CRP-Entfernung mittels selektiver Apherese zur Therapie des Myokardinfarktes? Es besteht die Vermutung, dass nach einem akuten Myokardinfarkt das C-reaktive Protein (CRP) eine sekundäre Schädigung des Herzmuskels vermittelt. Wissenschaftler der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Nephrologie und internistische Intensivmedizin der Charité Berlin sind in diesem Zusammenhang kürzlich in einer tierexperimentellen Studie der Frage nachgegangen, ob eine selektive Apherese des CRP möglicherweise eine neue Therapieoption für Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt sein könnte. Hierzu fügten sie über einen Ballonkatheter 10 Laborschweinen einen Mykoardinfarkt zu und entfernten anschließend 5 Tieren mittels eines neuen spezifischen CRP-Adsorbers das Creaktive Protein aus dem Blut. Die übrigen 5 Schweine dienten als Kontrollgruppe. Am ersten und am 14. Tag nach dem Infarkt wurde dann mit Hilfe der kardiovaskulären MRT das Areal des Infarktgeschehens genau untersucht sowie die CRP-Spiegel der Tiere mit ELISA (= Enzyme Linked Immunosorbent Assay) bestimmt. Es zeigte sich, dass sich die CRP-Spiegel durch die CRP-Apherese im Mittel um bis zu 48,3 % verringert hatten. Außerdem führte die Apherese innerhalb der ersten 14 Tage zu einer Verkleinerung des Infarktareals um 30 ± 6 %. In der Kontrollgruppe kam es hingegen zu einer Größenzunahme um 19 ± 11 %. 14 Tage nach dem Herzinfarkt waren dann in der Kontrollgruppe im Infarktbereich auch kompakte, transmurale Narben zu erkennen, wohingegen die Tiere, die mit der CRP-Apherese behandelt worden waren, lediglich eine gesprenkelte Narbenmorphologie aufwiesen. In der Interventionsgruppe war nach 2 Wochen nicht zuletzt auch eine deutlich höhere linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) zu beobachten als in der Kontrollgruppe. Im Tiermodell eines akuten Myokardinfarktes konnte gezeigt werden, dass eine selektive CRPApherese die CRP-Spiegel der erkrankten Tiere sowie das Volumen der Infarktzone nach dem Ereignis signifikant reduziert und darüber hinaus zu einer Veränderung der Narbenmorphologie und der LVEF führt, so die Berliner Forscher. Link zur Studie: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25044559