2 Ernährung und Verdauung ­ atrium- und chloridreicher und hat eine n höhere Osmolalität, enthält aber weniger Kalium und Bicarbonat. Acetylcholin und VIP (= vasoaktives intestinales Peptid). 2.2.2 Magen Na+ 2 Ionenkonzentration Cl– K+ HCO3– Flussrate Abb. 19: Speichel-Ionenkonzentrationen in Abhängigkeit von der Flussrate medi-learn.de/6-physio2-19­ Neben Wasser und Ionen enthält der Speichel Muzine (schleimbildende Glykoproteine), Immunglobuline und das Verdauungsenzym α-Amylase. Letzteres dient allerdings weniger dem Aufschluss der Nahrung (zumal es im Magen wegen des niedrigen pH-Werts sofort inaktiviert wird), sondern eher dem Abbau von Nahrungsresten an den Zähnen. So erhält die α-Amylase die Mundhygiene aufrecht. Übrigens … Die Entstehung von Karies wird durch die α-Amylase begünstigt, da sie langkettige Kohlenhydrate zu Oligosacchariden umwandelt und diese den zahnschädigenden Bakterien direkt als Nahrung zur Verfügung stehen. Die Speicheldrüsen sind sowohl sympathisch als auch parasympathisch innerviert. Der Sympathikus bewirkt eher die Sekretion eines zähen (mukösen) Speichels, der Parasympathikus die des dünnflüssigen (serösen) Speichels. Der Transmitter des Sympathikus ist dabei Noradrenalin, beim Parasympathikus gibt es gleich zwei wichtige Transmitter: 26 Im Magen werden verschiedene Substanzen von verschiedenen Zellen mit unterschiedlichen Aufgaben sezerniert: Die Belegzellen im Magenfundus- und Magenkorpus produzieren Salzsäure (HCl) sowie den Intrinsic Factor. –– Die Salzsäure sorgt für den niedrigen pHWert von 1 bis 1,5 (bei leerem Magen, pH 2 bis 4 bei vollem Magen) und bildet so eine antibakterielle Barriere. Außerdem führt der niedrige Magen-pH zur Denaturierung von Proteinen (ebenso werden z. B. Eier beim Kochen denaturiert), was eineVoraussetzung für das Angreifen von Verdauungsenzymen ist. –– Der Intrinsic Factor wird im terminalen Ileum zur Resorption von Vitamin B12 (Cobalamin) benötigt. Übrigens … Vitamin B12 wird vom Körper zur Bildung von Erythrozyten benötigt. Bei Operationen zur Entfernung des Magens (Magenresektion) kommt es zu einem Mangel an Intrinsic Factor, und da der Körper in der Folge nicht genügend Vitamin B12 resorbieren kann, zu Störungen der Blutbildung. Die Hauptzellen sezernieren Pepsinogen, die Vorstufe des Verdauungsenzyms Pepsin. Die Aktivierung des Pepsins erfolgt autokatalytisch: Pepsin spaltet vom Pepsinogen ein Peptid ab, sodass das aktive Enzym Pepsin entsteht. Die autokatalytische Aktivierung des Pepsins ist nur in der Anwesenheit von Salzsäure möglich. Das Wirkmaximum des Pepsins liegt ebenfalls im sauren pH-Bereich, sodass es bereits im Magen mit der Spaltung von Eiweißen zu Aminosäuren beginnt. Die dritte Zellart im Magen sind die Nebenzellen; sie produzieren Schleim (Schutz der Magenwand vor Salzsäure).