DM-Tipp Trends auf der Spur – Tipps und Wissenswertes Trends faszinieren. Sowohl die oberflächlichen Mode- und Produkttrends, wie auch die nachhaltigen Strömungen, die ganze Gesellschaften bewegen. Trends – die übrigens keine Prognosen, sondern lediglich Diagnosen sind – geben den Menschen Handlungsorientierung. Für Unternehmen sind Trends wichtige Wegweiser für die Zukunft. Sie rechtzeitig zu erkennen und bei der Produktentwicklung zu berücksichtigen, kann ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. 8 Tipps zum Aufspüren von Trends 1. Mehrere Personen in die Trendsuche einbeziehen. Kaum ein Fachgebiet ist so uferlos wie das Surfen nach Trends im gigantischen Meer der Ereignisse. Stecken Sie Themen ab, verteilen Sie die Trendsuche auf mehrere Schultern, so dass es für einzelne Entwicklungslinien eine unterschiedliche Beobachtungsverantwortung gibt. Das Ziel besteht nicht darin, eine Fülle an Daten und Informationen zu sammeln, sondern konkrete Impulse für zukünftiges Handeln zu gewinnen. 2. Augen und Ohren offenhalten. Zukunft erschliesst sich über die Gegenwart. Gehen Sie mit offenen Augen und Ohren durch die Welt, halten Sie Ausschau nach Ungewohntem und beobachten Sie auch die Sorgen, Unsicherheiten, Befürchtungen, Hoffnungen, Wünsche und Träume der Menschen aus Ihrem beruflichen und/oder privaten Umfeld. Wichtig ist, offen zu sein für Unerwartetes, Neues oder andere Bewertungen eines Sachverhalts und Erkenntnisse aus der Vergangenheit zu hinterfragen. 3. Ein Informationsnetz etablieren. Dazu gibt es vielfältige Informationsquellen: Beobachten Sie den Wettbewerb sowie die Start-up-Szene. Nehmen Sie an Branchenveranstaltungen teil und besuchen Sie Fachmessen. DM-Tipp – Trends auf der Spur – Tipps und Wissenswertes Unterhalten Sie sich mit Fachleuten, aber auch mit Geschäftsleuten ausserhalb Ihrer Branche. Beobachten Sie bestehende und potenzielle Kunden und deren Umfeld und befragen Sie sie zu Wünschen, Bedürfnissen, Ideen– beispielsweise via Blog, Social Media, Online-Umfragen usw. Lesen Sie Studien von Markt- und Trendforschern. Lesen Sie Tageszeitungen, Fach- und Wirtschaftspublikationen. Treffen Sie sich regelmässig mit Kollegen, um Trendbeobachtungen auszutauschen. Bloggen Sie, lesen Sie Wirtschaftsblogs und schreiben Sie Kommentare. Nutzen Sie Crowdsourcing-Plattformen wie atizo, tchiboideas.de, unserAller oder Quirky, um Ideen zu bewerten oder ein Brainstorming durchzuführen. 4. Routinen hinterfragen. Gewohnheiten reduzieren unser Denken und verhindern frische Perspektiven. Muss wirklich alles immer in gewohnten Bahnen ablaufen? Müssen wir wirklich immer alles im gleichen Licht interpretieren? 5. Meta-Perspektive einnehmen. Seien Sie sich der aktuellen Megatrends bewusst, denn von ihnen gehen auch viele kleine Trends aus. Gruppieren Sie relevante Entwicklungen in Branchentrends, Konsumtrends und umfassende Makrotrends. Lehnen Sie sich zurück und nehmen Sie eine Meta-Perspektive ein: Wie präsentiert sich das Gesamtbild? 6. Trends gezielt beobachten. Wenn Sie eine Entwicklung für Ihr Unternehmen als relevant einstufen, dann beobachten Sie den Markt mit diesem Fokus, suchen via Google und Social-MediaMonitoring danach, unterhalten sich mit Kunden und Fachleuten usw. Auf diese Weise erkennen Sie, wie bedeutend eine Entwicklung ist respektive für die Zukunft sein könnte. Seite 1 DM-Tipp: Trends auf der Spur – Tipps und Wissenswertes 7. Trends auf eigene Produkte adaptieren. Wenn Sie einen Trend aufgespürt haben, der Ihre Zielgruppe bewegt, dann versuchen Sie, herauszufinden, inwiefern er die Nutzungssituation Ihres Produktes tangiert. Was heisst das für uns? Was heisst das für unsere Business-Logik, unser Geschäftsmodell? Dem verstärkten Bedürfnis nach Sicherheit könnten Sie beispielsweise begegnen, indem Sie bei der Produktentwicklung besonders auf Sicherheit achten, also zum Beispiel Kindervelos mit rutschfesten Pedalen, reflektierenden Rahmen, besonders sichere Bremsen usw. entwickeln, oder indem Sie Garantieleistungen erweitern, das Produkt neutralen Qualitätstests unterziehen und das Personal besonders gut schulen. 8. In die Zukunft investieren. Was müssen wir heute tun, um morgen erfolgreich zu sein? Scheuen Sie sich nicht vor hohen Investitionen bei Projektbeginn, denn wenn Sie Ihre Ideen breit abstützen, reduzieren Sie Entwicklungskosten, vermeiden Flops und können neue Produkte schneller lancieren. Quellen: «Trend Tools, Zukunft entdecken, Perspektiven finden, Chancen nutzen» von Ralph Scheuss, «10 Methoden, wie Sie Trends am Markt aufspüren», von Stephan Meyer, Denkwart Die Aufgaben der Trendforschung Die Trendforschung verfolgt den Wandel der Lebenswelten, also Veränderungen bei Motiven, Wünschen und Ängsten der Menschen. Sie versucht, in schwachen Zeichen, die am Beginn jeder Trendentwicklung stehen, die gegenwärtige soziokulturellen Verfassungen und Verschiebungen zu verstehen und in übergreifende Kontexte einzuordnen. Wichtig ist dazu einerseits ein breites Zusammenhangswissen im Sinne vernetzter Wissenschaft, andererseits eine breite Datenbasis aus Medienbeobachtung, Dokumentenanalysen und Vergleichen. Oft stehen Trends in Zusammenhang mit systemischen Veränderungen. So hängt der Trend zu Bioprodukten mit dem soziokulturellen (Werte-)Trend zur Ökologie zusammen; dieser wiederum entsteht aus den Knappheiten der globalen Ökonomie. Seriöse Trendforschung ist eine Trendbeobachtung, die auf chronologischen Zahlenreihen beruht. nicht nur einzelne Segmente oder Bereiche des sozialen Lebens oder der Wirtschaft, sondern formen ganze Gesellschaften um, indem sie ihre Wirkung in allen gesellschaftlichen Bereichen und Sektoren entfalten, von der Wirtschaft über die Kultur und den Konsum bis zur Politik. Megatrends sind also nicht nur Oberflächenbewegungen, sondern Tiefenströmungen des Wandels. Sie sind «Cluster» von Trends, denn in ihnen kommen verschiedene Wandlungsbewegungen zusammen: technologische, soziale und ökonomische. Soziokulturelle Trends: Dies sind mittelfristige Veränderungsprozesse, die von den Lebensgefühlen der Menschen im sozialen und technischen Wandel geprägt werden. Grössere soziokulturelle Trends haben eine Halbwertszeit von rund 10 Jahren. Beispiel: Der WellnessTrend (heute übergegangen in den Selfness-Trend). Konsum- und Zeitgeisttrends: Dies sind mittel- bis kurzfristige Veränderungen, die sich vor allem in den Konsumund Produktwelten bemerkbar machen. Die grösseren von ihnen haben eine Halbwertszeit von fünf bis acht Jahren, z.B. der «Geiz ist geil»-Trend. Produkt- und Modetrends: Dies sind flüchtige, oberflächliche und häufig marketinggesteuerte Phänomene, die eher im Bereich einer Saison bzw. eines halben Jahres zu finden sind. Quellen: www.post.ch/directglossary, www.zukunftsinstitut.de/trends Buchtipp «Trend Tools, Zukunft entdecken, Perspektiven finden, Chancen nutzen» von Ralph Scheuss, Oktober 2012, 152 Seiten, Verlag Walhalla u Praetoria Verlag GmbH & Co. KG, ISBN-10: 3-80292873-3, CHF 15.90, www.buch.ch Weitere Informationen zum Thema Beitrag «8 Trends in Marketing und Werbung 2014» Beitrag «Die 11 Megatrends, die die Welt verändern» Beitrag «Grundsätze für Marketing in bewegten Zeiten» Quelle: «Trendforschung – eine kleine Einführung» von Matthias Horx, Zukunftsinstitut.de Kleines Trend-ABC Metatrends: In der Ebene der Natur finden in JahrmillionenAbständen Auf- und Abschwünge von Spezies und Ökologien statt. Die Metatrends sind die evolutionären Konstanten in der Natur. Megatrends: Megatrends sind jene Trends, die einen grossen und epochalen Charakter haben. Ihre Halbwertszeit (die Zeit bis zum Zenit ihrer Wirksamkeit) dauert gut mehrere Jahrzehnte. Das entscheidende Merkmal von Megatrends ist aber weniger ihre Dauer, sondern ihr Einfluss. Sie verändern DM-Tipp – Trends auf der Spur – Tipps und Wissenswertes Post CH AG PostMail Direct Marketing Wankdorfallee 4 3030 Bern 0848 888 888 [email protected] www.post.ch/directpoint Seite 2