Hepatitis Hepatitis C C und und Psyche Psyche Univ. Univ. Prof. Prof. Dr. Dr. Gabriele Gabriele Moser Moser Universitätsklinik Universitätsklinik für für Innere Innere Medizin Medizin IV, IV, AKH AKH Wien Wien Bedeutung Bedeutung der der Diagnose Diagnose Aussage Aussage einer einer Betroffenen Betroffenen nach nach Information Information über über eine eine Hepatitis Hepatitis CC -- Infektion Infektion „….ich „….ich verlasse verlasse die die Arztpraxis, Arztpraxis, auf auf der der Strasse Strasse herrscht herrscht der der gewohnte gewohnte Verkehr, Verkehr, Menschen Menschen gehen gehen vorüber, vorüber, Geschäfte Geschäfte öffnen. öffnen. Eigentlich Eigentlich ist ist alles alles wie wie immer, immer, doch doch nichts nichts ist ist wie wie vorher……“ vorher……“ Lebensqualität Lebensqualität in in Abhängigkeit Abhängigkeit vom vom Wissen -Infektion Wissen über über eine eine HCV HCV-Infektion SF–36 score 90 HCV HCVInfektion Infektion unwissentlich unwissentlich Normalkollektiv Normalkollektiv 70 HCV HCVInfektion Infektion Mit MitWissen Wissendarüber darüber 50 30 0 Physical Physical Bodily functioning role pain General Vitality health Social Emotional functioning role Mental health AJ Rodger Hepatology 1999 Sorgen Sorgen und und Ängste Ängste der der Betroffenen Betroffenen z zÜbertrage Übertrage ich ich die die Hepatitis Hepatitis auf auf Familienangehörige/Partner? Familienangehörige/Partner? z zWelchen Welchen Verlauf Verlauf nimmt nimmt meine meine Erkrankung? Erkrankung? z zKann Kann ich ich (im (im Beruf) Beruf) weiter weiter leistungsfähig leistungsfähig bleiben? bleiben? z zWelche Welche Nebenwirkungen Nebenwirkungen der der Medikamente? Medikamente? z zWem Wem kann kann ich ich davon davon erzählen, erzählen, mit mit wem wem mich mich aussprechen? aussprechen? HRQOL HRQOL in in Abhängigkeit Abhängigkeit vom vom Verstehen Verstehen der der Krankheit Krankheit SF–36 score 90 HCV HCVausreichendes ausreichendes KH-Verständnis KH-Verständnis Normalkollektiv Normalkollektiv 70 HCV HCVschlechtes schlechtes KH-Verständnis KH-Verständnis 50 30 0 Physical Physical Bodily functioning role pain General Vitality health Social Emotional functioning role Mental health Gallegos-Orozco Arch Med Res 2003 SF–36 score Lebensqualität -Infektion in Lebensqualität bei bei HCV HCV-Infektion in Abhängigkeit Abhängigkeit von von Depression Depression 90 Normalkollektiv Normalkollektiv 70 HCV HCVnicht nichtdepressiv depressiv 50 HCV HCVdepressiv depressiv 30 0 Physical Physical Bodily functioning role pain General Vitality health Social Emotional functioning role Mental health Gallegos-Orozco Arch Med Res 2003 Psychische -Infizierten Psychische Beeinträchtigung Beeinträchtigung bei bei HCV HCV-Infizierten an an der der Universitätsklinik Universitätsklinik Innere Innere Med Med IV IV (Pilotstudie) (Pilotstudie) Das Gefühl, nicht ausreichend aufgeklärt zu sein, korreliert mit körperlicher, seelischer, familiärer, beruflicher und sexueller Beeinträchtigung, Angst und Depressivität (p<0,0001) % 187 konsekutive PatientInnen 40 39% 35 30 34% 25 Depression Angst 20 15 10 5 0 23% Depression und Angst Psychiatrische Psychiatrische Symptome Symptome bei bei Patienten Patienten mit mit HCV -2b Therapie HCV vor vor und und unter unter Interferon Interferon alfa alfa-2b Therapie % 57.7%, 60 N = 84 50 p <.001 Kraus et al.: J Clin Psychiatry. 2003 Zorn/Feindseligkeit 40 Angst 30 22.5% Depression 20 alle Störungen kumulativ 10 0 Vor IFN Unter IFN 8.3% Therapieabbruch Fallstricke -Patient-Beziehung Fallstricke der der Arzt Arzt-Patient-Beziehung Arzt/Ärztin Arzt/Ärztin Patient/in Patient/in bewußt bewußt Sachkenntnis Sachkenntnis Bedürftigkeit Bedürftigkeit Wille Willezum zumHeilen Heilen Hoffnung Hoffnung Hilflosigkeit Hilflosigkeit Angst Angst Misstrauen Misstrauen Ärger Ärger unbewußt unbewußt Häufigkeit Häufigkeit von von Depression Depression zz In InSpezialzentren Spezialzentrenweisen weisenfast fast60 60% %der derPatienten Patienteneine eineDepression Depressionund und eine eineverminderte verminderteLebensqualität Lebensqualitätauf auf Gallegos-Orozco Gallegos-Orozcoet etal. al.Arch ArchMed MedRes Res2003 2003 zz Ca. Ca.¼ ¼entwickeln entwickelnunter unterInterferontherapie Interferontherapieeine eineDepression Depression zz Bei Bei¾ ¾innerhalb innerhalbvon von88Wochen Wochennach nachBeginn Beginnder derTherapie Therapie zz Depression Depressionvermindert vermindertsich sichinnerhalb innerhalbvon von12 12Wochen Wochen zz Erhöhtes ErhöhtesRisiko Risikofür fürDepression Depressionhaben habenältere ältereMenschen Menschen Horikawa Horikawaet etal. al.Gen GenHosp HospPsych Psych2003 2003 27% 27%entwickeln entwickelnvor vorund und43% 43%unter unterIFN-Therapie IFN-TherapieSelbstmordgedanken Selbstmordgedanken Dieperink (passager Dieperinket etal.: al.:Gen GenHosp HospPsychiatry. Psychiatry.2004 2004 (passagerund undmäßig) mäßig) Depression Depression unter unter Interferontherapie Interferontherapie Horikawa et al. Gen Hosp Psych 2003 23 von 99 Pat. bekamen erstmals eine Depression Depressivität Depressivität im im Verlauf Verlauf der der IFN IFN Therapie Therapie Beachtung -Therapie Beachtung bei bei IFN IFN-Therapie Signifikante Signifikantedepressive depressiveSymptome Symptomein in21-58% 21-58%der dermit mit IFN IFNalpha alpha behandelten behandeltenPatientInnen PatientInneninnerhalb innerhalbder derersten erstenMonate Monateder derTherapie Therapie Häufigster Häufigster Risikofaktor: Risikofaktor: (Sub-)Depressive (Sub-)Depressive und und ängstliche ängstliche Symptome Symptome vor vor der der Behandlung Behandlung (macht (macht Screening Screening notwendig!) notwendig!) Î Î Weitere, Weitere, aber aber weniger weniger wichtige wichtige Risikofaktoren: Risikofaktoren: Î Î Anamnese Anamneseeiner einerDepression Depression(früher) (früher) Î Î weibliches weiblichesGeschlecht Geschlecht Î Î steigende steigendeIFN IFNalpha alphaDosis Dosissowie sowieBehandlungsdauer Behandlungsdauer Raison RaisonCL CLetetal: al:CNS CNSDrugs. Drugs.2005;19(2):105-23 2005;19(2):105-23 Symptome Symptome einer einer Depression Depression Über Über mehr mehr als als 22 Wochen: Wochen: Interessensverlust, Interessensverlust, Schlafstörungen, Schlafstörungen, Grübelneigung, Grübelneigung, pessimistische pessimistische Zukunftsgedanken, Zukunftsgedanken, Schuldgefühle, Schuldgefühle, Neigung Neigung zum zum Weinen, Weinen, Lustlosigkeit, Lustlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Konzentrationsstörungen, Einschränkung Einschränkung sozialer sozialer Aktivitäten, Aktivitäten, alltägliche alltägliche Verrichtungen Verrichtungen usw..... usw..... Gefühl Gefühl der der HilfsHilfs- und und Hoffnungslosigkeit Hoffnungslosigkeit IFN -induzierte Depression IFN alpha alpha-induzierte Depression –– wie wie behandeln? behandeln? IFN IFNalpha-induzierte alpha-induzierteDepression Depression--22überlappende überlappendeSyndrome: Syndrome: z z AA -- Depression-spezifisches Depression-spezifisches Syndrom: Syndrom: Depressive DepressiveSymptome, Symptome,Angst Angstund undkognitive kognitiveBeschwerden Beschwerden Î Î Behandlung Behandlungmit mitSSRI SSRIerfolgreich: erfolgreich: Citalopram CitalopramSEROPRAM®, SEROPRAM®,Fluoxetin FluoxetinFLUCTINE®, FLUCTINE®,oder oderParoxetin Paroxetin SEROXAT®, SEROXAT®,Sertralin SertralinGLADEM® GLADEM®ODER ODERTRESLEEN® TRESLEEN® ENDE ENDEder derAntidepressiva-Therapie Antidepressiva-Therapienicht nichtgleichzeitig gleichzeitigmit mitIFN IFN(später!) (später!) Î Î Psychotherapeutische PsychotherapeutischeBegleitung! Begleitung! z z BB -- Neurovegetatives Neurovegetatives Syndrom Syndrom Raison RaisonCL CLet etal: al: CNS CNSDrugs. Drugs.2005;19(2):105-23 2005;19(2):105-23 IFN -induzierte Depression IFN alpha alpha-induzierte Depression –– wie wie behandeln? behandeln? Neurovegetatives Neurovegetatives Syndrom Syndrom Î Î Müdigkeit, Müdigkeit,Gewichtsabnahme, Gewichtsabnahme,Schmerz Schmerzund undpsychomotorische psychomotorische Verlangsamung Verlangsamung Î Î signifikant signifikantweniger wenigererfolgreich erfolgreichmit mitalleiniger alleinigerSSRI-Therapie, SSRI-Therapie, bessere bessereErfolge Erfolgemit mit Î Î kombinierten kombiniertenSerotonin-Noradrenalin Serotonin-Noradrenalin(Norepinephrine) (Norepinephrine) Antidepressiva Antidepressiva(Mirtazepin (MirtazepinREMERON®), REMERON®), Î Î Fraglich: Fraglich:Bupropion, Bupropion,Psychostimulanzien Psychostimulanzienoder oderModafinil Modafinil(VIGIL®). (VIGIL®). Raison RaisonCL CLet etal: al: CNS CNSDrugs. Drugs.2005;19(2):105-23 2005;19(2):105-23 Hepatitis Hepatitis C, C, Psychische Psychische Störungen Störungen und und Substanzmissbrauch Substanzmissbrauch Bei Beierster ersterVisite Visitean ander der„Hepatology „Hepatologyclinic clinicat atthe thePortland PortlandVeterans VeteransAffairs Affairs Medical MedicalCenter“ Center“NN==293 293 73% 73% mit mit zwei zwei oder oder mehreren mehreren Störungen Störungen (aktuell (aktuell oder oder anamnestisch): anamnestisch): Î Î Depression Depression(81%), (81%), Î Î Posttraumatische PosttraumatischeStressstörung Stressstörung(62%), (62%), Î Î Substanzmißbrauch Substanzmißbrauch(58%), (58%), Î Î bipolare bipolareStörung Störung(20%), (20%), Î Î andere anderepsychotische psychotischeStörungen Störungen(17%). (17%). Firemen FiremenM Met etal: al:Clin ClinInfect InfectDis. Dis.2005 2005Apr Apr15;40 15;40Suppl Suppl5:S286-91 5:S286-91 Hepatitis -Therapie and Hepatitis C, C, IFN IFN-Therapie and psychische psychische Störungen Störungen bei bei intravenösem intravenösem Drogenmißbrauch Drogenmißbrauch zDrogenmißbrauch zDrogenmißbrauch per per se se steigert steigert nicht nicht das das Risiko Risiko für für eine eine IFN-induzierte IFN-induzierte Depression Depression zExtrem zExtrem wichtig: wichtig: Monitoring Monitoring der der Symptome Symptome einer einer Depression Depression in in den den ersten ersten Wochen Wochen der der IFNIFNTherapie Therapie zStart zStart mit mit Antidepressiva Antidepressiva so so früh früh wie wie möglich möglich und und für für die die gesamte gesamte IFN-Therapie-Dauer IFN-Therapie-Dauer (und (und ev. ev. länger.....) länger.....) De DeBie BieJJet etal.: al.:Acta ActaGastroenterol GastroenterolBelg. Belg.2005 2005 Argumente -PsychArgumente für für eine eine Routine Routine-PsychEvaluation -alpha Therapie Evaluation vor vor IFN IFN-alpha Therapie z Depressive Symptome kurz vor IFN-Therapie = hohes RISIKO für eine IFN-induzierte Depression Asnis Asnis et et al.: al.: Prog Prog Neuropsychopharmacol Neuropsychopharmacol Biol Biol Psychiatry. Psychiatry. 2005 2005 z Stark positive Korrelation zwischen initialen Depressions-Score und Depression binnen 1 Monat nach Beginn der IFN-Therapie Beratis Beratis S S et et al.: al.: JJ Psychosom Psychosom Res. Res. 2005 2005 z IFN-alpha reguliert Glucocorticoid-Rezeptoren und 5-HTR1A Spiegel in vitro Cai Cai W W et et al.: al.: JJ Hepatol. Hepatol. 2005 2005 Prophylaktische antidepressive Therapie und begleitende Psychotherapie zu erwägen bei RisikopatientInnen Erkennen Erkennen der der RisikopatientInnen RisikopatientInnen INTEGRIERTE INTEGRIERTE psychische psychische BETREUUNG BETREUUNG z zREDEN, REDEN, REDEN, REDEN, REDEN…… REDEN…… z z AUFKLÄRUNG AUFKLÄRUNG –– IMMER IMMER WIEDER WIEDER Î Î (supportive (supportive Therapie, Therapie, hebt hebt Lebensqualität) Lebensqualität) Miteinbeziehung Miteinbeziehungvon vonFamilie/Partner Familie/Partnerfalls fallserwünscht erwünscht z zÜber Über psychosoziale psychosoziale Probleme Probleme sprechen sprechen z zBedarf Bedarf an an begleitender begleitender Psychotherapie Psychotherapie und/oder und/oder Antidepressiva Antidepressiva erkennen, erkennen, und und vermitteln!! vermitteln!! BIOPSYCHOSOZIALES BIOPSYCHOSOZIALES MODELL MODELL Frühere Lebensereignisse Umweltfaktoren KrankheitsKrankheitsaktivität aktivität PSYCHOLOG. STATUS Aktueller STRESS KRANKHEITSKRANKHEITSBEWÄLTIGUNG BEWÄLTIGUNG und und Lebensqualität Lebensqualität SYMPTOMMUSTER COPING COPING und und SOZIALE SOZIALE UNTERSTÜZUNG UNTERSTÜZUNG Danke für Ihre Aufmerksamkeit !