Gemeinsam gegen HIV und Aids – wir übernehmen

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7016118 Stand: Dez. 2009
Vergiss mich nicht | Gewinnermotiv des Wettbewerbs „Hoffnungsträger 2009“
Gemeinsam gegen HIV und Aids – wir übernehmen Verantwortung.
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Wir übernehmen Verantwortung
Ein Virus wird entdeckt
Die Übertragungswege
Der Infektionsverlauf
Situation in Deutschland
Der HIV-Test
Die Virusreplikation
Die verschiedenen Substanzklassen gegen HIV
Proteaseinhibitoren
Die Meltrex®-Technologie
Therapiemöglichkeiten für Kinder
Augen auf im Garten der Lüste
LhivFE – das etwas andere Magazin
www.garten-der-lueste.com
Christopher Street Days
Engagement für Frauen mit HIV und Aids
Jeder Schritt zählt
www.hiv-und-aids.de iThemba Labantu – Hoffnung für die Menschen Unterstützung für die Perlenwerkstatt Weltweit gegen HIV und Aids
Engagement seit 25 Jahren
Die Grundsätze unseres Unternehmens
Abbott Diagnostics
Abbott Molecular
Impressum
Inhalt
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Liebe Leserinnen und Leser,
seit 1981 erstmals Aids-Erkrankungen beschrieben wurden, hat sich viel getan. Die
Entwicklung wirksamer Medikamente hat
dazu beitragen, dass die Diagnose „HIV
positiv“ etwas von dem Schrecken einer
tödlichen Infektion verloren hat. Betroffene können inzwischen viele Jahre lang
fast beschwerdefrei leben und haben eine
deutlich bessere Lebenserwartung und Lebensqualität als noch vor zehn Jahren.
Abbott hat dem Virus von Beginn an den
Kampf angesagt und gehört seitdem zu
den führenden Unternehmen auf dem Gebiet der HIV- und Aids-Forschung. Heute
blicken wir auf zahlreiche wichtige medizinische Errungenschaften zurück. Dazu
gehört beispielsweise der bereits 1985
zugelassene erste Test zum Nachweis von
HIV-Antikörpern im Blut.
Wir übernehmen
Verantwortung
1992 erhielt Abbott als erstes Unternehmen in den USA die Marktzulassung für
einen neuartigen HIV-Test. Im Jahr 1995
gelingt es, einen der ersten Proteaseinhibitoren auf den Markt zu bringen – ein
bedeutender Durchbruch in der HIV-Therapie. Im Jahr 2001 wurde ein koformulierter, geboosteter Proteaseinhibitor als
Kapsel herausgebracht, der 2006 mittels
der Meltrex®-Technologie zu einer Tablette
weiterentwickelt wurde. Diese steht seit
2008 in einer niedriger dosierten Formulierung auch für Kinder zur Verfügung.
Zu unserer täglichen Arbeit gehört zudem
der Blick über Landesgrenzen hinaus.
Denn HIV ist eine weltweite Herausforderung und fordert globales, weitsichtiges Handeln. Abbott engagiert sich mit
bezahlbaren Medikamenten, Fördermitteln
und Projektarbeit im südlichen Afrika und
in anderen Regionen, die besondere Unterstützung benötigen. Ebenso gilt es, sich
für die sozialen Belange von Betroffenen
einzusetzen. Immer noch erleben HIVInfizierte Ablehnung und Ausgrenzung.
Um dagegen anzuwirken, unterstützen wir
national und international eine Vielzahl von
Aufklärungs- und Präventionsprojekten.
Wir realisieren eigene Kampagnen und
Initiativen, geben eine Communityzeitschrift heraus und unterhalten mehrere
Internetportale. Wichtiges Ziel ist, auf das
Thema HIV/ Aids aufmerksam zu machen,
Menschen zusammenzubringen und Vorurteile abzubauen.
Einen Einblick über den aktuellen Stand
der Medizin und unsere Aktivitäten im HIVBereich gibt Ihnen diese Broschüre.
Mit den besten Wünschen, Ihr
Wulff-Erik von Borcke
Geschäftsführer Abbott Deutschland
GmbH & Co. KG
Sprecher der Geschäftsführung
Der Kampf gegen HIV und Aids erfordert vielseitiges Engagement. Es
gilt, innovative Therapien zu entwickeln, aufzuklären und die Zahl der
Neuinfektionen zu drosseln. Wir bei Abbott nehmen diese Herausforderung an.
07
06
HIV ist ein Virus, das hauptsächlich
die T-Helferzellen befällt und dadurch
das Immunsystem auf Dauer schädigt. Durch die Infektion nimmt die
Zahl der Helferzellen kontinuierlich ab
und es kommt vermehrt zu sogenannten opportunistischen Infektionen,
die das Krankheitsbild Aids (Aquired
Immune Deficiency Syndrome/erworbenes Immunschwächesyndrom)
charakterisieren.
Anfänglich war HIV/Aids eine Krankheit, die hauptsächlich Homosexuelle,
Drogenkonsumenten und Empfänger
von Bluttransfusionen betraf. Heute
hat sich das Bild gewandelt: Männer,
die Sex mit Männern haben, erkranken nach wie vor in Deutschland am
häufigsten. An zweiter Stelle stehen
jedoch bereits Menschen mit heterosexueller Lebensweise. Damit
zieht sich die Infektion quer durch die
Bevölkerung.
Die ersten Berichte über eine ungewöhnliche Häufung seltener Krankheiten und tödlich verlaufender Erkrankungen bei zuvor
gesunden Männern, die Sex mit Männern
hatten, tauchten im Jahr 1981 auf. Innerhalb weniger Monate erkennen Forscher
als Ursache eine Immunschwäche, die
sie zunächst „Gay-related Immuno Defi-
ciency“ nennen. 1983 isoliert der französische Virologe Luc Montagnier ein Virus,
LAV genannt, das für die Immunschwäche
verantwortlich gemacht wird. Der USamerikanische Forscher Robert Gallo entdeckt 1984 im Lymphknoten eines an der
Immunschwäche verstorbenen Patienten
ein Retrovirus, das er HTLV-III nennt. 1985
wird klar, dass LAV und HTVL-III identisch
sind, man einigt sich auf den Namen
HIV (Humanes Immunschwächevirus).
2008 erhält Luc Montagnier gemeinsam mit
seiner Kollegin Françoise Barré-Sinoussi
für seine Verdienste in der HIV-Forschung
den Nobelpreis für Medizin.
Ein Virus wird entdeckt
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Eine Ansteckung mit dem HI-Virus ist über den Kontakt mit Blut (auch
Menstruationsblut, Sperma, Vaginalsekret oder Muttermilch) möglich –
diese Körperflüssigkeiten weisen bei Infizierten hohe Viruskonzentrationen auf.
Speichel, Schweiß, Tränenflüssigkeit, Urin und Kot enthalten dagegen deutlich
geringere Mengen, die für eine Infektion nicht ausreichen.
HIV wird in erster Linie durch ungeschützten sexuellen Verkehr übertragen.
Beim Analverkehr kann das Virus direkt von der empfindlichen Darmschleimhaut
aufgenommen werden oder über kleine Wunden an der Vorhaut in den Penis
eindringen. Mit solchen Verletzungen kann sich der Mann auch über die
Scheidenflüssigkeit oder Menstruationsblut anstecken. Umgekehrt spielen
Verletzungen der Vagina oder Reizungen der Gebärmuter, etwa durch die
Spirale, oder eine Pilzinfektion für die Übertragung des Virus vom Mann auf die
Frau eine entscheidende Rolle.
Die Übertragungswege
HIV kann
... nicht
übertragen werden durch:
übertragen werden durch:
Blut
Sperma
Vaginalsekret
Muttermilch
· Toilettensitze
· Schwimmbecken
· Wasserhähne
· Duschen
· Berühren und Umarmen von
HIV-Infizierten
· Küssen
· Bettwäsche
· Geschirr oder sonstige von HIVInfizierten benutzte Gegenstände
· Von HIV-Infizierten zubereitete
Nahrungsmittel
· Tröpfcheninfektion
· Mücken oder andere Insekten
· nicht sexuellen Sozialoder Körperkontakt
Sehr niedrige Virusmengen,
die für eine Ansteckung in der
Regel nicht ausreichen, sind
enthalten in:
· Speichel
· Tränenflüssigkeit
· Urin
· Kot
· Schweiß
Ein hohes Infektionsrisiko besteht zudem,
wenn Drogenabhängige gemeinsam unsterile Spritzen verwenden. Dabei werden
Blutreste im Spritzbesteck direkt in die
Blutbahn injiziert. Ebenfalls möglich ist die
Übertragung von der Mutter zum Kind –
auch durch die Muttermilch. Die Gefahr
einer Infektion durch Bluttransfusionen ist
in den Industrienationen nicht mehr gegeben – in Deutschland wird Spenderblut seit
1985 routinemäßig auf HIV untersucht.
Ein sehr hohes Übertragungsrisiko besteht
bei frisch infizierten Sexualpartnern. Sie
haben besonders hohe HI-Viruskonzentrationen in Sperma, Vaginalsekret und Blut.
Auch eine unbeschnittene Vorhaut oder
sexuell übertragbare Erkrankungen wie
Gonorrhö erhöhen das Infektionsrisiko.
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10
Primärinfektion
Infektion
Latenzphase
Ohne eine gezielte Behandlung mit Medikamenten zeigt eine HI-Infektion folgenden typischen Verlauf:
Vollbild Aids
CD4Zellen
Viruslast
1200
107
100
106
80
105
600
104
400
103
200
102
(Kopien/ml)
Wochen
3
Jahre
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12
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5
6
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Schutz vor HIV
Die Antwort auf die Frage, wie man sich
am besten vor einer HIV-Infektion schützen
kann, lautet nach wie vor: Safer Sex. Am
besten eignen sich Kondome oder beim
Vaginalverkehr auch ein Femidom, das
Kondom für die Frau. Menschen, die sich
Drogen injizieren, sollten stets ein steriles
Spritzbesteck benutzen – über bereits verwendete Kanülen können infizierte Blutreste direkt in die Blutbahn gelangen.
Kurz nach der Ansteckung können Symptome auftreten, die einem grippalen Infekt
ähneln. Sie dauern selten länger als vier
Wochen an. In dieser Zeit nimmt die Zahl
der HI-Viren im Blut zu, die Zahl der Helferzellen ab.
Es folgt eine symptomfreie Phase, in der
die Viruslast sinkt und die Helferzellenzahl
wieder steigt - allerdings erreichen die Immunzellen nicht mehr ihr Niveau aus der
Zeit vor der Infektion.
Diese Phase kann sieben bis zehn Jahre
umfassen.
Dann vermehrt sich das Virus wieder
verstärkt, während sich die Zahl der
Helferzellen erneut verringert. Es treten
„opportunistische Infektionen“ auf. Diese
durch Pilze, Bakterien, Viren oder sonstige Parasiten ausgelösten
Erkrankungen
Abbott
GmbH & Co. KG
verlaufen bei gesunden Menschen meist
harmlos, bei Immungeschwächten
je- stehen
Blindtext von Abbott
doch dramatisch.
zwei wichtige und etablierte
Ist das ImmunsystemMedikamente
schließlich zur
zuBehandlung
schwach, kann sich von
das HIV
Virus
undungeAids zur Verfühemmt vermehren. Daraus
gung.resultierende
Mit Hilfe der firmeneiBegleiterkrankungen führen
genen letztendlich
Meltrex®-Technologie
zum Tod.
wurde eine neue Darreiehemmern von Abbott stehen zwei
reoidismus bereit. Diese Überfunktion der Nebenschilddrüse
ist eine Folgekrankheit bei
chronischer Nierenerkrankung
und provoziert Probleme im
Skelett sowie im Herz-Kreislaufsystem. Skelett sowie im
Herz-Kreislaufsystem.
Der Infektionsverlauf
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Zahlen und Fakten
Menschen, die Ende 2009
mit HIV lebten: 67.000
55.000 12.000
Darunter an Aids erkrankt: 11.300
HIV-Neuinfektionen
im Jahr 2009 insgesamt: 3.000
2.650
350
Neue Aidserkrankungen
im Jahr 2009 insgesamt seit Beginn der Epidemie
HIV-Infizierte Aidserkrankungen Aidstodesfälle 1.100
900
200
200
25
5
86.500
36.500
28.000
Quelle: Epidemiologisches Bulletin Nr. 48, Robert-Koch-Institut
Situation in
Deutschland
Ende 2009 lebten nach Schätzung des
Robert-Koch-Instituts in Deutschland
67.000 Menschen mit HIV oder Aids.
Die Zahl der Neuinfektionen hat sich seit
2001 verdoppelt. Von den Neuinfizierten
sind 72 Prozent Männer, die Sex mit Männern haben. 20 Prozent der Neuinfektio-
nen wurden bei Heterosexuellen aus
Nicht-Hochprävalenzländern festgestellt,
8 Prozent bei intravenösen Drogengebrauchern. Insgesamt 11 Prozent der Infizierten stammen aus Hochprävalenzländern, überwiegend aus Afrika (Subsahara)
und Osteuropa.
Generell auffällig ist die kontinuierlich
zunehmende Zahl der Neuinfektionen in
der Altersgruppe ab 40 Jahren.
Ende 2007 wurde eine wichtige Neuerung
eingeführt: Allen Schwangeren muss ein
HIV-Test angeboten werden.
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Abbott bietet unterschiedliche
Testverfahren zur HIV-Diagnostik
an. Genauere Informationen darüber finden Sie in den Abschnitten
„Abbott Diagnostics“ und „Abbott
Molecular“ ab Seite 54ff.
Bei einem HIV-Test wird das Blut auf
spezifische Antikörper untersucht, die der
Körper in der Regel innerhalb von zwölf
Wochen nach einer Infektion bildet. Aussagekräftig ist ein solcher Test daher erst drei
Monate nach einem möglichen Kontakt mit
dem Virus.
Gleichzeitig lassen sich das Virus selbst
oder Bestandteile des Virus direkt nachweisen. Allerdings hat das nur in speziellen
Fällen Bedeutung, beispielsweise bei dem
neugeborenen Kind einer HIV-positiven
Mutter oder zur Therapiekontrolle.
Seit 2006 gibt es einen sicheren HIVSchnelltest, der in einer Stunde Gewissheit
über den Status bringt. Er wird von AidsHilfen und anderen Beratungsstellen angeboten und sollte in keinem Fall alleine zu
Hause durchgeführt werden.
Der HIV-Test
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Reverse
Transkriptase
virales Erbgut
Protease
Integrase
Drei eigene Enzyme ermöglichen es dem HI-Virus, sich zu vermehren:
Die Reverse Transkriptase schreibt die virale RNA in DNA um und schafft die
Voraussetzung, dass sie in das menschliche Erbgut eingebaut werden kann.
Die Integrase steuert diesen Schritt. Ist er vollzogen, ist das virale Erbgut unwiderruflich in das Genom des Menschen integriert. Mit jeder infizierten Zelle, die
sich vermehrt, vermehrt sich nun auch das virale Erbgut. Das dritte Enzym ist
die Protease. Sie spaltet Vorläuferproteine in funktionsfähige neue Virusproteine.
So können sich neue Viren zusammensetzen, die Zelle verlassen und gesunde
Zellen infizieren.
Die Virusreplikation
Oberflächenglykoprotein
(gp120)
(Andockstelle)
Das HI-Virus besteht aus einer äußeren
Hülle, einer inneren Kapsel und speziellen
Enzymen. Auf der Hülle befinden sich die
Andockstellen (gp120), die für die Verbindung mit der Wirtszelle wichtig sind. Die
Kapsel enthält die virale RNA – die Erbsubstanz des Virus – und damit seine Bauanleitung. Die Aufgabe der Enzyme ist es, wie
Werkzeuge zu arbeiten und die Vermehrung
des Virus zu organisieren. Darüber hinaus
müssen die Immunzellen, die zu Wirtszellen für das Virus werden sollen, bestimmte
Oberflächenmoleküle aufweisen.
Wenn sich das Virus mit seiner Andockstelle (gp120) an ein CD4 genanntes Oberflä-
chenmolekül haftet, entsteht eine weitere
Bindung zwischen dem Virus und einem
anderen Oberflächenmolekül, einem so
genannten Korezeptor (CCR5/CXCR4).
Auf diese Weise kann das Virus mit der
Wirtszelle fusionieren und seinen Kern in
die infizierte Zelle entleeren.
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Aktuell existieren fünf
verschiedene Medikamentenklassen im Kampf
gegen HIV. Sie setzen
jeweils an unterschiedlichen Stellen des viralen
Vermehrungszyklus an:
Die verschiedenen
Substanzklassen gegen HIV
Entry-Inhibitoren blockieren entweder die
Korezeptoren der Immunzellen oder verhindern die Fusion des Virus mit der potenziellen Wirtszelle. Nukleosidanaloga (NRTI)
und nicht nukleosidale Reverse Transkriptaseinhibitoren (NNRTI) blockieren
die Funktion der Reversen Transkriptase:
Erstere verhindern, dass virales Erbgut in
DNA umgebaut wird, die zweite Gruppe
hemmt das Enzym direkt. Proteaseinhibitoren hemmen die virale Protease in ihrer
Funktion. Integraseinhibitoren schließlich
verhindern, dass virale DNA in das Erbgut
der menschlichen Zelle integriert wird.
Bislang ist es trotz intensiver Forschung
nicht gelungen, einen wirksamen Impfstoff
gegen HIV zu entwickeln. Entsprechend ist
dieses Thema weiterhin Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten.
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Bildung neuer Viren
Fortschrittlich: Tabletten statt Kapseln
Der HIV-Proteaseinhibitor von Abbott, der
weltweit zu den am häufigsten verschriebenen HIV-Präparaten gehört, besteht aus
einer Fixkombination zweier Wirkstoffe. Die
eine Substanz wirkt in der verwendeten
Konzentration selbst nicht antiretroviral,
hemmt aber die Leberenzyme, die den
anderen Wirkstoff abbauen – und erhöht
damit dessen Wirkstoffkonzentration im
Blut. In fester Form sind beide Substanzen
nur gering wasserlöslich, was ihre Aufnahme über den Darm normalerweise deutlich
einschränkt. Um dieses Problem zu umgehen, wurde der Proteaseinhibitor zunächst
in Form von Weichgelatinekapseln hergestellt. Allerdings sind diese Kapseln nur
lagerstabil, wenn sie gekühlt aufbewahrt
werden. Das macht ihre Handhabe in manchen Situationen, etwa unterwegs oder auf
Reisen in klimatisch wärmeren Ländern,
relativ unbequem. Noch dazu müssen
Patienten die Kapseln zu den Mahlzeiten
einnehmen, damit ihr Körper die Wirkstoffe
möglichst effizient aufnehmen kann.
Proteaseinhibitoren
Mit einer neu entwickelten Tablettenformulierung gestaltet sich die Behandlung deutlich komfortabler: Statt sechs Weichgelatinekapseln sind Patienten nun mit vier
Tabletten täglich mit der gleichen Wirkstoffmenge versorgt. Darüber hinaus können
die Tabletten unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen und temperaturunabhängig aufbewahrt werden.
virale
Protease
Seit 1996 wird in der HIV-Therapie die
HAART (hochaktive antiretrovirale Therapie)
eingesetzt. Dabei werden meistens drei
verschiedene antiretrovirale Medikamente
miteinander kombiniert, üblicherweise zwei
NRTI (auch Nukes oder Backbone genannt)
und entweder ein Proteaseinhibitor (PI) oder
ein nicht nukleosidaler Reverse Transkriptaseinhibitor (NNRTI).
Proteaseinhibitoren wirken, indem sie die Protease blockieren. Dieses Enzym benötigt das
HI-Virus, um neue Partikel zu bilden, die zu
infektionstüchtigen Viren heranreifen können.
Da gegenwärtig etwa 24 verschiedene Medikamente zur Verfügung stehen, ergibt sich
eine große Anzahl möglicher Kombinationen.
Für Patienten bedeutet das: Es lässt sich
fast für jeden HIV-Infizierten eine geeignete
Therapie finden.
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Die Meltrex®-Technologie
Die Entwicklung des Proteaseinhibitors in
Tablettenform wurde möglich durch die
firmeneigene Meltrex®-Technologie. In diesem Verfahren werden die Wirkstoffe mit
dem hydrophilen, thermoplastischen Polymer Copovidon gemischt und anschließend in einem kontinuierlichen Verfahren
in einem Extruder weiterverarbeitet.
Hierbei wird das Pulver von Förderschnecken durch den sogenannten Extrusionskanal transportiert. Auf seinem Weg wird
es erwärmt und das Polymer erweicht.
Die beiden Wirkstoffe Lopinavir (LPV) und
Ritonavir (RTV) lösen sich in dem Polymer und werden intensiv mit diesem vermischt, bevor die Schmelze den Extruder
verlässt. Nach dem Abkühlen und Aushärten sind die beiden Wirkstoffe vollständig im glasartigen Polymer gelöst. Diese
sogenannte „feste Lösung“ wird gemahlen, nach Zugabe eines Trennmittels zu
Tabletten gepresst und abschließend mit
einem farbigen Lack überzogen.
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Weltweit sind circa 2,1 Millionen Kinder HIVpositiv, 1,8 Millionen dieser Kinder leben in
Subsahara-Afrika. In Europa sind rund 3.000
Kinder mit dem Virus infiziert. Um Kinder und
Jugendliche besser versorgen zu können,
wurde von Abbott eine niedriger dosierte
Tablettenformulierung entwickelt. Sie wurde
von der zuständigen europäischen Behörde
EMEA am 27. März 2008 zugelassen. Der erste
Patient wurde in Uganda behandelt.
Mit der neuen Tablette sind Dosierungen
für Patienten möglich, die bislang nur mit
einer Lösung des Proteaseinhibitors behandelt
werden konnten. Die Therapie bei Kindern
und Jugendlichen, die ab einem entsprechenden Alter und Gewicht und ausreichend
Körperoberfläche die Tablette erhalten können,
wird damit wesentlich flexibler. Bedeutende
Vorteile vor allem für den Einsatz in Entwicklungsländern sind die mahlzeitenunabhängige
Einnahme und die temperaturunabhängige
Lagerung.
Therapiemöglichkeiten
für Kinder
Im Vergleich zur Trinklösung bietet die niedrig dosierte Tablette mehrere Vorteile: Sie
ist klein und geschmacksneutral und damit
angenehmer einzunehmen als die Trinklösung. Anders als die Weichgelatinekapseln
kann sie unabhängig von den Mahlzeiten
eingenommen werden.
Ein weiterer großer Fortschritt: Die Tablette kann temperaturunabhängig aufbewahrt
werden. Vor allem für den Einsatz in Entwicklungsländern sind der Wegfall der
Kühlung und die mahlzeitenunabhängige
Einnahme entscheidende Vorteile.
Derzeit ist die niedrig dosierte Tablette in
59 Ländern in Europa, Afrika, Asien, Lateinund Nordamerika zugelassen oder verfügbar. Das Ziel von Abbott ist, die pädiatrische Formulierung in 155 Ländern weltweit
verfügbar zu machen.
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„Augen auf im Garten der Lüste“
Abbotts Präventionskampagne
Angesichts der fortschreitenden Zahl von
HIV-Infektionen in Deutschland ist Aufklärung oberstes Gebot. Abbott ist sich dieser
Aufgabe bewusst und übernimmt als sozialkompetentes Gesundheitsunternehmen
in hohem Maße Verantwortung. Unter dem
Motto „Augen auf im Garten der Lüste –
Kondome schützen“ initiierte Abbott Viro-
logie im Jahr 2004 deutschlandweit eine
Anzeigenkampagne. Ihr Protagonist ist ein
junger, attraktiver Gärtner, der zu einem
weniger leichtfertigen Umgang mit „Lust
und Liebe“ auffordert.
Aufgrund des positiven Feedbacks wurde
die Präventionskampagne ausgeweitet.
So wurden zum Beispiel in Kooperation mit
lokalen Aids-Beratungsstellen „Lustgärten “
bepflanzt, die Besucher einladen und anregen, über einen verantwortungsvolleren
Umgang mit HIV nachzudenken.
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Das Patientenmagazin LhivFE befasst
sich mit alltagsrelevanten Fragen von
Menschen, die selbst mit HIV infiziert sind,
mit HIV-Positiven leben oder in diesem
Kontext arbeiten. Das Themenspektrum
reicht von Porträts und Reportagen über
praxisbezogene Gesundheitsinformationen
und Rezepte zur Ernährung bei HIV bis hin zu
aktuellen Nachrichten aus der Community.
Charakteristisch für LhivFE ist das lifestylige,
moderne Design und eine frische, verständliche Sprache. Auf diese Weise wirbt das
außergewöhnliche Magazin zugleich
dafür, die Augen nicht vor HIV und Aids zu
verschließen, sondern hinzusehen, sich zu
informieren und zu engagieren.
LhivFE – das etwas
andere Magazin
www.garten-der-lueste.com
LhivFE erscheint nun bereits im dritten Jahr
bundesweit alle zwei Monate und wird kostenlos abgegeben, vornehmlich an zentrale
Verteilerstellen wie HIV-Schwerpunktpraxen
und -kliniken, HIV-Schwerpunktapotheken,
Aids-Hilfen und Beratungsstellen.
Die Community-Website www.garten-derlueste.com bietet zielgruppenspezifisch
aufbereitetes Wissen zu HIV und Aids
und ist eine Kommunikationsplattform für
alle Interessierten. Die Besucher können
sich über das Virus, Übertragungswege
und Präventionsstrategien informieren. Sie
erhalten alltagstaugliche Tipps zum Leben
mit HIV, Adressen von Anlaufstellen und
Hinweise auf Veranstaltungen und Projekte. Im Forum besteht die Möglichkeit, sich
zu vernetzen. Zudem finden sie auf der
Seite einen Blog, in dem Desmond, selbst
HIV-positiv, aus seinem Leben berichtet.
Die Struktur der bunten, verspielten und
comicartig gestalteten Seite lehnt sich
begrifflich und bildlich an den Aufbau
eines Gartens an, die Sprache ist jung und
ehrlich. Statt mahnend den Zeigefinger
zu erheben, geht es darum, durchaus
provokante Aspekte zu berücksichtigen
und gleichzeitig sensibel mit dem Thema
HIV umzugehen.
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H
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P
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Um Aufklärung und Prävention voranzubringen, ist Abbott auf den Christopher
Street Days aktiv und flankiert sein Engagement mit Anzeigen in der lokalen
Presse. In den Mittelpunkt seiner Präsenz auf den CSDs in Berlin, Köln, München,
Stuttgart und Hamburg stellt das Unternehmen seine Präventionskampagne
„Dein Zeichen für die Liebe“.
Auf dem Kölner CSD war Abbott 2009 erneut mit einem eigenen
Wagen vertreten und verteilte mehrere Tausend Kondome.
Zusätzlich weckt Abbott im Rahmen dieser Communityarbeit das Interesse der
Menschen mit zahlreichen weiteren Maßnahmen. So ließen auf der AidsopferGedenkfeier sechs weiße Riesenluftballons die Besucher „hautnah“ mit den
Themen HIV und Aids in Berührung kommen.
Christopher Street Days
Im Rahmen des Weltfrauentages 2009
realisierte Abbott erstmals eine internationale Videokonferenz zu einem in Europa lange vernachlässigten Thema: Frauen
mit HIV. Über die sehr unterschiedlichen
Lebenssituationen von HIV-positiven Frauen sprach TV-Moderatorin Kim Fischer
mit drei Betroffenen aus Deutschland, mit
Vertreterinnen aus Irland, Österreich, Polen
und Ungarn sowie zwei Expertinnen aus
dem Bereich HIV und Aids.
Neben den persönlichen Geschichten
standen insbesondere Fragen zur Wahrnehmung und Akzeptanz der Krankheit
innerhalb der Gesellschaft im Fokus; auch
die Gesundheitssysteme der Länder und
die Rolle der Medien standen zur Debatte.
Nicht zuletzt initiierte Abbott dieses
virtuelle Treffen, um sich der Frage zu
widmen, wie sich die aktuelle Situation von
Frauen mit HIV in Europa verbessern lässt.
Engagement für Frauen
mit HIV und Aids
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32
Mit jeder Läufergruppe aus HIV
Betroffenen und Nichtbetroffenen
möchte Abbott ein Zeichen für mehr
Toleranz und Offenheit gegenüber
Menschen mit HIV setzen. 2009
werden die Teilnehmer erneut vom
Team Joachim Franz unterstützt; die
Deutsche Aidsstiftung ist erstmals
Partner. Mehr Informationen unter
www.42kmplus.de.
Jeder Schritt zählt
Abbott setzt laufend ein Zeichen. Erstmals
2007 startete im Rahmen der Initiative „Die
42 km von Berlin“ beim Berlin-Marathon
ein Team von HIV-Betroffenen und Nichtbetroffenen. Damit die Läufer sich vorbereiten konnten, hatte Abbott ihnen ein Jahr
lang medizinische und sportliche Berater
zur Seite gestellt. 2009 unterstützt Abbott
erneut ein Team beim Training. Die nächste Ziellinie gilt es 2010 unter dem Motto
„42 km of Cologne – be part of ist“ bei den
Gay Games in Köln zu durchlaufen.
Die Motivation von Beteiligten und Initiatoren ist zum einen die sportliche Aktion.
Mehr aber noch wollen sie zeigen: Men-
schen mit HIV sind leistungsfähig und
können Herausforderungen wie einen Marathon annehmen. Darüber hinaus soll die
Initiative Begegnungen zwischen Betroffenen und Nichtbetroffenen voranbringen
und der Stigmatisierung von HIV und Aids
entgegenwirken.
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Schnell und gut informiert:
Das Portal www.hiv-und-aids.de
bietet Wichtiges zu HIV und Aids,
Kontakt zu Beratungsstellen, interessante Links und einen Überblick über
Projekte und Aktivitäten von Abbott.
www.hiv-und-aids.de
Unter www.hiv-und-aids.de unterhält
Abbott ein umfangreiches Informationsportal. Hier finden HIV-Positive und alle,
die sich mit den Themen HIV und Aids
beschäftigen möchten, einen Überblick
über den derzeitigen Wissens- und Forschungsstand.
Aktuelles zur Funktionsweise des Virus
und zu Ansteckungswegen und Risikofaktoren ergänzt sich mit Hinweisen zu
bewährten und neuen Therapien. Ebenso
bietet die Plattform lebensnahe, praxisrelevante Hilfestellungen für das Leben
mit HIV, etwa zum Umgang mit Nebenwirkungen oder zu HIV und Reisen.
Angehörige medizinischer Fachkreise finden in einem gesonderten Bereich weiterführende Informationen. Gleichzeitig vermittelt www.hiv-und-aids.de einen Überblick
über das nationale und internationale
Engagement von Abbott im Bereich HIV.
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Viele der Menschen in den unzähligen Papp- und Blechhütten von Philippi leben ohne Zugang zu einer Wasserquelle und
ohne Toilette; häufig werden
ihre maroden Behausungen
im Winter von niedergehenden Regenmassen fortgespült.
Hunger, Gewalt und Aids sind
hier die größten Probleme. Es
wird geschätzt, dass etwa die
Hälfte der Bevölkerung mit dem
Virus infiziert ist.
Mitten in Philippi, einem der
ärmsten Elendsviertel im südafrikanischen Kapstadt, liegt das
Lutheran Community Centre.
Sein Name „iThemba Labantu“
bedeutet so viel wie „Hoffnung
für die Menschen“ und kennzeichnet die Motivation derer,
die sich hier engagieren.
Inmitten dieses Viertels befindet
sich das Lutheran Community
Centre „iThemba Labantu“.
Es wurde Anfang der 1990er
Jahre gegründet und bezog einige Gebäude, die mit Geldern
von „Brot für die Welt“ um eine
nicht mehr benutzte Kirche
herum errichtet worden waren.
2003 übernahm der Berliner
Pfarrer Otto Kohlstock die Leitung des Centre.
Gemeinsam mit seinen einheimischen Mitstreitern realisierte
er seitdem zahlreiche Projekte,
die dazu beitrugen, die bislang hoffnungslose Situation
der Menschen im Township zu
verbessern. So gelang es Otto
Kohlstock und seinen Mitarbeitern, inmitten der trostlosen Umgebung eine kleine
grüne Oase zu schaffen – mit
Landwirtschaft, einer Suppenküche, einem Hospiz, einem
Kultur- und Sportzentrum und
mehreren Werkstätten. Ein
zentrales Thema der Arbeit
von „iThemba Labantu“ ist
zudem, Aids zu bekämpfen
und HIV-positiven Menschen
zu helfen.
iThemba Labantu –
Hoffnung für die Menschen
iThemba Labantu – Hoffnung für die Menschen
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Um gemeinnützige HIV-Projekte zu
unterstützen, wird Abbott auch in Zukunft
Werbemittel bei „iThemba Labantu“ und bei anderen
Communities bestellen.
Weitere Informationen unter:
www.themba-labantu.de
Die Möglichkeit, in dem Kunsthandwerkbetrieb von „iThemba
Labantu“ zu arbeiten, ist für
viele HIV-Positive die einzige
Möglichkeit, sich einen Lebensunterhalt zu verdienen. Mittlerweile hat die kleine Perlenwerkstatt über 30 Mitarbeiter, unter ihnen vorwiegend
Frauen. Mit viel Geschick und
Liebe zum Detail verarbeiten
sie Perlen zu besonderen
Weihnachtsdekorationen, zu
Schmuck oder zu Anhängern
für Glückwunschkarten. Auch
fantasievolle Taschen und
Schlüsselanhänger entstehen
aus den Perlen.
Abbott bestellte auch 2009 bei
„iThemba Labantu“ mehrere
Tausend handgefertigte JeansTragetaschen mit Perlenapplikationen und Weihnachtskar-
ten mit Perlenschmuck. Die
Taschen wurden unter anderem auf Kongressen verteilt. Den Angestellten von
„iThemba Labantu“ sicherte
der Verkauf ihrer Taschen
ein geregeltes Einkommen.
Zugleich konnte das Centre
mit dem Erlös weitere Nähmaschinen und neue Materialien
kaufen.
Unterstützung für
die Perlenwerkstatt
41
40
4.000
3.600
3.200
2.800
2.400
Zugang zu HIV-Präparaten weltweit
Nach aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leben
weltweit rund 33,4 Millionen Menschen
mit HIV. Rund 2,7 Millionen infizieren
sich jährlich neu mit dem Virus, etwa
2 Millionen sterben jedes Jahr an
den Folgen von Aids.
2.000
1.600
Nordafrika und Naher Osten
Europa und Zentralasien
Ost-, Süd- und Südostasien
Lateinamerika und Karibik
1.200
800
400
Subsahara-Afrika
0
behandelte Patienten x 1.000
Weltweit gegen
HIV und Aids
Diese Zahlen stimmen nicht nur nachdenklich. Sie verdeutlichen zugleich, wie groß
der Hilfebedarf weltweit ist. Besonders
betroffen ist der Süden Afrikas mit 67%
der HIV-Infektionen weltweit: Hier ist jeder
Neunte infiziert, von den 15- bis 49-Jährigen sogar jeder Sechste. Insgesamt leben
hier 22,4 Millionen Menschen mit HIV.
2002
2003
2004
Viele der HIV-Positiven in Afrika sowie in
anderen Ländern der Welt benötigen eine
gezielte Therapie. Häufig sind sie jedoch
nur bedingt medizinisch versorgt.
Abbott setzt sich dafür ein, die Situation
dieser Menschen zu verbessern. Dazu gilt
es, ihnen Zugang zu ärztlicher Betreuung
2005
2006
2007
2008
zu ermöglichen und HIV-Medikamente zu
entwickeln, die besonderen Erfordernissen
entsprechen, zum Beispiel nicht mehr gekühlt werden müssen.
43
42
HIV-Historie
circa 1931
Erste Cross-SpeciesÜbertragungen durch
den Kontakt mit
infiziertem Affenblut,
nach einem Affenbiss
oder dem Verzehr von
rohem Affenfleisch.
circa 1959
Es gab zuvor bereits
Risikokontakte mit Affen,
eine Epidemie war nun
jedoch möglich durch
soziale Veränderungen
wie Abholzung, Sklavenhandel, Prostitution,
Verstädterung oder den
Gebrauch unsteriler
Injektionskanülen.
1981
1969
1966
Eine infizierte Person
aus Zentralafrika bringt
das HI-Virus nach
Haiti, wo es sich rasch
ausbreitet.
Ein haitianischer Immigrant importiert HIV in
die Vereinigten Staaten, was als Ursprung
der weltweiten Epidemie gilt. Retrospektiv
werden ab 1969 erste
Aids-Fälle in den USA
ermittelt.
Engagement seit 25 Jahren
Eine ungewöhnliche
Häufung seltener und
tödlicher Erkrankungen (PcP/Kaposi) bei
ansonsten gesunden
homosexuellen Männern tritt auf. Aids bekommt zunächst die
Bezeichnung GRID
(Gay-related Immuno
Deficiency).
1991
Die ersten Medikamente zur Behandlung bzw.
Linderung von AidsBegleiterkrankungen
sind verfügbar.
1985
1982
Forscher einigen sich
auf den Namen Aids
(Aquired Immune
Deficiency Syndrome).
Abbott bringt den
ersten zugelassenen
Test zum Nachweis
von HIV-Antikörpern
im Blut auf den Markt.
Er ermöglicht eine
umfassende Untersuchung des weltweit
gespendeten Bluts
sowie des Bluts von
Einzelpersonen.
Mit langjähriger Erfahrung und gebündeltem Fachwissen entwickelt Abbott seit 25
Jahren innovative Tests und Arzneimittel
zur Diagnose und Behandlung von HIV und
Aids – und trägt damit entscheidend zum
Kampf gegen das Virus bei.
1988
Der 1. Dezember wird
zum Welt-Aids-Tag
ausgerufen. Die ersten
Kondomerien eröffnen.
Um die Situation in den Entwicklungsländern zu verbessern, investierten Abbott
und der Abbott Fund mehr als 100 Millionen US-Dollar, um HIV-Tests zu verbreiten und die Behandlung von HIV-positiven
Menschen voranzubringen.
Auch die enge Zusammenarbeit mit internationalen Behörden, Regierungen und
nicht staatlichen Organisationen ist grundlegend, um die Lebensqualität all derer zu
verbessern, die weltweit mit HIV und Aids
leben.
Engagement seit 25 Jahren
44
45
HIV-Historie
1992
Abbott erhält als erstes Unternehmen die Marktzulassung der
FDA für einen diagnostischen
HIV-1- und HIV-2-Test.
Es handelt sich um das erste
Diagnosesystem seiner Klasse,
mit dem gleichzeitig auf HIV-1und HIV-2-Antikörper getestet
werden kann.
Die Synthese eines ersten
bahnbrechenden Proteaseinhibitors gelingt.
1994
1993
Die Übertragung des
HI-Virus von der Mutter auf ihr Kind lässt
sich medikamentös
verhindern.
Ein erstes Medikament
erweist sich aufgrund
der Entstehung
resistenter Viren als
nicht wirksam.
1995
Das Expanded Access Program (EAP)
für den ersten Proteaseinhibitor von
Abbott beginnt. Es ermöglicht weltweit
2.000 Patienten den Zugang zu diesem
Arzneimittel. Die bedürftigsten Patienten erhalten das Präparat kostenlos.
2001
Die Zusammenarbeit des Abbott Funds
mit dem Baylor College of Medicine ermöglicht es, im rumänischen Constanta die erste HIV-Kinderklinik zu eröffnen.
Über 600 Kinder werden behandelt.
Drei Jahre später ist die Bilanz erfreulich:
Die Sterblichkeit ist um 15 Prozent, die
1999
1996
Die Zulassung weiterer Medikamente ermöglicht eine hochaktive Kombinationstherapie. Der
Aids-Forscher David Ho wird
als Erfinder der so genannten
HAART (hochaktive antiretrovirale
Therapie) Mann des Jahres.
Die FDA erteilt die vollständige
Zulassung für den Proteaseinhibitor. Die ersten Patienten außerhalb der USA werden in das Early
Access Program (EAP) für ein
weiteres Präparat aufgenommen.
1997
1998
Der neue Proteaseinhibitor ist einer der
ersten, der von der
FDA für die Anwendung bei Kindern
zugelassen wird.
Die Entdeckung viraler Reservoirs im Körper, in denen
sich HIV verschanzt, lässt die
Hoffnung auf eine Heilung
durch die antiretrovirale
Therapie sinken.
Zahl der HIV-infizierten Kinder im lokalen
Krankenhaus um über 90 Prozent zurückgegangen.
In allen 69 am wenigsten entwickelten
und in afrikanischen Ländern, in denen die
beiden HIV-Medikamente und ein HIVSchnelltest – zum Selbstkostenpreis – von
Abbott auf dem Markt sind, startet das Unternehmen das Abbott Access Program.
Abbott bringt 12 Ärzte verschiedener Herkunft im H.A.L.T. (HIV African American
and Latino Treatment) Council zusammen, der sich mit kulturellen Aspekten der
Behandlung HIV-infizierter Erwachsener
und Kinder aus der afro- und lateinameri-
kanischen Bevölkerung befasst. H.A.L.T.
entwickelt schließlich eine kulturell angepasste Antwort auf die vom US Department
of Health and Human Services (DHHS)
herausgegebenen HIV- und Aidsbehandlungsrichtlinien, die auf die Besonderheiten
der medizinischen Versorgung von Minderheiten eingeht.
Engagement seit 25 Jahren
46
47
2002
HIV-Historie
2000
Weltweit sind 14 Millionen Kinder von HIV und Aids betroffen.
Bis 2010 wird ihre Zahl auf 25
Millionen steigen. Der Abbott
Fund ruft das Step Forward
Program ins Leben. Mit diesem
internationalen Hilfsprogramm
unterstützt Abbott Aids-Waisen
und von HIV betroffene Kinder
in unterentwickelten Ländern
bei der HIV-Therapie, im Kampf
gegen Stigmatisierung und in
Rechtsfragen.
Zudem initiiert Abbott gesundheitliche Aufklärungsprogramme in Schulen. Abbott arbeitet
auch eng mit seinen Partnern
vom Baylor College of Medicine, der Axios-Stiftung und der
International HIV/Aids Alliance
zusammen. Seit dem Start des
Programms konnten mehr als
600.000 von Aids betroffene
Kinder und ihre Familien unterstützt werden.
Die FDA erteilt die beschleunigte Zulassung für einen weiteren
Proteaseinhibitor. Er zählt zu
einer neuen Generation von
Medikamenten zur antiretroviralen Therapie und ist zu diesem
Zeitpunkt der einzige Proteaseinhibitor, der in den USA
bei Kindern ab dem Alter von
sechs Monaten angewendet
werden darf.
2001
Aids ist weltweit die
häufigste Todesursache
bei Menschen im Alter
von 15 bis 59 Jahren.
Täglich infizieren sich 1.800
Kinder hauptsächlich beim
Geburtsvorgang. Eine antiretrovirale Therapie vor der Geburt
kann das Infektionsrisiko von
30 Prozent auf unter 4 Prozent
senken. Entsprechend ist
nachhaltiges Handeln gefordert. Im Rahmen des PMTCTProgramms (Preventing Mother
to Child Transmission) stellt
Abbott in über 69 afrikanischen
und unterentwickelten Ländern
millionenfach kostenfrei seinen
HIV-Schnelltest zur Verfügung
und unterstützt damit Maßnahmen, die verhindern sollen,
dass HIV von der Mutter auf
das Kind übertragen wird.
2005
Die FDA erteilt die Marktzulassung für die
Tablettenform eines Proteasehemmers.
Die Tablette wurde dank der firmeneigenen
Meltrex®-Technologie möglich und bewirkt
im Blut die gleichen Medikamentenspiegel
wie die Kapseln. Zudem kommen erwach-
2003
Der Abbott Fund ruft sein TansaniaHilfsprogramm ins Leben und investiert über 41 Millionen US-Dollar. Das
Programm soll bei der Modernisierung
der medizinischen Infrastruktur und Gesundheitssysteme helfen. Zu den Projekten gehören der Bau eines ambulanten Behandlungszentrums, in dem
bis zu 100 Patienten pro Tag versorgt
werden können, die Renovierung des
zentralen Pathologielabors, die Durchführung mehrerer Tests in kürzerer Zeit,
die Einrichtung neuer IT-Systeme sowie
die umfassende Schulung von Gesund-
sene Patienten im Rahmen ihrer Behandlung mit weniger Tabletten aus und können
die Einnahme mahlzeitenunabhängig gestalten. Die Zulassung durch die FDA ist ein
notwendiger Schritt, um die Verfügbarkeit
der Tablette in den Entwicklungsländern
sicherzustellen.
heitsfachkräften und Krankenhausleitern. Das Programm umfasst mehr als
80 Krankenhäuser und Kliniken in ganz
Tansania – darunter auch das Muhimbili National Hospital in Dar es Salaam.
Dieses Krankenhaus wurde modernisiert und verfügt heute über private
Untersuchungsräume, einen integrierten Service mit hauseigener Apotheke
und Kapazitäten für mehr als 1.000
Patientenbesuche pro Tag. Täglich
können 1.200 HIV-Tests durchgeführt
werden, deren Ergebnisse binnen 24
Stunden vorliegen.
Am Muhimbili National Hospital in Dar es
Salaam werden ein von Abbott und dem
Abbott Fund im Rahmen des TansaniaHilfsprogramms unterstütztes neues ambulantes Zentrum und ein neu renoviertes
zentrales Pathologielabor eingeweiht.
Engagement seit 25 Jahren
48
HIV-Historie
2007
Ozeanien
Im November erteilt die ameriFDA die Zulassung der niedriger
2006
Abbott erhält von der EMEA für
dosierten Tablettenformulierung,
einen seiner Proteaseinhibitoren
die speziell für Kinder und Ju-
die Zulassung für eine einmal
2008
Ein Proteasehemmer in Tablet-
gendliche entwickelt wurde.
tenform erhält die Marktzulas-
Neue Medikamente können
sung seitens der europäischen
die Fusion des Virus mit der
Behörde EMEA. Im Rahmen
behörde EMEA erteilt im März
Zelle hemmen und den Einbau
eines neuen Verfahrens folgt die
die Zulassung für eine spezielle
des HIV-Erbguts in die Zelle
EMEA-Zulassung für eine weitere
Kindertablette.
verhindern.
Tablette. Sie ist identisch mit der
Der französische Virologe Luc
In Laborversuchen gelingt es
ersten Form, aber durch eine
Montagnier erhält gemeinsam
erstmals, bereits integriertes HIV-
andere Farbe für die Verwendung
mit seiner Kollegin Françoise
Erbgut aus der menschlichen
in Entwicklungsländern gekenn-
Barré-Sinoussi für seine Ver-
Zelle herauszuschneiden.
dienste in der HIV-Forschung
zeichnet.
2006
Abbott startet mit Basketballstar Earvin
»Magic« Johnson und der Magic Johnson
Foundation eine Partnerschaft zur Bekämpfung des alarmierenden Anstiegs von
HIV-Infektionen in der afroamerikanischen
US-Bevölkerung.
Karibik
310.000
240.000
Naher Osten / Nordafrika
210.000
310.000
West-, Zentraleuropa
480.000
850.000
Ostasien
420.000
850.000
Nordamerika
1,4 Mio.
1,4 Mio.
Osteuropa / Zentralasien
190.000
1,5 Mio.
Lateinamerika
1,3 Mio.
2,0 Mio.
Süd-, Südostasien
5,8 Mio.
3,8 Mio.
2009
kanische Zulassungsbehörde
tägliche Gabe.
Die Europäische Zulassungs-
den Nobelpreis für Medizin.
Der Abbott Fund und das Baylor College
of Medicine eröffnen eine neue HIV-Kinderklinik in Lilongwe, Malawi. Entsprechend
dem Modell der ersten Klinik in Rumänien
eröffnet Baylor weitere Häuser in Rumänien, Malawi, Botsuana, Lesotho, Swasiland
und Uganda; in Burkina Faso befindet sich
eine Klinik im Bau.
12.000 *
59.000 *
Mit HIV lebende Menschen weltweit
21 Mio.
Afrika südlich der Sahara 22,4 Mio.
2007
2008
2009
Der Abbott Fund eröffnet in Dar es Salaam,
Tansania, sein erstes Büro außerhalb von
Illinois und gewinnt neue Partner, darunter
das Catholic Medical Mission Board, die
Elizabeth Glaser Pediatric Aids Foundation
und Family Health International.
Abbott entwickelt eine niedriger dosierte Tablet-
Der Proteaseinhibitor von Abbott erhält von
der europäischen Behörde EMEA die Zulassung für eine einmal tägliche Dosierung
bei therapienaiven Patienten.
tenformulierung speziell für Kinder, die am 27.
März von der europäischen Behörde EMEA zugelassen wird. Die Vorteile der neuen Tablette:
Sie ist klein und geschmacksneutral, kann mahlzeitenunabhängig eingenommen und temperaturunabhängig gelagert werden.
49
*
= 1997
gesamt
30,6 Millionen
*
= 2008
gesamt
33,4 Millionen
51
50
1. Breitgefächerte Zulassung von Arzneimitteln
Als eines der führenden Gesundheitsunternehmen hat sich Abbott der Aufgabe
verschrieben, wirksame Arzneimittel für
Patienten weltweit zugänglich zu machen.
Bisher wurde in 161 Ländern die Zulassung für einen Proteaseinhibitor beantragt,
in 131 dieser Nationen wurde sie bereits
erteilt.
In den Entwicklungsländern dauert ein
solches Zulassungsverfahren allerdings
durchschnittlich 12 bis 24 Monate. Vor
allem mangelnde Kapazitäten führen in
manchen Ländern zu deutlichen Verzögerungen.
Abbott ist bestrebt, in Zusammenarbeit mit
den Zulassungsbehörden dieser Länder
Lösungen zu finden, wie sich Bearbeitungszeiten verkürzen lassen und Zulassungsverfahren beschleunigt werden können.
In vielen Fällen war dieses Engagement
bereits erfolgreich, wobei selbstverständlich die jeweiligen Behörden die ausschlaggebenden Entscheidungen treffen.
Bis zur Zulassung wird der Proteaseinhibitor in manchen Ländern nach den
jeweiligen nationalen Bestimmungen auf
humanitärer Basis geliefert, zum Beispiel
über Ausnahmeregelungen in Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und nicht
staatlichen Organisationen.
2. Kontinuierliche Versorgung
auf hohem Qualitätsniveau
Abbott legt Wert darauf, seine Medikamente in ausreichender Menge zu produzieren, damit Patienten rund um den
Globus versorgt werden können. Darüber
hinaus ist die Qualität der Arzneimittel entscheidend. Abbott legt daher ebensoviel
Wert darauf, weltweit einheitlich eine optimale Qualität seiner Präparate einzuhalten:
Ein Patient in Südafrika soll ebenso hochwertige Medikamente erhalten wie ein Patient in Deutschland.
In den letzten Jahren hat Abbott einige
Hundert Millionen US-Dollar in die Entwicklung und Produktion eines Proteaseinhibitors in Tablettenform investiert, der unter
anderem am Standort Ludwigshafen hergestellt wird.
Die Grundsätze
unseres Unternehmens
Die Grundsätze unseres Unternehmens
52
53
3. Bezahlbare,
gestaffelte Preise
4. Darreichungsformen für Kinder
5. Permanente
Innovationen
Ein Unternehmensziel ist, Patienten und
Ärzten in Entwicklungsländern größere
Behandlungsalternativen zu ermöglichen. Abbott stellt dazu im Rahmen von
»Abbott Access« ein HIV-Medikament zum
Vorzugspreis zur Verfügung. Das Präparat
trägt einen anderen Namen, entspricht
aber exakt der Formulierung eines erfolgreichen Proteaseinhibitors von Abbott.
Beide Medikamente werden im gleichen
Produktionsverfahren hergestellt und sind
völlig identisch – abgesehen von Farbe
und Kennzeichnung.
Seit 2008 bietet Abbott ergänzend zu
seiner Trinklösung für Kinder eine niedrig
dosierte Tablettenformulierung seines
führenden HIV-Medikaments an. Diese
Tablette für Kinder ab zwei Jahren wird
entsprechend Alter, Gewicht und Körperoberfläche dosiert und vereinfacht
die Behandlung kleiner Patienten. Sie
ist geschmacksneutral und kleiner, kann
mahlzeitenunabhängig eingenommen und
temperaturunabhängig aufbewahrt werden. Die beiden letzten Punkte verbessern
besonders die Versorgungssituation in
Afrika. Hier leben 90 Prozent der weltweit
2,1 Millionen mit HIV infizierten Kinder.
Abbott setzt auch zukünftig auf Innovation. Der Proteaseinhibitor, der zum
Boostern eingesetzt wird, wurde mithilfe
der Meltrax-Technologie zu einer Tablette
weiterentwickelt und die Zulassung wurde
bei der europäischen Behörde eingereicht.
Des Weiteren forscht und entwickelt
Abbott derzeit Protease- und Polymerasehemmer gegen Hepatits C.
55
54
Abbott Diagnostics zählt
weltweit zu den Marktführern auf dem Gebiet
der Labordiagnostik und
bietet ein umfassendes
Angebot. Im Bereich
HIV/Aids liefern innovative Gerätesysteme auf
schnellem Wege sichere
Ergebnisse.
Seit das HI-Virus 1981 erstmals
in den Blickpunkt der Wissenschaftler rückte, hat sich viel
verändert. Inzwischen können
moderne Testverfahren das
Virusgenom in verschwindend
Abbott Diagnostics
geringer Zahl nachweisen und
Antikörpertests selbst winzige
Antikörpermengen aufspüren.
Wenn vom HIV-Test gesprochen wird, ist gewöhnlich der
Antikörpernachweis gemeint.
Ein solcher HIV-Test erfasst
Antikörper, die das Immunsystem der Infizierten gegen
das Virus gebildet hat. Diese
Antikörper werden meist innerhalb von drei bis zwölf Wochen
nach einer Infektion gebildet.
Mittlerweile sind Tests der
vierten Generation verfügbar,
die durch den kombinierten
Nachweis von HIV-Antigen
und -Antikörpern das diagnostische Fenster – die Zeit, bis
die Antikörper nachweisbar
sind – durchschnittlich auf 14
bis 17 Tage nach der Infektion
verkürzen.
Neben dem möglichst frühzeitigen Nachweis einer Infektion ist die Erkennung aller
Subtypen wesentlich für die
Sicherheit eines HIV-Tests. Die
unterschiedlichen Subtypen
des HI-Virus (HIV 1: Gruppe
M: Subtypen A–K, Gruppe N,
Gruppe O und P; HIV-2: Subtypen A–F) weisen ursprünglich
ein spezifisches geografisches
Verteilungsmuster auf, durch
die Dynamik bei der Verbreitung von HIV werden sie sich
aber langfristig vermischen.
Ein frühzeitiges Erkennen einer
HIV-Infektion ist deshalb so
wichtig, um ein Weitertragen
der Infektion zu verhindern,
aber auch, um Behandlungsmöglichkeiten optimal zu nutzen. Ein rechtzeitiger Beginn
der Therapie kann die Lebenserwartung entscheidend verlängern.
Abbott Diagnostics
56
1979
1995
Hepatitis B:
Verbesserter Enzymimmunoassay (EIA)
zum Nachweis von
HBsAg
1971
Hepatitis
1. kommerzieller
Hepatitis Test
Hepatitis B
1. kommerzieller Test
zum direkten Nachweis des Hepatitis B
OberflächenAntigens (HBsAg)
1977
Hepatitis B:
1. zugelassener Wirkstoff
zur Hepatitis B
Prophylaxe
(Hepatitis B
Immunglobulin, H-BIG)
1975
Hepatitis B
1. kommerzieller Test
zum Nachweis von
Antikörpern gegen
das Hepatitis B Virus
OberflächenAntigens (HBsAg)
Zudem werden HIV-Tests in verschiedenen Bereichen, etwa bei der Analyse von
Blutspenden, und von verschiedenen Anlaufstellen durchgeführt – in der Arztpraxis,
beim Gesundheitsamt oder bei den Aidshilfen beispielsweise.
Hepatitis A:
1. kommerzieller Test
zum Nachweis von
Antikörpern gegen
Hepatitis A (HAVAb)
1980
Hepatitis
1. kommerzieller
Hepatitis Test
Hepatitis B
1. kommerzieller Test
zum direkten Nachweis des Hepatitis B
OberflächenAntigens (HBsAg)
1982
Hepatitis B:
Nachweis von
Antikörpern
gegen das
Hepatitis B
Core Antigen
als Marker
einer akuten
Hepatitis B
Infektion
(Core,
Corezyme)
Es ist insgesamt eine wichtige Aufgabe,
zuverlässige, effektive und schnelle HIVTests weltweit bereitzustellen. Abbott Diagnostics beantwortet diese Herausforderung mit einer Reihe erstklassiger Geräte
und medizinischer Testverfahren, die diese
Ansprüche erfüllen. Dabei beweist Abbott
Hepatitis B:
Weiterentwicklung
des Auszyme HBsAg
Testes zur Detektion
der Ad/Ay Subtypen
Hepatitis Delta:
1. kommerzieller
Hepatitis D Test
1991
1990
1985
1. kommerzieller
HIV-Test
2007
Hepatitis G:
Erstentdeckung des
GB-Virus (Hepatitis G)
durch Abbott.
1984
Hepatitis A:
1. automatisierter Test zum
Nachweis von
Hepatitis A
IgM Antikörpern
auf dem IMx
System
(IMx HAVAb-M)
Hepatitis C:
Enzymimmunoassay zum
Nachweis von
Hepatitis C
Antikörpern
(Anti-HCV EIA)
Diagnostics speziell im Bereich der Immunchemie Kompetenz. Die medizinischen
Tests und Geräte von Abbott Diagnostics
sind aus dem Alltag von Krankenhäusern,
Privatlaboratorien und Arztpraxen weltweit nicht wegzudenken. Sie erleichtern
die Feststellung und Überwachung von
Hepatitis B:
1. automatisierter Test
zum Nachweis von
Hepatitis B auf dem
IMx System
(IMx HBsAg)
Einführung des
AxSYM und des
PRISM Systems zum
vollautomatisierten
Nachweis von
Hepatitis und HIV
1998
Murex: Übernahme
der Mikrotiterplatten
Immunoassays von
Murex durch Abbott
57
2005
2002
AxSYM HIV:
Automatisierter Test
zum gleichzeitigen
Nachweis von HIV
Antigen und Antikörper auf dem AxSYM
System (AxSYM HIV
Ag/Ab Combo)
2003
ARCHITECT
System:
Komplette Hepatitis
Produktpalette
Erkrankungen wie Aids, Hepatitis, Krebs,
Herzinsuffizienz und Stoffwechselstörungen und tragen zu einer besseren medizinischen Versorgung bei.
ARCHITECT HIV:
Automatisierter Test
zum gleichzeitigen
Nachweis von HIV
Antigen und Antikörper auf dem
ARCHITECT System
(ARCHITECT HIV Ag/
Ab Combo)
ARCHITECT
System:
Erweiterung der
Produktpalette um
Rubella, CMV und
Toxoplasmose
2006
PRISM HIV:
Automatisierter Test
zum gleichzeitigen
Nachweis von HIV
Antigen und Antikörper auf dem PRISM
System (PRISM
HIV Ag/Ab Combo)
2008
HTLV:
1. automatisierter Test
zum Nachweis von
HTLV-I und HTLV-I
auf dem ARCHITECT
System verfügbar
2009
Chagas:
1. automatisierter Test
zum Nachweis von
Trypanosoma cruzi
auf dem PRISM
System verfügbar
Hepatitis C:
1. automatisierter
HCV Core Ag Test
zum frühen Nachweis
der Hepatitis C
Infektion auf dem
ARCHITECT System
verfügbar
25 JAHRE
HIV-DIAGNOSTIK
Informationen über aktuelle
Produktentwicklungen bietet die Seite:
www.abbottdiagnostics.de
59
58
Therapieüberwachung
durch Bestimmung der
HIV-1-Viruslast
In der HIV-Diagnostik
ist Abbott Molecular mit
zwei wichtigen Tests im
Markt vertreten:
RealTime-HIV-1-Test
zur Bestimmung der
HIV-1-Viruslast
ViroSeq-Test
zur Resistenzbestimmung des HIV-1-Virus
Die Entdeckung der DNADoppelhelix durch Watson und
Crick 1953 war der Beginn des
Zeitalters der DNA-Technologie. Nur wenige Jahrzente später hat die Verwendung dieser
Erkenntnisse die medizinische
Diagnostik revolutioniert und
ist heute in der Labormedizin
unverzichtbar. Seit 1996 bietet
Abbott Molecular Lösungen für
das
molekulardiagnostische
Labor mit einem Schwerpunkt
im Bereich der Diagnostik von
Infektionskrankheiten an.
Abbott Molecular
Um die Wirksamkeit der HIVTherapie mit den heute zur
Verfügung stehenden Medikamenten zu überwachen, bietet
sich die Kontrolle der Viruslast,
das heißt die Bestimmung der
Anzahl der Viruspartikel
im Blut der Patienten, an. Der
Begriff „Viruslast“ ist durch die
HIV-Therapie geprägt und bezeichnete ursprünglich
die „Belastung“ der zellulären
Immunität durch die infektiösen Viren. Heute ist die Viruslastbestimmung ein wichtiges
diagnostisches Mittel in der
HIV-Therapieüberwachung:
Ein Abfall der Konzentration
der Viruspartikel im Blut zeigt
die Wirksamkeit der Medikamente an. Kommt es während
der Therapie zu einem Anstieg
der Viruslast, kann dies ein
Hinweis auf ein Versagen der
Wirkstoffkombination
durch
Resistenzentwicklung sein. Für
den Arzt ist das ein Indikator,
die Therapie anzupassen.
Wie wird die Viruslast im
Blut mit dem Abbott-RealTime-HIV-1-Test bestimmt?
Aus einer Blutprobe wird die
Erbinformation, das Genom der
HIV-1-Viren – die Ribonukleinsäure (RNA) –, im ersten Schritt
isoliert. Dann wird dieses genetische Material mittels EchtzeitPCR („RealTime“-Polymerasekettenreaktion, Methode zur
Vermehrung von DNA) in einer
zweistufigen Reaktion quantifiziert:
Zuerst wird aus der HIV-RNA
sogenannte cDNA (Desoxyribonukleinsäure) synthetisiert
und diese anschließend als
Template (Matrize) für die ei-
gentliche Echtzeit-PCR verwendet. Durch Kalibration des
Tests (Zuordnung eines Messsignals zu einer bestimmten
Größe) kann aus den Ergebnissen eine quantitative Aussage zur ursprünglich in der
Blutprobe vorhandenen HIV-1Virenkonzentration im Bereich
von 40 Kopien/ml (0,6 ml Probenvolumen) bis 10 Millionen
Kopien/ml getroffen werden.
Welche besonderen Leistungsdaten hat der AbbottRealTime-HIV-1-Test?
Der Test kann mit 40 Kopien/
ml sehr kleine Mengen an Viren
nachweisen (hohe Sensitivität).
Somit kann bei der Therapieüberwachung sehr früh ein
möglicher Anstieg der Viruslast erkannt und, wenn nötig,
die Therapie rechtzeitig umgestellt werden. Das HIV-1Virus liegt durch seine hohe
Informationen über aktuelle
Produktentwicklungen bietet die Seite:
http://international.abbottmolecular.com.
Abbott Molecular
60
Mutationsrate inzwischen in
vielen verschiedenen „Arten“,
den sogenannten Subtypen,
vor, die sich in ihrem Genom
unterscheiden. Der Abbott
Molecular-HIV-1-Test ist im Vergleich zu vielen Wettbewerbstests in der Lage, alle Subtypen der Gruppe M und die
Viren der Gruppe O und N
sowie der neu entdeckten
Gruppe P zu erkennen.
Therapieauswahl durch
Resistenzbestimmung
der HIV-1-Viren
tent“ werden, und in diesem
Zusammenhang können bestimmte Medikamente ihre
Wirkung verlieren. Solche resistenten Viren können sich
sowohl im Laufe des Krankheitsprozesses bei schon infizierten Personen unter einer
Therapie entwickeln als auch
durch Übertragung bei Neuinfektionen auftreten.
Bevor ein Medikament zur
Therapie ausgewählt wird, ist
es daher sinnvoll zu überprüfen, ob die HIV-1-Viren des
Patienten schon Resistenzen
aufweisen.
Das HIV-1-Virus versucht ständig, durch Veränderung seines
Erbmaterials und damit auch
des gesamten Viruspartikels,
den Angriffen des Immunsystems und der verschiedenen
Medikamente zu entgehen.
Damit kann das Virus „resis-
Wie erfolgt die Resistenzbestimmung
mit
dem
Abbott-ViroSeq-Test?
Auch hier wird im ersten Schritt
das genetische Material der
HIV-1-Viren (RNA) isoliert und
dann werden bestimmte Bereiche der RNA mit der PCR
(Polymerasekettenreaktion)Methode vermehrt, um eine
ausreichende Menge an Material für die folgende Resistenzbestimmung zu erhalten. Mit
einem weiteren Verfahren – der
DNA-Sequenzierung – wird
dann die genaue Abfolge der
Bausteine des HIV-Genoms
ermittelt. Jede genetische Variante – auch die Resistenzmutanten – ist durch individuelle Abfolgen dieser Bausteine
gekennzeichnet. Mithilfe eines
Softwareprogramms werden
dann die mit dem Test ermittelten Sequenzen mit einer
Datenbank verglichen und auf
bekannte Resistenzmuster untersucht. So lassen sich wahrscheinliche Resistenzen gegen
bestimmte Medikamente in einem Report erfassen.
Dies hilft dem Arzt bei der Auswahl eines wirksamen Medikaments und trägt damit zum
Therapieerfolg und zur Verbesserung der Lebensqualität der
Patienten bei.
Abbott Global
Surveillance Program
(globales HIV Überwachungsprogramm)
Der Erfolg von Abbott in der
HIV-Diagnostik ist auch durch
das sogenannte „Global Surveillance Program“ begründet.
Seit mehr als zehn Jahren existiert eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen
der Arbeitsgruppe um John Hackett (Abbott USA) und vielen
lokalen Arbeitsgruppen in Europa, Südamerika, Afrika und
Asien. Ziel dieses Programms
ist es, neue HIV-Mutanten zu
identifizieren, zu klassifizieren
und die Leistungsfähigkeit
von Abbott-Tests sowie Wett-
61
bewerbstests zur Erkennung
dieser Mutanten zu prüfen. Inzwischen ist ein umfangreiches
Archiv von Probenmaterial und
Sequenzen der verschiedenen
HIV-1-Varianten entstanden.
Die Detailinformationen zu
diesen neuen HIV-1-Mutanten
dienen als Grundlage für die
ständige Weiterentwicklung
unserer molekularen und serologischen Assays.
63
62
Abbott GmbH & Co. KG
Uwe Greife
Business Unit Manager HIV
Telefon 06122.582605
[email protected]
Marc Totzke
PR und Community Manager HIV
Telefon 06122.582508
[email protected]
Abteilung Virology
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden
www.abbott.de
Abbott Virology
Ralph Petry
Medical Manager
Telefon 06122.582434
[email protected]
Diagnostika
Dr. Susanne Jenkner
Product Manager
Infektionsserologie / Blutbanken
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden
Telefon 06122.58-0
Abbott GmbH & Co. KG
Abbott Molecular
Dr. Birgit Reinhardt
Business Development Managerin
Max-Planck-Ring 2
65205 Wiesbaden
Telefon 06122.58-0
Gestaltung
Allround Team GmbH, Köln
www.allround-team.com
Fotonachweis
Abbott | Istockphoto | Fotolia
VVG Cologne | Achim Hehn
7016118 Stand: Dez. 2009
Herunterladen