Übungen zu Gruppen, Ringe, Moduln Bonn, WS 2009/10 Prof. Dr. Catharina Stroppel Dr. Olaf Schnürer Blatt 12 Abgabe: 22. Januar 2010, vor der Vorlesung Aufgabe 1 Seien M und N freie Moduln von endlichem Rang über einem Hauptidealring R und f : M → N eine R-lineare Abbildung. Zeigen Sie: Dann gibt es Basen x1 , x2 , . . . , xm von M und y1 , y2 , . . . , yn von N , eine ganze Zahl r ≤ min(m, n) und a1 , a2 , . . . , ar ∈ R mit a1 | a2 | · · · | ar , alle ai ungleich Null, so dass ( ai yi für 1 ≤ i ≤ r f (xi ) = 0 für r < i ≤ m. Sei R = Z, M = Zm , N = Zn . Fassen Sie f als Matrix mit ganzzahligen Einträgen auf. Was bedeutet die obige Aussage dann (in Termen von Matrizen)? Hinweis (für den ersten Teil): Wenden Sie den Elementarteilersatz auf das Bild von f an und zeigen Sie, dass die k.e.S. 0 → Ker f → M → Im f → 0 spaltet. Aufgabe 2 Zeigen Sie die folgenden drei Aussagen: (a) Ist M ein Modul über einem Integritätsbereich, so ist M/T (M ) torsionsfrei: T (M/T (M )) = 0. (b) Ist M ein endlich erzeugbarer Modul über einem Hauptidealring, so gibt es einen freien Untermodul M 0 ⊂ M mit M = T (M ) ⊕ M 0 . (c) Für endlich erzeugbare Moduln über Hauptidealringen gilt frei=torsionsfrei. Aufgabe 3 Sei R ein Hauptidealring und p ∈ R ein Primelement. Überlegen Sie sich, dass R/(p) ein Körper ist, und dass für jeden R-Modul M der Quotient M/pM ein Vektorraum über R/(p) wird. Zeigen Sie: (a) Es gilt dimR/(p) (pn R/pn+1 R) = 1 für alle n ∈ N. 1 (b) Ist M = R/(pr ) mit r ∈ N, so gilt ( 1 für n < r, dimR/(p) (pn M/pn+1 M ) = 0 für n ≥ r. (c) Ist M = R/(q r ) mit q ∈ R Primelement, so dass es keine Einheit s ∈ R gibt mit p = sq, und r ∈ N, so gilt dimR/(p) (pn M/pn+1 M ) = 0 für alle n ∈ N. In der Vorlesung wurde für einen endlich erzeugbaren R-Modul M ein Isomorphismus n(p,r) MM r n(0) ∼ R/(p ) M =R ⊕ p∈P r>0 bewiesen (dabei ist P ein vollständiges Repräsentantensystem der Primelemente in R bis auf Einheiten). Folgern Sie, dass die nicht-negativen ganzen Zahlen n(0) und n(p, r) eindeutig durch M bestimmt sind. Hinweis: Zeigen Sie zuerst, dass n(0) der Rang des freien R-Moduls M/T (M ) ist; beweisen Sie dann die Eindeutigkeit der n(p, r) mit Hilfe der obigen Aussagen. Aufgabe 4 Sei R ein Integritätsbereich und seine I1 , I2 Ideale in R. Zeigen Sie: (a) Falls R = I1 + I2 , so gibt es einen Isomorphismus von R-Moduln I1 ⊕ I2 ∼ = (I1 ∩ I2 ) ⊕ R, und alle vier Summanden I1 , I2 , I1 ∩ I2 und R sind unzerlegbar. Hinweis: Folgern Sie den Isomorphismus aus einer k.e.S. der Gestalt 0 → I1 ∩ I2 → I1 ⊕ I2 → R → 0. √ √ √ (b) Zeigen Sie im √ Fall R = Z[ −5] = Z[i 5] und I1 = (3, 1 + 2i 5), I2 = (3, 1 − 2i 5), dass R = I1 + I2 , dass aber weder R ∼ = I1 noch ∼ R = I2 als R-Moduln. √ Hinweis: Verwenden Sie die Betragsquadratfunktion R → Z, a+bi 5 7→ a2 + 5b2 . 2