Klinik für Ernährungsmedizin Klinikum rechts der Isar, TU München Uptown München Campus D Georg-Brauchle-Ring 60/62 München Direktor: Univ.-Prof. Dr. Hans Hauner Blähsucht – Meteorismus Als Meteorismus bezeichnet man eine abnorme Luft- bzw. Gasansammlung im Bauchraum. Ursächlich sind häufig Nahrungsbestandteile, aber auch das Schlucken von Luft beim Essen kann zur vermehrten Luftansammlung im Magen führen. Ob Menschen, die über vermehrte Blähungen klagen, tatsächlich mehr Gase produzieren oder nur empfindlicher reagieren, kann häufig nicht geklärt werden. Hier wird - nach entsprechender Abklärung - oft die Diagnose eines Reizdarmsyndroms gestellt. Wie erkennt man, ob eine über das normale Maß hinausgehende Blähsucht vorliegt? Bestimmte Nahrungs- und Genussmittel rufen auch beim gesunden Menschen Blähsucht hervor. Als nicht mehr normal gelten Windabgänge mit einer Häufigkeit von mehr als 20 – 30 pro Tag. Diese stellen nicht selten eine erhebliche Belastung und einen großen Leidensdruck dar. Möglichkeiten der Behandlung von Blähsucht Vermeiden von Luftschlucken: - Kaugummi kauen vermeiden - in Ruhe essen und gut kauen Diät: - Meiden von blähenden Lebensmitteln wie Hülsenfrüchte, Kohl, Zwiebel, Knoblauch, unreifes Obst - wenig Ballaststoffe verzehren, z.B. Vollkornprodukte mit ganzen Körnern - bei Unverträglichkeit von Milch- und / oder Fruchtzucker: meiden von Milchprodukten und Obst - Kohlensäurehaltige Getränke vermeiden - Vorsicht mit zuckerfreien Bonbons und Kaugummi, sie enthalten Zuckeralkohole, die eine stark blähende Wirkung haben können Regulierung einer Stuhlverstopfung Medikamente: - Entschäumer (z.B. Lefax) Enzympräparate (Pankreatin, Lactase, Fructosin) Präparate mit Pfefferminzölen oder Kümmel Einschränkung oder Meiden bestimmter Medikamente: - z.B. Lactulose, Acarbose und Medikamente, die die Darmtätigkeit hemmen Häufig steht Meteorismus in Verbindung mit Stuhlunregelmäßigkeiten und Schmerzen unterschiedlicher Lokalisation und Ausprägung. Bei akutem Auftreten von Blähsucht empfiehlt es sich immer einen Arzt aufzusuchen. Stand: April 2011