Zithromax DHPC_DE

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Pfizer AG
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8052 Zürich
Schweiz
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Zürich, 8. Mai 2013
Wichtige sicherheitsrelevante Informationen zu Azithromycin
(Zithromax®/ Zithromax® Uno) – Risiko von QT-Verlängerung und
Torsades de Pointes
Sehr geehrte Frau Doktor, sehr geehrter Herr Doktor
Pfizer AG möchte Sie in Absprache mit Swissmedic über eine Verschärfung der Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen bei Zithromax / Zithromax Uno (Azithromycin) informieren.
Zusammenfassung
Aufgrund einer Publikation im New England Journal of Medicine und einer durch Pfizer in Auftrag gegebenen QTStudie wird gewarnt vor dem Risiko einer Verlängerung der Repolarisierung des Herzens und des QT-Intervalls, die
zu Arrhythmien und Torsades de Pointes mit potenziell letalen Herzrythmusstörungen führen können. Die Fachinformation für Azithromycin wird entsprechend ergänzt. Das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Azithromycin bleibt
positiv.
Medizinische Fachpersonen sollten das Risiko einer lebensbedrohenden QT-Verlängerung in Betracht
ziehen, wenn sie Nutzen und Risiken von Azithromycin bei Risikopatienten abwägen. Vorsicht ist
daher geboten bei der Behandlung von:
– Patienten mit kongenitaler oder erworbener QT-Verlängerung
–Patienten, die bereits andere QT-verlängernde Wirkstoffe einnehmen, wie Antiarrhythmika der
Klassen IA und III, Antipsychotika, Antidepressiva und Fluorchinolone
– Patienten mit Elektrolytstörungen, insbesondere mit Hypokaliämie und Hypomagnesiämie
– Patienten mit klinisch relevanter Bradykardie, Herzarrhythmien oder Herzinsuffizienz
–Älteren Patienten, welche empfindlicher auf arzneimittelassoziierte Einflüsse auf das QT-Intervall
reagieren können.
www.pfizer.ch
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Hintergrundinformation
Eine Publikation von Ray et al. im New England Journal of Medicine (NEJM) im Mai 2012 liess den Schluss zu,
dass – im Vergleich zu Patienten, die keine Antibiotika bzw. Amoxicillin einnahmen – für Azithromycin-behandelte
Patienten ein kleiner, absoluter Anstieg im Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle 5 bzw. 10 Tage nach Therapiebeginn besteht:
Hazard Ratio (95 % Konfidenzintervall)
Endpunkt
Azithromycin vs. kein Antibiotikum
Azithromycin vs. Amoxicillin
5-Tage-Fenster
10-Tage-Fenster
5-Tage-Fenster
10-Tage-Fenster
Tod irgendwelcher Art
1,85 (1,25 –2,75)*
1,27 (0,92 – 1,75)
2,02 (1,24 – 3,30)*
1,20 (0,83 – 1,75)
Kardiovaskulärer Tod
2,88 (1,79 – 4,63)*
1,86 (1,27 – 2,73)*
2,49 (1,38 – 4,50)*
1,87 (1,16 – 3,01)*
Plötzlicher Herztod
2,71 (1,58 – 4,64)*
Nicht gemeldet
Nicht gemeldet
Nicht gemeldet
* statistisch signifikant
Im Verhältnis zu Amoxicillin war nach Einschätzung der Autoren die Anwendung von Azithromycin mit zusätzlichen
47 Fällen von kardiovaskulärem Tod pro 1 Million Anwendungen assoziiert; dies waren 245 zusätzliche kardiovaskuläre Todesfälle bei Patienten in der höchsten Dezile im Cardiovascular Disease Risk Score.
Die Verlängerung des QTc-Intervalls wurde in einer randomisierten, placebokontrollierten Parallel-Studie an 116
gesunden Probanden untersucht, die entweder Chloroquin (1000 mg) allein oder in Kombination mit Azithromycin
(500 mg, 1000 mg bzw.1500 mg einmal täglich) erhielten. Co-Administration von Azithromycin erhöhte dosis- und
konzentrationsabhängig das QTc-Intervall. Im Vergleich zu Chloroquin allein betrug der maximale mittlere QTcFAnstieg (95% Signifikanzniveau) bei Co-Administration von 500, 1000 bzw. 1500 mg Azithromycin 5 (10) ms, 7
(12) ms bzw. 9 (14) ms.
Weitere Informationen und Empfehlungen zur Sicherheit
In den USA informierte am 12. März 2013 die Drug-Safety-Abteilung der amerikanischen Food and Drug Administration (US FDA) über Ergänzungen der Azithromycin-Fachinformation bezüglich des Risikos von potenziell letalen
Herzrhythmusstörungen.
Das mögliche Risiko einer Verlängerung des QT-Intervalls unter Azithromycin ist in einem angemessenen Kontext
zu betrachten. Andere Makrolide und Fluorochinolone können ebenfalls eine QT-Verlängerung oder andere erhebliche Nebenwirkungen hervorrufen, welche bei der Auswahl eines Antibiotikums berücksichtigt werden sollten.
Medizinische Fachpersonen sollten das Risiko tödlicher Arrhythmien bei Anwendung von Azithromycin in Betracht
ziehen, wenn über Behandlungsoptionen für Patienten entschieden wird, bei denen bereits ein Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse vorliegt.
Neue Versionen der Fach- und Patienteninformationen werden demnächst auf der Website www.swissmedicinfo.ch
zur Verfügung stehen.
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Auskunftsstelle
Sollten Sie Fragen haben oder zusätzliche Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an den medizinischen
Informationsdienst von Pfizer AG, Zürich (Tel.: 043 495 71 11, E-Mail: [email protected]).
Meldung vermuteter unerwünschter Arzneimittelwirkungen
Wir bitten Sie, Meldungen über unerwünschte Wirkungen auf dem gelben Meldeformular an das regionale
Pharmacovigilance-Zentrum zu richten. Das Meldeformular ist verfügbar auf der Homepage von Swissmedic
(www.swissmedic.ch → «Direkt zu» → «Meldung unerwünschter Wirkungen» → Formular «Meldung einer vermuteten unerwünschten Arzneimittelwirkung») oder kann bei Swissmedic bestellt werden (Tel.: 031 322 02 23).
Freundliche Grüsse
Pfizer AG
Dr. sc. nat. Ines Kullik Stax
Dr. Patricia Oblozinsky
Medical Quality & Compliance Manager
Head Regulatory Affairs
i.v. Dr. med. Rahel Troxler Saxer
Medical Director
Referenzen:
1.Ray WA, Murray KT, Hall K, et al. Azithromycin and the risk of cardiovascular death. N Engl J Med 2012;366:1881-1890.
http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1003833
2.FDA Drug Safety Communication issued 12March2013 (http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/ucm341822.htm).
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