Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Version: 15. Jänner 2017 Evelina Erlacher Inhaltsverzeichnis 1 Mengen 2 2 Wahrscheinlichkeiten 3 3 Zufallsvariablen 3.1 Diskrete Zufallsvariablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2 Stetige Zufallsvariablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 6 7 4 Erwartungswert 8 5 Varianz 10 6 Höhere Momente 10 7 Bivariate Wahrscheinlichkeitsrechnung 7.1 Diskrete Zufallsvariablen . . . . . . . . 7.2 Stetige Zufallsvariablen . . . . . . . . . 7.3 Unabhängige Zufallsvariablen . . . . . 7.4 Erwartungswert . . . . . . . . . . . . . 7.5 Kovarianz und Korrelationskoeffizient . 12 12 13 13 14 14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Wichtige Verteilungen 16 8.1 Diskrete Verteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 8.2 Stetige Verteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 8.3 Tabellen zur Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Evelina Erlacher 1 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung 1 Mengen Es sei Ω eine Menge (die Universalmenge“) und A, B seien Teilmengen von Ω. Dann ” schreiben wir: • ∅ := {} . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . leere Menge • x ∈ A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . x ist ein Element von A • x∈ / A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . x ist kein Element von A • |A| := Anzahl der Elemente in A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kardinalität von A • A ⊆ B :⇔ (x ∈ A ⇒ x ∈ B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A ist eine Teilmenge von B • B ⊇ A (:⇔ A ⊆ B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B ist eine Obermenge von A • A ( B :⇔ (A ⊆ B ∧ A 6= B) . . . . . . . . . . . . . . . A ist eine echte Teilmenge von B • B ) A (:⇔ A ( B) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B ist eine echte Obermenge von A • P(A) := Menge aller Teilmengen von A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Potenzmenge von A • [a, b] := {x ∈ R | a ≤ x ≤ b} . . . . . . . . . . . . . . . . . abgeschlossenes Intervall von a bis b • (a, b) := {x ∈ R | a < x < b} . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . offenes Intervall von a bis b • (a, ∞) := {x ∈ R | a < x} und [a, ∞) := {x ∈ R | a ≤ x} • (−∞, b) := {x ∈ R | x < b} und (−∞, b] := {x ∈ R | x ≤ b} Mengenoperatoren (1): Es seien A, B Teilmengen von Ω. Dann definieren wir: • A ∪ B := {x ∈ Ω | x ∈ A ∨ x ∈ B} . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vereinigung von A und B • A ∩ B := {x ∈ Ω | x ∈ A ∧ x ∈ B} . . . . . . . . . . . . . . . . . . Durchschnitt von A und B • A\B := {x ∈ Ω | x ∈ A ∧ x ∈ / B} . . . . . . . . . . Differenz von A und B, A ohne B“ ” c • A := {x ∈ Ω | x ∈ / A} = Ω\A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Komplement von A (in Ω) Mengenoperatoren (2): Es sei I eine Indexmenge. Für i ∈ I sei Ai eine Teilmenge von Ω. Dann schreiben wir: S • ki=1 Ai := A1 ∪ A2 ∪ . . . ∪ Ak = {x ∈ Ω | ∃i : x ∈ Ai } T • ki=1 Ai := A1 ∩ A2 ∩ . . . ∩ Ak = {x ∈ Ω | ∀i : x ∈ Ai } S • i∈I Ai := {x ∈ Ω | ∃i ∈ I : x ∈ Ai } T • i∈I Ai := {x ∈ Ω | ∀i ∈ I : x ∈ Ai }. Evelina Erlacher 2 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Es gelten (unter anderen) die folgenen Gesetze: • A ∪ B = B ∪ A, A ∩ B = B ∩ A . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kommutativgesetz • (A ∪ B) ∪ C = A ∪ (B ∪ C), (A ∩ B) ∩ C = A ∩ (B ∩ C) . . . . . . . Assoziativgesetz • A ∩ (B ∪ C) = (A ∩ B) ∪ (A ∩ C), A ∪ (B ∩ C) = (A ∪ B) ∩ (A ∪ C) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Distributivgesetz c S c T S T c • i∈I Aci = . . . . . . . . . . . . . . . Gesetz von de Morgan i∈I Ai , i∈I Ai = i∈I Ai Weiters gilt: • A∩B ⊆ A ⊆ A∪B • A\B = A ∩ B c • A ⊆ B ⇒ |A| ≤ |B| • A, B endlich, A ∩ B = ∅ ⇒ |A ∪ B| = |A| + |B| • |P(A)| = 2|A| Definition (disjunkt): • Zwei Mengen A und B heißen disjunkt, wenn A ∩ B = ∅ gilt. • Eine Mengenfamilie (Ai )i∈I heißt paarweise disjunkt, wenn Ai ∩ Aj = ∅ für i 6= j gilt. Definition (Partition): Eine S Mengenfamilie (Ai )i∈I heißt Partition von Ω, wenn sie paarweise disjunkt ist und Ω = i∈I Ai gilt. 2 Wahrscheinlichkeiten Es sei Ω eine Menge und der Ereignisraum (=Ergebnisraum) eines Zufallsexperiments. Ereignisse sind (gewisse) Teilmengen von Ω. Ereignisse der Form {ω} (mit ω ∈ Ω) heißen Elementarereignisse. Definition (Wahrscheinlichkeit): Es sei A ein Ereignis. Eine Funktion P : A 7→ P (A) mit den Eigenschaften (P1) P (A) ∈ [0, 1] (P2) P (Ω) = 1 S P∞ (P3) A1 , A2 , A3 . . . paarweise disjunkt ⇒ P ( ∞ i=1 Ai ) = i=1 P (Ai ) Evelina Erlacher 3 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung heißt Wahrscheinlichkeit auf Ω. Die Eigenschaften (P1), (P2) und (P3) werden auch als die Axiome von Kolmogorov bezeichnet. Aus dieser Definition leiten sich weitere Eigenschaften von P ab: (P-i) P (∅) = 0 (P-ii) Spezialfall von (P3): A ∩ B = ∅ ⇒ P (A ∪ B) = P (A) + P (B) (P-iii) Gegenwahrscheinlichkeit: P (Ac ) = 1 − P (A) (P-iv) Siebformel: P (A ∪ B) = P (A) + P (B) − P (A ∩ B) (P-v) Monotonie: A ⊆ B ⇒ P (A) ≤ P (B) (P-vi) A ⊆ B ⇒ P (B\A) = P (B) − P (A) (P-vii) P (B\A) = P (B) − P (A ∩ B) Laplace’sche Wahrscheinlichkeit: Sind alle Elementarereignisse gleich wahrscheinlich, so kann die Wahrscheinlichkeit eines beliebigen Ereignisses A nach der Formel P (A) = |A| |Ω| berechnet werden. Definition (bedingte Wahrscheinlichkeit): Es seien A und B Ereignisse mit P (B) > 0. Dann heißt die durch P (A ∩ B) P (A|B) := P (B) definierte Zahl P (A|B) die bedingte Wahrscheinlichkeit von A unter der Bedingung B. Mit dieser Definition gelten die folgenden Sätze: Satz von Bayes: Es seien A und B Ereignisse mit positiver Wahrscheinlichkeit. Dann gilt P (B|A)(P (A) P (A|B) = . P (B) Satz (Produktformel): Es seien A1 , . . . , An Ereignisse. Dann gilt P (A1 ∩ . . . ∩ An ) = P (A1 )P (A2 |A1 )P (A3 |A1 ∩ A2 ) · . . . · P (An |A1 ∩ . . . ∩ An−1 ). Satz von S der totalen Wahrscheinlichkeit: Es sei {B1 , . . . , Bn } eine Partition von Ω (d.h.: Ω = ni=1 Bi und Bi ∩ Bj = ∅ für i 6= j). Dann gilt für ein beliebiges Ereignis A: P (A) = P (A|B1 )P (B1 ) + . . . + P (A|Bn )P (Bn ). Evelina Erlacher 4 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Weiters gilt: P (Ac |B) = 1 − P (A|B). Definition (unabhängige Ereignisse): • Zwei Ereignisse A und B heißen unabhängig, wenn P (A ∩ B) = P (A)P (B) gilt. Andernfalls heißen A und B abhängig. • Die Ereignisse A1 , . . . , An heißen unabhängig, wenn für jede Auswahl von mindestens zwei Ereignissen Ai1 , . . . , Aik (mit verschiedenen Indizes) P (Ai1 ∩ . . . ∩ Aik ) = P (Ai1 ) · . . . · P (Aik ) gilt. Andernfalls heißen A1 , . . . , An abhängig. 3 Zufallsvariablen Definition (Zufallsvariable): Eine (reelle) Zufallsvariable X auf Ω ist eine Funktion der Form X : Ω → R. Die Menge der Werte, die X auch annimmt, bezeichnen wir mit X(Ω). Also: X(Ω) := {x ∈ R | ∃ω ∈ Ω mit X(ω) = x}. X(Ω) heißt das Bild von X. Schreibweisen: Es seien X, Y : Ω → R Zufallvariablen, x ∈ R und A ⊆ R. • {X = x} = {ω ∈ Ω : X(ω) = x} {X ≤ x} = {ω ∈ Ω : X(ω) ≤ x} {X ∈ A} = {ω ∈ Ω : X(ω) ∈ A} • P (X = x) = P ({ω ∈ Ω : X(ω) = x}) P (X ≤ x) = P ({ω ∈ Ω : X(ω) ≤ x}) P (X ∈ A) = P ({ω ∈ Ω : X(ω) ∈ A}) • Wir schreiben X ≤ Y , falls X(ω) ≤ Y (ω) für alle ω ∈ Ω gilt. Definition (Verteilungsfunktion): Die Verteilungsfunktion FX einer Zufallsvariablen X ist durch FX : R → [0, 1], FX (x) := P (X ≤ x) gegeben. Evelina Erlacher 5 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Es gilt (Charakterisierung der Verteilungsfunktion): Eine Funktion F : R → [0, 1] ist genau dann eine Verteilungsfunktion einer Zufallsvariablen, wenn sie folgende drei Eigenschaften besitzt: (1) F ist monoton wachsend. (2) F ist rechtsseitig stetig, d.h. F (a+ ) = F (a), wobei F (a+ ) := limx&a F (x). (3) limx→−∞ F (x) = 0, limx→∞ F (x) = 1 Weitere Eigenschaften von Verteilungsfunktionen: • P (X < a) = FX (a− ), wobei FX (a− ) := limx%a FX (x) • P (X = a) = FX (a) − FX (a− ), wobei FX (a− ) := limx%a FX (x) • P (a < X ≤ b) = FX (b) − FX (a) 3.1 Diskrete Zufallsvariablen Definition (diskrete Zufallsvariable): Es sei X : Ω → R eine Zufallsvariable. Ist die Menge X(Ω) endlich oder abzählbar, so heißt die Zufallsvariable X diskret. Spezialfall: Wenn Ω eine endliche oder abzählbare Menge ist, dann kann X auch nur endlich oder abzählbar viele verschiedene Werte annehmen, d.h. X(Ω) ist endlich oder abzählbar und X ist diskret. Definition (Wahrscheinlichkeitsfunktion): Die Wahrscheinlichkeitsfunktion pX einer diskreten Zufallsvariablen X : Ω → R ist jene Funktion, die jedem x ∈ X(Ω) die Wahrscheinlichkeit, dass X diesen Wert annimmt, zuordnet. Also: pX : X(Ω) → [0, 1], pX (x) := P (X = x). Eigenschaften der Wahrscheinlichkeitsfunktion: Es sei X : Ω → R eine diskrete Zufallsvariable. Dann gilt: P • pX (x) = P (X = x) = P ({ω}). ω∈Ω: X(ω)=x • Es sei g : X(Ω) → R eine Funktion. Wir definieren Y : Ω → R, Y (ω) := (g ◦ X)(ω) = g(X(ω)). Dann ist Y selbst wieder eine diskrete Zufallsvariable, und es gilt X X pY (y) = P (Y = y) = P ({ω}) = P (X = x) ω∈Ω: Y (ω)=y x∈X(Ω): g(x)=y X pX (x) x∈X(Ω): g(x)=y für y ∈ Y (Ω) = g(X(Ω)). Evelina Erlacher 6 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Zusammenhang von Verteilungs- und Wahrscheinlichkeitsfunktion: Die Verteilungsfunktion FX einer diskreten Zufallsvariable X (mit X(Ω) = {x1 , x2 , x3 , . . . (, xn )}) ist eine Treppenfunktion. Sie ist durch X X FX (x) = P (X ≤ x) = P (X = xi ) = pX (xi ) xi ≤x xi ≤x gegeben. Die Sprunghöhe an der Stelle x entspricht der Wahrscheinlichkeit pX (xi ). 3.2 Stetige Zufallsvariablen Definition (stetige Zufallsvariable): Es sei X : Ω → R eine Zufallsvariable und FX die zugehörige Verteilungsfunktion. Ist die Verteilungsfunktion FX stetig, dann heißt die Zufallsvariable X stetig. Ist X stetig, so ist Ω meist ein Intervall des Raums R (oder ein kartesisches Produkt von Intervallen im Raum Rn ). Ist die Verteilungsfunktion FX einer Zufallsvariablen X stetig, dann gilt F (a) = F (a− ) und somit P (X = a) = FX (a) − FX (a− ) = 0. Das heißt unter anderem, dass für eine stetige Zufallsvariable P (X ≤ a) = P (X < a) + P (X = a) = P (X < a) gilt. Analog gilt P (X ≥ a) = P (X > a). Definition (Dichte): Eine Funktion fX : R → [0, ∞) heißt Dichte der Zufallsvariablen X, wenn Z b P (a < X ≤ b) = fX (x) dx a für beliebige a, b ∈ R mit a < b gilt. Es gilt (Charakterisierung der Dichte): Eine Funktion f : R → R ist genau dann eine Dichte einer Zufallsvariablen, wenn sie folgende zwei Eigenschaften besitzt: (1) f (x) ≥ 0 für alle x ∈ R. R∞ (2) −∞ f (x) dx = 1. Weitere Eigenschaften von Dichtefunktionen: Ra • P (X = a) = a fX (x) dx = 0. (Nicht neu, aber konsistent mit unseren bisherigen Überlegungen.) • Der Wert fX (x) ist nicht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass X den Wert x annimmt! Evelina Erlacher 7 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Zusammenhang von Verteilungsfunktion und Dichte: Es gilt Z x FX (x) = P (X ≤ x) = fX (t) dt. −∞ Aus dem Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung folgt daher, dass die Dichte fX die (stückweise) Ableitung der Verteilungsfunktion FX ist, d.h. FX0 (x) = fX (x). Variablentransformation: Es sei X : Ω → R eine stetige Zufallsvariable mit Dichte fX und Verteilungsfunktion FX . Weiters sei g : X(Ω) → R eine (stückweise) differenzierbare Funktion. Wir definieren Y : Ω → R, Y (ω) := (g ◦ X)(ω) = g(X(ω)). Dann ist Y selbst wieder eine stetige Zufallsvariable mit der Wertemenge Y (Ω) = g(X(Ω)). Für die Dichte fY und die Verteilungsfunktion FY von Y gilt folgendes: • Ist g streng monoton steigend und g 0 (x) 6= 0 auf X(Ω), dann existiert die Umkehrfunktion g −1 : Y (Ω) → X(Ω) und es gilt für y ∈ Y (Ω): fY (y) = fX (g −1 (y)) · d dy g −1 (y) und FY (y) = FX (g −1 (y)). • Ist g streng monoton fallend und g 0 (x) 6= 0 auf X(Ω), dann existiert die Umkehrfunktion g −1 : Y (Ω) → X(Ω) und es gilt für y ∈ Y (Ω): fY (y) = −fX (g −1 (y)) · d dy g −1 (y) und FY (y) = 1 − FX (g −1 (y)). Definition (Quantil): Es sei X eine stetige Zufallsvariable mit invertierbarer Verteilungsfunktion F . Weiters sei γ ∈ (0, 1) eine Wahrscheinlichkeit. Das γ-Quantil der Zufallsvariablen X ist jene Zahl xγ , für die F (xγ ) = γ gilt. Bemerkung: Bezeichnet F −1 die Umkehrfunktion von F , so gilt xγ = F −1 (γ). 4 Erwartungswert Definition (Erwartungswert): • Es sei X : Ω → R eine diskrete Zufallsvariable. Die durch X E(X) := x · P (X = x) x∈X(Ω) gegebene Zahl E(X) (falls sie existiert) heißt Erwartungswert der Zufallsvariablen X. Wir schreiben oft auch µ für E(X). Evelina Erlacher 8 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung • Es sei X : Ω → R eine stetige Zufallsvariable mit Dichte fX . Die durch Z ∞ x · fX (x) dx E(X) := −∞ gegebene Zahl E(X) (falls sie existiert) heißt Erwartungswert der Zufallsvariablen X. Wir schreiben oft auch µ für E(X). Eigenschaften des Erwartungswerts: Für X, Y Zufallsvariablen und a, b ∈ R gilt: ) (E1) E(X + Y ) = E(X) + E(Y ) E ist linear“ ” (E2) E(aX) = aE(X) (E3) E(a) = a (E4) X ≤ Y ⇒ E(X) ≤ E(Y ) E ist monoton“ ” Weitere Eigenschaften des Erwartungswerts für diskrete Zufallsvariablen: Es sei X : Ω → R eine diskrete Zufallsvariable. Dann gilt: • E(X) = P x · P (X = x) = P X(ω) · P ({ω}). ω∈Ω x∈X(Ω) • Es sei g : R → R eine Funktion. Wir definieren Y : Ω → R, Y (ω) := (g ◦ X)(ω) = g(X(ω)). Dann ist Y selbst wieder eine diskrete Zufallsvariable, und es gilt E(Y ) = E(g(X)) = X y · P (Y = y) = y∈Y (Ω) = X X g(x) · P (X = x) x∈X(Ω) g(X(ω)) · P ({ω}) = ω∈Ω X Y (ω) · P ({ω}). ω∈Ω Weitere Eigenschaften des Erwartungswerts für stetige Zufallsvariablen: Es sei X : Ω → R eine stetige Zufallsvariable mit Dichte fX . Weiters sei g : R → R eine (integrierbare) Funktion. Dann gilt Z ∞ g(x) · fX (x) dx. E(g(X)) = −∞ Evelina Erlacher 9 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung 5 Varianz Definition (Varianz, Standardabweichung): Es sei X : Ω → R eine Zufallsvariable mit Erwartungswert E(X). • Die durch V (X) := E (X − E(X))2 gegebene Zahl V (X) (falls sie existiert) heißt Varianz der Zufallsvariablen X. Wir schreiben oft auch σ 2 oder Var(X) für V (X). • Die Zahl σ := p V (X) heißt Standardabweichung oder Streuung der Zufallsvariablen X. Konkreter: Es sei X : Ω → R eine Zufallsvariable mit Erwartungswert E(X). • Ist X diskret, dann gilt X X V (X) = (x − E(X))2 · P (X = x) = (X(ω) − E(X))2 · P ({ω}). ω∈Ω x∈X(Ω) • Ist X stetig mit Dichte fX , dann gilt Z ∞ V (X) = (x − E(X))2 · fX (x) dx. −∞ Eigenschaften der Varianz: Für X eine Zufallsvariable und a, b ∈ R gilt: (V1) V (aX + b) = a2 V (X) (V2) V (X) = E(X 2 ) − E(X)2 6 Verschiebungssatz“ ” Höhere Momente Definition (kk -tes Moment): Es sei X eine Zufallsvariable und k ∈ N. • Die Zahl mk (X) := E X k (falls sie existiert) heißt k-tes Moment von X. • Die Zahl zk (X) := E (X − E(X))k (falls sie existiert) heißt k-tes zentriertes (oder zentrales) Moment von X. Evelina Erlacher 10 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Es gilt: • Das erste (nicht zentrierte) Moment von X ist der Erwartungswert E(X). • Das zweite zentrierte Moment von X ist die Varianz V (X). Definition (Schiefe): Die Zahl ν(X) := E X − E(X) p V (X) !3 (falls sie existiert) heißt Schiefe von X. Wir sagen, die Verteilung von X ist • symmetrisch, falls ν(X) = 0, • linksschief, falls ν(X) < 0, • rechtsschief, falls ν(X) > 0. Es gilt: Es sei µ = E(X) und σ 2 = V (X). Dann ν(X) = E X −µ σ 3 ! E((X − µ)3 ) z3 (X) z3 (X) = = , = 3 σ3 σ3 z2 (X) 2 d.h. die Schiefe ist das dritte zentrierte Moment z3 (X) normiert auf die dritte Potenz der Standardabweichung σ. Definition (Wölbung): Die Zahl w(X) := E X − E(X) p V (X) !4 (falls sie existiert) heißt Wölbung oder Kurtosis von X. Es gilt: Es sei µ = E(X) und σ 2 = V (X). Dann w(X) = E X −µ σ 4 ! = E((X − µ)4 ) z4 (X) z4 (X) = = , σ4 z2 (X)2 σ4 d.h. die Wölbung ist das vierte zentrierte Moment z4 (X) normiert auf die vierte Potenz der Standardabweichung σ. Evelina Erlacher 11 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung 7 Bivariate Wahrscheinlichkeitsrechnung Es seien X : Ω → X(Ω) ⊆ R und Y : Ω → Y (Ω) ⊆ R zwei Zufallsvariablen. Definition (gemeinsame Verteilungsfunktion): Die gemeinsame Verteilungsfunktion FX,Y von X und Y ist durch FX,Y : R × R → [0, 1], FX,Y (x, y) = P (X ≤ x, Y ≤ y) gegeben. Es gilt: • FX,Y (x1 < X ≤ x2 , y1 < Y ≤ y2 ) = FX,Y (x2 , y2 ) − FX,Y (x1 , y2 ) − FX,Y (x2 , y1 ) + FX,Y (x1 , y1 ) • Die Verteilungsfunktionen FX und FY von X bzw. Y , die sogenannten Randverteilungsfunktionen oder marginalen Verteilungsfunktionen, erhält man durch FX (x) = lim FX,Y (x, y) bzw. y→∞ 7.1 FY (y) = lim FX,Y (x, y). x→∞ Diskrete Zufallsvariablen X und Y seien diskrete Zufallsvariablen. Definition (gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktion): Die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsfunktion pX,Y von X und Y ist durch pX,Y : X(Ω) × Y (Ω) → [0, 1], pX,Y (x, y) = P (X = x, Y = y) gegeben. Es gilt: • Zusammenhang mit der gemeinsamen Verteilungsfunktion: pX,Y (x, y) = FX,Y (x, y) − FX,Y (x− , y) − FX,Y (x, y − ) + FX,Y (x− , y − ) und FX,Y (x, y) = X X pX,Y (xi , yi ) xi ≤x yi ≤y • Die Wahrscheinlichkeitsfunktionen pX und pY von X bzw. Y , die sogenannten Randwahrscheinlichkeitsfunktionen oder marginalen Wahrscheinlichkeitsfunktionen, erhält man durch X X pX (x) = pX,Y (x, y) bzw. pY (y) = pX,Y (x, y). y∈Y (Ω) Evelina Erlacher x∈X(Ω) 12 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung 7.2 Stetige Zufallsvariablen X und Y seien stetige Zufallsvariablen. Definition (gemeinsame Dichte): Eine Funktion fX,Y : R2 → [0, ∞) heißt gemeinsame Dichte der Zufallsvariablen X und Y , wenn Z y2 Z x2 fX,Y (x, y) dx dy P (x1 < X ≤ x2 , y1 < Y ≤ y2 ) = y1 x1 für beliebige x1 , x2 , y1 , y2 ∈ R mit x1 < x2 , y1 < y2 gilt. Es gilt: • Zusammenhang mit der gemeinsamen Verteilungsfunktion: Z b Z a ∂2 fX,Y (x, y) = fX,Y (x, y) dx dy FX,Y (x, y) und F (a, b) = ∂x ∂y −∞ −∞ • Die Dichten fX und fY von X bzw. Y , die sogenannten Randdichten oder marginalen Dichten, erhält man durch Z ∞ Z ∞ fX,Y (x, y) dx. fX,Y (x, y) dy bzw. fY (y) = fX (x) = −∞ −∞ 7.3 Unabhängige Zufallsvariablen Definition (unabhängige Zufallsvariablen): Zwei Zufallsvariabeln X und Y heißen unabhängig, falls für alle Mengen A, B ⊆ R gilt: P (X ∈ A, Y ∈ B) = P (X ∈ A) P (Y ∈ B). Diese Definition ist äquivalent zu der Eigenschaft Für alle a, b ∈ R gilt: P (X ≤ a, Y ≤ b) = P (X ≤ a ) P (Y ≤ b). Bemerkung: Das Produkt P (X ≤ a, Y ≤ b) = P (X ≤ a )P (Y ≤ b) kann auch als FX,Y (x, y) = FX (x) FY (y) geschrieben werden. Es gilt: • Es seien X und Y diskrete Zufallsvariablen mit gemeinsamer Wahrscheinlichkeitsfunktion pX,Y und Randwahrscheinlichkeitsfunktionen pX bzw. pY . Dann: X und Y sind genau dann unabhängig, wenn pX,Y (x, y) = pX (x) pY (y) gilt. Evelina Erlacher 13 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung • Es seien X und Y stetige Zufallsvariablen mit der gemeinsamen Dichte fX,Y und den Randdichten fX und fY . Dann: X und Y sind genau dann unabhängig, wenn fX,Y (x, y) = fX (x) fY (y) gilt. 7.4 Erwartungswert Es sei g : R2 → R eine Funktion. • Es seien X und Y diskrete Zufallsvariablen mit gemeinsamer Wahrscheinlichkeitsfunktion pX,Y . Dann gilt: E(g(X, Y )) = X X g(x, y) pX,Y (x, y). x∈X(Ω) y∈Y (Ω) • Es seien X und Y stetige Zufallsvariablen mit der gemeinsamen Dichte fX,Y . Dann gilt: Z ∞Z ∞ E(g(X, Y )) = g(x, y) fX,Y (x, y) dx dy. −∞ 7.5 −∞ Kovarianz und Korrelationskoeffizient Die Kovarianz ist ein nichtstandardisiertes Zusammenhangsmaß für einen monotonen Zusammenhang zweier Zufallsvariablen mit gemeinsamer Wahrscheinlichkeitsverteilung. Der Wert dieser Kenngröße macht tendenzielle Aussagen darüber, ob hohe Werte der einen Zufallsvariablen eher mit hohen (positive Kovarianz) oder eher mit niedrigen (negative Kovarianz) Werten der anderen Zufallsvariablen einhergehen. Definition (Kovarianz): Die durch Cov(X, Y ) = E (X − E(X))(Y − E(Y )) gegebene Zahl Cov(X, Y ) (falls sie existiert) heißt Kovarianz der Zufallsvariablen X und Y . Wir schreiben oft auch σXY für Cov(X, Y ). Eigenschaften der Kovarianz: Für X, Y, Xi , Yi Zufallsvariablen und a, b ∈ R gilt: (C1) Cov(X, X) = V (X) (C2) Die Kovarianz ist symmetrisch: Cov(X, Y ) = Cov(Y, X) (C3) Die Kovarianz ist bilinear : Evelina Erlacher 14 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung • Cov(X1 + X2 , Y ) = Cov(X1 , Y ) + Cov(X2 , Y ) Cov(X, Y1 + Y2 ) = Cov(X, Y1 ) + Cov(X, Y2 ) • Cov(aX, Y ) = a Cov(X, Y ) Cov(X, bY ) = b Cov(X, Y ) (C4) Cov(X + a, Y + b) = Cov(X, Y ) (C5) Verschiebungssatz: Cov(X, Y ) = E(XY ) − E(X)E(Y ) Die Bilinearität der Kovarianz hat zur Folge, dass die Kovarianz vom Maßstab der Zufallsvariablen abhängt. So erhält man beispielsweise die zehnfache Kovarianz, wenn man anstatt X die Zufallsvariable 10X betrachtet. Insbesondere hängt der Wert der Kovarianz von den verwendeten Maßeinheiten der Zufallsvariablen ab. Da diese Eigenschaft die absoluten Werte der Kovarianz schwer interpretierbar macht, betrachtet man bei der Untersuchung auf einen linearen Zusammenhang zwischen X und Y häufig stattdessen den maßstabsunabhängigen Korrelationskoeffizienten: Definition (Korrelationskoeffizient): Die durch σXY Cov(X, Y ) p = ρ(X, Y ) = p σX σY V (X) V (Y ) gegebene Zahl ρ(X, Y ) (falls sie existiert) heißt Korrelationskoeffizient der Zufallsvariablen X und Y . Eigenschaften des Korrelationskoeffizienten: (K1) −1 ≤ ρ(X, Y ) ≤ 1 (K2) ρ(X, Y ) und Cov(X, Y ) haben dasselbe Vorzeichen. Insbesondere gilt: ⇔ ρ(X, Y ) = 0 Cov(X, Y ) = 0 Definition: Die Zufallsvariablen X und Y heißen • positiv korreliert, falls ρ(X, Y ) > 0, • negativ korreliert, falls ρ(X, Y ) < 0, • unkorreliert, falls ρ(X, Y ) = 0. Zusammenhang von Korrelation und Unabhängigkeit: X und Y unabhängig Evelina Erlacher ⇒ : 15 ρ(X, Y ) = Cov(X, Y ) = 0 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Varianz von Summen: Für Xi Zufallsvariablen gilt: V n X n X n n n X X X X Xi = Cov(Xi , Xj ) = V (Xi ) + Cov(Xi , Xj ) i=1 i=1 j=1 i=1 i=1 j6=i Spezialfälle: • V (X + Y ) = V (X) + 2 Cov(X, Y ) + V (Y ) • Sind die Zufallsvariablen Xi unabhängig, so gilt: V P n i=1 8 P n Xi = V (Xi ) i=1 Wichtige Verteilungen 8.1 Diskrete Verteilungen Diskrete Gleichverteilung • Von X angenommene Werte: X(Ω) = {x1 , x2 , . . . , xn }, wobei x1 < x2 < . . . < xn • Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (X = xk ) = n1 für k ∈ {1, 2, . . . , n} 0, x < x1 • Verteilungsfunktion: F (x) = nl , xl ≤ x < xl+1 , l ∈ {1, . . . , n − 1} 1, xn ≤ x P • Erwartungswert: E(X) = n1 nk=1 xk P • Varianz: V (X) = n1 nk=1 (xk − E(X))2 Binomialverteilung • Parameter n und p, wobei n ∈ N und p ∈ (0, 1). Schreibweise: X ∼ B(n, p). • Von X angenommene Werte: X(Ω) = {0, 1, 2, . . . , n} • Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (X = k) = nk · pk · (1 − p)n−k für k ∈ X(Ω) 0, x<0 k Pl n n−k , l ≤ x < l + 1, k=0 k · p · (1 − p) • Verteilungsfunktion: F (x) = l ∈ {0, 1, . . . , n − 1} 1, n≤x • Erwartungswert: E(X) = np • Varianz: V (X) = np(1 − p) Evelina Erlacher 16 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Hypergeometrische Verteilung • Parameter N , M und n, wobei N, M, n ∈ N mit n ≤ M ≤ N . • Von X angenommene Werte: X(Ω) = {0, 1, 2, . . . , n} • Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (X = k) = • Verteilungsfunktion: F (x) = 0, Pl k=0 1, −M (Mk )·(Nn−k ) N (n) für k ∈ X(Ω) x<0 −M (Mk )·(Nn−k ) , l ≤ x < l + 1, (Nn ) l ∈ {0, 1, . . . , n − 1} n≤x • Erwartungswert: E(X) = n M N • Varianz: V (X) = n M (1 − N M N −n ) N N −1 Poissonverteilung • Parameter λ, wobei λ ∈ (0, ∞). Schreibweise: X ∼ P(λ). • Von X angenommene Werte: X(Ω) = N0 = {0, 1, 2, 3, . . .} k • Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (X = k) = λk! e−λ für k ∈ X(Ω) = N0 ( 0, x<0 • Verteilungsfunktion: F (x) = Pl λk −λ e k=0 k! , l ≤ x < l + 1, l ∈ N0 • Erwartungswert: E(X) = λ • Varianz: V (X) = λ Geometrische Verteilung • Parameter p, wobei p ∈ (0, 1). • Von X angenommene Werte: X(Ω) = N = {1, 2, 3, . . .} • Wahrscheinlichkeitsfunktion: P (X = k) = (1 − p)k−1 · p für k ∈ X(Ω) = N ( 0, x<1 • Verteilungsfunktion: F (x) = l 1 − (1 − p) , l ≤ x < l + 1, l ∈ N • Erwartungswert: E(X) = • Varianz: V (X) = Evelina Erlacher 1 p 1−p p2 17 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung 8.2 Stetige Verteilungen Stetige Gleichverteilung auf einem Intervall • Parameter a, b ∈ R, wobei a < b. ( 1 , x ∈ [a, b] • Dichte: f (x) = b−a 0, sonst • Verteilungsfunktion: F (x) = 0, x−a , b−a • Erwartungswert: E(X) = • Varianz: V (X) = 1, x<a a≤x<b b≤x a+b 2 (b−a)2 12 Exponentialverteilung • Parameter λ, wobei λ ∈ (0, ∞). Schreibweise: X ∼ Exp(λ). ( 0, x<0 • Dichte: f (x) = −λx λe , 0 ≤ x ( 0, x<0 • Verteilungsfunktion: F (x) = 1 − e−λx , 0 ≤ x • Erwartungswert: E(X) = • Varianz: V (X) = 1 λ 1 λ2 Standardnormalverteilung (Spezialfall der Normalverteilung) • Schreibweise: X ∼ N (0, 1). • Dichte: f (x) = √1 2π x2 e− 2 • Verteilungsfunktion: F (x) = √1 2π Rx t2 e− 2 dt =: Φ(x) −∞ • Erwartungswert: E(X) = 0 • Varianz: V (X) = 1 Evelina Erlacher 18 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Normalverteilung • Parameter µ und σ, wobei µ ∈ R und σ ∈ (0, ∞). Schreibweise: X ∼ N (µ, σ 2 ). • Dichte: f (x) = √1 σ 2π e− (x−µ)2 2σ 2 • Verteilungsfunktion: F (x) = √1 σ 2π Rx e− (t−µ)2 2σ 2 −∞ ) dt = Φ( x−µ σ • Erwartungswert: E(X) = µ • Varianz: V (X) = σ 2 8.3 Tabellen zur Standardnormalverteilung Quantile der Standardnormalverteilung: γ 0.01 0.02 0.03 0.04 0.05 0.06 0.07 0.08 0.09 0.10 0.11 0.12 0.13 0.14 0.15 0.16 0.17 0.18 0.19 0.20 0.21 0.22 0.23 0.24 0.25 0.26 0.27 0.28 0.29 0.30 0.31 0.32 0.33 Evelina Erlacher Φ−1 (γ) −2.33 −2.05 −1.88 −1.75 −1.64 −1.55 −1.48 −1.41 −1.34 −1.28 −1.23 −1.18 −1.13 −1.08 −1.04 −0.99 −0.95 −0.92 −0.88 −0.84 −0.81 −0.77 −0.74 −0.71 −0.67 −0.64 −0.61 −0.58 −0.55 −0.52 −0.50 −0.47 −0.44 γ 0.34 0.35 0.36 0.37 0.38 0.39 0.40 0.41 0.42 0.43 0.44 0.45 0.46 0.47 0.48 0.49 0.50 0.51 0.52 0.53 0.54 0.55 0.56 0.57 0.58 0.59 0.60 0.61 0.62 0.63 0.64 0.65 0.66 Φ−1 (γ) −0.41 −0.39 −0.36 −0.33 −0.31 −0.28 −0.25 −0.23 −0.20 −0.18 −0.15 −0.13 −0.10 −0.08 −0.05 −0.03 0.00 0.03 0.05 0.08 0.10 0.13 0.15 0.18 0.20 0.23 0.25 0.28 0.31 0.33 0.36 0.39 0.41 19 γ 0.67 0.68 0.69 0.70 0.71 0.72 0.73 0.74 0.75 0.76 0.77 0.78 0.79 0.80 0.81 0.82 0.83 0.84 0.85 0.86 0.87 0.88 0.89 0.90 0.91 0.92 0.93 0.94 0.95 0.96 0.97 0.975 0.98 0.99 0.995 Φ−1 (γ) 0.44 0.47 0.50 0.52 0.55 0.58 0.61 0.64 0.67 0.71 0.74 0.77 0.81 0.84 0.88 0.92 0.95 0.99 1.04 1.08 1.13 1.18 1.23 1.28 1.34 1.41 1.48 1.55 1.64 1.75 1.88 1.96 2.05 2.33 2.58 WS 2016 Wichtige Begriffe und Sätze aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung Verteilungsfunktion Φ der Standardnormalverteilung: Evelina Erlacher 0.00 0.01 0.02 0.03 0.04 0.05 0.06 0.07 0.08 0.09 −2.9 −2.8 −2.7 −2.6 −2.5 0.002 0.003 0.003 0.005 0.006 0.002 0.002 0.003 0.005 0.006 0.002 0.002 0.003 0.004 0.006 0.002 0.002 0.003 0.004 0.006 0.002 0.002 0.003 0.004 0.006 0.002 0.002 0.003 0.004 0.005 0.002 0.002 0.003 0.004 0.005 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 0.001 0.002 0.003 0.004 0.005 −2.4 −2.3 −2.2 −2.1 −2.0 0.008 0.011 0.014 0.018 0.023 0.008 0.010 0.014 0.017 0.022 0.008 0.010 0.013 0.017 0.022 0.008 0.010 0.013 0.017 0.021 0.007 0.010 0.013 0.016 0.021 0.007 0.009 0.012 0.016 0.020 0.007 0.009 0.012 0.015 0.020 0.007 0.009 0.012 0.015 0.019 0.007 0.009 0.011 0.015 0.019 0.006 0.008 0.011 0.014 0.018 −1.9 −1.8 −1.7 −1.6 −1.5 0.029 0.036 0.045 0.055 0.067 0.028 0.035 0.044 0.054 0.066 0.027 0.034 0.043 0.053 0.064 0.027 0.034 0.042 0.052 0.063 0.026 0.033 0.041 0.051 0.062 0.026 0.032 0.040 0.049 0.061 0.025 0.031 0.039 0.048 0.059 0.024 0.031 0.038 0.047 0.058 0.024 0.030 0.038 0.046 0.057 0.023 0.029 0.037 0.046 0.056 −1.4 −1.3 −1.2 −1.1 −1.0 0.081 0.097 0.115 0.136 0.159 0.079 0.095 0.113 0.133 0.156 0.078 0.093 0.111 0.131 0.154 0.076 0.092 0.109 0.129 0.152 0.075 0.090 0.107 0.127 0.149 0.074 0.089 0.106 0.125 0.147 0.072 0.087 0.104 0.123 0.145 0.071 0.085 0.102 0.121 0.142 0.069 0.084 0.100 0.119 0.140 0.068 0.082 0.099 0.117 0.138 −0.9 −0.8 −0.7 −0.6 −0.5 0.184 0.212 0.242 0.274 0.309 0.181 0.209 0.239 0.271 0.305 0.179 0.206 0.236 0.268 0.302 0.176 0.203 0.233 0.264 0.298 0.174 0.200 0.230 0.261 0.295 0.171 0.198 0.227 0.258 0.291 0.169 0.195 0.224 0.255 0.288 0.166 0.192 0.221 0.251 0.284 0.164 0.189 0.218 0.248 0.281 0.161 0.187 0.215 0.245 0.278 −0.4 −0.3 −0.2 −0.1 −0.0 0.345 0.382 0.421 0.460 0.500 0.341 0.378 0.417 0.456 0.496 0.337 0.374 0.413 0.452 0.492 0.334 0.371 0.409 0.448 0.488 0.330 0.367 0.405 0.444 0.484 0.326 0.363 0.401 0.440 0.480 0.323 0.359 0.397 0.436 0.476 0.319 0.356 0.394 0.433 0.472 0.316 0.352 0.390 0.429 0.468 0.312 0.348 0.386 0.425 0.464 0.0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.500 0.540 0.579 0.618 0.655 0.504 0.544 0.583 0.622 0.659 0.508 0.548 0.587 0.626 0.663 0.512 0.552 0.591 0.629 0.666 0.516 0.556 0.595 0.633 0.670 0.520 0.560 0.599 0.637 0.674 0.524 0.564 0.603 0.641 0.677 0.528 0.567 0.606 0.644 0.681 0.532 0.571 0.610 0.648 0.684 0.536 0.575 0.614 0.652 0.688 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 0.691 0.726 0.758 0.788 0.816 0.695 0.729 0.761 0.791 0.819 0.698 0.732 0.764 0.794 0.821 0.702 0.736 0.767 0.797 0.824 0.705 0.739 0.770 0.800 0.826 0.709 0.742 0.773 0.802 0.829 0.712 0.745 0.776 0.805 0.831 0.716 0.749 0.779 0.808 0.834 0.719 0.752 0.782 0.811 0.836 0.722 0.755 0.785 0.813 0.839 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 0.841 0.864 0.885 0.903 0.919 0.844 0.867 0.887 0.905 0.921 0.846 0.869 0.889 0.907 0.922 0.848 0.871 0.891 0.908 0.924 0.851 0.873 0.893 0.910 0.925 0.853 0.875 0.894 0.911 0.926 0.855 0.877 0.896 0.913 0.928 0.858 0.879 0.898 0.915 0.929 0.860 0.881 0.900 0.916 0.931 0.862 0.883 0.901 0.918 0.932 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 0.933 0.945 0.955 0.964 0.971 0.934 0.946 0.956 0.965 0.972 0.936 0.947 0.957 0.966 0.973 0.937 0.948 0.958 0.966 0.973 0.938 0.949 0.959 0.967 0.974 0.939 0.951 0.960 0.968 0.974 0.941 0.952 0.961 0.969 0.975 0.942 0.953 0.962 0.969 0.976 0.943 0.954 0.962 0.970 0.976 0.944 0.954 0.963 0.971 0.977 2.0 2.1 2.2 2.3 2.4 0.977 0.982 0.986 0.989 0.992 0.978 0.983 0.986 0.990 0.992 0.978 0.983 0.987 0.990 0.992 0.979 0.983 0.987 0.990 0.992 0.979 0.984 0.987 0.990 0.993 0.980 0.984 0.988 0.991 0.993 0.980 0.985 0.988 0.991 0.993 0.981 0.985 0.988 0.991 0.993 0.981 0.985 0.989 0.991 0.993 0.982 0.986 0.989 0.992 0.994 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 0.994 0.995 0.997 0.997 0.998 0.994 0.995 0.997 0.998 0.998 0.994 0.996 0.997 0.998 0.998 0.994 0.996 0.997 0.998 0.998 0.994 0.996 0.997 0.998 0.998 0.995 0.996 0.997 0.998 0.998 0.995 0.996 0.997 0.998 0.998 0.995 0.996 0.997 0.998 0.999 0.995 0.996 0.997 0.998 0.999 0.995 0.996 0.997 0.998 0.999 20 WS 2016