Ernährung der stillenden Frau Wie in der Schwangerschaft ist auch in der Stillzeit eine ausgewogene Zusammensetzung der Nahrung wichtig, damit der Mehrbedarf nach Nährstoffen gedeckt werden kann. Eine ausgewogene Ernährung hebt den Vitamingehalt in der Muttermilch an und verhindert Mangelerscheinungen bei Mutter und Kind. Eine unausgewogene Ernährung wirkt sich zwar nicht direkt auf die Qualität der Muttermilch aus, sondern geht vorerst an die Reserven der Frau. Geschieht dies über längere Zeit, erschöpfen sich auch diese Reserven, womit die Qualität der Muttermilch nachlässt. Wo besteht ein Mehrbedarf und wie ist er sinnvoll deckbar? Der Energiebedarf liegt während der Stillzeit um etwa 500 bis 600 kcal höher als normal. Dieser erhöhte Bedarf lässt sich duch den Einsatz von geeigneten Zwischenmahlzeiten gut decken. Sinnvolle nährstoffreiche Zwischenmahlzeiten sind Kombinationen von folgenden Nahrungsmittelgruppen: Stärkeprodukte: Vollkornprodukte wie Brot, Zweiback, Knäckebrot ... Milchprodukte: Milch, Käse, Yoghurt ... Obst: solange das Kind nicht darauf reagiert, sind alle Sorten OK Mütter, die stillen, haben auch einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen. Durch die zusätzliche Energiezufuhr wird bei Einhaltung einer ausgewogenen Ernährung dieser Mehrbedarf gedeckt. Wer seine Mahlzeiten schonend zubereitet, trägt auch dazu bei, dass Vitamine und Mineralstoffe so gut wie möglich erhalten bleiben. Damit erübrigt sich in der Regel die Einnahme eines Nahrungsergänzungspräparats, sofern bei Ihnen nicht bereits ein Mangel an Eisen oder etwa Folsäure festgestellt worden ist. Empfohlen wird jedoch die zusätzlich Einnahme von Vitamin B12, Vitamin D und Kalzium. Wichtig ist eine ausreichende Eiweiss- und Kalziumzufuhr. Planen Sie daher Milch und Milchprodukte (die Hauptlieferanten von Kalzium, die erst noch eiweisshaltig sind!) in Ihren Menuplan ein. Für eine gesunde Ernährung werden drei Portionen am Tag empfohlen, in der Stillzeit vier. Lieferanten von hochwertigem Eiweiss sind vor allem Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier. Achten Sie auf Reaktionen bei Ihrem Säugling Was Ihnen bis anhin gut bekommen ist, verträgt in der Regel auch das von Ihnen gestillte Kind. Schränken Sie sich also nicht unnötig ein, solange Ihr Kind keine negativen Reaktionen zeigt. Folgende Nahrungsmittel können - müssen aber nicht - Beschwerden, wie Blähungen o.ä., verursachen: Hülsenfrüchte Kohlarten (Blumenlohl, Rosenkohl, Rotkohl etc.) Lauch, Zwiebeln, Knoblauch Frische Spargeln, Schwarzwurzeln Zitrusfrüchte, frische Ananas Säfte aus Zitrusfrüchten und Süssmost Alkohol- und koffeinhaltige Getränke Alkohol geht mit der Muttermilch in den kindlichen Organismus über. Unter Umständen erreicht der Alkoholspiegel in der Muttermilch gar höhrere Werte als im mütterlichen Blut. Es wird daher empfohlen, während der Stillzeit alkoholische Getränke möglichst zu meiden. Falls Sie koffeinhaltige Getränke zu sich nehmen (Kaffee, schwarzer Tee, Cola, Energy Drinks wie Red Bull etc.) sollten Sie auf die Reaktionen Ihres Säuglings achten. Allgemein empfohlen wird, dass Sie nicht mehr als zwei Tassen Kaffee pro Tag trinken. Neben der anregenden Wirkung des Koffeins auch auf den Säugling, hemmt Koffein nämlich die Aufnahme wichtiger Nährstoffe, wie zum Beispiel Kalzium. Geschmacksveränderungen in der Muttermilch Folgende Nahrungsmittel können bei erhöhtem Konsum den Geschmack der Muttermilch verändern: Spargeln Zwieblen und Knoblauch Rhabarber Melone Hygiene in der Küche Nicht nur während der Schwangerschaft, sondern auch während der Stillzeit spielt die Hygiene in der Küche eine wichtige Rolle. Rohkost wie Salate, Gemüse und Obst sind für die gesunde Ernährung wichtig, sollten aber vor dem Konsum gründlich gewaschen werden. Bei starken Verunreinigungen sollte Schälbares auch geschält werden. Besondere Vorsicht ist bei Auslandreisen geboten: Seien Sie vorsichtig mit Leitungswasser, Soft-Ice, rohem Gemüsse und Obst. Und: vergessen Sie nie, vor dem Essen die Hände zu waschen! Aufgrund des erhöhten Risikos einer Übertragung von Erregern verschiedener Infektionskrankheiten sollten Sie im Ausland besser auf folgende Nahrungsmittel verzichten: rohe Milch (Pastmilch und UHT-Milch sind unproblematisch) Käse aus Rohmilch Rohe Eier oder Roheierspeisen wie etwa Tiramisu oder Mayonaise rohes oder nur halb gegartes Fleisch roher Fisch weitere Infos finden Sie unter www.sge-ssn.ch