INFO zum Tierverbrauch im Biologiestudium an der JGU Mainz Prof. Dr. Jürgen Markl, FB Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 2012 Tierverbrauch oder Tierversuch? Tierversuche sind Experimente an lebenden (in der Regel betäubten) Tieren, die dabei zu Schaden kommen. Im Mainzer Biologiestudium finden keine Pflichtkurse mit Tierversuchen statt. Tierverbrauch sind Untersuchungen an extra für diesen Zweck getötete Tiere, wobei die Tötung streng nach gesetzlich festgelegten Verfahren erfolgen muss. In gewissem Umfang findet Tierverbrauch in der Grundausbildung aller Biologiestudiengänge weltweit statt, so auch in Mainz. Bei „Bio“-Studiengängen ohne Tierverbrauch handelt es sich durchweg um Spezialrichtungen, beispielsweise „Applied Biology“ (= „Biotechnologie“) oder „Biomedizinische Chemie“, bei denen das Fach Zoologie im Lehrplan fehlt. Welche und wie viele Tiere werden verwendet? Teils wirbellose Tiere (Spulwurm, Regenwurm, Weinbergschnecke, Flusskrebs, Heuschrecke, Seestern), teils Wirbeltiere (Forelle, Maus). Der Gesamtverbrauch ist ca. 6 Tiere pro Student und Studium, da oft zwei Studenten ein Tier gemeinsam verwenden. (Der früher ebenfalls präparierte Krallenfrosch wurde 2005 exemplarisch durch ein Alternativprogramm ersetzt.) Woher stammen die Tiere? Der Spulwurm ist ein Parasit im Schwein und stammt vom Schlachthof. Seesterne leben massenhaft in der Nordsee und werden von dort bezogen. Die anderen Tiere entstammen speziellen Zuchten (Regenwurm, Heuschrecke, Maus) oder dem Feinkosthandel (Flusskrebs, Schnecke und Forelle). Wozu werden die Tiere verbraucht? Es handelt sich in erster Linie um den anatomischen Kurs, in dem getötete Tiere „präpariert“, d.h. seziert werden, um ihren inneren Aufbau zu studieren. In weit geringerem Umfang werden Tiere (Schmeißfliegen) für den Tierphysiologiekurs getötet, um Versuche an isolierten inneren Geweben und Organen durchzuführen. Die Studierenden müssen die Tiere nicht selbst töten. Sie werden jedoch über die Hintergründe informiert und durch Kurztestate veranlasst, sich auf jede Präparationen gründlich vorzubereiten. Warum ist der Tierverbrauch für das Biologiestudium erforderlich? Es gehört zu den Grundkenntnissen aller Biologen, aus eigener praktischer Erfahrung zu wissen, wie unterschiedliche Tierformen anatomisch aufgebaut sind und wie sie physiologisch funktionieren. Diese Kenntnisse sind auch und gerade in modernen Disziplinen wie Zellbiologie, Biomedizin, Molekularbiologie, Entwicklungsgenetik oder Ökotoxikologie unabdingbar. Dies gilt auch für das Berufsziel Botaniker(in), da ein umfassender Abschluss (Bachelor „Biologie“) angestrebt wird. Nach Meinung der Biologen können diese Lernziele nur an tatsächlichen Organismen erreicht werden. Dies liegt an der enormen Komplexität der Lebewesen, die nicht simuliert werden kann. Entsprechende Grundkurse sind daher integraler Bestandteil aller Biologiestudiengänge weltweit. Gibt es Ersatzmethoden? Alternative Lehrmethoden (Dias, Filme, Computerprogramme, Modelle etc.) sind als Ergänzung geeignet, den Lernerfolg zu vertiefen, sie können aber nach einhelliger Meinung der Biologen die praktische Erfahrung mit den echten Organismen nicht ersetzen. Zwischen virtueller und tatsächlicher Realität klafft eine zu große Lücke (wie am Beispiel des alternativen Kurstages „Krallenfrosch“ eindrucksvoll klar wird). Biologen werden dafür ausgebildet, genau diesen Unterschied aus eigener Erfahrung beurteilen und überbrücken zu können. Ebenso wenig hat es sich bewährt, auf natürlich gestorbene Tiere zurückzugreifen. Sie stehen meist nicht zur rechten Zeit frisch verstorben zur Verfügung und/oder beinhalten unkalkulierbare Infektionsrisiken. In welchem Umfang ist Tierverbrauch für eine gute Ausbildung erforderlich? An den meisten Universitäten umfasst der zoologische Anatomiekurs 3-4 Semesterwochenstunden (d.h. 10 verschiedene Großgruppen des Tierreichs). Dies ist auch in Mainz der Fall. Müssen die Studierenden der Biologie an den Kursen mit Tierverbrauch teilnehmen? „Ja“. Hierzu gibt es eindeutige Gerichtsurteile mit sehr genauer Begründung: Verwaltungsgericht Mainz 23.8.1995 (Az.: BVerwG 6 B 45.97); Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz 13.3.1997 (Az.: 2 A 13091/95.OVG); Bundesverfassungsgericht 17.12. 1997 (Az.: 1 BvR 172/98). Wie wird der Kurs von den Studierenden angenommen? Pro Jahr absolvieren in Mainz etwa 400 Studierende den Kurs im Rahmen von Modul 3. Der letzte von uns vor 2011 wahrgenommene Protest erfolgte im Jahre 2005 durch eine „Tierschutz-AG“, die aus drei Studentinnen bestand (1 Biologie, 1 Medizin, 1 Jura). Damals erklärten wir uns bereit, zu Demonstrationszwecken den „Froschtag“ alternativ anzubieten, was seither von vielen Kursteilnehmern bedauert wurde. Die allermeisten Studierenden absolvieren den Kurs ohne Probleme und sogar gerne, wie unsere regelmäßigen Lehrevaluationen jederzeit belegen können. Dabei fahren sowohl der Kurs wie auch die Vorlesung von Modul 3 regelmäßig Bestnoten ein. In der Rubrik „Tops und Flops“ wurde bislang von keinem einzigen der vielen hundert Studierenden im Nachhinein moniert, der Sezierkurs sei überflüssig gewesen oder die Sezierpflicht solle abgeschafft werden. Ganz offensichtlich kamen die Studierenden im Verlauf des Kurses durchweg selbst zu der Überzeugung, dass sie hier essenzielle Fertigkeiten lernen. Hierzu passt, dass man praktisch keinen Studierenden höheren Semesters antrifft, der einem Alternativprogramm das Wort redet. Ebenso einhellig ist die Meinung der berufstätigen Biologinnen und Biologen zu dem Thema. Sind einzelne Studierende mit der Sezierpflicht überfordert? 2011 wurde uns kein einziger Fall dieser Art bekannt. In den davorliegenden Jahren nahmen einige wenige Studierende unser Angebot zur speziellen Beratung wahr, und wir haben jeweils pragmatische Lösungen gefunden. Beispielsweise gab es 2010 drei Kategorien: „Würde sezieren, kann aber keinen intakten Tierkörper aufschneiden.“ (Hiervon gab es mehrere Fälle; das Problem war nach dem ersten Seziertag – Spulwurm – verschwunden.) „Würde sezieren, kann aber keinerlei Blut sehen.“ (Hiervon gab es einen Fall; die Banknachbarin schnitt das Tier auf und spülte das Blut weg, danach problemloses Sezieren.) „Würde Sezieren, will aber nicht, dass dafür extra ein Tier getötet wird.“ (Hiervon gab es 2010 genau zwei Fälle. Beide waren aber bereit, sich mit den sezierten Tieren der Kommilitonen ausgiebig zu befassen und bei deren Sektionen mitzumachen.) Gibt es Studierwillige, die wegen der Sezierpflicht nicht nach Mainz kommen? Sicher, aber sie können auch nirgendwo sonst Biologie studieren. Dieser Klientel stehen jedoch zahlreiche biologienahe Studiengänge offen (z.B. Biotechnologie, Ernährungswissenschaften, Biochemie, Pharmazie, z.T. auch Molekulare Biologie), bei denen keine Zoologie/Tierphysiologie unterrichtet wird. Die ZVS existiert nicht mehr; niemand wird nach Mainz zwangsverschickt. Vermutlich verliert Mainz auch potenzielle Medizinstudenten, weil sie nicht an einer Leiche sezieren wollen. Man kann hier auch nicht Chemie studieren, wenn man den Umgang mit Chemikalien verweigert und die Trennungsgänge virtuell durchführen möchte. Wie stehen Sie zu folgenden bioethischen Fragen? Es sei verwerflich, wenn Zoologen im Kurs Forellen sezieren lassen. Wenn dieselben Zoologen die Forellen stattdessen grillen und essen, gelten sie als Feinschmecker. Ist die Forelle sinnvoller gestorben, wenn Studenten etwas von ihr lernen oder wenn sie jemand verspeist? Müssten die Studierenden oder Kursleiter, um sich ethisch zu reinigen, nach dem Sezieren die Forellen aufessen? Ist es für eine Forelle besser, sie lebt eine Weile gut gefüttert in einer Zucht und wird dann getötet, oder wäre die Alternative besser für sie: man züchtet nicht und sie hätte niemals existiert? Ergänzung 1: Für Unterrichtszwecke gehältere bzw. beobachtete Einzeller und Tiere Die folgenden Organismen werden nicht getötet, sondern im Sezierkurs (Modul 3) lebend beobachtet; anschließend werden sie in das Aquarium zurückgesetzt oder – bei den mikroskopisch kleinen Formen - vom Objektträger in das Reservoir zurückgespült. Das Schicksal jedes Individuums lässt sich dabei insbesondere bei den Mikroorganismen weder verfolgen noch dokumentieren. Pantoffeltierchen (Paramecium caudatum) Amoebe (Amoeba proteus) Süßwasserpolyp (Hydra sp.) Plattwurm (Dugesia sp., Mesostoma sp.) Milchälchen (Panagrellus redivivus) Borstenwurm (Platynereis dumerilii) Wasserfloh (Daphnia sp.) Salinenkrebschen (Atemia salina) Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Lebendbeobachtung Pantoffeltierchen und Amoeben sind einzellige Protisten und gehören nach moderner Systematik nicht zum Tierreich. Pantoffeltierchen werden in Suspensionen mit bis 40.000 Exemplaren pro ccm gezüchtet. Das entspricht der Besatzdichte in Biofilmen stark verschmutzter Abwässer. Amoeben kommen in großer Zahl in Heuaufgüssen vor. Milchälchen sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die man in einer mit Milch als Nährmedium gefüllten Petrischale über Nacht zu Abertausenden vermehren kann. In einem einzigen Tropfen befinden sich dann Hunderte von Individuen. Die ebenfalls winzigen Wasserflöhe und Salinenkrebschen werden in jedem Aquarienhandel als Fischfutter angeboten und von uns aus solchen Quellen bezogen. Die millimetergroßen Hydren leben in kleinen Tümpeln zu Abertausenden und werden entweder dort gesammelt oder vom Aquarienhandel bezogen. Die millimetergroßen Planarien leben zahlreich unter Steinen in Fließgewässern und werden dort gesammelt. Die Borstenwürmer sind einige cm lang und entstammen einer institutseigenen Zucht; sie werden einzeln in Gefäßen sitzend mit dem Binokular beobachtet und dabei sorgfältig gehandhabt. Ergänzung 2: Details zu den für Unterrichtszwecke getöteten und sezierten Tieren [Jahresverbrauch im Modul 3 (Sezierkurs) im Bachelor of Science Biologie (~150 Studierende/Jahr), Bachelor of Science Molekulare Biologie (~50 Studierende/Jahr) und Bachelor of Education Biologie (~50 Studierende/Jahr), insgesamt also ~350 Studierende/Jahr] Jahresverbrauch bei 350 Studierenden Schweinespulwurm (Ascaris suum) 350 Regenwurm (Lumbricus terrestris) 350 Wanderheuschrecke (Locusta migratoria) 350 Flusskrebs (Astacus leptodactylus) 175 Weinbergschnecke (Helix pomatia) 175 Roter Seestern (Asterias rubens) 175 Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss) 175 Labormaus (Mus musculus) 175 Der Kurs ist so organisiert, dass in einer bestimmten Woche für alle Studierenden die gleiche Tiergruppe auf dem Programm steht. Das führt zu sehr kurzen Hälterungszeiten und gewährleistet, dass jeweils frisch getötete Tiere für das Sezieren zur Verfügung stehen. Der Schweinespulwurm ist ein Darmparasit, der in Schlachthöfen beim Schlachten von Schweinen anfällt und dort routinemäßig sofort vernichtet wird. Ein minimaler Prozentsatz wird für Forschungs- und Lehrzwecke abgezweigt und bis zur Verwendung in Alkohol eingelegt. Der Regenwurm ist ein Bodenbewohner und kommt in manchen Böden, z.B. Tierweiden, in einer Besatzdichte von bis zu 4000 Exemplaren pro qm vor. Er wird in Deutschland von verschiedenen Firmen als Tierfutter gezüchtet; eine Zuchtanlage in Düren produziert alleine pro Jahr 10 Tonnen, was rund 100 Millionen Tieren entspricht. Wir beziehen die 350 Regenwürmer aus solchen Quellen. Die Wanderheuschrecke ist noch immer eine „Plage der Menschheit“ und wird in den betroffenen Ländern im Rahmen der Schädlingbekämpfung zu Abermilliarden vernichtet. Sie wird in Deutschland von verschiedenen Firmen als Tierfutter gezüchtet und von uns aus solchen Quellen bezogen. Der Flusskrebs ist je nach Art geschützt (Astacus astacus) oder kommt in Massen vor wie in der Türkei und im Iran (Astacus leptodactylus). Er wird in großem Stil weltweit für den Feinkosthandel gezüchtet. China allein exportierte 2010 rund 9000 Tonnen Flußkrebsschwänze in die Europäische Union, was bei rund 50 g pro Schwanz etwa 180 Millionen Flusskrebsen entspricht. Auch die Zahl der lebend verkauften und anschließend für den Verzehr gekochten Flusskrebse ist astronomisch. Wir beziehen die 175 Flusskrebse lebend aus dem Feinkosthandel. Die Weinbergschnecke ist einerseits in der Natur geschützt, doch gibt es lizensierte Sammler, und es werden Abermillionen für den Feinkosthandel gezüchtet. Frankreichs Köche verbrauchen pro Jahr 40.000 Tonnen der Art Helix aspersa; bei 40 g pro Tier entspricht das 1 Milliarde Schnecken, die pro Jahr allein in Frankreich gegessen werden. Wir beziehen die 175 Schnecken lebend aus dem Feinkosthandel. Der Rote Seestern lebt unter anderem in der Nordsee am Meeresgrund in oft sehr großer Besatzdichte. Für den menschlichen Verzehr ist er ungeeignet. Wir beziehen ihn von der Biologischen Anstalt Helgoland eingelegt in Alkohol. Die Regenbogenforelle wird weltweit in riesigen Mengen als Speisefisch gezüchtet, in Deutschland alleine 25.000 Tonnen pro Jahr, weitere 25.000 Tonnen pro Jahr werden importiert. Das entspricht bei 500 g/Tier rund 100 Millionen Individuen, die bei uns jährlich auf dem Küchentisch landen. Der Gesamt-Fischverbrauch ist natürlich viel höher: Jeder Deutsche vertilgt pro Jahr durchschnittlich 16 kg Fisch. Wir beziehen die 175 Forellen frisch getötet aus dem Feinkosthandel, wobei die Fische auf unseren besonderen Wunsch hin nicht ausgenommen werden. Die Labormaus wird als biomedizinisches Modelltier in allen Ländern in großem Stil für Tierversuchszwecke gezüchtet. Bei einer Lebenserwartung von 2-3 Jahren fallen dabei laufend alte, für die Zucht nicht mehr geeignete Tiere an, die getötet werden. Solche Tiere erhalten wir zum betreffenden Kurstag von Zuchten in der JGU. Einsatz von Alternativmethoden Bis 2005 wurde im Kurs zusätzlich der Krallenfrosch (Xenopus laevis) seziert (200/Jahr), ein weiteres biomedizinisches Modelltier, das weltweit in zahlreichen Instituten gezüchtet wird. Wir haben ab dann diesen Tierverbrauch durch Alternativmethoden ersetzt (histologische Präparate, plastinierte Tiere, Froschmodell, Lehrvideo zur Froschpräparation, virtuelles Froschskelett). Da wir mit der Qualität der auf dem Markt angebotenen Alternativmethoden nicht zufrieden waren, haben wir ein eigenes Lehrvideo zur Froschpräparation produziert sowie ein Ochsenfroschskelett tomographiert, dreidimensional rekonstruiert und davon eine interaktive 3D-PDF-Datei erzeugt. Die regelmäßige Resonanz der Studierenden auf diesen Kurstag (nachzulesen in den dokumentierten Veranstaltungsevaluationen des Fachbereichs): „Das war ja ganz nett, aber das Sezieren eines echten Frosches hätte uns mehr gebracht.“ Einige Quellen: www.fischerzeugerring-niederbayern.de/Forellenteichwirtschaft.pdf http://www.schneckenzucht.de/institut.html http://www.weichtiere.at/Schnecken/zucht.html http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Leonardo/2011/03/Manuskripte/ms110323Regenwurmzucht.pdf http://www.superwurm.de/ http://www.crawfresh.lu/spip.php?article29 http://www.fischmagazin.de/newsartikel-seriennummer-1736-China+Flusskrebse+um+75+Prozent+teurer.htm Ergänzung 3: Tierphysiologiekurs (Modul 12) Im Kursteil „vegetative Physiologie“ wird kein Tier extra für den Kurs getötet, aber es werden Gewebe und Moleküle aus Tieren verwendet: Enzyme tierischen Ursprungs, Blut von einem Hummer und Rinderhackfleisch vom Metzger. Außerdem wird bei Mäusen, die dabei nicht zu Schaden kommen, die Atmung gemessen (O2-Verbrauch, CO2Produktion). Im Kursteil „Neurophysiologie“ wird sehr viel mit Computersimulationen und Messungen am Menschen gearbeitet. Zudem werden Taufliegen (Drosophila), die dabei nicht zu Schaden kommen, dressiert. Für die rund 240 Teilnehmer pro Jahr werden außerdem für elektrophysiologische Versuche 48 Schmeißfliegen getötet. (Schmeißfliegen haben die meisten von uns schon mal auf Fleischabfällen unfreiwillig gezüchtet. ) Pressemitteilung Mainz, 14. November 2011 Fachbereich Biologie ermöglicht Alternativprogramm zum „Sezieren“ Kompromiss ist fachdidaktisch vertretbar / Im Hinblick auf spätere Berufschancen raten verantwortliche Professoren allerdings den Studierenden, am Sezieren teilzunehmen Der Fachbereich Biologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ermöglicht den Studierenden ab Sommersemester 2012 ein Alternativprogramm zum Sezieren von Tieren im Pflichtkurs (Modul 3). Hierzu vorgesehen sind Seziervideos sowie das Arbeiten an GanzkörperDauerpräparaten und insbesondere an histologischen Schnitten, was nicht verweigert werden kann. Welches der beiden Programme gewählt wurde, wird im Zeugnis vermerkt. „Wir gehen davon aus, dass nur wenige Studierende der Biologie sich für dieses Alternativprogramm entscheiden werden“, so der Leiter des Instituts für Zoologie, Univ.-Prof. Dr. Jürgen Markl, „und wir raten den Studierenden auch, am Sezieren teilzunehmen, damit sie ihre späteren Berufsaussichten nicht schmälern. Denn das Innenleben von Tieren wird in vielen modernen Sparten der Biologie erforscht. Dennoch haben wir angesichts der aktuellen Diskussion zum Tierverbrauch im Studium unsere Argumente überprüft. Der erzielte Kompromiss ist aus unserer Sicht fachdidaktisch vertretbar und lässt gleichzeitig der Gewissensfreiheit der Studierenden mehr Spielraum.“ #Ende der Pressemitteilung#