Mikrogliazellen, die ortsständigen immunkompetenten Zellen des zentralen Nervensystems, befinden sich im gesunden adulten Gehirn in einem funktionellen Ruhezustand, der morphologisch durch eine starke Ramifizierung gekennzeichnet ist. Eine rasche Aktivierung der Mikrogliazellen wird durch akute Hirnschädigungen, zum Beispiel durch Infektion, Entzündung oder Ischämie, ausgelöst. Chronische neuroinflammatorische und degenerative Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, HIV-assoziierte Demenz, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson u.a., sind ebenso von einer Aktivierung der Mikrogliazellen begleitet. Infolge von Hirnschädigungen und damit häufig verbundenem neuronalen Zelltod können Mikrogliazellen verschiedene Aktivierungszustände einnehmen. Die Faktoren, die eine Aktivierung der Mikrogliazellen im Gehirn auslösen, sind bisher nicht vollständig identifiziert. Neben proinflammatorischen Zytokinen spielen Lysophospholipide eine wesentliche Rolle als Aktivierungsmediatoren der Mikrogliazellen. Wir werden deshalb den folgenden Arbeitsplan bearbeiten:Januar - Mai: Durchführung von Ca2+-Imaging-Experimenten an isolierten Mikrogliazellen zur Aufklärung der Ursachen, die Änderungen der intrazellulären Ca2+Konzentrationen nach Lysophospholipid-Gabe auslösen. Juni - Dezember: Durchführung von Patch-clamp-Untersuchungen in der Perforated-patchKonfiguration zur Wirkung der Lysophospholipide auf das Ruhemembranpotential der Mikrogliazellen