MSG Zirkel 7d, TU MA 644 Lösungs des Problems 2.3 Wir bezeichnen die Folge, die wir nach k Zügen erhalten, mit Rk . Die Folge am Anfang ist dann R0 . Zusätzlich bezeichnen wir die Zahl, die sich an der Stelle i in der Folge Rk befindet, mit Pk (i). Ein Paar (i, j), mit 1 ≤ i < j ≤ n wird als ”verkehrtı̈n Rk definiert, wenn Pk (i) > Pk (j) gilt (das hei{sst die weiter rechts stehende Zahl ist kleiner als die andere). Die Anzahl aller verkehrten Paare in Rk sei Ik . 3 1 2 Beispiel (die blaue Reihe zeigt die Stellen, die schwarze ist die tatsc̈hliche Folge): 1 2 3 Hier P (1) = 3, P (2) = 1, P (3) = 2. Das liefert uns die folgenden verkehrten Paare: (1,2), (2,3). ! . Man nennt eine Vertauschung elementar, wenn sich die Zahlen, die umgetauscht werden, auf benachbarten Stellen befinden. Das Problem wird nun in zwei Schritten gelöst: 0.0.1 Schritt 1: Wenn im Zug k + 1 zwei benachbarte Zahlen vertauscht werden, wie ändert sich die Anzahl der verkehrten Paare? Seien die benachbarte Zahlen in Rk , die vertauscht werden, auf den Stellen i und i + 1 (1 ≤ i ≤ n − 1), das heisst nach unserer Bezeichnung sind es die Zahlen Pk (i) und Pk (i + 1). Es gilt also Pk+1 (i) = Pk (i + 1) und Pk+1 (i + 1) = Pk (i). Mit der Ausnahme von dem Paar (i, i + 1) bleiben alle anderen möglichen Paare im selben Verhältnis wie in Rk (also verkehrt oder nicht). Andererseits ist (i, i + 1) genau dann verkehrt in Rk+1 , wenn es nicht verkehrt in Rk war. Die Anzahl der verkehrten Paare wird also um genau 1 erhöht oder vermindert, das heisst Ik+1 = Ik ± 1. Zusammengefasst ändert sich nach einem elementaren Umtausch die Parität der Anzahl verkehrter Paare. 0.0.2 Schritt 2: Wenn im Zug k + 1 zwei beliebige Zahlen vertauscht werden, kann dies auch mit einer ungeraden Anzahl von elementaren Umtauschen erreicht werden. Seien i und i + l + 1, l ≥ 0, 1 ≤ i ≤ n − 1, die Stellen der Zahlen, die im Zug k + 1 vertauscht werden. Die Reihe Rk ist unten abgebildet: Pk (1) . . . Pk (i − 1) Pk (i) Pk (i + 1) . . . Pk (i + l) Pk (i + l + 1) Pk (i + l + 2) . . . Pk (n) 1 ... i−1 i i+1 ... i+l i+l+1 i+l+2 ... n ! . Statt der direkten Vertauschung kann man die gleiche Reihe auch auf folgende Weise erhalten: Man vertauscht Pk (i) mit seinem jeweils rechten Nachbar l Mal. Das liefert folgende Reihe: Pk (1) . . . Pk (i − 1) Pk (i + 1) Pk (i + 2) . . . Pk (i) Pk (i + l + 1) Pk (i + l + 2) Pk (i + l + 2) . . . Pk (n) . 1 ... i−1 i i+1 ... i + l i+l+1 i+l+2 ... n 1 Man vertauscht jetzt die Zahlen an den Stellen i + l und i + l + 1: Pk (1) . . . Pk (i − 1) Pk (i + 1) Pk (i + 2) . . . Pk (i + l + 1) Pk (i) Pk (i + l + 2) Pk (i + l + 2) . . . Pk (n) 1 ... i−1 i i+1 ... i+l i+l+1 i+l+2 ... n Letzlich vertauscht man Pk (i + l + 1) l Mal mit seinem jeweils linken Nachbar: Pk (1) . . . Pk (i − 1) Pk (i + l + 1) Pk (i + 1) . . . Pk (i + l) Pk (i) Pk (i + l + 2) . . . Pk (n) 1 ... i−1 i i+1 ... i+l i+l+1 i+l+2 ... n Jeder der oben beschriebenen Vertauschungen ist elementar und es sind insgesamt 2l + 1 solcher Vertauschungen. Aus Schritt 1 folgt, dass eine ungerade Anzahl von elementaren Zügen die Parität der Anzahl der verkehrten Paare in der Reihe ändert. Da nach Schritt 2 jeder erlaubte Zug auf diese Art und Weise dargestellt werden kann, schliesst man, dass Ik und Ik+1 immer verschiedene Parität haben. I0 = 0 ist gerade. Folglich kann man nach einer ungeraden Anzahl von Zügen nicht wieder R0 erhalten. 2 ! .