Industrieforum · Industrial Forum

Werbung
Industrieforum · Industrial Forum
Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2002;9:67–68
Das Spurenelement Selen ist an elementaren physiologischen Abläufen
im Organismus beteiligt und aus diesem Grunde für den menschlichen
Organismus unverzichtbar. So ist Selen Bestandteil vieler Redoxsysteme,
die oxidative Schutzfunktionen erfüllen und die Körperzellen vor aggressiven Sauerstoff-Verbindungen schützen. Gleichzeitig verbessert Selen die
Funktionstüchtigkeit der körpereigenen Abwehr und ist daran beteiligt,
in Krebszellen eine Art Selbstmordprogramm auszulösen. Aufgrund dieser Fähigkeit wird Selen seit langem in der integrativen ganzheitlich ausgerichteten Medizin zur Vorbeugung und Behandlung von Tumorerkrankungen eingesetzt.
Dennoch ist der medizinische Einsatz des Spurenelements nicht unumstritten. Vor allem aus Kreisen der Schulmedizin werden immer wieder
die präventiven, vor allem seine Fähigkeiten bei Krebserkrankungen in
Zweifel gezogen.
Im Rahmen eines Expertenforums, das von der Firma Cefak KG in München veranstaltet wurde, trafen Wissenschaftler und Mediziner verschiedener Fachrichtungen zusammen, um aktuelle Fragen rund um die medizinische Anwendung von Selen zu diskutieren.
Prof. Dr. Detlev Thilo-Körner, Herzogenaurach, stellte klar, dass der therapeutische Einsatz von Selen bereits Bestandteil der Medizin ist und mit
Nahrungsergänzung nichts zu tun hat. Nach seiner Ansicht wird in der
Schulmedizin zu selten daran gedacht, dass chronische Erkrankungen wie
etwa Tumorerkrankungen mit einem Selenmangel gekoppelt sind. Nach
einer Untersuchung Thilo-Körners an 512 Patienten weisen 50% der
Frauen und 48,8% der Männer weniger als 75 µg/Selen pro Liter Serum
auf. Das ist nach Ansicht des Mediziners, der einen Serumspiegel von 150
µg pro Liter Serum für wünschenswert hält, ein deutlicher Hinweis auf
eine Selen-Unterversorgung. Thilo-Körner berichtete, dass bestimmte
chronische Erkrankungen wie etwa Nierenschädigungen und Hypothyreosen, aber auch Tumorerkrankungen durch die therapeutische Gabe von
Selen erfolgreich behandelt werden könnten. Er plädierte dafür, dass das
medizinische Wissen über Selen endlich akzeptiert, verbreitet und zum
Wohle der Patienten umgesetzt werden sollte.
Auch Dr. Elsbeth Rethfeld, Düsseldorf, konnte in ihrer onkologisch geführten Praxis und Tagesklinik bisher nur gute Erfahrungen mit Selen
sammeln. Krebspatienten, die eine Basistherapie aus Natriumselenit (Cefasel® 100 µg), Vitaminen, Spurenelementen und proteolytischen Enzymen erhielten, lebten deutlich länger als unbehandelte Patienten (Vergleichsdaten aus dem Saarländer Krebsregister). Die Basistherapie konnte durch eine zusätzliche Hyperthermie weiter verbessert werden. Rethfeld sieht die therapeutischen Einsatzgebiete von Selen vor allem präund postoperativ im Sinne einer Ödemverringerung und Metastasenprophylaxe sowie begleitend zu einer Strahlen- und/oder Chemotherapie.
Der Hintergrund: Bereits in mehreren Studien konnte gezeigt werden,
dass Selen gesundes Gewebe vor Strahlenschäden und Schäden durch Zytostatika zu schützt. Für Rethfeldt ist Selen deshalb ein Muss in der Prävention und Therapie von Krebserkrankungen.
Dr. Olaf Kuhnke, Deggendorf, sprach sich in seinem Vortrag dafür aus,
Krebspatienten, wenn eben möglich, vor toxischen Therapien zu bewahren, die bei den meisten Tumorerkrankungen eher schadeten als nutzten.
Kuhnke beklagte, dass es ist inzwischen ungewöhnlich ist, einen Krebspatienten anzutreffen, dem keine Chemotherapie verabreicht wurde. Vergessen werde bei diesen Ansätzen, dass der Gesamtorganismus nicht nur
aus Zellen bestehe, sondern dass es ein weiteres wichtiges Regulations-
© 2002 S. Karger GmbH, Freiburg
Fax +49 761 4 52 07 14
E-mail [email protected]
www.karger.com
Accessible online at:
www.karger.com/journals/fkm
system im Körper gebe: das interzelluläre Grundsystem. Wenn dieses
«Molekularsieb» verstopft und dadurch in seiner Kapazität eingeschränkt
sei, liege darin die Ursache für die Entstehung immunologischer Krankheiten – auch Tumorkrankheiten. Für therapeutisch sinnvoll hält Kuhnke
in einem solchen Fall keinesfalls eine toxische Behandlung wie etwa die
Chemotherapie, sondern einen «regulativen, regenerierenden und nicht
toxischen Therapieansatz». Die Gabe von Selen (in Form von Natriumselenit) spiele dabei «eine ungemein wichtige Rolle», sollte jedoch stets in
ein ganzheitliches therapeutisches Gesamtkonzept eingebettet sein.
Fazit der Münchener Veranstaltung: Selen in Form von Natriumselenit
hat einen hohen Stellenwert in der modernen Onkologie. Seine therapeutische Anwendung ist wissenschaflich gesichert. Demzufolge sollte dem
Spurenelement ein fester Platz in der etablierten Medizin zukommen –
sowohl als Krebspräventivum als auch als Krebstherapeutikum.
Weitere Informationen bei:
Cefak KG
Ostbahnhofstr. 15
D-87437 Kempten
Tel. +49 0831 57401-0
E-mail [email protected]
Alfred-Vogel-Wissenschafts-Preis vergeben
Zum vierten Mal wurde der mit 10 000 Sfr dotierte Preis für Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Pflanzenheilkunde verliehen. Zu den Preisträgern 2001 gehören der Berner Olivier Thomet sowie das deutsche Forschungsteam um Prof. Dr. Irmgard Merfort vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Universität Freiburg (D). Die Wissenschaftler wurden
anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie (SMGP) in Baden für ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet.
Wirkungsweise von Pestwurzextrakt
In seinen Forschungsarbeiten konnte Olivier Thomet nicht nur den Wirkmechanismus des Pestwurz-Extraktes aufklären, es gelang ihm vielmehr
auch dessen Wirksamkeit bei allergischer Rhinitis (Heuschnupfen) nachzuweisen. Die Ergebnisse wurden durch eine klinische Studie mit Heuschnupfen-Patienten bestätigt. Dabei zeigte sich eine starke Hemmung
bei der Freisetzung von Entzündungsstoffen (Histamine und Leukotriene) im Nasensekret. Der in einem neuen Verfahren standardisierte Pestwurzextrakt wurde anschliessend in einer separat durchgeführten Doppelblindstudie mit 125 Heuschnupfen-Patienten mit einem üblicherweise
verordneten Medikament verglichen. Es stellte sich hierbei heraus, dass
der Pflanzenextrakt gleich gute, was die Nebenwirkungen anbelangt, sogar
bessere Ergebnisse zeigte als die kommerziell erhältliche Vergleichssubstanz.
Entzündungshemmende Eigenschaften von Arnikablüten
Prof. Dr. Irmgard Merfort konnte mit ihrem Forschungsteam Dr. Guido
Lyss, Dr. Peter Rüngeler, Christoph Klaas und dem Wissenschaftler Alfonso Garcia-Pineres aus Costa Rica neues Licht auf die entzündungshemmenden Eigenschaften der Arnikapflanze werfen. Die Forschungsgruppe konnte für die Arnikatinktur wie auch für ihre isolierten Wirk-
Downloaded by:
88.99.70.242 - 11/1/2017 8:32:34 PM
Selen in Krebsprävention und Krebstherapie
stoffe aufzeigen, wie die Wirkung zustande kommt. Zubereitungen aus
Arnika können aufgrund dieser Studie auch als cytokinsupprimierende
Phytopharmaka bezeichnet und äusserlich zur Behandlung von Entzündungen, bei denen erhöhte Zytokinspiegel auftreten, eingesetzt werden.
Insgesamt tragen diese Arbeiten dazu bei, die entzündungshemmende
Wirkungsweise von Arnikazubereitungen besser zu verstehen.
Mit dem Alfred-Vogel-Preis werden wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet, die eine Brücke zwischen dem überlieferten Erfahrungsgut in
der Heilpflanzenkunde und ihrer heutigen wissenschaftlich abgestützten
Form der Phytotherapie schlagen. Der internationale Wissenschaftspreis,
welcher in der Regel einmal jährlich vergeben wird, wurde von Denise
Vogel, der Präsidentin der Alfred-Vogel-Stiftung, ins Leben gerufen.
Weitere Informationen bei:
Bioforce AG
Postfach 76
CH-9325 Roggwil
Tel. +41 7 145 462-40, Fax -63
Tovene® 300 Kapseln gegen Störungen der
Mikrozirkulation
Venöse Stauungsbeschwerden und Störungen der Mikrozirkulation zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Störungen, insbesondere auch im
Zusammenhang mit dem verbreiteten prämenstruellen Syndrom (PMS).
Allein in Deutschland rechnet man mit über 10 Millionen unterversorgter
Patienten mit Störungen des Kapillarflusses. Die dadurch hervorgerufenen gesundheitlichen Probleme sind vielfältig – sie reichen von Schwellungen der Knöchel und Beine und Aufschwemmungen an Gesicht und
Körper bis hin zur Gefahr von Thrombosen.
Mit dem Naturstoff Diosmin steht bereits seit langem ein gut erforschter
und hochwirksamer Arzneistoff zur Verfügung, für den gerade bei PMSbedingten venösen Stauungsbeschwerden gute Erfahrungen vorliegen.
Das Flavonoid Diosmin ist Bestandteil des arzneilich zugelassenen Präparates Tovene®. Diosmin verbessert bei PMS-bedingten Beschwerden
nicht nur die mit der Aufschwemmung im Zusammenhang stehenden
Symptome. Der Wirkstoff scheint Studien zufolge auch Einfluss auf die
depressive Komponente des prämenstruellen Syndroms zu haben.
Getreu dem Firmenmotto «Wissen schafft Vertrauen» betrachtet das
Münchener Naturstoff- und Biotechnologieunternehmen redinomedica
AG Tovene mit seiner guten Datenlage als eine sinnvolle Ergänzung des
Präparatesortimentes. Redinomedica übernahm den Vertrieb von Tovene
zum Oktober 2001. Die Kapseln wurden dem wachsenden Bedürfnis der
Patienten nach Vermeidung von Zusatzstoffen angepasst: Tovene 300
Kapseln präsentieren sich nunmehr als weisse Hartgelatine-Kapseln ohne
zusätzlichen Farbstoff. An der Zusammensetzung und Wirkqualität hat
sich nichts geändert.
Natriumselenit reduziert Antikörper bei autoimmunen
Schilddrüsenerkrankungen und wirkt entzündungshemmend
Auf Grund der Tatsache, dass in Ländern mit Selenmangel autoimmune
Schilddrüsenerkrankungen häufiger diagnostiziert werden als in selenreichen, untersuchten Gärtner et al. (Medizinische Klinik Innenstadt der
Universität München) in einer placebokontrollierten Blindstudie an 70
Patientinnen, ob ein Ausgleich einer Selenunterversorgung zu einer Verbesserung dieser Erkrankungen führen kann.
36 Patientinnen erhielten 200 µg Selen als Natriumselenit (selenase®) täglich über 3 Monate, 34 Patientinnen Placebo. Primärer Endpunkt war die
Veränderung des Schilddrüsenperoxidase-Antikörpers (TPO-AK; MAKSerumkonzentration), der nicht ursächlich für die Entzündung verantwortlich, sondern lediglich Ausdruck für das Entzündungsgeschehen ist.
Ausserdem wurden die Veränderungen der Schilddrüsenglobulin-Antikörper-Konzentration (Tg-AK), des Serum-Selengehaltes, der Schilddrüsenhormone FT4 und FT3 sowie des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons TSH vor und nach dreimonatiger Therapie kontrolliert. Der Entzündungsverlauf in der Schilddrüse wurde zusätzlich mit Hilfe von Ultraschall beobachtet und das subjektive Wohlbefinden an Hand des Standardfragebogens SF 12 vor und nach dreimonatiger Therapie dokumentiert.
Ergebnisse: Die von der Schilddrüse produzierten TPO-AK fielen in der
Selengruppe signifikant um 36%, in der Placebogruppe um 12%. Dabei
korrelierten der Selengehalt im Blut und der TPO-Antikörpertiter eindeutig invers. In der Selengruppe konnte der Serum-Selenspiegel innerhalb der drei Monate von durchschnittlich 20 µg/l signifikant auf Werte
um 90 µg/l angehoben werden, was für eine ausreichende Versorgung der
selenabhängigen Glutathionperoxidase mindestens notwendig ist. Hingegen zeigte sich in der Placebogruppe, die Selen nur über die Nahrung aufnehmen konnte, kein Anstieg. Bei den Patienten mit besonders hohen
Antikörper-Ausgangswerten konnte in der Selengruppe sogar ein Rückgang um 40%, in der Placebogruppe dagegen ein Anstieg um 10% beobachtet werden. Die Tg-AK blieben von der Selensupplementierung unbeeinflusst.
Die Natriumselenit/Selenase-Gabe wirkte sich auch positiv auf das Allgemeinbefinden aus. So zeigte die Selengruppe eine stärkere körperliche
und seelische Belastbarkeit, Konzentrationsfähigkeit, Stimmung etc.; teilweise verbesserten sich Gelenkbeschwerden und Allergien. Die Autoren
fassen die Selenase-Wirkung bei diesen Patienten als eine entzündungsmindernde und die Lebensqualität verbessernde Therapie zusammen.
Weitere Informationen bei:
biosyn Arzneimittel GmbH
Schorndorfer Str. 32
D-70734 Fellbach
Tel. +49 711 575 32-22, Fax -88
E-mail [email protected]
68
Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd
2002;9:67–68
Industrieforum · Industrial Forum
Downloaded by:
88.99.70.242 - 11/1/2017 8:32:34 PM
Weitere Informationen bei:
redinomedica AG
Niederlassung Bielefeld
Ummelner Str. 2
D-33649 Bielefeld
Tel. +49 521 4 89 55-0, Fax -11
Herunterladen