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Service HINTERGRUND
Studie beleuchtet Simeticon-Anwendung
Einnahme sollte regelmäßig und
rechtzeitig erfolgen
Übertritt von salzsäurehaltigem
Speisebrei in den Dünndarm
Neutralisation der Säure durch
Bicarbonat und Wasser
Entstehung von CO2
zäher Schaum verursacht Druck
auf die Darmwand
Entstehung von Spannungen
und Spasmen
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x
p < 0,05
1. Einnahme
2. Einnahme
3. Einnahme
Minuten
Magen-Darm-Trakt, die das Gefühl von ‚Luft im Bauch’ mit allen unangenehmen Symptomen hervorrufen und beugt ihnen gleichzeitig vor“.
Die Gasbildung im Darm ist normal. Der menschliche Darm enthält in
der Regel ein Gasvolumen von 50-200 ml. Pro Mahlzeit werden ca. 1,5 l
Gas gebildet, davon werden 1,3 l resorbiert und über die Lunge abgeatmet. Der Rest wird über das Rektum ausgeschieden. Kommt es aber z. B.
aufgrund blähender Speisen oder durch zu hastiges Essen zu einer stärkeren Gasbildung im Darm, so werden diese Gase im zähen Nahrungsbrei gebunden und können nicht auf natürlichem Wege entweichen.
Der Schaum drückt aufgrund seines Volumens auf die Darmwand, was
zu Spannungen und Bauchkrämpfen führen kann. Der entschäumende
Wirkstoff Simeticon lässt die Schaumbläschen vor Ort auf physikalischem
Wege zerfallen, so dass die darin gefangenen Gase freigesetzt werden
und auf natürlichem Wege den Körper verlassen können.
Quelle
Nicht interventionelle Studie mit Lefax in Apotheken;
publiziert in: Pharmazeutische Zeitung,
Ausgabe 12/2010
apotheke +marketing 06.2011
l. S. o. © Robert Kneschke / fotolia.com | l. S. u. © Lefax | r. S. © toraya / fotolia.com
Schaumbildung im Darm
Verlauf eines Beschwerderückgangs bei drei Einnahmen
von Simeticon im Abstand von 48 Stunden
Mittlerer Gesamtscore
Zu den häufigsten Symptomen gasbedingter Bauchbeschwerden zählen Blähungen, abgehende Winde, Völlegefühl und krampfartige Bauchschmerzen. In Ausprägung und Intensität können diese Beschwerden
stark variieren. Welchen Einfluss hier der Wirkstoff Simeticon (Lefax®)
hat, zeigt jetzt eine apothekenbasierte Studie. Demnach verspürten 67
Prozent der Verwender bereits innerhalb der ersten 30 Minuten nach der
Einnahme eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden. Zudem gingen
bei den Patienten, die das Simeticon-Präparat innerhalb von 48 Stunden dreimal eingenommen hatten, die Beschwerden bei jeder Einnahme weiter zurück.
Darüber hinaus zeigt die Studie auch, dass die Medikation sehr gut
vertragen wurde: Simeticon wirkt lokal im Magen-Darm-Trakt und wird
nicht vom Körper aufgenommen. Nach 90 Minuten hatten sich bei den
Anwendern alle Symptome weitestgehend zurückgebildet, unabhängig
vom anfänglichen Beschwerdebild. Nur elf von insgesamt 1054 Patienten gaben an, leichte Nebenwirkungen verspürt zu haben, die jedoch
möglicherweise auch den ursprünglichen Beschwerden zugeordnet
werden können.
An der Erhebung beteiligten sich Apotheken in ganz Deutschland. Sie
händigten Kunden, die verschiedene Lefax®-Produkte gekauft hatten,
einen Fragebogen aus. Die Auswertung sollte aufzeigen, wie die Produkte unter Alltagsbedingungen verwendet werden, wie die Beschwerdelinderung verläuft und wie die Verträglichkeit ist. In die Untersuchung
wurden Lefax® Kautabletten (42 mg Simeticon), Lefax® extra Kautabletten (105 mg) und Lefax® extra Flüssigkeitskapseln (125 mg) einbezogen. Mehr als 1000 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 45
Jahren nahmen daran teil, davon 64 Prozent Frauen.
Professor Dr. Michael G. Willems, Internist aus Hürth und Leiter der
Studie, zieht aus den Ergebnissen folgendes Fazit: „Patienten, die täglich
unter Blähungen leiden, sollten regelmäßig schon zu den Mahlzeiten
ein Simeticon-Präparat einnehmen. Damit können sie neuen Beschwerden vorbeugen, denn der Wirkstoff Simeticon zerstört zähe Schäume im
H inte r g r und S e r v i c e
D r o g e n m i ssb r a u c h a k t u e ll
Hortensien zunehmend gefragt
Menschen, die Drogen gebrauchen, greifen vermehrt auf legal erhältliche Stoffe zurück – seien es tilidinhaltige Schmerzmittel, Hustenstiller
oder Alkoholgetränke, die vernebelt werden. Und: Zunehmend gerät
die Hortensie in den Fokus, deren Blätter beim Rauchen eine cannabisähnliche Wirkung erzeugen sollen.
Tilidin in Überdosierung enthemmt, hebt die Stimmung, macht aggressiv, mutig – und abhängig. Wer sich die Substanz beschaffen will, die
kombiniert mit Naloxon in Schmerzmitteln enthalten ist, braucht zwar
ein Rezept. Doch immer wieder gelingt es Menschen, die indikationsgerechte Schmerzsymptome glaubhaft schildern, sich eines zu beschaffen,
berichtete Rauschmittelexperte Matthias Bastigkeit aus Geschendorf auf
einem Seminar für Suchtmedizin in München.
Dabei bevorzugen Missbrauch-Patienten die rasch anflutenden Lösungen, weshalb der ausdrückliche Wunsch der Patienten nach flüssigen Zubereitungen die verschreibenden Ärzte stutzig machen sollte. Suchtmediziner fordern daher seit Langem,
entsprechende Medikamente dem Betäubungsmittelgesetz zu unterstellen, um deren Erwerb zu erschweren.
Ganz ohne Rezept gibt es den Rausch inklusive Suchtgefahr auch aus apothekenpflichtigen Hustenstillern. Ein
Ziel der Begierde ist hier der Wirkstoff Dextromethorphan,
der bereits in einer Dosis von 1,5 bis 2,5 Milligramm pro
Kilogramm Körpergewicht leicht stimuliert, berichtete
Bastigkeit. 2,5 bis 7,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht erzeugen ähnlich wie Haschisch einen Rausch
mit leichten Halluzinationen. Ab 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht – vor allem, wenn zusätzlich
im Beipackzettel aufgeführte interagierende Pharmaka
oder Grapefruitsaft als Wirkverstärker genutzt werden – kommt es zu
ausgeprägter Sedierung bis hin zu lebensbedrohlicher Narkotisierung.
Ein neuer Trend ist AWOL: Alcohol without Liquid. In einigen Diskos
stünden ganz legal Maschinen, die an der Bar gekaufte Harddrinks vernebeln, so dass Konsumenten sie – gemischt mit reinem Sauerstoff – inhalieren können. Der Alkohol durchströmt rasch die Blut-Hirn-Schranke.
Den meisten Zuhörern noch unbekannt war eine Rauschpflanze, die
sich in der Szene längst herumgesprochen hat: die Hortensie. Blätter
und Blüten des Vorgartengewächses, geraucht oder als Tee getrunken,
entfalten angeblich eine ähnliche Wirkung wie Marihuana, nur etwas
schwächer. Laut „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ ist in der niedersächsischen Region Wedemark Hortensiendiebstahl aus Ziergärten zunehmend ein Problem. Fast hundert Fälle seien bei der Polizei in Hannover
angezeigt worden.
To p i s c h e A n w e n d u n g vo n Ib u p r o f e n
Mikrogel ist der Creme überlegen
Topische Entzündungshemmer (NSAR) haben im Vergleich zur peroralen Anwendung deutlich weniger systemische Nebenwirkungen. Ihre
Wirksamkeit wird jedoch von Pharmakologen auch heute noch vielfach
in Zweifel gezogen. Mehrere aktuelle Studien und Metaanalysen haben
jedoch die Überlegenheit der topischen Anwendung der meisten NSAR
bei muskuloskeletalen Schmerzen im Vergleich zu Placebo verdeutlicht.
Hierauf wies die Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) in einer Stellungnahme anlässlich des GD-Jahreskongresses 2011 in Vaals bei Aachen hin.
Speziell für die Substanzen Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen und Piroxicam liegen demnach überzeugende Daten aus placebokontrollierten
Untersuchungen vor, nicht jedoch für das ebenso als Topikum angebotene Indometacin. Problematisch bei Ketoprofen seien allerdings aktuelle
Meldungen über schwere photoallergische Reaktionen, die vermutlich
zu einer erneuten Verschreibungspflicht dieses NSAR führen dürften.
Therapeutisch bedeutsame Unterschiede, die von der galenischen Zubereitung abhängen, gebe es überdies bei der Resorbierbarkeit und damit der Gewebeverfügbarkeit, so die GD weiter. Vorteilhaft für die Penet-
apotheke +marketing 06.2011
ration in tiefe Gewebeschichten sei etwa die Zubereitung als Mikrogel, in
dem das NSAR in flüssig-kristalliner Struktur vollständig gelöst vorliege.
Für ein entsprechendes fünf-prozentiges Mikrogel mit Ibuprofen (doc®
Ibuprofen Schmerzgel) konnte in vitro nachgewiesen werden, dass es
etwa vierfach stärker in ein dreidimensionales Hautkonstrukt eindringt
als eine herkömmliche Ibuprofen-Creme mit gleicher Wirkstoffkonzentration, wie Professor Christel Müller-Goymann vom Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie der Universität aus Braunschweig bei einem
von Hermes unterstützten Symposium berichtete.
Auch an isoliertem humanem Stratum corneum war das Mikrogel der
Creme deutlich überlegen: Über alle Messpunkte fand sich eine höhere
Konzentration des permeierten Wirkstoffes sowie ein höherer Arzneistoffflux (permeierte Arzneistoffmenge pro Fläche und Zeit).
Quelle
Sympsosium anlässlich des Jahreskongresses 2011 der Gesellschaft für
Dermopharmazie (GD), Vaals, Veranstalter Hermes Arzneimittel GmbH.
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