Ernährungsphysiologie Vitamine

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Ernährungsphysiologie
Vitamine
Vitamine
Fettlösliche
Vitamine A,D, E, K
Induktive Wirkung
(Hormone)
Wasserlösliche Vitamine
B1, B2, B6, B12
Nicotinsäure, Pantothensäure,
Folsäure, Biotin, Cholin, Vitamin C
Coenzymfunktion
Antivitamin
- inaktive Strukturanaloge
- Verbindungen, die Vitamine durch Spaltung,
Komplexbildung etc. inaktivieren
Avitaminose (völliger Mangel)
Hypovitaminose marginale Versorgung)
Hyervitaminose (stark überhöhte Zufuhr)
Versorgung
Größe einer internationalen Einheit (I.E.) bei den Vitaminen
A, D, und E
1.I.E. entspricht
Vitamin A
Vitamin D
Vitamin E
0,300 µg all-trans Retinol
0,344 µg all-trans Retinylacetat
0,550 µg all-trans Tetinylpalmintat
0,025 µg Vitamin D3
1 mg dl-α-Tocopherolacetat
Requirements for vitamin A in calves as influenced by
the criterion used for determination
nach Riis et al.,1983
Criterion
IU/kg BW a. day
Prevention of night blindness
18 – 27
Maintenace of normal growth
27
Achivement of maximal gain in weight
54
Maintenace of normal cerebrospinal fluid pressure
97
Depostion of small amounts
of vitamin A in the liver
108
Maintenance of maximum concentrations
of vitamin A in the blood plasma
427
Establishment of extensive vitamin A depots
In the liver
854
Variabilität des
Vitamingehaltes
Der Futtermittel
Umweltbelastung
Veränderte
Haltungsbedingungen
Genetisch bedingte
Bedarfsunterschiede
Unterschiedliche
Verfügbarkeit der
Vitamine
Optimalbedarf
Vitaminverluste
durch Konservierung, Lagerung
sowie Be- und
Verarbeitung der
Futtermittel
Antivitamine
Futterfaktoren
(u.a.Fettzusatz)
Abb. 6 Einflüsse auf den Vitaminbedarf und Gründe für einen Sicherheitszuschlag zum Optimalbedarf an Vitaminen
Grad des Vitaminmangels
1
5
6
Abnahme
Verminderte Synthese
von Metaboliten
Verminderte Aktivität
Stoffwechsel- oder
Funktionsstörung oder
morphologische
Veränderungen
marginale Bedarfsdeckung
Brubacher, 1987
irreversibel
Vitaminabhänige
Enzyme oder
Hormone
4
charakteristisch
Metaboliten
3
nicht spezifisch
Vitaminreserven des
Organismus
2
klinischer Mangel
präklin.
oder
manifester Mangel
subklin. erstes
Mangel Stadium Endstadium
Biologische Tests zur Bestimmung der Vitaminwirksamkeit
Vitamin
Verfahren
Provitamin A –
Aktivität
Kolpokeratosetest (Epithelschutztest), Ratte
A
Rattenwachstumstest
D
Kükenrachitistest
E
Gestations – Resorptionstest
K
Prothrombintest beim Huhn
B1
Bradykardietest bei der Ratte
B12
Mikrobiol. Wachstumstest
Kriterien zur Beurteilung des Vitaminstatus
Vitamin
Kriterium
Druck der Cerebrospinalflüssigkeit
(Konz. In Blut und Leber)
Knochenaschegehalt, Aktivität der Alkalischen Phosphatase im Serum
D
Haemolysetest, Aktivität muskelspez. Enzyme wie
CPL und LDH, Vitamin E im Plasma
E
Blutgerinnungszeit
K
Thgiamingehalt im Blut. Gehalt an Pyruvat im Blut.
Thiamin
Aktivität der Transketolase in den Erythrozyten.
Aktivität der Glutathion – Reduktase im Blut. (Riboflavin-Gehalt in Blut
Riboflavin
und Harn)
(Gehalt an Niacin in Plasma und Harn)
Niacin
Ausscheidung an Xanthurensäure im Harn nach
B6
Pantothen- Tryptophanbelastung Aktivität der GOT im Serum
(Gehalt an Pantothensäure und CoA in Blut, Leber, Harn)
Säure
Biotinkonzentration im Blutplasma
Biotin
Formiminosäureausscheidung im Harn
Folsäure
Ausscheidung von Methylmalonsäure im Harn
B12
Konzentration im Plasma
C
__________________________
_________________________________
A
Kriterien in Klammern: weniger empfkindlich; Got: Glutamat-Oxalacetat-Transaminase; CPK: Kreatin –
Phosphokinase; LDH: Lactat-Dehydrogenase
Abbau von fettlöslichen Vitaminen im Pansen
(nach Kolb, 1997)
ß – Carotin:
5 – 10 %
Vitamin E:
5 – 10 %
Vitamin A und D:
10 – 40 %
(bei rohfaserreicher Fütterung weniger (10 – 20 %)
Ursachen für erhöhte Vitaminzulagen
Vitamin E
Milchkühe
Mastitisprophylaxe
100 > 4000 IU/day
Vitamin E
Mastschweine
Mastgeflügel
Oxidationsstabilität
Depotfett
Minderung der Tropfverluste
Schutz E.coli Infektion
Vitamin C
Geflügel
Stress (Hitze)
Schalenstabilität
Spermaqualität
Ernährungsphysiologie
Fettlösliche Vitamine
Funktionsbereiche Vitamine
ß – Carotin:
Provitamin A; Reproduktion (Ovarialzyklus);
Immunabwehr;
Vitamin A:
Schutz Haut/Schleimhäute; Fruchtbarkeit; Infektionsabwehr; Sehpurpur, Wachstum; Stoffwechselregulation;
Vitamin D:
Calcium- und Phosphatstoffwechsel;
Vitamin E:
Antioxidans (WW Selen, Vitamin A, Carotinoide,
Vitamin C); Kohlenhydratstoffwechsel; Muskelstoffwechsel; Glykogenhaushalt; Reproduktion;
Immunabwehr;
Vitamin K:
Blutgerinnung (Prothrombin); Proteinsynthese,
Zellstoffwechsel;
Die Carotine haben folgende biologische Bedeutung
(nach Kolb, 1999):
•
Sie werden bevorzugt in die Tertiärfollikel und Gelbkörper
aufgenommen und erhöhen die Östrogen- und Progesterinsysthese
•
Sie sind als Provitamin A wirksam. Die Umwandlung der Carotine in
Vitamin A findet beim Rind in der Dünndarmschleimhaut, in der
Leber, in den Ovarien und in der Milchdrüse statt, Der Umfang der
Aufnahme von Carotinen in die Darmepithelzellen, ihre
Umwandlung in Vitamin A sowie ihr Abtransport über
Chylomikronen ist nach Spezies verschieden groß und von der
Höhe des Angebotes mit dem Futter abhängig.
Die Carotine haben folgende biologische Bedeutung
(nach Kolb, 1999):
•
Sie beseitigen Radikale in den Membranen und verhindern dadurch
die Ausbildung von Mutationen in der DNA
•
Sie sind an der Regulation der Fluidität von Membranen und damit
bei der Beeinflussung der Aktivität und Funktion der Zellen beteiligt
•
Sie wirken als Antioxidans. Das ß-Carotin wird, wie das Vitamin E,
in den Lipoproteinen des Blutplasmas transportiert und hemmt die
Bildung von Fettsäure-Peroxyl-Radikalen, die eine Schädigung der
Intimazeolen bewirken
ß-Carotin-Gehalt
Blutplasma (µg/l)
Beurteilung der Versorgung
über 3000
ausreichend
2000 – 3000
fraglich
1000 – 2000
kritisch
unter 1000
Mangel
ß-Carotin bzw. Vitamin A-Verwertung beeinflussende Größen
Positive Beeinflussung der Verwertung durch:
∗ hohe Verdaulichkeit der Ration
∗ hoher Gehalt des Futters an ungesättigten Fettsäuren
∗ korrekte Zinkversorgung
Negative Beeinflussung der Verwertung durch:
∗ Hoher Ligningehalt der Futterpflanzen
∗ Cyanathaltige Kleearten
∗ Hoher Gehalt an Nitrit, Nitrat
∗ Proteinmangel
∗ Phosphormangel
∗ Hoher Gehalt an Kalium
∗ Hohes ß-Carotinangebot; vorausgehende mangelhafte ß-Carotinversorgung
∗Hohen Angebot an Vitamin D und E
∗ Stress
Weitere, die Verwertung beeinflussende Größen wie:
∗ Genetische Komponenten
∗ Physiologisches Stadium
∗ Zusammensetzung der Ration
Übersicht über die Bindungsproteine für das Vitamin A, das
Retinal und die Retinsäure (nach Schweigert, 1995)
Protein
Retinolbindungs
-protein (RBP)
Interzelluläres
RBP
MG, kDa
Ligand
Funktion
21
Vitamin A
Transport im Blutplasma
140
Vitamin A
Retinal
Transport, Sehvorgang
cRBP I, II und III
15 – 16
Retinol
Transport, Esterbildung
cRABP I und II
15 – 16
Retinsäure
Transport
Retinal
Sehvorgang
cRALBP
36
METABOLIC FUNCTIONS OF VITAMIN A
Three metabolic roles:
Prostethetic group of visual pigments
Carrier of mannosyl units in the synthesis
of hydrophobicglycoproteins
Control of cell profiferation and differentation
Mechanisms which influence susceptibility to infection
Wichtige Funktionsbereiche von Vitamin A im Organismus
Sehprozess:
Bildung von Sehpurpur (Retinal und Opsin) in
den Stäbchen der Netzhaut
Reproduktion:
Normale Funktion der weiblichen und
männlichen Gonaden
Epitheliale Gewebe:
Wichtige Funktionen bei der Keratinisierung,
Verhornung, Schleimbildung
Zelluläre
Membranen:
Aufrechterhaltung der reduzierenden und
oxidierenden Eigenschaften der Membranlipide
Wachstum:
Vermutlich indirekt über Membranwirkung
Knochenwachstum
und Nervengewebe:
Regulation der Aktivität der Osteoblasten und
Osteoklasten, Absorption der Cerebrospinalflüssigkeit, Schutz der Nerven durch Bildung
des Knochengewebes
Wichtige Funktionsbereiche von Vitamin A im Organismus
Grundumsatz:
Wahrscheinlich indirekt über Schilddrüse
Glycogenbildung:
indirekt über Einfluss von Steroidhormonen
auf Gluconeogenese
Stoffwechsel von Fett
und fettlöslichen
Verbindungen:
Stoffwechsel von Cholesterin, Vitamin E und D,
Gonadenhormone, Ubichinon
Protein Stoffwechsel:
Stimulation der Synthese von Serum und
Muskelproteinen
Immunantwort:
Synthese von Antikörpern und Beeinflussung
zellgebundener Immunreaktionen
Resistenz gegenüber
Stress und Infektionen:
vermutlich indirekte Wirkung
Leber
Cholesterin
Cholesterindehydrogenase
Haut
7-Dehydrocholesterin
UV-Licht
Cholecalciferol
Leber
NADPH+H+,O2
NADP+, H2O
25-Hydroxycholecalciferol
Niere
Hydroxylase
1,25-Dihydroxycholecalciferol
Abb. 35. Synthese von Vitamin D3 im tierischen Organismus und
Hydroxylierungsreaktionen zur Aktivierung.
ANTIOXIDANTIEN IN LEBENDEN ORGANISMEN
Superoxid-Dismutase
Praeventive
Antioxidantien
Glutathion-Peroxidase
Katalase
Kettenabbruch
Antioxidantien
A-Tocopherol
Ascorbinsäure
ß-Carotin
Krankheitszustände,
bei denen freie Radikale eine Rolle spielen
Katarakgenese
Entzündliche,
Immunreaktive
Schädigungen
Alterungsprozesse
FREIE
RADIKALE
Krebs
Arzneimittel-induzierte
Reaktionen
(Leber, Niere)
Redurchblutung
nach Ischämien
Arteriosklerose
Senile Demenz
VITAMIN E-UNTERVERSORGUNG
•
•
•
•
Ernährungsbedingte Lebernekrose (Hepatosis diätetica):
beim Schwein häufig zusammen mit NMD (nutritional muscular
dystrophia) bei hoher Aufnahme ungesättigter Fettsäuren
Wiederkäuer (Sägemehlleber/saw dust liver)
Enzephalomalazie: Küken (Kopfdrehen und unkoordinierte
Bewegungen: „Rolle rückwärts“), Blutungen im Kleinhirn, Ödeme
in Gehirnhäuten
Exudative Diathese: Küken, Permeabilitätsstörung der Kapillarwände, Flüssigkeitsansammlung in Unterhaut, Bindegewebe und
Muskulatur
Gelbfettkrankheit: Steatitis bei Schwein, Fohlen und Geflügel;
Gelbbraune Verfärbung des Depotfetts durch Autoxidation
- Eisenüberempfindlichkeit der Ferkel
- Hämolyse der Erythrozyten
- Beeinträchtigung der Lagerung und Schmackhaftigkeit
von Fleisch und Milch
Klinische Symptomatik bei
Vitamin E- oder Se- Mangelernährung
(n. Nohl, 1984)
Vorwiegend Vitamin E-Mangel zugeordnet:
-
Muskeldystrophie (Geflügel, Lamm, Kalb, Fohlen, Bulle)
-
Hämolytische Anämie (Geflügel, Kalb, Schwein)
-
Enzephalomalazie (Geflügel)
-
Maubeerherzkrankheit (Schwein)
-
Hämorrhagische Nekrosen im Nervensystem (Hamster)
-
Sterilität (Ratte)
-
Verminderte Schlupffähigkeit
-
Retinaschäden (Ratte)
Klinische Symptomatik bei
Vitamin E- oder Se- Mangelernährung
(n. Nohl, 1984)
Vorwiegend Se-Mangel zugeordnet:
-
Weißmuskelkrankheit (Schaf, Rind, Schwein)
-
Muskeldystrophie (Kalb, Schwein, Schaf, Hund, Pferd)
-
Herzmuskeldegeneration (Schaf, Rind)
-
Sterilität (Schaf, Rind, Pferd)
-
Wachstumshemmung (Schaf, Huhn)
-
Katarak (Ratte)
-
Pankreasatrophie (Ratte, Huhn)
-
Keshan Disease (China)
-
Neuronale Lipofuscinose (Finnland)
Klinische Symptomatik bei
Vitamin E- oder Se- Mangelernährung
Sowohl Se- wie Vitamin E-Mangel zugeordnet:
-
Lebernekrosen (Ratte, Schwein, Mastrind)
-
Exsudative Diathese (Küken)
-
Muskeldystrophie (Kalb, Geflügel)
-
Weißmuskelkrankheit (Ziege, Schwein)
-
Weiß – Streifigkeit – Muskel (Geflügel)
(n. Nohl, 1984)
INTRINSIC
PATHWAY
EXTRINSIC
PATHWAY
SURFACE ADSORPTION
OF KALLIKREIN
Factor XII
active Factor XII
Factor XI
Factor IX
Factor VIII
active Factor XI
Thromboplastin
+ Factor VII
active Factor IX
active Factor VIII
Factor X
active Factor X
Factor V
Prothrombin
Fibrinogen
Thrombin
Fibrin
1
The intrinsic and extrinsic blood clotting cascades
Factor I
Factor II
Factor III
Factor V
Factor VII
Factor VIII
Factor IX
Factor X
Factor XI
Factor XII
Factor XIII
Factor XIV
Fibrinogen
Prothromin Vitamin K dependent
Thromboplastin
Proaccelerin
Proconvertin Vitamin K dependent
Anti haemophilic factor
Christmas factor Vitamin K dependent
Stuart factor Vitamin K dependent
Plasma thromboplastin
Hagemann factor
Fibrin stabilising factor
Protein C Vitamin K dependent
2
Ernährungsphysiologie
Wasserlösliche Vitamine
Funktionsbereich Vitamine
Vitamin B1:
Kohlenhydratstoffwechsel; Nervengewebe; Herzmuskulatur, Magen-Darm-Kanal (Peristaltik)
Vitamin B2:
FMN und FAD – Enzyme: Elektronen und
Wasserstoffübertragende Prozesse, Energie- und
Fettstoffwechsel, Geflügel: Zehenverkrümmungen
verminderter Schlupf,
Vitamin B6:
Eiweißstoffwechsel; Fett- Kohlenhydratstoffwechsel;
Tryptophanmetabolismus
Vitamin B12:
Blutbildung, Wachstum; Eiweißstoffwechsel
Nicotinsäure:
NAD/NADP- Enzyme, Intermediärstoffwechsel der
Nährstoffe; Haut und Verdauungsorgane
Funktionsbereiche Vitamine
Pantothensäure: Coenzym A; Fettstoffwechsel; Haut u. Schleimhäute,
Pigmentierung; Immunabwehr
Biotin:
Carboxylierungen, Fettsäuresynthese, Gluconeogenese; Haut, Horn
Folsäure:
Eiweiß- und Nukleinsäurestoffwechsel,Erythrozytenaufbau Hämoglobinsynthese; Immunabwehr
Cholin:
Bildung von Phospholipiden; Fettstoffwechsel,
Mehylgruppendonator; Nervengewebe (Acetylcholin)
Vitamin C:
Redoxprozesse; WW Nebennierenhormone, Vitamine
B1 und E;M Aufbau Steroidhormone; Blutgerinnung;
Stressresistenz und Immunabwehr; Kollagenaufbau
(Grundversorgung durch Eigensynthese
Stoffwechselwirksames Coenzym: Thiaminpyrophosphat
Thiamindiphosphat-abhängige Reaktionen im Intermeditärstoffwechsel
Pyruvat
α–Keoglutarat
Pyruvat-Dehydrogenase
α-Ketoglutarat-Dehydrogenase
Valin
α-Ketoisovalerinat
Isoleucin α-Keto-ß-Methylvalerinat
Leucin
α-Keto Isocapronat
Xylulose-5-phosphat
Ribose-5-phosphat
VK-DH
VK-DH
VK-DH
Transketolase
Acetyl-CoA
Succinyl-CoA
Isobutyryl CoA
α-Methylbutyryl CoA
ß-Methylbutyryl CoA
Seduloheptulose-7-p +
+ Glycerinaldehyd-3-P
Vitamin B1 (Thiamin)
Thiamin ist vor allem als Coenzym in Enzymen, die im
Kohlenhydratstoffwechsel eine Rolle spielen beteiligt
Im Mangel: Anreicherung von Ketosäuren, die im Gehirn und in der
Muskulatur für die Entwicklung von Mangelsymptomen verantwortlich sind
(Krämpfe, Lähmungen). Ophistotonus beim Geflügel
Sekundärer Mangel durch Antivitamine (Thiaminasen)
z.B: verschiedene rohe Fische (Chastek-Paralyse bei Pelztieren)
Adlerfarn (Farnkrankheit bei Pferden)
feuchtes Stroh
nicht wiederkäuergerechte Fütterung beim Wiederkäuer (Acidose)
Vitamin B1 (Thiamin)
Probleme Versorgung Wiederkäuer:
normal: Eigensynthese durch Mikroorganismen im Pansen
problematisch bei strukturarmer und/oder stärke- und zuckerreicher Fütterung
ungenügende Synthese/ Thiaminabbau durch Thiaminasen (aus Futtermitteln
und/oder Mikroorganismen)
Bei Lämmern und Jungrindern: zentralnervöse Störungen (Hirnrindennekrose,
Polyencephalomalazie) : verringerte Futteraufnahme, Zähneknischen, Ataxie,
Muskelzittern, Ophistotonus und Koma (hohe Mortalität > 50 %)
Prophylaxe: Wiederkäuer gerechte Ernährung (Struktur)
Therapie: i.m. Thiamin (ca. 10 mg/kg LM an drei Tagen), Spätfolgen
Tabelle 4.5: Beispiele von Enzymen, die mit Flavinnucleotiden katalysieren
Enzym
Flavinnucleotid
Succinat-Dehydrogenase
FAD
Α-Glycerophosphat-Dehydrogenase
FAD
Acyl-CoA-Dehydrogenase
FAD
Dihydrolipolyl-Dehydrogenase
FAD
NADH-Dehydrogenase
FMN
Glycolat-Dehydrogenase
FMN
NIACIN
In gewissem Umfang
Eigensynthese aus Tryptophan
Nicotinsäure
Nicotinamid
Stoffwechselaktive Formen:
Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NAD)
Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid-Phosphat
Tabelle 4.6: Beispiele von Enzymen die NAD oder NADP als Coenzym
benutzen
Enzym
NAD/NADP
Isocitrat-Dehydogenase
NAD
Malat-Dehydrogenase
NAD
Lactat-Dehydrogenase
NAD
Alkohol-Dehydrogenase
NAD
Glutamat-Dehydrogenase
NAD/NADP
Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase
NADP
Niacin
Mangelsymptome
Wachstumsverzögerung
Störungen des Nervensystems
raue, schuppende und entzündete Haut (Pellagra)
Störungen der Befiederung, verminderte Legeleistung
(beim Geflügel)
Hohe Supplementierung
Ketoseprophylaxe
Niacin beim Wiederkäuer
Einfluß zusätzlicher oraler Niacingaben auf ausgewählte
Leistungsparameter (Mittel von 11 Versuchen) Flachowsky, 1996
Parameter
Ohne Niacin
+ 6 g Niacin je Tier
und Tag
Milchfett (%)
3,98 (3.50 – 4.35)
4.11 (3.80 – 4,45)
Milcheiweiß (%)
3,23 (2,99 – 3,53)
3,26 (3,00 – 3,51)
Milchmenge (4 % Fett) kg/Tier
und Tag
20,3 (15,5 – 35,0)
21,2 (16,8 – 34,8)
Lebendmasseveränderung in
Versuch (kg/Tier)
- 7 (-52 - + 56)
+ 12 (-14 - + 60)
Zwischentragezeit (Tage)
81 (68 – 92)
67 (57 –77)
Besamungen je Trächtigkeit
1,8 (1,5 – 2,3)
1,5 (1,0 – 2,1)
Niacin beim Wiederkäuer
Mögliche Wirkungsfelder:
Hemmung von Catecholaminen und c-AMP: geringere
Triglyceridlipase
verminderte Konzentration freier Fettsäuren im Plasma
geringerer Leberfettgehalt
erhöhte Glucosemobilisierung aus der Leber
veränderte Buttersäure/Propionsäure Konzentrationen im Pansen
Proteinsysthese im Pansen (erhöht)
CHARAKTERISTIK BIOTINABHÄNIGER CARBOXYLASEN
(nach Gaßmann, 1999)
Ausgangsprodukt
Endprodukt
Wirkungsort
Bedeutung im
Stoffwechsel
Acetyl-CoA
Malonyl-CoA
Mitochndrien,
Cytosol
Fettsäurensynthese
Propionyl-CoA
D-Methyl-MalonylCoA
Mitochondrien
Abbau von Leucin
Synthese von
Cholesterol
Pyruvat
Oxalacetat
Mitochondrien
Gluconeogenese
Biotinabhängige Enzyme
Enzyme
Katalysierte Reaktion
Acetyl-CoA-Carboxylase
Acetyl-CoA + CO2
Malonyl-CoA
ß-Methylcrotonyl-CoACarboxylase
ß-Methylcrotonyl-CoA
+ CO2
ß-Methylglutaconyl-CoA
Propionyl-CoA-Carboxylasse
Propionyl-CoA +CO2
Methylmalonyl-CoA
Methylmalonyl-CoA.
Carboxyltransferase
Methylmalonyl-CoA
+ Pyruvat
Prppionyl-CoA
+ Oxalacetat
Pyruvat-Carboxylase
Pyruvat + CO2
Oxalacetat
Cobalamin- bzw. Desoxyadenosyl-Cobalamin-abhängigeEnzyme
Enzyme
katalysierte Reaktion
Vorkommen
ß-Mehylasparaginsäure Bakterien
Methylaspartat-Mutase
Glutaminsäure
Methylmalonyl-CoA-Mutase
Methylmalonyl-CoA
Diol-Dehydratase
1,2-Propandiol
Methionin-Synthetase
Honocystein + Methyl – FOlH4
Methionin + FOlH4
Ribonucleotid-Reduktase
Ribonucleotide
Succinyl-CoA
Propinaldehyd
Bakterien, tier.
Gewebe
Bakterien
Bakterien, tier.
Gewebe
Desoxyribonucleotide Bakterien, tier.
Gewebe
Pantothensäure
Physiologische Wirkungsbereiche
Auf- und Abbaureaktion im
KohlehydratFettAminosäurenstoffwechsel
Aufbau von Coenzym A
Pantothensäure
Mangel
Haut (raues Haarkleid, Pigmentverlust, Ausfall von
Haaren und Federn)
Schleimhautveränderungen
Neurologische Störungen (Paradegang beim Schwein)
Verminderte Schlupfleistung
Tabelle 4.7: Enzymatische Reaktionen mit Ascorbinsäure als Cofaktor
Enzymatische Reaktion Cosubstate/Metalle
Biologische Bedeutung
Hydroxylierung von Prolin
(2 Enzyme)
O2/ α-Ketoglutarat/Fe2+
Biosynthese von Kollagen
Hyroxylierung von Lysin
O2/ α-Ketoglutarat/Fe2+
Biosynthese von Kollagen
Hydroxylierung
Von Trimethyllysin
O2/ α-Ketoglutarat/Fe2+
Biosynthese von Carnitin
Hydroxylierung
von Dopamin
O2/Cu2+
Biosynthese von
Noradrenalin
Hydroxylierung von
4-Hydroxyphenylpyruvat
O2/Fe2+
Abbau von Tyrosin
Amidierung von Peptiden
Mit C-terminalem Glycin
O2/Fe2+
Synthese von Peptidhormonen mit Cterminalem Clycin
Physiologische Eigenschaften von L-Carnitin
•
Struktur ähnlich der von Aminosäuren
(L-§-Hydroxy-4-N,N,N-Trimethyl-Aminobuttersäure
•
prinzipielle Funktion: Freisetzung von Energie aus
Fettsäuren
•
Synthese in Leber und Niere aus Trimethyllysin
unter Anwesenheit von Eisen und verschiedenen
Vitaminen
•
Hohe Konzentrationen in tierischen, geringe in
pflanzlichen Futtermitteln
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