4.5: Sondennahrung: Lösungen zum Arbeitsblatt „leitende Fragen“

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4.5: Sondennahrung: Lösungen zum Arbeitsblatt „leitende Fragen“
1.
Künstliche Ernährung = Ernährung über einen, von der normalen Ernährung
abweichenden Körperzugang ( Sonde oder zentraler Venenzugang)
2.
Künstliche Ernährung wird unterteilt in enterale und paranterale Ernährung. Letzteres
entspricht der Ernährung über einen zentralvenösen Infusionskatheter = „hypercalorische
Ernährung“.
3.
a) Stabile Stoffwechsellage des PE (z.B. keine Leber-, Nieren-, oder Pancreasstörungen)
b) intakte Magen – Darm – Funktion (also z.B. keine Passagestörungen)
c) Einwilligung des PE oder dessen nahen Angehörigen (z.B. bei Koma, Demenz des PE)
4.
Indikationen für eine enterale Ernährung sind z.B. Passagestörung im Bereiche des Mundes,
Rachens / Speiseröhre, Schluckstörungen (z.B. nach Hirnschlag) oder Schluckunfähigkeit
(z.B. bei Koma), Essstörungen (Anorexia), Frühgeburten
5.
Beide Sonden werden durch die Pflegefachfrau via Nase gelegt. Die nasogastrale liegt im
Magen und die nasojejejunale Sonde liegt gleich hinter dem Zwölffingerdarm = Jejunum
6.
Links: nasogastral, Mitte: nasojejunal, rechts: PEG (jejunal)
7.
Eine PEG – Sonde ist eine Magen- (oder Jejunal-) Sonde, endoskopisch und perkutan
(via die Hautschichten) eingelegt. Es ist somit ein Stoma (künstliche Öffnung)
8.
Vor- und Nachteile resp. Gefahren einer transnasalen Sonde? E2 8, siehe Tabelle dazu
9.
Vor- und Nachteile resp. Gefahren einer PEG? E2 8, siehe Tabelle dazu
10. NDD = Nährstoff- Definierte (Sonden-) Diät. Geeignet für alle PE mit intakten
Verdauungsfunktionen (z.B. mit normaler oder erhöhter Kalorienzahl, mit oder ohne
Ballaststoffen. Diese Kost entspricht eher unserer normalen Ernährung.
CDD = Chemisch Definierte (Sonden-) Diät. Diese Kost kommt bei PE mit Verdauungsproblemen und bei Krankheiten des Pancreas, der Leber, der Niere zum Einsatz.
11. a) Bolusapplikationen: Portionenweise werden mit einer 60 ml – Spritze sogenannte „Boli“
à 100 bis max. 200 ml verabreicht. Zwischen diesen Applikationen müssen vierstündige
Ernährungspausen eingehalten werden!
b) Schwerkraftapplikation: Über einen Beutel oder Flasche, die über ein Sondenbesteck
mit der Sonde verbunden werden, wird die Sondenkost kontinuierlich über Stunden
appliziert. Dabei muss die erwünschte Tropfenzahl von ausgerechnet / eingestellt werden.
c) pumpengesteuerte Applikation: wie bei b), jedoch wird das Sondenbesteck in einen
„Sondomaten“ eingespannt. Dieser übernimmt die Kontrolle über die kontinuierliche Verabreichung. Vor- resp. Nachteile / Gefahren: siehe Tabelle auf Seite E2 10
12. Diarrhoe, Erbrechen, Aspiration (= Sondenkost gelangt in die Bronchien), Dekubitus
(Nasenschleimhaut), Entzündung der Speiseröhre (= Magensaft fliesst in Speiseröhre),
Wundinfektion (nur beim gastralen Stoma)
Datum .September 2011
2. Lehrjahr, FaGe, BGS
Fach: Medizinaltechnik
4.5: Sondennahrung: Lösungen zum Arbeitsblatt „leitende Fragen“
13. Ursachen für Diarrhoe (abgesehen von Kontaminationen) können sein: falsche Diät (siehe
Frage 10.), zu kalte Applikation, PE verträgt die Boli – Applikationen nicht, zu grosse Menge
in zu kurzer Zeit, u.a. (Arzt muss zusammen mit Ernährungsberaterin die Ursache suchen)
14. Applikationspausen zwischen den einzelnen Boli: ca. 4 Stunden
15. Bei Bolusverabreichungen sollten sie max. 200 - 250 ml pro Applikation während mind.
20 min. einhalten. Verboten sind Boli bei der jejunalen Sondenlage Leitfaden S. 49
16. 1. Tag: 500 ml Sondenkost innerhalb von 20 Stunden = 25 ml. / h
2. Tag: 1000 ml Sondenkost innerhalb von 20 Stunden = 50 ml. / h
3. Tag: 1500 ml Sondenkost innerhalb von 20 Stunden = 75 ml. / h
Dieser Aufbauplan wird in der Regel vom Arzt in Absprache mit der Ernährungsberaterin
aufgestellt.
17. Ablauf einer Sondenkostverabreichung: E2 11 (Kurzversion) oder E2 17 – 34 (ÜK–Version)
18. Händedesinfektion. Keine Kontamination der Verbindungsöffnungen. 60 ml – Spritze,
Besteck und Beutel jeden Tag wechseln. Nach jeder Nahrungsverabreichung Sonde
durchspülen. Angebrochene Sondenkostportionen im Kühlschrank aufbewahren.
19. Nasenpflege: E2 12 resp. E2 35 – 38. Mundpflege (auch bei PEG!): E2 39 - 44
20. Vor- und nach der Sondenkostverabreichung, vor und nach Medikamentenverabreichung,
bei Unterbrüchen der Sondenkosternährung: mind. einmal pro Tag mit Leitungswasser.
Bei starkem Widerstand nicht mit zu hohen Druck spülen (betrifft v.a. PEG – Sonde)!
Datum .September 2011
2. Lehrjahr, FaGe, BGS
Fach: Medizinaltechnik
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