zürcher fachstelle für alkoholprobleme Familie – Alkohol – Gewalt Gefangen im System? Einladung zur Fachtagung im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der ZFA am Donnerstagnachmittag, 10. Mai 2012 im Technopark, Zürich Wir danken für die finanzielle Unterstützung des Kantonalen Sozialamts Zürich und des Sozialdepartements der Stadt Zürich. Familie – Alkohol – Gewalt Gefangen im System? Die Alkohol- und Suchtprobleme eines Elternteils gehen oft mit vielfältigen Schwierigkeiten in der Familie einher. Häufig kommen Angst, Mangel an emotionaler Zuwendung und Geborgenheit, Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch dazu. Die betroffenen Kinder haben später ein deutlich erhöhtes Risiko, selbst Sucht- oder andere Störungen zu entwickeln. Doch auch diese Kinder haben gute Chancen für eine gesunde Entwicklung, wenn sie so früh wie möglich und so lange wie nötig adäquat unterstützt werden. Deshalb ist Sucht ein fachübergreifendes Thema. Ein systemischer Blick auf den Familienkontext und das soziale Umfeld ist erforderlich, damit eine Unterstützung effizient ist und nachhaltig wirken kann. Aus Scham, Schuldgefühlen, Angst vor Veränderungsdruck und Eingriff in ihr Familienrecht scheuen sich Eltern häufig lange, bis sie fachliche Unterstützung suchen. Deshalb ist es wichtig, dass Fachpersonen in unterschiedlichsten Berufsfeldern für die Dynamik Familie – Alkohol – Gewalt sensibilisiert sind und angemessen handeln. Die Sicherung des Kindswohls und die Stärkung der Eltern müssen als gleichrangige Ziele verfolgt werden. Wir möchten Fachpersonen aus verschiedenen Arbeitsfeldern über die Wechselwirkungen von Alkohol und Gewalt im Familienkontext sowie die Auswirkung auf das Kindswohl informieren und zu einem fachübergreifenden Austausch einladen. Gemeinsam können wir die Eltern und Kinder beim Ausstieg aus der Sucht-Gewalt-Spirale unterstützen. Und schliesslich: Feiern Sie mit uns zusammen das 100-JahrJubiläum und stossen Sie zum Abschluss der Tagung auf die ZFA an. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme Barbara Willimann Programm Donnerstagnachmittag, 10. Mai 2012 Ab 12.15 Empfang der Teilnehmenden, kleiner Imbiss und Getränke 13.00 Begrüssung Einführung von Barbara Willimann, Geschäftsführerin ZFA 13.10 Kinder in suchtbelasteten Familien – Risiken, Verläufe, Hilfen Referat von Prof. Dr. Michael Klein 13.50 Erste Priorität Kinderschutz – Möglichkeiten und Grenzen Referat von Dr. med. Ulrich Lips 14.45 Pause – Kaffee und Süsses – Vernetzung 15.15 Parallelveranstaltungen A: Erkennen und unterstützen von Kindern und Jugendlichen in alkohol- und gewaltbelasteten Familien Renate Gasser, Roberto Rizzo B: Erwachsene mit einer Alkohol- und Gewaltthematik zu Veränderungen motivieren Michael Klein, Heinz Marty C: Kinder mit einer familiären Alkohol- und Gewaltbelastung in der ärztlichen Praxis Ulrich Lips, Angelo Barrile D: Vermutete Alkoholbelastung in der Familie – klären von Rolle, Intervention und Grenzen Isabelle Alexandra Ruf, Doris Baschnagel 16.15 Podium: Zusammenführung der Erkenntnisse und Ausblick Referenten und Leitende der Parallelveranstaltungen Moderation: Heinz Marty 16.55 Schlusswort Barbara Willimann Ab 17.00 Apéro riche und Ausklang Referate Kinder in suchtbelasteten Familien – Risiken, Verläufe, Hilfen Jedes siebte Kind ist zeitweise von einer elterlichen Suchtstörung betroffen, meistens einer Alkoholabhängigkeit des Vaters. Mehr als ein Drittel dieser Kinder entwickelt später ein Alkohol- oder Drogenproblem. Viele leiden in der Kindheit und Jugend unter psychischen Störungen oder zeigen Verhaltensauffälligkeiten. In nicht wenigen Fällen sind die Kinder und Jugendlichen neben der elterlichen Sucht auch einer psychischen Störung wie Depression oder Persönlichkeitsstörung und schwerwiegenden sozialen Problemen wie Armut ausgesetzt. Im Beitrag werden die Risiko- und Schutzfaktoren sowie nötige Massnahmen der Prävention und Hilfe vor dem Hintergrund eigener klinischer Erfahrungen und Forschungsprojekte dargestellt. Referent: Prof. Dr. Michael Klein Erste Priorität Kinderschutz – Möglichkeiten und Grenzen Nach einem kurzen Überblick über das Gesamtgebiet der Kindsmisshandlung aus medizinischer Sicht, mit Definitionen, Epidemiologie und Vorgehensprinzipien, werden im Besonderen die psychische Misshandlung und die Vernachlässigung thematisiert. Dies sind die häufigsten Formen von Kindsmisshandlung, unter der Kinder von Alkoholkranken leiden. Es wird auf Erkennungsmerkmale, Interventionsund Vorgehensoptionen mit ihren Möglichkeiten und Grenzen sowie auf die rechtliche Situation in der Schweiz, besonders im Kanton Zürich eingegangen. Dabei wird der Fokus immer auf das Kind mit seinen Bedürfnissen und Rechten gelegt. Referent: Dr. med. Ulrich Lips Parallelveranstaltungen A: Erkennen und unterstützen von Kindern und Jugendlichen in alkohol- und gewaltbelasteten Familien Ausgehend von den Referaten werden wir konkrete Situationen, Fälle und Anliegen der Teilnehmenden aufnehmen und analysieren. Ziel ist die Verbindung der fachlichen Inputs mit der beraterischen oder therapeutischen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern. Insbesondere sollen dysfunktionale Verhaltensmuster wie z.B. CoAbhängigkeit, Koalitionen oder Verhaltensauffälligkeiten in der Schule erkannt und Wege zur Veränderung thematisiert werden. Leitung: Renate Gasser, Roberto Rizzo B: Erwachsene mit einer Alkohol- und Gewaltthematik zu Veränderungen motivieren Bei häuslicher Gewalt werden in der Schweiz bis zu 40 Prozent der Übergriffe unter Alkoholeinfluss verübt. Viele der Täter haben chronische Alkoholprobleme oder sind alkoholabhängig. Opfer sind in erster Linie Kinder und Partnerinnen. Dennoch sind Alkohol und Gewalt in der Suchthilfe und in der Gesundheitsversorgung häufig Tabuthemen. Scham- und Schuldgefühle aller Familienmitglieder erschweren sowohl den Zugang zu Hilfen als auch die Bearbeitung bzw. Bewältigung der Problematik. Daher ist es wichtig, dass diese Themen erkannt und angesprochen werden. Anhand von Fallbeispielen und Fragen der Teilnehmenden beleuchten wir die Komplexität des Themas Alkohol und Gewalt innerhalb von Familien und besprechen, wie mit dieser Thematik umgegangen werden kann. Leitung: Michael Klein, Heinz Marty Parallelveranstaltungen C: Kinder mit einer familiären Alkoholund Gewaltbelastung in der ärztlichen Praxis Anhand von konkreten Beispielen, die aus dem Kreis der Teilnehmenden stammen können, werden wir die (kinderspezifische) Thematik der Referate vertiefen. Speziell für Ärztinnen und Ärzte werden Vorgehenswege bei der Behandlung von gewaltausübenden und suchtbelasteten Eltern und deren Kinder aufgezeigt. Wir diskutieren, wie Patientinnen und Patienten zur Inanspruchnahme einer weiterführenden Unterstützung motiviert werden können. Leitung: Ulrich Lips, Angelo Barrile D: Vermutete Alkoholbelastung in der Familie – klären von Rolle, Intervention und Grenzen In Ihrem Berufsalltag haben Sie nach einer Bemerkung eines Kindes ein ungutes Gefühl und überlegen sich, ob Alkohol oder Gewalt in der Familie eine Rolle spielt. Wie können Sie das Kind unterstützen? Oder: Sie haben bei einer Klientin die Vermutung, dass da noch etwas Unausgesprochenes ist. Was können Sie tun? Wie können Sie heikle Themen ansprechen? Anhand von Fragen und konkreten Beispielen aus dem Kreise der Teilnehmenden reflektieren wir die Handlungsmöglichkeiten und institutionellen Grenzen Ihrer Einflussnahme. Wir erarbeiten angemessene Vorgehensweisen und besprechen, wann Vernetzung sinnvoll und notwendig ist. Leitung: Isabelle Alexandra Ruf, Doris Baschnagel Referentinnen und Referenten Prof. Dr. Michael Klein Professor für Klinische und Sozialpsychologie an der Katholischen Hochschule Köln Leiter des Rheinischen Instituts für Angewandte Suchtforschung Dr. med. Ulrich Lips Klinischer Dozent, Facharzt FMH für Kinder- und Jugendmedizin, Leiter Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle Universitätskinderkliniken Zürich Renate Gasser Fachpsychologin für Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychologie FSP Beratung und Therapie, ZFA Roberto Rizzo Fachpsychologe für Psychotherapie FSP Beratung und Therapie, ZFA Heinz Marty Fachpsychologe SBAP in Klinischer Psychologie und Psychotherapie Leiter Beratung und Therapie, ZFA Angelo Barrile Arzt, Psychiatrisch-Psychologische Poliklinik Zürich (PPZ) und Suchtmedizinische Sprechstunde, ZFA Isabelle Alexandra Ruf Psychologin lic. phil. Prävention, ZFA Doris Baschnagel Sozialarbeiterin FH Beratung und Therapie, ZFA Anmeldung und Hinweise Veranstalterin Zürcher Fachstelle für Alkoholprobleme, Josefstrasse 91, 8005 Zürich Telefon 043 444 77 00, www.zfa.ch, www.alcocheck.ch Anmeldung Bitte melden Sie sich online unter www.zfa.ch an. Anmeldeschluss: 30. April 2012. Die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt, die Anmeldungen werden aufgrund des Eingangsdatums berücksichtigt. Tagungsgebühr 120 Franken inklusive Getränke und Verpflegung. Für Mitarbeitende der Stadt und des Kantons Zürich ist die Teilnahme kostenlos. Credits und Anerkennung Die Veranstaltung wird von der FSP als Fortbildung anerkannt. Anrechnung von 3.5 Credits für Ärzte: SGP fachspezifische Kernfortbildung, SGPP Kernfortbildung, SGAM Fortbildung. Tagungsort Technopark Zürich, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich Den Anfahrtsplan finden Sie auch unter www.technopark.ch se Förrlibuckstrasse Tram 4 | 17 Pfin gstw eids tass e SB B Escher-Wyss-Platz Tram 4 | 13 | 17 Bus 32 | 72 Tech nop Tramark 4 S Bu chiff s 3 ba 2| u 72 Ha Busrdbrüc 32 ke | 72 , SBB Konzept und Gestaltung: www.werkhof.ch Ha strasse rds tra rms tras Förrlibu ck sse Har dtu