7. Dezember 2006 Übungen zu Information, Codierung, Komplexität (WS 2006/07) 17. (a) Es sei y = (y1 , y2 , . . . , yn ) ∈ Fnq ein fest gewählter Vektor und c ∈ Fq ein fest gewähltes Element. Wieviele Vektoren x = (x1 , x2 , . . . , xn ) ∈ Fnq gibt es mit x · yT = c ? (b) Nun seien n, k, d positive ganze Zahlen mit k ≤ n−d+1. Betrachten Sie die Menge aller systematischen Kontrollmatrizen für [n, k]-Codes über Fq , d.h. die Menge der (n − k) × n-Matrizen der Form H = A | I , wobei A eine beliebige (n − k) × k-Matrix und I die (n − k) × (n − k)Einheitsmatrix ist. Es gibt also q (n−k)k solcher Matrizen. Auf dieser Menge wird die Gleichverteilung als Wahrscheinlichkeitsverteilung genommen. Zeigen Sie, dass für jeden Vektor 0 6= y = (y1 , . . . , yn ) ∈ Fnq die Kontrollgleichung H · yT = 0 mit Wahrscheinlichkeit q k−n erfüllt ist, sofern nicht y1 = y2 = · · · = yk = 0 gilt. Was gilt in diesem Ausnahmefall? (c) Im gleichen Szenario: Zeigen Sie, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Kontrollmatrix H d − 1 linear-abhängige Spalten enthält, also die Minimaldistanz des von H kontrollierten Codes < d ist, durch ρ= q k−n [Vq (n, d − 1) − Vq (n − k, d − 1)] q−1 nach oben abgeschätzt werden kann. 18. Zeigen Sie: ein linearer [n, k]-Code C ⊆ Fnq ist genau dann ein MDS-Code (d.h. d = n − k + 1), wenn der zu ihm duale Code C ⊥ ein MDS-Code ist. 19. Ein weiterer interessanter Parameter für Codes C ⊂ Fnq ist ihr Überdeckungsradius: das ist die kleinste positive Zahl ρ derart, dass jeder Vektor y ∈ Fn einen Abstand ≤ ρ zu einem Codevector c ∈ C hat: " # [ ρ = min Bn ⊆ (y + Sq (n, r)) r>0 y∈C Offensichtlich muss dann ]C · Vq (n, ρ) ≥ q n gelten. (a) Was ist der Überdeckungsradius der Hamming-Codes? (b) Zeigen Sie, dass für einen linearen [n, k]-Code C ⊆ Fnq stets ρ ≤ n − k gilt. 1 (c) Zeigen Sie, dass für einen linearen [n, k]-Code C ⊆ Fnq der Radius ρ das maximale Gewicht eines coset leaders von C ist. (d) Zeigen Sie, dass für einen linearen [n, k]-Code C ⊆ Fnq mit (n − k) × kKontrollmatrix H der Radius ρ die kleinste positive Zahl r ist, so dass als Linearkombination von maximal r Spalten sich jeder Vektor aus Fn−k q von H darstellen lässt. (e) Zeigen Sie, dass für jeden MDS-Code der Überdeckungsradius kleiner als die Minimaldistanz ist. (f) Zeigen Sie, dass für einen [n, k, d]-GRS-Code der Überdeckungsradius d − 1 ist. 20. Konstruieren Sie einen normalisierten [9, 6]-RS-Code über F26 , indem Sie sich in F26 ein Element α der Ordnung 9 verschaffen (mit Maples Hilfe, natürlich). Bestimmen Sie die Wurzeln, das Generatorpolynom, eine Kontrollmatrix und eine Generatormatrix dieses Codes – alles mit Hilfe von α ausgedrückt. 21. Sie möchten einen normalisierten [17, 15]-RS-Code über einem Körper F2m konstruieren, indem Sie ein Element α der Ordnung 17 in F2m bestimmen. Welches ist das kleinstmögliche m, für das diese Konstruktion möglich ist? Bestimmen Sie ein solches α und berechnen Sie das Generatorpolynom für den Code. 2