Fachinformation Zithromax 500 mg Filmtabletten 1. Bezeichnung des Arzneimittels Zithromax 500 mg Filmtabletten Wirkstoff: Azithromycin 2. Verschreibungsstatus/ Apothekenpflicht Verschreibungspflichtig 3. Zusammensetzung des Arzneimittels 3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe Azalid-Antibiotikum Azithromycin ist das erste Antibiotikum einer chemisch als Azalide definierten Antibiotikaklasse, das durch Einfügung eines Stickstoffatoms in den Lakton-Ring von Erythromycin A erhalten wird. Die chemische Bezeichnung lautet 9-Deoxy-9a-aza-9a-methyl9a-homoerythromycin A; das Molekulargewicht beträgt 749. 3.2 Arzneilich wirksamer Bestandteil 1 Filmtablette enthält 524,10 mg Azithromycin 2 H2O, entsprechend 500 mg Azithromycin. 3.3 Sonstige Bestandteile Vorverkleisterte Stärke aus Mais, Calciumhydrogenphosphat, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, Natriumdodecylsulfat, Lactose, Hypromellose, Titandioxid (E 171), Triacetin. 4. Anwendungsgebiete Dezember 2004 spcde-4v4zm-ft-500 Zur Behandlung folgender Infektionen, die durch Azithromycin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind: – Infektionen der oberen Atemwege, inklusive Sinusitis, Pharyngitis, Tonsillitis (Azithromycin ist nicht das Mittel der ersten Wahl bei Tonsillitis oder Pharyngitis, die durch Streptokokken verursacht sind. Dies gilt auch für die Prophylaxe des rheumatischen Fiebers. Es gibt bisher keine epidemiologischen Langzeituntersuchungen zur Wirksamkeit einer solchen Prophylaxe bzw. zur Häufigkeit von eventuellen Spätschäden nach einer fünftägigen bzw. dreitägigen Therapie) – Infektionen der unteren Atemwege, inklusive Bronchitis und Pneumonie – Otitis media – Haut- und Weichteilinfektionen – unkomplizierte Genitalinfektionen durch Chlamydia trachomatis oder Neisseria gonorrhoeae (nicht multiresistente Stämme), wobei eine gleichzeitige Lues ausgeschlossen werden sollte. 5. Gegenanzeigen Zithromax 500 mg Filmtabletten dürfen nicht an Patienten mit nachgewiesener Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Azithromycin oder gegen Makrolid-Antibiotika wie z. B. Erythromycin verabreicht werden. Patienten mit schweren Lebererkrankungen sollen Zithromax 500 mg Filmtabletten nicht gegeben werden, da Azithromycin hauptsächlich hepato-biliär eliminiert wird. Eine verbindliche Aussage zur Unbedenklichkeit eines derartigen Einsatzes ist bisher noch nicht möglich. 8248-x697 -- Zithromax 500 mg Filmtabletten -- u Schwangeren und stillenden Frauen sollten Zithromax 500 mg Filmtabletten nur bei vitaler Indikation gegeben werden, da eine abschließende Beurteilung der Sicherheit dieser Therapie zur Zeit noch nicht möglich ist. Wegen einer bestehenden Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken sollten Zithromax 500 mg Filmtabletten in diesen Fällen nicht eingenommen werden. Bei Patienten mit hochgradiger Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate 10 ml/ min) sollte man vorsichtig beim Einsatz von Zithromax 500 mg Filmtabletten sein, da eine Erhöhung der Azithromycin-Konzentrationen um 33 % beobachtet wurde (vgl. Abschnitt 13.3 Pharmakokinetik). 6. Nebenwirkungen Die genannten Häufigkeiten entsprechen folgenden Inzidenzen: Sehr häufig (10 %), häufig (1 % bis 10 %), gelegentlich (0,1 % bis 1 %), selten (0,01 % bis 0,1 %) und sehr selten (0,01 %). Magen-Darm-Trakt: Störungen in Form von Diarrhoen (selten mit Dehydratation), weichen Stühlen, Obstipation, Dyspepsie, abdominellen Beschwerden (Schmerzen, Krämpfe), Anorexie, Übelkeit und Erbrechen traten häufig auf, Flatulenz gelegentlich. Bei schweren und anhaltenden Diarrhoen ist an eine unter Umständen lebensbedrohliche pseudomembranöse Kolitis zu denken. In derartigen Fällen sind Zithromax 500 mg Filmtabletten sofort abzusetzen, und eine geeignete Therapie (z. B. mit Vancomycin 4 250 mg/die oral) ist einzuleiten. Der Einsatz peristaltikhemmender Mittel sollte unterbleiben. In seltenen Fällen wurde eine Verfärbung der Zunge beobachtet. Selten wurden Fälle von Pankreatitis berichtet. Leber und Gallenwege: Ein reversibler Anstieg von Leberenzymen (Transaminasen, alkalische Phosphatase) sowie des Bilirubins im Serum ist in seltenen Fällen beobachtet worden. Selten wurden Fälle von Leberfunktionsstörungen gemeldet, inklusive Hepatitis und cholestatischem Ikterus, Leberzellnekrose und Leberversagen, selten mit letalem Verlauf. Nieren: Selten wurden interstitielle Nephritis und akutes Nierenversagen berichtet. Herz: Hypotonie, Palpitationen, Verlängerung des QT-Intervalls, Torsade de pointes und Arrhythmien, inklusive der von anderen Makroliden bekannten ventrikulären Tachykardien, sind selten berichtet worden. Blut und Blutkörperchen: Gelegentlich wurden Blutbildveränderungen (Neutropenie, Thrombozytopenie) beobachtet. Sinnesorgane: Unter Therapie mit Makrolid-Antibiotika wurden selten Hörstörungen berichtet. Bei einigen Patienten, die Azithromycin erhielten, wurde ebenfalls über Hörstörungen einschließlich Hörverlust, Taubheit und/oder Tinnitus berichtet. Viele dieser Berichte standen im Zusammenhang mit Langzeitanwendungen hoher Dosen von Azithromycin im Rahmen klinischer Studien. In der Regel waren diese Erscheinungen in den Fällen, in denen Informationen über den Verlauf verfügbar waren, reversibel. Gelegentlich wurde über Geruchs- und/oder Geschmacksbeeinträchtigungen berichtet. Zentrales und peripheres Nervensystem: Gelegentlich wurden Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität, Parästhesie und Schläfrigkeit berichtet. Selten wurden Synkopen, Schwindel, Konvulsionen, wie sie von anderen Makroliden bekannt sind, und Überaktivität beobachtet. Seltene Fälle von aggressivem Verhalten, Agitiertheit, Unwohlsein, Asthenie und Ängstlichkeit wurden gemeldet. Haut: In seltenen Fällen sind schwere Hautreaktionen, inklusive Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom und toxischer, epidermaler Nekrolyse aufgetreten. Bewegungsapparat: In seltenen Fällen traten Arthralgien auf. Überempfindlichkeitserscheinungen: Unter der Behandlung mit Zithromax 500 mg Filmtabletten kommen Überempfindlichkeitserscheinungen gelegentlich vor. Dazu gehören Haut- und Schleimhautreaktionen wie Rötungen mit und ohne Juckreiz, Urtikaria, selten Lichtempfindlichkeit und Ödeme. Wie bei Erythromycin und anderen Makroliden wurden auch unter einer AzithromycinBehandlung in seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen, inklusive reversibler örtlicher Schwellungen der Haut, der Schleimhäute oder der Gelenke (Angioödeme) und akuter allergischer Allgemeinreaktionen (Anaphylaxien, in einigen Fällen mit fatalem Ausgang), berichtet. In einigen Fällen traten die Symptome wieder auf und erforderten eine längere Beobachtungs- und Therapiedauer. Im Falle einer extrem seltenen, aber möglicherweise lebensbedrohlichen Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. anaphylaktischer Schock) muss die Behandlung mit Zithromax 500 mg Filmtabletten sofort abgebrochen werden, und es müssen alle üblichen Notfallmaßnahmen (z. B. Gabe von Antihistaminika, Kortikosteroiden, Sympathomimetika sowie künstliche Beatmung, falls notwendig) ergriffen werden. Sonstige: Wie bei vielen anderen Antibiotika ist eine Überwucherung durch unempfindliche Organismen inklusive Pilzen möglich. Gelegentlich treten Vaginitis und Candidosen auf. Deshalb ist auf solche Zeichen zu achten und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einzuleiten. In präklinischen Studien mit sehr hohen Dosierungen kam es zu reversiblen Phospholipidosen. Es ergaben sich keinerlei Hinweise, dass dies Auswirkungen auf den üblichen Gebrauch beim Menschen haben könnte. 1 Fachinformation Zithromax 500 mg Filmtabletten 7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Azithromycin/Antacida bzw. Magensäuresekretionshemmer Mineralische Antacida sollten nicht zusammen mit Zithromax 500 mg Filmtabletten gegeben werden, da in einer Studie die Serumspitzenkonzentrationen von Azithromycin um bis zu 25 % erniedrigt waren. Sie sollten daher nur in einem zeitlichen Abstand von 2 bis 3 Stunden eingenommen werden. Das Ausmaß der Resorption (Parameter: AUC) war jedoch nicht erniedrigt. Cimetidin hatte keinen Einfluss auf Geschwindigkeit und Ausmaß der Resorption von Azithromycin. Es kann daher gleichzeitig mit Zithromax 500 mg Filmtabletten eingenommen werden. Azithromycin/Cetirizin: Bei gesunden Probanden hatte die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin über 5 Tage mit 20 mg Cetirizin im Steady State weder pharmakokinetische Wechselwirkungen noch signifikante Veränderungen des QT-Intervalls zur Folge. Azithromycin/Mutterkornalkaloide Obwohl bisher keine entsprechenden Beobachtungen gemacht wurden, kann bei gleichzeitiger Anwendung von Zithromax 500 mg Filmtabletten mit Dihydroergotamin oder nichthydrierten Mutterkornalkaloiden eine gefäßverengende Wirkung mit Durchblutungsstörungen besonders an Fingern und Zehen nicht ausgeschlossen werden. Sicherheitshalber sollte deshalb auf eine konkomitante Gabe verzichtet werden. Azithromycin/Virustatika: Zu Wechselwirkungen mit antiviral wirksamen Arzneimitteln liegen keine ausreichenden Daten vor, um Dosisanpassungen empfehlen zu können. Folgende Substanzen wurden untersucht: – Zidovudin: 1000 mg als Einzeldosis und 1200 mg bzw. 600 mg Azithromycin als Mehrfachdosis hatten nur geringe Auswirkungen auf die Pharmakokinetik im Plasma und Ausscheidung von Zidovudin bzw. seines Glucuronid-Metaboliten im Urin. Durch die Verabreichung von Azithromycin erhöhten sich aber die Konzentrationen von phosphoryliertem Zidovudin, dem klinisch wirksamen Metaboliten, in peripheren mononuklearen Blutkörperchen. Die klinische Bedeutung dieses Ergebnisses ist unklar, könnte aber für den Patienten von Nutzen sein. – Didanosin: 1200 mg/die Azithromycin über 14 Tage führte bei 6 Probanden zu einer Erhöhung der Cmax von gleichzeitig verabreichtem Didanosin (200 mg, 2-mal täglich) um 44 % und der AUC um 14 %. Azithromycin/Rifabutin: Die gleichzeitige Verabreichung von Azithromycin und Rifabutin veränderte die mittleren Serumkonzentrationen beider Substanzen nicht deutlich. 2 Eine Neutropenie wurde bei Personen beobachtet, die gleichzeitig Azithromycin und Rifabutin erhalten hatten (vgl. Abschnitt 6. Nebenwirkungen, unter ,,Blut und Blutkörperchen‘‘). Azithromycin/Digoxin: Von Makrolid-Antibiotika sind Wechselwirkungen mit Digoxin bekannt. Zu Zithromax 500 mg Filmtabletten liegen diesbezüglich keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Zu beachten ist, dass es bei Digoxin zu einem verzögerten Abbau im Darm mit erhöhten Digoxin-Spiegeln kommen kann. Azithroymcin interagiert nicht wesentlich mit dem Cytochrom P450-System in der Leber. Daher werden pharmakokinetische Interaktionen, wie sie von Erythromycin und anderen Makroliden bekannt sind, für Azithromycin nicht erwartet. Folgende Arzneimittel, die über Cytochrom P450 verstoffwechselt werden, haben in klinischen Studien keine signifikanten Wechselwirkungen mit Azithromycin gezeigt: Atorvastatin, Carbamazepin, Efavirenz, Fluconazol, Indinavir, Methylprednisolon, Midazolam, Nelfinavir, Sildenafil, Triazolam, Trimethoprim/Sulfamethoxazol. Azithromycin/Theophyllin Weder pharmakokinetische noch klinische Untersuchungen mit Azithromycin ergaben einen Hinweis auf Interaktionen mit Theophyllin. Da zwischen Theophyllin und einigen Makroliden Wechselwirkungen beschrieben wurden, sollte man auch bei gleichzeitiger Gabe von Azithromycin und TheophyllinDerivaten auf typische Erscheinungen erhöhter Theophyllin-Spiegel achten. Azithromycin/Antikoagulanzien: In einer pharmakokinetischen Interaktionsstudie mit gesunden Probanden ergab sich kein Hinweis auf eine Beeinflussung der gerinnungshemmenden Wirkung einer einmaligen 15-mg-Dosis von Warfarin durch Azithromycin. Es liegen jedoch Berichte über erhöhte Antikoagulation nach gleichzeitiger Anwendung von Azithromycin und oralen Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ vor. Obwohl ein Kausalzusammenhang nicht nachgewiesen wurde, sollte über die Häufigkeit der Prothrombinzeit-Kontrollen nachgedacht werden. Azithromycin/Ciclosporin: In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Probanden, die 500 mg Azithromycin täglich oral über 3 Tage erhielten und dann eine Einzeldosis 10 mg/kg KG Ciclosporin oral einnahmen, waren die Cmax und AUC0 – 5 von Ciclosporin signifikant erhöht. Daher ist vor der gleichzeitigen Verabreichung dieser Medikamente Vorsicht geboten. Falls eine gleichzeitige Verabreichung dieser Medikamente notwendig wird, sollten die Ciclosporin-Spiegel überwacht und die Dosis entsprechend angepasst werden. Azithromycin/Terfenadin In pharmakokinetischen Untersuchungen ergaben sich keinerlei Hinweise auf eine Interaktion zwischen Azithromycin und Terfenadin. Über seltene Fälle wurde berichtet, in denen die Möglichkeit einer derartigen Wechselwirkung nicht ganz ausgeschlossen, andererseits aber kein spezifischer Beweis für eine solche Interaktion gefunden werden konnte. Azithromycin/andere Antibiotika: Auf eine mögliche Parallelresistenz zwischen Azithromycin und Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin) sowie Lincomycin und Clindamycin ist zu achten. Eine gleichzeitige Gabe von mehreren Präparaten aus dieser Substanzgruppe ist deshalb nicht empfehlenswert. 8. Warnhinweise Bei anderen Makroliden wurde eine Verlängerung der Repolarisierung des Herzens und des QT-Intervalls beobachtet, die zu Arrhytmien und Torsade de pointes führen können. Bei Azithromycin ist ein ähnlicher Effekt bei Patienten mit erhöhtem Risiko einer verlängerten Repolarisierung des Herzens nicht völlig auszuschließen (s. a. 6. Nebenwirkungen). 9. Wichtigste Inkompatibilitäten Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt. 10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben Erwachsene und Jugendliche über 45 kg KG: Dosierung zur Behandlung von – Infektionen der oberen und unteren Atemwege – Otitis media – Haut- und Weichteilinfektionen Es wird 3 Tage lang einmal täglich 1 Zithromax 500 mg Filmtablette (500 mg Azithromycin) eingenommen. Dosierung zur Behandlung von – unkomplizierten Genitalinfektionen durch Chlamydia trachomatis oder Neisseria gonorrhoeae Die Gesamtdosis beträgt 1 g Azithromycin, die auf einmal eingenommen wird. Für diese Indikation stehen Zithromax Uno, Kapseln mit 4 Kapseln zur Verfügung. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich (vgl. Abschnitt 13.3 Pharmakokinetik). Bei Patienten mit leichter bis mäßiger Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich (vgl. Abschnitt 13.3 Pharmakokinetik). Für Kinder und Jugendliche mit einem Körpergewicht bis 45 kg KG steht Zithromax Trockensaft zur Verfügung. 11. Art und Dauer der Anwendung Zithromax 500 mg Filmtabletten können unabhängig von oder zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Filmtabletten werden unzerkaut mit Flüssigkeit geschluckt. 12. Notfallmaßnahmen, Symptome und Gegenmittel Es existieren keine Daten zur Überdosierung. Eine Magenspülung und generelle supportive Maßnahmen zur symptomatischen Therapie scheinen angezeigt. 8248-x697 -- Zithromax 500 mg Filmtabletten -- u Fachinformation Zithromax 500 mg Filmtabletten 13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind 13.1 Pharmakologische Eigenschaften Azithromycin hemmt die ribosomale Proteinsynthese von Bakterien durch Bindung an die 50s-Ribosomenuntereinheit und Verhinderung der Translokation von Peptiden. Das antimikrobielle Wirkspektrum von Azithromycin umfasst die nachfolgend aufgeführten Erreger: Grampositive Aerobier: Staphylococcus aureus, Streptococcus pyogenes (Gruppe A β-hämolysierende Streptokokken), Streptococcus pneumoniae, α-hämolytische Streptokokken (Viridans-Gruppe) und andere Streptokokken sowie Corynebacterium diphtheriae. Es besteht eine Kreuzresistenz mit Erythromycin-resistenten grampositiven Stämmen, inklusive Streptococcus faecalis (Enterokokken) und den meisten Stämmen Methicillin-resistenter Staphylokokken. Gramnegative Aerobier: Haemophilus influenzae und parainfluenzae, Moraxella catarrhalis, Acinetobacter species, Yersinia species, Legionella pneumophila, Bordetella pertussis und parapertussis, Shigella species, Pasteurella species, Vibrio cholerae und parahaemolyticus sowie Plesiomonas shigelloides. Die Aktivität gegen Escherichia coli, Salmonella enteritidis und typhi, Enterobacter species, Aeromonas hydrophila und Klebsiella species ist unterschiedlich, weshalb Empfindlichkeitstestungen durchgeführt werden sollten. Proteus, Serratia und Morganella species sowie Pseudomonas aeruginosa sind üblicherweise resistent. Anaerobe Bakterien: Bacteroides fragilis und Bacteroides species, Clostridium perfringens, Peptococcus und Peptostreptococcus species, Fusobacterium necrophorum und Propionibacterium acnes. Verursacher sexuell übertragbarer Erkrankungen: Chlamydia trachomatis, Treponema pallidum, Neisseria gonorrhoeae und Haemophilus ducreyi. Andere Erreger: Borrelia burgdorferi (Lyme Disease), Chlamydia pneumoniae (TWAR), Toxoplasma gondii, Mycoplasma pneumoniae und hominis, Ureaplasma urealyticum, Pneumocystis carinii, Mycobacterium avium, Campylobacter species sowie Listeria monocytogenes. spcde-4v4zm-ft-500 Akute Toxizität: Die akute Toxizität von Azithromycin ist gering. Die LD50 liegt nach oraler Gabe bei Maus und Ratte bei über 2 g freier Base/kg, bei parenteraler Gabe (i.p.) bei männlichen Mäusen über 400 mg/kg und bei Ratten über 500 mg/kg Körpergewicht. Dezember 2004 13.2 Toxikologische Eigenschaften Chronische Toxizität: Die Azithromycin-Gewebespiegel in den bis zu 6-monatigen Studien an Ratten und Hunden zeigten eine Abhängigkeit von Dosis und Behandlungsdauer. Nach mehrfacher Gabe von Dosen über 10 mg/kg KG stiegen 8248-x697 -- Zithromax 500 mg Filmtabletten -- u die Konzentrationen bei beiden Spezies überproportional. Bei diskontinuierlicher Gabe (10 Tage Substanzgabe, dann 10 Tage ohne Azithromycin, dann wieder 10 Tage Substanz usw.) von 30 mg/kg KG betrugen die Azithromycin-Konzentrationen nach 100 Dosierungen nur 1/4 bis 1/2 der Werte, die nach kontinuierlicher Behandlung über den gleichen Zeitraum (182 Dosierungen) gemessen wurden. Es wurden histopathologische Veränderungen gefunden, die als Phospholipidose bezeichnet werden. Hierbei handelt es sich um die intrazelluläre Aufnahme von Azithromycin in Gewebelysosomen, die lichtmikroskopisch durch das Auftreten von zytoplasmatischen Vakuolen nachweisbar ist. Elektronenmikroskopisch stellen sich diese als vergrößerte Vakuolen dar, die ein lamellenartig angeordnetes Muster von Myelinkörpern beinhalten. Die Phospholipidose wurde mit Ausnahme von Gehirn und Lunge in allen Geweben gefunden, die untersucht worden sind. Ihre Ausprägung war dosisabhängig, und sie war nach Absetzen von Azithromycin reversibel. Bei Ratten blieb die Phospholipidose nach den Dosen 20 mg/kg KG/Tag (kontinuierliche Gabe) und 40 mg/kg KG/Tag (diskontinuierliche Gabe, Schema s. o.) über 6 Monate ohne Folgeerscheinungen für die Organe. Bei Hunden, der empfindlichen Spezies, war die Organtoxizität auf die Nieren (glomerulonephrose), die Leber (fokale Nekrosen der Hepatozyten und Gallengänge) und die Gallenblase (Hyperplasie und fokale Nekrosen) beschränkt. Das sind die Gewebe, in denen nach 61 aufeinander folgenden Dosen von 100 mg/kg KG/Tag die höchsten Azithromycin-Konzentrationen erreicht worden sind (bis über 5000 µg/g Gewebe). Nach diskontinuierlicher Gabe (Schema s. o., insgesamt 100 Dosen) mit der gleichen Dosis wurden keine pathologischen Veränderungen in diesen Geweben gefunden. Nach Behandlung mit Dosen über 20 mg/kg KG/Tag wurden beim Hund folgende reversible Veränderungen von Laborparametern festgestellt: Anstieg der Transaminasen, Abnahme der Parameter des roten Blutbildes (Erythrozytenzahl, Hämatokritwert, Hämoglobinkonzentration), Auftreten atypischer eosinophiler Granulozyten und vakuoliger Lymphozyten, Proteinurie. Kanzerogenität: Kanzerogenitätsstudien mit Azithromycin wurden nicht durchgeführt, da nur eine kurzzeitige Anwendung vorgesehen ist und keine Hinweise auf mutagene oder kanzerogene Eigenschaften vorliegen. Reproduktionstoxizität: In Tierexperimenten bezüglich einer Embryotoxizität wurden bei Mäusen und Ratten keine teratogenen Effekte beobachtet. Bei Ratten verursachten Dosen von 100 und 200 mg/kg KG/Tag leichte Verzögerungen der mütterlichen Körpergewichtszunahme und der fetalen Ossifikation. In der Peri- und Postnatalstudie ergaben sich bei Ratten leichte Retardierungen ab 50 mg/kg KG/Tag (Verzögerungen der physischen Entwicklung und des Reflexverhaltens). In Neonatalstudien zeigten Ratten und Hunde keine höhere Empfindlichkeit gegenüber Azithromycin als erwachsene Tiere der jeweiligen Gattung. Es ist nicht bekannt, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht. Mutagenität: In-vivo- und In-vitro-Untersuchungen zum Nachweis von Gen- und Chromosomenmutationen ergaben keine Hinweise auf ein mutagenes Potenzial. 13.3 Pharmakokinetik Nach oraler Gabe werden die Plasmaspitzenspiegel nach 2 bis 3 Stunden erreicht, die terminale Halbwertszeit entspricht weitgehend der Eliminationshalbwertszeit aus den Geweben von 2 bis 4 Tagen. Bei älteren Patienten (65 Jahren) wurden nach 5-tägiger Therapie geringfügig höhere AUC-Werte gefunden als bei Personen unter 40 Jahren. Die klinische Bedeutung erscheint so gering, dass eine Dosisanpassung nicht erforderlich ist. In tierexperimentellen Studien wurden hohe Azithromycin-Konzentrationen in Phagozyten beobachtet, wobei in experimentellen Untersuchungen während aktiver Phagozytose höhere Konzentrationen freigesetzt wurden als bei nicht stimulierten Phagozyten. Dies führte im Tiermodell zu hoher Azithromycin-Konzentration am Ort der Infektion. Studiendaten lassen eine nicht lineare Pharmakokinetik von Azithromycin im therapeutischen Bereich vermuten. Azithromycin erreicht im Gewebe bis zu 50fach höhere Spiegel als im Plasma, ein deutlicher Hinweis auf eine hohe Gewebeaffinität. In Zielgeweben wie Lungen, Tonsillen und Prostata werden nach einer einzigen 500-mg-Dosis Konzentrationen über der MHK90 der zu erwartenden Erreger erzielt. Die Serumproteinbindung von Azithromycin ist konzentrationsabhängig mit Werten von 12 % bei 0,5 µg/ml und 52 % bei 0,05 µg Azithromycin/ml Serum. Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady State (VVss) wurde mit 31,1 l/kg errechnet. Ungefähr 12 % einer i.v. verabreichten Dosis werden innerhalb von 3 Tagen unverändert ausgeschieden, der größte Teil während der ersten 24 Stunden. Nach oraler Gabe wird Azithromycin hauptsächlich unverändert über die Galle ausgeschieden. Sehr hohe Konzentrationen an unverändertem Azithromycin wurden in der Galle gefunden. Ebenso wurden 10 Metaboliten nachgewiesen, die durch N- und O-Demethylierung, Hydroxilierung der Desosamin- und Aglykon-Ringe und Spaltung des Cladinose-Konjugats erhalten werden. Entsprechende Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Metaboliten für die antimikrobielle Aktivität von Azithromycin bedeutungslos sind. Bei Patienten mit geringgradiger bis mäßiger Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate 10 bis 80 ml/min) war die Pharmakokinetik nach einmaliger oraler Gabe von 1 g Azithromycin unverändert. Bei schwerer Niereninsuffizienz (glomeruläre Filtrationsrate 10 ml/min) ergaben sich statistisch signifikante Unterschiede gegenüber nierengesunden 3 Fachinformation Zithromax 500 mg Filmtabletten Patienten in AUC0 – 120 (8,8 Mikrogramm·h/ml vs. 11,7 Mikrogramm·h/ml), Cmax (1,0 Mikrogramm/ml vs. 1,6 Mikrogramm/ml) und CLr (2,3 ml/min/kg vs. 0,2 ml/min/kg). Es gibt keine Anhaltspunkte für eine veränderte Serum-Pharmakokinetik von Azithromycin bei Patienten mit leichter (Class A) bis mäßiger (Class B) Leberfunktionsstörung verglichen mit Patienten mit normaler Leberfunktion. Bei diesen Patienten scheint die Azithromycin-Clearance im Harn erhöht, dies eventuell um die verminderte Ausscheidung über die Leber zu kompensieren. 13.4 Bioverfügbarkeit Azithromycin wird nach oraler Applikation im ganzen Körper verteilt, die mittlere Bioverfügbarkeit beträgt ungefähr 37 %. Eine offene randomisierte Crossover Studie mit 500 mg Azithromycin, verabreicht als 500 mg Filmtabletten, bei 31 nüchternen gesunden Männern erbrachte im Vergleich zu den 250 mg Kapseln folgende Ergebnisse: 500 mg 250 mg Filmtabletten Kapseln maximale Plasmakonzentration (Cmax ) (µg/ml) [CV] 0,47 [40,9 %] 0,43* [46,2 %] 0,37 [42,7 %] 0,34* [37,1 %] Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax ) [CV] 2,33 [35,8 %] 2,36 [37,3 %] Fläche unter der KonzentrationsZeit-Kurve (AUC0 – 48) (µg·h/ml) [CV] 3,35 [23,4 %] 3,25* [20,8 %] 2,83 [28,8 %] 2,70* [33,0 %] 18. Stand der Information Dezember 2004 19. Name oder Firma und Anschrift der pharmazeutischen Unternehmen PFIZER PHARMA GmbH Pfizerstr. 1 76139 Karlsruhe Tel.: (07 21) 61 01-90 00 Fax: (07 21) 62 03-90 00 und HEINRICH MACK NACHF. GmbH & Co. KG ein Unternehmen der PFIZER-Gruppe Heinrich-Mack-Str. 35 89257 Illertissen Tel.: (0 73 03) 12-0 Med./pharm. Abt.: Pfizerstr. 1 76139 Karlsruhe Tel.: (07 21) 61 01-90 00 Fax: (07 21) 62 03-90 00 und GÖDECKE GmbH ein Unternehmen der PFIZER-Gruppe Pfizerstr. 1 76139 Karlsruhe Tel.: (07 21) 61 01-90 00 Fax: (07 21) 62 03-90 00 und PARKE-DAVIS GmbH ein Unternehmen der PFIZER-Gruppe Pfizerstr. 1 76139 Karlsruhe Tel.: (07 21) 61 01-90 00 Fax: (07 21) 62 03-90 00 * logarithmischer Durchschnitt Die qualitative und, im Verhältnis, quantitative Zusammensetzung der 500 mg Filmtablette entspricht der Filmtablette zu 250 mg. 14. Sonstige Hinweise Azithromycin unterscheidet sich durch seine hohe Gewebeaffinität von anderen Antibiotika. Die Gewebekonzentrationen übersteigen die Serumspiegel bis zum 50fachen und die Halbwertszeiten im Gewebe rangieren zwischen 2 und 4 Tagen. Aus diesen Gründen besteht ein Unterschied im Dosierungsschema von Zithromax 500 mg Filmtabletten gegenüber anderen antimikrobiellen Substanzen. 15. Dauer der Haltbarkeit Zithromax 500 mg Filmtabletten sind 3 Jahre haltbar. 16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich. Zentrale Anforderung an: BPI Service GmbH 17. Darreichungsformen und Packungsgrößen Packung mit 3 Filmtabletten N 1 Klinikpackung (4 3 Filmtabletten) 4 FachInfo-Service Postfach 12 55 88322 Aulendorf 8248-x697 -- Zithromax 500 mg Filmtabletten -- u