Patienten-Information Darmzentrum Unser Wissen für Ihre Gesundheit 2 Meine Ansprechpartner/ Meine Termine Ansprechpartner Termine Geb., Etage, Zimmer Im Notfall 06131 17–0 Tel. Patienten-Information Darmzentrum 4 Inhaltsverzeichnis Herzlich Willkommen im Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz............... 5 Wir über uns Ansprechpartner/Leitung......................................................................................... 6–7 Anmeldung/Terminvergabe/I. Medizinische Klinik und Poliklinik/. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie..................................... 8–9 Behandlungsspektrum.............................................................................................. 10 Kooperationspartner................................................................................................. 11 Tumorkonferenz/Tumorboard ................................................................................... 12 Qualitätsmanagement & Zertifizierung...................................................................... 13 Der Darm/Darmkrebs Der Darm/Colitis ulcerosa/Morbus Crohn................................................................14–16 Darmkrebs/Wie entsteht Darmkrebs?/Ist Darmkrebs erblich?/Symptome/. Risikofaktoren/Prävention/Ist Darmkrebs erblich?/Symptome/Risikofaktoren/. Prävention/Ist Darmkrebs heilbar?/Metastasen.......................................................16–19 Diagnostik/Untersuchung beim Hausarzt/Tastuntersuchung/Darmspiegelung. (Koloskopie)/Virtuelle Darmspiegelung/Test auf Blut im Stuhl (Hämoccult-Test)/. Rektoskopie/Sigmoidoskopie/Biopsie/Ultraschalluntersuchung des Bauches. (Sonographie)/Ultraschalluntersuchung des Mastdarms (Endosonographie)/. Computer Tomographie (CT) und Magnetresonanztomographen (MRT)/. Positronen-Emissions-Tomographie (PET)..................................................................20–24 Klassifikation............................................................................................................ 25 Therapie/Operation/Chemotherapie/Radiochemotherapie (RCT)/Stoma-. therapie/Strahlentherapie/Immuntherapie/Gentherapie/Physikalische Ver-. fahren/Begleitende Therapien/Neue Therapien und Verfahren/Alternative,. experimentelle und ergänzende Therapien ...............................................................26–31 Leben mit Darmkrebs Ernährungsberatung/Leben mit künstlichem Darmausgang/Stoma/. Entspannung und Kreativität bei Darmkrebs.............................................................. 32 Bewegung, Sport und Darmkrebs .............................................................................32–33 Soziale und Seelische Unterstützung sowie Selbsthilfegruppen.................................. 33 Nachsorge und Rehabilitation...................................................................................34–35 Weitere Leistungen und Ansprechpartner..................................................................36–41 Fachbegriffe/Glossar................................................................................................42–43 Lageplan.....................................................................................................................44–45 Impressum................................................................................................................. 46 5 Herzlich Willkommen Sehr geehrte Damen und Herren, wir freuen uns, Sie im Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz begrüßen zu dürfen und möchten uns Ihnen auf diesem Weg kurz vorstellen: Darmkrebs ist – mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich- die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland. Durch einen stetigen Wandel in der Diagnostik und Therapie entstehen viele neue Ansätze und Herausforderungen. Wir an der Universitätsmedizin Mainz haben, durch unseren universitären Status eines Krankenhauses der Supramaximalversorgung, die Möglichkeit große Fachkenntnisse, modernste Ausstattung sowie exzellente, individualisierte Diagnostik und Therapie zu verknüpfen. Wir bieten alle Versorgungsmöglichkeiten bei Darmkrebs in einem gut aufeinander abgestimmten Konzept an. Auch die Kombination der traditionellen internen Verknüpfung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre mit der engen Verbindung zu leistungsstarken niedergelassenen Ärzten, Krankenhäuser und vielen weiteren Partnern ermöglicht einen schnellen und effizienten Know-How-Transfer zu Gunsten unserer Patienten. Zentrale, koordinierende Kliniken sind die I. Medizinische Klinik und Poliklinik und die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. Die folgenden Seiten sollen Ihnen einen ersten Einblick in unsere Arbeitsweise und unser Leistungsspektrum geben. Für weitere Fragen stehe ich Ihnen selbstverständlich gerne mit meinem Team auch persönlich als Ansprechpartner zur Verfügung. Bitte sprechen Sie uns an – wir beraten Sie gerne! Mit freundlichen Grüßen. . Univ.-Prof. Dr. med. Peter R. Galle. Leiter Univ.-Prof. Dr. med. Hauke Lang,. MA, FACS. Stellvertretender Leiter 6 WIR ÜBER UNS Wir über uns Univ.-Prof. Dr. med.. Peter R. Galle Univ.-Prof. Dr. med. Hauke Lang, MA, FACS Dr. med.. Boris Jansen-Winkeln PD Dr. med.. Jörn M. Schattenberg Ansprechpartner/Leitung Koordination Leiter des Darmzentrums Univ.-Prof. Dr. med. Peter R. Galle I. Medizinische Klinik und Poliklinik. Tel. 06131 17–7276, Fax 06131 17–5595. Mail: [email protected]. . Stv. Leiter des Darmzentrums Univ.-Prof. Dr. med. Hauke Lang, MA, FACS. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und. Transplantationschirurgie. Tel. 06131 17–7291, Fax 06131 17–6630. Mail: [email protected] Koordinator Dr. med. Boris Jansen-Winkeln. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und. Transplantationschirurgie. Tel. 06131 17–2063, Fax 06131 17–5651. Mail: [email protected] . Stv. Koordinator PD Dr. med. Jörn M. Schattenberg I. Medizinische Klinik und Poliklinik. Tel. 06131 17–7276, Fax 06131 17–5552. Mail: [email protected] WIR ÜBER UNS Dr. med.. Khan Fareed Rahman Prof. Dr. med.. Markus Möhler Prof. Dr. med.. Werner Kneist Prof. Dr. med.. Heinz Schmidberger Diagnostik / Therapie Studien Endoskopie Dr. med. Khan Fareed Rahman I. Medizinische Klinik und Poliklinik. Tel. 06131 17–7299. Mail: [email protected] Prof. Dr. med. Werner Kneist Klinik für Allgemein-, Viszeral und. Transplantationschirurgie Tel. 06131 17–2063, Fax. 06131 17–5651 Mail: [email protected] GI (Gastrointestinaltrakt)/Onkologie Prof. Dr. med. Markus Möhler I. Medizinische Klinik und Poliklinik. Tel. 06131 17–7146, Fax 06131 17–6472. Mail: [email protected] Dr. med. Boris Jansen-Winkeln. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und. Transplantationschirurgie. Tel. 06131 17–2063, Fax 06131 17–5651. Mail: [email protected]. Chirurgie Prof. Dr. med. Werner Kneist Klinik für Allgemein-, Viszeral und. Transplantationschirurgie Tel. 06131 17–2063, Fax. 06131 17–5651 Mail: [email protected] Prof. Dr. med. Markus Möhler I. Medizinische Klinik und Poliklinik. Tel. 06131 17–7146, Fax 06131 17–6472. Mail: [email protected] Dr. med. Boris Jansen-Winkeln. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und. Transplantationschirurgie. Tel. 06131 17–2063, Fax 06131 17–5651. Mail: [email protected] Radioonkologie Prof. Dr. med. Heinz Schmidberger Klinik und Poliklinik für Tumortherapie/. Radioonkologie und Strahlentherapie Tel. 06131 17–3850 Mail: [email protected] Studienzentrale Darmkrebs Gudrun Groeger-Bicancic, Tel. 06131 17–5443 Sybille Neufang, Tel. 06131 17–6863 Tanja Bender, Tel. 06131 17–6076. Mail: [email protected] 7 8 WIR ÜBER UNS Anmeldung/Terminvergabe Das Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz wird von der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik mit der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie koordiniert. Für ambulante endoskopischen Untersuchungen/Behandlungen vereinbaren Sie bitte einen Termin in der Aufnahmekoordination I. Medizinischen Klinik, Tel. 06131 17–7299. Für Behandlungen/Vorgespräche bei/zu operativen Indikationen vereinbaren Sie bitte. einen Termin in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,. Tel. 06131 17–2044. I. Medizinische Klinik und Poliklinik Onkologische Ambulanz . für Patienten mit/Verdacht auf Tumorerkrankungen des Magen-Darm-Traktes, der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege. . Geb. 605, EG Termine. nach telefonischer Vereinbarung,. Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 15.30 Uhr. Freitag von 8.00 bis 12.00 Uhr. . Tel. 06131 17–7146, Fax 06131 17–3438. Mail: [email protected] Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Ambulanz für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED; Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und lymphozytären oder kollagener Colitis) und für Patienten mit Zöliakie. . Geb. 605, EG . Termine. nach telefonischer Vereinbarung. Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr. Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr. . Tel. 06131 17–2872, Fax 06131 17–6416. Mail: [email protected]. WIR ÜBER UNS Endoskopie / Sonographie . Geb. 605, 1. OG . Termine nach telefonischer Vereinbarung.. Montag bis Donnerstag von 7.30 bis 16.00 Uhr. Freitag von 7.30 bis 14.30 Uhr. Tel. 06131 17–7299, Fax 06131 17–5552. Mail: [email protected]. Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Koloproktologie/Chronisch entzündliche Darmerkrankungen . für Patienten bei denen eine operative Indikation im Darmtrakt besteht oder bei denen Darmkrebs bzw. ein Verdacht auf Darmkrebs besteht.. . Geb. 505, EG . Sprechzeiten nach telefonischer Vereinbarung Tel. 06131 17–2044, Fax 06131 17–5651. Tumornachsorge und Psychoonkologie . Geb. 505, EG Sprechzeiten nach telefonischer Vereinbarung Montag bis Donnerstag von 8.30 bis 13.00 Uhr. Tel. 06131 17–3980, Fax 06131 17–5651. Mail: [email protected] 9 10 WIR ÜBER UNS Behandlungsspektrum Das Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz ist eine Einrichtung in zentraler Koordination der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik sowie der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. Ziel des Zentrums ist die Sicherstellung und Weiterentwicklung einer hochqualifizierten Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von kolorektalen Karzinomen. Als zentraler Bestandteil eines universitären Tumor-Zentrums (UTC) können hier alle modernen Behandlungsmethoden angeboten werden. Eine Orientierung zur Sicherstellung einer gleichbleibend hohen Qualität bei Ersterkrankungen, Lokalrezidiv- und Metastasenbehandlung, erfolgt an den „S3-Leitlinien“ der „Deutsche Krebsgesellschaft“. WIR ÜBER UNS Kooperationspartner Unter dem Dach des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen sind die I. Medizinische Klinik und Poliklinik und die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie die zentralen koordinierenden Kliniken des Darmzentrums der Universitätsmedizin Mainz. Folgende weitere Kliniken, Institute, Bereiche, niedergelassene Ärzte und viele weitere arbeiten eng und kooperativ zusammen: Interne Kooperationspartner: Externe Kooperationspartner: Apotheke andere Kliniken Ernährungs- und Diätberatung Krebsregister Rheinland-Pfalz Institut für Humangenetik Niedergelassene Ärzte Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin Selbsthilfegruppen Institut für Medizinische Biometrie,. Epidemiologie und Informatik Institut für Pathologie Institut für Physikalische Therapie,. Prävention und Rehabilitation Interdisziplinäres Zentrum Klinische. Studien (IZKS) III. Medizinische Klinik und Poliklinik Klinik und Poliklinik für diagnostische und interventionelle Radiologie Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie Sozialdienst/Pflegeüberleitung Stomatherapie Verbände und Vereine . 11 12 WIR ÜBER UNS Tumorkonferenz/Tumorboard In der Tumorkonferenz wird die Planung der individuellen Behandlungsschritte einer Patientin / eines Patienten nach strengen Qualitätsrichtlinien (nationalen und internationalen Leitlinien) interdisziplinär, also fächerübergreifend, abgestimmt und dokumentiert. Die Teilnehmer (Allgemeinchirurgen, Internisten, Gastroenterologen, Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Pathologen besprechen und entscheiden gemeinsam, ob zusätzliche Untersuchungen notwendig sind, welche Therapie (Operation, Chemotherapie, Bestrahlung) für die festgestellte Erkrankung die beste ist und in welcher zeitlichen Abfolge die geplanten Maßnahmen durchgeführt werden sollen. Hier wird unter anderem auch gemeinsam entschieden, ob es Sinn macht, dass ein Patient an einer Studie teilnimmt, oder ob weitere, möglicherweise Spezialisten zur Beratung hinzugezogen werden. Die interdisziplinäre Tumorkonferenzen finden zweimal wöchentlich statt (Dienstags 15.00 Uhr Gastrointestinales Tumorboard und Freitags, 15.00 Uhr Kolorektale Tumorkonferenz). Darüber hinaus steht die Tumorkonferenz der am Darmzentrum angeschlossenen Einrichtungen und allen niedergelassenen Ärzten, die dem Darmzentrum Patienten zuweisen zur Fallbesprechung offen. Die Tumorkonferenz gilt als zentrale Fortbildungseinrichtung für alle Mitarbeiter. des Darmzentrums. Um vorige Anmeldung von Fällen wird gebeten bis spätestens 12.00 Uhr am Vortag . unter 06131 17–5914 oder per Mail an [email protected]. Insgesamt werden wöchtentlich rund 80 –100 Patienten in 11 unterschiedlichen Tumoreboards/-konferenzen vorgestellt. Das heißt hier werden interdisziplinär rund 4.600 Patientenfälle pro Jahr besprochen. WIR ÜBER UNS Qualitätsmanagement & Zertifizierung Eine erfolgreiche Behandlung von Darmkrebs kann nur durch eine kontinuierliche, intensive und interdisziplinäre Zusammenarbeit gelingen. Große Fachkenntnisse, modernste Ausstattung sowie exzellente individuelle Diagnostik, Therapie und Nachsorge in enger Verknüpfung zu Krankenversorgung, Forschung und Lehre komplettieren das Angebot des Darmzentrums der Universitätsmedizin Mainz. Eine optimale Koordination bedarf daher Standards und Kriterien. Wir orientieren uns an der: Individuellen Behandlung gemäß der S3 Leitlinien „Kolorektales Karzinom“ (AWMF-Register-Nr. (021-007OL). Anwendung eines spezifischen Qualitätsmanagements. – Interdisziplinäre Fallbesprechung in der wöchentlichen Tumorkonferenz. – Einheitliche Dokumentation der Behandlung. – Erfassung der Ergebnisqualität. – Austausch im Rahmen von Qualitätszirkeln. Interdisziplinäre Zusammenarbeit. Vernetzung mit Niedergelassenen und weiteren Zentren Die erbrachten Leistungen werden auf diese Art und Weise transparent, Pfade geben die Rollenverteilung vor und definieren Zuständigkeiten innerhalb des Zentrums. Ebenso gibt es klare Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen, so dass jedem Patienten eine optimale Therapie ermöglicht werden kann. Dr. med. Frank Staib I. Medizinische Klinik und Poliklinik. Tel. 06131 17–0, Fax. 06131 17–6472. Mail: [email protected] PD Dr. med. Peter Gaßmann Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie. Tel. 06131 17–2063, Fax 06131 17–6630. Mail: [email protected] 13 14 DER DARM/DARMKREBS Der Darm/Darmkrebs Der Darm Der menschliche Darm besteht aus zwei wesentlichen Teilen: dem Dünndarm und dem Dickdarm. Der Dünndarm ist etwa zwei bis drei Meter lang. Er schließt unmittelbar an den Magen an und hat die Aufgabe, die vorverdaute Nahrung weiter zu verdauen und die verwertbaren Nährstoffe über die Schleimhaut aufzunehmen. Der nichtverwertbare Rest wandert weiter in den Dickdarm. Der Dickdarm – auch Kolon genannt – ist etwa ein bis eineinhalb Meter lang, den letzten Abschnitt bildet der Enddarm oder Rektum genannt . Allein dieser Teil ist etwa 15–20 cm lang und wird durch den Schließmuskel abgeschlossen. Die Funktion des Dickdarms und des Mastdarms besteht vor allem darin, die nichtverdauten Nahrungsreste durch Wasserentzug einzudicken und für die Entleerung (Stuhlgang) zu sammeln. Der Darm trägt somit auch entscheidend dazu bei, den Wasserhaushalt des Körpers zu regulieren. Die Innenwand des Darms ist mit einer Schleimhaut ausgekleidet, welche die Darmmuskulatur überzieht. Auf dieser Schleimhaut wird der Stuhl von der Muskulatur bis zur Entleerung vorangetrieben. Colitis ulcerosa Die Colitis ulcerosa stellt neben Morbus Crohn die häufigste chronisch entzündliche Darmkrankheit dar. Bezogen auf den Verdauungstrakt betrifft sie ausschließlich den Dickdarm (Kolon), wobei sie normalerweise im letzten Abschnitt beginnt und sich von dort aus kontinuierlich aber schubweise ausbreitet. Im Verlauf ähnelt die Erkrankung Morbus Crohn.. Das bedeutet, dass es Phasen gibt, in denen Betroffene unter Beschwerden leiden, und solche, in denen keine Probleme auftreten. Die Erkrankung äußert sich meist zwischen dem 20. und 35. Lebensjahr zum ersten Mal. Welche Ursachen dahinterstecken, gilt bislang als weitgehend ungeklärt. Symptomatisch sind dabei blutige, häufig auch mit Schleim versetzte Durchfälle. Betroffene müssen teilweise sehr oft auf Toilette und haben das Gefühl, der Darm habe sich immer noch nicht vollständig entleert. Daneben treten in vielen Fällen krampfartige Bauchschmerzen auf, die den linken Unterbauch betreffen. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, je nachdem welcher Dickdarmabschnitt entzündet ist. Zudem verlaufen die Beschwerden in unterschiedlicher Ausprägung. Mehr als die Hälfte der Patienten verspürt nur milde Symptome, andere leiden stark unter der Krankheit. Deuten die Symptome auf eine Colitis ulcerosa hin, wird zur Abklärung unter anderem Blut sowie der Stuhl untersucht und eine Darmspiegelung durchgeführt. Trotzdem ist es in vielen Fällen nicht einfach die Krankheit sicher nachzuweisen. Je nachdem wie stark die Beschwerden ausgeprägt sind, kann eine Behandlung mit entzündungshemmenden Mitteln und/oder Kortison genügen. Verbessern sich die Symptome, ist individuell zu entscheiden, ob weiterhin Medikamente eingenommen werden sollen oder nicht. DER DARM/DARMKREBS Ziel ist, den beschwerdefreien Zeitraum so lange wie möglich zu halten. Ein wissenschaftlicher Nachweis, in wieweit die Ernährung einen Einfluss auf die Krankheit hat, konnte bislang noch nicht geführt werden. Unter Umständen ist eine Operation, bei der ein Teil des Darms oder dieser vollständig entfernt wird, das Mittel der Wahl. Morbus Crohn Morbus Crohn stellt neben Colitis ulcerosa die häufigste chronische Darmerkrankung dar und tritt meistens in jungen Jahren (zwischen 15 und 35 Jahren) schubweise auf. Dabei tritt diese am häufigsten im letzten Dünndarm sowie im ersten Dickdarmabschnitt auf. Prinzipiell kann sie jedoch jedem Abschnitt des Verdauungstrakts auftauchen – vom Mund bis zum After. Meist ist jedoch das Ende des Dünndarms oder der obere Abschnitt des Dickdarms betroffen. Bei Morbus Crohn kann – im Gegensatz zur Colitis ulcerosa – nicht nur die Darmschleimhaut oberflächlich entzünden, sondern es sind teils auch tiefere Schichten der Darmwand erkrankt. Was genau dazu führt konnten Wissenschaftler bislang noch nicht klären. Da die Krankheit jedoch in Familien gehäuft vorkommt, spielt eine genetische Veranlagung wohl eine Rolle. Darüber hinaus scheinen Umweltfaktoren, wie rauchen, die Krankheit zu begünstigen: Auch psychische Belastungen können den Verlauf von Morbus Crohn ungünstig beeinflussen. Kommen verschiedene Faktoren zusammen, scheint sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper zu richten und dann im Darm eine dauerhafte Entzündung hervorzurufen. 15 16 DER DARM/DARMKREBS Anhaltender Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen oder starker Gewichtsverlust können erste Indikatoren sein. Die Beschwerden ähneln denen der Colitis ulcerosa. Unter anderem daher ist die Diagnose nicht ganz einfach. Neben einer Blut- und Ultraschalluntersuchung erfolgt die Abklärung zumeist mit Hilfe einer Darmspiegelung, bei der auch Gewebe entnommen wird. Ist die Diagnose gestellt, gilt es den Entzündungsprozess zu unterbinden. Medikamente, wie bspw. Entzündungshemmer oder Kortison kommen zum Einsatz. Treten wiederholt Schübe auf, müssen spezielle Arzneimittel dauerhaft eingenommen werden, um einen erneuten Schub zu verhindern. Besonders bei Kindern und bei Untergewicht ist eine entsprechende Ernährung wichtig. Bei einigen Patienten bleibt kann eine Operation das Mittel der Wahl sein. Insbesondere dann, wenn Morbus Crohn zu negativen Begleiterscheinungen, wie Fisteln oder gar einem Darmverschluss führt. Darmkrebs Unter dem Begriff Darmkrebs versteht man in der Regel bösartige Tumorerkrankungen des Dickdarms (Kolonkarzinom) oder des Enddarms (Rektumkarzinom). Diese gehen in den meisten Fällen aus gutartigen Wucherungen (Polypen) hervor. Sie können sich in allen Abschnitten des Darms entwickeln. Allein in Deutschland erkranken jährlich rund 70.000 Menschen neu an Darmkrebs. Damit ist dies die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen und Männern. Etwa 30.000 Patienten sterben jedes Jahr daran. Dabei ist Dickdarmkrebs früh erkannt sogar zu 100 Prozent heilbar. Vorsorgeuntersuchungen können deshalb lebensrettend sein und sind längst nicht mehr so unangenehm, wie viele glauben. Ab dem 50. Lebensjahr übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine Krebsvorsorge im Jahr. Wie entsteht Darmkrebs? Rund 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen entwickeln sich aus zunächst gutartigen Darmpolypen. Ursache dafür sind aufeinander folgende Genveränderungen (Mutationen) an den Schleimhautzellen der Darmwand, welche schließlich zum Verlust der natürlichen Wachstumskontrolle der Zellen führen. So können sich diese als Krebszellen bösartig ausbreiten und das umliegende Gewebe zerstören. Eine Entartung vom Darmpolyp (Adenom) zum Krebs (Karzinom) ist also kein einmaliges Ereignis. Es dauert sogar meist Jahrzehnte bis sich eine kritische Anzahl solcher Genveränderungen in einer Zelle angehäuft haben. Nichtsdestotrotz sollte frühzeitige Darmkrebsvorsorge durchgeführt werden, um Ihr Leben zu retten. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist das Darmkrebsrisiko deutlich erhöht. Ist Darmkrebs erblich? Genveränderungen können allerdings auch erblich sein. Dann bedarf es deutlich weniger Zeit, damit sich genetische Schäden ansammeln, so dass hier Krebs bereits im jüngeren Alter entstehen kann. Bei einem familiären Risiko ist deshalb besondere Vorsicht und Vorsorge geboten. Von hundert deutschen Bürgern erkranken Fünf an Darmkrebs. Etwa 20 Prozent der Betroffenen haben eine positive Familienanamnese. Das bedeutet in der engeren Verwandtschaft sind bereits Darmkrebsfälle aufgetreten. Bei diesem so genannten familiären Darmkrebs verdoppelt sich das Erkrankungsrisiko für Verwandte ersten Grades (Geschwister, Kinder, Eltern) auf bis zu zehn Prozent. Ungefähr fünf Prozent aller Betroffenen haben eine erbliche Form des Darmkrebs, das so genannte autosomal dominant vererbte „hereditäre nichtpolypöse kolorektale Karzinom“ (HNPCC). Bei diesen Patienten steigt das Risiko, an DER DARM/DARMKREBS Darmkrebs zu erkranken, sogar auf 80 Prozent. Während Darmkrebs im Allgemeinen eine Krankheit älterer Menschen ist, erkranken diese Personen oft schon in jungen Jahren, d.h. bei einem Durchschnittsalter um die 40 Jahre. Darüber hinaus treten bei dieser Risikogruppe auch gehäuft Tumoren außerhalb des Darms, wie etwa Unterleibs-, Eierstock- und Magenkrebs auf. Daher ist eine engmaschige Vorsorge, die nicht nur auf den Darm beschränkt ist erforderlich. Ob ein solches Risiko besteht kann durch das an der Universitätsmedizin Mainz ansässige Institut für Humangenetik in einer Beratung und Analyse der Gene überprüft werden. 17 18 DER DARM/DARMKREBS Symptome Im Frühstadium bereitet Darmkrebs meist keine Beschwerden und man spürt nichts. Die Karzinome wachsen zudem sehr langsam. Daher ist es sehr wichtig nachstehende Hinweise unbedingt ernst zu nehmen. Diese können jedes für sich genommen auch andere Ursachen haben. Dennoch sollten Sie ernst genommen und wegen des Darmkrebsrisikos ärztlich abgeklärt werden. Eine frühe Diagnose kann ihr Leben retten! Veränderter Stuhlgang (plötzlicher Durchfall oder Verstopfung oder beides im Wechsel) Krampfartige Bauchschmerzen, die wiederholt auftreten Häufiger Stuhlgang Blähbauch Blässe, Blutarmut Gewichtsverlust, körperliche Schwäche, Müdigkeit Blut im Stuhl Tastbare Verhärtungen im Bauchraum und / oder vergrößerte Lymphknoten Risikofaktoren/Prävention Die konkreten Ursachen, die zur Entstehung von Darmkrebs führen sind bislang leider ungeklärt. Allgemein wird davon ausgegangen, dass ausreichend Bewegung und adäquate Ernährung das Risiko senken, an Darmkrebs zu erkranken. Einige Faktoren stehen jedoch im Verdacht das Auftreten der Krankheit zu begünstigen. Diese sind: Erbliche Veranlagung Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. (wie bspw. Morbus crohn oder Colitis ulcerosa) Dickdarmpolypen, z.B. FAP (Familiäre Adenomatöse Polyposis) Ballaststoffarme und fleischreiche Ernährung Hoher Alkoholkonsum Übergewicht Das heißt auch die Lebensweise spielt eine Rolle: Der Verzehr von faser- und stärkehaltigen Lebensmitteln, wie Kartoffeln, Getreideprodukten und Gemüse, frisches Obst und Gemüse, fett- und fleischarme Ernährung, wenig oder am besten keinen Alkohol trinken, viel Bewegung und ein normales Körpergewicht, senken das Risiko an Darmkrebs zu erkranken. DER DARM/DARMKREBS Ist Darmkrebs heilbar? Die meisten Darmkrebserkrankungen entstehen „spontan“ und entwickeln sich oft unbemerkt über einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren aus einem Polypen. Die Heilungschancen hängen daher sehr davon ab, wie frühzeitig die Erkrankung erkannt wird. Erste Warnzeichen, wie Blut im Stuhl sind deshalb sehr ernst zu nehmen. Die Vorsorgeuntersuchungen der gesetzlichen Krankenversicherungen dienen dazu, Leben zu retten. Nutzen Sie daher dieses Angebot für. Ihr Leben! Das Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz bietet eine geschlossene Versorgungskette, in der Betroffene von der Früherkennung bis zur Nachsorge in allen relevanten Belangen betreut werden können. Jeder Krankheitsfall wird interdisziplinär von den Experten besprochen und in einer gemeinsamen Strategie mit dem Ziel der Heilung bzw. der Erhaltung und der Verbesserung der Lebensqualität nach den besten heute zur Verfügung stehenden Kenntnissen behandelt. Metastasen Um frühzeitig Metastasen (Tochtergeschwulste) zu erkennen und behandeln zu können erfolgt auch eine Untersuchung der Leber und der Lunge. Selbst bei Vorliegen von Leber- und Lungenmetastasen ist bei deren Entfernung eine Heilung der Erkrankung möglich. Im Rahmen der Operation wird versucht, die Metastasen komplett zu entfernen, weil dies – nach aktuellem Stand – für den Patienten mit der besten Langzeitüberlebensrate einhergeht. Wenn Metastasen nicht chirurgisch zu entfernen sind, existieren andere, z.B. lokal verödende Verfahren (Radiofrequenzablation (RFA), transarterielle Chemoembolisierung (TACE), selektive interne Radiotherapie (SIRT) und systemische Verfahren (Chemotherapie), um die Metastasen kontrollieren zu können. Auch die Chemotherapie hat hier einen wesentlichen Stellenwert. Gerade im Stadium einer Metastasierung ist die enge Zusammenarbeit aller an einer Tumorbehandlung beteiligten Fachkollegen notwendig, um gemeinsam die Strategie für die bestmögliche Behandlung des Patienten festzulegen. Im Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz erfolgt der regelmäßige Austausch hierzu in der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz. 19 20 DER DARM/DARMKREBS Diagnostik Dickdarmkrebs ist früh erkannt sogar zu über 90 Prozent heilbar. Vorsorgeuntersuchungen können deshalb lebensrettend sein und sind längst nicht mehr so unangenehm, wie viele glauben. Untersuchung beim Hausarzt / Tastuntersuchung Gemeinsam mit Ihnen kennt ihr Hausarzt Ihre Krankengeschichte am besten. Wichtig ist, ihn frühzeitig über gesundheitliche Veränderungen, wie Blut im Stuhl oder wechselnde Verdauungsprobleme und über das Auftreten von Krebserkrankungen in der Familie zu informieren. Routinemäßig werden dazu Puls und Blutdruck gemessen, Herz und Lunge abgehört und vor allem der Bauch gründlich abgetastet. Darmspiegelung (Koloskopie) – ab dem 50. Lebensjahr Die Darmspiegelung ist die wichtigste und aussagekräftigste Untersuchung zur Feststellung eines Tumors. Bei der etwa 20 minütigen – meist ambulanten – Untersuchung kann der Arzt mittels eines dünnen und flexiblen Untersuchungsschlauchs mit Kamera (Koloskop) den Darm Zentimeter für Zentimeter absuchen und selbst kleinste Polypen erkennen. Da sie sich zu einem Krebs entwickeln können, werden diese direkt bei der Untersuchung entfernt oder zumindest eine Probe zur weiteren Untersuchung (Biopsie) entnommen. Um die Untersuchung optimal durchführen zu können, muss der Darm zuvor gründlich gereinigt sein. Am Vortag muss deshalb ein Abführmittel oder eine Spüllösung eingenommen werden. Ein beruhigendes und schläfrig machendes Medikament sorgt für Schmerzfreiheit während der Untersuchung. Fahrrad-, Auto- oder Motorradfahren ist daher an diesem Tag allerdings ebenso wenig erlaubt, wie das Ausführen gefährlicher Tätigkeiten. Unsere Empfehlung: Lassen Sie sich abholen, nehmen Sie ein Taxi oder die öffentlichen Verkehrsmittel.. . Vorteil der Koloskopie: größte Sicherheit, Entfernung von Vorstufen von Darmkrebs. Nachteil: invasive Untersuchung. Empfohlener Turnus: ab dem 50. Lebensjahr alle 10 Jahre Empfehlung nach S3 Leitlinie: 3.2.3: Personen, die eine Koloskopie ablehnen, sollte eine qualitätsgesicherte Sigmoidoskopie angeboten werden. Zur möglichen Detektion proximaler Karzinome sollte zusätzlich zur Sigmoidoskopie eine jährliche FOBT-Durchführung erfolgen. 3.2.4: Die Kapselkoloskopie sollte nicht für die Darmkrebs-Vorsorge/-Früherkennung in der asympthomatischen Bevölkerung eingesetzt werden. Virtuelle Darmspiegelung Die so genannte virtuelle Darmspiegelung oder auch CT-Kolongraphie ist ein neueres Verfahren durch welches mittels Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) Schnittbilder des Darms angefertigt werden. Zusammen mit speziellen Computerprogrammen werden dreidimensionale Ansichten des Darminneren erstellt. Um auch hier optimale Bilder zu erhalten, ist, wie bei der üblichen Darmspiegelung auch, der Darm am Vortag mit einem Abführmittel zu entleeren und zu reinigen. Vorteil dieser Art der Untersuchung ist, dass auf das Einführen des Endoskops verzichtet werden kann und größere Polypen ähnlich sicher erkannt werden können. Nachteil ist, dass entzündliche Veränderungen und kleinere Polypen nicht ganz so zuverlässig erkannt werden DER DARM/DARMKREBS können und auch nicht direkt entfernt werden können. Darüber hinaus ist die Untersuchung mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten und ist nicht schmerzhaft. Die virtuelle Darmspiegelung kann die Koloskopie in der Vorsorge nicht ersetzten und ist heute speziellen Fragestellungen vorbehalten. Test auf Blut im Stuhl (Hämoccult-Test) – ab dem 50. Lebensjahr Kleine Stuhlproben werden auf einen Teststreifen übertragen und im Labor auf minimale und mit dem Auge nicht sichtbare Blutspuren untersucht. Wenn Blut im Stuhl nachgewiesen wird (positives Testergebnis), muss in jedem Fall eine Darmspiegelung zur Abklärung der Blutungsursache erfolgen. Ein positives Testergebnis bedeutet aber nicht zwangsläufig Krebs, Blut im Stuhl kann auch andere Ursachen haben. Andererseits ist bei negativem Test Darmkrebs nicht ausgeschlossen, da nicht jeder Tumor blutet.. . Vorteil des Papierstreifentests: einfache, unkomplizierte Handhabung.. Nachteil: geringe Sicherheit. Empfohlener Turnus: Im Alter von 50-54 Jahren: jährlich, ab 55 Jahren: zweimal Jährlich Empfehlung nach S3 Leitlinie: Bei Personen mit durchschnittlichem Darmkrebsrisiko, die keine Koloskopie wünschen, sollte ein FOBT jährlich durchgeführt werden. Ein positives Testergebnis macht die endoskopische Untersuchung des gesamten Dickdarmes erforderlich. Der jährliche FOBT ist bezüglich einer Senkung der KRK-bedingten Mortalität der zweijährlichen Untersuchung überlegen. Bei Personen, die an der Koloskopie- Vorsorge/-Früherkennung teilnehmen, erübrigt sich ein FOBT und auch andere Maßnahmen. Immunologische FOBT (iFOBT) mit nachgewiesen hoher Spezifität >90% und Sensitivität können alternativ zum Guaiak-Test eingesetzt werden. Stuhluntersuchungen auf DNA-Veränderungen sollten nicht für die Darmkrebs-Vorsorge/Früherkennung in der asymptomatischen Bevölkerung eingesetzt werden. Der M2-PK Stuhltest sollte nicht für die Darmkrebs-Vorsorge/-Früherkennung in der asymptomatischen Bevölkerung eingesetzt werden.. 21 22 DER DARM/DARMKREBS Rektoskopie Sofern bei der Koloskopie ein Karzinom nachgewiesen wurde und dessen Lage im Mastdarm genauer bestimmt werden soll, wird die Rektoskopie (Spiegelung des Mastdarms) als weitere Untersuchungsmethode angewendet. Für die etwa 5–10 minütige Untersuchung wird ein starres oder flexibles Rektoskop (zwischen 20 und 60 cm lang sowie ca. 1 bis 2 cm im Durchmesser) vorsichtig in den After eingeführt. Unter Umständen wird dann etwas Luft in den Darm eingeblasen, damit sich dieser entfaltet und gut einsehbar ist. Falls nötig, können im Rahmen der Untersuchung Gewebeproben (Biopsien) entnommen oder Polypen entfernt werden. Als Vorbereitung der Untersuchung wird ein/e starke/s Abführmittel / Darmspülung verwendet, welche etwa 30 Minuten vor der Untersuchung in den After als Klistier oder Zäpfchen eingeführt wird. Sigmoidoskopie Die flexible Sigmoidoskopie. Dies ist Untersuchung ähnlich der Koloskopie. Der Unterschied liegt allerdings darin, dass ein kürzeres Endoskop für diese Untersuchung benutzt wird und nur im Enddarm und Krummdarm (Colon sigmoideum) vorgeschoben wird. Biopsie . Im Rahmen der Darmkrebsdiagnostik hilft die Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie) bei der Frage, ob ein entdeckter Polyp oder Tumor gut- oder bösartig ist. Dazu entnimmt der Arzt während der Darmspiegelung (Koloskopie) mit Hilfe einer dünnen Zange, welche durch den Untersuchungsschlauch eingeführt wird, eine kleine Probe. Diese Entnahme ist im Rahmen der Koloskopie schmerzfrei. Ultraschalluntersuchung des Bauches (Sonographie) Bei Verdacht auf Darmkrebs gilt das Hauptaugenmerk den Organen (Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse und Nieren) im Bauchraum. Aber auch die Lymphknoten und Gefäße in dieser Region werden mitbetrachtet. So lassen sich Veränderungen und Tochtergeschwülste (Metastasen), die sich bevorzugt in der Leber bilden, gut darstellen. Vergrößerte Lymphknoten können ebenfalls ein Hinweis auf Krebszellen sein. Auch diese lassen sich mit der Sonographie gut sichtbar machen. Die Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei, schonend und einfach durchzuführen. Häufig aber werden zur konkreten Diagnose weitere Untersuchungen, wie Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) durchgeführt. Ultraschalluntersuchung des Mastdarms (Endosonographie) Wurde ein Tumor im Mastdarm diagnostiziert, kann mit Hilfe einer Endosonographie erkannt werden, wie weit sich dieser ausgedehnt hat und ob nahegelegene Lymphdrüsen betroffen sind. Diese Art der Ultraschalluntersuchung wird mit Hilfe einer Sonde durchgeführt, welche durch den Enddarm eingeführt wird. Gerade zur Planung einer Operation und in Bezug auf die Frage ob der Schließmuskel bei der Operation erhalten bleiben kann oder ein künstlicher Darmausgang erforderlich ist, ist die Endosonographie hilfreich. Auch lässt sich hierdurch leichter entscheiden, ob eine strahlentherapeutische Behandlung (plus Chemotherapie) empfehlenswert ist. © Philips Medizin Systeme GmbH DER DARM/DARMKREBS Computer Tomographie (CT) und Magnetresonanztomographen (MRT) Ohne Zweifel ist die wichtigste Untersuchung zur Erkennung von Darmkrebs die Darmspiegelung. CT und MRT sind allerdings als ergänzende Untersuchungen ebenfalls von großer Bedeutung: Die Verfahren werden beispielsweise eingesetzt, wenn wichtige Informationen über die Ausdehnung eines bereits bestehenden Tumors gewonnen werden müssen. Auch lassen sie den Arzt erkennen, inwieweit Nachbarorgane oder Lymphknoten in der Umgebung befallen sind. Auch können so möglicherweise vorhandene Metastasen sichtbar gemacht werden und eine gute Grundlage für die Planung von Operation und weiterer Therapie sein. Auch in der Nachsorge der Darmkrebsbehandlung sind CT und MRT notwendig. Mit Hilfe einer CT werden horizontale Querschnittsbilder des Körpers angefertigt, indem die Röntgenröhre während der Aufnahme um den Körper rotiert. Solche Querschnittbilder sind sehr präzise, da sich – anders als bei einem Röntgenbild – die einzelnen Organe nicht überlagern und so die jeweiligen Strukturen klar zu erkennen sind. Die digitale Steuerung per Computer macht es zudem möglich, dass die Bilder des Körpers in feinsten Schichten aufgenommen werden können. Auf diesen Schichtaufnahmen lassen sich Details von wenigen Millimetern Größe erkennen. Die Magnetresonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt, liefert im Gegensatz zur Computertomographie die Bilder ganz beliebiger Schnittführungen, wie z.B. horizontale, vertikale oder diagonale Ansichten. Exakte anatomische Abbildung und die Wahl verschiedener Schnittebenen ermöglichen eine präzise Beurteilung der einzelnen Gewebestrukturen – und damit eine aussagekräftige Diagnose. Ein weiterer Unterschied zum CT liegt in der besonderen Darstellung von Weichteilgeweben. 23 24 DER DARM/DARMKREBS Ablauf der Untersuchung (CT & MRT): Sowohl während der Computertomographie als auch während der Magnetresonanztomographie liegen sie auf einer Liege, die langsam in die runde Öffnung des Untersuchungsgerätes gefahren wird. Je nach Fragestellung dauert die Untersuchung im CT zwischen 10 und 20 Minuten, bei der Kernspintomografie meist ein wenig länger. Die eigentliche Aufnahmezeit der Bilder beträgt bei der CT nur ein paar Sekunden, bei der MRT wenige Minuten. In dieser Zeit sollten Sie ganz ruhig und entspannt liegen und sich nicht bewegen. Die Öffnung ist relativ weit und die Röhre so kurz, dass sie sich nicht eingeengt fühlen müssen. Ein ständiger Kontakt zu dem betreuenden medizinischen Personal ist selbstverständlich gegeben. Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Die PET ist ein hochempfindliches bildgebendes Untersuchungsverfahren, bei dem mit Hilfe von schwach radioaktiv markierten Substanzen verschiedene Zellfunktionen des Körpers dargestellt werden können. Dabei werden Substanzen verwendet, die auch im normalen Körperstoffwechsel vorkommen. So wird beispielsweise ein mit radioaktivem Fluor markiertes Zuckermolekül (FDG) eingesetzt, durch welches krankhaft veränderte Zellen erkannt werden können, da diese in der Regel einen erhöhten Zuckerstoffwechsel aufweisen. Auch können die gewonnen Bilder Aufschluss über die Größe und die Ausbreitung eines etwaigen Tumors geben. In Kombination mit einer CT, einer so genannten PET/CT – der derzeit modernsten bildgebenden Gerätekombination – lassen sich bösartige Erkrankungen frühzeitig entdecken und lokalisieren. Diese Aufnahmen lassen sich auch hervorragend als Hilfsmittel verwenden, um das zu bestrahlende Gebiet und die Strahlenvolumina festzulegen.. . Ablauf der Untersuchung: PET und CT werden unmittelbar nacheinander im gleichen Gerät durchgeführt. Während der Untersuchung liegt der Patient auf einer Liege, die sich in die kegelförmige Öffnung des Gerätes hineinbewegt. Die Öffnung ist relativ weit und die Röhre so kurz, dass sie sich nicht eingeengt fühlen müssen. Ein ständiger Kontakt zu dem betreuenden medizinischen Personal ist selbstverständlich gegeben. Die Messung dauert rund 20 Minuten. DER DARM/DARMKREBS Klassifikation Je nach Ausbreitung und Entwicklungsstufen spricht man von verschiedenen Stadien des Darmkrebses. Eine Einteilung folgt dabei nach bestimmten Normen, welche sich an der lokalen Ausdehnung des Tumors (T), einer Beteiligung der Lymphknoten (N) und dem Vorhandensein von Metastasen (M) orientiert. Die so genannte (TNM-Klassifikation) gibt zusammen mit Ziffern hinter den Buchstaben Hinweis auf die Ausdehnung, die Zahl und Lage der befallenen Lymphknoten sowie das Vorhandensein oder Fehlen von Metastasen. Zusätzlich gibt es zwei weitere Punkte, die es bei der Einteilung zu berücksichtigen gilt, wie die Beschaffenheit des Krebsgewebes (G) und die Radikalität der Operation (R). Die genaue Beurteilung des Krebses nach diesen beiden Kriterien (G, R) ist jedoch erst nach der Operation möglich, bietet aber eine gute Grundlage für die Planung der weiteren Behandlungsschritte. TNM-Klassifikation T = Ausdehnung des Tumors Tis =Carcinoma in situ (Tumor in einem sehr frühen Stadium) T1 =Primärtumor erstreckt sich nur auf die innersten Schichten der Darmwand (Submucosa) N = Nodi = Lymphknoten N0 = Keine Lymphknoten befallen N1 =Tumor erfasst 1 bis 3 benachbarte Lymphknoten N2 =Tumor erfasst 4 oder mehr benachbarte Lymphknoten T2 =Primärtumor erstreckt sich zusätzlich auf die Muskulatur der Darmwand (Muscularis propria) M = Metastasen T3 =Primärtumor erstreckt sich durch alle Darmschichten bis in die Subserosa oder in umliegendes Fettgewebe M1 = Fernmetastasen nachweisbar T4 =Tumor erfasst direkt benachbarte Strukturen, Organe und das Bauchfell M0 =kein klinischer Hinweis von Tochtergeschwülsten G =Grading = Beschaffenheit des Krebsgewebes T4a= Tumor durchbricht das Bauchfell T4b=Tumor erfasst direkt andere Strukturen oder Organe TNM 25 26 DER DARM/DARMKREBS Therapie Ein kontinuierlicher, intensiver und fächerübergreifender Austausch im so genannten „Tumorboard“ bündelt das Expertenwissen im Darmzentrum der Universitätsmedizin Mainz. Behandlungsmöglichkeiten, -planung sowie deren Prüfung findet hier zwei Mal wöchentlich in gemeinsamer Diskussion statt. Auch die Kombination der traditionellen, internen Verknüpfung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre mit der engen Verbindung zu leistungsstarken niedergelassenen Ärzten, Krankenhäuser und vielen weiteren Partnern ermöglicht einen schnellen und effizienten Know-How-Transfer zu Gunsten unserer Patienten – bei Betreuung und Beratung. Steht die Diagnose Darmkrebs fest und ist das Stadium der Ausbreitung genau bestimmt worden, stehen folgende Behandlungsmethoden zur Verfügung: Operation Stomatherapie Chemotherapie Strahlentherapie Kombination von Strahlentherapie und Chemotherapie (Radio-Chemotherapie) Immuntherapie Gentherapie Physikalische Verfahren (Kryo-, Thermo-, Hochfrequenz- und Laserverfahren) Begleitende Therapien Neue Therapien und Verfahren Alternative, experimentelle und ergänzende Therapien Welche Behandlungsmethode für Sie in Frage kommt ist individuell von vielen Faktoren, wie u.a. dem Stadium der Erkrankung und von Ihrem Gesundheitszustand abhängig. Was für Sie am besten ist, wird der Arzt mit Ihnen besprechen. Im Anschluss an eine Therapie gibt es neben der Tumornachsorgensprechstunde zahlreiche Angebote für Betroffene, Angehörige und Interessierte innerhalb und außerhalb der Universitätsmedizin, die helfen können die Krankheit in das tägliche Leben zu integrieren, neue Lebensziele zu entwickeln und zu verwirklichen. Operation . Das operative Vorgehen leitet sich aus der Lokalisation, dem Stadium der Erkrankung und dem evtl. Vorliegen von Metastasen ab. Zumeist wächst der Darmkrebs im Inneren des Darms und streut (metastasiert) in die umliegenden Lymphknoten. Daher ist es bei der Operation wichtig einen entsprechenden Sicherheitsabstand am Darm einzuhalten und das betroffene Lymphabflussgebiet zu entfernen. So spricht man bspw. von einer: Hemikolektomie rechts (operative Entfernung etwa der Hälfte des Dickdarms) Hemikoloektomie links (operative Entfernung etwa der Hälfte des Dickdarms) Transversumresektion (Entfernung des quer verlaufenden Grimmdarms) Sigmaresektion (Entfernung des Endabschnitts des Dickdarms) Rektumresektion (Entfernung des Enddarms) DER DARM/DARMKREBS TRANSVERSUMRESEKTION HEMIKOLEKTOMIE RECHTS REKTUMRESEKTION HEMIKOLEKTOMIE LINKS SIGMARESEKTION Je nach Lage des Tumors wird bei der Operation dieser Anteil des Darms mit Blutgefäßen und Lymphabfluss entfernt. Der verbleibende Dickdarm wird wieder aneinandergenäht. Während der Operation wird auf die Schonung der Nervenfasern großen Wert gelegt, um die Kontinenz zu erhalten. Ob es ggf. notwendig ist einen vorübergehenden oder permanenten künstlichen Darmausgang (Stoma) zu legen, hängt wiederum von der Größe und Lage des Tumors ab. In Abhängigkeit von den genannten Faktoren erfolgt die Operation konventionell oder minimalinvasiv (Schlüssellochtechnik). Eine Besonderheit bei Operationen die in der Universitätsmedizin Mainz im kleinen Becken bzw. am Darm durchgeführt werden ist, dass diese mit dem so genannten pelvinen Neuromonitorings erfolgen. Mit Hilfe dieses Verfahrens kann der Chirurg während der Operation akustisch und visuell erkennen, wo die Nervenbahnen verlaufen und kann diese so vor Verletzungen schützen. Beeinträchtigungen, wie Harn- oder Stuhlinkontinenz oder eine Störung der Sexualfunktion können so weitgehend vermieden werden. Das Verfahren wurde an der Universitätsmedizin Mainz über mehrere Jahre entwickelt und 2013 patentiert. Eine weitere besondere Behandlungsoption haben an der Universitätsmedizin Mainz auch Patienten bei denen der Tumor bereits Metastasen in der Leber gebildet hat. Die Leber- und Lebermetastasenchirurgie ist – mit über 500 Operationen jährlich – einer der ausgewiesenen chirurgischen Schwerpunkte der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tranplantationschirurgie. Aufgrund des unterschiedlichen Aufbaus, der Struktur und Beschaffenheit der Leber können üblicher Weise bei nur etwa 20 Prozent der Patienten Lebermetastasen entfernt werden. Dank spezieller Verfahren, die an der Universitätsmedizin Mainz mitentwickelt wurden, wie der 3-D Darstellung und Navigationsunterstützung zum punktgenauen Aufspüren der Tumore/Metastasen kann hier sogar in rund 60 Prozent der Fällen eine Operation durchgeführt werden. Chemotherapie . Neben der Operation ist die Chemotherapie eine weitere sehr wichtige Behandlungsmethode bei Darmkrebs. Ob für einen Patienten eine Chemotherapie zur Heilung beiträgt bzw. bei welchem sie nur noch Symptome lindern kann, hängt in erster Linie von dem Stadium der Erkrankung ab. Auch spielt die Aggressivität des Tumorwachstums und der allgemeine Gesundheitszustand eine entscheidende Rolle. Sofern die Chemotherapie jedoch in Frage kommt, kann diese oftmals auch ambulant durchgeführt werden. Dabei kommen – je nach Behandlungssituation – unterschiedliche Krebsmedikamente so genannte Zytostatika und Therapieschemata zum Einsatz. Diese hemmen das Wachstums der Krebszellen und sorgen so für ihre Zerstörung. Als Infusion verabreicht, verteilt sie sich – im Gegensatz zur Strahlentherapie – im ganzen Körper und erreicht so auch die Tumorzellen, die sich auf andere Körperregionen ausgebreitet haben. Sowohl beim Kolon- als auch beim Rektumkarzinom kann die Chemotherapie Einsatz finden. Beim Rektumkarzinom wird zumeist auch zusätzlich eine Strahlentherapie eingesetzt, um einen größeren Erfolg zu erzielen. Die Chemotherapie findet hauptsächlich Einsatz in den zwei folgenden Situationen bzw. Tumorstadien: 1. Rückfallgefahr bei vollständig entfernten Tumoren: Ziel ist es die eventuell im Körper verbliebenen Tumorzellen zu zerstören und damit die Erkrankung vollständig zu heilen. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer adjuvanten Therapie. 27 28 DER DARM/DARMKREBS 2. Verkleinerung des Tumors vor der vollständigen Entfernung: Meist bei Rektumkarzinomen eingesetzt, ist es das Ziel, den Tumor derart zu verkleinern, dass dieser vollständig entfernt werden kann. In diesem Zusammenhang spricht man auch von einer neoadjuvanten Therapie. 3. Verhinderung bzw. Verlangsamung des Fortschrittes bei Metastasen im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Ziel ist es zusätzlich die Lebensqualität zu verbessern. In diesem Zusammenhang spricht der Arzt von einer palliativen (lindernden) Therapie. So kann es unter Umständen möglich sein, einzelne Lebermetastasen zu verkleinern, dass durch eine Operation eine Aussicht auf Heilung besteht. Da sich die Chemotherapie auf alle sich rasch teilende Zellen auswirkt, werden auch gesunde Zellen, wie die der Schleimhaut, des Verdauungstraktes und der Haarwurzeln angegriffen. Daher zählen Mundtrockenheit, Übelkeit, Durchfall, Haarausfall, Veränderungen des Blutbildes und Nervenschädigungen zu den häufigsten Nebenwirkungen. Diese lassen sich heute jedoch gut abschätzen und mit entsprechenden Maßnahmen lindern. Auch klingen sie in der Regel nach Beendigung der Chemotherapie wieder ab. Im Rahmen klinischer Studien werden auch neue Medikamentenkombinationen und Be-. handlungspläne erprobt, an denen man als Patient unter bestimmten Bedingungen teil-. nehmen kann. Radiochemotherapie (RCT) . Die Radiochemotherapie ist eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie zur Behandlung von bösartigen Tumoren. Sie ist oft wirksamer als eine einzelne Strahlen- bzw. Chemotherapie. Zu unterscheiden sind: Simultane RCT: Hierbei finden beide Behandlungen parallel statt, wobei die zeitliche Kombination nach einemfesten Schema erfolgt. Üblicherweise erhält der Patient die Bestrahlung 30 Minuten nach Verabreichung der Zytostatika. Die Intervalle gleichen in der Regel denen der alleinigen Strahlentherapie (eine Bestrahlung täglich). Definitive RCT: Ausschließliche Tumorbehandlung durch RCT. Adjuvante RCT: 1. Operative Entfernung des Tumors, 2. Nachbehandlung. Neoadjuvante RCT: Vorbehandlung des Tumors durch RCT, später operative Entfernung. Stomatherapie . Bei Patienten, die an einer schweren entzündlichen Darmerkrankung oder einem Darmkrebs leiden, ist es unter Umständen notwendig, einen künstlichen Darmausgang, ein so genanntes Stoma oder auch Anus praeter, zu legen. Dieser wird oft eingesetzt, wenn sich der Tumor in unmittelbarer Nähe des Schließmuskels befinden oder dieser sogar entfernt werden muss. Denn ohne funktionierenden Schließmuskel lässt sich eine Darmentleerung nicht mehr zurückhalten. Um dem vorzubeugen wird der Darmausgang verschlossen und der Darm durch die Bauchdecke ausgeleitet. Die Austrittsstelle befindet sich meist im unteren Bauchbereich und geht in einen geruchsdichten Auffangbeutel über, in dem sich der Stuhlgang sammeln kann. Alternativ kann die Bauchdecke auch mit einer Klappe abgedeckt werden und der Darm mit Hilfe einer Spülflüssigkeit einmal täglich geleert werden. Für diese Patienten ist es in der Regel erst einmal ein großer Einschnitt in ihr Leben. Mit einer guten Einführung in den Umgang mit dem Stoma und DER DARM/DARMKREBS etwas Routine können die meisten Betroffenen ein weitestgehend normales Leben mit einer guten Lebensqualität führen. Wie man eine Darmentleerung durchführt und die Haut um den künstlichen Ausgang herum pflegt, erläutern unsere spezialisierten Pflegekräfte. Die Anlage eines künstlichen Darmausgangs muss jedoch nicht in jedem Fall endgültig sein. So kann es beispielsweise erforderlich sein, wenn die Naht in unmittelbarer Nähe zum Schließmuskel liegt, um diese zeitweilig zu schützen. Dann wird der künstliche Ausgang nach etwa 6 bis 12 Wochen wieder verschlossen. Dies geschieht im Rahmen einer kleinen Operation. Die Darmentleerung kann dann wieder auf natürlichem Wege erfolgen. Strahlentherapie . Bei einer Strahlentherapie werden die Krebszellen mit energiereicher Strahlung zerstört. Das Verfahren lässt sich also ganz gezielt, lokal auf den Tumor lenken, so dass – anders als bei einer Chemotherapie – das gesunde Gewebe weitgehend geschont wird. Diese Therapieform kann vor einer Operation (präoperativ bzw. neoadjuvant) eingesetzt werden, um die Tumorregion zu sterilisieren und ggf. den Tumor zu verkleinern und damit besser operierbar zu machen oder auch nach einer Operation (postoperativ) erfolgen, um ein erneutes Wachstum des Tumors im Rektum wirkungsvoll zu verhindern. Die Bestrahlung kann in den allermeisten Fällen ambulant durchgeführt werden, so dass ein längerer Krankenhausaufenthalt meist nicht erforderlich ist. Die Strahlendosis wird dabei auf mehrere Tage/Wochen aufgeteilt, um mögliche Nebenwirkungen, wie beispielsweise Hautreaktionen, Übelkeit, Durchfall, Blasenentzündungen oder Erbrechen, so gering wie möglich zu halten. Die Strahlen selbst verursachen weder Schmerzen, noch sind diese spürbar und auch nicht sichtbar. Durch Metastasen bedingte Schmerzen lassen sich durch eine Bestrahlung gut behandeln. Immuntherapie . Immuntherapien haben das Ziel die körpereigenen Abwehrkräfte im Kampf gegen die Krebszellen zu aktivieren. Dies können beispielsweise Impfstoffe, Antikörper oder Botenstoffe sein. Die Therapien sind derzeit jedoch noch intensiv erforscht und getestet, um später die konventionelle Krebstherapie mit Operation, Chemo- und Strahlentherapie effektiv zu unterstützen. Aufgrund der bislang wenigen, vorliegenden Ergebnisse haben sie für Darmkrebspatienten jedoch noch keine Relevanz. Eine Anwendung kommt allenfalls im Rahmen von klinischen Studien in Frage. 29 30 DER DARM/DARMKREBS Gentherapie Gentherapien verfolgen das Ziel die Erkrankung in ihrer Entstehung zu verstehen und somit an ihren Wurzeln zu bekämpfen. Die Therapien sind derzeit jedoch noch in der experimentellen Forschung verankert. Aufgrund der bislang wenigen, vorliegenden Ergebnisse haben sie für Darmkrebspatienten jedoch noch keine Relevanz. Eine Anwendung kommt allenfalls im Rahmen von klinischen Studien in Frage. Physikalische Verfahren Mithilfe von Kälte- (Kryotherapie), Hitze- (Hyperthermie), Hochfrequenzstrom- oder einer Lasertherapie können Krebszellen zerstört werden. Damit gesunde Zellen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, wird die Temperatur- oder Strahlenquelle direkt in das Tumorgewebe eingeführt. Sinnvoll ist eine solche Behandlung insbesondere dann, wenn schwerwiegende Symptome durch den Darmkrebs, wie beispielsweise ein Darmverschluss (Ileus) auftreten. Dieses Verfahren eignet sich jedoch nicht zur Heilung sondern trägt lediglich zur Besserung von Beschwerden bei. Begleitende Therapien Effizient und sinnvoll ist die Behandlung von Krebserkrankungen nur dann, wenn gleichzeitig begleitende/unterstützende Maßnahmen vorbeugend und therapeutisch eingesetzt werden. Die Behandlung von therapiebedingten Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen und die Hilfe bei der Ernährungsumstellung stellen wichtige begleitende Maßnahmen dar. Auch eine begleitende psychoonkologische Unterstützung hilft mit seelischen und sozialen Problematiken umzugehen. Neue Therapien und Verfahren Bereits seit Jahrzehnten arbeiten Forscher aus aller Welt mit Hochdruck an Medikamenten und Therapien mit die Schmerzen gelindert und die Lebensqualität erhöht werden kann. Allerdings konnte bislang noch keines mit einer Garantie auf Heilung entwickelt werden. Neue Entwicklungen geben jedoch Hoffnung, die sich aber in Studien noch an zahlreichen Patienten bewähren müssen, um sie abschließend zu beurteilen und dann auch zuzulassen. Einen Ansatz stellen die so genannten zielgerichteten Therapien dar, welche sich nur gegen die Krebszellen richten und gesundes Gewebe nicht beinträchtigen. Unter anderem legen die Forscher Hoffnung in Angiogenesehemmer und Tumor-Wachstumsblocker: Angiogenesehemmer. Angiogenesehemmer sind spezielle Medikamente, welche die Blutversorgung von Tumoren behindern, in dem sie einen bestimmten Botenstoff blockieren. Somit wird die gesonderte Blutzufuhr zu den Krebszellen reduziert, so dass diese langsamer wachsen. Eine gleichzeitig verabreichte Chemotherapie kann somit ihre Wirkung erhöhen. Tumor-Wachstums-Blocker Diese spezielle Therapie ist ausschließlich für Patienten mit metastasiertem Dickdarmkrebs geeignet, deren Krebszellen nicht zum K-Ras-Gen mutiert sind. Bei diesen so genannten „K-Ras-Wildtypen“ können Tumor-Wachstums-Blocker zur Therapie eingesetzt werden, um die Neubildung von Blutgefäßen die den Tumor mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen und somit das Wachstums der Krebszellen zu blockieren, so dass diese langsamer wachsen und absterben. D.h. vor einer Therapie ist zu prüfen, ob in den Krebszellen das K-Ras-Gen. mutiert ist. DER DARM/DARMKREBS Alternative, experimentelle und ergänzende Therapien Patienten steht heute ein mittlerweile unüberschaubares Angebot an ergänzenden, experimentellen und alternativen Methoden gegenüber. Zu bewerten, ob es sich um wirksame Therapien oder um Scharlatanerie handelt, ist nicht immer einfach. Jedoch gibt es immer wieder neue Ansätze, die nur noch nicht etabliert sind und sich noch im experimentellen Stadium befinden, in Zukunft aber vielleicht durchaus Bedeutung finden könnten. Eine zusätzliche – aber keinesfalls alternative – Behandlung mit pflanzlichen Präparaten kann eine Krebstherapie wirksam unterstützen und Nebenwirkungen lindern. Wichtig ist, dass Sie sich zuerst jedoch immer mit Ihrem behandelnden Arzt vor Beginn dieser ergänzenden Therapie austauschen. Er kann den Nutzen und eventuell mögliche Risiken ins Verhältnis setzen. 31 32 LEBEN MIT DARMKREBS Leben mit Darmkrebs Ernährungsberatung . Gerade für Patienten mit Darmkrebs ist eine ausgewogene und vollwertige Ernährung sinnvoll –. doch nicht immer ist dies so einfach möglich. Gerade wenn ein Teil des Darms entfern wurde und/oder ein künstlicher Darmausgang erforderlich ist, kann die angemessene Energie- und Fettzufuhr die richtigen Streich und Zubereitungsfette, eine ballaststoffreiche Kost und hochwertiges Eiweiß zu einer Herausforderung werden. Daher ist es unter Umständen erforderlich spezielle Empfehlungen zu kennen und diese auch nutzen zu können. Da jeder Patient individuelle Therapiebedingungen hat, der Ernährungszustand und das Wohlbefinden unterschiedlich sind, gibt es keine allgemein gültigen und einheitlichen Diäten. Wichtig ist jedoch den Energie- und Nährstoffbedarf nach der Operation zu kennen und das Körpergewicht stabil zu halten. Speziell geschulte Ernährungsberaterinnen geben Ihnen vor Ihrer Entlassung einen Einblick, was in Ihren individuellen Fall zu beachten ist, wie sie Nebenwirkungen, wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Geschmacksstörungen gezielt begegnen und tlw. auch vorbeugen können. Leben mit künstlichem Darmausgang/Stoma Entspannung und Kreativität bei Darmkrebs Kreative Beschäftigung, wie beispielsweise Tanzen, Malen, Schreiben, Fotografieren kann die Verarbeitung krankheitsbedingter Belastungen erleichtern. Unter dem Motto „Kreativ ist positiv” bietet die Stiftung Leben mit Krebs Patienten ein Forum zur aktiven Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen. In Kooperation mit Künstlern, Museen und Galerien plant und organisiert die Stiftung Leben mit Krebs (www.leben-mit-krebs.de) patientenorientierte Aktivitäten. Aber auch die Psychosoziale Beratung im Tumorzentrum Rheinland-Pfalz. (http://info.imsd.uni-mainz.de/TUZ) bietet ein vielfältiges Angebot an. Bewegung, Sport und Darmkrebs . Vielfältige Untersuchungen belegen, dass eine patientengerechte, regelmäßige sportliche Betätigung die Verträglichkeit der Krebsbehandlung verbessern kann. Bei Darmkrebs kann sogar die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten durch Sport gesenkt werden. Vor diesem Hintergrund bietet das Institut für Physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation der Universitätsmedizin Mainz und unter anderem die Stiftung Leben mit Krebs (www. stiftung-leben-mit-krebs.de) ein kontrolliertes Sportprogramm für Krebspatienten an. Die Patienten absolvieren Fitnesstests und erhalten eine Beratung über die individuell geeignete Ausdauersportart. LEBEN MIT DARMKREBS Am häufigsten wird den Patienten zu Walking, Jogging, Rudern oder Radfahren geraten. Ziel ist es, verlorenes Selbstvertrauen in den eigenen Körper wiederzufinden, Zugang zur realen Belastbarkeit zu gewinnen, körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern, Passivität und sozialen Rückzug zu vermeiden. Dabei werden die Koordination, die Muskelkraft, Ausdauer und Gleichgewicht trainiert sowie die Gelenkfunktionen gefördert. Auch können Atem- und Entspannungstechniken erlernt werden. Welche Sportarten für Sie geeignet sind und wann Anstrengung zu vermeiden ist, bespricht Ihr Arzt mit Ihnen. Soziale und Seelische Unterstützung sowie Selbsthilfegruppen . Nichts ist schöner und angenehmer als Hilfe durch die eigene Familie und das eigene Umfeld zu erfahren. Manchmal gibt es jedoch räumliche Differenzen oder persönliche Umstände, die diese Hilfe nicht oder nur in einem Umfang erlauben, der für den Patienten nicht ausreichend ist. Auch kann der Umgang für Gesunde schwierig sein, da diese die wechselnden Gefühle der Patienten nicht richtig verstehen oder gar mit der Situation überfordert sind. Deshalb empfinden viele den Austausch mit Menschen, die vor den gleichen Problemen stehen als wohltuende Bereicherung. Ähnliche Erfahrungen, gleiche Sorgen und Ängste lassen sie erkennen, dass ihre Gedanken und Gefühle normal sind. Dies gibt Mut und Kraft neue soziale Kontakte zu knüpfen, Informationen auszutauschen und wieder gestärkt in das tägliche Leben zurückzukehren. Wo Sie soziale und seelische Unterstützung, oder Selbsthilfegruppen finden, erfahren Sie ab Seite 33. Unser Tipp: Zwingen Sie sich nicht an etwas teilzunehmen „nur“ um ihr Gewissen zu beruhigen. Versuchen Sie aber herauszufinden, was im Moment das Richtige für Sie ist. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sich dort gut aufgehoben fühlen. Sollten Sie spüren, dass ein Ansprechpartner oder eine Gruppe nicht zu Ihnen passt, scheuen Sie sich nicht etwas anderes auszuprobieren. 33 34 LEBEN MIT DARMKREBS Nachsorge und Rehabilitation Nachsorge Unabhängig, wie weit der Darmkrebs zum Behandlungszeitpunkt bereits fortgeschritten war, raten wir all unseren Patienten, eine strukturierte Nachsorge wahrzunehmen. Ziel ist die Sicherstellung, dass nirgendwo im Körper ein erneutes Tumorwachstum (Rezidiv oder Metastasen) stattfindet oder in einer solchen Situation frühzeitig eine weiterführende Untersuchung und Behandlung einzuleiten. Auch wenn ein erneutes Tumorwachstum oder Metastasen früh erkannt werden, ist oftmals eine Heilung möglich. In der Regel treten 80 Prozent aller Rezidive in den ersten beiden Jahren nach der Therapie auf. Nach fünf Jahren sind diese nur noch selten. Daher ist die Nachsorgephase auf fünf Jahre angelegt. In den ersten beiden Jahren finden die Kontrolluntersuchungen in kurzen Abständen statt. Danach werden die Zeitintervalle größer. Es geht allerdings nicht alleine um die medizinische Untersuchung. Da die Erkrankung sowohl körperlich als auch seelisch stark belastend sein kann, gehört für uns auch die Nachbetreuung und das Aufzeigen weiterer Leistungen dazu. Sie soll helfen, die Krankheit in das tägliche Leben und das Umfeld zu integrieren, neue Lebensziele zu entwickeln und diese zu verwirklichen. . Nachsorge-Zeitplan Monate 3 6 12 18 24 36 48 60 Befragung (Anamnese),. körperliche Untersuchung x x x x x x x Darmspiegelung x1 x Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane3 x x x x Spiegelung des Mastdarms4 x x x x Spiralcomputertomographie Röntgen des Brustraums 6 5 x2 x x x x x x x x x 1 Nur wenn vor der Operation keine vollständige Darmspiegelung erfolgt ist. 2 Bei unauffälligem Befund nächste Darmspiegelung nach 5 Jahren. 3 Eine Metaanalyse ergab einen Vorteil für ein bildgebendes Verfahren zum Nachweis von Lebermetastasen in der Nachsorge. Aus diesem Grund entschied sich die Expertenkommission das einfachste und kostengünstigte Verfahren anzuwenden. 4 Nur beim Mastdarmkarzinom ohne neoadjuvante oder adjuvante Radiochemotherapie. 5 Nur beim Mastdarmkarzinom drei Monate nach Abschluß der tumorspezifischen Therapie (Operation bzw. adjuvante Strahlen-/Chemotherapie) als Ausgangsbefund 6 Nur beim Mastdarmkarzinom kann jährlich eine Röntgenuntersuchung des Brustraums durchgeführt werden Die vorab aufgeführten Daten geben nur Empfehlungen wieder. Im konkreten Fall werden Art und Abstand der Untersuchung individuell zwischen Arzt und Patient abgestimmt. Zusätzliche Untersuchungen (Röntgen des Brustkorbes und bei bestimmten Darm-, Enddarmkrebsformen die Computertomografie des Bauchraumes und des Beckens) erfolgen in Absprache mit Ihrem Behandlungsteam des Darmzentrums. Sofern Veränderungen oder Beschwerden auftreten, oder Sie beunruhigt sind, stehen wir Ihnen gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Prinzipiell wird die Nachsorge für mindestens 5 Jahre empfohlen. LEBEN MIT DARMKREBS Tumornachsorgesprechstunde der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Geb. 505, EG, Zimmer 1 Termine: Sprechzeiten nach telefonischer Vereinbarung. Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 13.00 Uhr. . Tel. 06131 17–2044, Fax: 06131 17–5651 Rehabilitation / Anschlussheilbehandlung Betroffene mit Darmkrebs haben im Anschluss an die Behandlung Anspruch auf Leistungen im Rahmen der Rehabilitation. Eine onkologische Rehabilitation kann in einer spezialisierten Klinik ambulant oder stationär durchgeführt werden. Ob und zu welchem Zeitpunkt eine solche Maßnahme sinnvoll ist, entscheidet der Betroffene gemeinsam mit dem betreuenden Arzt. Meist erstreckt sich die Rehabilitation über einen Zeitraum von drei Wochen. Dies bietet Patienten die Möglichkeit, sich fernab vom Alltag noch einmal mit dem Erlebten auseinanderzusetzen. Ziel einer Rehabilitation ist es, den Betroffenen in seinem Alltag zu festigen und die körperlichen und seelischen Folgen einer Krebserkrankung zu mildern oder sogar zu beseitigen. Man spricht dann auch von einer Nach- oder Festigungskur. Eine Form der onkologischen Rehabilitation ist die Anschlussheilbehandlung, bzw. Anschlussrehabilitation genannt. Im im Gegensatz zu einer Nach- oder Festigungskur schließt sich diese direkt dem Krankenhausaufenthalt an oder, wenn eine Chemotherapie oder Strahlenbehandlung erforderlich ist, erfolgt sie direkt im Anschluss an diese Therapiemaßnahme. Ziel ist es, die akuten Auswirkungen der Therapie zu bessern, die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen und Langzeitfolgen vorzubeugen. Aus diesem Grund beginnt sie spätestens zwei Wochen nach dem letzten Behandlungstermin und muss daher auch bereits während des Krankenausaufenthaltes beantragt werden. Beim Ausfüllen der Anträge und bei der Auswahl der Klinik helfen Ihnen der Sozialdienst des Krankenhauses oder der betreuende Arzt. 35 36 LEBEN MIT DARMKREBS Weitere Leistungen und Ansprechpartner Angebote für Betroffene, Angehörige und Interessierte Nachstehend haben wir eine kleine Auswahl an Angeboten und Kooperationspartnern zusammengestellt, die Ihnen als Betroffene, Angehörige und Interessierte gerne zusätzliche Informationen geben und Sie bei zahlreichen Aspekten unterstützen können: Ernährungsberatung Flüsterpost (für Kinder) Integrierte Psychosoziale Versorgung von Tumorpatienten (Tumorzentrum RLP) Krebsberatungsstellen Ratgeber Seelsorge Selbsthilfegruppen Sozialdienst und Pflegeüberleitung Stiftungen Stomatherapie Tumornachsorge – Sprechstunde Palliativmedizin Physikalische Therapie und Rehabilitation Psychotherapie/Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie (Uni) Ernährungsberatung. Betreuung während des stationären Aufenthaltes durch die. Ernährungsberatung der Universitätsmedizin Mainz. Servicecenter Technik und Wirtschaftsbetriebe. Geb. 304, 2. OG, Termine nach telefonischer Vereinbarung. Tel. 06131 17–5299. Mail: [email protected] Flüsterpost e.V.. Unterstützung für Kinder krebskranker Eltern. Kaiserstr. 56, 55116 Mainz. Tel. 06131 55 48 798, Fax 06131 55 48 608. Mail: [email protected] Integrierte Psychosoziale Versorgung von Tumorpatienten am Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e.V.. Informationen zu sozialrechtlichen Fragestellungen (u.a. berufliche Wiedereingliederung, Nachsorgekuren, Schwerbehindertenausweis, Hilfsmöglichkeiten in Notlagen) sowie Hilfe-. stellungen im Umgang mit psychischen Belastungen, Begleitängsten und Störungen im. sozialen Umfeld Am Pulverturm 13, Geb. 906. Montag, Mittwoch und Freitag 08.00–12.00 Uhr . Tel.: 06131 17–4601, Mail: [email protected] LEBEN MIT DARMKREBS Evangelische Klinikseelsorge Geb. 301, Zimmer 14 Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr – außerhalb dieser Zeiten für Notfälle über. Tel. 06131 17–0 erreichbar. Tel.: 06131 17–7219, Fax: 06131 17–5531. Mail: [email protected] www.unimedizin-mainz.de/evangelische-klinikseelsorge/start.html Katholische Klinikseelsorge St. Rochus . Geb. 204, Zimmer 5. Montag bis Freitag 09.00–12.00 Uhr . Montag bis Donnerstag 14.00–16.00 Uhr. außerhalb dieser Zeiten für Notfälle über Tel. 06131 17–0 erreichbar. Tel. 06131 17–7220, Fax: 06131 17–5531. Mail: [email protected] www.bistummainz.de/pfarreien/dekanat-mainz-stadt/st-rochus Palliativmedizin Eine interdisziplinäre Einrichtung der Kliniken für Anästhesiologie, Neurologie und Psychosomatische Medizin sowie der III. Medizinischen Klinik der Universitätsmedizin Mainz. . Geb. 407, EG. Tel.: 06131 17-3174, Fax 06131 17-3475. Mail: [email protected]. www.unimedizin-mainz.de/palliativmedizin/startseite/palliativmedizin.html Physikalische Therapie und Rehabilitation Für die Versorgung der stationären und ambulanten Patienten der Universitätsmedizin mit Heilmitteln, sowohl präventiv als auch kurativ sorgt das Institut für Physikalische Therapie, Prävention und Rehabilitation. Auch bietet das Institut ein spezielle Bewegungs-/Sport-Kurse für Tumorpatienten an. . Geb. 505, UG. Tel.: 06131 17-3174, Fax 06131 17-3475. Mail: [email protected]. www.unimedizin-mainz.de/physikalische-therapie/uebersicht.html Psychotherapie / Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie Spezielles Behandlungsprogramm im Umgang von Patienten mit Krebs bietet die. Poliklinische Institutsambulanz für Psychotherapie der Universität an.. . Wallstraße 3, 7. OG. 55131 Mainz. Tel. 06131 39-39 100. Mail: [email protected]. www.psychotherapie-mainz.de 37 38 LEBEN MIT DARMKREBS Ratgeber Die Deutsche Krebshilfe hat in ihrer Reihe „Die blauen Ratgeber“ viele hilfreiche Informationen zusammengestellt, die Sie hier kostenlos herunterladen können (www.agdarmzentren.com/images/uploads/PDFs_und_Dokumente/broschuere_darmkrebs.pdf) Sozialdienst und Pflegeüberleitung. Psychosoziale Beratung und Hilfe bei Fragen und Problemen, die im Zusammenhang mit Ihrem aktuellen Krankenhausaufenthalt stehen, wie bspw.: der Vermittlung von Anschlussheilbehandlungen (AHB)/Reha, Krankengeldanspruch, Anspruch auf Leistungen (u.a. Rente, Sozialhilfe, Pflegeversicherung, finanzieller Art), Kurzzeit- und Dauerpflege, Hospizhilfe, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, gesetzlichen Betreuungen, Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, Rentenanspruch, Kontaktvermittlung zu den Beratungs- und Koordinierungsstellen, uvwm. . Geb. 601, 6. OG. Montag – Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr. Tel. 06131 17–-3914, Fax: 06131 17–6655. Mail: [email protected] Stomatherapie. Von der Stoma-Neuanlage bis hin zur Entlassung.. . Geb. 601, 7. OG. Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr. Tel.: 06131 17-2365. Mail: [email protected]. Tumornachsorge-Sprechstunde der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie . Geb. 505, EG. Termine nach telefonischer Vereinbarung. Dienstag und Mittwoch 08.30 bis 13.00 Uhr. Tel.: 06131 17-3980, Fax 06131 17-5651. Mail: [email protected] Krebsberatungsstellen / Selbsthilfegruppen / Gesellschaften Die Landesverbände der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. bieten eine bundesweites Netz an Krebsberatungsstellen. Fachkräfte informieren und beraten Sie und Ihre Angehörigen kostenfrei, aktuell und individuell. Dank dem großen Netzwerk zu Institutionen, Fachleuten und speziellen Einrichtungen für Krebskranke und Sozialhilfebehörden haben sie einen guten Überblick über das, was hilfreich ist und sein kann. Aber auch Tumorzentren, Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Diakonisches Werk und Rotes Kreuz bieten diese Serviceleistungen an. LEBEN MIT DARMKREBS Deutsche ILCO e.V. Selbsthilfeorganisation von und für Stomaträger, Menschen mit Darmkrebs und Angehörige. . Gruppe Mainz – für Patienten mit Stomaversorgung. Tel. 06131 6225365, Mail: [email protected]. Treffen jeden 1. Donnerstag im Monat, 15.00 Uhr. Mundas Seniorenresidenz, Große Bleiche 44, 55118 Mainz. . Darmkrebsgruppe Mainz – für Patienten ohne Stomaversorgung. Tel. 06136 2035, Mail: [email protected]. Treffen jeden 4. Freitag im Monat, 15.00 Uhr. St. Hildegardis Krankenhaus Mainz, Hildegardstraße 2. 55131 Mainz. . www.ilco.de Deutsche Krebsgesellschaft / Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. Bietet als größte Fachgesellschaft zur Onkologie Laienverständliche, jedoch wissenschaftliche fundierte Informationen zum Thema Darmkrebs, z.B. zum bewussten Leben, Früherkennung, Diagnose, Behandlung und zum Leben mit einer Krebserkrankung.. . Löhrstr. 19, 56068 Koblenz. Montag – Donnerstag 09.00 bis 16.00 Uhr. Freitag 09.00 bis 13.00 Uhr. Tel. 0261–988650, Fax: 0261–9886529. www.krebsgesellschaft-rlp.de Deutsche Krebshilfe Zahlreiche Ratgeber und Informationen zu Krebserkrankungen, Beschwerden und übergreifenden Themen bietet die deutsche Krebshilfe kostenlos zum download oder zum Bestellen. . Tel. 0228 72 99 00, Mail: [email protected]. www.krebshilfe.de Familienhilfe Darmkrebs Unterstützung, Rat und Hilfe in der Gruppe bietet die Selbsthilfe allen Betroffenen und. Angehörigen an.. . Tel. 02161591112, Mail: [email protected]. www.familienhilfe-darmkrebs.de Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V. Broschüren, Onlineberatung und Kontaktvermittlung zu Selbsthilfegruppen. Darüber hinaus Herausgeber der „Sozialen Informationen“ in denen wichtige Gesetze, Richtlinien und Verordnungen für Krebskranke zusammengestellt sind.. . Tel. 06131 3923838. www.frauenselbsthilfe.de 39 40 LEBEN MIT DARMKREBS Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Die Homepage gibt eine gute Übersicht zu vielen Krebserkrankungen, Risikofaktoren,. Diagnostik und Therapie.. . Tel. 0800 420 30 40, Mail: [email protected]. www.krebsinformation.de Tumorzentrum Rheinland-Pfalz e. V. Der Verein verfolgt das Ziel der bestmöglichen Versorgung von Krebspatienten in RLP. Er bietet ein breites Spektrum an Leistungen um die Integrierte Psychsoziale Versorgung von Krebspatienten sowie ein onkologisches Nachsorgeprogramm an.. . Am Pulverturm 13, Geb. 906, 55131 Mainz. Tel. 06131 17–3001. Krebsinformationsdienst (KID) des De Unabhängige Patientenberatung Deutschland. Persönliche Vor-Ort-Betreuung mit themenspezifischer Beratung. . Tel. 0800 0117722. www.unabhaengige-patientenberatung.de. . . LEBEN MIT DARMKREBS Stiftungen / Netzwerke Felix Burda Stiftung. www.felix-burda-stiftung.de. Lebensblicke - Stiftung Früherkennung Darmkrebs. www.lebensblicke.de. Stiftung Leben mit Krebs. www.stiftung-leben-mit-krebs.de. 1000 Leben retten. www.1000-leben-retten.de. Netzwerk gegen Darmkrebs . www.netzwerk-gegen-darmkrebs.de. Stiftung Universitätsmedizin. www.unimedizin-mainz.de/organisation/stiftung.html Rehakliniken (Auszug) Rehaklinik Nahetal – Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz. Knappschaftsklinik – Bad Neuenahr, Rheinland-Pfalz. Klinik Niederrhein – Bad Neuenahr, Rheinland-Pfalz. Kurpark-Klinik – Bad Nauheim, Hessen. Klinik Bellevue – Bad Soden-Salmünster, Hessen. Kinzigtal-Klinik – Bad Soden – Saalmünster, Hessen. Eleonoren-Klinik – Lindenfels-Winterkasten, Hessen. Sonnenberg-Klinik – Bad Sooden-Allendorf, Hessen. Reha-Zentrum Klinik Wingertsberg – Bad Homburg, Hessen. Rehaklinik Ob der Tauber – Bad Mergentheim, Baden-Württemberg. Rehaklinik Bad Boll – Bad Boll Baden-Württemberg. Niederrhein-Klinik Korschenbroich Nordrhein-Westfalen. HELIOS Klinik Bergisch-Land – Wuppertal Nordrhein-Westfalen. MediClin Rose Klinik – Horn-Bad Meinberg, Nordrhein-Westfalen 41 42 FACHBEGRIFFE/GLOSSAR Fachbegriffe/Glossar A D F Adenom Gutartiges Geschwulst, welches aus der Schleimhaut oder dem Drüsengewebe hervorgeht und bösartig entarten kann Darmpolypen. Finger- oder pilzähnlich aussehende , gutartige Schleimhautwucherungen, die in den Hohlraum des Darms hineinwachsen Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP). Erbkrankheit, die aufgrund von Genmutationen ein extrem erhöhtes Risiko für eine bösartige Geschwulst in Mastdarm und Dickdarm aufweist Adjuvante Therapie Unterstützende bzw. ergänzende Therapie nach einer operativen Entfernung des Tumors, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Adjuvante Therapiemethoden sind zumeist die Chemo- und/oder die Strahlentherapie Anus praeter. Auch Stoma genannt, ist der künstliche Darmausgang durch die Bauchdecke. Dieser wird je nach Operationsgebiet entweder im Bereich des Dünn- (Ileostome) oder des Dickdarms (Kolonstoma) angelegt B Biopsie. Entnahme einer Gewebeprobe zur Untersuchung und Diagnosestellung, welche als Basis der Therapieplanung und Abschätzung des Krankheitsverlaufs dient C Chemotherapie. Medikamentöse Behandlung, so genannte Zytostatika, welche das Wachstum der Krebszellen hemmen Computertomographie. Computergestützte Röntgenuntersuchung, die Schnittbilder des Körpers erzeugt und so eine genaue Beurteilung der Lage und Größe von Organen oder auch eines Tumors ermöglicht Darmspiegelung/Koloskopie. Untersuchung der Darmschleimhaut mithilfe eines beweglichen Schlauches, in dem ein optisches System und häufig eine kleine Biopsiezange zur Entnahme von Gewebeproben integriert sind Darmzentrum. An einem solchen werden Patienten mit Darmkrebs oder Verdacht auf Darmkrebs umfassend und nach dem neusten Stand der Wissenschaft betreut. Diagnostik, Therapie und Nachsorge erfolgen interdisziplinär und richten sich nach hohen Qualitätsstandards. Dickdarm. Darmabschnitt zwischen Dünndarm und After. Medizinisch erfolgt eine Einteilung in aufsteigenden, querverlaufenden, absteigenden und einen s-förmigen Teil sowie dem Enddarmabschnitt, auch Mastdarm genannt E Enddarm. oder auch Mastdarm oder Rektum genannt ist der letzte Abschnitt des Darms vor dem After Endoskop. Instrument zur Spiegelung des Darms, welches röhrenförmig mit einer. Lichtquelle, einem optischen System und einer kleinen Biopsiezange. ausgestattet ist Endoskopie. Darmspiegelung mit Hilfe eines Endoskops Familiäres nicht polypöses kolrektales karzinom (Hereditary Nonpolyposis Colon-Cancer (HNPCC). Erbkrankheit, die aufgrund einer genetischen Veranlagung ein sehr hohes Risiko für Darmkrebs aufweist 5-Fluorouracil (5-FU). Zytostatikum zur Behandlung von Darmkrebs. Überwiegend wird es in Kombination mit Folinsäure und weiteren Substanzen eingesetzt. Folsäure (FS). Vitamin, welches die Wirksamkeit von Fluoroucil (5-FU) steigert G Grading. Einteilung / Klassifikation des Krebses nach dem Maß der Entartung. Je höher die in dem Zusammenhang angegebene Zahl, desto bösartiger der Krebs H Hämoccult Test. Untersuchung zum Nachweis von nichtsichtbarem Blut im Stuhl, mittels Teststreifen. Histologie/histologische Begutachtung. Beurteilung der feingeweblichen Struktur von Geweben, z.B. auf Gut-/Bösartigkeit. Ebenso lassen sich hieraus Rückschlüsse auf den Entstehungsort des Tumors ziehen FACHBEGRIFFE/GLOSSAR K Metastase. Tochtergeschwulst Karzinom. Bösartiger Tumor von Oberflächengeweben und Drüsen Metastasierung. Ausbreitung von Krebszellen im Körper Kolon. Dickdarm N Koloskopie. siehe Darmspiegelung Krebs. Bezeichnung für bösartige Geschwulste, unkontrolliert wachsendes Gewebe, welches gesundes Gewebe verdrängt und in dieses hineinwächst, hierbei schwere gesundheitliche Störungen verursacht und somit tödlich sein kann Künstlicher Darmausgang / Stoma oder Anus praeter. Siehe Anus praeter Kurative Therapie. Therapieansatz bei der die vollständige Entfernung des Tumors das Ziel ist L Neoadjuvante Therapie. Behandlung vor einer Operation, um diese überhaupt erst zu ermöglichen. Ziel hierbei ist es den Tumor zu verkleinern O Onkologie. Medizinisches Fachgebiet der Lehre der Krebserkrankungen P Palliative Therapie. Lindernde Therapiemaßnahme, wenn keine Heilungsaussichten mehr bestehen. Ziel ist die Milderung von Symptomen, wie Schmerzen und die Verlängerung der Lebenszeit Lokal örtlich. Lymphe. Flüssigkeit in den Lymphgefäßen. Diese enthält Zellen des Abwehr-/Immunsystems und dient der Reinigung von Abfallprodukten aus Geweben und Blutkreislauf Polyp. Gutartige Schleimhautwucherung. Bestimmte Arten können jedoch zu bösartigen Geschwülsten entarten R Lymphknoten. Bestandteil des Lymphsystems Rektum. Oder auch Mast- oder Enddarm. Letzter Teil des Darmabschnittes vor dem After M Rezidiv. Rückfall, Wiederauftreten eines Tumors Mastdarm. Oder auch Enddarm oder Rektum genannt. Letzter Teil des Darmabschnittes vor dem After Risikofaktoren. Umstände, welche die Entstehung einer Erkrankung begünstigen 43 S Screening. Auf eine bestimmt Krankheit gerichtete Untersuchung zur Erkennung von symptomlosen Krankheitsträgern (möglichst im Frühstadium) Staging. Einstufung des Tumors anhand seines Stadiums, Größe und Ausbreitung in Lymphknoten und andere Gewebe. Hiernach richten sich Verlauf und Behandlung der Tumorerkrankung Systemische Therapie. Behandlung, die im gesamten Körper wirkt, wie bspw. die Chemotherapie T TNM-Klassifikation. Internationale Einteilung von Tumoren. Beurteilung von Tumorgröße (T), Lymphknotenbefall (Nodalstatus = N) und Ausbreitung in weitere Körpergewebe (Metastasierung = M) Tumor. Gut- oder bösartige Geschwulst, die durch unkontrollierte Wucherungen von Zellen entstanden ist Z Zytostatika. siehe Chemotherapie 44 LAGEPLAN Lageplan Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie I. Medizinische Klinik und Poliklinik Legende Hauptinfopunkt main info point Infopunkt info point Notaufnahme emergency room Einfahrt/Ausfahrt entrance/exit Parkplatz parking Parkhaus parking garage Parkhaus Bedienstete parking garage (staff only) Bushaltestelle bus stop Straßenbahn-Halt tram stop Taxistand taxi pick up point Sparkasse/EC cash point/ATM Cafeteria coffee shop Bistro/Kasino bistro Kiosk shop Raucherzone smoking area Katholische Kapelle catholic chapel Evangelische Kapelle protestant chapel LAGEPLAN 102HNO-, Augen-, Frauenklinik, Perinatologie, Anästhesiologie, Patientenaufnahme, Abteilung für Kommunikationsstörungen der HNO-Klinik, Lehre und ­Forschung, Hörsaal, Café 106Laborgebäude, Zentrum für Kinder- und ­Jugendmedizin,. Kinderchirurgie, Impfsprechstunde 109Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin 201 Autopforte Langenbeckstraße 204Verwaltung, Katholische Kapelle, Gleichstellungsbeauftragte 205 Hörsaal 206Patientenbücherei, Betriebsärztliche Dienststelle, Standesamt, Verwaltung 207Hörsaal, Psychosomatische Tagesklinik und Ambulanz 208 Laborgebäude 307Technische Dienste, Reinigungsmanagement, ­Mikrofilmstelle, Technik- und Wirtschafts-. betriebe 401Hautklinik: Leitung, Stationen und Poliklinik, ­Clinical Reseach Center 401 H Hörsaal 402Institut für Pathologie (Forschung), I. Medizinische Klinik 403Trombosedienst, Foto-GrafikVideo, II. Medizinische Klinik, Verwaltung, Fachschaft Medizin 404 Technische Orthopädie 405Simulationszentrum mit SkillsLab, ­Zentraler ­Einkauf und Logistik, Personalrat 406Nuklearmedizin, Prevent-itStudie, II. Medizinische Klinik, III. Medizinische Klinik, Pneumologiestudie, ­Kinder- und Jugendpsychiatrie 209Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) 407 Palliativmedizin 408 Zentralwäscherei, Verwaltung 210Klinik und Poliklinik für Radioonkologie, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin 503 im Umbau 211Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin – Leitung 215 Wohnhaus 301Verwaltungsgebäude: Vorstand, Personalwesen, Einkauf und Logistik, Bauplanung, Patientenfürsprecherin, Klinisches Ethikkomitee, Evangelische Kapelle, Kommunikation und Presse, Beschwerdemanagement, Information 301B Sparkasse 301K Kiosk 302 III. Medizinische Klinik 302 TIII. Medizinische Klinik –. Tumorvakzination 303I. Medizinische Klinik – Endokrinologie, Interdisziplinäre internistische gefäßchirurgische Fußstation 304Kasino, Zentralküche, Hausdruckerei, Poststelle, Café, Diätberatung 305 Heizwerk, Schreinerei 306Werkstätten, Stromübernahmestation 1, ­Garagen, Chemikalienannahme 505Chirurgie: Chirurgische Kliniken und Polikliniken, Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Notfallaufnahme Chirurgie, Klinik für Anästhesiologie, Klinik und Poliklinik für Radiologie, Neuroimaging Center, Institut für Neuroradiologie, Neurochirurgische Pathophysiologie, Café, Patientenaufnahme 505H Hörsaal Chirurgie 704 45 Apotheke 706Institut für Pathologie, Institut für Humangenetik (Labore) 706 HHörsaal 708Verfügungsgebäude mit Hubschrauberlandeplatz, ADAC, Rettungsdienste 708H Hörsaal 901Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund und ­Kieferheilkunde (ZMK): Poliklinik für Zahnärztliche Chirurgie, Kieferorthopädie, Zahnerhaltungskunde, Prothetik sowie für Mund-, Kiefer- und Gesichts-chirurgie 901H Hörsaal 902Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) 905Klinisch-Theoretische Institute, ­Transfusionszentrale, Lehranstalt für MTAs 906Bildungszentrum Pulverturm:. Fort- und ­Weiterbildung, Schulen und Lehranstalten ­(Diätassistenten, Logopädie, ­Physiotherapie, Krankenpflege, Krankenpflegehilfe, ­Kinderkrankenpflege, Operationstechnische Assistenten, Hebammenschule), Fortbildungseinrichtung Weiterbildung (­Fachkrankenpflege), Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, ­Tumorzentrum 906H Hörsaal 907 T iefgarage (Augustusplatz), Boardinghouse, ­Ladenpassage, Interdisziplinäres Zentrum für Klinische Studien (IZKS) 908 Institut für Rechtsmedizin 602Fachbibliothek Medizin, Lehmanns Fachbuchhandlung 909 Villa Nees, Kindergarten 910 Parkhaus Bedienstete 604 Urologische Klinik und Poliklinik 911 Verfügungsgebäude 605I. Medizinische Klinik und Poliklinik, II. Medizinische Klinik und Poliklinik, ­III. Medizinische Klinik und Poliklinik, ­Klinik und Poliklinik für Radiologie, Zentrallabor, Notfallaufnahme Medizinische Klinik, ­Neurologie/Stroke-Unit, ­­Chest-Pain-Unit, Cardioacut, Tiefgarage, ­Patientenaufnahme, Café 912 essort Forschung und Lehre,. R Wissenschaftlicher Vorstand 920 linik für Psychiatrie und PsyK chotherapie, Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie 601I. Medizinische Klinik, II. Medi­ zinische Klinik, Institut für ­Humangenetik, Zentrale Stomatherapie, ­Sozialdienst, Lehranstalt für MTARs 701 Neurologie, Angiologie 702 Notstromanlage 2 46 IMPRESSUM Impressum Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Langenbeckstraße 1 55131 Mainz Quellenangabe Deutschen Krebsgesellschaft e.V. Internetportal www.krebsgesellschaft.de und Patientenratgeber Darmkrebs FELIX BURDA STIFTUNG Internetportal www.darmkrebs.de Leitlinie „Kolorektales Karzinom“ der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten Bildurheber Titelbild: Sebastian Kaulitzki, fotolia; S. 6/7: Stabsstelle Foto-Grafik-Video, Universitätsmedizin Mainz; S. 10: mystock, fotolia; S. 12: michaeljung, fotolia; S. 15: ag visuell, fotolia;. S. 16: Sebastian Kaulitzki, fotolia; S. 19: Alexander Raths, fotolia; S. 21: Philips Medizin Systeme GmbH; S. 25: ag visuell, fotolia; S. 26: Pavle, fotolia; S. 29: Floydine, fotolia;. S. 30: photocrew, fotolia; S. 31: Kzenon, fotolia;. S. 34: senoldo, fotolia; S. 38: shutterstock Gestaltung pure:design, Mainz, www.pure-design.de 47