Übungen zu Analysis 1, 8. Übung 1. 12. 09) P 2 1. Sein (zn ) und (wn ) zwei Folgen von komplexen Zahlen, sodass ∞ n=1 |zn | und P∞ 2 n=1 |wn | konvergieren. P P∞ 2 Man zeige, dass dann ∞ n=1 zn wn absolut konvergiert und n=1 |zn + wn | konvergiert, und dass 2 ∞ ∞ ∞ X X X zn wn ≤ |zn |2 |wn |2 n=1 n=1 n=1 und dass 21 ∞ ∞ 1 ∞ 21 X X 2 2 X 2 2 |zn + wn | ≤ |zn | + |wn | . n=1 n=1 n=1 P 2 Bezeichne nun ` die Menge aller Folgen (zn ), sodass ∞ n=1 |zn | konvergiert, dann 2 zeige man unter Verwendung obiger Ungleichung, dass (` , d) ein metrischer P 2 12 Raum ist, wobei d((zn ), (wn )) := ( ∞ n=1 |zn − wn | ) . 2 Bemerkung: `2 ist auch ein Vektorraum über dem Körper C, und (`2 , d) ist ein vollständig metrischer Raum. 2. Man zeige mit Hilfe der Resultate über die Multiplikation von absolut konvergenten Reihen, dass für |z| < 1 ∞ X (n + 1)zn = (1 − z)−2 . n=0 3. Man untersuche ob folgende Reihen absolut konvergieren, und berechnen gegebenenfalls ihren Grenzwert: ! ∞ ∞ X X 1 1 (−1)n , + n . n(n + 1)(n + 2) n=0 2n 2 n=1 4. Man zeige, dass ein festes C > 0 existiert, sodass die Abschätzung J X ∞ X 1 ≤ C jk j=2 k=2 für beliebiges J ∈ N gilt. Weiters zeige man damit, dass man den Satz 3.9.10 im Skriptum anwenden kann. Berechne ∞ X 1 . jk j,k=2 5. Für p ∈ N sei M p der Raum aller Funktionen ϕ von {1, 2, . . . , p} nach R, die Pp i=1 ϕ(i) = 0 erfüllen. Für 1 ≤ i, j ≤ p seien reelle Zahlen ri, j > 0 gegeben. Zeigen Sie, dass durch d(ϕ1 , ϕ2 ) := inf (X p X p ri, j |Ψi, j | : Ψi, j = −Ψ j,i ∈ R ∀i, j ≤ p, und i=1 j=1 ∀i ≤ p gilt p X ) Ψi, j = ϕ1 (i) − ϕ2 (i) j=1 eine Metrik auf M p gegeben ist. Bezeichnet ϕ(i) die Produktion am Ort i ( = Konsumation für negatives ϕ(i)) und ri, j die Transportkosten pro Einheit von i nach j, so kann man d(ϕ1 , ϕ2 )/2 als die minimalen Transportkosten bei Produktion ϕ1 (i) und Konsumation ϕ2 (i) an den Orten i, i = 1, 2, . . . , p interpretieren. Warum? Hinweis: Um zu sehen, dass die Menge über die das Infimum gebildet wird nicht leer ist zeige man dass die Wahl Ψi,1 = −Ψ1,i = ϕ1 (i) − ϕ2 (i), Ψi, j = 0 für i , 1 und j , 1 zulässig ist. 6. Sei ähnlich zum ersten Beispiel M der Raum aller Funktionen ϕ von N nach R, P P∞ für die die Reihe ∞ i=1 ϕ(i) absolut konvergiert mit i=1 ϕ(i) = 0. Für i, j ∈ N seien reelle Zahlen ri, j mit M > ri, j > m > 0 gegeben. Zeigen Sie, dass durch (X ∞ ∞ X ∞ X Ψi, j ist absolut konvergent, ri, j |Ψi, j | : Ψi, j = −Ψ j,i , d(ϕ1 , ϕ2 ) := inf i, j=1 i=1 j=1 ∀i gilt ∞ X ) Ψi, j = ϕ1 (i) − ϕ2 (i) j=1 eine Metrik auf M gegeben ist. 7. Für α ∈ R sei α0 = 1, und für k ∈ N sei ! α α(α − 1) · · · (α − k + 1) = . k k! Man zeige, dass die Reihe (|z| < 1) ! ∞ X α k B(z, α) = z k k=0 konvergiert. Wie ist das Konvergenzverhalten, wenn |z| > 1? Hinweis: Unterscheiden Sie α ∈ N ∪ {0} und α < N ∪ {0}, und betrachten Sie für die letzte Frage jeweils die Folge der Summanden. Ist diese eine Nullfolge? 8. Man verwende (siehe unten) ! X ! ! k α+β α β = , k j k− j j=0 um zu zeigen, dass die obige Reihe (|z| < 1) der Gleichung B(z, α)B(z, β) = B(z, α + β) genügt. 9. Für |x| < 1 zeige man, dass B(x, α) = (1 + x)α , zuerst für α ∈ N, dann für α = 1p , p ∈ N, und dann für α ∈ Q. Um ! ! ! X k α β α+β = j k− j k j=0 (1) zu zeigen, zeigen wir diese Gleichung zunächst für α, β ∈ N und k = 0, . . . , α + β. P k α β α+β Dazu betrachte man das Polynom α+β , welches k=0 bk x = (1 + x) (1 + x) − (1 + x) klarerweise identisch gleich Null ist für alle x ∈ R. Somit müssen auch alle Koeffizienten bk verschwinden. Multipliziert man dieses Polynom mit Hilfe des Binomischen Lehrsatzes aus, so erhält man ! ! ! k X α+β α β . − 0 = bk = k j k− j j=0 Für α, β ∈ N und k ∈ Z \ {0, . . . , α + β} sind beide Seiten von (1) Null. Nun sei ! ! ! k α+β X α β . − F(α, β) = j k− j k j=0 Man halte α ∈ N fest, und betrachte das Polynom F(α, x), welches einen Grad kleiner oder gleich k hat. Weiters wissen wir, dass dieses Polynom Nullstellen bei x = 1, 2, 3, . . . hat, denn für α, β ∈ N haben wir (1) schon gezeigt. Nun kann ein Polynom, das nicht das Nullpolynom ist, höchstens Grad viele Nullstellen haben. Also ist F(α, x) = 0 für alle x ∈ R. Nun halte man β ∈ R fest, und schließe wie eben von F(x, β) = 0 für x = 1, 2, 3, . . . auf F(x, β) = 0 für alle x ∈ R. Also haben wir (1) gezeigt.