen Fällen kann eine Dosisanpassung notwendig werden. Zu diesen Medikamenten gehören: ACTH (Corticotropin); Barbiturate; Danazol; Diazoxid; Diuretika; Doxazosin; Epinephrin (Adrenalin), Salbutamol, Terbutalin und andere Sympathomimetika; Glukagon; Heparin; Isoniazid; Corticosteroide; Laxantien (einschließlich Phenolphtalein), nach längerem Gebrauch (infolge einer Abnahme des Serumkalium-Spiegels); Nikotinsäure in hohen Dosen; Östrogene und Progesterone; Phenothiazine; Phenytoin; Prazosin; Schilddrüsenhormone; Somatropin. Clonidin, Reserpin und Lithiumsalze können sowohl zu einer Verstärkung als auch zu einer Abschwächung der Insulinwirkung führen. Pentamidin kann eine Hypoglykämie verursachen, gelegentlich mit nachfolgender Hyperglykämie. Betablocker vermindern die Glukosetoleranz und können daher bei Diabetikern zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen. Darüber hinaus erhöhen Betablocker die Hypoglykämiegefahr (Grund: eingeschränkte Gegenregulation). Unter der Wirkung von Sympatholytika wie Betablocker, Clonidin, Guanethidin und Reserpin können die Symptome der adrenergen Gegenregulation abgeschwächt sein oder fehlen. Alkohol kann einen Anstieg des Blutglukosespiegels verursachen. Größere Mengen Alkohol können darüber hinaus die Glukoneogenese beeinträchtigen und somit die Gefahr von Hypoglykämien erhöhen. Außerdem muß der Kohlenhydratgehalt alkoholischer Getränke berücksichtigt werden. 4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Es liegen keine Erfahrungen mit dem Einsatz von Insuman Rapid während der Schwangerschaft vor. Ein in der Schwangerschaft nicht behandelter Diabetes mellitus birgt Risiken für die intrauterine Entwicklung. Daher muß die Behandlung des Diabetes während der Schwangerschaft fortgesetzt werden. Insulin passiert nicht die Plazenta. Sowohl Hypo- als auch Hyperglykämien erhöhen die Gefahr von Mißbildungen und Fruchttod. Hyperglykämien bergen zusätzlich das Risiko einer Makrosomie (mit der Gefahr eines erschwerten Geburtsverlaufs). Daher ist während der gesamten Schwangerschaft eine besonders sorgfältige Blutglukoseeinstellung und Stoffwechselüberwachung erforderlich, und Patientinnen müssen ihren Arzt informieren, wenn sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger geworden sind. XXXVII Der Insulinbedarf ändert sich während der Schwangerschaft und erfordert eine Anpassung der Dosierung. Er fällt üblicherweise während des ersten Trimesters und ist in der späteren Schwangerschaft erhöht (meist beginnend im zweiten Trimester). Unmittelbar nach der Entbindung nimmt er rasch ab (erhöhtes Hypoglykämierisiko!). Stillzeit Es gibt keinerlei Einschränkungen zum Einsatz von Insuman Rapid bei stillenden Frauen. Bei stillenden Frauen kann eine Anpassung von Insulindosis und Diät notwendig werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Eine Hypoglykämie kann die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit eines Patienten herabsetzen. Dies kann in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen. Dem Patienten sollte geraten werden, Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Hypoglykämien beim Führen von Kraftfahrzeugen zu treffen. Dieses ist bei Patienten mit häufigen Hypoglykämie-Episoden oder verringerter oder fehlender Wahrnehmung von HypoglykämieWarnsymptomen besonders wichtig. In diesen Fällen sollte überlegt werden, ob das Führen eines Kraftfahrzeuges überhaupt ratsam ist. 4.8 Nebenwirkungen Hypoglykämie Überschreitet die Insulindosis den Bedarf, kann sich eine Hypoglykämie entwickeln. Siehe auch unter 4.4. Sehstörungen Eine deutliche Veränderung der Blutglukose-Einstellung kann vorübergehende Sehstörungen verursachen bedingt durch eine von der Blutzuckerlage abhängige vorübergehende Veränderung des Quellungszustandes und somit der Brechkraft der Augenlinse. Eine abrupte Normalisierung der Blutzuckerlage kann zur vorübergehenden Verschlechterung einer Retinopathie führen. Bei Patienten mit proliferativer Retinopathie, insbesondere wenn diese nicht Laser-behandelt ist, kann eine schwere Hypoglykämie zur Erblindung führen. Lipohypertrophie, Lipoatrophie Als Folge des lokalen lipogenen Effektes von Insulin kann es im Injektionsbereich zur Lipohypertrophie kommen, infolge chronisch entzündlicher Reaktionen zur Lipoatrophie. In beiden Fällen kann die Insulinresorption im betroffenen Bereich verzögert sein. Ständiger Wechsel der Einstichstelle im gegebenen Injektionsbereich kann helfen, diese Reaktionen abzuschwächen oder zu vermeiden. Überempfindlichkeitsreaktionen An der Einstichstelle kann es zu unspezifischen, leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Selten kommt es zu lokalen Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort- oder verzögerten Typ (z.B. Arthus-Reaktion) auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe. Diese können sich in Form von lokalem Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtung oder ungewohnt starkem Schmerz an der Injektionsstelle äußern, aber auch in Form von kutanen oder subkutanen Knoten. Solche Überempfindlichkeitsreaktionen können sich auch auf die Umgebung der Injektionsstelle ausbreiten. XXXVIII Generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen vom Sofort-Typ auf Insulin oder einen der Hilfsstoffe sind sehr selten. Sie können z.B. mit generalisierten Hautreaktionen, Angioödem, Bronchospasmus, Blutdruckabfall und Schock einhergehen und lebensbedrohlich sein. Im Falle solcher Reaktionen ist ein Wechsel der Insulinzubereitung oder eine Desensibilisierung erforderlich (siehe auch unter 4.3). XXXIX Andere Reaktionen Die Gabe von Insulin kann die Bildung von Insulin-Antikörpern auslösen. Selten macht es das Vorhandensein solcher Insulinantikörper notwendig, die Insulindosis anzupassen, um eine Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien zu korrigieren. Insulin kann eine Natriumretention und Ödeme verursachen, insbesondere wenn eine zuvor schlechte Stoffwechseleinstellung durch Intensivierung der Insulintherapie verbessert wird. Als Folge einer stärkeren akuten Senkung des Blutglukosespiegels (z.B. im Rahmen der Behandlung einer Ketoazidose oder eines hypergykämisch-hyperosmolaren Zustandes) kann sich eine Hypokaliämie (mit z.B. kardialen Komplikationen) oder ein Hirnödem entwickeln. 4.9 Überdosierung Symptomatik Überdosierung von Insulin kann zu einer schweren, unter Umständen lang anhaltenden und lebensbedrohlichen Hypoglykämie führen. Maßnahmen Patienten mit erhaltenem Bewußtsein nehmen sofort 10 bis 20 g Glukose (oder eine entsprechende Menge anderen Zuckers) ein und wiederholen dies nötigenfalls etwa alle 20 Minuten. Zusätzlich werden langwirkende Kohlenhydrate gegeben. Bewußtlose Patienten erhalten 1 mg Glukagon intramuskulär. Selbst bei nicht gesicherter Hypoglykämie stellt eine solche Injektion im Vergleich zum zu erwartenden Nutzen kein wesentliches Risiko dar. Es wird jedoch empfohlen, nach stärkerem Alkoholkonsum kein Glukagon zu verwenden (keine ausreichende Wirkung zu erwarten). Alternativ zu Glukagon, oder wenn die Hypoglykämie durch die Glukagoninjektion nicht sofort behoben werden kann, erhalten Erwachsene, nötigenfalls wiederholt, 20 bis 30 ml einer 30 bis 50 %igen Glukoselösung intravenös. Kinder erhalten eine dem Körpergewicht entsprechende geringere Menge. Insbesondere bei schweren oder anhaltenden Hypoglykämien ist es im Anschluß an die Glukagoninjektion und/oder akute Glukosesubstitution in der Regel erforderlich, durch Infusion einer niedriger konzentrierten Glukoselösung (unter Überwachung des Blutglukosespiegels) sicherzustellen, daß es nicht zum Wiederauftreten einer Hypoglykämie kommt. Zusätzlich kann die Gabe von Glukagon ( intramuskulär oder subkutan) wiederholt werden. Bei Kleinkindern muß Glukose unter Beachtung des Risikos möglicher bedrohlicher Hyperglykämien sehr vorsichtig und unter engmaschiger Überwachung der Blutglukose dosiert werden. Um ein Wiederabgleiten in die Hypoglykämie zu verhindern, werden nach Wiedererlangen des Bewußtseins langwirkende Kohlenhydrate oral gegeben. Der Patient ist solange sorgfältig zu überwachen, bis anzunehmen ist, daß er außer Gefahr ist. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Hypoglykämie nach anfänglicher Erholung wieder auftreten kann, und daß die subjektiven Warnzeichen einer nachfolgenden Hypoglykämie verändert sein, abgeschwächt sein oder fehlen können. Unter Umständen ist, auch vorbeugend, eine stationäre Aufnahme erforderlich. Auch intensivmedizinische Überwachung und Behandlung können notwendig werden. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften XL Pharmakotherapeutische Gruppe: Antidiabetikum. ATC-Code: A10AB01, Insulin human schnell wirksam. Wirkweise Insulin - senkt die Blutglukose und bewirkt eine Zunahme anaboler sowie eine Abnahme kataboler Stoffwechseleffekte. - steigert den Glukosetransport in die Zellen sowie die Glykogenbildung in Muskulatur und Leber und verbessert die Pyruvatutilisation. Es hemmt Glykogenolyse und Glukoneogenese. - steigert die Lipogenese in Leber und Fettgewebe und hemmt die Lipolyse. - steigert die Aminosäurenaufnahme in Zellen und fördert die Proteinsynthese. - fördert die Kaliumaufnahme in die Zellen. Pharmakodynamische Kenngrößen Insuman Rapid ist ein Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer. Bei subkutaner Gabe beginnt die Wirkung innerhalb von 30 Minuten, liegt die Phase maximaler Wirkung 1 bis 4 Stunden nach Injektion und die Wirkdauer zwischen 7 und 9 Stunden. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Bei Stoffwechselgesunden beträgt die Serumhalbwertszeit des Insulins etwa 4 bis 6 Minuten. Sie ist bei schwerer Niereninsuffizienz verlängert. Die Pharmakokinetik von Insulin spiegelt jedoch nicht seine Stoffwechselwirkung wieder. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die akute Toxizität wurde nach subkutaner Gabe an Ratten untersucht. Es wurden keine Hinweise auf toxische Wirkungen gefunden. Die Prüfung der lokalen Verträglichkeit nach subkutaner und intramuskulärer Gabe bei Kaninchen ergab keine auffälligen Befunde. Bei der Untersuchung der pharmakodynamischen Effekte nach subkutaner Gabe an Kaninchen und Hunden zeigten sich die erwarteten hypoglykämischen Reaktionen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe M-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Unverträglichkeit Insuman Rapid darf wie alle Insulin-Zubereitungen nicht mit Lösungen gemischt werden, die reduzierende Substanzen (z.B. Thiole und Sulfite) enthalten. Ferner ist zu berücksichtigen, daß neutrale Normalinsuline bei pH-Werten von etwa 4,5 bis 6,5 ausfallen. Zur Mischbarkeit und Nichtmischbarkeit mit anderen Insulinen siehe unter 4.2. Es ist darauf zu achten, daß weder Alkohol noch andere Desinfektionsmittel in die InsulinLösung gelangen. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre. XLI Nach Anbruch kann die Flasche bis zu 4 Wochen verwendet werden. Es empfiehlt sich, das Anbruchdatum auf dem Etikett zu vermerken. XLII 6.4 Besondere Lagerungshinweise Insuman Rapid vor direktem Licht geschützt lagern. Zwischen + 2 °C und + 8 °C, lagern. Nicht einfrieren; Kontakt mit dem Gefrierfach oder Kühlpaketen vermeiden. Aufbewahrung der in Gebrauch befindlichen Flasche: nach Anbruch nicht über + 25 °C und in der Originalverpackung aufbewahren. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses 10 ml Durchstichflasche (farblos, Glas Typ I) mit Bördelkappe (Aluminium) mit eingesetzter Dichtscheibe (Chlorbutylgummi, Typ I, grau) und Abreißkappe (Polypropylen). Inhalt: 10 ml Lösung, entsprechend 400 I.E. Insulin. Es gibt Packungen mit 1 Durchstichflasche und Packungen mit 5 Durchstichflaschen. 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Vor der ersten Entnahme von Insulin wird die Sicherheits-Plastikkappe entfernt. Nicht heftig schütteln, da dies zu Schaumbildung führen kann. Schaum kann das Aufziehen der richtigen Dosis erschweren. Insuman Rapid darf nur verwendet werden, wenn die Lösung klar, farblos, ohne sichtbare Partikel und von wasserartiger Konsistenz ist. Mischen von Insulinen Müssen zwei verschiedene Insuline in eine einzige Spritze aufgezogen werden, so empfiehlt es sich, das kürzer wirkende Insulin zuerst aufzuziehen, um zu vermeiden, daß langwirkendes Insulin in die Flasche mit dem kurzwirkenden gelangt. Es ist ratsam, die Injektion unmittelbar nach dem Mischen vorzunehmen. Insuline unterschiedlicher Konzentration (z.B. 100 I.E. pro ml und 40 I.E. pro ml) dürfen nicht gemischt werden. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland 8. NUMMER(N) IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFT 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 10. STAND DER INFORMATION XLIII ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, UND HERSTELLER XLIV DES ARZNEILICH WIRKSAMEN BESTANDTEILS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN XLV A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST, UND HERSTELLER DES ARZNEILICH WIRKSAMEN BESTANDTEILS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS Name und Anschrift des Herstellers des arzneilich wirksamen Bestandteils biologischen Ursprungs Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH Brüningstraße 50 D-65926 Frankfurt / Main Deutschland Die Herstellungserlaubnis, oder eine entsprechende Genehmigung, wurde am 11. Dezember 1996 durch das Regierungspräsidium Darmstadt, Deutschland, erteilt. Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH Brüningstraße 50 D-65926 Frankfurt / Main Deutschland Die Herstellungserlaubnis, oder eine entsprechende Genehmigung, wurde am 11. Dezember 1996 durch das Regierungspräsidium Darmstadt, Deutschland, erteilt. 1.1.1.1. B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN XLVI • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt. • SONSTIGE BEDINGUNGEN Aufgrund der Hinzufügung einer neuen Art der Anwendung könnte sich das Sicherheitsprofil von Insuman Rapid ändern, und deshalb sollte der Zeitplan für die Einreichung der regelmäßig aktualisierten Sicherheitsberichte (Periodic Safety Update Reports) folgendermaßen abgeändert werden: • sofort auf Anfrage, • 6monatlich in den ersten 2 Jahren nach der Entscheidung der Kommission über die neue Art der Anwendung, • jährlich in den darauffolgenden 2 Jahren, • bei der darauffolgenden Erneuerung. Die Datenstichtage (“data lock points”)bleiben unverändert. XLVII A. ETIKETTIERUNG XLVIII Text für Faltschachtel Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 1 Durchstichflasche mit 5 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 100 I.E. Insulin human (3,5 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland XLIX Text für Faltschachtel Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 5 Durchstichflaschen zu je 5 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 100 I.E. Insulin human (3,5 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland L Text für Etikett Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 5 ml Lösung Lösung zur s.c., i.m. oder i.v. Injektion. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Ch.-B. verwendbar bis LI Text für Faltschachtel Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone Insulin human 5 Patronen zu je 3 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 100 I.E. Insulin human (3,5 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung, zur Anwendung in Verbindung mit einem ®OptiPen. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Im Gebrauch (im Pen) befindliche Patronen können bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland LII Text für Faltschachtel Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone Insulin human 4 Patronen zu je 3 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 100 I.E. Insulin human (3,5 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung, zur Anwendung in Verbindung mit einem ®OptiPen. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Im Gebrauch (im Pen) befindliche Patronen können bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland LIII Text für Faltschachtel Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone Insulin human 10 Patronen zu je 3 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 100 I.E. Insulin human (3,5 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung, zur Anwendung in Verbindung mit einem ®OptiPen. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Im Gebrauch (im Pen) befindliche Patronen können bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland LIV Text für Etikett Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone Insulin human 3 ml Lösung Lösung zur s.c., i.m. oder i.v. Injektion. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Ch.-B. verwendbar bis LV Text für Faltschachtel Insuman Rapid 40 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 1 Durchstichflasche mit 10 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 40 I.E. Insulin human (1,4 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland LVI Text für Faltschachtel Insuman Rapid 40 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 5 Durchstichflaschen zu je 10 ml Lösung Insulin mit raschem Wirkungseintritt und kurzer Wirkdauer 1 ml enthält: 40 I.E. Insulin human (1,4 mg/ml), m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke. Zur subkutanen, intramuskulären oder intravenösen Anwendung. Die Injektionslösung muß immer klar und farblos sein. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Gebrauchsinformation beachten. Verschreibungspflichtig EU/x/xx/xxx/xxx/ Ch.-B. verwendbar bis Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland LVII Text für Etikett Insuman Rapid 40 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 10 ml Lösung Lösung zur s.c., i.m. oder i.v. Injektion. Zwischen + 2 °C und + 8 °C lagern. Nicht Einfrieren. Ch.-B. verwendbar bis LVIII B. PACKUNGSBEILAGE LIX Gebrauchsinformation Diese Packungsbeilage gibt Ihnen wichtige Informationen. Sie wird immer auf den neuesten Stand gebracht. Bitte lesen Sie sie sorgfältig durch. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel ist für Sie bestimmt. Geben Sie es niemals an andere, auch dann nicht, wenn sie die gleichen Beschwerden haben wie Sie. Es könnte ihnen schaden. 1. NAME DES ARZNEIMITTELS Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL UND HILFSSTOFFE Arzneilich wirksamer Bestandteil: Insulin (100 Internationale Einheiten [I.E.] pro Milliliter [ml]). Hilfsstoffe (andere Inhaltsstoffe): m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure und Wasser für Injektionszwecke. Das in Insuman Rapid enthaltene Insulin ist gentechnisch hergestellt und mit dem körpereigenen Insulin identisch ("Humaninsulin"). Insuman Rapid ist eine kurz wirkende Insulin-Zubereitung mit raschem Wirkungseintritt. 3. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Insuman Rapid ist eine Injektionslösung zum Spritzen unter die Haut oder - in Ausnahmefällen in einen Muskel oder eine Vene (Blutgefäß). Eine Durchstichflasche enthält 5 ml, entsprechend 500 I.E. Insulin. Es gibt Packungen mit 1 und Packungen mit 5 Durchstichflaschen. 4. PHARMAKOTHERAPEUTISCHE GRUPPE (Welche Art Arzneimittel ist Insuman Rapid?) Insuman Rapid ist ein Antidiabetikum (ein Arzneimittel zur Senkung hohen Blutzuckers). 5. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER UND HERSTELLER Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller für dieses Arzneimittel ist die Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. 6. ANWENDUNGSGEBIET (Wozu wird Insuman Rapid verwendet?) Insuman Rapid wird zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus einer Erkrankung, bei der der Körper nicht genug Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel kontrollieren zu können) eingesetzt. Insuman Rapid kann auch zur Behandlung einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) sowie zur Einstellung des Blutzuckers vor, während und nach einer Operation eingesetzt werden. LX LXI 7. GEGENANZEIGEN (Wann und wie darf Insuman Rapid nicht verwendet werden?) - Spritzen Sie kein Insulin, wenn Sie vermuten oder wissen, daß Sie eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) haben. Spritzen Sie auch kein Insulin, wenn Sie vermuten oder wissen, daß sich eine Unterzuckerung anbahnt. Bestimmen Sie zur Bestätigung den Blutzucker. - Wenn Sie gegen das Insulin in Insuman Rapid oder gegen einen der anderen Inhaltsstoffe (siehe Abschnitt 2) allergisch sind, dürfen Sie Insuman Rapid normalerweise nicht bzw. nicht weiter verwenden. Brechen Sie die Behandlung jedoch nicht einfach ab, wenn Sie eine Allergie vermuten! Denn dies könnte zu einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) führen. Wenden Sie sich statt dessen sofort an einen Arzt. Er wird feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt, und Ihnen sagen, was zu tun ist. - Wenn Sie eine Verengung der Blutgefäße haben, die das Herz oder Gehirn versorgen, oder wenn sie eine bestimmte Augenerkrankung (eine sogenannte proliferative Retinopathie) haben, wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise von einer strengen Blutzuckereinstellung abraten. Dies dient dazu das Risiko zu vermindern, das eine Unterzuckerung für Ihr Herz, Ihr Gehirn oder Ihre Augen darstellt. - Verwenden Sie Insuman Rapid nicht in Insulinpumpen. Hierfür gibt es spezielle Insulinzubereitungen. Verwenden Sie es auch nicht in Peristaltikpumpen mit Silikonschläuchen. 8. BESONDERE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN 8.1 Allgemeine Hinweise - Halten Sie sich gewissenhaft an die mit Ihrem Arzt besprochenen Regeln für Insulingabe, Überwachung (Blut- und Urintests), Ernährungsweise und körperliche Aktivität (körperliche Arbeit, Bewegung). Eine Änderung der Behandlung und Überwachung kann notwendig werden, wenn Sie Ernährungsweise, Aktivität oder Tagesablauf ändern (z.B. bei Krankheit, Urlaub). Bitte informieren Sie in einem solchen Fall Ihren Arzt. Wenden Sie sich bitte sofort an einen Arzt, wenn Sie Probleme mit Ihrer Blutzuckereinstellung haben. - Zu Beginn der Behandlung werden Sie ausführlich über mögliche Gefahren der Zuckerkrankheit und Insulinbehandlung informiert. Die wichtigsten sind: schwere Hyperglykämie mit Ketoazidose, z.B. dann, wenn zu wenig oder gar kein Insulin gegeben wurde (siehe auch Abschnitt 8.2). Unterzuckerung als Folge einer zu starken Blutzuckersenkung, z.B. dann, wenn zuviel Insulin gegeben wurde (siehe auch Abschnitt 8.3). Achten Sie immer auf mögliche Anzeichen dieser Störungen (siehe Abschnitt 8.2 und 8.3), denn beide können lebensbedrohlich werden, wenn sie zu spät oder nicht ausreichend behandelt werden. Informieren Sie sich, was zu tun ist, wenn Sie vermuten oder sich sicher sind, daß es zu einer solchen Störung gekommen ist. Sie sind im voraus darüber aufgeklärt worden, wann Sie einen Arzt hinzuziehen müssen. LXII - Sie sollten auch Angehörige und andere Menschen, die mit Ihnen zusammen leben oder arbeiten, entsprechend informieren. Für den Notfall empfiehlt es sich auch, einen DiabetikerAusweis oder eine ähnliche Information bei sich zu tragen. LXIII 8.2 - Ursachen und Zeichen zu hoher Blutzuckerspiegel Zu hohe Blutzuckerspiegel, unter Umständen verbunden mit einer Übersäuerung des Blutes, können z.B. auftreten, wenn Sie kein oder zu wenig Insulin gespritzt haben oder wenn seine Wirksamkeit nachgelassen hat (z.B. durch falsche Lagerung). Sie zu wenig Bewegung haben, unter Streß stehen (Aufregung, seelische Belastung) oder bei Verletzungen, Operationen, fiebrigen Erkrankungen und bestimmten anderen Krankheiten. Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). - Hinweise auf einen zu hohen Blutzucker sind z.B. Durst, häufiges Wasserlassen, Zucker und Ketonkörper im Urin, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, niedriger Blutdruck und schneller Puls. Besonders dann, wenn Sie Bauchschmerzen haben, wenn Ihre Atmung schnell und tief wird und Sie sehr schläfrig oder gar bewußtlos werden, muß auch an eine Ketoazidose gedacht werden. - Bei manchen Patienten kann sich eine bedrohliche Hyperglykämie und Ketoazidose innerhalb von Stunden entwickeln, wenn die Insulinbehandlung völlig abgebrochen oder unterbrochen wird. - Bestimmen Sie den Blutzucker und untersuchen Sie den Urin auf Ketonkörper, sobald mögliche Zeichen einer Hyperglykämie und Ketoazidose auftreten. - Sie sind im voraus darüber aufgeklärt worden, wann Sie einen Arzt hinzuziehen müssen.Die Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose gehört immer in die Hand eines Arztes und muß in der Regel in der Klinik erfolgen. 8.3 - - - Ursachen und Zeichen zu niedriger Blutzuckerspiegel Zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann es z.B. kommen, wenn Sie mehr Insulin geben, als Sie brauchen. Sie nach der Gabe des Insulins die geplanten Mahlzeiten ausfallen lassen oder zu spät einnehmen, wenn Sie zu wenig essen oder mit der Nahrung weniger Kohlenhydrate (Zucker oder zuckerähnliche Nährstoffe) als gewöhnlich zu sich nehmen, oder durch Erbrechen oder Durchfall einen Teil der Kohlenhydrate wieder verlieren. Sie Alkohol trinken, insbesondere dann, wenn Sie gleichzeitig nichts oder nur wenig essen. Sie sich körperlich in ungewohnter Weise oder stärker oder länger als sonst belasten. Sie sich von Verletzungen, Operationen, fieberhaften Erkrankungen oder bestimmten anderen Krankheiten wieder erholen oder wenn anderer Streß nachläßt. Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). Auch bei schweren Nieren- oder Leberkrankheiten und manchen anderen Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) kommt es eher zur Unterzuckerung. Eine besondere Gefahr besteht auch, z.B. wenn Sie die Behandlung neu begonnen haben oder auf eine andere Insulinzubereitung wechseln. Sie so behandelt sind, daß Sie fast normale Blutzuckerspiegel haben, oder wenn Ihr Blutzucker relativ stark schwankt. Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, wechseln. Daß eine Unterzuckerung vorliegt oder droht, merken Sie an einer Reihe von Anzeichen. Manche sind Ausdruck eines Zuckermangels im Gehirn, andere Ausdruck der "Gegenwehr" des Körpers gegen den Blutzuckerabfall. Sie müssen all diese Zeichen kennen. LXIV Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn sind z.B. Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Verminderung des Reaktionsvermögens, Depression, Verwirrtheit, Sprachstörungen (möglicherweise können Sie sogar überhaupt nicht sprechen), Sehstörungen, Zittern, Lähmungen, Gefühlsstörungen (Paraesthesien), Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Krampfanfälle, Bewußtlosigkeit. Eine schwere Unterzuckerung kann bleibende Gehirnschäden hinterlassen, besonders bei Menschen, die gleichzeitig an einer Durchblutungsstörung des Gehirns leiden. Viele Patienten mit gut eingestelltem Diabetes können allerdings leichte Unterzuckerungen haben, ohne dabei stärkere Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn zu bemerken. Anzeichen der Körperreaktion auf eine Unterzuckerungsind z.B. Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angst, schneller Puls, hoher Blutdruck, Herzklopfen und unregelmäßiger Herzschlag. Bei Menschen mit die an einer Verengung der Blutgefäße leiden, die den Herzmuskel versorgen, kann diese Gegenwehr gegen den Blutzuckerabfall Schmerzen im Brustkorb (Angina pectoris) auslösen und in Ausnahmefällen einen Herzinfarkt verursachen. Die Zeichen der Körperreaktion auf eine Unterzuckerung treten oft vor den Zeichen des Zuckermangels im Gehirn auf und sind um so ausgeprägter und besser bemerkbar, je stärker und schneller der Blutzuckerspiegel fällt. - Die ersten Zeichen der Unterzuckerung, die Sie auf die Gefahr aufmerksam machen ("Warnzeichen"), können verändert sein, abgeschwächt sein oder insgesamt fehlen, wenn Sie älter sind. Sie erst vor kurzem (z.B. am Vortag) eine Unterzuckerung hatten oder sie sich langsam entwickelt. Sie fast normale oder zumindest stark gebesserte Blutzuckerspiegel haben (z.B. nach einer Umstellung von einem tierischen Insulin auf ein Humaninsulin). die Zuckerkrankheit schon lange besteht oder Sie durch die Zuckerkrankheit eine bestimmte Nervenerkrankung haben (autonome Neuropathie). Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). Wenn Ihre Warnzeichen verändert sind, abgeschwächt sind oder insgesamt fehlen, können Sie eine schwere Unterzuckerung (auch mit Bewußtlosigkeit) bekommen, ohne es so früh und deutlich zu bemerken wie zuvor, und ohne die Gelegenheit zu Gegenmaßnahmen zu haben. Üben Sie sich ständig in der Erkennung Ihrer Warnzeichen. Häufigere Blutzuckerbestimmungen können Ihnen helfen, leichte Unterzuckerungen zu entdecken, die Sie sonst übersehen hätten. Meiden Sie Situationen, in denen Sie sich selbst oder andere bei einer Unterzuckerung gefährden würden (z.B. beim Autofahren), solange Sie in der Erkennung Ihrer Warnzeichen nicht sicher sind. 8.4 Was tun bei Unterzuckerung (Hypoglykämie)? 1. Spritzen Sie kein Insulin. Nehmen Sie sofort etwa 10 bis 20 g Zucker z.B. in Form von Traubenzucker, Würfelzucker oder einem zuckergesüßten Getränk. Vorsicht: künstliche Süßstoffe und Lebensmittel, die künstliche Süßstoffe an Stelle von Zucker enthalten (z.B. Diät-Getränke), helfen nicht! Anschließend essen Sie etwas mit lang anhaltender blutzuckersteigernder Wirkung (z.B. Brot). Lassen Sie sich in dieser Frage im voraus von Ihrem Arzt beraten. Sollte die Unterzuckerung wiederauftreten, nehmen Sie erneut 10 bis 20 g Zucker. Informieren Sie einen Arzt, sobald Sie merken, daß Sie die Unterzuckerung nicht beherrschen können oder daß sie wiederauftritt! 2. 3. 4. Tragen Sie immer wenigstens 20 g Zucker bei sich! LXV Wenn Sie nicht schlucken können oder bewußtlos sind, müssen Sie Glukoselösung oder Glukagon (ein Gegenmittel gegen Insulin) gespritzt bekommen. Diese Injektionen sind auch dann gerechtfertigt, wenn nicht sicher feststeht, ob Sie eine Hypoglykämie haben. Es ist ratsam, möglichst gleich nach der Einnahme von Zucker den Blutzucker zu bestimmen, um sich zu vergewissern, daß wirklich eine Hypoglykämie vorliegt. LXVI 8.5 Erkrankungen und Verletzungen Bei vielen Erkrankungen und größeren Verletzungen besteht die Gefahr von Hyperglykämie und Ketoazidose und, wenn Sie nicht genug essen, auch die Gefahr von Unterzuckerungen. Daher erfordert die Blutzuckerbehandlung sehr viel Erfahrung. In den meisten Fällen brauchen Sie einen Arzt. Rufen Sie ihn rechtzeitig. Unterbrechen Sie Ihre Insulinbehandlung nicht und stellen Sie sicher, daß Ihr Körper die benötigten Kohlenhydrate bekommt. Informieren Sie immer alle, die Sie behandeln und betreuen, darüber, daß Sie Insulin brauchen. 8.6 Reisen Klären Sie vor Reisen alle Fragen, die Ihre Behandlung betreffen, mit Ihrem Arzt. Denken Sie dabei z.B. an: Verfügbarkeit Ihres Insulins im besuchten Land, ausreichenden Vorrat an Insulin, Spritzen usw., richtige Aufbewahrung des Insulins während der Reise, Essens- und Insulin-Zeiten während der Reise, Umstellung auf andere Zeitzonen und mögliche neue Gesundheitsrisiken in den besuchten Ländern. 9. WECHSELWIRKUNGEN (Insulin und andere Arzneimittel, Insulin und Alkohol) - Manche Arzneimittel senken den Blutzuckerspiegel ab (Gefahr der Unterzuckerung!), andere lassen ihn steigen, wieder andere können ihn sowohl senken als auch erhöhen. Immer kann es notwendig sein, die Insulinmenge entsprechend zu verändern. Wenn Sie die Behandlung mit einem blutzuckersenkenden Arzneimittel beenden, müssen Sie damit rechen, daß der Blutzucker wieder ansteigt. Ebenso kann er nach dem Absetzen eines blutzuckersteigernden Arzneimittels wieder abfallen (Gefahr der Unterzuckerung!). - Ihr Arzt muß von allen Ihren Arzneimitteln wissen, auch von solchen, die Sie ohne Rezept gekauft haben. Fragen Sie Ihn vor der Einnahme, ob und wie sie Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen, und was Sie gegebenenfalls unternehmen sollen. - Einige Beispiele für Arzneimittel, die den Blutzuckerspiegel oder die Wahrnehmung der Warnzeichen der Unterzuckerung beeinflussen können: Den Blutzucker senken können andere Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit; ACE-Hemmer; Acetylsalicylsäure und andere Salicylate wie z.B. Paraaminosalicylsäure (insbesondere in höheren Dosen); Amphetamine; anabole Steroide und männliche Sexualhormone; Cibenzolin; Cyclophosphamid; Disopyramide; Fenfluramin; Fibrate; Fluoxetin; Guanethidin; Ifosfamid; MAO-Hemmer; Pentoxifyllin; Perhexilin; Phenoxybenzamin; Propoxyphen; Somatostatin und Somatostatin-Analoga; SulfonamidAntibiotika; Tetrazykline; Tritoqualin; Trofosfamid. Den Blutzucker erhöhen können ACTH (Kortikotropin); Barbiturate; Danazol; Diazoxid; Diuretika; Doxazosin; Epinephrin, Salbutamol, Terbutalin und andere Sympathomimetika; Glukagon; Heparin; Isoniazid; Kortikosteroide („Kortison“); Abführmittel (bei längerem Gebrauch); Nikotinate (in hohen Dosen); Östrogene und Progesterone (z.B. in der AntiBaby-Pille); Phenothiazine; Phenytoin; Prazosin; Schilddrüsenhormone; Somatropin. Den Blutzucker sowohl senken als auch erhöhen können Clonidin, Reserpin und Lithium. Pentamidin kann eine Unterzuckerung auslösen, die manchmal von einer Hyperglykämie gefolgt wird. Betablocker können den Blutzuckerspiegel erhöhen. Zusätzlich aber behindern sie die Gegenwehr des Körpers gegen eine Unterzuckerung; wenn Sie eine Unterzuckerung LXVII bekommen, kann diese also schwerer werden, wenn Sie mit einem Betablocker behandelt werden. Darüber hinaus können Betablocker ebenso wie andere Sympatholytika (z.B. Clonidin, Guanethidin und Reserpin) die Warnzeichen der Unterzuckerung abschwächen oder ganz unterdrücken. - 10. Alkohol kann einen Anstieg Ihres Blutzuckerspiegels verursachen. Außerdem führen größere Alkoholmengen dazu, daß eine Unterzuckerung leichter auftritt und schwerer werden kann. Berücksichtigen Sie auch den Zuckergehalt alkoholischer Getränke. SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT - Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger geworden sind. Der Insulinbedarf ändert sich während der Schwangerschaft und nach der Geburt, und sowohl Hyperglykämien als auch Unterzuckerungen können dem Kind schaden. Daher muß der Blutzucker während dieser Zeit besonders sorgfältig eingestellt und überwacht werden. Allerdings liegen noch keine Erfahrungen mit der Anwendung von Insuman Rapid in der Schwangerschaft vor. - Wenn Sie stillen, kann eine Anpassung Ihrer Insulindosierung und Diät notwendig werden. 11. TEILNAHME AM STRASSENVERKEHR UND BEDIENEN VON MASCHINEN Ihre Reaktions- oder Konzentrationsfähigkeit kann im Fall des Auftretens einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) verringert sein. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt über die Ratsamkeit des Führens von Kraftfahrzeugen sprechen, wenn bei Ihnen: ● ● 12. häufige Hypoglykämie-Episoden auftreten die Hypoglykämie-Warnzeichen vermindert sind oder fehlen. ANWENDUNG 12.1 Dosierung und Art der Anwendung (Wieviel Insuman Rapid, wann und wie?) - Die Behandlung muß von einem Arzt eingeleitet und überwacht werden. Er wird in Kenntnis Ihrer Lebensweise und auf Grundlage von Blutzuckerbestimmungen ermitteln, welche Art von Insulin sich für Sie eignet, wieviel Sie pro Tag brauchen und wann Sie es spritzen müssen. - Die einzelnen Insulingaben richten sich nach den Ergebnissen vorausgegangener Blutzuckerbestimmungen sowie danach, was Sie an körperlicher Aktivität planen und was Sie essen werden. Im allgemeinen wird Insuman Rapid 15 bis 20 Minuten vor einer Mahlzeit unter die Haut gespritzt. - Ihr Arzt teilt Ihnen mit, wie und wohin Sie sich spritzen sollen. Wechseln Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wechseln Sie aber die Einstichstelle innerhalb des Hautbereiches bei jeder Insulingabe. Ihr Arzt teilt Ihnen auch mit, wie oft und wann Blutzuckermessungen notwendig sind, sowie ob und wann Sie Urintests durchführen müssen. LXVIII - Die Verabreichung von Insulin in eine Vene z.B. um eine schwere Hyperglykämie und Ketoazidose zu behandeln, erfordert Erfahrung und besondere Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen. Deshalb muß sie in einem Krankenhaus oder einer vergleichbaren Einrichtung durchgeführt werden. - Durch Schlucken von Insulin kann die Zuckerkrankheit nicht behandelt werden. - Insuman Rapid enthält 100 I.E. Insulin pro ml. Es dürfen nur Spritzen verwendet werden, die für diese Insulinstärke (100 I.E. pro ml) bestimmt sind. Die Spritzen dürfen keine anderen Arzneimittel oder Arzneimittelreste (z.B. Spuren von Heparin) enthalten. - Vor der ersten Entnahme von Insulin wird die Sicherheits-Plastikkappe der Flasche entfernt. - Nicht heftig schütteln, da dies zu Schaumbildung führen kann. Schaum kann das Aufziehen der richtigen Dosis erschweren. - Entfernen Sie vor dem Spritzen alle Luftblasen. Achten Sie darauf, daß weder Alkohol noch andere Desinfektionsmittel in das Insulin gelangen. Mischen Sie Insulin mit keinem anderen Arzneimittel. - Insuman Rapid kann mit allen Humaninsulinen von Hoechst gemischt werden, ausser mit den Insulinen, die speziell für den Einsatz in Insulinpumpen bestimmt sind. Es darf nicht mit tierischen Insulinen gemischt werden. - Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ob Sie verschiedene Humaninsuline von Hoechst miteinander mischen müssen. Wenn Sie eine Insulinmischung spritzen müssen, ziehen Sie zuerst Insuman Rapid in die Spritze auf und dann erst das andere Insulin. Spritzen Sie das Insulin möglichst bald nach dem Mischen. Mischen Sie keine Insuline unterschiedlicher Stärke (z.B. 100 I.E. pro ml und 40 I.E. pro ml). 12.2 Dosierungsfehler (Wenn Sie zuviel Insulin gespritzt oder eine Insulingabe vergessen haben) - Wenn Sie zuviel Insulin gespritzt haben, kann es zur Unterzuckerung kommen. Grundsätzlich müssen Sie dann mehr essen und Ihren Blutzucker überwachen. Zur Behandlung der Unterzuckerung siehe Abschnitt 8.4. - Wenn Sie eine Insulingabe vergessen haben, kann der Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Besprechen Sie im voraus mit Ihrem Arzt was Sie in diesen Fällen tun müssen. 13. NEBENWIRKUNGEN - Bei einer Insulinbehandlung kann es zu Unterzuckerungen kommen (siehe auch Abschnitt 8.3 und 8.4). - Eine deutliche Verbesserung oder Verschlechterung der Blutzuckereinstellung kann eine vorübergehende Verschlechterung der Sehkraft und Sehstörungen hervorrufen. Bei Patienten mit proliferativer Retinopathie (einer Augenerkrankung bei Zuckerkranken) besteht bei schweren Unterzuckerungen die Gefahr der Erblindung. LXIX - In den Hautbezirken, in die Sie das Insulin spritzen, kann das Fettgewebe unter der Haut schrumpfen oder auch wachsen (Lipoatrophie und Lipohypertrophie). Beides führt dazu, daß Insulin, das an dieser Stelle gespritzt wird, schlechter wirkt. Ständiges Wechseln der Einstichstelle innerhalb des Hautbereiches, in den Sie spritzen, kann helfen, diese Fettgewebsveränderungen ganz oder teilweise zu vermeiden. - An der Einstichstelle kann es zu leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Allergische Reaktionen (Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtungen oder Knoten in oder unter der Haut oder ungewohnt starker Schmerz beim Spritzen) sind selten. Sie können sich auch auf die Umgebung der Einstichstelle ausbreiten. Nur sehr selten kommt es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, die zu Hautausschlag, Haut- und Schleimhautschwellungen, Atemnot und Blutdruckabfall führen können. In Ausnahmefällen können schwere Überempfindlichkeitsreaktionen zum Kreislaufzusammenbruch führen und lebensbedrohlich werden. - Eine Behandlung mit Insulin kann die Bildung von Antikörpern (Abwehrstoffen des Körpers) gegen Insulin auslösen, aber nur sehr selten muß deshalb die Insulinbehandlung verändert werden. - Vor allem nach einer deutlichen Verbesserung der Blutzuckereinstellung kann es zu vorübergehenden Wassereinlagerungen im Körper kommen, die sich z.B. als Schwellungen im Bereich der Knöchel und Unterschenkel äußern können. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der genannten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte oder unerwartete Reaktionen bemerken. Informieren Sie sofort einen Arzt, wenn diese Reaktionen schwer sind oder plötzlich auftreten. 14. HALTBARKEIT UND AUFBEWAHRUNG - Das Verfalldatum ist auf der Packung und dem Flaschenetikett aufgedruckt. Verwenden Sie Insuman Rapid danach nicht mehr. Insuman Rapid muß vor direktem Licht geschützt und bei + 2 °C bis + 8 °C aufbewahrt werden (z.B. im Kühlschrank). Nicht einfrieren! Legen Sie es also nicht in die Nähe des Gefrierfachs oder von Kühlpaketen. - Angebrochene Flaschen können bei einer Temperatur von bis zu + 25 °C aufbewahrt werden. Sie müssen allerdings vor direkter Hitze (z.B. neben einem Heizkörper) und vor direktem Licht (z.B. in der Sonne oder in der Nähe einer Lampe) geschützt werden. Unter diesen Bedingungen ist das Insulin aber höchstens 4 Wochen haltbar und verwendbar. Es empfiehlt sich, das Anbruchdatum auf dem Etikett zu vermerken. - Insuman Rapid darf nur verwendet werden, wenn es klar, farblos und wie Wasser ist, und keine Teilchen darin schwimmen oder liegen. STAND DER ÜBERARBEITUNG DIESER INFORMATION Für Kinder unzugänglich aufbewahren. LXX Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/België/Belgien Hoechst Marion Roussel SA – NV Rue Colonel Bourg 155, Kolonel Bourgstraat 155 B-1140 Bruxelles, Brussel Tel: + 32-(0)2-7304-111 Luxembourg/Luxemburg Hoechst Marion Roussel SA Rue Colonel Bourg 155 B-1140 Bruxelles Tél: + 32-(0)2-7304-111 Danmark Hoechst Marion Roussel A/S Slotsmarken 14 DK-2970 Hoersholm Tlf: + 45-451670-00 Nederland Hoechst Marion Roussel B.V. Bijenvlucht 30 NL-3871 JJ Hoevelaken Tel: + 31-(0)33-2533-911 Deutschland Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH Postfach 1109 D-65796 Bad Soden Tel: + 49-(0)69-305-80710 Österreich Hoechst Marion Roussel GmbH Altmannsdorfer Straße 104 A-1121 Wien Tel: + 43-(0)1-80101-0 Ελλάδα Hoechst Marion Roussel ABEE Λ. Κηφισίας 32 GR-151 10 Mαρούσι Τηλ: + 30-(0)1-6870-800 Portugal Hoechst Marion Roussel Estrada Nacional nº 249, km 15 P-2726 MEM MARTINS Codex Tel: + 351-(0)1-9269-540 España Hoechst Farma, S.A. Ronda General Mitre, 72-74 E-08017 Barcelona Tel: + 34-93306-8113 Suomi/Finland Hoechst Marion Roussel OY PL/Box 245 FIN-00101 Helsinki/Helsingfors Puh/Tfn: + 358-(0)9-8709-40 France Laboratoires Hoechst Houdé 1, terrasse Bellini F-92910 Paris La Défense Tél: 33-(0)1-4081-4200 Sverige Hoechst Marion Roussel AB Bryggvägen 16-18 S-117 68 Stockholm Tfn: + 46-(0)8-775-7000 Ireland Hoechst Marion Roussel Ireland Ltd Cookstown, Tallaght IRL-Dublin 24 Tel: + 353-(0)1-4511544 United Kingdom Hoechst Marion Roussel Ltd Broadwater Park Denham, Uxbridge, Middlesex UB9 5HP UK Tel: + 44-(0)1895-83-4343 Italia Hoechst Marion Roussel Via R. Lepetit, 8 I-20020 Lainate – MI Tel: + 39-02-93520-1 LXXI Gebrauchsinformation Diese Packungsbeilage gibt Ihnen wichtige Informationen. Sie wird immer auf den neuesten Stand gebracht. Bitte lesen Sie sie sorgfältig durch. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel ist für Sie bestimmt. Geben Sie es niemals an andere, auch dann nicht, wenn sie die gleichen Beschwerden haben wie Sie. Es könnte ihnen schaden. 1. NAME DES ARZNEIMITTELS Insuman Rapid 100 I.E./ml Injektionslösung in einer Patrone Insulin human 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL UND HILFSSTOFFE Arzneilich wirksamer Bestandteil: Insulin (100 Internationale Einheiten [I.E.] pro Milliliter [ml]). Hilfsstoffe (andere Inhaltsstoffe): m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure und Wasser für Injektionszwecke. Das in Insuman Rapid enthaltene Insulin ist gentechnisch hergestellt und mit dem körpereigenen Insulin identisch ("Humaninsulin"). Insuman Rapid ist eine kurz wirkende Insulin-Zubereitung mit raschem Wirkungseintritt. 3. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Insuman Rapid ist eine Injektionslösung zum Spritzen unter die Haut oder - in Ausnahmefällen in einen Muskel oder eine Vene (Blutgefäß). Insuman Rapid ist in Patronen gefüllt, die für den Einsatz im ®OptiPen (ein Injektionsgerät) bestimmt sind. Eine Patrone enthält 3 ml, entsprechend 300 I.E. Insulin. Eine Standardpackung enthält 4, 5 oder 10 Patronen. 4. PHARMAKOTHERAPEUTISCHE GRUPPE (Welche Art Arzneimittel ist Insuman Rapid?) Insuman Rapid ist ein Antidiabetikum (ein Arzneimittel zur Senkung hohen Blutzuckers). 5. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER UND HERSTELLER Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller für dieses Arzneimittel ist die Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. 6. ANWENDUNGSGEBIET (Wozu wird Insuman Rapid verwendet?) Insuman Rapid wird zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus einer Erkrankung, bei der der Körper nicht genug Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel kontrollieren zu können) eingesetzt. Insuman Rapid kann auch zur Behandlung einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei LXXII schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) sowie zur Einstellung des Blutzuckers vor, während und nach einer Operation eingesetzt werden. 7. GEGENANZEIGEN (Wann und wie darf Insuman Rapid nicht verwendet werden?) - Spritzen Sie kein Insulin, wenn Sie vermuten oder wissen, daß Sie eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) haben. Spritzen Sie auch kein Insulin, wenn Sie vermuten oder wissen, daß sich eine Unterzuckerung anbahnt. Bestimmen Sie zur Bestätigung den Blutzucker. - Wenn Sie gegen das Insulin in Insuman Rapid oder gegen einen der anderen Inhaltsstoffe (siehe Abschnitt 2) allergisch sind, dürfen Sie Insuman Rapid normalerweise nicht bzw. nicht weiter verwenden. Brechen Sie die Behandlung jedoch nicht einfach ab, wenn Sie eine Allergie vermuten! Denn dies könnte zu einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) führen. Wenden Sie sich statt dessen sofort an einen Arzt. Er wird feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt, und Ihnen sagen, was zu tun ist. - Wenn Sie eine Verengung der Blutgefäße haben, die das Herz oder Gehirn versorgen, oder wenn sie eine bestimmte Augenerkrankung (eine sogenannte proliferative Retinopathie) haben, wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise von einer strengen Blutzuckereinstellung abraten. Dies dient dazu das Risiko zu vermindern, das eine Unterzuckerung für Ihr Herz, Ihr Gehirn oder Ihre Augen darstellt. - Verwenden Sie Insuman Rapid nicht in Insulinpumpen. Hierfür gibt es spezielle Insulinzubereitungen. Verwenden Sie es auch nicht in Peristaltikpumpen mit Silikonschläuchen. 8. BESONDERE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN 8.1 Allgemeine Hinweise - Halten Sie sich gewissenhaft an die mit Ihrem Arzt besprochenen Regeln für Insulingabe, Überwachung (Blut- und Urintests), Ernährungsweise und körperliche Aktivität (körperliche Arbeit, Bewegung). Eine Änderung der Behandlung und Überwachung kann notwendig werden, wenn Sie Ernährungsweise, Aktivität oder Tagesablauf ändern (z.B. bei Krankheit, Urlaub). Bitte informieren Sie in einem solchen Fall Ihren Arzt. Wenden Sie sich bitte sofort an einen Arzt, wenn Sie Probleme mit Ihrer Blutzuckereinstellung haben. - Zu Beginn der Behandlung werden Sie ausführlich über mögliche Gefahren der Zuckerkrankheit und Insulinbehandlung informiert. Die wichtigsten sind: schwere Hyperglykämie mit Ketoazidose, z.B. dann, wenn zu wenig oder gar kein Insulin gegeben wurde (siehe auch Abschnitt 8.2). Unterzuckerung als Folge einer zu starken Blutzuckersenkung, z.B. dann, wenn zuviel Insulin gegeben wurde (siehe auch Abschnitt 8.3). Achten Sie immer auf mögliche Anzeichen dieser Störungen (siehe Abschnitt 8.2 und 8.3), denn beide können lebensbedrohlich werden, wenn sie zu spät oder nicht ausreichend behandelt werden. Informieren Sie sich, was zu tun ist, wenn Sie vermuten oder sich sicher LXXIII sind, daß es zu einer solchen Störung gekommen ist. Sie sind im voraus darüber aufgeklärt worden, wann Sie einen Arzt hinzuziehen müssen. - Sie sollten auch Angehörige und andere Menschen, die mit Ihnen zusammen leben oder arbeiten, entsprechend informieren. Für den Notfall empfiehlt es sich auch, einen DiabetikerAusweis oder eine ähnliche Information bei sich zu tragen. LXXIV 8.2 - Ursachen und Zeichen zu hoher Blutzuckerspiegel Zu hohe Blutzuckerspiegel, unter Umständen verbunden mit einer Übersäuerung des Blutes, können z.B. auftreten, wenn Sie kein oder zu wenig Insulin gespritzt haben oder wenn seine Wirksamkeit nachgelassen hat (z.B. durch falsche Lagerung). wenn das Injektionsgerät (OptiPen) nicht richtig funktioniert. Sie zu wenig Bewegung haben, unter Streß stehen (Aufregung, seelische Belastung) oder bei Verletzungen, Operationen, fiebrigen Erkrankungen und bestimmten anderen Krankheiten. Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). - Hinweise auf einen zu hohen Blutzucker sind z.B. Durst, häufiges Wasserlassen, Zucker und Ketonkörper im Urin, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, niedriger Blutdruck und schneller Puls. Besonders dann, wenn Sie Bauchschmerzen haben, wenn Ihre Atmung schnell und tief wird und Sie sehr schläfrig oder gar bewußtlos werden, muß auch an eine Ketoazidose gedacht werden. - Bei manchen Patienten kann sich eine bedrohliche Hyperglykämie und Ketoazidose innerhalb von Stunden entwickeln, wenn die Insulinbehandlung völlig abgebrochen oder unterbrochen wird. - Bestimmen Sie den Blutzucker und untersuchen Sie den Urin auf Ketonkörper, sobald mögliche Zeichen einer Hyperglykämie und Ketoazidose auftreten. - Sie sind im voraus darüber aufgeklärt worden, wann Sie einen Arzt hinzuziehen müssen.Die Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose gehört immer in die Hand eines Arztes und muß in der Regel in der Klinik erfolgen. 8.3 - - - Ursachen und Zeichen zu niedriger Blutzuckerspiegel Zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann es z.B. kommen, wenn Sie mehr Insulin geben, als Sie brauchen. Sie nach der Gabe des Insulins die geplanten Mahlzeiten ausfallen lassen oder zu spät einnehmen, wenn Sie zu wenig essen oder mit der Nahrung weniger Kohlenhydrate (Zucker oder zuckerähnliche Nährstoffe) als gewöhnlich zu sich nehmen, oder durch Erbrechen oder Durchfall einen Teil der Kohlenhydrate wieder verlieren. Sie Alkohol trinken, insbesondere dann, wenn Sie gleichzeitig nichts oder nur wenig essen. Sie sich körperlich in ungewohnter Weise oder stärker oder länger als sonst belasten. Sie sich von Verletzungen, Operationen, fieberhaften Erkrankungen oder bestimmten anderen Krankheiten wieder erholen oder wenn anderer Streß nachläßt. Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). Auch bei schweren Nieren- oder Leberkrankheiten und manchen anderen Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) kommt es eher zur Unterzuckerung. Eine besondere Gefahr besteht auch, z.B. wenn Sie die Behandlung neu begonnen haben oder auf eine andere Insulinzubereitung wechseln. Sie so behandelt sind, daß Sie fast normale Blutzuckerspiegel haben, oder wenn Ihr Blutzucker relativ stark schwankt. Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, wechseln. Daß eine Unterzuckerung vorliegt oder droht, merken Sie an einer Reihe von Anzeichen. Manche sind Ausdruck eines Zuckermangels im Gehirn, andere Ausdruck der "Gegenwehr" des Körpers gegen den Blutzuckerabfall. Sie müssen all diese Zeichen kennen. LXXV Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn sind z.B. Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Verminderung des Reaktionsvermögens, Depression, Verwirrtheit, Sprachstörungen (möglicherweise können Sie sogar überhaupt nicht sprechen), Sehstörungen, Zittern, Lähmungen, Gefühlsstörungen (Paraesthesien), Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Krampfanfälle, Bewußtlosigkeit. Eine schwere Unterzuckerung kann bleibende Gehirnschäden hinterlassen, besonders bei Menschen, die gleichzeitig an einer Durchblutungsstörung des Gehirns leiden. Viele Patienten mit gut eingestelltem Diabetes können allerdings leichte Unterzuckerungen haben, ohne dabei stärkere Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn zu bemerken. Anzeichen der Körperreaktion auf eine Unterzuckerungsind z.B. Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angst, schneller Puls, hoher Blutdruck, Herzklopfen und unregelmäßiger Herzschlag. Bei Menschen mit die an einer Verengung der Blutgefäße leiden, die den Herzmuskel versorgen, kann diese Gegenwehr gegen den Blutzuckerabfall Schmerzen im Brustkorb (Angina pectoris) auslösen und in Ausnahmefällen einen Herzinfarkt verursachen. Die Zeichen der Körperreaktion auf eine Unterzuckerung treten oft vor den Zeichen des Zuckermangels im Gehirn auf und sind um so ausgeprägter und besser bemerkbar, je stärker und schneller der Blutzuckerspiegel fällt. - Die ersten Zeichen der Unterzuckerung, die Sie auf die Gefahr aufmerksam machen ("Warnzeichen"), können verändert sein, abgeschwächt sein oder insgesamt fehlen, wenn Sie älter sind. Sie erst vor kurzem (z.B. am Vortag) eine Unterzuckerung hatten oder sie sich langsam entwickelt. Sie fast normale oder zumindest stark gebesserte Blutzuckerspiegel haben (z.B. nach einer Umstellung von einem tierischen Insulin auf ein Humaninsulin). die Zuckerkrankheit schon lange besteht oder Sie durch die Zuckerkrankheit eine bestimmte Nervenerkrankung haben (autonome Neuropathie). Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). Wenn Ihre Warnzeichen verändert sind, abgeschwächt sind oder insgesamt fehlen, können Sie eine schwere Unterzuckerung (auch mit Bewußtlosigkeit) bekommen, ohne es so früh und deutlich zu bemerken wie zuvor, und ohne die Gelegenheit zu Gegenmaßnahmen zu haben. Üben Sie sich ständig in der Erkennung Ihrer Warnzeichen. Häufigere Blutzuckerbestimmungen können Ihnen helfen, leichte Unterzuckerungen zu entdecken, die Sie sonst übersehen hätten. Meiden Sie Situationen, in denen Sie sich selbst oder andere bei einer Unterzuckerung gefährden würden (z.B. beim Autofahren), solange Sie in der Erkennung Ihrer Warnzeichen nicht sicher sind. 8.4 Was tun bei Unterzuckerung (Hypoglykämie)? 1. Spritzen Sie kein Insulin. Nehmen Sie sofort etwa 10 bis 20 g Zucker z.B. in Form von Traubenzucker, Würfelzucker oder einem zuckergesüßten Getränk. Vorsicht: künstliche Süßstoffe und Lebensmittel, die künstliche Süßstoffe an Stelle von Zucker enthalten (z.B. Diät-Getränke), helfen nicht! Anschließend essen Sie etwas mit lang anhaltender blutzuckersteigernder Wirkung (z.B. Brot). Lassen Sie sich in dieser Frage im voraus von Ihrem Arzt beraten. Sollte die Unterzuckerung wiederauftreten, nehmen Sie erneut 10 bis 20 g Zucker. Informieren Sie einen Arzt, sobald Sie merken, daß Sie die Unterzuckerung nicht beherrschen können oder daß sie wiederauftritt! 2. 3. 4. LXXVI Tragen Sie immer wenigstens 20 g Zucker bei sich! Wenn Sie nicht schlucken können oder bewußtlos sind, müssen Sie Glukoselösung oder Glukagon (ein Gegenmittel gegen Insulin) gespritzt bekommen. Diese Injektionen sind auch dann gerechtfertigt, wenn nicht sicher feststeht, ob Sie eine Hypoglykämie haben. Es ist ratsam, möglichst gleich nach der Einnahme von Zucker den Blutzucker zu bestimmen, um sich zu vergewissern, daß wirklich eine Hypoglykämie vorliegt. 8.5 Erkrankungen und Verletzungen Bei vielen Erkrankungen und größeren Verletzungen besteht die Gefahr von Hyperglykämie und Ketoazidose und, wenn Sie nicht genug essen, auch die Gefahr von Unterzuckerungen. Daher erfordert die Blutzuckerbehandlung sehr viel Erfahrung. In den meisten Fällen brauchen Sie einen Arzt. Rufen Sie ihn rechtzeitig. Unterbrechen Sie Ihre Insulinbehandlung nicht und stellen Sie sicher, daß Ihr Körper die benötigten Kohlenhydrate bekommt. Informieren Sie immer alle, die Sie behandeln und betreuen, darüber, daß Sie Insulin brauchen. 8.6 Reisen Klären Sie vor Reisen alle Fragen, die Ihre Behandlung betreffen, mit Ihrem Arzt. Denken Sie dabei z.B. an: Verfügbarkeit Ihres Insulins im besuchten Land, ausreichenden Vorrat an Insulin, Spritzen usw., richtige Aufbewahrung des Insulins während der Reise, Essens- und Insulin-Zeiten während der Reise, Umstellung auf andere Zeitzonen und mögliche neue Gesundheitsrisiken in den besuchten Ländern. 8.7 Ausfall des OptiPen Wer zur Insulingabe ein technisches Hilfsmittel (wie z.B. den OptiPen) verwendet, muß für den Fall einer Funktionsstörung Insulin, Spritzen und Nadeln zur Hand haben. Notfalls können Sie auch das Insulin aus der Patrone in eine Spritze aufziehen. Beachten Sie aber, daß das Insulin in der Patrone eine Stärke von 100 I.E. pro ml hat, und verwenden Sie nur Spritzen, die für diese Insulinstärke (100 I.E. pro ml) vorgesehen sind. 9. WECHSELWIRKUNGEN (Insulin und andere Arzneimittel, Insulin und Alkohol) - Manche Arzneimittel senken den Blutzuckerspiegel ab (Gefahr der Unterzuckerung!), andere lassen ihn steigen, wieder andere können ihn sowohl senken als auch erhöhen. Immer kann es notwendig sein, die Insulinmenge entsprechend zu verändern. Wenn Sie die Behandlung mit einem blutzuckersenkenden Arzneimittel beenden, müssen Sie damit rechen, daß der Blutzucker wieder ansteigt. Ebenso kann er nach dem Absetzen eines blutzuckersteigernden Arzneimittels wieder abfallen (Gefahr der Unterzuckerung!). - Ihr Arzt muß von allen Ihren Arzneimitteln wissen, auch von solchen, die Sie ohne Rezept gekauft haben. Fragen Sie Ihn vor der Einnahme, ob und wie sie Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen, und was Sie gegebenenfalls unternehmen sollen. - Einige Beispiele für Arzneimittel, die den Blutzuckerspiegel oder die Wahrnehmung der Warnzeichen der Unterzuckerung beeinflussen können: Den Blutzucker senken können andere Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit; ACE-Hemmer; Acetylsalicylsäure und andere Salicylate wie z.B. Paraaminosalicylsäure (insbesondere in höheren Dosen); Amphetamine; anabole Steroide und männliche Sexualhormone; Cibenzolin; Cyclophosphamid; Disopyramide; Fenfluramin; Fibrate; LXXVII Fluoxetin; Guanethidin; Ifosfamid; MAO-Hemmer; Pentoxifyllin; Perhexilin; Phenoxybenzamin; Propoxyphen; Somatostatin und Somatostatin-Analoga; SulfonamidAntibiotika; Tetrazykline; Tritoqualin; Trofosfamid. Den Blutzucker erhöhen können ACTH (Kortikotropin); Barbiturate; Danazol; Diazoxid; Diuretika; Doxazosin; Epinephrin, Salbutamol, Terbutalin und andere Sympathomimetika; Glukagon; Heparin; Isoniazid; Kortikosteroide („Kortison“); Abführmittel (bei längerem Gebrauch); Nikotinate (in hohen Dosen); Östrogene und Progesterone (z.B. in der AntiBaby-Pille); Phenothiazine; Phenytoin; Prazosin; Schilddrüsenhormone; Somatropin. Den Blutzucker sowohl senken als auch erhöhen können Clonidin, Reserpin und Lithium. Pentamidin kann eine Unterzuckerung auslösen, die manchmal von einer Hyperglykämie gefolgt wird. Betablocker können den Blutzuckerspiegel erhöhen. Zusätzlich aber behindern sie die Gegenwehr des Körpers gegen eine Unterzuckerung; wenn Sie eine Unterzuckerung bekommen, kann diese also schwerer werden, wenn Sie mit einem Betablocker behandelt werden. Darüber hinaus können Betablocker ebenso wie andere Sympatholytika (z.B. Clonidin, Guanethidin und Reserpin) die Warnzeichen der Unterzuckerung abschwächen oder ganz unterdrücken. - 10. Alkohol kann einen Anstieg Ihres Blutzuckerspiegels verursachen. Außerdem führen größere Alkoholmengen dazu, daß eine Unterzuckerung leichter auftritt und schwerer werden kann. Berücksichtigen Sie auch den Zuckergehalt alkoholischer Getränke. SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT - Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger geworden sind. Der Insulinbedarf ändert sich während der Schwangerschaft und nach der Geburt, und sowohl Hyperglykämien als auch Unterzuckerungen können dem Kind schaden. Daher muß der Blutzucker während dieser Zeit besonders sorgfältig eingestellt und überwacht werden. Allerdings liegen noch keine Erfahrungen mit der Anwendung von Insuman Rapid in der Schwangerschaft vor. - Wenn Sie stillen, kann eine Anpassung Ihrer Insulindosierung und Diät notwendig werden. 11. TEILNAHME AM STRASSENVERKEHR UND BEDIENEN VON MASCHINEN Ihre Reaktions- oder Konzentrationsfähigkeit kann im Fall des Auftretens einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) verringert sein. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt über die Ratsamkeit des Führens von Kraftfahrzeugen sprechen, wenn bei Ihnen: ● ● 12. häufige Hypoglykämie-Episoden auftreten die Hypoglykämie-Warnzeichen vermindert sind oder fehlen. ANWENDUNG 12.1 Dosierung und Art der Anwendung (Wieviel Insuman Rapid, wann und wie?) LXXVIII - Die Behandlung muß von einem Arzt eingeleitet und überwacht werden. Er wird in Kenntnis Ihrer Lebensweise und auf Grundlage von Blutzuckerbestimmungen ermitteln, welche Art von Insulin sich für Sie eignet, wieviel Sie pro Tag brauchen und wann Sie es spritzen müssen. - Die einzelnen Insulingaben richten sich nach den Ergebnissen vorausgegangener Blutzuckerbestimmungen sowie danach, was Sie an körperlicher Aktivität planen und was Sie essen werden. Im allgemeinen wird Insuman Rapid 15 bis 20 Minuten vor einer Mahlzeit unter die Haut gespritzt. - Ihr Arzt teilt Ihnen mit, wie und wohin Sie sich spritzen sollen. Wechseln Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wechseln Sie aber die Einstichstelle innerhalb des Hautbereiches bei jeder Insulingabe. Ihr Arzt teilt Ihnen auch mit, wie oft und wann Blutzuckermessungen notwendig sind, sowie ob und wann Sie Urintests durchführen müssen. - Die Verabreichung von Insulin in eine Vene z.B. um eine schwere Hyperglykämie und Ketoazidose zu behandeln, erfordert Erfahrung und besondere Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen. Deshalb muß sie in einem Krankenhaus oder einer vergleichbaren Einrichtung durchgeführt werden. - Durch Schlucken von Insulin kann die Zuckerkrankheit nicht behandelt werden. - Insuman Rapid in Patronen wurde zur Verwendung im OptiPen entwickelt. Sie müssen mit seiner Handhabung vertraut sein und wissen, wie man mögliche Funktionsstörungen erkennt und was dann zu tun ist. - Es empfiehlt sich, die Patrone vor dem Einsetzen in den OptiPen 1 bis 2 Stunden bei Raumtemperatur aufzubewahren. - Entfernen Sie vor dem Spritzen alle Luftblasen. Achten Sie darauf, daß weder Alkohol noch andere Desinfektionsmittel in das Insulin gelangen. Mischen Sie Insulin mit keinem anderen Arzneimittel. Verwenden Sie leere Patronen nicht noch einmal. Sie dürfen nicht wieder gefüllt werden. Spritzen Sie kein anderes Insulin in die Patrone. 12.2 Dosierungsfehler (Wenn Sie zuviel Insulin gespritzt oder eine Insulingabe vergessen haben) - Wenn Sie zuviel Insulin gespritzt haben, kann es zur Unterzuckerung kommen. Grundsätzlich müssen Sie dann mehr essen und Ihren Blutzucker überwachen. Zur Behandlung der Unterzuckerung siehe Abschnitt 8.4. - Wenn Sie eine Insulingabe vergessen haben, kann der Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Besprechen Sie im voraus mit Ihrem Arzt was Sie in diesen Fällen tun müssen. 13. - NEBENWIRKUNGEN Bei einer Insulinbehandlung kann es zu Unterzuckerungen kommen (siehe auch Abschnitt 8.3 und 8.4). LXXIX - Eine deutliche Verbesserung oder Verschlechterung der Blutzuckereinstellung kann eine vorübergehende Verschlechterung der Sehkraft und Sehstörungen hervorrufen. Bei Patienten mit proliferativer Retinopathie (einer Augenerkrankung bei Zuckerkranken) besteht bei schweren Unterzuckerungen die Gefahr der Erblindung. - In den Hautbezirken, in die Sie das Insulin spritzen, kann das Fettgewebe unter der Haut schrumpfen oder auch wachsen (Lipoatrophie und Lipohypertrophie). Beides führt dazu, daß Insulin, das an dieser Stelle gespritzt wird, schlechter wirkt. Ständiges Wechseln der Einstichstelle innerhalb des Hautbereiches, in den Sie spritzen, kann helfen, diese Fettgewebsveränderungen ganz oder teilweise zu vermeiden. - An der Einstichstelle kann es zu leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Allergische Reaktionen (Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtungen oder Knoten in oder unter der Haut oder ungewohnt starker Schmerz beim Spritzen) sind selten. Sie können sich auch auf die Umgebung der Einstichstelle ausbreiten. Nur sehr selten kommt es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, die zu Hautausschlag, Haut- und Schleimhautschwellungen, Atemnot und Blutdruckabfall führen können. In Ausnahmefällen können schwere Überempfindlichkeitsreaktionen zum Kreislaufzusammenbruch führen und lebensbedrohlich werden. - Eine Behandlung mit Insulin kann die Bildung von Antikörpern (Abwehrstoffen des Körpers) gegen Insulin auslösen, aber nur sehr selten muß deshalb die Insulinbehandlung verändert werden. - Vor allem nach einer deutlichen Verbesserung der Blutzuckereinstellung kann es zu vorübergehenden Wassereinlagerungen im Körper kommen, die sich z.B. als Schwellungen im Bereich der Knöchel und Unterschenkel äußern können. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der genannten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte oder unerwartete Reaktionen bemerken. Informieren Sie sofort einen Arzt, wenn diese Reaktionen schwer sind oder plötzlich auftreten. 14. HALTBARKEIT UND AUFBEWAHRUNG - Das Verfalldatum ist auf der Packung und der Patrone aufgedruckt. Verwenden Sie Insuman Rapid danach nicht mehr. Insuman Rapid muß vor direktem Licht geschützt und bei + 2 °C bis + 8 °C aufbewahrt werden (z.B. im Kühlschrank). Nicht einfrieren! Legen Sie es also nicht in die Nähe des Gefrierfachs oder von Kühlpaketen. - Wenn die Patronen in den OptiPen eingesetzt (in Gebrauch) sind oder zunächst kurz als Vorrat aus dem Kühlschrank heraus- und mitgenommen werden, können sie bei einer Temperatur von bis zu + 25 °C aufbewahrt werden. Sie müssen allerdings vor direkter Hitze (z.B. neben einem Heizkörper) und vor direktem Licht (z.B. in der Sonne oder in der Nähe einer Lampe) geschützt werden. Unter diesen Bedingungen ist das Insulin aber höchstens 4 Wochen haltbar und verwendbar. In Gebrauch befindliche (in den Pen eingesetzte) Patronen dürfen nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. - Insuman Rapid darf nur verwendet werden, wenn es klar, farblos und wie Wasser ist, und keine Teilchen darin schwimmen oder liegen. LXXX STAND DER ÜBERARBEITUNG DIESER INFORMATION Für Kinder unzugänglich aufbewahren. LXXXI Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/België/Belgien Hoechst Marion Roussel SA – NV Rue Colonel Bourg 155, Kolonel Bourgstraat 155 B-1140 Bruxelles, Brussel Tel: + 32-(0)2-7304-111 Luxembourg/Luxemburg Hoechst Marion Roussel SA Rue Colonel Bourg 155 B-1140 Bruxelles Tél: + 32-(0)2-7304-111 Danmark Hoechst Marion Roussel A/S Slotsmarken 14 DK-2970 Hoersholm Tlf: + 45-451670-00 Nederland Hoechst Marion Roussel B.V. Bijenvlucht 30 NL-3871 JJ Hoevelaken Tel: + 31-(0)33-2533-911 Deutschland Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH Postfach 1109 D-65796 Bad Soden Tel: + 49-(0)69-305-80710 Österreich Hoechst Marion Roussel GmbH Altmannsdorfer Straße 104 A-1121 Wien Tel: + 43-(0)1-80101-0 Ελλάδα Hoechst Marion Roussel ABEE Λ. Κηφισίας 32 GR-151 10 Mαρούσι Τηλ: + 30-(0)1-6870-800 Portugal Hoechst Marion Roussel Estrada Nacional nº 249, km 15 P-2726 MEM MARTINS Codex Tel: + 351-(0)1-9269-540 España Hoechst Farma, S.A. Ronda General Mitre, 72-74 E-08017 Barcelona Tel: + 34-93306-8113 Suomi/Finland Hoechst Marion Roussel OY PL/Box 245 FIN-00101 Helsinki/Helsingfors Puh/Tfn: + 358-(0)9-8709-40 France Laboratoires Hoechst Houdé 1, terrasse Bellini F-92910 Paris La Défense Tél: 33-(0)1-4081-4200 Sverige Hoechst Marion Roussel AB Bryggvägen 16-18 S-117 68 Stockholm Tfn: + 46-(0)8-775-7000 Ireland Hoechst Marion Roussel Ireland Ltd Cookstown, Tallaght IRL-Dublin 24 Tel: + 353-(0)1-4511544 United Kingdom Hoechst Marion Roussel Ltd Broadwater Park Denham, Uxbridge, Middlesex UB9 5HP UK Tel: + 44-(0)1895-83-4343 Italia Hoechst Marion Roussel Via R. Lepetit, 8 I-20020 Lainate – MI Tel: + 39-02-93520-1 LXXXII Gebrauchsinformation Diese Packungsbeilage gibt Ihnen wichtige Informationen. Sie wird immer auf den neuesten Stand gebracht. Bitte lesen Sie sie sorgfältig durch. Wenn Sie Fragen haben, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Dieses Arzneimittel ist für Sie bestimmt. Geben Sie es niemals an andere, auch dann nicht, wenn sie die gleichen Beschwerden haben wie Sie. Es könnte ihnen schaden. 1. NAME DES ARZNEIMITTELS Insuman Rapid 40 I.E./ml Injektionslösung in einer Durchstichflasche Insulin human 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL UND HILFSSTOFFE Arzneilich wirksamer Bestandteil: Insulin (40 Internationale Einheiten [I.E.] pro Milliliter [ml]). Hilfsstoffe (andere Inhaltsstoffe): m-Cresol, Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat, Glycerol, Natriumhydroxid, Salzsäure und Wasser für Injektionszwecke. Das in Insuman Rapid enthaltene Insulin ist gentechnisch hergestellt und mit dem körpereigenen Insulin identisch ("Humaninsulin"). Insuman Rapid ist eine kurz wirkende Insulin-Zubereitung mit raschem Wirkungseintritt. 3. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Insuman Rapid ist eine Injektionslösung zum Spritzen unter die Haut oder - in Ausnahmefällen in einen Muskel oder eine Vene (Blutgefäß). Eine Durchstichflasche enthält 10 ml, entsprechend 400 I.E. Insulin. Es gibt Packungen mit 1 und Packungen mit 5 Durchstichflaschen. 4. PHARMAKOTHERAPEUTISCHE GRUPPE (Welche Art Arzneimittel ist Insuman Rapid?) Insuman Rapid ist ein Antidiabetikum (ein Arzneimittel zur Senkung hohen Blutzuckers). 5. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER UND HERSTELLER Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller für dieses Arzneimittel ist die Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH, D-65926 Frankfurt am Main, Deutschland. 6. ANWENDUNGSGEBIET (Wozu wird Insuman Rapid verwendet?) Insuman Rapid wird zur Behandlung der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus einer Erkrankung, bei der der Körper nicht genug Insulin produziert, um den Blutzuckerspiegel kontrollieren zu können) eingesetzt. Insuman Rapid kann auch zur Behandlung einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) sowie zur Einstellung des Blutzuckers vor, während und nach einer Operation eingesetzt werden. LXXXIII LXXXIV 7. GEGENANZEIGEN (Wann und wie darf Insuman Rapid nicht verwendet werden?) - Spritzen Sie kein Insulin, wenn Sie vermuten oder wissen, daß Sie eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) haben. Spritzen Sie auch kein Insulin, wenn Sie vermuten oder wissen, daß sich eine Unterzuckerung anbahnt. Bestimmen Sie zur Bestätigung den Blutzucker. - Wenn Sie gegen das Insulin in Insuman Rapid oder gegen einen der anderen Inhaltsstoffe (siehe Abschnitt 2) allergisch sind, dürfen Sie Insuman Rapid normalerweise nicht bzw. nicht weiter verwenden. Brechen Sie die Behandlung jedoch nicht einfach ab, wenn Sie eine Allergie vermuten! Denn dies könnte zu einer schweren Hyperglykämie (stark erhöhter Blutzucker) und Ketoazidose (Anhäufung von Säure im Blut, weil der Körper bei schwerem Insulinmangel Energie aus Fett anstatt aus Zucker gewinnt) führen. Wenden Sie sich statt dessen sofort an einen Arzt. Er wird feststellen, ob es sich tatsächlich um eine Allergie handelt, und Ihnen sagen, was zu tun ist. - Wenn Sie eine Verengung der Blutgefäße haben, die das Herz oder Gehirn versorgen, oder wenn sie eine bestimmte Augenerkrankung (eine sogenannte proliferative Retinopathie) haben, wird Ihnen Ihr Arzt möglicherweise von einer strengen Blutzuckereinstellung abraten. Dies dient dazu das Risiko zu vermindern, das eine Unterzuckerung für Ihr Herz, Ihr Gehirn oder Ihre Augen darstellt. - Verwenden Sie Insuman Rapid nicht in Insulinpumpen. Hierfür gibt es spezielle Insulinzubereitungen. Verwenden Sie es auch nicht in Peristaltikpumpen mit Silikonschläuchen. 8. BESONDERE WARNHINWEISE UND VORSICHTSMASSNAHMEN 8.1 Allgemeine Hinweise - Halten Sie sich gewissenhaft an die mit Ihrem Arzt besprochenen Regeln für Insulingabe, Überwachung (Blut- und Urintests), Ernährungsweise und körperliche Aktivität (körperliche Arbeit, Bewegung). Eine Änderung der Behandlung und Überwachung kann notwendig werden, wenn Sie Ernährungsweise, Aktivität oder Tagesablauf ändern (z.B. bei Krankheit, Urlaub). Bitte informieren Sie in einem solchen Fall Ihren Arzt. Wenden Sie sich bitte sofort an einen Arzt, wenn Sie Probleme mit Ihrer Blutzuckereinstellung haben. - Zu Beginn der Behandlung werden Sie ausführlich über mögliche Gefahren der Zuckerkrankheit und Insulinbehandlung informiert. Die wichtigsten sind: schwere Hyperglykämie mit Ketoazidose, z.B. dann, wenn zu wenig oder gar kein Insulin gegeben wurde (siehe auch Abschnitt 8.2). Unterzuckerung als Folge einer zu starken Blutzuckersenkung, z.B. dann, wenn zuviel Insulin gegeben wurde (siehe auch Abschnitt 8.3). Achten Sie immer auf mögliche Anzeichen dieser Störungen (siehe Abschnitt 8.2 und 8.3), denn beide können lebensbedrohlich werden, wenn sie zu spät oder nicht ausreichend behandelt werden. Informieren Sie sich, was zu tun ist, wenn Sie vermuten oder sich sicher sind, daß es zu einer solchen Störung gekommen ist. Sie sind im voraus darüber aufgeklärt worden, wann Sie einen Arzt hinzuziehen müssen. LXXXV - Sie sollten auch Angehörige und andere Menschen, die mit Ihnen zusammen leben oder arbeiten, entsprechend informieren. Für den Notfall empfiehlt es sich auch, einen DiabetikerAusweis oder eine ähnliche Information bei sich zu tragen. LXXXVI 8.2 - Ursachen und Zeichen zu hoher Blutzuckerspiegel Zu hohe Blutzuckerspiegel, unter Umständen verbunden mit einer Übersäuerung des Blutes, können z.B. auftreten, wenn Sie kein oder zu wenig Insulin gespritzt haben oder wenn seine Wirksamkeit nachgelassen hat (z.B. durch falsche Lagerung). Sie zu wenig Bewegung haben, unter Streß stehen (Aufregung, seelische Belastung) oder bei Verletzungen, Operationen, fiebrigen Erkrankungen und bestimmten anderen Krankheiten. Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). - Hinweise auf einen zu hohen Blutzucker sind z.B. Durst, häufiges Wasserlassen, Zucker und Ketonkörper im Urin, Müdigkeit, trockene Haut, Gesichtsrötung, Appetitlosigkeit, niedriger Blutdruck und schneller Puls. Besonders dann, wenn Sie Bauchschmerzen haben, wenn Ihre Atmung schnell und tief wird und Sie sehr schläfrig oder gar bewußtlos werden, muß auch an eine Ketoazidose gedacht werden. - Bei manchen Patienten kann sich eine bedrohliche Hyperglykämie und Ketoazidose innerhalb von Stunden entwickeln, wenn die Insulinbehandlung völlig abgebrochen oder unterbrochen wird. - Bestimmen Sie den Blutzucker und untersuchen Sie den Urin auf Ketonkörper, sobald mögliche Zeichen einer Hyperglykämie und Ketoazidose auftreten. - Sie sind im voraus darüber aufgeklärt worden, wann Sie einen Arzt hinzuziehen müssen.Die Behandlung einer schweren Hyperglykämie oder Ketoazidose gehört immer in die Hand eines Arztes und muß in der Regel in der Klinik erfolgen. 8.3 - - - Ursachen und Zeichen zu niedriger Blutzuckerspiegel Zur Unterzuckerung (Hypoglykämie) kann es z.B. kommen, wenn Sie mehr Insulin geben, als Sie brauchen. Sie nach der Gabe des Insulins die geplanten Mahlzeiten ausfallen lassen oder zu spät einnehmen, wenn Sie zu wenig essen oder mit der Nahrung weniger Kohlenhydrate (Zucker oder zuckerähnliche Nährstoffe) als gewöhnlich zu sich nehmen, oder durch Erbrechen oder Durchfall einen Teil der Kohlenhydrate wieder verlieren. Sie Alkohol trinken, insbesondere dann, wenn Sie gleichzeitig nichts oder nur wenig essen. Sie sich körperlich in ungewohnter Weise oder stärker oder länger als sonst belasten. Sie sich von Verletzungen, Operationen, fieberhaften Erkrankungen oder bestimmten anderen Krankheiten wieder erholen oder wenn anderer Streß nachläßt. Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). Auch bei schweren Nieren- oder Leberkrankheiten und manchen anderen Erkrankungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion) kommt es eher zur Unterzuckerung. Eine besondere Gefahr besteht auch, z.B. wenn Sie die Behandlung neu begonnen haben oder auf eine andere Insulinzubereitung wechseln. Sie so behandelt sind, daß Sie fast normale Blutzuckerspiegel haben, oder wenn Ihr Blutzucker relativ stark schwankt. Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, wechseln. Daß eine Unterzuckerung vorliegt oder droht, merken Sie an einer Reihe von Anzeichen. Manche sind Ausdruck eines Zuckermangels im Gehirn, andere Ausdruck der "Gegenwehr" des Körpers gegen den Blutzuckerabfall. Sie müssen all diese Zeichen kennen. LXXXVII Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn sind z.B. Kopfschmerzen, Heißhunger, Übelkeit, Erbrechen, Mattigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Aggressivität, Konzentrationsstörungen, Verminderung des Reaktionsvermögens, Depression, Verwirrtheit, Sprachstörungen (möglicherweise können Sie sogar überhaupt nicht sprechen), Sehstörungen, Zittern, Lähmungen, Gefühlsstörungen (Paraesthesien), Kribbeln und Taubheitsgefühl im Bereich des Mundes, Schwindel, Verlust der Selbstkontrolle, Hilflosigkeit, Krampfanfälle, Bewußtlosigkeit. Eine schwere Unterzuckerung kann bleibende Gehirnschäden hinterlassen, besonders bei Menschen, die gleichzeitig an einer Durchblutungsstörung des Gehirns leiden. Viele Patienten mit gut eingestelltem Diabetes können allerdings leichte Unterzuckerungen haben, ohne dabei stärkere Zeichen eines Zuckermangels im Gehirn zu bemerken. Anzeichen der Körperreaktion auf eine Unterzuckerungsind z.B. Schwitzen, kühle und feuchte Haut, Angst, schneller Puls, hoher Blutdruck, Herzklopfen und unregelmäßiger Herzschlag. Bei Menschen mit die an einer Verengung der Blutgefäße leiden, die den Herzmuskel versorgen, kann diese Gegenwehr gegen den Blutzuckerabfall Schmerzen im Brustkorb (Angina pectoris) auslösen und in Ausnahmefällen einen Herzinfarkt verursachen. Die Zeichen der Körperreaktion auf eine Unterzuckerung treten oft vor den Zeichen des Zuckermangels im Gehirn auf und sind um so ausgeprägter und besser bemerkbar, je stärker und schneller der Blutzuckerspiegel fällt. - Die ersten Zeichen der Unterzuckerung, die Sie auf die Gefahr aufmerksam machen ("Warnzeichen"), können verändert sein, abgeschwächt sein oder insgesamt fehlen, wenn Sie älter sind. Sie erst vor kurzem (z.B. am Vortag) eine Unterzuckerung hatten oder sie sich langsam entwickelt. Sie fast normale oder zumindest stark gebesserte Blutzuckerspiegel haben (z.B. nach einer Umstellung von einem tierischen Insulin auf ein Humaninsulin). die Zuckerkrankheit schon lange besteht oder Sie durch die Zuckerkrankheit eine bestimmte Nervenerkrankung haben (autonome Neuropathie). Sie bestimmte andere Arzneimittel nehmen oder genommen haben (siehe Abschnitt 9). Wenn Ihre Warnzeichen verändert sind, abgeschwächt sind oder insgesamt fehlen, können Sie eine schwere Unterzuckerung (auch mit Bewußtlosigkeit) bekommen, ohne es so früh und deutlich zu bemerken wie zuvor, und ohne die Gelegenheit zu Gegenmaßnahmen zu haben. Üben Sie sich ständig in der Erkennung Ihrer Warnzeichen. Häufigere Blutzuckerbestimmungen können Ihnen helfen, leichte Unterzuckerungen zu entdecken, die Sie sonst übersehen hätten. Meiden Sie Situationen, in denen Sie sich selbst oder andere bei einer Unterzuckerung gefährden würden (z.B. beim Autofahren), solange Sie in der Erkennung Ihrer Warnzeichen nicht sicher sind. 8.4 Was tun bei Unterzuckerung (Hypoglykämie)? 1. Spritzen Sie kein Insulin. Nehmen Sie sofort etwa 10 bis 20 g Zucker z.B. in Form von Traubenzucker, Würfelzucker oder einem zuckergesüßten Getränk. Vorsicht: künstliche Süßstoffe und Lebensmittel, die künstliche Süßstoffe an Stelle von Zucker enthalten (z.B. Diät-Getränke), helfen nicht! Anschließend essen Sie etwas mit lang anhaltender blutzuckersteigernder Wirkung (z.B. Brot). Lassen Sie sich in dieser Frage im voraus von Ihrem Arzt beraten. Sollte die Unterzuckerung wiederauftreten, nehmen Sie erneut 10 bis 20 g Zucker. Informieren Sie einen Arzt, sobald Sie merken, daß Sie die Unterzuckerung nicht beherrschen können oder daß sie wiederauftritt! 2. 3. 4. Tragen Sie immer wenigstens 20 g Zucker bei sich! LXXXVIII Wenn Sie nicht schlucken können oder bewußtlos sind, müssen Sie Glukoselösung oder Glukagon (ein Gegenmittel gegen Insulin) gespritzt bekommen. Diese Injektionen sind auch dann gerechtfertigt, wenn nicht sicher feststeht, ob Sie eine Hypoglykämie haben. Es ist ratsam, möglichst gleich nach der Einnahme von Zucker den Blutzucker zu bestimmen, um sich zu vergewissern, daß wirklich eine Hypoglykämie vorliegt. LXXXIX 8.5 Erkrankungen und Verletzungen Bei vielen Erkrankungen und größeren Verletzungen besteht die Gefahr von Hyperglykämie und Ketoazidose und, wenn Sie nicht genug essen, auch die Gefahr von Unterzuckerungen. Daher erfordert die Blutzuckerbehandlung sehr viel Erfahrung. In den meisten Fällen brauchen Sie einen Arzt. Rufen Sie ihn rechtzeitig. Unterbrechen Sie Ihre Insulinbehandlung nicht und stellen Sie sicher, daß Ihr Körper die benötigten Kohlenhydrate bekommt. Informieren Sie immer alle, die Sie behandeln und betreuen, darüber, daß Sie Insulin brauchen. 8.6 Reisen Klären Sie vor Reisen alle Fragen, die Ihre Behandlung betreffen, mit Ihrem Arzt. Denken Sie dabei z.B. an: Verfügbarkeit Ihres Insulins im besuchten Land, ausreichenden Vorrat an Insulin, Spritzen usw., richtige Aufbewahrung des Insulins während der Reise, Essens- und Insulin-Zeiten während der Reise, Umstellung auf andere Zeitzonen und mögliche neue Gesundheitsrisiken in den besuchten Ländern. 9. WECHSELWIRKUNGEN (Insulin und andere Arzneimittel, Insulin und Alkohol) - Manche Arzneimittel senken den Blutzuckerspiegel ab (Gefahr der Unterzuckerung!), andere lassen ihn steigen, wieder andere können ihn sowohl senken als auch erhöhen. Immer kann es notwendig sein, die Insulinmenge entsprechend zu verändern. Wenn Sie die Behandlung mit einem blutzuckersenkenden Arzneimittel beenden, müssen Sie damit rechen, daß der Blutzucker wieder ansteigt. Ebenso kann er nach dem Absetzen eines blutzuckersteigernden Arzneimittels wieder abfallen (Gefahr der Unterzuckerung!). - Ihr Arzt muß von allen Ihren Arzneimitteln wissen, auch von solchen, die Sie ohne Rezept gekauft haben. Fragen Sie Ihn vor der Einnahme, ob und wie sie Ihren Blutzuckerspiegel beeinflussen, und was Sie gegebenenfalls unternehmen sollen. - Einige Beispiele für Arzneimittel, die den Blutzuckerspiegel oder die Wahrnehmung der Warnzeichen der Unterzuckerung beeinflussen können: Den Blutzucker senken können andere Arzneimittel zur Behandlung der Zuckerkrankheit; ACE-Hemmer; Acetylsalicylsäure und andere Salicylate wie z.B. Paraaminosalicylsäure (insbesondere in höheren Dosen); Amphetamine; anabole Steroide und männliche Sexualhormone; Cibenzolin; Cyclophosphamid; Disopyramide; Fenfluramin; Fibrate; Fluoxetin; Guanethidin; Ifosfamid; MAO-Hemmer; Pentoxifyllin; Perhexilin; Phenoxybenzamin; Propoxyphen; Somatostatin und Somatostatin-Analoga; SulfonamidAntibiotika; Tetrazykline; Tritoqualin; Trofosfamid. Den Blutzucker erhöhen können ACTH (Kortikotropin); Barbiturate; Danazol; Diazoxid; Diuretika; Doxazosin; Epinephrin, Salbutamol, Terbutalin und andere Sympathomimetika; Glukagon; Heparin; Isoniazid; Kortikosteroide („Kortison“); Abführmittel (bei längerem Gebrauch); Nikotinate (in hohen Dosen); Östrogene und Progesterone (z.B. in der AntiBaby-Pille); Phenothiazine; Phenytoin; Prazosin; Schilddrüsenhormone; Somatropin. Den Blutzucker sowohl senken als auch erhöhen können Clonidin, Reserpin und Lithium. Pentamidin kann eine Unterzuckerung auslösen, die manchmal von einer Hyperglykämie gefolgt wird. Betablocker können den Blutzuckerspiegel erhöhen. Zusätzlich aber behindern sie die Gegenwehr des Körpers gegen eine Unterzuckerung; wenn Sie eine Unterzuckerung XC bekommen, kann diese also schwerer werden, wenn Sie mit einem Betablocker behandelt werden. Darüber hinaus können Betablocker ebenso wie andere Sympatholytika (z.B. Clonidin, Guanethidin und Reserpin) die Warnzeichen der Unterzuckerung abschwächen oder ganz unterdrücken. - 10. Alkohol kann einen Anstieg Ihres Blutzuckerspiegels verursachen. Außerdem führen größere Alkoholmengen dazu, daß eine Unterzuckerung leichter auftritt und schwerer werden kann. Berücksichtigen Sie auch den Zuckergehalt alkoholischer Getränke. SCHWANGERSCHAFT UND STILLZEIT - Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eine Schwangerschaft planen oder schwanger geworden sind. Der Insulinbedarf ändert sich während der Schwangerschaft und nach der Geburt, und sowohl Hyperglykämien als auch Unterzuckerungen können dem Kind schaden. Daher muß der Blutzucker während dieser Zeit besonders sorgfältig eingestellt und überwacht werden. Allerdings liegen noch keine Erfahrungen mit der Anwendung von Insuman Rapid in der Schwangerschaft vor. - Wenn Sie stillen, kann eine Anpassung Ihrer Insulindosierung und Diät notwendig werden. 11. TEILNAHME AM STRASSENVERKEHR UND BEDIENEN VON MASCHINEN Ihre Reaktions- oder Konzentrationsfähigkeit kann im Fall des Auftretens einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) verringert sein. Bedenken Sie dies bitte in allen Situationen, in denen Sie sich und andere Personen einem Risiko aussetzen könnten (z.B. beim Fahren eines Autos oder beim Bedienen von Maschinen). Sie sollten mit Ihrem Arzt über die Ratsamkeit des Führens von Kraftfahrzeugen sprechen, wenn bei Ihnen: ● ● 12. häufige Hypoglykämie-Episoden auftreten die Hypoglykämie-Warnzeichen vermindert sind oder fehlen. ANWENDUNG 12.1 Dosierung und Art der Anwendung (Wieviel Insuman Rapid, wann und wie?) - Die Behandlung muß von einem Arzt eingeleitet und überwacht werden. Er wird in Kenntnis Ihrer Lebensweise und auf Grundlage von Blutzuckerbestimmungen ermitteln, welche Art von Insulin sich für Sie eignet, wieviel Sie pro Tag brauchen und wann Sie es spritzen müssen. - Die einzelnen Insulingaben richten sich nach den Ergebnissen vorausgegangener Blutzuckerbestimmungen sowie danach, was Sie an körperlicher Aktivität planen und was Sie essen werden. Im allgemeinen wird Insuman Rapid 15 bis 20 Minuten vor einer Mahlzeit unter die Haut gespritzt. - Ihr Arzt teilt Ihnen mit, wie und wohin Sie sich spritzen sollen. Wechseln Sie den Hautbereich, in den Sie spritzen, nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Wechseln Sie aber die Einstichstelle innerhalb des Hautbereiches bei jeder Insulingabe. Ihr Arzt teilt Ihnen auch mit, wie oft und wann Blutzuckermessungen notwendig sind, sowie ob und wann Sie Urintests durchführen müssen. XCI - Die Verabreichung von Insulin in eine Vene z.B. um eine schwere Hyperglykämie und Ketoazidose zu behandeln, erfordert Erfahrung und besondere Sicherheits- und Vorsichtsmaßnahmen. Deshalb muß sie in einem Krankenhaus oder einer vergleichbaren Einrichtung durchgeführt werden. - Durch Schlucken von Insulin kann die Zuckerkrankheit nicht behandelt werden. - Insuman Rapid enthält 40 I.E. Insulin pro ml. Es dürfen nur Spritzen verwendet werden, die für diese Insulinstärke (40 I.E. pro ml) bestimmt sind. Die Spritzen dürfen keine anderen Arzneimittel oder Arzneimittelreste (z.B. Spuren von Heparin) enthalten. - Vor der ersten Entnahme von Insulin wird die Sicherheits-Plastikkappe der Flasche entfernt. - Nicht heftig schütteln, da dies zu Schaumbildung führen kann. Schaum kann das Aufziehen der richtigen Dosis erschweren. - Entfernen Sie vor dem Spritzen alle Luftblasen. Achten Sie darauf, daß weder Alkohol noch andere Desinfektionsmittel in das Insulin gelangen. Mischen Sie Insulin mit keinem anderen Arzneimittel. - Insuman Rapid kann mit allen Humaninsulinen von Hoechst gemischt werden, ausser mit den Insulinen, die speziell für den Einsatz in Insulinpumpen bestimmt sind. Es darf nicht mit tierischen Insulinen gemischt werden. - Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, ob Sie verschiedene Humaninsuline von Hoechst miteinander mischen müssen. Wenn Sie eine Insulinmischung spritzen müssen, ziehen Sie zuerst Insuman Rapid in die Spritze auf und dann erst das andere Insulin. Spritzen Sie das Insulin möglichst bald nach dem Mischen. Mischen Sie keine Insuline unterschiedlicher Stärke (z.B. 100 I.E. pro ml und 40 I.E. pro ml). 12.2 Dosierungsfehler (Wenn Sie zuviel Insulin gespritzt oder eine Insulingabe vergessen haben) - Wenn Sie zuviel Insulin gespritzt haben, kann es zur Unterzuckerung kommen. Grundsätzlich müssen Sie dann mehr essen und Ihren Blutzucker überwachen. Zur Behandlung der Unterzuckerung siehe Abschnitt 8.4. - Wenn Sie eine Insulingabe vergessen haben, kann der Blutzuckerspiegel stark ansteigen. Besprechen Sie im voraus mit Ihrem Arzt was Sie in diesen Fällen tun müssen. 13. NEBENWIRKUNGEN - Bei einer Insulinbehandlung kann es zu Unterzuckerungen kommen (siehe auch Abschnitt 8.3 und 8.4). - Eine deutliche Verbesserung oder Verschlechterung der Blutzuckereinstellung kann eine vorübergehende Verschlechterung der Sehkraft und Sehstörungen hervorrufen. Bei Patienten mit proliferativer Retinopathie (einer Augenerkrankung bei Zuckerkranken) besteht bei schweren Unterzuckerungen die Gefahr der Erblindung. XCII - In den Hautbezirken, in die Sie das Insulin spritzen, kann das Fettgewebe unter der Haut schrumpfen oder auch wachsen (Lipoatrophie und Lipohypertrophie). Beides führt dazu, daß Insulin, das an dieser Stelle gespritzt wird, schlechter wirkt. Ständiges Wechseln der Einstichstelle innerhalb des Hautbereiches, in den Sie spritzen, kann helfen, diese Fettgewebsveränderungen ganz oder teilweise zu vermeiden. - An der Einstichstelle kann es zu leichten und vorübergehenden Rötungen kommen. Allergische Reaktionen (Juckreiz, Quaddeln, Rötung, Verhärtungen oder Knoten in oder unter der Haut oder ungewohnt starker Schmerz beim Spritzen) sind selten. Sie können sich auch auf die Umgebung der Einstichstelle ausbreiten. Nur sehr selten kommt es zu schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, die zu Hautausschlag, Haut- und Schleimhautschwellungen, Atemnot und Blutdruckabfall führen können. In Ausnahmefällen können schwere Überempfindlichkeitsreaktionen zum Kreislaufzusammenbruch führen und lebensbedrohlich werden. - Eine Behandlung mit Insulin kann die Bildung von Antikörpern (Abwehrstoffen des Körpers) gegen Insulin auslösen, aber nur sehr selten muß deshalb die Insulinbehandlung verändert werden. - Vor allem nach einer deutlichen Verbesserung der Blutzuckereinstellung kann es zu vorübergehenden Wassereinlagerungen im Körper kommen, die sich z.B. als Schwellungen im Bereich der Knöchel und Unterschenkel äußern können. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie eine der genannten Nebenwirkungen oder andere unerwünschte oder unerwartete Reaktionen bemerken. Informieren Sie sofort einen Arzt, wenn diese Reaktionen schwer sind oder plötzlich auftreten. 14. HALTBARKEIT UND AUFBEWAHRUNG - Das Verfalldatum ist auf der Packung und dem Flaschenetikett aufgedruckt. Verwenden Sie Insuman Rapid danach nicht mehr. Insuman Rapid muß vor direktem Licht geschützt und bei + 2 °C bis + 8 °C aufbewahrt werden (z.B. im Kühlschrank). Nicht einfrieren! Legen Sie es also nicht in die Nähe des Gefrierfachs oder von Kühlpaketen. - Angebrochene Flaschen können bei einer Temperatur von bis zu + 25 °C aufbewahrt werden. Sie müssen allerdings vor direkter Hitze (z.B. neben einem Heizkörper) und vor direktem Licht (z.B. in der Sonne oder in der Nähe einer Lampe) geschützt werden. Unter diesen Bedingungen ist das Insulin aber höchstens 4 Wochen haltbar und verwendbar. Es empfiehlt sich, das Anbruchdatum auf dem Etikett zu vermerken. - Insuman Rapid darf nur verwendet werden, wenn es klar, farblos und wie Wasser ist, und keine Teilchen darin schwimmen oder liegen. STAND DER ÜBERARBEITUNG DIESER INFORMATION Für Kinder unzugänglich aufbewahren. XCIII Weitere Angaben Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/België/Belgien Hoechst Marion Roussel SA – NV Rue Colonel Bourg 155, Kolonel Bourgstraat 155 B-1140 Bruxelles, Brussel Tel: + 32-(0)2-7304-111 Luxembourg/Luxemburg Hoechst Marion Roussel SA Rue Colonel Bourg 155 B-1140 Bruxelles Tél: + 32-(0)2-7304-111 Danmark Hoechst Marion Roussel A/S Slotsmarken 14 DK-2970 Hoersholm Tlf: + 45-451670-00 Nederland Hoechst Marion Roussel B.V. Bijenvlucht 30 NL-3871 JJ Hoevelaken Tel: + 31-(0)33-2533-911 Deutschland Hoechst Marion Roussel Deutschland GmbH Postfach 1109 D-65796 Bad Soden Tel: + 49-(0)69-305-80710 Österreich Hoechst Marion Roussel GmbH Altmannsdorfer Straße 104 A-1121 Wien Tel: + 43-(0)1-80101-0 Ελλάδα Hoechst Marion Roussel ABEE Λ. Κηφισίας 32 GR-151 10 Mαρούσι Τηλ: + 30-(0)1-6870-800 Portugal Hoechst Marion Roussel Estrada Nacional nº 249, km 15 P-2726 MEM MARTINS Codex Tel: + 351-(0)1-9269-540 España Hoechst Farma, S.A. Ronda General Mitre, 72-74 E-08017 Barcelona Tel: + 34-93306-8113 Suomi/Finland Hoechst Marion Roussel OY PL/Box 245 FIN-00101 Helsinki/Helsingfors Puh/Tfn: + 358-(0)9-8709-40 France Laboratoires Hoechst Houdé 1, terrasse Bellini F-92910 Paris La Défense Tél: 33-(0)1-4081-4200 Sverige Hoechst Marion Roussel AB Bryggvägen 16-18 S-117 68 Stockholm Tfn: + 46-(0)8-775-7000 Ireland Hoechst Marion Roussel Ireland Ltd Cookstown, Tallaght IRL-Dublin 24 Tel: + 353-(0)1-4511544 United Kingdom Hoechst Marion Roussel Ltd Broadwater Park Denham, Uxbridge, Middlesex UB9 5HP UK Tel: + 44-(0)1895-83-4343 Italia Hoechst Marion Roussel Via R. Lepetit, 8 I-20020 Lainate – MI Tel: + 39-02-93520-1 XCIV XCV