Praktische Umsetzung der Oel-Eiweiß

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Juni 2012
Ernährungswissen
Praktische Umsetzung der Öl-Eiweiß-Kost im Ernährungsplan
Patienten, die eine anabole Stoffwechsellage haben, empfehlen wir im individuellen Ernährungsprogramm für etwa acht Wochen die Öl-Eiweiß-Kost nach Budwig. Tierisches Eiweiß sollte
vorübergehend stark reduziert, am besten komplett darauf verzichtet werden. Ausnahme sind Quark oder Hüttenkäse.
Wann Öl-Eiweiß-Kost?
Ursache für die anabole Verschiebung ist eine temporäre Insuffizienz der Nebenniere. Es fehlt dann die katabole Aktivität.
Die Patienten leiden unter chronischer Müdigkeit bis hin zu Depression, Abwehrschwäche und fehlender Körperwärme. Sie
neigen zu Verlangsamung, Versteifung und Verhärtung.
Wir finden die anabole Entgleisung bei Rheuma, Fibromyalgie,
multipler Sklerose, Leberzirrhose, Allergien, Asthma, akutem
Heuschnupfen und allen Autoimmunerkrankungen (zum Beispiel Hashimotothyreoiditis).
Warum Öl-Eiweiß-Kost?
Die Nebenniere erholt sich am schnellsten, wenn keine tierischen Eiweiße zugeführt werden.
Wir empfehlen 1-2 mal täglich die Öl-Eiweiß-Kost durchzuführen. Quark mit Leinöl oder auch Hüttenkäse beinhalten sulfurische Aminosäuren, die für die Regeneration von Vorteil sind.
Das Verrühren von Quark und Leinöl führt dazu, dass die beiden Komponenten eine starke Einheit bilden können und die
zeitnahe Aufnahme dieser wertvollen Inhaltsstoffe gesichert ist.
Omega-3-Fettsäuren und die schwefelhaltigen Aminosäuren
Methionin und Cystein sind wichtige Partner in der Steuerung
der Sauerstoffaufnahme und Sauerstoffverwertung der Zelle.
Sie sind wesentlich für ein starkes Immunsystem, einen funktionierenden Stoffwechsel und geistige Vitalität. Auf Grund der hohen Elektronenzufuhr bekommt der Körper seine Kraft zurück.
Tagesablauf der Öl-Eiweißkost
Für jeden Teilnehmer am gesund & aktiv Ernährungsprogramm gibt es mindestens eine passende Quarksorte (Kuh,
Schaf, Ziege).
Bei Bezugsschwierigkeiten von Ziegenquark kann alternativ
Kuhquark verwendet werden. Bei einer Laktoseintoleranz wird
Kuhquark in Kombination mit Leinöl von vielen Betroffenen vertragen. Alternativ kann auf einen laktosefreien Quark zurückgegriffen werden. Beim Leinöl ist auf ein hochwertiges, frisches
Produkt zu achten.
Innerhalb der achtwöchigen Kur-Phase soll konsequent jeden
Morgen eine Quark-Leinöl-Mischung verzehrt werden. Diese
kann kombiniert werden mit Getreide und/oder Obst entsprechend des Ernährungsplans - süß oder pikant, als Zutat zum
„Müsli“ oder Belag auf Knäckebrot.
Nach acht Wochen kann eine langsame Umstellung auf die anderen im Ernährungsplan empfohlenen Frühstücksvariationen
erfolgen.
Mittags ist eine zweite Quark-Leinöl-Mischung erlaubt, aber
nicht zwingend notwendig. Der Phantasie für die geschmackliche Variation sind keine Grenzen gesetzt. Entsprechend der
individuellen Gemüse- und Gewürzpalette ist pikanter Kräuterquark mit Gemüse eine leckere Mahlzeit, insbesondere an
warmen Tagen. Obst-Quark-Öl-Speise als Nachtisch zu einem
Gemüseteller-Hauptgang ist ebenfalls möglich - entsprechend
der Eiweißregel dann einen Löffel Quark vor dem Gemüse verzehren.
Zum Abendessen sollte kein Quark-Leinöl mehr verzehrt
werden. Stattdessen gibt es ein Gemüsegericht, gerne kombiniert mit einer zum Stoffwechsel passenden Hülsenfrucht.
Hervorzuheben ist die Bedeutung, acht Wochen auf tierische
Eiweiße zu verzichten oder zumindest den Verzehr sehr stark
zu reduzieren. So kann sich die Nebenniere schnell wieder erholen.
Sofern sich während der Durchführung des Ernährungsprogramms akute Symptome von Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis oder ein akuter rheumatischer Schub einstellen sollten, kann der Ernährungsplan sofort durch den Verzicht auf
tierisches Eiweiß und durch Einbindung der Öl-Eiweiß-Kost
modifiziert werden.
Autorin: Maren Poggendorf
Bild: fotolia
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