Ausbildungskonzept für den Facharzt für Innere Medizin Facharzt für Innere Medizin, Facharzt für Innere Medizin und Hämatologie/Onkologie, spezielle internistische Hämatologie-Onkologie, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, spezielle Kardiologie sowie spezielle internistische Intensivmedizin (Grundlage ist die Weiterbildungsverordnung der Ärztekammer Niedersachsen) Medizinische Klinik I Abteilung Allgemeine Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin Abteilung Hämatologie-Onkologie Weiterbildungszieldefinition Im ersten klinischen Abschnitt sollen innerhalb der ersten Zeit grundlegende Fertigkeiten in der Basisdiagnostik und -therapie der Inneren Medizin erlernt werden. Aufgrund der Komplexität des Fachgebietes ist es wichtig, dass der Assistenzarzt eine strukturierte Vorgabe erhält, welche Inhalte und Fertigkeiten in welcher zeitlichen Reihenfolge erlernt werden sollen. Ausbildungskonzept: Hier wird neben dem Erlernen von „Meilensteinen“, sogenannten Etappenzielen, die individuelle Lernentwicklung jedes Einzelnen berücksichtigt, dieses setzt zu Beginn einen einheitlichen Ausbildungsstand voraus. Da die zeitliche Entwicklung bis zum Erreichen dieser Etappenziele sehr unterschiedlich sein kann und damit sich die Kollegen in der Ausbildung weder überfordert noch unterfordert fühlen, wird eine differenzierte, über die Mindestziele herausragende Aus-& Weiterbildung des Einzelnen jederzeit durch die Klinikleitung gefördert und ermöglicht. Seite 1 von 12 Ausbildungsetappenziele Nach vier Wochen Befähigung zum selbständigen Visitendienst am Wochenende Bewältigung des Stationsalltags mit Übergabe, selbständige Visite der verantworteten Patienten, Durchführung von Oberarzt- und Chefarztvisiten mit Vorstellung der Patienten. Indikationsstellung, Anmeldung und Koordination der erforderlichen Untersuchungen nach Einweisung in das KIS System. Vertrautheit in die wichtigsten Telefonnummern und Funknummern wie Notaufnahme, Intensivstation, Notfallnummer, Dienstfunk etc., Funktionsabteilungen. Selbständige Aufnahme eines Patienten mit Anamneseerhebung, klinischer Untersuchung, Veranlassung notwendiger Diagnostik und Erstellung eines Behandlungsplanes. Nach sechs Wochen Teilnahme am Begleitwochenenddienst Der Assistenzarzt ist vertraut mit den Örtlichkeiten der zu betreuenden Stationen 5, 6/19, 8. Es liegt eine ausreichende Kompetenz in der Anlage venöser Verweilkanülen, Blutentnahme und Infusionsbehandlung vor. Der Assistenzarzt ist vertraut in der Durchführung einer Transfusionsbehandlung. Grundkenntnisse in der EKG-Beurteilung sind ausreichend vorhanden. Die Routinelaborparameter sind dem Assistenzarzt bekannt und können richtungsweisend zugeordnet werden. Der Kollege ist in der Lage Krankheitsbilder der unterschiedlichen Fachbereiche Kardiologie, Gastroenterologie und Hämatologie-Onkologie zuzuordnen und Rücksprache mit dem fachspezifischen Hintergrund zu halten. Nach 12 – 16 Wochen Teilnahme an einzelnen Bereitschaftsdiensten Nacht Ausreichende Kompetenz Krankheitsbilder in der Notaufnahme zu erkennen, zuzuordnen, entsprechende Notfalldiagnostik zu veranlassen und die Erstbehandlung einzuleiten. Er ist in der Lage Konsilanfragen der anderen Fachabteilungen im Notfalldienst zu bearbeiten. Der Assistenzarzt hat Grundkenntnisse in der Diagnostik und Therapie der internistischen Standardkrankheitsbilder gewonnen, insbesondere Herzinfarkt, Hypertonus, Herzinsuffizienz, Vorhofflimmern, Pneumonie, COPD, Diabetes mellitus, Gastrointestinale Blutungen, Gastroenteritis und Exsikkose. Selbständige Durchführung einer arteriller Blutgasanalyse und deren Bewertung . Die Einweisung ins Standardvorgehen im Falle einer Reanimation ist erfolgt mit Auslösung des Reanimationsalarmes, Standort des Notfallwagens und Unterstützung des Reanimationsteams der Intensivstation. Seite 2 von 12 Der Assistenzarzt ist in der Lage selbständig Pleura- und Aszitespunktionen durchzuführen. Es besteht immer die Möglichkeit der Rücksprache mit dem ärztlichen Dienst der internistischen Intensivstation, sowie mit dem Hintergrunddienst zu halten. Nach 4- 6 Monaten Teilnahme an den Bereitschaftsdienstwochen Die oben beschriebenen Kompetenzen sind ausreichend fundiert und verinnerlicht, um mehrere Nachtdienste in Folge abzuleisten. Grundkenntnisse der Sonographie, insbesondere der Notfallsonographie sind vorhanden. Ausgehend von der strukturierten Planung ist das vorrangige Ziel des Ausbildungskonzeptes die Motivation des Assistenzarztes zu fördern, die Etappenziel selbständig zu erreichen und sich eigenständig kontinuierlich fort- und weiterzubilden. Der Assistenzarzt dokumentiert eigenständig die Ergebnisse seiner Lernentwicklung sowie seine Defizite und Lösungsansätze in einer Ausbildungsmappe, Möglichkeiten der Reflektion bieten auch die begleitenden Ausbildungsgespräche Der Assistenzarzt erhält die Möglichkeit, durch einen guten und zügigen Lernfortschritt zusätzliche internistische Diagnostik- und Therapiemaßnahmen zu erlernen, die über das Basisniveau hinausgehen Die leitenden Ärzte und ihre Vertreter haben anhand der Ausbildungsnachweise und der dokumentierten Gesprächsnachweise eine Grundlage zu Beurteilung und den Entwicklungsverlauf zu verfolgen Notwendige Strukturen der Klinik Jeder Assistenzarzt wird zunächst für mindestens 6 Monate, wenn möglich bis zu 12 Monate einer Stationen 5 und 6/19 zugeordnet. Eine vorzeitige Rotation innerhalb der Klinik sollte durch die verantwortlichen leitenden Ärzte vermieden werden. Es besteht eine ausreichende ärztliche Besetzung der Stationen und Funktion, um die angeleitete Ausbildung und Rotation zu ermöglichen. Seite 3 von 12 Strukturierte Weiterbildung Bis zu 12 Monate Stationstätigkeit und Funktionsdiagnostik allgemeine Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie Primäre Diagnostik und Therapie kardialer Erkrankung wie alle Formen der Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien, KHK und arterieller Hypertonus, sowie bradykarden und tachykarden Herzrhythmustörungen mit Schrittmacher-LOOP und ICD-Therapie. Betreuung von Patienten nach akutem Myokardinfarkt, zur invasiven Koronardiagnostik und zur invasiven elektrophysiologischen Untersuchung mit Abklärung und Therapie supraventrikulärer und ventrikulärer Herzrhythmusstörungen. Inklusive Diagnostik, Therapie und Behandlung von Lungenembolien, rheumatologischen Erkrankungen in Kooperation mit der dem Krankenhaus zugehörigen rheumatologischen Praxis, alle Formen der Erkrankungen der Nieren in Kooperation mit der Nephrologischen Praxis und Dialysestation Rotenburg, der peripheren Venen und Arterien sowie geriatrischen und allgemein entzündlichen Krankheitsbildern. Kerninhalte der Weiterbildung: Beurteilung und Auswertung von elektrokardiographischen Untersuchungen Auswertung von Langzeit- EKG- Bestimmungen Auswertung von Langzeit- Blutdruckmessungen Grundkenntnisse in der Beurteilung und Durchführung der Echokardiographie Grundkenntnisse in der Beurteilung von Lungenfunktionsprüfungen Grundkenntnisse in der Beurteilung von Röntgen- und CT-Untersuchungen Grundkenntnisse pathologischer Laborwerte Venöse und arterielle Duplexsonographie Durchführung von Abdomen- und Schilddrüsensonographien Durchführung von Blutentnahmen und arterieller Punktion zur Blutgasanalyse Anlage von Venenverweilkanülen und Portnadeln Durchführung von Pleura- und Aszitespunktionen Einarbeitung in der Notaufnahme mit Erlernen der Anamneseerhebung, körperlichen Untersuchung, Veranlassung der erforderlichen bildgebenden Diagnostik und Erstellung von Behandlungskonzepten Bis zu 12 Monate Stationstätigkeit und Funktionsdiagnostik allgemeine Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Hämatologie-Onkologie Primäre Diagnostik und Therapieeinleitung und -durchführung von malignen hämatologischen Erkrankungen. Seite 4 von 12 Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des rheumatologischen Formenkreises wie rheumatoider Arthritis, Kollagenosen, Polymyalgia rheumatica und Riesenzellarteriitis in Kooperation mit der dem Krankenhaus zugehörigen rheumatologischen Praxis, sowie Erkrankungen der Nieren, einschließlich ANCA assoziierter Glomerulonephritiden in Kooperation der Dialysestation Rotenburg, einschließlich kardialer Erkrankungen wie die dekompensierte Herzinsuffizienz, KHK und arterieller Hypertonus. Kerninhalte der Weiterbildung: Beurteilung und Auswertung von elektrokardiographischen Untersuchungen Auswertung von Langzeit- EKG- Bestimmungen Auswertung von Langzeit- Blutdruckmessungen Grundkenntnisse in der Beurteilung und Durchführung der Echokardiographie Grundkenntnisse in der Beurteilung von Lungenfunktionsprüfungen Grundkenntnisse in der Beurteilung von Röntgen- und CT-Untersuchungen Grundkenntnisse pathologischer Laborwerte Venöse und arterielle Duplexsonographie Durchführung von Abdomen- und Schilddrüsensonographien Durchführung von Blutentnahmen und arterieller Punktion zur Blutgasanalyse Anlage von Venenverweilkanülen und Portnadeln Durchführung von Pleura- und Aszitespunktionen Durchführung von Knochenmarkspunktionen, Liquorpunktionen, Pleurapunktionen und Aszitespunktionen Durchführung und Überwachung von zytostatischen Therapien Erstellen von palliativen Therapiekonzepten Arbeiten in der Notaufnahme mit Erlernen der Anamneseerhebung, körperlichen Untersuchung, Veranlassung der erforderlichen bildgebenden Diagnostik Erstellung von Behandlungskonzepten 12 Monate Stationstätigkeit internistische Intensivmedizin Betreuung und Behandlung intensivmedizinisch zu versorgender Patienten mit z.B. akutem Myokardinfarkt und schwerwiegenden Herzrhythmusstörung. Behandlung von Patienten mit akuter respiratorischer Insuffizienz mit Notwendigkeit invasiver und noninvasiver Beatmung. Behandlung des Multiorganversagens bei z.B. kardiogener, septischer etc. Kreislaufinsuffizienz einschließlich Volumen und vasopressiver Therapie. Diagnostik und Therapie von Intoxikationen und gastrointestinalen Blutungen. Durchführung einer Nierenersatztherapie und Plasmapherese z.B. bei Hämolytischen-urämischen Syndrom. Behandlung von neurologischen und psychiatrischen Krankheitsbildern. Seite 5 von 12 Kerninhalte der Weiterbehandlung: Kompetenz in der Durchführung von Reanimationsmaßnahmen, Basic und advanced life support, einschließlich Erlernen, Anwendung und Überwachung von invasiven und nicht invasiven Beatmungstechniken Anwendung und Steuerung vasopressiver Therapie Indikationsstellung, Durchführung und Steuerung von Nierenersatztherapien wie z.B. Hämofiltration Anlage von arteriellen, zentralvenösen Kathetersystemen Anlage und Steuerung von Augmentationssystemen (IABP) Perkutane Tracheotomien Anlage von passageren Schrittmachern Anlage von thorakalen Drainagen Durchführung von Notfall- Echokardiographie, Abdomen- und Duplexsonographie. Rotation innerhalb der internistischen Kliniken im Hause Während der oben genannten Ausbildungszeiten ist auch der Einsatz in der interdisziplinären Notaufnahme mit Schwerpunkt der inneren Medizin vorgesehen. Die Arbeit erfolgt dort in Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen der Neurologie und Psychiatrie unter Anleitung der Kollegen des Zentrums für Notfallmedizin. Kerninhalte der Weiterbehandlung: Kenntnisse in der Ersteinschätzung von verschiedenen internistischen, allgemeinmedizinischen und fachübergreifenden Krankheitsbildern und deren Schweregrad inklusive ggf. Notfallentscheidung über intensivmedizinische Überwachung und Therapie Kenntnisse der Erkennung und therapeutischen Grund- bzw. Erstversorgung von Patienten mit z.B. akutem Myokardinfarkt, akuter Lungenembolie, Aortendissektion, akutem Abdomen, respiratorischer Insuffizienz unterschiedlicher Genese und infektiologischen Erkrankungen Vertiefung der Kenntnisse der klinischen Anamneseerhebung, klinischer körperlicher Untersuchungen und Indikationsstellung sowie Anmeldung und Koordination von erforderlichen diagnostischen Notfalluntersuchungen Kenntnisse der Indikationsstellung der medikamentösen Notfallversorgung Beurteilung und Auswertung von klinischen Vitalparametern Beurteilung und Auswertung von elektrokardiographischen Untersuchungen Beurteilung und Auswertung von radiologischen Untersuchungen Beurteilung und Auswertung von verschiedenen Laborparametern Durchführung, Beurteilung und Auswertung von arteriellen Punktionen zur Blutgasanalyse Seite 6 von 12 Durchführung von Notfallsonographie des Abdomens und Duplexsonographie der tiefen Beinvenen Kenntnisse in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie Neurologie, Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Urologie, Psychiatrie, sowie dem System des Rettungsdienstes und dem ambulanten medizinischen Versorgungssektor Notwendige Rotation zur Erlangung der Facharztqualifikation für Innere Medizin: 12 Monate Rotation in die Klinik für Gastroenterologie im Rahmen der allgemeinen Weiterbildung 12 Monate Rotation in die Klinik für Pneumologie im Rahmen der allgemeinen Weiterbildung Nach fünf Jahren Weiterbildungszeit: Möglichkeit der Facharztqualifikation für Innere Medizin Spezielle Weiterbildung Hämatologie und Onkologie Grundlage ist die Weiterbildungsverordnung der Ärztekammer Niedersachsen Weiterbildungsziel Ziel der Weiterbildung ist die Erlangung der Facharztkompetenz Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie. Weiterbildungszeit 72 Monate 36 Monate in der stationären Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin 36 Monate in der Hämatologie und Onkologie 6 Monate internistische Intensivmedizin, auch innerhalb der Basisweiterbildung abzuleisten 6 Monate in einem hämatologisch-onkologischen Labor bis zu 18 Monate im ambulanten Bereich Sollten innerhalb der Inneren Medizin zwei Facharztqualifikationen erworben werden, beträgt die gesamte Ausbildungszeit mindesten 8 Jahre. Um der Komplexität der hämatologischen-onkologischen Erkrankungen gerecht zu werden, halten wir fundierte, organübergreifende Kenntnisse der Inneren Medizin für essentiell und begrüßen insbesondere den Erwerb der Facharztqualifikation Innere Medizin. Seite 7 von 12 12 Monate Stationstätigkeit in der Hochdosistherapieeinheit Therapiestation zur Behandlung akuter Leukosen, AML und ALL, Durchführung von Hochdosistherapiekonzepten wie z.B. beim Multiplen Myelom und rezidivierten Non-Hodgkin- und Hodgkin Lymphomen, interdisziplinärer Therapien bei Weichteil- und Knochensarkomen. Durchführung von Abdomen und Schilddrüsensonographien Durchführung von Haut und Lymphknotenbiopsien, Knochenmarkspunktionen, Liquorpunktionen, Pleurapunktionen und Aszitespunktionen Indikationsstellung, Durchführung und Überwachung von Therapien mit Blutprodukten Planung, Durchführung und Überwachung von zytostatischen Therapien einschließlich komplexer Chemotherapien im Sinne einer Hochdosistherapie bei autologer Stammzelltransplantation und Induktionstherapien bei akuten Leukämien Steuerung oraler Tumortherapien Erstellen von palliativen Therapiekonzepten. Bis zu 24 Monate Poliklinik und hämatologische Funktionsdiagnostik Die Poliklinik, bzw. hämato-onkologische Ambulanz betreut die ambulanten Patienten zur Diagnosesicherung einer hämato-onkologischen Erkrankung, Erstellung von Therapiekonzepten, Einleitung und Durchführung einer hämato-onkologischen Therapie, einschließlich palliativer Therapiekonzepte. Patienten mit Notwendigkeit einer Transfusions-, Immunglobulinbehandlungen sowie Antikörper- und Bisphosphonattherapie, inklusive ambulante Nachsorge von Tumorpatienten. Ferner werden Patienten zur Abklärung von Blutbildveränderungen sowie Gerinnungsstörungen diagnostiziert. Die Funktionsdiagnostik, in Zusammenarbeit mit dem hämatologischen Labor Geesthacht (Hamburg) sowie des eigenen Labors im Hause, dient zur Vermittlung der erforderlichen Erkenntnisse der Hämatologischen Diagnostik. Kerninhalte der Ausbildung: Mikroskopische Untersuchung eines Präparates nach differenzierender Färbung einschließlich des Ausstrichs, Tupf- und Quetschpräparates des Knochenmarks Erstellen von antineoplastischen systemischer und oraler Tumortherapien Therapiestrategien, einschließlich deren Durchführung, Steuerung und Überwachung Diagnose, Abklärung und Ausschluß von malignen neoplastischen Erkrankungen Hämostaseologischen Untersuchungen und Beratungen einschließlich der Beurteilung der Thrombophilie und Hämophilie Nachsorge von onkologischen Patienten Erstellung palliativer Therapiekonzepte Seite 8 von 12 Teilnahme an den interdisziplinären Tumorkonferenzen Durchführung von Knochenmarksbiopsien mit Gewinnung von Histologie und Knochenmarksaspirat Durchführung von Pleura- und Aszitespunktionen Spezielle Weiterbildung Kardiologie Grundlage ist die Weiterbildungsverordnung der Ärztekammer Niedersachsen Weiterbildungsziel Ziel der Weiterbildung ist die Erlangung der Facharztkompetenz Innere Medizin und Kardiologie. Weiterbildungszeit 72 Monate: 36 Monate in der stationären Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin 36 Monate in der Kardiologie, davon 6 Monate internistische Intensivmedizin, auch innerhalb der Basisweiterbildung ab zuleisten bis zu 18 Monate im ambulanten (Funktions-)Bereich. Sollten innerhalb der Inneren Medizin zwei Facharztqualifikationen erworben werden, beträgt die gesamte Ausbildungszeit mindesten 8 Jahre. Um der Komplexität der kardiologischen Erkrankungen gerecht zu werden, halten wir fundierte, organübergreifende Kenntnisse der Inneren Medizin für essentiell und begrüßen insbesondere den Erwerb der Facharztqualifikation Innere Medizin. 12 Monate Stationstätigkeit auf der Station 5 (Schwerpunkt allgemeine Innere Medizin/ Kar‐ diologie) Diagnostik und Therapie kardialer Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, KHK und arterieller Hypertonus, Lungenembolie, rhythmologischer Erkrankungen mit Schrittmacher- ,ICD- und CRTTherapie. Betreuung von Patienten nach stattgehabtem Myokardinfarkt und zur invasiven Koronardiagnostik, sowie Patienten zur invasiven elektrophysiologischen Diagnostik zur Abklärung und Therapie supraventrikulärer und ventrikulärer Tachykardien und Behandlung allgemein internistischer Erkrankungen. Ergänzung und Erweiterung der Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in den Inhalten der Basisweiterbildung, speziell der Kardiologie Seite 9 von 12 Erkennung sowie konservative und interventionelle Behandlung von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufs, der herznahen Gefäße sowie des Perikards Beratung und Führung von Herz- Kreislaufpatienten in der Rehabilitation sowie ihre sozialmedizinische Beurteilung hinsichtlich beruflicher Belastbarkeit Grundkenntnisse und Durchführung sowie Beurteilung diagnostischer Herzkatheteruntersuchungen Grundkenntnisse und Durchführung therapeutischer Koronarinterventionen (insbesondere perkutane transluminale coronare Angioplastie (PTCA), Stentimplantationen, Rotablation) Erweiterung der Kenntnisse der Durchleuchtung, Aufnahmetechnik und Beurteilung von Röntgenbefunden bei Angiokardiographien und Koronarangiographien Erweiterung der Kenntnisse in der Beurteilung von Valvuloplastien Grundkenntnisse der interventionellen Therapien von erworbenen und kongenitalen Erkrankungen des Herzens und der herznahen Gefäße Indikationsstellung der medikamentösen und apparativen antiarrhythmischen Therapie einschließlich Kardioverter- Defibrillation und CRT inklusive Nachsorge Indikationsstellung der Schrittmachertherapie und Grundkenntnisse der Schrittmachernachsorge Elektrophysiologische Untersuchungen inklusive Ablationen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen Interdisziplinäre Indikationsstellung und Beurteilung nuklearmedizinischer Untersuchungen sowie kardiochirurgischer Behandlungsverfahren Erweiterung der intensivmedizinischen Basisversorgung. Bis zu 24 Monate Funktionsdiagnostik spezielle Kardiologie In der Funktionsdiagnostik werden allgemeininternistische und speziell kardiologische Krankheitsbilder betreut, diagnostiziert und therapiert. Stationäre Patienten aus allen Fachbereichen des Hauses (z.B. Innere Medizin speziell Gastroenterologie, Innere Medizin speziell Pneumologie, Viszeralchirurgie und Unfallchirurgie, Hämatoonkologie etc.) sowie allgemein ambulante Patienten werden kardiologisch untersucht und Therapiekonzepte erstellt. Indikation zur Implantation von implantierbaren Herzmonitoren (LOOP), Schrittmacher-, Kardioverter- Defibrillator- und Resynchronisationstherapie werden gestellt sowie die ambulante Nachsorge betreut. Elektrophysiologische Untersuchungen zur Diagnostik und Ablationen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen sowie diagnostische Koronarangiographie inklusive therapeutischer Koronarinterventionen werden geplant und durchgeführt. Seite 10 von 12 Kerninhalte der Ausbildung: Echokardiographie einschließlich Streßechokardiographie und Echokontrastuntersuchung Doppler- / Duplex-Untersuchungen des Herzens, der herznahen und peripheren Venen transoesophageale Echokardiographie Spiro-Ergometrie Myokardszintigraphie Linksherzkatheteruntersuchungen einschließlich der dazugehörigen Linksherz- Angiokardiographien und Koronarangiographien Rechtsherzkatheteruntersuchungen gegebenenfalls einschließlich Belastung Elektrophysiologische Untersuchungen inklusive verschiedener Ablationsverfahren Langzeituntersuchungsverfahren, insbesondere ST-Segmentanalysen, Herzfrequenzvariabilität, Spätpotentiale Applikation / Implantation von Schrittmachersonden und -aggregaten Nachsorge von LOOP- Rekordern, Schrittmacher-, Defibrillatoren- (ICD) sowie CRTSystemen Spezielle Weiterbildung Intensivmedizin Grundlage ist die Weiterbildungsverordnung der Ärztekammer Niedersachsen Weiterbildungsziel Ziel der Weiterbildung ist die Erlangung der fachlichen Kompetenz in Intensivmedizin. Voraussetzung zum Erwerb der Bezeichnung: Facharztanerkennung in den Gebieten Anästhesiologie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Neurochirurgie oder Neurologie. Weiterbildungszeit: 24 Monate: 6 Monate können davon während der hauptberuflichen Weiterbildung in den Gebieten Chirurgie oder Innere Medizin oder in Kinder- und Jugendmedizin, Neurochirurgie oder Neurologie oder 12 Monate während der Weiterbildung in der Anästhesiologie abgeleistet werden 6 Monate können in der Intensivmedizin eines weiteren, unter den Voraussetzungen zum Erwerb genannten Gebietes abgeleistet werden Seite 11 von 12 24 Monate Spezielle Intensivmedizin Kenntnisse und Fertigkeiten in der Versorgung von Funktionsstörungen lebenswichtiger Organsysteme Kenntnisse und Fertigkeiten der Intensivbehandlung des akuten Lungen- und Nierenversagens, von akuten Störungen des zentralen Nervensystems, von Schockzuständen, der Sepsis und des Sepsissyndroms sowie des Multiorganversagens Kenntnisse und Fertigkeiten interdisziplinärer Behandlungskoordination Kenntnisse und Fertigkeiten der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie Kenntnisse und Fertigkeiten der Anwendung von intensivmedizinischen ScoreSystemen Kenntnisse und Fertigkeiten zum Transport von Intensivpatienten Kenntnisse und Fertigkeiten der Hirntoddiagnostik einschließlich der Organisation von Organspende Kenntnisse und Fertigkeiten krankenhaushygienischen und organisatorischen Aspekten der Intensivmedizin. Kerninhalte der Ausbildung: Punktions-, Katheterisierungs- und Drainagetechniken einschließlich radiologischer Kontrolle kardio-pulmonale Wiederbelebung Mess- und Überwachungstechniken Bronchoskopie atmungsunterstützende Maßnahmen bei nicht intubierten Patienten differenzierte Beatmungstechniken einschließlich Beatmungsentwöhnung Analgesierungs- und Sedierungsverfahren enterale und parenterale Ernährung einschließlich Sondentechnik Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie Anwendung extrakorporaler Ersatzverfahren bei akutem Organversagen Kardioversion, Defibrillation und Elektrostimulation des Herzens Anlage passagerer transvenöser Schrittmacher einschließlich radiologischer Kontrolle Zusätzlich zu den oben genannten Kerninhalten der Ausbildung sowie den Untersuchungs- und Behandlungsverfahren ergeben sich ergänzende Kenntnissen und Fertigkeiten gebietsbezogener intensivmedizinischer Behandlungsverfahren speziell in der Inneren Medizin: intensivmedizinische Behandlung gebietsbezogener Krankheitsbilder differenzierte Diagnostik und Therapie bei vital bedrohlichen internistischen Erkrankungen differenzierte Elektrotherapie des Herzens und spezielle Pharmakotherapie der akut vital bedrohlichen Herz-Rhythmusstörungen differenzierter Einsatz von extrakorporalen Nierenersatzverfahren Seite 12 von 12