Informationsreihe Herz Thema: Seite: Stand: 1 August 04 Q10 – Basistherapie bei Herzerkrankungen Ubichinon Q10 ein weltweit eingeführtes Nahrungsergänzungsmittel - hat auf zellulärem Niveau mehrfache vitale Bedeutung: Als Ubichinon der Atmungskette ist es beteiligt an der Energiegewinnung der Zellen, es reguliert darüber hinaus die Funktion von Ionenkanälen durch Beeinflussung der Membranfluidität und über diese die Zellkommunikation. Ferner ist Q10 das wesentliche fettlösliche Antioxidans, das einzige, das der Körper aus der eingenommenen Nahrung selber synthetisieren kann allerdings: heute, wegen dem vermehrten Verbrauch (oxidativer Stress), leider nicht mehr in genügender Menge. Ein ausreichend hoher Blut- und Gewebespiegel an Q10 ist aber lebensnotwendig - denn: ohne Q10 ist schlicht kein Leben möglich! Wie bereits erwähnt, bildet der Körper diesen lebensnotwendigen Stoff, vor allem in der Leber, selbst. Bei körperlichem und psychischem Stress (= Systemüberforderung), zunehmendem Alter sowie durch Umweltgifte, Strahlung und Krankheiten wird Q10 allerdings im erhöhten Masse verbraucht, ohne dass der Körper mit der Neusynthese einigermassen Schritt halten kann. Ein zusätzlicher Verzehr von Q10 als Nahrungsergänzung hat keinen Einfluss auf die körpereigene Synthese, d.h. der Körper selbst produziert nach wie vor die gleiche Menge Q10 und reduziert seine biochemische Eigenproduktion nicht! Mehrere klinische Studien zeigen klar, dass bei verschiedenen Formen von Herzerkrankungen durch eine zusätzliche Verabreichung von Q10 zur konventionellen medikamentösen Behandlung signifikant verbesserte klinische Ergebnisse erzielt werden können. Langsjoen et al. (1994) führten eine Studie an 424 Herzpatienten durch, die in vier diagnostischen Gruppen entsprechend ihrem Krankheitsbild eingeteilt wurden. Nach durchschnittlich 17,8 Monaten einer zusätzlichen Behandlung mit Q10 wurden folgende Ergebnisse erzielt: 118 Personen (28 %) erzielten eine Verbesserung um 2 Klassen, 5 Personen (1,2 %) sogar um 3 Klassen. Speziell in Bezug auf die Gruppe der Patienten mit Bluthochdruck verbesserte sich die durchschnittliche Klassenzuordnung signifikant von 2,4 auf 1,36 (statistischer Durchschnitt). Eine signifikante Verbesserung der Herzmuskelfunktion war mittels Echokardiographie bezüglich der Parameter "Dicke" der linken Ventrikelwand (Herzkammer) und "Durchflussvolumen" der Mitralklappe (Herzklappe) zu verzeichnen: So war nach Q10Behandlung die Hypertrophie der linken Ventrikelwand deutlich vermindert und der Durchfluss der Mitralklappe signifikant erhöht. Noch während der Studie konnten 182 Patienten (43 %) 1 bis 3 klassische Herzmedikamente (Digitalis, Betablocker, Nitroglycerin, Kalziumantagonisten, Antikoagulanzien, ACEHemmer, Diuretika u.a.) absetzen. Es liegen Studien vor, die bei Patienten mit Herzinsuffizienz ebenfalls eine verbesserte Herzfunktion unter zusätzlicher Q10-Behandlung nachweisen konnten. VOR der Behandlung mit Ubichinon Q10 NACH der Behandlung mit Ubichinon Q10 Anzahl Patienten Anzahl Patienten 250 250 213 200 212 200 146 150 173 150 100 62 50 100 33 50 6 3 0 Klasse I II 149 III IV 275 0 Klasse I II 385 International Mitochondrial Medicine Association, Postfach 49, 7403 Rhäzüns. III IV 39 Tel. 081 / 650 20 84 Informationsreihe Thema: Seite: Stand: Krankheitsstufen (Klassen) gemäss NYHA (New York Heart Association): I Keine Herzsymptome. II Symptome mit mittelmässiger Ausprägung. Leistungsfähigkeit der Herzkranken ist ab einer mittelschweren körperlichen Belastung eingeschränkt. III stärker ausgeprägte Symptome. Herzkranke sind schon bei geringer Belastung deutlich eingeschränkt. IV stark ausgeprägte Symptome. Herzkranke, die schon unter Ruhebedingungen Beschwerden zeigen. An 641 Patienten, die indikationsbedingt medikamentös behandelt wurden, konnten Morisco et al. (1993) in einer einjährigen Doppelblindstudie zeigen, dass 146 Patienten (22,9 %), die Q10 zusätzlich erhielten, signifikant weniger Krankenhausaufenthalte wegen Verschlechterung ihres Gesundheitszustandes benötigten, als in der Gruppe die lediglich Placebo zusätzlich erhielten (234 Patienten = 36,6 %). Auch traten signifikant weniger Lungenödeme (40 Patienten = 6,3 %) und Asthmafälle (194 Patienten = 30,4 %) im Vergleich zur Kontrollgruppe: Lungenödeme (101 Patienten = 15,8 %) und Asthmafälle (394 Patienten = 61,5 %). Entsprechend stellten Baggio et al. (1994) in einer Untersuchung an 2'664 Patienten mit Herzinsuffizienz fest, dass sich nach dreimonatiger zusätzlicher Q10-Einnahme bei 1'438 Patienten (54 %) eine Verbesserung von mindestens 3 Symptomen abzeichnete. Mortensen (1993) hat verschiedene Untersuchungen bei Patienten mit Kardiomyopathien durchgeführt. In einer offenen Studie führte eine zusätzliche Behandlung mit Q10 (100mg / Tag) bei 60 % der Patienten zu einer deutlichen Verbesserung der klinischen Symptome. In einer extern kontrollierten Doppelblind-Studie konnte dieses Ergebnis bestätigt werden: Eine zusätzliche Q10-Verabreichung führte bei Herzpatienten zur Besserung sowohl klinischer Parameter als auch der gesamten Lebensqualität. In einem Tierversuch an zwölf Schweinen zeigten Atar et al. (1993), dass Kontraktilitätsstörungen am Herzen nach Ischämie (Blutarmut) und anschliessender Reperfusion durch vorherige Q10-Einnahmen (2 x 200mg / Tag) deutlich vermindert werden konnten. Dieser Untersuchung kommt insbesondere bezüglich der Herzchirurgie grosse Bedeutung zu. Operationsbedingte ischämische Zustände mit anschliessender Reperfusion führen häufig zu einem relativ langen postoperativen Abfall der Herzkontraktilität (oxidativer Stress, ähnlich dem Frühlingserwachen von winterschlafenden Tieren. Diese vermeiden diesen weitgehend durch zeitgerechte, massive Erhöhung von Q10 und Vitamin C). Durch Vorbehandlung mit Q10 und Vitamin C könnte diesem gesundheitlich kritischen Zustand begegnet werden. Herz 2 August 04 Judy et al. (1993) stellten bei Herzoperationen am Patienten den therapeutischen Gewinn einer zusätzlichen Verabreichung von Q10 bezüglich der Herzfunktion und der postoperativen Genese fest. 10 Patienten erhielten Q10 in einem Zeitraum zwischen 14 Tagen vor und 30 Tagen nach der Operation am Herzen. Während der Operation war die Herzfunktion signifikant verbessert gegenüber der Kontrollgruppe aus 10 Patienten, die nur Placebo zusätzlich erhielten. Die postoperative Phase war kurz (3 - 5 Tage) und unkompliziert, während sie in der Placebogruppe 15 - 30 Tage andauerte und kompliziert war. Klinisch wurde diese eindrucksvolle Verkürzung der Wiedererholungszeit des Herzens nach Reperfusion und die schnellere postoperative Genese auch von Prof. Willson, Eisenhower Hospital, Palm Springs (1994) bestätigt: "Wir waren und sind erstaunt, wie schnell wir nach Einleitung der Reperfusion weiteroperieren können und wie wir die Hospitalisierungsphase verkürzen können. Entscheidend dabei ist eine höhere Dosierung von Q10 (180 - 240mg) und eine ausreichend lange Vorbehandlungsdauer (2 - 4 Wochen)." Darüber hinaus liegen Studien vor, die nachweisen, dass eine ausreichende Q10-Nahrungsergänzung auch sekundäre Herzinsuffizienz vermindert, die als Folge medikamentöser Therapien zur Behandlung verschiedener Erkrankungen auftreten kann: • So konnten Nebenwirkungen am Herzen beispielsweise bei Tumorpatienten unter Chemotherapiebehandlung deutlich vermindert werden. • Auch bei der Behandlung des "grünen Star" (Glaukom) mit dem Medikament Timolol lassen sich Nebenwirkungen am Herzen durch eine begleitende Q10-Verabreichung stark einschränken. • Medikamente zur Behandlung eben dieser Nebenwirkungen können somit eingespart werden - oder anders ausgedrückt- die Wirkung von Medikamenten lässt sich durch zusätzliche Q10-Gabe optimieren. Entscheidend ist festzuhalten, dass durch eine vorherige Basisversorgung mit dem Nahrungsergänzungsmittel Q10 für die Wirkungsentfaltung zahlreicher Medikamente und für die Reperfusion von ischämischem Gewebe bessere Voraussetzungen geschaffen werden. Als Energiespender, Membranstabilisator und endogenes (körpereigenes) Antioxidans wirkt Q10 ubiquitär (in allen Zellen des menschlichen Körpers gleichzeitig). Dosierungsempfehlung: • • Q10 Ultrasome 300 bis 600 mg / Tag Olivenblätter gemahlen 1400 bis 2800 mg / Tag Je nach Schwere der Erkrankung und Gewicht des/der Patient(in) können die angegebenen Dosierungen variieren. Bei reduzierter Kontraktionskraft der Herzmuskulatur ist die Gabe von Phenolen aus dem Olivenblatt wirksam. Bei einer Verbesserung der Symptome, die Dosierung während 4 Wochen beibehalten. Anschliessend auf eine individuelle Erhaltungsdosis langsam reduzieren. International Mitochondrial Medicine Association, Postfach 49, 7403 Rhäzüns. Tel. 081 / 650 20 84 Informationsreihe Thema: Seite: Stand: Herz 3 August 04 Literatur 1. Atar D, Mortensen S.A, Flachs H, Herzog W.R. Ubichinone Q10 protects ischemic myocardium in an open-chest swine model. Clin. Investig. 1993; 71: 103 - 111. 2. Baggio E, Gandini R, Plancher A.C, Passeri M, Carmosino G. Italien multicenter study on the safety of Ubichinone Q10 as adjunctive therapy in heart failure. Molec. Aspects Med. 1994; 15 (Supplement): 287 - 294. 3. Iarussi D, Auricchio U, Agretto A, Murano A, Giuliano M, Casale F, Indolfi P, Iacono A. Protective effect of Ubichinone Q10 on anthracyclines cardiotoxicity: Control study in children with acute lymphoblastic leukemia and non-Hodgkin lymphoma. Molec. Aspects Med. 1994; 15 (Supplement): 207 - 212. 4. Judy W.V, Stogsdill W.W, Folkers K. Myocardial preservation by therapy with Ubichinone Q10 during heart surgery. Clin. Investig. 1993: 155 - 161. 5. Langsjoen H, Langsjoen P, Willis R, Folkers K. Usefulness of Ubichinone Q10 in clinical cardiology: A long-term study. Molec. Aspects Med. 1994; 15 (Supplement): 165 - 175. 6. Langsjoen P, Willis R, Folkers K. Treatment of essential hypertension with Ubichinone Q10. Molec. Aspects Med. 1994; 15 (Supplement): 265 - 272. 7. Littarru G.P. Energie und Schutz. Ubichinon Q10: Fakten und Perspektiven in der Biologie und Medizin. C.E.S.I srl. Rom 1995. 8. Morisco C, Trimarco B, Condorelli M. Effect of Ubichinone Q10 therapy in patients with congestive heart failure: a long-tem multicenter randomized study. Clin. Investig. 1993; 71: 134 - 136. 9. Mortensen S.A. Perspectives oh therapy of cardiovascular diseases with Ubichinone Q10 (Ubichinone). Clin. Investig. 1993; 71: 116 - 123. 10. Takahashi N, Iwasaka T, Sugiura T, Onoyama H, Kurihara S, Inada M, Miki H, Uyama M. Effect of Ubichinone Q10 on hemidynamic response to ocular Timolol. J. Cardiovasc. Pharmacol. 1989; 14: 462 - 468. International Mitochondrial Medicine Association, Postfach 49, 7403 Rhäzüns. Tel. 081 / 650 20 84