Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007

Werbung
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie (Leiter: Prof. Dr. F. R. Ungemach), Veterinärmedizinische Fakultät der
Universität Leipzig
Tierärztl Prax 2008; 36 (K): 311–322
Einleitung
Mit diesemArtikel soll wie bereits in vorangegangenen Jahren ein
Überblick über interessante Neuzulassungen auf dem Arzneimittelmarkt für Kleintiere gegeben werden (3–6, 10–12). Für die
Auswahl der Präparate waren folgende Kriterien entscheidend:
1. Präparate mit Wirkstoffen, die erstmals für die Veterinärmedizin zugelassen wurden:
a) Präparate mit Wirkstoffen, die bislang ausschließlich in
humanmedizinischen Präparaten zugelassen waren und
jetzt erstmals als veterinärmedizinische Präparate zur Verfügung stehen:
■ Prilactone® 40 mg, 80 mg Tabletten für Hunde (Spironolacton, Zulassung für Hunde)
b) Präparate mit Wirkstoffen, die bislang weder in Humannoch in Tierarzneimitteln zugelassen waren:
■ Cerenia® 16 mg, 24 mg, 60 mg, 160 mg Tabletten für
Hunde und Cerenia® 10 mg/ml Injektionslösung für
Hunde (Maropitant, Zulassung für Hunde)
■ Prac-tic® 56,25 mg, 137,5 mg, 275 mg, 625 mg Lösung
zum Auftropfen für sehr kleine, kleine, mittelgroße und
große Hunde (Pyriprol, Zulassung für Hunde)
■ ProMeris® 160 mg/ml, 320 mg/ml Lösung zum Auftropfen für kleine und große Katzen (Metaflumizon, Zulassung für Katzen)
■ ProMeris® Duo 100,5 mg + 100,5 mg, 199,5 mg +
199,5 mg, 499,5 mg + 499,5 mg, 799,5 mg + 799,5 mg,
999 mg + 999 mg Lösung zum Auftropfen für kleine,
mittelgroße, mittelgroße/große, große und sehr große
Hunde (Metaflumizon in Kombination mit Amitraz,
Zulassung für Hunde)
■ Slentrol® 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für Hunde
(Dirlotapid, Zulassung für Hunde)
■ Yarvitan® 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für Hunde
(Mitratapid, Zulassung für Hunde)
■ Ypozane® 1,875 mg, 3,75 mg, 7,5 mg, 15 mg Tabletten
für Hunde (Osateron, Zulassung für Hunde)
2. Präparate mit Wirkstoffen, die für weitere Tierarten zugelassen wurden:
■ Rapinovet® (Propofol, Zulassung für Katzen)
3. Präparate, die aufgrund ihrer neuen Darreichungsform, ihrer
erweiterten Indikation oder anderer Kriterien interessant sind:
■ Cortavance® 0,584 mg/ml, Spray (Lösung) zur Anwendung auf der Haut für Hunde (Hydrocortisonaceponat,
neuer Hydrocortisonester, bisher nur Hydrocortisonacetat
in Dermamycin-Augencreme und Dermamycin-Hautcreme für Hunde zugelassen)
■ Metacam® 0,5 mg/ml Suspension zum Eingeben für Katzen (Meloxicam, neue Darreichungsform für Katzen: Suspension zur oralen Eingabe, bislang nur als Injektionslösung für Katzen)
■ Rilexine® 200 mg/g orale Paste (Cephalexin, neue Darreichungsform für Hunde: Paste zur oralen Eingabe, bislang
nur als Tablette für Hunde)
4. Neu zugelassene humanmedizinische Präparate.
Wirkstoffe, die nicht für Tiere zugelassen sind, dürfen nur im
Therapienotstand für Kleintiere umgewidmet werden. Aufgrund fehlender Erfahrung in der Veterinärmedizin sind jedoch sowohl toxische als auch therapeutische Effekte nur
schwer einschätzbar (12). Da aber Entwicklungen auf dem
Humanarzneimittelmarkt mittelfristig Eingang in die Veterinärmedizin finden können, sollen auch interessante neue Humanarzneimittel vorgestellt werden:
■ Antibiotika
Retapamulin (Altargo® Salbe): neues Pleuromutilin, topisch formuliert
■ Antidiabetika
Exenatide (ByettaTM Injektionslösung): erstes Inkretinmimetikum; Sitagliptin (Januvia® Filmtablette): erster Dipeptidylpeptidase-4-(DPP-4)-Inhibitor
■ Antimykotika
Anidulafungin (Ecalta® Infusionslösung): neues Echinocandin-Antimykotikum
■ Diagnostika
Perflutren (OptisonTM Injektionssuspension): neues Kontrastmittel der Ultraschallbildgebung am Herzen
■ Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
Aliskiren (Rasilez® Filmtablette): erster peroral bioverfügbarer Renin-Inhibitor
■ Zytostatika
Nelarabin (Atriance® Infusionslösung): neuer Antimetabolit zur Therapie von akuter lymphoblastischer T-ZellLeukämie (T-ALL) und lymphoblastischem T-Zell-Lymphom (T-LBL); Trabectedin (Yondelis® Infusionslösungskonzentrat): neues Zytostatikum („orphan drug“) zur Therapie von Weichteilsarkomen
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
311
ALLGEMEINES
© 2008 Schattauer GmbH
ALLGEMEINES
312
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
Präparate mit Erstzulassung
in der Tiermedizin
Cerenia® Tabletten und Injektionslösung
für Hunde
Das Antiemetikum Maropitant ist der erste Neurokinin-1(NK1-)Rezeptorantagonist, der für Tiere zugelassen wurde. Maropitant gibt es in den zwei Darreichungsformen Tablette und
Injektionslösung. Die Tabletten erhielten für Hunde eine Zulassung zur Vorbeugung von Erbrechen, einschließlich Erbrechen
verursacht durch Chemotherapie sowie zur Behandlung von
Erbrechen in Verbindung mit Cerenia® Injektionslösung und in
Kombination mit anderen unterstützenden Maßnahmen und zur
Vorbeugung von Erbrechen bei Reisekrankheit. Die Injektionslösung wurde zur Vorbeugung von Erbrechen mit Ausnahme von
Erbrechen bei Reisekrankheit und zur Behandlung von Erbrechen
in Kombination mit unterstützenden Maßnahmen für Hunde zugelassen (15).
NK1-Rezeptorantagonisten repräsentieren ein relativ neues
antiemetisches Wirkprinzip. Unter Antiemetika im engeren Sinn
werden Wirkstoffe verstanden, die direkt im Zentralnervensystem
(ZNS) am Brechzentrum und/oder an der damit verbundenen,
außerhalb der Blut-Hirn-Schranke gelegenen Area postrema angreifen, wobei diese zentrale antiemetische Wirkung bei verschiedenen Verbindungen durch periphere Wirkungen auf die Magenmotilität unterstützt wird (25). In der Chemorezeptoren-TriggerZone (CTZ) der Area postrema wird die Erregung über DopaminD2-Rezeptoren, serotoninerge 5-Hydroxytryptamin(HT)3-Rezeptoren und Neurokinin-(NK)1-Rezeptoren vermittelt (25). Maropitant ist ein Vertreter der NK1-Rezeptorantagonisten und unterdrückt in der CTZ der Area postrema und im Gastrointestinaltrakt
die emetische Wirkung des Neuropeptids Substanz P, dem eine
zentrale Rolle im Brechvorgang zugeschrieben wird (15). Damit
wirkt es als NK1-Rezeptorantagonist wie Neuroleptika und sonstige D2-Antagonisten sowie 5-HT3-Antagonisten bevorzugt bei
Erbrechen, das durch in der Blutbahn befindliche emetisch wirksame Substanzen ausgelöst wird. Hierzu zählen das metabolische
und arzneimittelinduzierte Erbrechen (25). Aufgrund der Wirkungsweise von Maropitant können Anzeichen der Übelkeit, die
mit der Reisekrankeit einhergehen, einschließlich übermäßigem
Speicheln und Lethargie, während der Behandlung bestehen bleiben (15).
Für Hunde stehen neben Maropitant als antiemetisch wirksame Stoffe nur noch das Neuroleptikum Acepromazin und das
H1-Antihistaminikum Diphenhydramin zur Verfügung. Von diesen besitzen nur Acepromazin als Sedalin® mite (Tabletten) und
Maropitant als Cerenia® (Tabletten und Injektionslösung) eine
Zulassung als Antiemetikum.
Nach oraler Gabe von 2 mg Maropitant/kg KM an Hunde wurden wirksame Plasmaspiegel nach einer Stunde und maximale
Plasmaspiegel von 81 ng/ml nach knapp 2 Stunden erreicht (15).
Die Eliminationshalbwertszeit betrug dosisabhängig 4–5,5 Stunden, die Bioverfügbarkeit nach oraler Gabe von 2 mg/kg 23,7%.
Das Verteilungsvolumen nach intravenöser Verabreichung lag bei
4,4–7 l/kg (15). Maropitant akkumulierte nach wiederholter oraler Verabreichung bei Hunden und wurde zu über 99% an Plasmaproteine gebunden (15). Es wird in der Leber des Hundes durch
die Cytochrom-P450-Isoformen CYP2D15 und CYP3A12 abgebaut (15). Nur ein geringer Anteil des resorbierten Maropitant
wurde von Hunden renal eliminiert (15).
Cerenia® sollte nach einer Mahlzeit, jedoch nicht zusammen
mit Futter verabreicht werden, da durch Verabreichung auf leeren
Magen beim Hund Erbrechen auslöst werden könnte (15). Da
keine Studien zur Embryo- und Reproduktionstoxizität an der
Zielspezies vorliegen, sollte die Anwendung von Maropitant bei
trächtigen oder laktierenden Hündinnen sowie bei Hunden, die
jünger als 16 Wochen sind, nur nach vorheriger Nutzen-RisikoAbwägung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen (15). Bei
Überdosierung von mehr als 20 mg Maropitant/kg KM wurden
Erbrechen, deutlich vermehrter Speichelfluss und wässriger Kot
beobachtet (15).
Zur Vorbeugung und Therapie von Erbrechen, das nicht durch
die Reisekrankheit bedingt ist, wird Maropitant bei Hunden einmal täglich über maximal 5 Tage in einer Dosierung von 2 mg/kg
KM eingegeben bzw. 1 mg/kg KM subkutan injiziert (15). Die
antiemetische Wirkung der Einzeldois beträgt 24 Stunden (15).
Zur Vorbeugung von Erbrechen bei Reisekrankheit beträgt die
ausschließlich oral zu verabreichende Dosis für Hunde 8 mg/kg
KM einmal täglich über maximal 2 Tage (15). Die Tabletten werden spätestens eine Stunde vor Reiseantritt verabreicht und wirken mindestens 12 Stunden (15). Aus tierschutzrechtlichen Gründen ist beachtenswert, dass Maropitant zwar effizient das Erbrechen, aber nicht ausreichend Übelkeit unterdrücken kann.
Cerenia® Tabletten werden in vier Stärken (16, 24, 60 und
160 mg Maropitant) in einer Faltschachtel mit je vier geblisterten
halbierbaren Tabletten angeboten, die Cerenia® Injektionslösung
mit 10 mg Maropitant pro Milliliter in 20-ml-Flaschen. Vertreiber
ist die Firma Pfizer.
Prac-tic® Lösung zum Auftropfen für Hunde
Das insektizid und akarizid wirkende Ektoparasitikum Pyriprol
ist das zweite Phenylpyrazolderivat, dass nach Fipronil (Frontline®) für die Tiermedizin zugelassen wurde (12). In der Humanmedizin steht diese Wirkstoffklasse nicht zur Verfügung. Practic® wurde zur Behandlung und Vorbeugung eines Flohbefalls mit
Ctenocphalides canis und C. felis sowie eines Zeckenbefalls mit
Ixodes ricinus, Rhipicephalus sanguineus, Ixodes scapularis,
Dermacentor reticulatus, Dermacentor variabilis und Amblyomma americanum bei Hunden zugelassen, wobei die insektizide
und akarizide Wirkung mindestens 4 Wochen anhält (22). Das
Arzneimittel eignet sich als Teil einer Behandlungsstrategie zur
Kontrolle der Flohstichallergie (FAD) (22).
Die antiparasitäre Wirkung von Pyriprol entspricht derjenigen
des Fipronils und beruht auf einer nichtkompetitiven Blockade
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
von GABA-gesteuerten Chloridionenkanälen im Nervensystem
der Arthropoden, die eine Übererregung, unkontrollierte ZNSAktivitäten und Tod des Parasiten zur Folge hat (27). Bei Vertebraten weisen entsprechende Rezeptoren eine deutlich geringere
Affinität auf (27). Nach Kontakt mit Pyriprol tötet dieses Flöhe
innerhalb von 24 Stunden und Zecken innerhalb von 48 Stunden
ab (22). Nach Applikation des Arzneimittels wird innerhalb von
2 Tagen eine 99%ige Wirkung gegen Zecken und Flöhe auf-
gebaut, die bis zu einen Monat anhält, da sich der Wirkstoff in den
Talgdrüsen anreichert und kontinuierlich an Haare und obere
Hautschichten abgegeben wird (22). Pyriprol besitzt keine repellierende Wirkung.
Nach lokaler äußerlicher Anwendung bei Hunden wird Pyriprol langsam über die Haut resorbiert (22). Lokal verbliebenes Pyriprol verteilt sich innerhalb eines Tages im Haarkleid der Hunde
und ist dort im gesamten Behandlungszeitraum nachweisbar (22).
Tab. 1 Übersicht über die im Artikel besprochenen veterinärmedizinischen Arzneimittel. Die interessanten Neuerungen, die zur Aufnahme der Arzneimittel in den Artikel geführt haben, sind rot hervorgehoben.
Wirkstoffgruppe
Wirkstoff
Präparat
(geschützter
Warenname)
Wirkstoffkonzentration
Darreichungsform und
Art der Anwendung
Tierart
Vertreiber
Slentrol®
005 mg/ml
Lösung zum Eingeben
Hunde
Pfizer
®
Yarvitan
005 mg/ml
Lösung zum Eingeben
Hunde
Janssen-Cilag
Ypozane®
001,875 mg
003,750 mg
007,500 mg
015,000 mg
Tabletten zum Eingeben
Hunde
Virbac Tierarzneimittel
Rilexine®
200 mg/g
Paste zum Eingeben
Hunde
Virbac Tierarzneimittel
Cerenia®
016 mg
024 mg
060 mg
160 mg
Tabletten zum Eingeben
Hunde
Pfizer
Cerenia®
010 mg/ml
Injektionslösung zur
subkutanen Injektion
Hunde
Pfizer
Pyriprol
Prac-tic®
056,25 mg
137,50 mg
275,00 mg
625,00 mg
Lösung zum Auftropfen
Hunde
Novartis Tiergesundheit
Metaflumizon
ProMeris®
160 mg/ml
320 mg/ml
Lösung zum Auftropfen
Katzen
Fort Dodge Veterinär
Metaflumizon
mit Amitraz
ProMeris® duo
100,5 mg + 100,5 mg
199,5 mg + 199,5 mg
499,5 mg + 499,5 mg
799,5 mg + 799,5 mg
999,0 mg + 999,0 mg
Lösung zum Auftropfen
Hunde
Fort Dodge Veterinär
Prilactone®
40 mg
80 mg
Tabletten zum Eingeben
Hunde
CEVA Tiergesundheit
Rapinovet®
10 mg/ml
Emulsion zur Injektion
Hunde, Katzen Essex tierarznei
Abmagerungsmittel
Dirlotapid
Mitratapid
Antiandrogene
Osateron
Antibiotika
Cephalexin
Antiemetika
Maropitant
Antiparasitika
Aldosteronantagonist
Spironolacton
Hypnotika
Propofol
Nichtsteroidale Antiphlogistika
Hydrocortisonaceponat
Cortavance®
0,584 mg/ml
Spray (Lösung) zur
Anwendung auf der Haut
Hunde
Virbac Tierarzneimittel
Meloxicam
Metacam®
0,5 mg/ml
Suspension zum Eingeben
Katzen
Boehringer Ingelheim
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
313
ALLGEMEINES
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
ALLGEMEINES
314
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
Prac-tic® darf nicht bei Hunden, die jünger als 8 Wochen sind
oder weniger als 2 kg wiegen, bei Hunden mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Phenylpyrazolverbindungen und bei kranken oder rekonvaleszenten Tieren angewendet werden (22). Die
Anwendung bei Kaninchen ist kontraindiziert (22). Katzen dürfen
aufgrund der Gefahr einer Überdosierung nicht mit Prac-tic® behandelt werden (22). Hunde sollten 48 Stunden vor und 24 nach
der Behandlung nicht schamponiert oder gebadet werden (22). Da
keine Studien zur Embryo- und Reproduktionstoxizität an der
Zielspezies durchgeführt wurden, sollte die Anwendung von
Pyriprol bei trächtigen oder laktierenden Hündinnen nur nach
vorheriger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden
Tierarzt erfolgen (15). An der Behandlungsstelle können Fellverfärbungen, lokaler Haarausfall und Juckreiz auftreten (22).
Kosmetische Effekte wie fettiges oder verklebtes Aussehen der
Haare verschwinden innerhalb von 24 Stunden nach der Behandlung (22). Nach einmaliger zehnfacher Überdosierung kam es
zu Symptomen wie Erbrechen, Appetitlosigkeit, Muskelzittern,
Krämpfe, Unruhe und angestrengte Atmung, die bis auf den
Appetitverlust innerhalb von 48 Stunden verschwanden (22).
Nach Ablecken des Arzneimittels direkt nach der Behandlung
kann für kurze Zeit vermehrtes Speicheln auftreten (22). Das
Tierarzneimittel darf nicht in Gewässer gelangen, da es im Wasser
lebende Organismen schädigen kann (22).
Prac-tic® wird in der empfohlenen Mindestdosierung von
12,5 mg Pyriprol/kg KM auf die Haut der Hunde nach Scheiteln
des Fells auf dem Rücken im Bereich der Schulterblätter aufgetropft (22).
Prac-tic® ist in vier Konzentrationen zu 56,25 mg, 137,5 mg,
275 mg bzw. 625 mg Pyriprol pro Milliliter Lösung zum Auftropfen für sehr kleine, kleine, mittelgroße bzw. große Hunde in Faltschachteln mit ein bzw. zwei Blistern mit jeweils drei Pipetten bei
der Firma Novartis erhältlich.
Prilactone® Tabletten für Hunde
Der Aldosteronantagonist Spironolacton wurde erstmals als Tierarzneimittel zugelassen. Als humanmedizinisches Arzneimittel
ist er seit langem verfügbar und wurde in der Tiermedizin als
kaliumsparendes Diuretikum mit mäßiger Diuresesteigerung eingesetzt (26). Jetzt erhielt Spironolacton eine Zulassung für Hunde
zur Anwendung bei kongestiver Herzinsuffizienz durch valvuläre
Regurgitation in Kombination mit einer Standardtherapie (und
gegebenenfalls einer diuretischen Zusatzbehandlung) (23).
Das synthetische Aldosteronanalogon Spironolacton verdrängt über seine aktiven Metaboliten 7α-Thiomethyl-Spironolacton und Canrenon das Mineralkortikoid Aldosteron kompetitiv von seinen Rezeptoren in Niere, Herz und Blutgefäßen (23). In
der Niere wird im distalen Tubulus und den Sammelrohren die
aldosteronvermittelte Natriumrückresorption gehemmt, die im
Austausch gegen Kalium erfolgt (26). Dadurch kommt es zu einer
geringgradig gesteigerten Natrium- und Wasserexkretion sowie
einer Kaliumretention (26). Durch das so erniedrigte extrazelluläre Volumen nehmen die kardiale Vorlast und der linke atriale
Druck ab (23), wodurch sich die Herzleistung verbessert. Im kardiovaskulären System beugt der Aldosteronantagonist Spironolacton den schädigenden, noch nicht vollständig erklärbaren Wirkungen von Aldosteron (wie myokardiale Fibrose, myokardiales
und vaskuläres Remodelling und endotheliale Dysfunktion) vor
(23). So ergab eine klinische Studie an Hunden, die mit Spironolacton in Kombination mit ACE-Hemmern behandelt wurden, im
Vergleich zu Hunden, die nur ACE-Hemmer erhielten, eine Verringerung der Schäden durch kardiovaskuläre Erkrankungen (23).
Aufgrund des Rückkopplungsmechanismus kann bei mit Spironolacton behandelten Tieren der Aldosteronspiegel leicht ansteigen, was jedoch keine klinischen Konsequenzen hat (23). Des
Weiteren wurde bei hohen Dosen eine dosisabhängige Hypertrophie der adrenalen Zona glomerulosa beobachtet (23).
Spironolacton wird nach oraler Resorption schnell in der
Leber zu zwei wirksamen Hauptmetaboliten abgebaut. Gemessen
an seinen Metaboliten ist es beim nüchternen Hund zu 32–49%
bioverfügbar (23). Eine Fütterung erhöht die Bioverfügbarkeit auf
80–90% (23). Die durchschnittliche maximale Plasmakonzentration der Primärmetaboliten 7α-Thiomethyl-Spironolacton und
Canrenon betrug 382 µg/l bzw. 94 µg/l nach 2 bzw. 4 Stunden
(23). Spironolacton akkumulierte nach wiederholter oraler Gabe
von 2 mg/kg KM über 10 Tage nicht (23). Das mittlere Verteilungsvolumen von 7α-Thiomethyl-Spironolacton bzw. Canrenon
war mit ca. 153 l/kg bzw. 177 l/kg sehr hoch (23). Die Halbwertszeit der Metaboliten lag zwischen 9 und 14 Stunden, die Clearance betrug bei Canrenon ca. 1,5 l/h/kg und bei 7α-ThiomethylSpironolacton 0,9 l/h/kg. Oral verabreichtes Spironolacton wird
zu 70% mit den Fäzes und zu 20% renal ausgeschieden (23).
Spironolacton ist kontraindiziert bei Hypoadrenokortizismus,
Hyperkaliämie, Hyponatriämie und schwerer Niereninsuffizienz
(23, 26). Der Wirkstoff darf ebenfalls nicht während der Trächtigkeit oder Laktation angewendet werden, da bei Labortieren eine
Fetotoxizität beobachtet wurde. Bei der Therapie niereninsuffizienter Hunde sollten regelmäßig die Nierenfunktion und der
Serum-Kaliumspiegel überprüft werden, da ein erhöhtes Hyperkaliämierisiko besteht (23, 26). Ebenso kann die gleichzeitige
Verabreichung von ACE-Hemmern und anderen kaliumsparenden Arzneimitteln (z. B. Angiotensin-Rezeptorantagonisten,
β-Adrenolytika, Kalziumkanalblocker) eine Hyperkaliämie bewirken (23). Bei Kombination mit Digoxin ist aufgrund der sehr
geringen therapeutischen Breite von Herzglykosiden zu beachten,
dass Spironolacton die Digoxin-Plasmaspiegel erhöht (23, 26).
NichtsteroidaleAntiphlogistika verringern die natriuretische Wirkung von Spironolacton (23, 26). Spironolacton kann den Abbau
von Arzneimitteln beeinflussen, die über Cytochrom-P450-Enzyme verstoffwechselt werden (23). Bei Kombination von Spironolacton mit Furosemid und Pimobendan konnten keine Arzneimittelinteraktionen und damit zusammenhängende unerwünschte Wirkungen beobachtet werden (23). Aufgrund der antiandrogenen Wirkung von Spironolacton ist eine Anwendung bei heranwachsenden Hunden nicht empfehlenswert (23). Nach Einsatz
bei unkastrierten Rüden kommt es häufig zu einer reversiblen
Prostataatrophie (23). Bei bis zu 10-facher Überdosierung traten
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
bei gesunden Hunden dosisabhängige Nebenwirkungen auf (23).
Da es kein spezifisches Antidot gibt, erfolgt nach Dekontamination eine symptomatische Behandlung (23). Spironolacton ist
beim Menschen potenziell hautsensibilisierend (23).
Auch wenn Prilactone® keine Zulassung als Diuretikum erhielt, ist es arzneimittelrechtlich gesehen das einzige für Tiere zugelassene kaliumsparende diuretische Arzneimittel, da Amilorid
und Triamteren sowie der metabolisch wirksame Spironolactonmetabolit Canrenon nur als Humanarzneimittel erhältlich sind.
Mit der Zulassung von Prilactone® dürfen die in der Tiermedizin
bislang verwendeten humanmedizinischen spironolactonhaltigen
Diuretika (z. B. Aldactone®) nicht mehr bei Tieren als Diuretikum
angewendet werden, da vor der Umwidmung eines Humanarzneimittels zur Anwendung bei Tieren ein für Tiere zugelassenes geeignetes Arzneimittel angewendet werden muss, auch wenn es
nicht für das beanspruchte Anwendungsgebiet bzw. für die zu
behandelnde Tierart zugelassen wurde (§ 56a Abs. 2 Nr. 1 und 2
Arzneimittelgesetz [AMG]).
Prilactone® Tabletten sind in zwei Konzentrationen (40, 80 mg
Spironolacton) jeweils in Faltschachten mit drei Blistern zu
10 teilbaren Tabletten bei der Firma CEVA erhältlich.
ProMeris® Lösung zum Auftropfen
für Katzen
Das Ektoparasitikum Metaflumizon ist das erste Semicarbazon,
das mit ProMeris® allein in der Tiermedizin zur Verfügung steht.
Es wurde für Katzen zur Behandlung und Vorbeugung von Flohbefall (Ctenocephalides canis und C. felis) zugelassen und eignet
sich als Teil einer Behandlungsstrategie bei allergischer Flohdermatitis (FAD) (16).
Metaflumizon stört als Natriumkanal-Antagonist die Reizleitung und führt so bei Insekten zu Paralyse und Tod (16). Nach
einmaliger äußerlicher Anwendung verteilt es sich rasch auf der
Haut, sodass die maximale topische Metaflumizonkonzentration
nach 1–2 Tagen erreicht wird (16). Diese nimmt innerhalb von
56 Tagen nach der Behandlung allmählich ab (16). Metaflumizon
wird nach der Anwendung auf der Haut resorbiert, sodass niedrige Plasmaspiegel auftreten (16).
ProMeris® darf nicht bei Katzen unter 8 Wochen und bei
kranken oder geschwächten Tieren nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden (16). Nach Ablecken des Arzneimittels direkt nach der Behandlung kann es kurzzeitig zu einer
vermehrten Speichelsekretion kommen (16). Kosmetische Effekte wie öliges, verklebtes oder verkrustetes Aussehen der Haare
verschwinden innerhalb von 1–4 Tagen nach der Anwendung
(16). Da Studien zur Embryo- und Reproduktionstoxizität an der
Zielspezies fehlen, sollte die Anwendung von Metaflumizon bei
trächtigen oder laktierenden Katzen nur nach vorheriger NutzenRisiko-Abwägung erfolgen (16). Bei Überdosierung mit siebenmaliger Verabreichung des Fünffachen der empfohlenen Dosis in
zweiwöchigen Intervallen wurden bei Katzen (Alter ≥ 8 Wochen)
keine Nebenwirkungen beobachtet (16).
ProMeris® wird in einer Dosierung von 40 mg Metaflumizon/
kg KM ausschließlich durch Auftropfen auf die Haut von Katzen
in Intervallen von 4–6 Wochen während der Flohsaison verabreicht.
ProMeris® ist in zwei Metaflumizonkonzentrationen zu
160 mg/ml und 320 mg/ml Lösung zum Auftropfen für kleine und
große Katzen in Faltschachteln mit ein bzw. zwei Blistern mit jeweils drei Pipetten bei der Firma Fort Dodge erhältlich.
ProMeris® Duo Lösung zum Auftropfen
für Hunde
In ProMeris® duo wurde Metaflumizon mit dem bekannten insektizid, akarizid und repellierend wirkenden Formamidinderivat
Amitraz kombiniert, sodass das Produkt eine Zulassung zur Behandlung und Vorbeugung von Flohbefall mit Ctenocephalides
canis, C. felis und Zeckenbefall durch Ixodes ricinus, Ixodes
hexagonus, Rhipicephalus sanguineus, Dermacentor reticulatus
und Dermacentor variabilis bei Hunden erhielt. Des Weiteren
kann es als Teil einer Behandlungsstrategie bei allergischer Flohdermatitis angewendet werden (17).
Metaflumizon bewirkt wie oben beschrieben als Natriumkanal-Antagonist den Tod der Insekten durch Paralyse. Als antiparasitärer Wirkmechanismus wird bei Amitraz eine Wirkung auf
Oktopaminrezeptoren im ZNS der Parasiten angenommen, die
zur Übererregbarkeit, Paralyse und Tod der Insekten führt (28).
Nach einmaliger äußerlicher Anwendung auf der Haut der
Hunde werden Metaflumizon und Amitraz über die Hautoberfläche verteilt (17). Maximale Konzentration in den Haaren wurden
2–7 Tage nach der Behandlung erreicht, um dann allmählich abzunehmen (17). Beide Wirkstoffe waren bei Hunden auch 56 Tage post applicationem noch in den Haaren nachweisbar (17). Nach
topischer Anwendung ergeben sich für Metaflumizon und Amitraz durch Resorption geringe systemische Plasmasiegel (17).
ProMeris® duo darf nicht bei jungen Hunden (≤ 8 Wochen),
kranken, geschwächten oder unter Hitzestress leidenden Hunden
sowie bei Katzen anwendet werden (17). Bei häufiger Wasserexposition kann die Wirkungsdauer reduziert sein (17). 24 Stunden nach der Behandlung sollte Hunden der Zugang zu Fließgewässern verwehrt werden, da Amitraz eine hohe Fischtoxizität
besitzt (17). Aufgrund der Amitraz-Wirkkomponente kann das
Arzneimittel insbesondere bei Kindern neurologische Nebenwirkungen hervorrufen (17). Des Weiteren ist es für den Anwender potenziell hautsensibilisierend und allergen, weshalb bei der
Anwendung Schutzhandschuhe getragen und jeder Kontakt mit
Haut und Augen gemieden werden sollte (17). Durch das α2-agonistisch und schwach antiserotoninerg wirkende Amitraz kommt
es bei Hunden zu Nebenwirkungen wie Sedation, Lethargie,
Dämpfung des ZNS, Hyperglykämie, Bradykardie sowie verlangsamter, flacher Atmung (17, 28). Diese Nebenwirkungen sind in
der Regel vorübergehend und innerhalb von 24 Stunden spontan
reversibel (17). Bei schweren unerwünschten Wirkungen können
diese mit dem α2-Adrenorezeptor-Antagonisten Atipamezol in
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
315
ALLGEMEINES
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
ALLGEMEINES
316
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
einer Dosierung von 0,2 mg/kg KM i. m. aufgehoben werden (17).
Nach Ablecken des Arzneimittels direkt nach der Behandlung
kann bei Hunden kurz eine vermehrte Speichelsekretion auftreten
(17). Kosmetische Effekte wie öliges, verklebtes oder verkrustetes Aussehen der Haare verschwinden innerhalb von einigen Tagen nach der Anwendung (17). ProMeris® duo kann bei Hunden
während der Trächtigkeit und Laktation angewendet werden (17).
Bei siebenmaliger Überdosierung des Fünffachen der empfohlenen Dosis in zweiwöchigen Intervallen wurden bei Hunden (Alter
≥ 8 Wochen) keine Nebenwirkungen beobachtet (17).
ProMeris® duo wird in einer Dosierung von 20 mg Metaflumizon/kg KM und 20 mg Amitraz/kg KM monatlich während der
Floh- und Zeckensaison verabreicht (17). Die Anwendung erfolgt
ausschließlich durch Auftropfen auf die Haut der Hunde (17). Die
einmalige Anwendung beugt einem Flohbefall bis zu 6 Wochen
und einem Zeckenbefall für 4 Wochen vor (17).
ProMeris® duo wird in vier Konzentrationen (Metaflumizon +
Amitraz) mit 100,5 mg + 100,5 mg, 199,5 mg + 199,5 mg,
499,5 mg + 499,5 mg, 799,5 mg + 799,5 mg, 999 mg + 999 mg pro
Milliliter Lösung zum Auftropfen für kleine, mittelgroße, mittelgroße/große, große und sehr große Hunde in Faltschachteln mit
einem bzw. zwei Blistern mit jeweils drei Pipetten von der Firma
Fort Dodge vertrieben.
Slentrol® Lösung und Yarvitan® Lösung
zum Eingeben für Hunde
Die beiden peripher wirkenden Abmagerungsmittel Dirlotapid
und Mitratapid aus der Gruppe der mikrosomalen TriglyzeridTransport-Protein-(MTP-)Inhibitoren wurden zur Unterstützung
der Behandlung von Übergewicht und Fettleibigkeit bei erwachsenen Hunden zugelassen. Die MTP-Inhibitoren sind als Teil eines umfassenden Maßnahmenkatalogs zur Gewichtsreduzierung
anzuwenden, der auch eine geeignete Ernährungsumstellung und
ein Bewegungsprogramm beinhaltet (2, 18).
Dirlotapid und Mitrataptid wirken primär lokal in den Enterozyten des Dünndarms, indem sie das mikrosomale MTP in der
Darmwand hemmen und so den Aufschluss und die Resorption
von Fettsäuren, Monoglyzeriden und Cholesterin aus den Nahrungsfettmizellen blockieren. Dadurch kommt es zu einer Lipidakkumulation in den Enterozyten, wodurch die Bildung und Freisetzung von Lipoproteinen (Chylomikronen) in die Blutzirkulation blockiert ist. Durch diese Blockade werden im Darm das
Pepitid YY und das Glukagon-like-Peptid-1 freigesetzt, die im
Hypothalamus binden und so sekundär zentral ein Sättigungsgefühl und eine Appetithemmung verursachen (2, 9, 30). Aus
Letzterer und der damit verbundenen Verringerung der spontan
aufgenommenen Futtermenge (2, 30) resultieren ca. 90% der Gewichtsabnahme. Lediglich 10% werden durch die partielle Hemmung der enteralen Fettresorption verursacht (9, 29). Aufgrund
der Wirkungsweise der MTP-Inhibitoren kann der appetithemmende Effekt, der aus der Fettakkumulation in den Enterozyten
resultiert, nur nach Aufnahme von fetthaltigem Futter erreicht
werden. Dabei hat der prozentuale Fettgehalt einen signifikanten
Einfluss auf die Effektivität von Dirlotapid (7) und Mitratapid (2).
Dirlotapid wird nach oraler Applikation schnell resorbiert, sodass nach 0,5–4 Stunden maximale Plasmakonzentrationen von
8,5–115 ng/ml erreicht werden (2). Die Plasmaproteinbindung
von Dirlotapid betrug > 99%, die orale Bioverfügbarkeit bei gefütterten Hunden 24–41%, bei nüchternen 22% (2). Bei längerfristiger Verabreichung wurde eine vorübergehende Kumulation
Tab. 2 Übersicht über für die Tiermedizin interessante, neu zugelassene humanmedizinische Arzneimittel
Wirkstoffgruppe
Wirkstoff
Präparat
Darreichungsform und
Art der Anwendung
Vertreiber
Altargo®
Salbe zum Auftragen auf die Haut
Novartis Pharma
Exenatide
Byetta TM
Injektionslösung (Fertigpen) zur subkutanen Injektion
Lilly Deutschland
Sitagliptin
®
Januvia
Filmtablette zum Einnehmen
MSD
Ecalta®
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung eines
Konzentrats zur Herstellung einer Infusionslösung
Pfizer Pharma
Optison®
Injektionssuspension
GE Healthcare Buchler
Antibiotika
Retapamulin
Antidiabetika
Antimykotika
Anidulafungin
Diagnostika
Perflutren
Hemmstoffe des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems
Rasilez®
Filmtablette zum Einnehmen
Novartis
Nelarabin
Atriance®
Infusionslösung zur intravenösen Infusion
GlaxoSmithKline
Trabectedin
Yondelis®
Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats
Pharma Mar
Aliskiren
Zytostatika
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
von Dirlotapid bei Hunden beobachtet (2). Dirlotapid wird hauptsächlich über die Fäzes und nur zu < 1% renal ausgeschieden (2).
Mitratapid wurde nach oraler Verabreichung rasch resorbiert
und durch Sulfoxidation in drei aktive Metaboliten verstoffwechselt. Nach Verabreichung von 0,63 mg Mitratapid/kg KM ergab
sich eine maximale Plasmakonzentration der Muttersubstanz von
0,012 µg/ml nach 3,5 Stunden (18). Die orale Bioverfügbarkeit
von Mitratapid betrug 55–69%, das Verteilungsvolumen ca. 5 l/kg
und die Plasmaproteinbindung war mit > 99% sehr hoch (18). Die
terminale Plasmahalbwertszeit von Mitratapid lag bei 6,3 Stunden. Mitratapid wurde rasch und vorwiegend über die Fäzes ausgeschieden (18).
Dirlotapid und Mitratapid dürfen nicht bei Hunden mit Leberfunktionsstörungen angewendet werden (2, 18). Treten während
der Behandlung klinische Anzeichen einer Lebererkrankung oder
-funktionsstörung auf, sollten die Leberfunktionswerte untersucht und bei fortschreitender Leberschädigung das Medikament
abgesetzt werden (2). Beide Abmagerungsmittel dürfen nicht
Hunden verabreicht werden, die sich noch in der Wachstumsphase befinden, die überempfindlich gegen die Wirkstoffe sind
bzw. deren Übergewicht oder Fettleibigkeit durch das gleichzeitige Vorliegen eines Hypothyreoidismus oder eines Hyperkortizismus (Cushing-Syndrom) verursacht wird (2, 18). Eine Anwendung bei Katzen ist aufgrund des Risikos einer hepatischen Lipidose kontraindiziert (2). MTP-Hemmer dürfen nicht während der
Trächtigkeit oder Laktation angewendet werden, da diese Wirkstoffklasse bei Ratten und Kaninchen Hinweise auf embryoletale
und teratogene Wirkungen zeigte (2, 18). Während der Behandlung mit Dirlotapid bzw. Mitratapid können Lethargie, Erbrechen,
Diarrhö bzw. weicher Stuhl oder stark verminderter Appetit auftreten. Ferner können sich während der Behandlung die Konzentration von Albumin, Globulin, Gesamtprotein und Kalzium
sowie Aktivität der alkalischen Phosphatase verringern und die
Aktivitäten von ALT und AST erhöhen (2, 18). Gelegentlich kam
es zu einer Hyperkaliämie (2, 18). Diese Nebenwirkungen wurden typischerweise im ersten Behandlungsmonat beobachtet und
bildeten sich während der weiteren Therapie bzw. bis 2 Wochen
nach Behandlungsende zurück (2, 18). Fettlösliche Arzneimittel
(z. B. Vitamin A, E) könnten aufgrund der Wirkungsweise der
MTP-Inhibitoren in geringerem Umfang resorbiert werden. Eine
Überdosierung von Dirlotapid mit dem 10-Fachen der zugelassenen Höchstdosis (1 mg/kg KM/d) führten zu Erbrechen, Durchfall und erhöhten ALT/AST-Werten (2). Nach drei- bzw. fünffacher Überdosierung von Mitratapid wurden bei Hunden weicher oder flüssiger Kot, Erbrechen, Speichelfluss, Anorexie,
schwere Gewichtsabnahme, abgemagertes Aussehen, Dehydratation und blasse Schleimhäute beobachtet (18). Da kein spezifisches Antidot für MTP-Inhibitoren existiert, erfolgt nach Überdosierung eine symptomatische Therapie.
Die Initialdosis von Dirlotapid beträgt 0,05 mg/kg KM/d.
Nach 2 Wochen wird die Anfangsdosis verdoppelt (2). Anschließend wird monatlich der prozentuale Gewichtsverlust für die
Dosisanpassung ermittelt. Liegt die Gewichtsreduktion unter 3%
im Vergleich zum Vormonat, sollte die Dosis um 50% ohne An-
passung auf die aktuelle Körpermasse erhöht werden. Sobald eine
mindestens 3%ige Verringerung der Körpermasse im Monat erreicht wurde, sollte die Dosis bis zum Therapieende beibehalten
werden. Dirlotapid wird einmal täglich entweder direkt oder mit
etwas Futter eingegeben. Die Arzneimittelgabe kann unabhängig
von der Fütterung erfolgen. Die maximale Therapiedauer beträgt
12 Wochen, die Höchstdosis 1 mg/kg KM/d. In klinischen Studien kam es nach sechsmonatiger Verabreichung zu einem durchschnittlichen Gewichtsverlust von 18–20% (2).
Die Dosierung von Mitratapid beträgt 0,63 mg/kg KM/d.
Anders als bei Dirlotapid erfolgt die Behandlung in zwei 21-tägigen Intervallen mit einer 14-tägigen Therapiepause (18). Zu Beginn des zweiten Behandlungszeitraums wird die Mitratapiddosierung anhand der aktuellen Körpermasse neu bestimmt (18).
Mitratapid sollte zusammen mit dem Futter verabreicht werden.
Um eine langfristige Reduktion der Körpermasse zu gewährleisten, muss nach Abschluss der Behandlung mit den MTP-Inhibitoren die Futtermenge unbedingt auf den Erhaltungsbedarf
reduziert und spätestens zu diesem Zeitpunkt ein geeignetes Ernährungs- und Bewegungsprogramm begonnen werden (2, 18).
Slentrol® (5 mg Dirlotapid/ml) wird als Lösung zum Eingeben für Hunde in drei Packungsgrößen zu 20, 50 und 150 ml von
der Firma Pfizer vertrieben. Yarvitan® Lösung (5 mg Mitratapid/
ml) zum Eingeben für Hunde ist in drei Packungsgrößen zu 55,
120 und 210 ml bei der Firma Janssen erhältlich.
Grundsätzlich ist vor der Anwendung von MTP-Inhibitoren
abzuwägen, ob die erwünschte Gewichtsreduktion nicht durch
diätetische Maßnahmen allein erreicht werden kann.
Ypozane® Tabletten für Hunde
Das Steroid Osateronacetat ist ein Antiandrogen, das für Rüden
zur Behandlung der benignen Prostatahypertrophie zugelassen
wurde. Damit steht neben Tardastrex® ad us. vet., einer Delmadinonacetat-haltigen Injektionslösung, nun ein weiteres, oral zu verabreichendes Tierarzneimittel zur Behandlung der Prostatahypertrophie bei Rüden zur Verfügung.
Osateronacetat ist chemisch eng mit Progesteron verwandt
und stellt ein Analogon des Chlormadinonacetats dar. Osateronacetat hemmt die Testosteronaufnahme in die Prostatazellen.
Durch einen konzentrationsabhängigen, kompetitiven Androgenrezeptorantagonismus verringert sich durch die verminderte Androgenwirkung die Aktivität der 5α-Reduktase in der Prostata, einem Enzym, dasTestosteron in die potentere Form Dihydrotestosteron umwandelt (20). Die antigonadotrope Wirkung von Osateronacetat ist im Gegensatz zu Delmadinonacetat nur marginal, da
die Testosteronplasmakonzentration zeitlich begrenzt nur leicht
abfällt. Somit hat die Anwendung von Osateronacetat keine Auswirkungen auf die männlichen Sexualfunktionen der Rüden (20).
Osateronacetat wird nach oraler Verabreichung von 0,25 mg/
kg KM an Hunde zusammen mit Futter schnell resorbiert, sodass
maximale Plasmakonzentrationen von 60 µg/l nach 2 Stunden
erreicht werden (20). Der Wirkstoff unterliegt einem starken FirstPass-Effekt und wird wie alle Steroidhormone in der Leber meta-
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
317
ALLGEMEINES
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
ALLGEMEINES
318
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
bolisiert. Einer der Hauptmetaboliten, das 15β-OH-Osateronacetat, ist pharmkologisch aktiv (20). Sowohl die Muttersubstanz
als auch der Metabolit unterliegen einer starken Plasmaproteinbindung, die nicht durch andere poteinbindende Pharmaka beeinträchtigt wird (20). Osateronacetat wird beim Hund sehr langsam
mit einer Eliminationshalbwertszeit von ca. 80 Stunden ausgeschieden und ist nach einer Einzeldosis von 0,25 mg/kg KM
14 Tage in Fäzes und Urin nachweisbar. Es wird zu 60% biliär
über die Fäzes und zu 25% über den Urin ausgeschieden (20).
Osateron akkumuliert nach wiederholter Verabreichung von
0,25 mg/kg KM über 7 Tage mit dem Faktor 3–4 (20).
Da Osateronacetat bei weiblichen Labortieren schwerwiegende Nebenwirkungen auf die Fortpflanzungsfunktionen verursachte, sollten Frauen im gebärfähigen Alter den direkten Kontakt mit
dem Arzneimittel meiden (20). Während der Behandlung mit
Osateronacetat trat sehr häufig eine vorübergehende Appetitsteigerung auf (20). Häufig änderte sich das Verhalten der Tiere in
Form einer erhöhten oder verminderten Aktivität und eines sozialeren Verhaltens (20). Andere Nebenwirkungen wie vorübergehendes Erbrechen und/oder Durchfall, Polyurie/Polydipsie,
Lethargie oder Feminisierung einschließlich einer Hyperplasie
der Milchleiste traten selten auf (20). Eine vorübergehende Abnahme des Plasma-Kortisolspiegels wurde bei den meisten Tieren
beobachtet (20). In klinischen Studien führte Osateronacetat bei
Hunden mit Lebererkrankungen zu einem reversiblen Anstieg der
Aktivität der ALT und AP (20). Nach fünffacher Überdosierung
über 10 Tage, die nach einem Monat wiederholt wurde, zeigten
sich mit Ausnahme einer Abnahme der Plasma-Kortisolkonzentration keine unerwünschten Wirkungen (20).
Die Dosierung von Osateronacetat beträgt bei Hunden
0,25–0,5 mg/kg KM einmal täglich oral über 7 Tage. Die durchschnittliche Reduktion der Prostatagröße beträgt bei dieser Dosierung durchschnittlich 62,6%, wobei die maximale Reduktion bereits 2 Wochen nach Therapiebeginn erreicht ist (24). Anschließend
nimmt das Prostatavolumen langsam zu, um nach einem halben
Jahr wieder Ausgangsgröße zu erreichen (24). Daher sollte 5 Monate nach der Behandlung bzw. früher, wenn klinische Symptome
auftreten, eine erneute Beurteilung durch den Tierarzt erfolgen
(20). Eine Entscheidung, den Hund nochmals zu behandeln, sollte
nur nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen werden (20).
Ypozane® Tabletten zum Eingeben für Hunde werden in vier
Konzentrationen zu 1,875 mg, 3,75 mg, 7,5 mg, 15 mg Osateronacetat in Faltschachteln mit einem Blister, der sieben Tabletten
enthält, von der Firma Virbac Tierarzneimittel vertrieben.
Wirkstoffe, die für eine weitere Tierart
zugelassen wurden
Rapinovet® Emulsion zur Injektion für Katzen
Mit Rapinovet® wurde das erste propofolhaltige Tierarzneimittel
für Katzen zugelassen. Arzneimittelrechtlich bedeutet das, dass
dieAnwendung von Propofol bei Katzen nur noch mit Rapinovet®
erfolgen darf. Rapinovet® ist wie bei Hunden für Katzen zugelassen zur Einleitung einer Narkose, die durch Inhalationsanästhetika aufrechterhalten wird, als einmalige Injektion für kleinere,
wenig schmerzhafte Eingriffe von kurzer Dauer (bis zu 5 Minuten) und zur Einleitung und Aufrechterhaltung einer Narkose für
wenig schmerzhafte Eingriffe durch Verabreichung aufeinanderfolgender Injektionen (21).
Propofol bewirkt nach intravenöser Gabe einen innerhalb von
30 Sekunden schnell und sanft einsetzenden Bewustseinsverlust,
der abhängig von der Prämedikation 4–8 Minuten anhält. Bei
Nachinjektionen kumuliert es im Gegensatz zu den Thiobarbituraten, die dem Propofol in der kurzzeitigen, schnell einsetzenden
Wirkung ähneln, nicht und kann daher problemlos zur Wirkungsverlängerung nachinjiziert bzw. in Form einer Infusion auch für
länger anhaltende Maßnahmen verwendet werden (13, 21). Propofol hat als reines Hypnotikum keine klinisch relevanten analgetischen Eigenschaften (13).
Die Halbwertszeit von Propofol (2,6-Diisopropylphenol) ist
bei Katzen mit 16–55 Minuten etwas länger als bei Hunden (21).
Propofol wird schnell über Glukuronidierung metabolisch inaktiviert, sodass keine Anreicherung in Muskulatur- und Fettgewebe
erfolgt (13, 21). Dies erklärt die fehlende Kumulation nach wiederholter Gabe und die kurze Erholungszeit (13).
Die Dosierung von Propofol für Katzen beträgt 5–8 mg/kg
KM zur Narkoseeinleitung ohne Prämedikation mit Sedativa,
2–6 mg/kg KM zur Narkoseeinleitung mit Prämedikation und
Sedation, 0,1–0,2 mg/kg KM/min zur Aufrechterhaltung der
Narkose ohne Prämedikation und 0,1 mg/kg KM mit Prämedikation (21). Propofol darf nur intravenös verabreicht werden
(21).
Rapinovet® 10 mg/ml Propofol wird als Emulsion zur Injektion für Hunde und Katzen in Faltschachteln mit 10 Durchstechflaschen zu 20 ml von der Firma Essex Tierarznei vertrieben.
Weitere interessante Neuzulassungen
Neue Darreichungsform
Das Glukokortikoid Hydrocortison stand als Acetat (Ester) bislang für Hunde nur kombiniert mit Neomycin, Lidocain und Retinol als Augen- und Hautcreme (Dermamycin®-Augencreme,
-Hautcreme) zur Verfügung. Jetzt ist der Wirkstoff, formuliert als
aceponathaltiges Spray, unter der Bezeichnung Cortavance®
0,584 mg/ml Spray (Lösung) zur Anwendung auf der Haut
von Hunden bei der Firma Virbac in Monopräparation erhältlich.
Das Arzneimittel wurde zur symptomatischen Behandlung von
entzündlichen und juckenden Dermatosen bei Hunden zugelassen. Hydrocortisonaceponat ist ein Diester und besitzt bei dermaler Anwendung eine stärkere entzündungshemmende Wirkung als
Hydrocortisonacetat (1). Hydrocortisonaceponat verfügt bei äußerlicher Anwendung über einen hohen therapeutischen Index,
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
ALLGEMEINES
320
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
d. h. hohe lokale Wirksamkeit bei verringerten systemischen
Nebenwirkungen (8).
Das nichtsteroidale Antiphlogistikum Metamizol war bislang
nur als Injektionslösung für Katzen verfügbar. Jetzt erhielt der
Wirkstoff auch eine Zulassung als Suspension zur oralen Eingabe
für Katzen. Er ist unter der Bezeichnung Metacam® 0,5 mg/ml
Suspension zum Eingeben für Katzen bei der Firma Boehringer
Ingelheim erhältlich und wurde zur Linderung von Entzündung
und Schmerzen bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparates zugelassen.
Für das Cephalosporin-Antibiotikum Cephalexin, das bereits
als Tablette für Hunde von vielen Anbietern erhältlich ist, hat die
Firma Virbac Tierarzneimittel die Zulassung für eine Paste zur
oralen Eingabe erhalten. Rilexine® 200 mg/g orale Paste ist zur
Behandlung von Hautinfektionen, einschließlich oberflächlicher
Pyodermie, die durch cephalexinempfindliche Bakterien hervorgerufen werden, zugelassen.
Humanmedizinische Präparate
Antibiotika
Das überwiegend bakteriostatisch gegen grampositive Bakterien
wirkende Antibiotikum Retapamulin (Altargo® 1% Salbe) gehört zur Klasse der Pleuromutiline. Pleuromutiline hemmen auf
mehreren Wegen selektiv die bakterielle Proteinsynthese durch
Bindung an die ribosomale 50S-Untereinheit (19).
Für die Tiermedizin stehen bereits die halbsynthetischen Derivate Tiamulin und Valnemulin als oral zu verabreichende Arzneimittel bei Geflügel, Schweinen und Rindern zur Verfügung.
Retapamulin ist das erste humanmedizinisch zugelassene Pleuromutilin. Es wurde als 1%ige Salbe zur Kurzzeittherapie bei Kindern ab 9 Monaten mit oberflächlichen Hautinfektionen wie Impetigo, infizierte kleine Hautverletzungen, Schürfwunden oder
genähte Wunden zugelassen, wobei die Salbe zweimal täglich
über 5 Tage aufgetragen wird. In fünf Studien an mehr als
3000 Patienten war Retapamulin bei Impetigo deutlich wirksamer
als ein Plazebo und half mindestens so gut wie topisch verabreichte Fusidinsäure, die für Tiere (Hunde) als Fuciderm® zur topischen Verabreichung zugelassen ist. Bei infizierten Hautwunden
war die topische Therapie mit Retapamulin genauso effektiv wie
die orale Gabe von Cefalexin, wobei 90% der Patienten auf die
Behandlung ansprachen. Häufigste Nebenwirkung waren beim
Menschen Irritationen am Applikationsort (19).
Antidiabetika
Das erste zugelassene Inkretinmimetikum Exenatide (ByettaTM
5/-10 Mikrogramm Injektionslösung) ist die synthetische Form
des Peptidhormons Exendin-4, das im Speichel der nordamerikanischen Krustenechse Heloderma suspectum vorkommt.
Diese Echse, die nur viermal im Jahr Nahrung aufnimmt und de-
ren Pankreas den Rest der Zeit nicht sezerniert, schaltet das Organ
mithilfe von Exendin-4 wieder an. Dieses Hormon stimuliert bei
der Echse ähnlich wie das humane Glucagon-like-Peptide-1
(GLP-1) beim Menschen glukoseabhängig unter anderem die
Insulinsekretion des Pankreas. Exenatide, dessen Aminosäuresequenz teilweise mit der von humanem GLP-1 übereinstimmt,
wirkt in gleicher Weise wie Exendin-4 (19).
Exenatide wird in Kombination mit Metformin und/oder Sulfonylharnstoff-Präparaten bei Typ-2-Diabetikern eingesetzt, deren Blutzucker mit der maximal verträglichen Dosis dieser oralen
Therapeutika nur unzureichend eingestellt werden konnte. Exenatide wird nach subkutaner Applikation schnell resorbiert, sodass
maximale Blutspiegel beim Menschen nach 2 Stunden erreicht
werden. Die relative Bioverfügbarkeit beträgt zwischen 93 und
97%, die Halbwertszeit 2,4 Stunden. Exenatide wird beim Menschen vorwiegend renal metabolisiert. Da Exenatide beim Menschen die Magenentleerung verlangsamt, können gleichzeitig oral
eingenommene Arzneimittel in geringerem Umfang resorbiert
werden. Die humane Anfangsdosis beträgt 5 µg Exenatide zweimal täglich über mindestens einen Monat. Anschließend kann die
Dosis auf zweimal täglich 10 µg gesteigert werden. Sie wird vor
zwei Hauptmahlzeiten subkutan injiziert. Als häufigste Nebenwirkungen unter der zusätzlichen Exenatide-Therapie traten
beim Menschen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf. Zu
Hypoglykämie kam es vor allem bei der Kombination mit einem
Sulfonylharnstoff (19).
Mit dem Antidiabetikum Sitagliptin (Januvia® 100 mg Filmtablette) wurde der erste Dipeptidylpeptidase-4-(DPP-4-)Inhibitor zugelassen. DPP-4-Inhibitoren verhindern bzw. verzögern
den Abbau von GLP-1 und verstärken so den Inkretineffekt, der
glukoseabhängig zur Stimulation der Insulinsekretion aus den
Betazellen führt. Sitagliptin wurde beim Menschen im Kombination mit Metformin oder einem Thiazolidindion zur Therapie des
Typ-II-Diabetes zugelassen, wenn der Blutzuckerspiegel durch
Diät und Bewegung plus einer Monotherapie nicht ausreichend
kontrolliert werden kann (19).
Nach oraler Applikation wird Sitagliptin beim Menschen
rasch resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen wurden nach
1–4 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit betrug 87%.
Sitagliptin wird vorwiegend unverändert renal eliminiert. Die Dosierung beträgt beim Menschen 100 mg Wirkstoff einmal täglich
unabhängig von der Mahlzeit. Bei der Kombinationstherapie waren Übelkeit, Flatulenz, Obstipation, periphere Ödeme und Hypoglykämie die häufigsten Nebenwirkungen (19).
Antimykotika
Das Lipopeptid Anidulafungin (Ecalta® 100 mg Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung eines Konzentrats zur Herstellung einer Infusionslösung) ist ein neues halbsynthetisches Echinocandin, das zur Behandlung einer invasiven Candidiasis bei erwachsenen, nicht neutropenischen Menschen zugelassen wurde (19).
Anidulafungin wird aus einem Fermentationsprodukt von
Aspergillus nidulans hergestellt und hemmt selektiv das in der
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
Pilzzelle, nicht aber in der Säugetierzelle vorkommende Enzym
1,3-β-D-Glucansynthase. Dadurch kommt es zur Synthesehemmung eines essenziellen Bestandteils der Pilzzellwand, dem
1,3-β-D-Glucan, was zum Absterben von Pilzzellen führt (19).
Beim Menschen werden am ersten Tag 200 mg Anidulafungin
und ab dem zweiten Tag 100 mg infundiert. Die Therapie sollte
mindestens 2 Wochen nach dem letzten positiven Kulturergebnis
des Pilzes im Blut des Patienten fortgesetzt werden. In einer Phase-III-Studie sprachen 76% der mit Anidulafungin behandelten
Pobanden im Gegensatz zu 60% der Patienten der Vergleichsgruppe an, die mit Fluconazol therapiert wurden. Häufigste Nebenwirkungen waren Blutgerinnungsstörungen, Kopfschmerzen,
gastrointestinale Störungen, Hautausschlag, Juckreiz, Hypokaliämie, Hitzewallungen sowie erhöhte Werte verschiedener Leberenzyme. Des Weiteren wurde bei Ratten bei gleichzeitiger Applikation von Anidulafungin mit Anästhetika eine Zunahme infusionsbedingter Reaktionen beobachtet (19).
Diagnostika
Die Anwendung des neuen Kontrastmittels Perflutren (OptisonTM Injektionssuspension) zur Echokardiographie ist bei Patienten mit vermuteter oder gesicherter koronarer Herzkrankheit
indiziert, wenn das ohne Kontrastmittel erhaltene Ultraschallbild
nicht genügend aussagekräftig ist (19).
Die Injektionssuspension enthält neben einer Lösung aus fetthaltigen Substanzen (z. B. Phospholipiden) das Gas Perflutren.
Sie wird unmittelbar vor der Anwendung mithilfe eines mechanischen Schüttlers aktiviert, wodurch eine milchig-weiße Dispersion aus lipidumhüllten Mikrophären entsteht, die das Gas enthalten. Die Bläschen sind klein und stabil genug, um nach intravenöser Applikation mit dem venösen Blut zum Herzen zu gelangen. Dort erzeugen sie aufgrund ihrer stark vom Weichteilgewebe
abweichenden Ultraschalleigenschaften ein starkes Echosignal
und erhöhen so den Kontrast zwischen den Bereichen, in denen
sie sich befinden (19).
Perflutren wird beim Menschen schnell über die Lunge eliminiert, sodass es bereits nach wenigen Minuten nicht mehr in Blut
und Atem nachweisbar war. Die Phospholipide verteilen sich im
endogenen Fett des Körpers. In Studien konnte die Darstellung
des linken Herzventrikels durch Perflutren im Vergleich zur Aufnahme ohne Kontrastmittel oder nach Plazebogabe deutlich verbessert werden. Häufigste Nebenwirkungen beim Menschen waren Kopfschmerzen, Gesichtsrötung und Rückenschmerzen (19).
Hemmstoffe des Renin-AngiotensinAldosteron-Systems
Aliskiren (Rasilez® 150 mg/-300 mg Filmtablette) ist der erste
oral bioverfügbare Renin-Inhibitor und wurde beim Menschen
zur Behandlung der essenziellen Hypertonie zugelassen. Aliskiren repräsentiert ein neues Wirkprinzip, indem es am Startpunkt der RAAS-(Renin-Angiotensin-Aldosteron-System-)Kas-
kade eingreift, die eine Schlüsselrolle bei der Regulation des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens, des Natriumgleichgewichts
und der Herz-Kreislauf-Funktion spielt. Der Wirkstoff besetzt das
aktive Zentrum des Enyms Renin und verhindert so dasAndocken
vonAngiotensinogen und damit dessen Spaltung inAngiotensin I.
Im Gegensatz dazu unterbrechen die ACE-Hemmer die Überführung von Angiotensin I in das aktive Oktopepid Angiotensin II,
einen der stärksten vasokonstriktorischen Mediatoren bei gleichzeitiger Inaktivierung von Bradykinin, eines stark wirksamen
endogenen Vasodilatators (14).
Aliskiren wird beim Menschen einmal täglich in einer Dosierung von 150 mg, die bei Bedarf auf 300 mg erhöht werden kann,
verabreicht. Obwohl die absolute Bioverfügbarkeit mit 2–3% gering ist, reicht sie beim Menschen für einen klinischen Effekt aus.
Nicht resorbiertesAliskiren wird beim Menschen unverändert mit
den Fäzes ausgeschieden. Die mittlere Halbwertszeit beträgt beim
Menschen 40 Stunden. Da in Tierversuchen beobachtet wurde,
dass der Transporter P-Glykoprotein (P-gp) die Bioverfügbarkeit
von Aliskiren wesentlich beeinflusst, könnten Substanzen, die das
P-gp induzieren, wie z. B. Johanniskraut und Rifampicin, die Bioverfügbarkeit weiter verringern (19).
In Studien war die Blutdrucksenkung von Aliskiren beim
Menschen vergleichbar gut wie etablierter Antihypertensiva einschließlich ACE-Hemmern und Sartanen und stärker als bei Gabe
von Hydrochlorothiazid (HCT). In Kombination mit HCT oder
Ramipril wirkt Aliskiren additiv. Ferner wurde es beim Menschen
erfolgreich mit Amlodipin, Valsartan und Atenolol kombiniert.
Aliskiren ist sehr gut verträglich, da die Gesamtinzidenz an Nebenwirkungen bis zu einer Dosierung von 300 mg auf Plazeboniveau lag. Am häufigsten kam es zur Diarrhö, Husten oder peripheren Ödemen. Außerdem kann das Risiko für eine Hyperkaliämie erhöht sein. Bei Menschen mit Herzinsuffizienz soll Aliskiren vorerst nur mit Vorsicht eingesetzt werden (19).
Zytostatika
Das Purinanalogon Nelarabin (Atriance® 5 mg/ml Infusionslösung) ist ein neuer Antimetabolit zur Behandlung der akuten lymphoblastischen T-Zell-Leukämie (T-ALL) und des lymphoblastischen T-Zell-Lymphoms (T-LBL) bei Menschen, deren Erkrankung auf mindestens zwei Chemotherapieregime nicht oder
nur vorübergehend angesprochen hat. Nelarabin ist eine Vorstufe
des Desoxyguanosin-Analogons ara-G (Guanosin-Arabinosid). Es
wird nach der Resorption rasch zu ara-G demethyliert und anschließend zu ara-GTP umgewandelt, das nach Kumulation in leukämischen Blasten in die DNA eingebaut wird und so über die Hemmung der DNA-Synthese zum programmierten Zelltod führt (19).
Zwei offene Studien zeigten, dass ein Jahr nach der Behandlung mit Nelarabin noch 29% der Erwachsenen (n = 39) sowie
14% der Kinder und Jugendlichen (n = 151) lebten, was einem
medianen Gesamtüberleben von ca. 20 bzw. 13 Wochen entspricht (19).
Nelarabin wird alle 21 Tage in einer Dosierung von
1500 mg/m2 Körperoberfläche dreimal jeden zweiten Tag an Er-
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
321
ALLGEMEINES
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
ALLGEMEINES
322
Neue Arzneimittel für Kleintiere 2007
I. U. Emmerich, F. R. Ungemach
wachsene und von 650 mg/m2 Körperoberfläche täglich über
5 Tage alle 21 Tage an Kinder und Jugendliche verabreicht. Nach
der Anwendung kommt es am häufigsten zu Müdigkeit, MagenDarm-Störungen, hämatologischen und zentralnervösen Störungen, Atemwegserkrankungen und Fieber. Die dosislimitierende
Nebenwirkung ist die Neurotoxizität (19).
Das neue Zytostatikum Trabectedin (Yondelis® 0,25 mg/
-1 mg Pulver zur Herstellung eines Infusionslösungskonzentrats)
wurde als “orphan drug” eingestuft und zur Therapie von Weichteilsarkomen bei Menschen zugelassen, bei denen es unter der
Standardtherapie mit Anthrazyklinen und Ifosfamid zur Progression oder Rezidiven kam. Der Wirkstoff leitet sich aus einem
Inhaltsstoff der Seescheide Ecteinascidia turbinata ab, einem zu
den Manteltieren zählenden Meerestier. Trabectedin bindet an die
DNA und triggert mit dieser Bindung eine Kaskade von Ereignissen, die zur Störung des Zellzyklus und letztendlich zum Absterben der Zelle führen. Trabectedin wirkt antiproliferativ gegen verschiedene humane Tumorzelllinien und experimentelle Tumoren
einschließlich Malignome wie Sarkome (19).
Als Dosierung werden beim Menschen 1,5 mg/m2 Körperoberfläche als 24-stündige Infusion alle 3 Wochen empfohlen. In
einer randomisierten Studie mit 266 Patienten mit Liposarkom
oder Leiomyosarkom überlebten die Behandelten durchschnittlich knapp 14 Monate. Bei mehr als 90% der mit Trabectedin
behandelten Patienten kam es zu Nebenwirkungen wie Übelkeit,
Erbrechen, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Neutropenie und
erhöhter Leberenzymaktivität (19).
Literatur
1. Daniels R. Topika bei Neurodermitis – Richtige Basispflege ist wichtig.
Pharm Ztg 2003; 46: 26–31.
2. Dirlotapid. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale
des Tierarzneimittels Slentrol® 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für Hunde.
2007.
3. Emmerich IU, Kluge K, Ungemach FR. Neue Arzneimittel für Kleintiere
2000/2001. Tierärztl Prax 2002; 30 (K): 81–87.
4. Emmerich IU, Ungemach FR. Neue Arzneimittel für Kleintiere 2002/2003.
Tierärztl Prax 2004; 32 (K): 266–275.
5. Emmerich IU, Ungemach FR. Neue Arzneimittel für Kleintiere 2004/2005.
Tierärztl Prax 2006; 34 (K): 231–244.
6. Emmerich IU, Ungemach FR. Neue Arzneimittel für Kleintiere 2006. Tierärztl Prax 2007; 35 (K): 403–411.
7. Gossellin J, et al. Evaluation of dirlotapide for sustained weight loss in overweight Labrador retrievers. JVet PharmacolTher 2007; 30 (Suppl. 1): 55–65.
8. Hydrocortisonaceponat. Fachinformation in Form der Zusammenfassung
der Merkmale des Tierarzneimittels Cortavance® 0,584 mg/ml, Spray (Lösung) zur Anwendung auf der Haut für Hunde, 2007.
9. Kirk CA, et al. Influence of dirlotapide, a microsomal triglyceride transfer
protein inhibitor, on the digestibility of a dry expanded diet in adult dogs.
J Vet Pharmacol Ther 2007; 30 (Suppl. 1): 66–72.
10. Kluge K, Ungemach FR. Neue Arzneimittel für Kleintiere 1999. Tierärztl
Prax 2000; 28 (K): 209–215.
11. Kluge K, Ungemach FR. Veränderungen auf dem Arzneimittelmarkt
1996/1997. Tierärztl Prax 1998; 26 (K): 150–153.
12. Kluge K, Ungemach FR. Veränderungen auf dem Arzneimittelmarkt 1998.
Tierärztl Prax 1999; 27 (K): 218–223.
13. Löscher W. Propofol. In: Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren. Löscher W, Ungemach FR, Kroker R, Hrsg. Berlin: Parey 2006; 82–83.
14. Löscher W, Ungemach FR. Hemmstoffe des Angiotensin-Knversionsenzyms (ACE-Hemmer). In: Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren.
Löscher W, Ungemach FR, Kroker R, Hrsg. Berlin: Parey 2006; 152–155.
15. Maropitant. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale
des Tierarzneimittels Cerenia® 16 mg, 24 mg, 60 mg, 160 mg Tabletten und
10 mg/ml Injektionslösung für Hunde, 2006.
16. Metaflumizon. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels ProMeris® 160 mg/ml und 320 mg/ml Lösung
zum Auftropfen für kleine und große Katzen, 2006.
17. Metaflumizon und Amitraz. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels ProMeris® duo 100,5 mg +
100,5 mg, 199,5 mg + 199,5 mg, 499,5 mg + 499,5 mg, 799,5 mg + 799,5 mg,
999 mg + 999 mg Lösung zum Auftropfen für kleine, mittelgroße, mittelgroße/große, große und sehr große Hunde, 2006.
18. Mitratapid. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale
des Tierarzneimittels Yarvitan® 5 mg/ml Lösung zum Eingeben für Hunde,
2007.
19. Neue Arzneistoffe 2007. Pharmazeutische Zeitung online. http://www.pharmazeutische-zeitung.de, zugegriffen am 4. August 2008.
20. Osateronacetat. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels Ypozane 1,875 mg, 3,75 mg, 7,5 mg, 15 mg Tabletten für Hunde, 2007.
21. Propofol. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale
des Tierarzneimittels Rapinovet® 10 mg/ml Emulsion zur Injektion für Hunde und Katzen, 2007.
22. Pyriprol. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des
Tierarzneimittels Prac-tic® 56,25 mg, 137,5 mg, 275 mg, 625 mg Lösung
zumAuftropfen für sehr kleine, kleine, mittelgroße und große Hunde, 2006.
23. Spironolacton. Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels Prilactone® 10 mg, 40 mg, 80 mg Tabletten für
Hunde, 2007.
24. TsutsuiT, et al. Effect of osaterone acetate administration on prostatic regression rate, peripheral blood hormone levels and semen quality in dogs with
benign prostatic hypertrophy. J Vet Med Sci 2001; 63(4): 453–456.
25. Ungemach FR. Antiemetika und Prokinetika. In: Pharmakotherapie bei
Haus- und Nutztieren. Löscher W, Ungemach FR, Kroker R, Hrsg. Berlin:
Parey 2006; 211–217.
26. Ungemach FR. Kaliumsparende Diuretika. In: Pharmakotherapie bei Hausund Nutztieren. Löscher W, Ungemach FR, Kroker R, Hrsg. Berlin: Parey
2006; 186–187.
27. Ungemach FR. Phenylpyrazolverbindungen. In: Pharmakotherapie bei
Haus- und Nutztieren. Löscher W, Ungemach FR, Kroker R, Hrsg. Berlin:
Parey 2006; 324.
28. Ungemach FR. Trizapentadiene. In: Pharmakotherapie bei Haus- und Nutztieren. Löscher W, Ungemach FR, Kroker R, Hrsg. Berlin: Parey 2006;
323–324.
29. Wren JA, et al. Biologic activity of dirlotapide, a novel microsomal triglyceride transfer protein inhibitor, for weight loss in obese dogs. J Vet Pharmacol
Ther 2007; 30 (Suppl. 1): 33–42.
30. Wren JA, et al. Dirlotapide: a review of its properties and role in the management of obesity in dogs. J Vet Pharmacol Ther 2007; 30 (Suppl. 1): 11–16.
Dr. Ilka Ute Emmerich
Prof. Dr. Fritz Rupert Ungemach
Institut für Pharmakologie, Pharmazie und Toxikologie
Veterinärmedizinische Fakultät
der Universität Leipzig
An den Tierkliniken 15
04103 Leipzig
www.vetidata.de
Downloaded from www.tieraerztliche-praxis.de on 2017-10-31 | IP: 88.99.70.242
For personal or educational use only. No other uses without permission. All rights reserved.
Herunterladen