Umweltpolitik

Werbung
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
Umweltpolitik
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
83
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
Produktionsfaktor Umwelt
Umweltgüter:
Luft, Wasser, Boden, Landschaft, Artenvielfalt
knappe Güter
Preis Null
Ursache: öffentliches Gut
Klassische Landwirtschaft :
Input
kauft
landwirtschaftl. Produktion
verkauft
Output
Landschaft: wird nicht beachtet (Landschaftspflege wird nicht bezahlt)
Boden: Anreicherung, Erosion, …
Wasser: Rückstände von Spritz- und Düngemitteln, …
Luft: Emission …
Marktpreise für Umweltgüter
=> wird verbraucht
- je nach Ziel sind die Marktpreise höher oder niedriger
- sie sind so hoch, dass die Lebensgrundlagen dauerhaft gesichert sind (Umwelt geschützt,
aber dennoch bezahlbar)
Umweltpolitik
"Wir als Menschen haben die einzige Autorität, wie wir die Umwelt benützen!"
Umweltauflagen
werden durch den Gesetzgeber festgelegt. Es gibt Umweltauflagen für Abgas, Emission,
Abwasser…. zu beachten u.a. bei Stallbau….
Ziel: ökologisch-soziale Marktwirtschaft, die diese Umweltauflagen ohne Gesetz erfüllt.
Nachhaltigkeit
Brundtland Kommission:
"Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart
befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht
befriedigen können."
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
84
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
Umweltpolitisches Schwerpunktprogramm der Bundesregierung
Schutz des Naturhaushaltes
-
-
-
-
Reduzierung der Zunahme der Flächen für Siedlung und Verkehr auf 30 ha pro Tag
bis 2020
Verringerung der Stickstoffüberschüsse in der Landwirtschaft auf 50 kg pro ha und
Jahr
Sicherung von 10 % bis 15 % der Fläche für ökologische Vorrangfläche zum
Biotopverbundsystem
Erhöhung des Anteils ökologischen Anbaus von 2 % auf 20 % bis 2010
Optimale Minderung des Treibhauseffektes
Standard-Preis-Ansatz
GK bzw.
GN
Grenzkosten
Grenzschaden
Ca- 250
DM/t-CO2
75
50
25
A
Minderung der CO2-Belastung in %
A:
B:
0
B
anthropogene CO2-Belastung = CO2-Bindung
keine Auflagen oder Steuern auf fossile Energieträger
Optimale Umweltqualität
Kosten
der UB
optimale
Umweltqualität
Umweltbelastung
20mg/l
50mg/l
Grenzkosten der Umweltschädigung
Modul:
Referent:
=
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
Grenzkosten der Umweltbelastung
85
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
Verteilung der Kosten
Verursacherprinzip
Ökonomischer Verursacher / Konsument
Technischer Verursacher / Produzent
„Oberste Leitlinie der Umweltpolitik“
Kosten der Vermeidung dem technischen Verursacher zurechnen
Knappheit des Produktionsfaktors lässt sich angemessen berücksichtigen
Nachteile der Nichtbeachtung
1. Preis für Umweltbelastende Güter unter Beachtung sozialer Kosten zu niedrig
2. Irreparable Schäden können auftreten
3. Verzicht auf Wohlstand
Probleme der Anwendung
1. Verursacher nicht identifizierbar
2. Höhe der anzulastenden Kosten schwer berechenbar
3. Verursacher nicht mehr „vorhanden“
4. Unerwünschte Verteilungswirkung
5. Bei Notlagen nicht anwendbar
Gemeinlastprinzip
Finanzierung über Steuerzahler
Als umweltökonomische Strategie abzulehnen:
Keine Koppelung zum Markt
Sparsame Verwendung von Ressourcen wird nicht gefördert
Ausnahmen:
Verursacher kann nicht zur Finanzierung herangezogen werden
Akute Notstände
„politische Durchsetzbarkeit“
Ist nicht effizient
Kooperationsprinzip
Grundlage:
Mitwirken der Betroffenen zur Verbesserung der Umweltqualität auf
freiwilliger Basis
Ansatzpunkte:
Beteiligung an der Willensbildung
Beteiligung bei der Festlegung von Zielen
Umweltbewusstsein durch Aufklärung verbessern
Kosten der Umweltverbesserung werden freiwillig übernommen
Wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Umweltpolitik
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
86
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
Umweltpolitische Kooperationslösungen
1. Branchenabkommen
Zweiseitige Verträge / Abkommen mit Umweltverschmutzern
Rechtlich unverbindliche Absprachen
Rechtliche verbindliche Absprachen
Selbstbindungsabkommen
Selbstverpflichtungsabkommen
2. Verbandslösungen
Umweltbezogene Zweckverbände
Branchenübergreifende Absprachen
3. Soziale Sanktionen
4. Aufklärung/Information/Beratung
Verhaltensänderungen auf freiwilliger Basis
Wirtschaftliche Aspekte des Umweltschutz
Abgaben
Begriff:
Steuern, Gebühren, Sonderabgaben
o Umweltpolitische Ziele sollen über finanzielle Anreize erreicht werden.
o Umweltabgaben haben Lenkungs- und Finanzierungsfunktion
Preislösung =
Emission wird mit Preis belastet.
Verursacher entscheidet über emittierte Menge.
Umweltlizenzen/Zertifikate
Grundlage:
Ziel:
Privatisierung öffentlicher Umweltgüter durch die Gesellschaft (Regional/
National/ International)
Gesellschaftspolitischer vorgegebenen Umweltstandard (Standard-PreisAnsatz) mit minimalen volkswirtschaftlichen Kosten erreichen!
Wirtschaftseinheiten haben zwei Alternativen:
1. Verminderung von Emissionen und Verkauf von Rechten
2. Erhöhung der Emissionen und Kauf von Rechten
=> Grenzvermeidungskosten bei allen Wirtschaftseinheiten identisch und entspricht Preis für
Zertifikate
Vorteile von Zertifikaten
1. Maximale (politisch festgelegte) Belastung der Umwelt zu jedem Zeitpunkt
sichergestellt
2. Verringerung der Belastung relativ einfach möglich
Aufkauf von Zertifikaten durch Staat
Kürzung der Rechte
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
87
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
3. Neuansiedlung von Firmen möglich
4. Marktwirtschaftkonforme Lösung
Marktpreis für Umweltgüter
5. Kostenminimale Lösung
Nachteile von Zertifikaten
1. Zertifikate behindern den Wettbewerb
2. Recht auf Schädigung wird meistbietend versteigert
Ablasshandel
3. Höhe der Transaktionskosten
4. Neue Technologien führen zur Abwertung der Zertifikate
Innovationen behindert?
5. Verteilungsgerechtigkeit bei der Erstausgabe
Erneuerbare-Energien-Gesetz
Vergütung für Strom aus Wasserkraft, Biomasse und Solarenergie von 7 –10 Cent je kW/h.
Im Vergleich eine kW/h aus Atomstrom kostet ca. 2 Cent.
Bundesweite Ausgleichsregelung zwischen den Netzbetreibern
Gleiche finanzielle Belastung
Annahme:
Autofahrer/-innen im Raum sollen 20 % weniger Kilometer fahren
Jeder schränkt sich entsprechend seiner Individuellen Kosten ein
Internalisierung externer kosten /der Gesellschaft angelastet
1. Auflagen
Keine Berücksichtigung der individuellen Kosten
Allgemein: Abgabenpolitik
Ergebnisse „Kyoto-Protokoll“
Basis: 1990
Ziel: 2008-2012
Industrieländer – Annex1 Staaten
Klimagase:
CO2 – Methan – Lachgas
EU
USA
Japan
Kanada
MOEL (Mittel/Osteuropa)
Russland
Australien
Island
-8 %
-7 %
-6 %
-6 %
-6 %
0%
+8 %
+10 %
Insgesamt
-5,2 %
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
88
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
EU-Aufteilung
(Insgesamt – 8,1 %)
Dänemark
Deutschland
Österreich
GB
Italien
Niederlande
Finnland
Frankreich
Spanien
Irland
Griechenland
Portugal
-21 %
-21 %
-13 %
-12,5 %
-6,5 %
-6 %
0%
0%
+15 %
+13 %
+25 %
+27 %
Aussagen zum Klimaschutz der EU-Kommission
Handel der Emissionszertifikate ab 2005
Kyoto-Reduktionsziel zu möglichst geringen Kosten erreichen
Grenzüberschreitender Handel
Nationaler Handel mit Abgasemissionen
Preis
Nachfrage
PG
MG
Menge
Erstverteilung:
A:
B:
Erstversteigerung
Kostenlose Erstverteilung
Internationale Handelbarkeit
Nur zwischen Unterzeichnerstaaten
Einflussfaktoren
Senken
Höhere Quoten im Vergleich zum Verbrauch
=>CO2 Ausstoß erhöht sich
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
89
Grundlagen der Ökonomie (Teil II)
Grundlagen der Makroökonomik und der Wirtschaftspolitik
Annex1-Staaten und Entwicklungsländer
Joint- Implementation
=> Annex1-Staaten haben die Möglichkeit in Entwicklungsländern
Umweltschutzinvestitionen zu tätigen und diese sich anrechnen zu lassen
Für die Landwirtschaft positiv:
Verwertung/Verbrennung von Reststoffen
Ansätze zur Bewertung von Umweltgütern
Indirekte Methoden
z.B. Landschaft
Reisekosten
Vergleich von Immobilienpreisen
Ertragsausfälle
Direkte Methoden
Befragung
Modul:
Referent:
Wirtschaftspolitik
Prof. Dr. Karl-Heinz Kappelmann
90
Herunterladen