Dirk Dobbrow / Bomber © Christina Griebel Dirk Dobbrow, am 6. Dezember 1966 in Berlin geboren, schlug sich nach dem Abitur als Zeitungsbote, Altenpfleger und Radiosprecher durch und besuchte eine private Schauspielschule. Er arbeitete zwei Jahre lang als Schauspieler am Stadttheater Lüneburg, es folgten Engagements an verschiedenen Theatern in Berlin, u.a. der Vaganten Bühne und dem Schloßparktheater. Schließlich widmete er sich ganz dem Schreiben. Er lebt heute als Autor in Berlin und schreibt Theaterstücke und Prosa. 1995 erschien Diva, Dirk Dobbrows erstes Theaterstück, das am 2. März 1996 © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 1 am Schauspielhaus Bochum in der Regie von Gil Mehmert uraufgeführt wurde. Halbwertzeiten veröffentlichte er 1996, das Stück wurde für den Heidelberger Stückemarkt nominiert. Late Night erschien 1998, 1999 Legoland, das am 28. Januar 2000 am Kleist Theater Frankfurt/Oder in der Regie von Michael Funke uraufgeführt wurde und für das Dirk Dobbrow den Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker erhielt. Das Stück wurde außerdem zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. Hundemund kam am 21. Januar 2000 am Maxim Gorki Theater im Schiller Theater, Berlin, im Rahmen der Schillernacht der Autoren, unter der Regie von K. D. Schmidt zur Uraufführung. Dobbrows Theaterstück Alina westwärts (2001) wurde für den Stückemarkt des 38. Berliner Theatertreffens nominiert, es kommt am 13. Juni 2002 am Pfalztheater Kaiserslautern unter der Regie von Michael Funke zur Uraufführung. Dirk Dobbrow wurde dafür außerdem mit dem Else LaskerSchüler-Stückepreis ausgezeichnet. Für das 2001 entstandene Stück Paradies erhielt er das erstmals gestiftete BHF-Bank Stipendium Frankfurter Positionen. Der Mann der Polizistin ist sein Prosadebüt. © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 2 1 Herr, 1 Dekoration Uraufführung: Landesbühnen Sachsen, Radebeul 02.12.2005 Regie: Daniela Deinhammer SYNOPSE Bomber ist allein in einem leerstehenden Gebäude, alles ist heruntergekommen, abgerockt, es riecht. Er spricht mit sich selbst, weil er auf Mona wartet. Er ist verliebt in Mona und hat trotzdem mit seinem besten Freund Held eine Wette abgeschlossen, wer sie zuerst ins Bett kriegt. Ihnen ist aber ein anderer zuvorgekommen und hat Mona dabei mit Aids angesteckt. In kurzen Sätzen redet Bomber mit sich selbst, versucht sich loszumachen von seinem alten Image des dicken Jungen, der immer die besten Arschbomben machte, versucht seine Position zwischen den Partys und Drogen zu finden und gleichzeitig jemand Annehmbares für Mona zu sein. Bomber ist kein Stück, das den moralischen Zeigefinger erhebt, das aber die Probleme der Pubertät ungeschönt beim Namen nennt. © 2016 Suhrkamp Verlag AG, Alle Rechte vorbehalten Seite 3