medac Mitomycin - Bronchialkarzinom Aktuell

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Fachinformation
medac
1. Bezeichnung der Arzneimittel
Mitomycin 2 medac
Mitomycin medac
Wirkstoff: Mitomycin
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung der Arzneimittel
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Das Antibiotikum Mitomycin ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der Alkylantien.
3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art
und Menge
– arzneilich wirksame Bestandteile
Eine Durchstechflasche Mitomycin 2 medac
mit 50 mg Trockensubstanz enthält 2 mg Mitomycin.
Eine Durchstechflasche Mitomycin medac
mit 250 (375) mg Trockensubstanz enthält
10 (15) mg Mitomycin.
– andere Bestandteile
Natriumchlorid.
4. Anwendungsgebiete
Blasentumoren, Magen-, Bronchial-, Pankreas-, Kolon-, Rektum-, Mamma-, Leberzell-, Zervix-, Ösophaguskarzinom, Karzinome im Kopf-Halsbereich, chronisch-myeloische Leukämie, Osteosarkom.
5. Gegenanzeigen
Verminderte Knochenmarkfunktionen (Leukopenie, Thrombopenie), Blutungsneigung
(hämorrhagische Diathese), Leber-, Lungenund Nierenschäden, schlechter Allgemeinzustand, bekannte Überempfindlichkeit gegen Mitomycin, bestehende Blasenentzündungen vor einer intravesikalen Anwendung,
Schwangerschaft, Laktation.
Patienten im geschlechtsreifen Alter sollten
während und bis zu 3 Monate nach Beendigung der Chemotherapie kontrazeptive
Maßnahmen ergreifen bzw. sexuelle Abstinenz einhalten.
Verwendung bei Schwangerschaft und
Laktation:
Aufgrund seiner nachgewiesenen mutagenen, teratogenen und karzinogenen Wirkung
darf Mitomycin in der Schwangerschaft und
während der Laktation nicht gegeben werden.
6. Nebenwirkungen
Mai 1994
Bei systemischer Therapie tritt regelmäßig
eine Knochenmarksuppression mit Leukound zumeist dominanter Thrombopenie auf.
Sie kann sich erst verzögert mit maximaler
Ausprägung nach 4 – 6 Wochen manifestieren; nach längerer Anwendung kumulieren
und erfordert deshalb häufig eine individuelle Dosisanpassung.
Leberschäden treten selten auf, ebenso
Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit, gelegentlich Haarschwund sowie Schleimhautschäden (Stomatitis, Durchfall).
1360-m752 -- Mitomycin --
Mitomycin
Bei bis zu 10 % der Patienten muß mit einer
schwerwiegenden Organtoxizität in Form
einer interstitiellen Pneumonitis oder einer
Nephrotoxizität gerechnet werden. In diesem Fall muß die Therapie unterbrochen
werden.
Bei einer präventiven Gabe von Steroiden
wird das Auftreten von Lungentoxizität sehr
selten beobachtet. Steroide eignen sich zur
Behandlung bereits bestehender Lungentoxizität.
Die Nierentoxizität äußert sich als Hämolytisch-Urämisches Syndrom (HUS). Die klinischen Hauptsymptome sind:
Thrombopenie, MAHA (mikroangiopathischhämoloytische Anämie) und Niereninsuffizienz.
Neue Erkenntnisse lassen einen Therapieversuch zur Entfernung von Immunkomplexen, die eine wesentliche Rolle bei der Manifestation der Symptome zu spielen scheinen, mittels Staphylococcus-Protein A evtl.
angezeigt erscheinen.
Seltene Nebenwirkungen sind die Manifestation einer Herzinsuffizienz nach vorausgegangener Anthrazyklintherapie sowie eine
venookklusive Erkrankung der Leber.
Bei ungenauer Injektion oder beim Übertritt
aus dem Gefäß in umliegendes Gewebe verursacht Mitomycin schwere Schädigungen
des Gewebes (Nekrosen); deshalb sollte
nur in möglichst große Gefäße injiziert werden.
Vor allem nach intravesikaler Anwendung
kann Mitomycin allergische Erscheinungen
hervorrufen. In den meisten Fällen handelt es
sich dabei um eine Kontaktdermatitis, auch
in Form von Palmar- und Plantarerythemen;
es können jedoch auch generalisierte Exantheme auftreten. Ebenfalls kann eine Zystitis
auftreten, die symptomatisch durch lokale
antiphlogistische und analgetische Maßnahmen behandelt werden soll.
In Einzelfällen wurde von schweren Unverträglichkeitsreaktionen (nekrotisierende Zystitis) berichtet. Stenosen aufgrund einer direkt toxischen Wirkung von Mitomycin auf
das Urothel sind als seltene Komplikationen
nicht auszuschließen.
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Myelotoxische Interaktionen mit anderen
knochenmarktoxischen Therapiemodalitäten (insbesondere anderen Zytostatika, Bestrahlung) sind möglich.
Eine Kombination mit Vinca-Alkaloiden oder
Bleomycin kann die pulmonale Toxizität verstärken.
Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6) führte in
Tierversuchen zu einem Wirkungsverlust des
Mitomycin.
Im Zusammenhang mit einer MitomycinBehandlung sollten keine Impfungen mit Lebendvakzinen erfolgen.
Die Kardiotoxizität von Adriamycin (Doxorubicin) kann durch Mitomycin verstärkt werden.
8. Warnhinweise
entfällt
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Nicht bekannt.
Mitomycin ist kompatibel mit Kochsalzlösung 0,9 % und Natriumlaktatlösung. In Glucoselösung 5 % ist Mitomycin über eine
Dauer von 3 Stunden stabil. Nach 24 Stunden haben sich bereits 20 % des Wirkstoffs
zersetzt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Soweit nicht anders verordnet, wird Mitomycin wie folgt dosiert:
In der zytostatischen Monochemotherapie
wird Mitomycin zumeist als Bolusinjektion
intravenös verabreicht. Als Dosierung können 10 – 20 mg/qm KOF alle 6 – 8 Wochen
oder 8 – 12 mg/qm KOF alle 3 – 4 Wochen
empfohlen werden.
In der Kombinationschemotherapie
ist die Dosierung deutlich geringer. Wegen
der Gefahr der additiven Myelotoxizität darf
von erprobten Therapieprotokollen ohne besonderen Grund nicht abgewichen werden.
Zur intravesikalen Instillation werden zur Therapie jeweils 20 – 40 mg Mitomycin, gelöst in
20 – 40 ml Wasser für Injektionszwecke, instilliert, im Durchschnitt 20 Instillationen. Zur
Rezidivprophylaxe, z. B. nach transurethaler
Resektion, werden jeweils 20 mg Mitomycin,
gelöst in 20 ml Wasser für Injektionszwecke
instilliert; im Durchschnitt 20 Instillationen im
Abstand von jeweils 14 Tagen.
Bei Patienten mit ausgiebiger zytostatischer
Vortherapie und bei älteren Patienten muß
eine Dosisreduktion erfolgen.
11. Art und Dauer der Anwendung
Mitomycin darf nur von erfahrenen Onkologen angewendet werden.
Zur intravenösen oder intraartiellen Injektionen bzw. Infusion oder zur intravesikalen Instillation nach vorgeschriebener Lösung.
Der Inhalt einer Durchstechflasche Mitomycin 2 medac mit 50 mg Trockensubstanz
(entsprechend 2 mg Mitomycin) wird mit
2 ml Wasser für Injektionszwecke in Lösung
gebracht.
Der Inhalt einer Durchstechflasche Mitomycin medac mit 250 (375) mg Trockensubstanz (entsprechend 10 (15) mg Mitomycin)
wird mit 10 (15) ml Wasser für Injektionszwecke in Lösung gebracht.
Die gebrauchsfertige Lösung sollte sofort
verbraucht werden.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Bei Überdosierung muß mit einer schweren
Myelotoxizität bis zur Myelophthise gerechnet werden, die erst nach etwa 2 Wochen
klinisch voll in Erscheinung tritt. Der Zeitraum
bis zum Absinken der Leukozyten auf den
tiefsten Wert kann 4 Wochen betragen. Auch
bei Verdacht auf Überdosierung muß daher
eine längere engmaschige, hämatologische
Kontrolle erfolgen. Da effektive Gegenmittel
nicht verfügbar sind, ist bei jeder Applikation
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Mitomycin
größte Vorsicht zu üben. Die myelosuppressive Wirkung von Mitomycin kann u. U.
durch posttherapeutische Applikation von
Vitamin B6 (200 mg/10 mg Mitomycin) gemildert werden.
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Das Antibiotikum Mitomycin entfaltet seine
zytostatischen Eigenschaften nach Metabolisierung. Nach Reduktion des vorliegenden
Chinons zu einem Hydrochinon wird die
Methoxygruppe abgespalten, der Aziridinring geöffnet und die Urethanseitenkette abgespalten.
Es entsteht dabei ein bifunktionelles Alkylans, das auch in der Lage ist, die komplementären DNS-Stränge quer zu vernetzen.
Eine weitere alkylierende Gruppe kann an
der Aminogruppe des Hydrochinonringes
entstehen. Mitomycin wirkt in der späten G1-,
in der S- und in der G2-Phase des Zellzyklus.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
entfällt
13.3 Pharmakokinetik
Nach der i.v. oder i.a. Applikation ist Mitomycin in allen Geweben außer dem Gehirn, der
Milz und der Haut nachweisbar. In der Leber
wird Mitomycin auf anaerobe Weise hauptsächlich im mikrosomalen Bereich metabolisiert.
Durch unterschiedliche Leberfunktionen erklärt man sich z. Zt. Schwankungen in der
Plasmahalbwertszeit, die für t1/2α bei 4 – 8 Minuten, für t1/2β bei 30 – 70 Minuten liegen.
Während der Eliminationsphase werden höhere Mitomycinkonzentrationen in der Gallenflüssigkeit als im Plasma gemessen, so
daß ein enterohepatischer Kreislauf für Mitomycin diskutiert wird. Teile des Medikamentes werden renal durch glomeruläre Filtration
eliminiert.
13.4 Bioverfügbarkeit
entfällt
14. Sonstige Hinweise
Eine einwandfreie Injektionstechnik ist wichtig für die Vermeidung von Nekrosen und
Verschorfungen, die immer dann entstehen,
wenn Mitomycin aus dem Blutgefäß in das
umliegende Gewebe austritt. Nekrosen können auch verzögert und vom Injektionsort
entfernt auftreten. Als erste Maßnahme bei
paravenöser Injektion ist mit der liegenden
Kanüle möglichst viel vom Zytostatikum zu
entfernen. Mit einer dünnen Nadel wird versucht, den Erguß zu aspirieren. Eine großflächige Unterspritzung des Paravasats mit
5000 Einheiten Heparin in 5 ml physiologischer Kochsalzlösung kann durchgeführt
werden.
Eine äußerliche Anwendung von Dimethylsulfoxyd (DMSO) kann Ulcerationen nach
paravasaler Injektion vermeiden: Das betroffene Areal und seine Umgebung werden alle
6 Stunden mit einem DMSO-getränkten
Watteträger betupft. Die Behandlung sollte
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einige Tage durchgeführt werden. Diese Behandlung kann ebenfalls bei verzögert auftretenden Nekrosen, die vom Injektionsort
entfernt liegen, versucht werden.
Mitomycin kann durch Auslösung von Übelkeit und Erbrechen indirekt zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der Bedienbarkeit von Maschinen führen.
Eine längerfristige Therapie kann zu einer
kumulativen Knochenmarktoxizität führen.
Mitomycin ist eine mutagene, potentiell auch
beim Menschen karzinogene Substanz.
Haut- und Schleimhautkontakte sind zu meiden.
Bei pulmonaler Symptomatik, die nicht auf
die Grundkrankheit zurückgeführt werden
kann, ist die Therapie sofort abzubrechen,
ebenso bei Hämolysezeichen oder Anzeichen einer Nierenfunktionsstörung.
15. Dauer der Haltbarkeit
Bei ordnungsgemäßer Lagerung ist Mitomycin medac 4 Jahre haltbar.
Nach Ablauf des Verfalldatums soll das Arzneimittel nicht mehr verwendet werden.
16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise
Flascheninhalt vor direktem Sonnenlicht
schützen.
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
Mitomycin 2 medac
OP mit 10 Durchstechflaschen
à 2 mg
Mitomycin medac
OP mit 1 Durchstechflasche
OP mit 5 (1 W 5)
Durchstechflaschen
OP mit 5 (5 W 1)
Durchstechflaschen
Anstaltspackungen
à 10 mg
OP mit 1 Durchstechflasche
OP mit 5 (1 W 5)
Durchstechflaschen
OP mit 5 (5 W 1)
Durchstechflaschen
Anstaltspackungen
à 15 mg
à 10 mg
à 10 mg
à 15 mg
à 15 mg
18. Stand der Information
Mai 1994
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
medac
Gesellschaft für klinische
Spezialpräparate mbH
Fehlandtstraße 3
20354 Hamburg
Telefon: (0 40) 35 09 02-0
Zentrale Anforderung an:
Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie e. V.
Fachinfo-Service
Postfach 12 55
88322 Aulendorf
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