ROVAMYCINE 1 500 000 I.E.

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Fachinformation
ROVAMYCINE 1 500 000 I.E.
1. Bezeichnung des Arzneimittels
ROVAMYCINE 1 500 000 I.E.
Wirkstoff: Spiramycin
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Makrolid-Antibiotika
3.2 Bestandteile nach der Art und arzneilich wirksame Bestandteile nach Art
und Menge
arzneilich wirksamer Bestandteil
1 Filmtablette enthält
375 mg Spiramycin
(entsprechend 1 500 000 I.E.)
sonstige Bestandteile
Lactose 1 H2O, Siliciumdioxid Hydrat, Magnesiumstearat, Weizenstärke, Hypromellose, Macrogol 20 000.
4. Anwendungsgebiete
Spiramycin kann angewendet werden bei
– Staphylokokkeninfektionen nach vorheriger mikrobiologischer Austestung, wenn
Erythromycin, betalaktamasefeste Penicilline oder Cephalosporine nicht wirksam
sind.
– Tonsillo-Pharyngitis und bronchopulmonalen Infektionen, wenn andere wirksame
Antibiotika nicht anwendbar sind.
– Akuter Toxoplasmose, vor allem in der
Frühschwangerschaft (Behandlungsbeginn vor der 20. Schwangerschaftswoche), sowie bei akuter Toxoplasmose der
Augen, wenn Pyrimethamin und/oder ein
Sulfonamid nicht anwendbar sind.
5. Gegenanzeigen
Spiramycin darf nicht angewandt werden bei
bekannter Überempfindlichkeit gegen Spiramycin oder ein anderes Makrolidantibiotikum.
Spiramycin sollte nicht bei Patienten mit Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
angewendet werden, da in sehr seltenen
Fällen akute Hämolysen berichtet wurden.
Bei schweren Leberfunktionsstörungen sollte die Therapie mit Rovamycine 1 500 000
I.E. nur unter ärztlicher Überwachung erfolgen.
Anwendung in Schwangerschaft und
Stillzeit
Stillzeit:
Spiramycin geht in bakteriostatisch wirksamen Konzentrationen in die Muttermilch
über. Ist eine Behandlung während der Stillzeit erforderlich, sollte abgestillt werden.
Januar 2001
Rovamycine 1 500 000 I.E. ist für Kinder nicht
geeignet.
6. Nebenwirkungen
Magen-Darm-Trakt
Gelegentlich, besonders aber bei höherer
Dosierung, kommt es zu Übelkeit, Erbre1807-t710 -- ROVAMYCINE -- a
chen, Bauchschmerzen und Durchfall. Bei
anhaltenden, blutig-schleimigen Durchfällen
mit Koliken ist an eine pseudomembranöse
Kolitis zu denken. Die Therapie mit Spiramycin muß dann sofort abgebrochen und eine
entsprechende Therapie (z. B. Vancomycin
4mal 250 mg/Tag oral) eingeleitet werden.
Für Erwachsene ist bei schweren Erkrankungen eine Verdoppelung der Dosis auf
12 Mio. I.E. (entspr. 4 2 Filmtabletten Rovamycine 1 500 000 I.E. pro Tag) möglich.
Wirkungen auf die Leber
Bei Toxoplasmose erhalten Erwachsene
eine orale Tagesdosis von 9 Mio. I.E. (entspr.
2 2 und 2 1 Filmtablette Rovamycine
1 500 000 I.E.).
In seltenen Fällen können Leberschäden
und Leberfunktionsstörungen auftreten. Bei
einer entsprechenden Symptomatik sollte
die Therapie mit Rovamycine 1 500 000 I.E.
abgebrochen werden.
Diese Dosierung wird ebenfalls für die Frühschwangerschaft (Behandlungsbeginn vor
der 20. Schwangerschaftswoche) empfohlen. Die Kombination mit einem Sulfonamid
ist möglich.
Wirkungen auf das Nervensystem
Gelegentlich kann es zu Parästhesien kommen.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Allergische Nebenwirkungen, wie z. B. Exantheme, Urtikaria oder Pruritus, sind selten. In
Einzelfällen kann es zu Fieber, zu einem angio-neurotischen Ödem (Quincke-Ödem)
oder zum anaphylaktischen Schock kommen.
Wirkungen auf das Blut
In sehr seltenen Fällen kann es zu einer
akuten Hämolyse kommen (s. auch unter
,,Gegenanzeigen‘‘).
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Spiramycin/Lincomycin/Clindamycin
Bei gleichzeitiger Gabe von Spiramycin und
Lincomycin bzw. Clindamycin kann hinsichtlich der bakteriellen Wirkung ein antagonistischer Effekt auftreten. Eine Kombination
mit diesen Wirkstoffen sollte deshalb vermieden werden.
Spiramycin/Dihydroergotamin/Mutterkornalkaloide
Bei gleichzeitiger Gabe von Dihydroergotamin oder einem nichthydrierten Mutterkornalkaloid und Spiramycin kann es zu einer
Verstärkung der vasokonstriktorischen Wirkung kommen.
Spiramycin/Methylprednisolon/Carbamazepin/Cumarine/Digoxin
Bei einer Therapie mit Spiramycin ist die Verzögerung der Elimination von Methylprednisolon, Carbamazepin und Antikoagulantien
vom Cumarintyp sowie eine Erhöhung der
Digoxin-Spiegel bei einem Teil der Patienten
nicht auszuschließen.
Orale Kontrazeptiva
Es kann nicht ausgeschlossen werden, daß
die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva durch
die gleichzeitige Einnahme von Rovamycine
1 500 000 I.E. beeinträchtigt wird.
8. Warnhinweise
keine
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
keine
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Bei Allgemeininfektionen beträgt die durchschnittliche Tagesdosis für Erwachsene und
Jugendliche 6 Mio. I.E. Spiramycin (4
1 Filmtablette Rovamycine 1 500 000 I.E.).
11. Art und Dauer der Anwendung
Die Filmtabletten werden unzerkaut mit
reichlich Flüssigkeit eingenommen. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflußt die
Resorption nicht.
Die Dauer der Therapie richtet sich nach Art
und Schwere der Erkrankung. Nach Abklingen der Krankheitserscheinungen sollten
die Tabletten noch 2 – 3 Tage eingenommen
werden.
Bei Infektionen mit β-hämolysierenden
Streptokokken der serologischen Gruppe A
sollte die Therapiedauer aus Sicherheitsgründen nicht kürzer als 10 Tage sein, um
Spätkomplikationen (Rheumatisches Fieber,
Glomerulonephritis) vorzubeugen.
Bei der Toxoplasmose beträgt die Therapiedauer 4 Wochen. Nach einem zweiwöchigen
einnahmefreien Intervall kann die Behandlung wiederholt werden.
Zur Behandlung der Toxoplasmose in der
Frühschwangerschaft (Behandlungsbeginn
vor der 20. Schwangerschaftswoche) wird
eine Therapiedauer von 3 Wochen empfohlen.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Berichte über Vergiftungsfälle mit Spiramycin liegen nicht vor. Ein spezifisches Antidot
ist nicht bekannt.
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Spiramycin ist ein Makrolid mit basischen
Eigenschaften, das aus Kulturfiltraten von
Streptomyces ambofaciens gewonnen wird.
Es ist in Wasser schlecht, in organischen
Lösungsmitteln gut löslich.
Spiramycin wirkt in therapeutischen Konzentrationen primär bakteriostatisch. Das Wirkungsspektrum umfaßt β-hämolysierende
Streptokokken der Gruppe A, Pneumokokken, Moraxella catarrhalis, Legionella pneumophilia, Mykoplasmen, Chlamydien, anaerobe Kokken, Actinomyces, Bordetella
pertussis und Bacteroides melaninogenicus.
Mäßig empfindlich sind: Listerien, Diphteriebakterien, Streptococcus viridans und Clostridien.
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ROVAMYCINE 1 500 000 I.E.
Die Wirksamkeit bei folgenden Erregern ist
unterschiedlich und muß im Einzelfall ausgetestet werden: Staphylococcus aureus, Enterokokken, Meningokokken und Gonokokken. 10 – 20 % der Staphylokokken sind gegen Spiramycin resistent. Gegenüber Erythromycin besteht bei Staphylokokken eine
partielle Parallelresistenz, wobei es Erythromycin-resistente Stämme gibt, die gegen
Spiramycin empfindlich sind.
die Plazenta. In der Muttermilch wurden Konzentrationen gefunden, die 20 – 40mal höher
als die Serumwerte lagen.
Spiramycin ist nicht liquorgängig.
Die Plasmaproteinbindung liegt bei 30 %.
Spiramycin wird zum größten Teil metabolisiert, wahrscheinlich in der Leber. Die Ausscheidung erfolgt überwiegend über die
Galle. Nur 5 – 10 % einer oral verabreichten
Dosis werden über die Niere ausgeschieden.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
a) Akute Toxizität
Für das Spiramycinsulfat wird bei Mäusen
ein LD50 von 1,5 – 2 g/kg bei subkutaner
Verabreichung und 0,15 – 0,25 g/kg bei intravenöser Applikation angegeben. Oral
wurden 5,0 g/kg vertragen.
Bei Dosierungen von 0,5 g Spiramycinsulfat/kg täglich kommt es bei Ratten und
Hunden zu akuten Gastroenteritiden sowie zu toxischen Veränderungen an Leber
und Niere.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential
Für Spiramycin liegt keine ausführliche
Mutagenitätsprüfung vor. Eine In-vitroUntersuchung mit Säugerzellen zeigte negative Resultate.
Ein mutagenes Potential kann nicht ausreichend beurteilt werden. Tierexperimentelle Untersuchungen zum tumorerzeugenden Potential von Spiramycin liegen
nicht vor. Ein tumorerzeugendes Potential
von Spiramycin kann daher nicht ausgeschlossen werden.
d) Reproduktionstoxizität
Tierexperimentelle Untersuchungen und
bisherige Erfahrungen bei der Anwendung am Menschen ergaben keine Hinweise auf eine fetale Schädigung.
Da Spiramycin in die Muttermilch übertritt,
kann es beim Säugling zu Magen-DarmStörungen kommen.
13.3 Pharmakokinetik
2
TEOFARMA S.r.l.
Via F.tti Cervi 8
27010 Valle Salimbene (PV)
ITALIEN
Telefon: 0039 (0) 382 422008
Telefax: 0039 (0) 382 525845
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 6,8 1,3
Stunden.
13.4 Bioverfügbarkeit
Die absolute Bioverfügbarkeit liegt nach oraler Gabe bei 36 14 %. Eine im Jahr 1985
durchgeführte Bioverfügbarkeitsstudie an
12 Probanden ergab im Vergleich zu einer
parenteralen Zubereitung:
Mit dem Spiramycinadipat wurde bei Ratten ein LD50 von 3,5 g/kg nach subkutaner
Verabreichung festgestellt. An der Injektionsstelle wurden nekrotische Veränderungen beobachtet. Die Autopsie ergab
schwere tubuläre Nephritis, toxische Veränderung der Leber, des Gastro-Intestinal-Traktes und anderer Organe.
b) Chronische Toxizität
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
Spiramycin Rovamycii.v. 1,5 Mio. ne 3 Mio.
I.E. oral
I.E.a
maximale Plasma5,589 0,96 konzentration (Cmax) 2,449 µg/ml 0,32 µg/ml
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (tmax)
entfällt
3 Stunden
(Streubreite
3 – 4 h)
Fläche unter der
8,49 1,47 5,43 2,03
Konzentrations-Zeit- hµg/ml hµg/ml
Kurve (AUC)
(Streubreite
1,74 – 8,50)
a
Nach Gabe einer 1stündigen Infusion in isotoner Glukose-Lösung
Die Daten sind der Studie von Le Roux et al.
IBP/Brodyn-An. Biol. No 756 vom 7. 11.
1985 entnommen.
14. Sonstige Hinweise
Anwendung in Schwangerschaft und
Stillzeit
Tierexperimentelle Studien und Erfahrungen
bei der Anwendung an Schwangeren ergaben bisher keine Hinweise auf eine fetale
Schädigung. Eine Anwendung während der
Schwangerschaft ist bei entsprechender Indikation möglich. Da Spiramycin in die Muttermilch übertritt, kann es beim gestillten
Säugling zu Magen-Darm-Störungen kommen.
Spiramycin wird bei oraler Applikation unvollständig resorbiert. Blutspiegelmaxima
werden nach 2 – 3 Stunden erreicht und variieren individuell beträchtlich. Nach mehrtägiger Verabreichung von 4mal täglich 1 g
Spiramycin betragen die Serumkonzentrationen 2 Stunden nach der letzten Gabe
2,0 – 3,0 mg/l (Schwankungsbreite 1,0 – 5,0
mg/l).
15. Dauer der Haltbarkeit
Die Gewebegängigkeit von Spiramycin ist
gut. In verschiedenen Geweben (Lungen,
Tonsillen, Prostata, Knochen) und Körperflüssigkeiten (Speichel, Galle, Bronchialsekret, Nasennebenhöhlensekret) wurden relativ hohe Wirkstoffkonzentrationen gemessen, die z. T. über den korrespondierenden
Serumwerten lagen. Spiramycin durchdringt
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
3 Jahre
16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise
keine
ROVAMYCINE 1 500 000 I.E.
30 Filmtabletten
N2
18. Stand der Information
Januar 2001
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
FachInfo-Service
Postfach 11 01 71
10831 Berlin
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